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Neue Herausforderungen - Der erste Arbeitstag

von Testhrus

Als Harry im Ministerium angekommen war und sich am Schalter hatte registrieren lassen – er hatte seinen Stab einfach auf den Tresen geknallt, da dieselbe Dame wie am Tag zuvor dahinter saß – wurde er von der Beamtin freundlich in das Büro des Zaubereiministers geschickt. Harry bedankte sich und machte sich auf den Weg zu den Aufzügen. Da er schon einmal hier gewesen war, fand er diese schnell und stieg in eine Kabine ein. „Erster Stock“, sagte er und die Kabine setzte sich in Bewegung. Als sie nach einer rumpelnden Fahrt wieder anhielt, stieg er aus. Ihm kam der Gedanke, Kingsley, der zum vorübergehenden Minister ernannt worden war, den Vorschlag zu unterbreiten, Beschilderungen anbringen zu lassen, damit man sich im Ministerium besser zurechtfinden würde. Das war bei den Muggeln schon lange üblich und auch um einiges besser. Es wäre besonders hilfreich für Besucher, die an einem der Ministeriumsschalter etwas zu erledigen hatten.

Er klopfte an die Tür der Vorzimmerdame und trat nach einer Sekunde des Wartens ein.

„Harry Potter“, stellte er sich vor und die Dame nickte hinter ihrem Schreibtisch.

„Gehen Sie gleich durch, Mister Potter. Der Minister erwartet Sie bereits.“

Harry ging an ihrem Schreibtisch vorbei und trat in den Raum dahinter. Hinter sich schloss er die Tür, die schon offen gestanden hatte, als er das Vorzimmer betrat.

„Schön, dass du schon da bist, Harry. Ich habe leider nicht viel Zeit, deshalb habe ich hier einmal deine Ernennungsurkunde“, Kingsley reichte ihm eine gerahmte Urkunde, „und einen Lageplan, der dir dein Büro zeigt. Wenn dein Kollege wieder fit ist, dann nimmst du ihn einfach mit.“

Harry nickte und bedankte sich bei seinem Freund. Mit der Urkunde und dem Plan verließ er das Büro, doch bevor er Kingsley endgültig verließ drehte sich noch einmal um. „Wo bekomme ich Arbeitsmaterialien her?“, fragte er, doch Kingsley zeigt nur auf den Plan in Harrys Hand. Dieser nickte und machte sich auf den Weg zu den Aufzügen. Vor diesen angekommen, nahm er seinen Plan heraus und schaute, wo sein Büro war. Es befand sich im dritten Stock. Eine der Kabinen kam heran und Harry stieg ein. Kurz bevor sich die Gitter wieder schlossen zwängte sich noch jemand anderes in den Aufzug. Dieser wollte in den sechsten Stock.

„Barney Stocklum. Barney ohne h“, sagte der Mann und reicht Harry seine Hand.

„Angenehm, Mister Stocklum, Harry Potter. Harry ohne f“, gab Harry zurück.

„Ich sehe, Mister Potter, Sie kennen den Gag bereits. Bei meinen anderen Kollegen war ich erfolgreicher.“

Mister Stocklum war ein mittelalter Zauberer. Er hatte vereinzelte Graue Haare auf seinem sonst dunkelbraunen Haarschopf, an dessen hinterem Ende diese zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Er trug eine braune Stoffhose und ein hellgelbes Hemd. Seine Schuhe hatten dieselbe Farbe wie das Hemd, ebenso der Gürtel.

„Das liegt wohl daran, dass ich bei Muggeln aufgewachsen bin und man diesen Scherz dort schon länger kennt. Wie lange kursiert er denn in der magischen Gemeinschaft?“, fragte er den Herrn.

„Mein Neffe hat ihn mir verraten. Er ist ein Muggel, müssen Sie wissen. Also denke ich, dass es sonst niemand weiß, zumal ich bei jedem, den ich getroffen habe, die richtige Reaktion bekommen habe: “ Dann grinste der Mann.

Der Aufzug hielt an und Harry stieg aus. Er gab Mister Stocklum die Hand und verabschiedete sich. „Wo arbeiten Sie denn?“, fragte Harry ihn.

Die Kabine hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, als dieser antwortete: „Amt für Wetterzauber, und Sie?“

„Magische Forensik“, gab Harry zurück.

„Respekt, in der neuen Abteilung. Hoffentlich verstehen Sie sich gut mit Ihrem Chef, der soll nämlich …“, doch der Rest des Satzes ging unter, da die Kabine bereits zu weit weg war und die Worte im Rumpeln untergingen.

Harry lächelte vor sich hin. Er sah wieder auf dem Plan nach, der ihn durch verschiedene Korridore führte bis vor sein Büro.

Er stand vor einer Tür, die als einzelne an dieser Wand zwischen zwei Gängen waren, die links und rechts von der Tür nach hinten zeigten. Harry schaute zuerst in den einen Gang hinein, dann ging er die wenigen Meter zum anderen Gang und sah diesen nun ebenfalls entlang. Seine Bürotür befand sich rechts von ihm, als er in den Gang blickte. Im Gang selber waren mehrere Türen auf der linken Seite, soweit Harry das bei der Länge sehen konnte, aber nur zwei Türen auf der rechten Seite. Er ging zurück zu seiner Bürotür, öffnete diese und trat ein. Die Tür schloss er wieder und sah sich danach um. Der Raum war etwa fünfundzwanzig Quadratmeter groß. Vor sich blickte er auf eine große Schiebetüre, die zu beiden Seiten geöffnet werden konnten. Links und rechts standen frei im Raum zwei Schreibtische aus Holz. Sie sahen alt aus, waren aber dennoch in gutem Zustand. Harry ging zum linken Schreibtisch und legte seine Sachen darauf ab. Er sah im Plan nach, wohin die Schiebetür führte. Sie führte in ein großes Büro, in dem später seine und die Mitarbeiter seines Stellvertreters und jetzigen Kollegen sitzen und arbeiteten konnten, sofern sie nicht im Einsatz draußen waren. Harry öffnete die Tür und schaute in den leeren Raum, in dem, bis auf ein paar Schreibtische und Lampen, welche von der Decke hingen, nichts war. Jeweils zwei Schreibtische standen sich gegenüber und darüber immer eine Lampe. Sechs solcher Einheiten befanden sich im Raum. Harry konnte später also auf zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückgreifen. Auf beiden Seiten des Raumes waren noch je zwei Holztüren angebracht, durch die man auf den Gang kam. Ganz hinten war ebenfalls eine Tür zu erkennen.

Harry ließ die Tür offen stehen und setzte sich erst einmal an seinen Schreibtisch. Erst jetzt fiel sein Blick über die Tür, durch die er hereingekommen war. Er sah ein kleines Schild, auf dem zwei Namen standen. Hinter seinem Namen stand Anwesend, hinter dem seines Kollegen Hieronymus stand Krank.

Harry dachte an seine Schulstunden mit Hieronymus zurück und wie aus der anfänglichen Skepsis so etwas wie Kollegialität entstanden war. Da sie beide alleine waren, zumindest in zwei bis drei Tagen sein würden, sobald sich Hieronymus erholt haben würde, mussten sie dreizehn Stunden bereit stehen. Das hieß anwesend sein, falls es zu einer Untersuchung kommen sollte. Jeder hatte also zwölf Stunden Dienst und jeweils eine halbe Stunde bei Dienstende oder -antritt, um die Übergabe zu machen. Da sie alleine waren, mussten sie das momentan noch so regeln.

Harry blickte in seinen Schreibtisch, aber außer ein paar leeren Blättern, einer alten Feder und einem Tintenfass, dessen Inhalt schon ziemlich zäh aussah, konnte er in den Schubladen nichts weiter finden. Er nahm alles heraus, versuchte die Tinte aufzufrischen und schrieb zunächst zusammen, was er alles an Arbeitsmaterialien benötigen würde. Er war sich sicher, dass viele Sachen nicht im Ministerium oder bei dessen Zulieferern zu bekommen waren. Also würde er sich später in der Finanzabteilung wohl oder übel einen Schein ausstellen lassen müssen, mit dem er in Gringotts von einem der Ministeriumskonten Pfund abheben dürfte. Dann konnte er in Muggellondon die Sachen einkaufen gehen.

Nach einer viertel Stunde hatte er die Liste beisammen und überlegte sich, ob er die Sachen wirklich brauchte oder ob er auf magische Art und Weise, ohne Hilfsmittel der Muggel, an Beweismittel herankommen könnte. Er rief sich mit einem Zauber seine Aufzeichnungen her, die er während des Unterrichts gemacht hatte, und blätterte diese durch.

Fingerabdrücke konnte er mit einem Zauber auf einen Träger bringen. Den Träger musste er sich allerdings selber herstellen, herstellen lassen, oder sich selber besorgen. Zumindest solange, bis das Ministerium eine andere Quelle auftat. Er notierte sich auf einem weiteren Zettel, einen Zauber zu erstellen, der die Materialien entsprechend behandeln würde. Für die üblichen Handschuhe der Muggelpolizisten reichte ein einfacher Hautschutzzauber, der verhinderte, dass Fingerabdrücke und DNA-Partikel die Probe verunreinigen würde. Nach und nach fand er entsprechenden Ersatz oder schrieb die Zauber, welche er benötigen würde, auf. Als er fertig war, sucht er auf dem Plan nach einer Abteilung, welche die Zauber für ihn herstellen könnte, da er selber nicht so viel Erfahrung damit hatte.

Die Tür ging auf und eine ältere Frau, Harry schätze sie auf etwa 90 Jahre, kam herein. Sie hatte zwei Elfen im Schlepp. Diese sahen dreckig und staubig aus und hatten alte und zerschlissene Tücher um. „Ihre bestellten Elfen“, sagte sie, dann drehte sie sich um und ging.

Als Harry seinen ersten Schock verarbeitet hatte, sprang er förmlich zur Tür, riss diese auf und suchte auf dem Gang die Frau. Er rannte ihr hinterher und meinte: „So geht das aber nicht, Mrs. Was soll das?“

„Das ist nicht mehr mein Problem. Ich habe vom Minister die Anweisung erhalten, dass Sie zwei Elfen bekommen. Jetzt gehören sie Ihnen und sind damit nicht mehr mein Problem. Sie sind Ihnen unterstellt.“ Sie drehte sich wieder um und ging zurück zu den Aufzügen.

Harry sah ihr noch eine Weile nach. Dann drehte er sich um und entdeckte die Elfen, die schüchtern aus dem Raum heraus schauten und sofort, als Harry sie sah, sich wieder zurückzogen. Er ging zurück in sein Büro und sah sich seine Elfen an. Nein, das geht so nicht. Das ist ein nicht haltbarer Zustand, dachte er sich. Er sah auf dem Plan nach und fand kurz darauf was er suchte. Er musste in den dritten Stock. Da bin ich ja schon, dachte er sich. Er drehte sich zu seinen Elfen um und meinte: „Kommt mit.“ Doch bevor er den Raum verließ, zog er seinen Zauberstab, hielt ihn über die Elfen und kleine Funken kamen heraus, ließen sich auf den Elfen nieder und verblassten oder waren nicht mehr zu sehen, bevor sie den Boden erreicht hatten. Vor Harry erschien ein Pergament, welches sich nach ein paar Sekunden zusammenrollte. Dieses nahm er und winkte seinen Elfen zu, ihm zu folgen.

Diese trotteten schüchtern hinter ihm her. Harry folgte den Gängen zu dem Büro, welches er suchte. Als er davor stand, sah er auf das Messingschild. Wäscherei und Kleidungsausgabe stand darauf. Er klopfte kurz, wartete die übliche Sekunde ab und trat dann ein. Die Elfen tapsten folgsam hinterher und schlossen die Tür.

„Ja bitte?“, fragte einer der Männer, der hinter dem Tresen an seinem Schreibtisch saß, stand auf und kam näher.

„Ich brauche Arbeitskleidung“, sagte Harry und legte das Pergament flach auf den Tresen. „Drei Garnituren für jeden.“

Der Mitarbeiter sah auf das Pergament. Darauf waren Schnittmuster für Elfenkleidung zu sehen. Einmal für eine männliche Elfe und einmal für eine weibliche. Nach ein paar Sekunden, begann der Mitarbeiter zu lachen. So sehr, dass sein Kollege auch aufstand und sich näherte. Er sah ebenfalls auf das Pergament und begann ebenfalls zu lachen. „Netter Scherz, Kumpel. Das war wirklich amüsant. Wir haben hier nicht viel zu lachen, aber der hat es wirklich in sich.“

„Das ist kein Scherz“, beharrte Harry. Und mit mehr Nachdruck sagte er: „Ich brauche Arbeitskleidung. Und zwar sofort.“

„Hör zu, Junge“, sagte der zweite. „Hier gibt es nur Arbeitskleidung für menschliche Mitarbeiter. Wir haben keine für Elfen.“

„Dann stellt welche her oder lasst sie machen“, setzte Harry nach, doch die beiden Männer schüttelten nur ihre Köpfe. „Brauche ich erst eine Anweisung von Mister Shacklebolt, damit ich die Kleidung bekomme?“ Die Männer nickten heftig, sich ein weiteres Grinsen unterdrückend. Harry war wütend. Er sah zu seinen Elfen und meinte: „Kommt mit.“ Dann reichte er ihnen seine Hände. Als diese je eine von Harrys Händen ergriffen, begannen die Männer wieder zu lachen. Sie konnte es nicht mehr unterdrücken. Harry apparierte mit ihnen direkt vor die Tür zu Kingsleys Vorzimmer. Er klopfte erneut und trat nach einer Sekunde ein.

„Mister Potter, haben Sie noch etwas Geduld. Der Minister hat in einer Minute Zeit für Sie. Er hat gerade noch einen Gast.“

Harry nickte und wartete mit seinen Elfen die Minute ab. Als pünktlich die Tür aufging und eine junge Frau heraus kam, begrüßte diese Harry mit einem kurzen Händedruck und verließ dann das Vorzimmer. Kingsleys Kopf kam zur Tür heraus und als er Harry sah, bat er ihn herein. Harry betrat das Zimmer. Seine Elfen folgten ihm, da sie keine andere Anweisung erhalten hatten.

„Was kann ich für dich tun?“, fragte Kingsley.

„Ich brauche eine Anweisung von dir, dass ich meine Arbeitsmaterialien abholen kann.“

Kingsley sah zuerst Harry fragend an. Dann ging sein Blick auf die Elfen. Als er wieder bei Harry angelangt war, begann er zu lächeln. Er schrieb eine Anweisung und überreichte sie lächelnd an Harry. Dieser nahm sie an sich und las diese.

Arbeitsanweisung
Geben Sie Harry Potter sämtliche für ihn als notwendig erachteten Arbeitsmaterialien, damit er seine Tätigkeiten ausführen kann.
gez. Kingsley Shacklebolt
kommissarischer Zaubereiminister


Jetzt begann auch Harry zu schmunzeln. Zuerst gab er Kingsley die Hand, dann zog er ihn in eine Umarmung an sich heran. „Danke“, sagte er schlicht.

„Mister Gupta wäre jetzt hier“, sagte Kingsleys Sekretärin, als sie den Raum betreten hatte.

Harry nahm seine Elfen wieder bei den Händen und apparierte direkt zurück vor den Tresen. Leicht verärgert, aber mit einem Grinsen im Gesicht, knallte er das Pergament auf denselben.

Der erste der beiden Männer stand wieder auf und lächelte bereits. Doch dieses verlosch sofort, als er die Anweisung des Ministers sah. Zunächst schluckte er einmal, dann meinte er: „Das dauert ein paar Minuten, Mister Potter.“ Er nahm das Pergament mit den Maßen und verschwand in einem Nebenraum.

Der andere Herr stand auf, um zu sehen, was seinen Kollegen so geschockt hatte. Auch er las das Pergament durch, entschuldigte sich für seine Verfehlungen und verschwand ebenfalls im selben Raum, in dem auch sein Kollege verschwunden war.

Bereits nach wenigen Minuten kamen beide wieder. Jeder hatte ein Paket mit drei Garnituren Arbeitskleidung im Ministeriums-eigenen Design. Um die Kleidung vor Verschmutzen zu schützen, waren sie in ein dünnes Papier eingewickelt und eine Banderole schützte die Pakete vor dem Öffnen derselben.

Harry zog einen kleinen Zettel aus seiner Tasche und reichte sie einem der beiden Männer. „Meine Maße“, sagte er.

Dieser nickte, verschwand kurz und kam nach einer halben Minute mit einem größeren Paket wieder zurück. Harry bedankte sich so, als ob nichts Außergewöhnliches passiert wäre und verließ den Raum mit seinen Elfen. Zusammen gingen sie zurück zu ihrer Abteilung, doch sie gingen den Gang entlang bis ganz nach hinten und nahmen die Tür auf der rechten Seite. Diese führte zu den Duschräumen. Auf der Tür selber war ein Symbol zu sehen, welches einen Kreis hatte und einen Pfeil, der schräg nach rechts oben zeigte. Vom Kreis führte ebenso ein Strich nach unten, der mit einem Querbalken versehen war. Es sah aus, wie ein kleines Pluszeichen. Darunter war ein Messingschild mit der Aufschrift: Forensik

Unisex-Duschen also, dachte Harry und öffnete die Tür.

Im Inneren des Raumes entdeckten sie erst einmal eine geflieste Mauer, um die man herumgehen musste, bis man zu den eigentlichen Spinden kam. Diese waren alle aus Metall und grün gestrichen. Alle Spinde waren unbeschriftet. Vom Raum weg führte ein Gang, der vermutlich zu den Duschen führte. Eine Tür an der gegenüberliegenden Wand zierte ein Messingschild mit der Aufschrift: Büro.

Harry nahm sich einen Spind nahe den Duschen und öffnete diesen. Es war ein Spind mit doppelten Flügeltüren. In der oberen Hälfte waren links und rechts des nochmals geteilten Aufbewahrungsfaches zwei Fächer. In eines der vier Fächer legte Harry zunächst einmal das Kleidungspaket. Darunter waren zwei große Fächer mit einer Stange und jeweils zwei Kleidungsbügeln. Harry schloss den Spind wieder und sofort erschien ein Schild mit seinem Namen darauf. Praktisch, dachte er sich. Harry hatte den ersten Spind im Gang. Daneben waren bis zur Wand noch sieben weitere zu sehen. Harry dachte kurz nach. Acht Spinde nebeneinander. Sechs für je ein Kollegenpaar und noch zwei für meinen Kollegen und mich. Das macht dann acht Elfen für unsere Abteilung. Passt.

Er trat eine Reihe weiter und schaute auf die Spinde, welche an die Reihe, in der er seinen Spind hatte, angelehnt waren. Im gesamten Raum waren immer zwei Spinde mit dem Rücken aneinander aufgestellt und jeweils acht Spinde in einer Reihe. Drei solcher Doppelspind-Reihen waren im Raum aufgestellt.

Er sah sich die Reihen der Spinde an und dann auf seine Elfen. Dann blickte er wieder die Spinde an. Er zog seinen Zauberstab und verkleinerte eine Spindreihe, sodass diese für die Elfen die passende Größe hatten. „Jeder von euch nimmt sich einen Spind“, sagte er. „Ich schaue mich mal in den Duschen um.“ Harry trat an die Schwelle zum Duschabteil und zog seine Schuhe aus. Der Boden innerhalb des Abschnittes war angenehm warm und so konnte man auch in Socken oder Barfuß über den gefliesten Boden laufen.

Es dauerte eine Weile bis die Elfen aus ihrer Starre erwachten. Dann räumten sie ihre Sachen in den Spind ein. Da diese Räume nur für die Forensik gedacht waren, konnte Harry über die Zuteilung der Spinde frei verfügen.

Harry untersuchte in der Zwischenzeit die Duschen. Jede der Duschen war durch einen Sichtschutz von der nächsten getrennt. Der Sichtschutz reichte aber nicht ganz bis zum Boden und hörte bei einer Höhe von etwa einem Meter siebzig auf. Zehn Duschmöglichkeiten waren nebeneinander aufgebaut. Gegenüber den Duschen war ein an der Wand hängendes Holzregal angebracht. In den Fächern lagen weiße, ordentlich zusammen gelegte Handtücher.

Harry rief nach Bilbo, damit dieser ihm helfen sollte, zwei Duschen für die Elfen herzurichten. Dieser erschien und als ihn Harry über sein Vorhaben in Kenntnis setzte, machte er sich sofort an die Arbeit. Als er fertig war, bedankte sich Harry bei ihm und Bilbo verschwand wieder. Vorsichtig tapsten die Elfen in den Raum und als Harry sie sah, meinte er: „Ihr duscht euch erst einmal und zieht euch eure Arbeitskleidung an. Ich möchte saubere Elfen in meiner Abteilung haben.“ Diese nickten und sahen sich kurz um. Jeder der Elfen nahm sich ein Handtuch aus dem Regal und ging Richtung Dusche. „Wir sehen uns in meinem Büro“, sagte er noch und kehrte zu seinem Spind zurück, um sich für die Arbeit umzuziehen. Er hängte seine Sachen in den Spind und nahm sich eine Garnitur Arbeitskleidung heraus. Diese bestand aus einer dunkelblauen Hose und einem hellblauen Hemd. Darüber konnte man sich eine gelbe Jacke anziehen, damit einem nicht zu kalt wurde. Harry zog sich seine Schuhe wieder an, da er diese in der Kleidungskammer vergessen hatte. Er nahm sich vor ein Memo zu schreiben und entsprechendes Schuhwerk für verschiedene Umgebungen zu ordern. In einem an der Wand hängenden Spiegel betrachtete er sich. Auf der Vorderseite hatten sowohl das Hemd, als auch die Jacke, auf der rechten Seite in Höhe der Brust das Symbol des Ministeriums. Darunter stand in gold-bestickten Fäden magische Forensik. Auf der Rückseite waren das Symbol des Ministeriums und der Schriftzug deutlich größer und in der Mitte der Kleidung angebracht.

Harry trat durch die Tür die zu den Büros seiner Abteilung führte und besah sich die Einrichtung von dieser Seite. Mal sehen, ob ich noch ein paar Elfen für meine Abteilung bekommen werde, fragte sich Harry. Denn dann würde er Umgestaltungen in diesem Büro vornehmen müssen. Neben jedem paar von Schreibtischen würde er einen kleinen davor stellen, sodass die kurzen Seiten der großen Tische auf die lange Seite des kleinen Tisches trafen. Außerdem würde er noch eine kleinere Version der Stühle, welche die Mitarbeiter hatten, dazu stellen. Er schloss die Bürotür hinter sich und ging in sein Büro. Dort verfasste er erst einmal ein passendes Memo und beantragte für sich und seine beiden Elfen die entsprechenden Schuhe.

Gerade hatte er das Memo abgeschickt, als seine beiden kleinen Mitarbeiter das Büro betraten. Auch für sie musste er noch die entsprechenden Büromöbel erschaffen. Oder sollte er sie besorgen? Er entschied sich für den schnelleren Weg. Er duplizierte seinen Schreibtisch und verkleinerte ihn danach. Dasselbe machte er mit seinem Stuhl. Dann verdoppelte er beide und schob sie senkrecht zu seinem Schreibtisch hin.

„Eure Arbeitsplätze“, meinte er und setzte sich danach auf seinen Stuhl. Er sah wieder auf seine Materialliste und realisierte nicht bewusst, dass seine Elfen sich zunächst lange Zeit ansahen und sich dann erst auf ihre Stühle setzten und warteten. Harry schaute noch einmal auf seine Liste und fügte entsprechendes Büromaterial hinzu. Vor allem aber schrieb er sich einen Füller auf, da diese wesentlich praktischer waren als eine Feder und Tintenfässchen. „Wer holt mir das Büromaterial?“, fragte er seine beiden Elfen, die sofort aufsprangen und sich die Liste griffen. Harry lachte, als er beide diensteifrig mit der Liste in der Hand sah. „Dann holt es halt zusammen“, sagte er und verließ sein Büro, da er zunächst mit der Hauselfenverwaltungsstelle sprechen wollte.

Er holte seinen Plan vom Ministerium, suchte die Abteilung und machte sich auf den Weg. Dort angekommen klopfte er wie immer, wartete kurz und trat dann ein. Im Raum saß die selbe Frau, die ihm die ersten Elfen vorbei gebracht hatte.

„Ja bitte?“, fragte sie Harry.

„Ich hätte zuerst einmal gewusst, auf wessen Geheiß hin mir die beiden Elfen zugewiesen wurden?“

Die Frau hob ihre Augenbrauen und sah Harry an. Dann suchte sie eine Liste heraus, auf der die internen Elfen vermerkt waren. „Das war unser derzeitiger Zaubereiminister“, sagte sie.

„Sind die Elfen der Abteilung oder einer bestimmten Person zugeordnet?“

Die Frau sah erneut nach und antwortete. „Ihnen und Ihrem Kollegen. – Sonst noch was?“

„Noch eine Kleinigkeit. Ist die Anzahl der Elfen pro Abteilung begrenzt? Ich bräuchte später noch welche.“

„Wie viele?“, fragte sie vollkommen emotionslos nach.

„Maximal sechs Stück.“

„Das geht“, sagte sie.

Harry bedankte sich und verließ die Abteilung. Auf dem Weg zurück traf er Arthur. „Hallo Arthur, wie geht’s?“

„Mir geht es gut, Harry. Aber sag mal, die beiden Elfen die ich getroffen habe sind nicht zufällig deine?“

„Nö“, sagte Harry nicht ganz ernst gemeint und künstlich entrüstet. „Wie kommst du darauf?“

„Sie tragen den Abteilungsnamen auf dem Rücken ihrer Dienstkleidung.“

„Was?“, hörten sie jemanden prusten. Arthur und Harry drehten sich um und sahen, wie eine Frau fast ihr Getränk verschüttet hätte. „Habe ich richtig gehört?“, fragte sie nach. „Elfen in richtiger Kleidung?“

„Arbeitskleidung, ja“, antwortete Harry verständnislos schauend, wie man sich darüber nur so aufregen konnte. „Was ist daran so besonderes, dass sie fast ihr Getränk verschütten?“, fragte er nach.

„Elfen sind Diener“, sagte diese mit fester Stimme. „Sie haben keine ordentliche Kleidung zu tragen.“

„Das ist aber auch nur Ihre Meinung. Ich sehe das ganz anders und wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir meine Ansichten lassen würden und wir diese Diskussion jetzt beenden könnten.“

Er überließ die schwer schnaufende Frau sich selber und setzte seine Unterhaltung mit Arthur fort. „Hast du Zeit und Lust dir die Abteilung anzusehen?“ Dieser nickte und zusammen gingen sie in Harrys Büro. Dort angekommen sagte er: „Sieh dich um“, und kümmerte sich um die beiden Pakete, die bereits auf seinem Tisch standen. Auf dem Boden standen noch drei große Tüten, in denen die Schuhe waren. Um diese würde er sich später kümmern.

Er holte erst einmal sorgfältig alle Utensilien aus den Tüten heraus und breitete sie auf seinem Schreibtisch aus. Die Tür ging auf und Botenelfen kamen herein. „Wohin sollen Donky und Wanky die Koffer stellen?“, fragte eine der beiden Elfen. Scheinbar hatten seine Elfen nicht alles sofort bekommen können. Als sie die anderen Elfen in ihrer Dienstkleidung sahen, ließen sie fast ihre Fracht fallen. Harry nahm ihnen die Koffer ab und fing an einen der beiden für sich selbst einzurichten. Er befüllte sie mit Abstrichhölzchen, um Blut und andere Sachen aufzunehmen, legte Skalpelle und klebrige Objektträger, um Haare und andere Sachen aufzunehmen, hinein. Ein paar Chemikalien zum Nachweis von Blut kamen ebenfalls dazu um schnell festzustellen, ob es sich um Blut handelte. Die Sachen Für Niemus, wie sein Kollege Hieronymus genannt werden wollte, legte er auf seinen Schreibtisch. Er musste seinen Koffer selber einräumen. Da sich beide schon für eine Standardanordnung festgelegt hatten, war dies kein Problem. Dies erleichterte außerdem die Verwendung des Koffers eines Kollegen oder das Ausleihen von Sachen, falls die eigenen Sachen nicht ausreichen würden.

Arthur kam von seinem Rundgang zurück und bot an, Harry heute zum Essen einzuladen. Dankend sagte er ab, denn er hatte bereits mit Molly ausgemacht, dass beide heute bei ihm Gast sein würden. Arthur bedankte sich und verließ das Büro. Heute Abend beim Essen konnten sie sich über Harrys neuen Arbeitsplatz unterhalten.

Bald war Mittagszeit. Kurz danach musste er seine Teilzeitausbildung als Auror antreten, sofern er nicht seiner normalen Arbeit nachgehen musste. Es dauerte noch etwas, bis sich geeignete Bewerber fanden und zur Verfügung standen. Dann mussten diese auch noch ausgebildet oder geschult werden. Da gerade wenige Austräge anstanden und sich die Kollegen erst daran gewöhnen mussten, dass es eine Spurensicherung gab, kamen die Aufträge schleppend, was Harry und Niemus die Zeit verschaffte, die sie brauchten.

„Könnt ihr die Sprache der Menschen lesen?“, fragte Harry seine Elfen. Diese nickten eifrig. Daher kopierte Harry seine Unterlagen für die Elfen und gab sie ihnen zu lesen. Er wollte, dass sie ebenfalls in seinem Bereich fit waren und ihn bei einer Untersuchung nicht nur als Handlanger begleiten konnten.

Es war Zeit für das Mittagessen und er verabschiedete sich in die Kantine. Dort angekommen, setzte er sich auf einen freien Platz an einer Ecke eines langen Tisches und sah auf die Speisekarte. Mit einem Finger tippte er auf die gewünschte Speise und wartete.

„Sie müssen schon Ihren Zauberstab nehmen, junger Mann“, sagte ein älterer Mann, den Harry den Auroren zudachte. Als das Essen kurze Zeit später vor Harry erschien, drehte sich der Ältere nur staunend weg und aß stumm seine Mahlzeit.

Arthur kam ebenfalls herein und setzte sich. „Hallo Harry. Und, wie ist dein erster Tag bisher?“

„Ganz gut, Arthur. Ich habe bisher nur mein Büro eingeräumt und meine Kleidung angezogen.“

„Die steht dir“, sagte Arthur.

„Arthur?“, fragte Harry nach und fuhr fort, als er sich dessen Aufmerksamkeit gewiss war. „Ist das die einzige Kantine hier im Ministerium?“

„Sicher. Aber warum fragst du?“

Harry stutzte zunächst, schüttelte dann aber lächelnd seinen Kopf. „Schon gut“, sagte er schlicht. Hast uns mal wieder angeschwindelt, dachte er sich. Frederick hatte damals leere Lagerräume zur Kantine umgebaut. – Deshalb war sonst niemand zu sehen.

„Was ist los, Harry?“, fragte Arthur genauer nach.

„Ach, weißt du. Damals, als wir unsere Apparitionsprüfung hier abgehalten haben, waren wir auf demselben Stockwerk, also ganz unten, und es sah so aus wie hier.“

„Dort unten? Dort sind nur die Gerichtssäle, der Zugang zur Mysteriumsabteilung und ein paar leere Lagerräume aus alten Zeiten. Die werden schon seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt. Warum?“

Leere Lagerräume. Das wären doch gute Untersuchungsräume für die Forensik, überlegte Harry. „Weißt du, dann hat uns Professor Elber damals einen der alten Lagerräume als Kantine verkauft, als wir hier zu Mittag gegessen haben.“

Arthur staunte über diese Antwort. Er hatte Professor Elber nie persönlich kennen gelernt. Nie direkt mit ihm gesprochen. Selbst, als er ein paar Tage im Schloss gewesen war, als letztes Jahr die Feier gewesen war, hatte er nicht mit ihm gesprochen, sondern war ihm nur begegnet.

Harry dachte nach. „Sag mal, Arthur, wen muss ich fragen, um die alten Lagerräume zu bekommen?“

„Da gehst du am Besten in die Raumverwaltung. Diese weißt dir die Räume dann zu. Weißt du noch, wo ich mein Büro habe?“ Harry nickte. „Gut, du gehst einfach ein paar Türen weiter und dann ist es auf der anderen Seite des Ganges.“

„Danke“, sagte Harry schlicht, aß zu Ende und machte sich dann auf den Weg zur Aurorenzentrale.

Er nahm einen der Aufzüge, die durch das Ministerium fuhren. Auf einer der Ebenen stieg Pansy ein.

„Hi Pansy. Geht’s dir gut?“, fragte Harry.

„Ja“, antwortete diese.

Keiner der beiden bemerkte, wie die junge Frau im Hintergrund der Kabine aufmerksam die Unterhaltung mithörte.

„Hast du heute dein Vorstellungsgespräch?“

Pansy nickte. „In einer viertel Stunde.“

„Und dann bist du jetzt schon da?“

„Ich bin etwas aufgeregt. Außerdem bin ich lieber etwas früher als nötig da.“

Harry verstand. „Weißt du wo du hin musst?“

„So ungefähr.“

„Dann komm einfach mit mir. Es ist zwar auch mein erster Tag, aber ich habe wenigsten einen Lageplan und habe mir den Weg eingeprägt. Ich muss auch zur Leitung der Auroren.“

Auf dem richtigen Stockwerk angekommen, stiegen beide aus. Stumm gingen sie nebeneinander her, bis sie vor der richtigen Tür angekommen waren. „Hier geht es rein“, meinte Harry. Pansy nickte und ging ein paar Schritte weiter. Sie wollte noch nicht gesehen werden. Harry lächelte Pansy zu, klopfte wie üblich und trat danach in das Büro herein. „Guten Tag, mein Name ist Harry Potter.“

„Ah, Mister Potter“, sagte die Leiterin der Aurorenabteilung und bat Harry, sich zu setzen. Sie hatte lange blonde Haare, war mit ihren schätzungsweise 45 Jahren noch jung und sah sehr attraktiv aus. „Sie sind hier, weil Sie die Aurorenausbildung machen wollen oder müssen, da Sie den Nachweis für Ihre Arbeit brauchen?“, fragte sie. Es war eine rhetorische Frage, die Harry daher nicht beantwortete. „Ich habe mir Ihre Akte und die Ihres Kollegen, der noch immer krank ist, angesehen. Beide sind sehr interessant zu lesen. Daher habe ich mich entschieden, mit Ihnen beiden anders zu verfahren. Ich drehe das Ganze bei Ihnen beiden um. Sie werden mir jetzt gleich die theoretische Prüfung ablegen.“ Harry musste erst einmal schlucken. „Je nachdem wie diese ausgeht, werden Sie ein mehr oder weniger intensives Training bekommen. Das hängt nicht – ich betone nicht – mit Ihrem Status in der Zaubererwelt zusammen, sondern einzig und allein mit Ihren bereits erworbenen Fähigkeiten, welche trotz Ihres Alters bereits erstaunlich weit entwickelt sind. – Kommen Sie mit“, sagte sie und führte Harry in einem Raum, in dem die Auroren ihre Pausen hatten und ihre Einsätze besprachen. Sie trug eine Mappe unter dem Arm. Vermutlich waren dort die Prüfungsunterlagen drin.

„Meine Damen, meine Herren, darf ich Ihnen einen Ihrer zur Hälfte zukünftigen Kollegen vorstellen? Dies hier ist Mister Potter“, machte sie ihn bekannt. Da keiner der Anwesenden ihn besonders begrüßte, ging Harry davon aus, dass die Leiterin ihre Leute entsprechend gedrillt hatte, sich nichts anmerken zu lassen. Harry nickte und winkte einmal zur Begrüßung in die Runde und die Auroren lächelten und winkten zurück. „Mein Name ist übrigens Mrs. Wilmers. Das hatte ich ganz vergessen. Hier, nehmen Sie Platz und füllen Sie einfach die Bögen aus“, sagte sie und legte die Papiere auf einen Platz. „Ich hole noch Feder und Tinte“, sagte sie, doch Harry hielt sie davon ab.

„Danke Mrs. Wilmers, aber ich habe was zum Schreiben“, meinte er und setzte sich an den Platz, um die Fragen zu beantworten.

Kurz nachdem Harry im Nebenraum die Fragen zu beantworten begonnen hatte, trat die junge Frau aus dem Aufzug in das Büro von Mrs Wilmers. „Daphne, ich denke, du solltest noch etwas wissen, bevor du das Gespräch gleich beginnst.“

„Was denn, Doris?“

„Miss Parkinson und Mr Potter haben sich auf dem Weg hierher unterhalten. Sie haben nicht gezankt.“

„Danke, Doris“, sagte Mrs Wilmers. Doris verabschiedete sich und Mrs Wilmers dachte einen Moment lang nach. Vielleicht sollte ich doch unvoreingenommen an das Gespräch herangehen und den Gerüchten nicht so viel Aufmerksamkeit schenken. Ich denke, ich gebe ihr eine faire Chance. Dann klopfte es auch schon an der Tür …

Gute zwei Stunden später klopfte Harry wieder an der Tür zum Büro und gab die Unterlagen ab. Er wollte gerade die Tür hinter sich wieder schließen, als sie ihn davon abhielt. „Lassen Sie die Tür ruhig offen. Es sei denn, Sie möchten Ihre Ergebnisse nicht bekannt geben. Die Tür ist normalerweise immer offen, außer bei Besuchern oder anderen Vorstellungsgesprächen.“ Harry schloss die Tür sicherheitshalber und setzte sich Mrs Wilmers gegenüber.

Dann sah sich Mrs Wilmers die Antworten durch und hakte entweder ab oder machte einen Strich an die Seite. Nach guten zehn Minuten war sie fertig und bat Harry an einen kleinen Besprechungstisch im Raum. Nebeneinander sitzend erklärte sie ihm die Zeichen die sie gemacht hatte und wie sie seine Antworten fand. „Sie werden die nächste Woche über Unterlagen von mir bekommen, die Sie bitte vertraulich behandeln werden. Diese sind abteilungsintern und dürfen nicht nach draußen gegeben werden. Wenn Sie diese durch haben, bringen Sie sie mir bitte wieder. In den Unterlagen stehen Zauber, die Ihnen noch fehlen. Deshalb habe ich einige Ihrer Antworten mit einem Minus oder auch einer Null kommentiert.“ Harry nickte. „Danach steht für Sie der praktische Teil an. – Noch eines, bevor ich Sie gehen lasse. Sagen Sie Ihrem Kollegen nicht, was die theoretische Prüfung enthält.“ Harry nickte erneut, bedankte sich, nahm die Unterlagen die er bekommen hatte mit und gab Mrs Wilmers zum Abschied die Hand. „Sie können Ihren Halbkollegen noch sagen, wie Ihr Ergebnis war“, meinte sie.

Harry ging durch die Verbindungstür in den Aufenthaltsraum und sagte, als er in die erwartungsfrohen Gesichter sah: „Theoretische Prüfung bestanden. Mir fehlen noch ein paar Zauber, aber sonst stimmt alles.“

Tonks, die auch im Raum war, kam auf ihn zu und umarmte ihn. „Gratuliere, Harry. Die praktische Prüfung wirst du auch bestehen.“

„Was machst du hier? Bist du nicht im Mutterschutz?“

„Schon, ich besuche nur meine Kollegen hier.“

Harry winkte seinen zukünftigen Kollegen zu und verließ den Raum. Er sah noch einmal kurz bei Mrs Wilmers vorbei. Mit dem Kopf im Türspalt fragte er sie: „Warum Halbkollegen?“

Sie lachte. „Weil Sie Teil der großen Aurorenfamilie sind, aber trotzdem eine eigene Abteilung darstellen. Genauso ist es mit den Kollegen der magischen Brigade, den Streifenpolizisten, wenn Sie so wollen. Das mit den Halbkollegen ist eigentlich nur ein interner Gag der gesamten Sicherheitsfamilie.“

Harry wollte sich schon bedanken, da fiel ihm noch eine Frage ein. Er betrat dann doch noch den Raum und schloss die Tür. „Noch eine Kleinigkeit“, sagte er, „dann sind Sie mich für eine Woche los.“ Wieder lachte sie. „Was halten Sie von Sicherheitselfen?“

„Wie meinen Sie das?“ wollte sie wissen.

„Ich meine damit eine gewisse Anzahl an Elfen im Sicherheitsdienst. Wissen Sie, Elfen sind Wesen mit starker Magie. Sie können es durchaus mit einem Zauberer aufnehmen und die Kollegen gewiss unterstützen.“

Mrs Wilmers dachte nach. „Ehrlich gesagt bin ich davon nicht so begeistert.“

„War ja nur ne Frage“, sagte Harry. „Bis dann.“ Dann ging er endgültig.

Mrs Wilmers jedoch grübelte noch eine Zeit lang.

Als er in seinem Büro angekommen war, lagen bereits mehrere Memos und Briefe auf seinem Schreibtisch. Er legte seine theoretischen Unterlagen auf dem Tisch ab und sah die Memos und Briefe durch. Ein Teil war Werbung und Angebote von Händlern für Utensilien. Harry wollte sie nach kurzem Drübersehen in den Papierkorb werfen, als er merkte, dass er keinen hatte. „Mist, kein Papierkorb“, maulte er. Kurz darauf hatte einer seiner Elfen einen Papierkorb in der Hand, hob die Zettel vom Boden auf und warf sie hinein. „Danke“, sagte Harry zu dem Elfen und kümmerte sich um die restlichen Briefe und Memos. Ein Memo fiel Harry besonders ins Auge. Er sollte einen Vorschriftenkatalog der Abteilung anfertigen und bitte bis in einer Woche abgeben. „Na toll. Wozu denn das?“, fragte er sich. Er schrieb ein Memo zurück und fragte nach dem Zweck. Es hob vom Tisch ab, flog durch die Tür, welche sich einen Spalt geöffnet hatte, und machte sich auf den Weg.

Ganz unten im Stapel lagen zwei dicke Umschläge. Harry nahm sich den ersten vor und fand eine Sammlung von Pergamenten, die scheinbar zusammen gezaubert waren. Es war eine Bewerbung für eine Stelle in seiner Abteilung. Harry öffnete den zweiten Umschlag und fand darin ebenfalls eine Bewerbung.

„Nur zwei Bewerbungen?“, fragte er sich, sah dabei aber gedankenverloren eine seiner Elfen an.

„Weitere könnten in der Poststelle gelagert sein“, antwortete die angesehene Elfe.

Harry kam in die Wirklichkeit zurück. Er sah nur abwechselnd beide Elfen an. „Wie sind denn eure Namen? Ich heiße Harry.“

„Nima“, antwortete eine der Elfen und die andere sagte: „Willbu.“

Da Nima bereits auf dem Stuhl an Harrys Tisch saß, würde sie seine Elfe sein. Er hatte also eine weibliche Elfe als Hilfe und Unterstützung. Niemus bekam dann den männlichen Elfen.

„Wenn noch weitere in der Poststelle lagern sollten, wie lange dauert es dann bis sie hier ankommen?“

„Die Post wird verteilt, wenn kein menschlicher Arbeiter mehr im Raum ist“, antwortete Nima.

„Das ist doch bescheuert. Zu wem muss ich gehen, dass sich das, zumindest in dieser Abteilung, ändert? Wenn es Post gibt, will ich die haben sobald der Bote sie austrägt. Und wenn das dreimal am Tag ist, dann möchte ich die hier haben. Ich will nicht jedesmal den Raum verlassen müssen, wenn ich etwas wichtiges erwarte, nur um dann wiederzukommen, um nachzusehen, ob sie schon gebracht wurde.“

„Nima wird dies veranlassen, Sir“, sagte die Elfe und verschwand.

„Bist du schon durch mit den Unterlagen, die ich dir gegeben habe?“, fragte Harry Willbu.

„Gleich“, antwortete Willbu und las den letzten Abschnitt. Dann sagte er: „Jetzt ist Willbu fertig, Sir.“

„Hast du irgendwelche Fragen dazu?“

Nima tauchte wieder auf und hielt noch ein Bündel mit Briefen und Bewerbungen in der Hand. „Hier, Sir“, sagte sie und legte sie auf den Tisch.

„Danke, Nima. Wird die Post jetzt gebracht, sobald sie da ist?“, fragte er.

„Die Postelfen weigern sich, aber Nima wird es wissen, wenn Post da ist, sie holt sie dann. Willbu wird es auch wissen.“

„Dann halt so“, seufzte Harry. „Bist du auch durch mit den Unterlagen von mir?“, fragte Harry seine Elfe.

„Ja, Sir.“

„Und, habt ihr irgendwelche Fragen?“

„Fragen, Sir?“

Harry musste sich eine genervte Reaktion verkneifen. „Ja, Fragen. Ich habe euch etwas zu lesen gegeben, damit ihr wisst, was wir hier machen. Ihr werdet mich und meinen Kollegen auf Außeneinsätzen begleiten und assistieren. Ich will, dass ihr wisst, was eure Aufgaben sind und wie ihr vorzugehen habt.“

„Vorzugehen?“, fragten die Elfen erstaunt.

„Ja, ich kann keine Handlanger brauchen, die nur das tun, was man ihnen sagt. Wenn man mir jemand an die Seite stellt, dann will ich, dass diese oder dieser Probleme und Unstimmigkeiten erkennt.“

„Nima und Willbu dachten, dass wir hier nur aufräumen sollen und sonstige Zuarbeiten zu erledigen haben.“

„Heißt das, ihr findet die Arbeit nicht spannend?“

Die beiden Elfen schauten sich unsicher an. Sie wussten nicht, was sie sagen sollten. Harry schloss genervt die Augen und atmete geräuschvoll aus. „Man schickt mir Elfen, die nicht wissen, was in dieser Abteilung geschieht und nur putzen und Arbeitsmaterialien zureichen wollen.“ Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und versuchte nachzudenken. Dann fragte er Nima: „Was erwartest du von mir, von dieser Abteilung, von deinem Job?“

„Nima macht das, was man ihr aufträgt“, sagte die Elfe.

„Das war nicht die Antwort auf meine Frage. Ich will wissen, was du willst.“

„Nima hat sich die Arbeit ganz anders vorgestellt“, sagte die Elfe schließlich zögernd.

„Und bei dir, Willbu?“

„Willbu findet Gefallen daran“, sagte der Elf.

„Dann machen wir es so, du, Willbu, bist ab sofort mein Assistent und Nima, du wartest ab, was Mister Selfarn von dir erwartet. Sonst muss er sich jemand anderes suchen der ihn unterstützt.“ Beide Elfen nickten. „Dann tauscht ihr bitte die Plätze.“ Während die Elfen sich auf die anderen Stühle setzten, nahm sich Harry die nächsten Bewerbungen vor. Insgesamt hatten sich sieben Bewerber für seine Abteilung beworben. Aber Harry wollte die Entscheidung nicht alleine treffen. Da noch kein Feierabend war, es aber ruhig in seiner Abteilung war, sagte er Willbu: „Du bleibst hier, falls jemand etwas von mir will. Ich bin bei Mister Selfarn Zuhause. Wir werden die Bewerbungen durchsehen. Nima, du kommst mit mir, damit du ihn kennen lernst. Wenn ihr zusammenpasst, dann ist es Ok, ansonsten werden wir dir eine andere Stelle suchen, die dir mehr liegt.“

„Warum?“, fragte die Elfe verständnislos.

„Es geht darum, dass ich Elfen haben möchte, die die Arbeit spannend finden. Es soll eine Herausforderung sein und kein stumpfes und stupides arbeiten.“ Er sah der Elfe an, dass sie etwas sagen wollte, sich aber nicht traute. „Sag mir, was dich bedrückt.“

Zögernd gab sie Antwort. „Sir Harry hat viele Elfen. Sind alle Ihre Elfen glücklich?“, fragte sie nach und senkte sofort ihren Kopf.

Harry ging in die Hocke und hob ihr Kinn an. „Du kannst sie gerne fragen, aber ich denke schon. Drei meiner Elfen sprechen sich selbst nicht mit Namen an. Sie sind selbstständig. Sie waren es schon, bevor ich sie übernommen hatte. Die anderen vier lernen gerade mehr Selbstbewusstsein. Drei von ihnen sind noch sehr jung. Einer von ihnen ist sehr alt. Er lernt langsam was es heißt zu leben. Wenn du das auch erleben möchtest, dann bleib hier. Sonst haben wir, zumindest ich, keine Verwendung für dich. Ich will, dass hier glückliche Elfen arbeiten. Ihnen soll die Arbeit, die sie tun, Spaß machen und Freude bereiten. Ich kann niemand brauchen, der nur hier ist, weil er es muss.“

Die Elfe nickte. Harry stand auf und winkte ihr zu. „Gehen wir meinen Kollegen besuchen.“

„I– Ich … warte hier“, sagte Willbu.

Harry merkte ihm an, dass er mit sich kämpfte. Aber sein Selbstbewusstsein würde sicherlich noch steigen, das wusste Harry. Er lächelte ihn an und nickte. Dann ging er mit Nima zu den Aufzügen und fuhr hoch ins Atrium.

„Ziehen Sie sich nicht um, Sir?“, fragte Nima.

„Nein, ich will meinem Kollegen zeigen, was für tolle Uniformen wir haben.“

Als beide ihr Ziel erreicht hatten und das Atrium betraten, wurde es sehr schnell still. Sie wurden nur von allen Seiten bestaunt.

Als Harry vor einem Kamin stand und ihn eine Frau mit offenem Mund anstarrte, fragte er sie: „Dürfen wir vorbei, oder wollen Sie vorher noch?“ Als nichts passierte, meine er. „Mit geschlossenem Mund sehen Sie noch hübscher aus.“

Die Frau wurde rot im Gesicht und entschuldigte sich. „Tut mir leid, Mister Potter, aber man sieht sich nicht alle Tage.“

„Das wird ab jetzt öfters der Fall sein. Ich arbeite nämlich ab heute hier.“

„Oh, ja, Verzeihung, Mister Potter.“ Sie trat zur Seite und Harry bestieg mit der Elfe den Kamin.

Er wollte gerade sein Ziel sagen, als er zu Nima sah und sie fragte: „Bist du schon einmal über einen Kamin gereist?“ Nima schüttelte den Kopf. „Schaffen Elfen das?“ Sie hob und senkte ihre Schultern. „Dilgamor Road 16“, sagte Harry und beide verschwanden wie verabredet.

Sie tauchten in einem Wohnzimmer auf. Es war ein kleines Appartement, in dem nur ein Sofa und ein kleiner Tisch davor standen, außerdem ein Esstisch mit vier Stühlen. Hieronymus lag in eine Decke eingewickelt auf dem Sofa und sah die beiden Gestalten, die sich gerade etwas Ruß von ihrer Kleidung streiften, an. Dieser magische Ruß haftete nicht an der Kleidung, sondern legte sich nur bei der Landung, da er aufgewirbelt wurde, auf dieser nieder.

„Hi Niemus, wie geht es dir?“

„Die Heiler sagen, übermorgen bin ich wieder fit. Ansonsten nur Ruhe und Wärme. Den Rest erledigen die Tränke.“

„Ich habe dir jemanden mitgebracht. Ihr müsst schauen, ob ihr zueinander passt, sonst musst du dir eine andere Elfe zuweisen lassen. Sie scheint nicht so glücklich über ihren Job zu sein. Zumindest bei mir.“

Hieronymus sah Harry zunächst nur an. „Wie, glücklich!“

„Ich will keine Elfe, die nur ihre Arbeit erledigt, weil man es ihr sagt. Ich will eine Elfe, ich habe übrigens eine männliche, er heißt Willbu, ich will eine Elfe, die auch Spaß an ihrer Arbeit hat. Aber das habe ich dir schon mal gesagt.“ Hieronymus nickte. „Ich habe außerdem Bewerbermappen mitgebracht. Sieben Leute haben sich bisher beworben. In unserer Abteilung ist Platz für bis zu zwölf Menschen und sechs Elfen. Für jedes Ermittlerpaar ein Elf. Wir haben jeder einen zu unserer Unterstützung, da wir die Abteilung leiten.“ Hieronymus’ Augen wurden größer. Harry verkniff sich, etwas über die Prüfungen zu sagen, da sich sein Kollege sonst vorbereiten konnte. Er setzte sich an den Tisch und breitete die Bewerbungsmappen aus. Dann begann er zu lesen.

Harry bekam nur mit, dass sich die Hieronymus und Nima unterhielten, während er die Unterlagen prüfte und durchsah. Als die beiden fertig waren, kam auch sein Kollege und setzte sich, dick in eine Decke eingewickelt, zu ihm. Auch er besah sich die Bewerber. Neben einer Beauxbatons-Absolventin und einem von Durmstrang, hatte sich noch ein älterer Auror beworben, einer von der magischen Polizeibrigade, eine Schneiderin, welche sich beruflich verändern wollte, und zwei muggelstämmige Hexen, die Krimifans waren und sich mit den Methoden der Serienkommissare gut auskannten; so schrieben sie zumindest.

Da die beiden Krimifans nicht viel über ihre bisherige Laufbahn schrieben und auch sonst die Bewerbungen nicht viel hergaben, kamen beide überein, dass sie ihnen eine Absage erteilen würden. Dies würde Harry gleich morgen früh übernehmen. Die anderen fünf würden sie zu Bewerbungsgesprächen einladen. Harry schlug vor, dies an Niemus’ zweitem Arbeitstag zu tun. Dieser stimmte zu. Dann verabschiedete Harry sich von seinem Kollegen und flohte zurück ins Ministerium. Nima beließ er bei Niemus. Sie sollten sich besser kennen lernen. Vielleicht kam Niemus mit ihr besser zurecht.

Zurück in seinem Büro lagen noch ein paar Briefe auf seinem Schreibtisch, welche er noch durchsah und dann nach Hause flohte. Die Unterlagen legte er vor der Abreise auf seinen Schreibtisch, schrieb die Einladungen zu den Bewerbungsgesprächen und schickte sie ab. Er fügte hinzu, dass aufgrund von eventuellen Einsätzen der Termin sehr kurzfristig verschoben werden konnte oder das Gespräch in der Mitte unterbrochen werden konnte, da sie nur zu zweit waren.

Zuhause angekommen, wurde er von seinen Elfen begrüßt und Molly und Arthur erwarteten ihn bereits. Sie wollten gerade Harrys ersten Tag besprechen. Deshalb setzte sich Harry noch mit seinen beiden Gästen in den Salon. Fawkes und Hedwig saßen auf ihren Stangen und schauten den dreien zu.

„Verzeihung, Sir“, meldete sich Kreacher. „Eine Elfe möchte etwas mit ihnen besprechen.“

„Welche?“, fragte er nach.

„Nima heißt sie“, erwiderte Kreacher.

Harry nickte. „Bitte sie herein.“ Kreacher verneigte sich und verschwand durch die Tür. Kurz darauf kam Nima in ihrer Dienstkleidung herein. „Was gibt es?“, fragte Harry.

„Sir Harry, Sir Selfarn und Nima sind übereingekommen, dass Nima das Reinigen der Räumlichkeiten übernimmt, die Körbe leert und die Post holt. Nima wird Sie und Ihre zukünftigen Kollegen mit allem Versorgen, was Sie brauchen werden.“

Harry war froh, dass sie eine Arbeit gefunden hatte, die ihr Spaß zu machen schien. Zumindest hoffte er das. Er nickte und sagte zu ihr: „Wenn dich das glücklich macht.“ Die Elfe nickte heftig. „Dann ist das abgemacht.“ Sie verneigte sich und verließ den Raum.

„Nett, so eine Elfe in Dienstkleidung, Harry. Genau wie du!“

„Ich bin nett?“, fragte Harry überrascht. „Du findest deinen zukünftigen Schwiegersohn nur nett?“

Arthur sah aus, als hätte er auf eine Zitrone gebissen, denn er wusste, was Molly immer bei solchen Sachen abzog, doch sie blieb ganz ruhig.

„Nein, Harry, ich meinte deine Kleidung. Du, du bist super. Wann habt ihr denn vor zu heiraten?“

„Wenn Ginny die Schule beendet hat. Dann will sie sich erst mal häuslich einrichten und einen Job suchen. Danach haben wir vor zu heiraten. Ich schätze mal so in zwei oder drei Jahren.“

„Dann habe ich da noch lange Zeit, mir was zu überlegen.“

„Sag mir, wenn du was brauchst, ob materiell oder finanziell. Ich habe leider keine Eltern mehr, die dich unterstützen können, daher kommst du am besten zu mir – oder zu meinen Elfen. Vergiss sie nicht. Sie werden ganz scharf darauf sein, wenn es soweit ist.“

„Danke, Harry“, sagte Molly und meinte dann: „Es ist schon spät. Wir sollten uns langsam auf den Weg machen.“

„Wollt ihr nicht über Nacht bleiben und morgen erst abreisen?“

Molly und Arthur sahen sich an. „Mir egal“, sagte sie.

Arthur sah Harry an und nickte nur.

„Kreacher?“ Als der alte Elf den Raum betreten hatte, fügte er hinzu: „Sie bleiben doch.“

„Kreacher hat das Zimmer im zweiten Stock bereits hergerichtet. Das erste rechts, nach Erreichen des Stockwerks.“ Dann verneigte sich der Elf und verließ den Raum.

„Ich glaube, wir besprechen das dann doch morgen. Heute bin ich zu müde“, meinte Harry, denn die aufkommende Müdigkeit machte ihm zu schaffen.

Er verabschiedete sich von beiden, da sie wussten welcher Raum gemeint war, und richtete sich fürs zu Bett gehen her. Dann legte er sich hin und träumte von Ginny. Er hatte seinen ersten Arbeitstag hinter sich gebracht, leider ohne Ginny. Diese war wieder in Hogwarts und musste noch ein Jahr Schule hinter sich bringen. Schon jetzt fehlte sie ihm, aber in den Ferien würde er sie wieder sehen können.

Am nächsten Morgen nahm er die Namensliste der möglichen Autoren und begab sich ins Ministerium. Im Archiv der Auroren traf er den Verwalter, der dafür zuständig war zu wissen, was wo aufbewahrt wurde.

„Guten Morgen, Sir. Potter mein Name. Ich hätte gerne gewusst, ob diese Personen bereits straffällig geworden sind“ sagte Harry und reichte ihm die Liste.

„Geben Sie mal her“, sagte der Beamte. Er sah sich die Namen durch und suchte dann in seiner Kartei nach den entsprechenden Namen. Hinter jeden Namen schrieb er etwas. Als er damit fertig war, gab er Harry die Liste zurück.

„Danke“, meinte dieser, sah sich die Eintragungen an und ging dann.

Ein paar Autoren hatten Klagen wegen übler Nachrede anhängig. Vieles lag schon mehrere Jahre zurück. Aber nichts, wegen dem Harry einen Autoren auf Grund der Akten ausschließen konnte. Dann ging er gleich zu seinem Arbeitsplatz.

Mittags ging er zu Florish & Blotts um sich ein paar Bücher der Autoren anzusehen. Nach kurzem Blättern und Überfliegen des Lesestoffes, strich er einige der Namen durch. Der Schreibstil dieser Autoren gefiel ihm nicht. Nachdem er fertig war, blieben nur noch zwei Namen übrig.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte ihn ein Verkäufer, der bemerkt hatte, dass Harry verschiedene Bücher angelesen hatte.

„Danke, nein. Ich habe alles was ich brauche.“

„Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass wir ein Buchhandel sind und keine Bücherei, in der man sich die Bücher durchlesen kann.“

„Ich habe die Bücher nicht durchgelesen“, antwortete Harry. „Ich habe lediglich hineingeschaut, ob mir der Inhalt zusagt.“

„Auch das sehen wir hier nicht so gern“, meinte der Verkäufer. Was Harry nicht wusste, war, dass der Verkäufer heute seinen letzten Arbeitstag hier hatte.

„Wie soll ich dann wissen, ob mir ein Buch gefällt oder nicht?“

„Fragen Sie einen von uns. Wir kennen uns aus.“

„Aber Sie kennen meinen Geschmack nicht“, antwortete Harry und ging Richtung Ausgang. „Einen schönen Tag noch.“ Dann stand er schon wieder auf der Gasse.

Er holte sich noch eine Pizzaschnitte und ging dann zurück an die Arbeit. Heute nach der Arbeit würde er die beiden Autoren anschreiben, damit sie sich ihm vorstellen konnten.


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Schon als mir zum ersten Mal klar wurde, dass Bücher von Menschen geschrieben werden und nicht einfach so auf Bäumen wachsen, stand für mich fest, dass ich genau das machen wollte.
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