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Fanfiction

Im Krieg - Im Krieg

von yoho

“Krieg zerstört umfassend. Er zerstört nicht nur die StĂ€dte, die Wege und die HĂ€fen. Krieg zerstört den Menschen. Krieg verwandelt Lebendige in Tote und hinterlĂ€sst in unzĂ€hligen Überlebenden tote Seelen. Wer Gewalt ausĂŒbt oder ihr ausgesetzt ist, wandelt sich in seinem Wesen. Er wird ein Anderer.“(Joachim Gauck)
________________________

Hermine las den nÀchsten Namen auf der Liste mit den neuen ErstklÀsslern.

„Caroline McKenzie?“

Ein MĂ€dchen in der dritten Bankreihe hob die Hand. Hermine musterte das Gesicht des Kindes. Es war immer wieder eine Herausforderung, sich alle Namen eines neuen Jahrganges zu merken. Aber Caroline wĂŒrde sie jederzeit wiedererkennen.

Die Narbe verlief quer ĂŒber das Gesicht des MĂ€dchens. Begann schrĂ€g ĂŒber der rechten Augenbraue, zog sich ĂŒber die Wange, nahe am Mundwinkel vorbei, bis auf das Kinn. Eine dĂŒnne weiße Linie, die sich kaum von der umgebenden Haut abhob. Nicht entstellend. Aber auch nicht zu ĂŒbersehen. Vor allem, wenn man dieses Gesicht kannte.

Und Hermine kannte dieses Gesicht in allen Einzelheiten, auch wenn es vor sechs Jahren anders ausgesehen hatte. Kleiner, weicher, kindlicher. Sie erinnerte sich an die großen Augen des MĂ€dchens, die sie unverwandt beobachteten, wĂ€hrend sie winzige StĂŒcke Klebeband von einer Rolle abschnitt.

Sie hatte die Haut des MĂ€dchens leicht betĂ€ubt, sich aber nicht getraut, am Kopf einen stĂ€rkeren Zauber auszusprechen. Trotzdem hielt Caroline still, als Harry vorsichtig die WundrĂ€nder zusammenpresste und Hermine sie mit den Klebestreifen fixierte. Sie erinnerte sich daran, wie sie mehrmals die TrĂ€nen von der Wange des MĂ€dchens wischen musste, weil die Pflaster sonst nicht gehalten hĂ€tten. Sie fĂŒhlte wieder die Verzweiflung, dass sie weder Luna noch das Kind nach Sankt Mungo bringen konnten. Aber die Nacht war schwarz und gefĂ€hrlich.

***
Das Bread & Breakfast am Rand irgendeines Muggeldorfes in einem engen Tal der Highlands. Sie hatten zwei Zimmer gemietet. Eines fĂŒr Harry und sie, das andere fĂŒr Ron und Luna. Es gab hier nirgends LagerplĂ€tze, die groß und eben genug fĂŒr ihr Zelt gewesen wĂ€ren. Sie wollten aber am nĂ€chsten Tag eine Grotte in einem nahen Tal genauer untersuchen. Also eine Nacht bei den Muggeln. Auch nicht schlecht.

Hermine stand nackt vor einem Waschbecken und untersuchte eine blutige Wunde unter ihrem Kinn. Nach drei Tagen hatte sich immer noch kein Schorf gebildet. Vielleicht sollte sie das Pflaster mal weglassen.

Dann spĂŒrte sie Harrys HĂ€nde auf ihrem RĂŒcken. Er massierte ihre SchulterblĂ€tter und glitt dann tiefer. Nur mit zwei Fingern. Einer links und einer rechts der WirbelsĂ€ule. Hermine reckte ihren RĂŒcken Harry entgegen. Die Finger machten sich wieder auf den Weg nach oben, wurden zu HĂ€nden, die unter ihren Achseln hinweg ihre BrĂŒste berĂŒhrten und sie sanft massierten.

Ein Kuss in ihren Nacken. Noch einer und noch einer. Harrys Pullover an ihrer Haut. WĂ€rme.

Ein Knall, ohrenbetĂ€ubend. Die WĂ€rme an ihrem RĂŒcken verschwand. Schreie aus dem Zimmer nebenan. Das Fenster zerbarst. Glasscherben auf dem Fußboden. Kalte Luft.

Hermine griff nach ihrer Kleidung, streifte sie hastig ĂŒber. Die Schuhe hatten KlettverschlĂŒsse. Die Zauberstabholster auch. Das ging schneller als SchnĂŒrriemen und Lederschnallen. Ein Fluch zischte durch die leere Fensteröffnung und traf die TĂŒr, die sofort in Flammen aufging.

Harry löschte das Feuer. Stille. Dann Rons Stimme von draußen: „Luna!“ Keine Antwort. Lauter „Luna!“ Der Widerschein eines Fluches. Ron, wie er kopfĂŒber in ihr Zimmer sprang, sich geschickt abrollte und trotzdem mit den Beinen gegen das Bett schlug. Sein schmerzverzerrtes Gesicht.

„Was macht ihr da draußen?“ Harry war direkt neben ihnen. Atemlos. Sie kauerten jetzt zu dritt direkt unter dem Fenster.

„Unser Zimmer ist weg und wir mussten Deckung finden. Luna ist in Richtung Gartenmauer gelaufen. Ich bin hinter die Regentonne. Ich glaube, sie haben sie erwischt.“

„Okay, wir lenken sie ab. Du schaust nach.“

Harry und Hermine feuerten wahllos FlĂŒche irgendwohin. Hauptsache viel LĂ€rm. Ron verschwand durch die TĂŒr. Dann sahen sie ihn auf das Gartentor zulaufen.

Der Boden explodierte direkt vor Rons FĂŒĂŸen. Im Licht der FlĂŒche sah er Luna vor die Gartenmauer liegen. Sie rĂŒhrte sich nicht. Der Baum, hinter dem er Deckung gesucht hatte, kippte um. Ron robbte zurĂŒck zum Haus.

„Ich komme nicht an sie ran.“ Er atmete schwer.

Jetzt regnete es regelrecht FlĂŒche, aber die Wand, hinter der sie in Deckung gegangen waren, hielt. Hermine und Harrys Zimmer lag im HauptgebĂ€ude, das aus massivem Bruchstein gemauert war. Rons und Lunas Zimmer hingegen war in einem Anbau aus Holz untergebracht gewesen.

„Wo sind die?“, fragte Hermine. „Konntest du etwas erkennen?“

„Keine Ahnung“, keuchte Ron. „Wahrscheinlich in dem Haus gegenĂŒber.“

„Irgendwelche VorschlĂ€ge?“

„Das Haus da drĂŒben ist auch nur aus Holz“, sagte Ron. „Ein dreifaches Bombarda mĂŒsste reichen. Luna bewegt sich nicht mehr. Sie braucht Hilfe, wenn sie nicht schon...“ Rons Stimme brach ab.

Hermine sagte dazu nichts. Stattdessen zĂ€hlte sie: „Eins, zwei, drei.“

„Bombarda!!!“

Es fielen immer noch TrĂŒmmer vom Himmel, als Ron schon bei Luna war. Harry und Hermine sicherten ihn ab.

„Sie lebt“, rief Ron.

„Wunden?“, fragte Hermine.

„Negativ“, antwortete Ron. „Aber sie blutet aus den Ohren.“

Hermine robbte zu Ron hinĂŒber. „Ich ĂŒbernehme das. Heilzauber kann ich besser als du. Schau mit Harry nach, ob wir alle erwischt haben.“

Hermine arbeitete konzentriert. Die Heilzauber bei SchĂ€delbrĂŒchen waren aufwĂ€ndig. Aber das blutige Rinnsal aus Lunas Ohren versiegte und auch die Beule, die sie unter Lunas Haaren fĂŒhlen konnte, schwoll langsam ab.

Dann waren Ron und Harry wieder da. Harry trug ein kleines MĂ€dchen auf den Armen. Quer ĂŒber ihr Gesicht zog sich ein blutiger Riss.

Es gab Zauber fĂŒr solche Wunden. Aber das war Notfall-Medizin. Das Ergebnis wurde selten schön. Hermine dachte an die wulstige Narbe, die sich von ihrem SchlĂŒsselbein bis auf den Bauch zog. Sie nahm Harry das Kind ab. „Ich mach das. Ohne Zauberei.“

Ron streichelte Luna und beobachtete, wie sie wieder zu sich kam, wĂ€hrend Harry und Hermine sich um das Kind kĂŒmmerten.

„Was ist mit ihren Eltern?“ fragte Hermine.

Harry schĂŒttelte den Kopf und Hermine spĂŒrte TrĂ€nen in ihren Augen. Sie kĂ€mpfte gegen ihre Übelkeit.

"Wir konnten doch nicht wissen, dass noch andere Leute in dem Haus waren", sagte Ron.

„Ist sie eine Hexe?“

„Ja“, sagte Harry. Hermine wartete auf eine ErklĂ€rung. Aber es kam keine.

Sie waren noch in der Nacht aus dem Ort geflohen. Das MĂ€dchen hatten sie am nĂ€chsten Morgen zu Molly gebracht und die kĂŒmmerte sich darum, dass sie bei Verwandten unterkam.

Und jetzt saß sie hier, in Hermines Klasse.

***
In den nĂ€chsten Wochen entpuppte sich Caroline als ein kluges und vor allem sehr wissbegieriges Kind. Aus GrĂŒnden, ĂŒber die Hermine nicht wirklich nachdenken wollte, wurde sie schnell zu ihrer LieblingsschĂŒlerin. NatĂŒrlich durfte sie im Unterricht niemanden bevorzugen, das wĂ€re unprofessionell gewesen. Aber sie ertappte sich oft dabei, wie sie an Caroline dachte. Sie gab ihr Extra-Aufgaben, wenn sie mit dem normalen Stoff unterfordert war und beobachtete sie auf dem Schulhof mit den anderen Kindern. Trotz ihrer Narbe war Caroline keine Außenseiterin.

Sara bot mit einigen MitschĂŒlern seit Schuljahresbeginn Hausaufgabenhilfe fĂŒr die ErstklĂ€ssler an. Und so wurde Caroline auch zum GesprĂ€chsthema zwischen Sara und Hermine. Harry hatte das MĂ€dchen ebenfalls wiedererkannt, wollte aber nicht darĂŒber reden und Hermine akzeptierte das.

Als Sara an einem Freitagnachmittag mit Caroline vor ihrem Zuhause auftauchte, war Hermine trotzdem ĂŒberrascht.

"Caroline wollte dich etwas fragen", sagte Sara. Dann ging sie ins Haus.

Hermine stellte den Blumentopf, den sie fĂŒr den Winter in das GewĂ€chshaus bringen wollte, auf den Boden. Dann setzte sie sich mit Caroline auf die oberste Verandastufe und nickte dem MĂ€dchen aufmunternd zu.

"Professor Granger, ab wann kann man sich eigentlich an Sachen erinnern, die man erlebt hat, als man noch ganz klein war?"

Hermine dachte nach. "So ab vier Jahre", antwortete sie schließlich.

Caroline zögerte mit ihrer nÀchsten Frage: "Wenn ich also glaube, dass ich Sie schon mal gesehen habe als ich vier Jahre alt war, dann kann das wahr sein?"

Hermine nickte. Ihr Mund war trocken und sie brachte kein Wort hervor.

"Habe ich Sie schon mal gesehen, frĂŒher?" Caroline blickte sie an und Hermine sah wieder das kleine MĂ€dchen, das sie nicht aus den Augen gelassen hatte, wĂ€hrend sie die KlebebandstĂŒckchen zuschnitt.

Hermine nickte noch einmal. "An was erinnerst du dich?", fragte sie schließlich mit heiserer Stimme.

"Das war in der Nacht, als das hier passiert ist." Caroline berĂŒhrte ihr Gesicht. "Ich habe oben auf dem Kachelofen gelegen, weil ich mich ein bisschen krank fĂŒhlte. Das war mein Lieblingsplatz. Meine Eltern und meine Geschwister saßen am Tisch in der KĂŒche. Dann sind Todesser in unser Haus gekommen. Damals wusste ich nicht, was das fĂŒr Leute sind, aber meine Tante hat es mir spĂ€ter erklĂ€rt. Es gab Streit und dann hat jemand 'Avada Kedavra' gesagt. Mehrmals. Ich habe Schreie gehört und dann ist es ganz still geworden. Ich hatte Angst und habe keinen Mucks gemacht. Dann wurde es ganz furchtbar laut und dann ist das Haus eingestĂŒrzt. Dann weiß ich nichts mehr."

Caroline rutschte unruhig auf der Holzstufe hin und her.

"Dann war da ein Mann, der mich getragen hat. Und eine Frau. Die Frau hat ganz viele kleine Pflaster in mein Gesicht geklebt. Meine Tante sagt, wenn diese Frau nicht gewesen wÀre, dann hÀtte ich heute eine ziemlich hÀssliche Narbe. Aber so sieht man sie kaum noch."

Das MĂ€dchen holte tief Luft. "Waren Sie diese Frau, Professor Granger?"

"Ja", sagte Hermine. "Das war ich."

"Gut", sagte Caroline. "Dann bin ich also nicht verrĂŒckt oder so was?"

"Nein", sagte Hermine. "Du bist ganz bestimmt nicht verrĂŒckt."

Eine Weile saßen sie schweigend auf der Verandatreppe. Caroline schaute auf ihre Schuhspitzen und stupste ein Steinchen, das auf der Treppe lag, von ihrem linken zum rechten Schuh und wieder zurĂŒck. Hermine betrachtete die Gartenerde unter ihren FingernĂ€geln.

Schließlich fragte sie: "Willst du die ganze Geschichte hören?"

Das MĂ€dchen ĂŒberlegte. "Wollen Sie sie denn erzĂ€hlen?"

Hermine lĂ€chelte. "Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Aber Du hast ein Recht sie zu hören. Es ist deine Geschichte."

Das Steinchen rollte an Carolines linkem Schuh vorbei, fiel eine Treppenstufe tiefer und landete schließlich im Gras unter der Veranda.

"Es ist auch Ihre Geschichte", sagte sie.

"Okay", sagte Hermine. "Dann ist es also unsere Geschichte."

Caroline lÀchelt jetzt auch. "Das klingt gut."

"Also", fragte Hermine, "wieviel weißt du ĂŒber Voldemort und die Todesser?"
____________

Anregungen fĂŒr die Geschichte kamen aus dem dĂ€nischen Spielfilm 'Krigen'.


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