von Ginny_x3
Als Ginny am Morgen aufwachte, schien ihr die helle Sonne ins Gesicht.
Murrend sah sie auf die Uhr, die ihr Hermine letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte. Es war halb acht. Die junge Rothaarige Hexe seufzte und schwang ihre schlanken Beine aus dem Bett. Verschlafen sah Ginny zu den anderen Mödchen.
Außer in Hermines Bett, wo gähnende Leere herrschte, schliefen die anderen noch seelig. Leise zog sie sich eine schwarze Jeans und ein dunkelgrünes Oberteil an. Draußen wurde es allmählich kalt, weshalb sie noch einen grauen Schal und Stiefel anzog.
Ginny verließ langsam ihren Schlafsaal und ging Richtung große Halle, wo sie beinahe mit einem großen, schwarzhaarigen Mann zusammenstieß, wenn er nicht rechtzeitig "gebremst" hätte.
"Miss Weasley", Snape nickte ihr nur kurz zu, was sie eilig erwiderte.
Sie betrat den Essenssaal und setzte sich zu ihrer besten Freundin. "Du bist aber schon ziemlich früh wach Ginny." bemerkte Hermine und sah von ihrer Zeitung auf. Die Rothaarige Hexe zuckte mit den Schultern. "Ich konnte nicht mehr schlafen. Liest du das noch?" fragte sie und deutete auf den Sportteil des Tagespropheten.
Hermine schüttelte den Kopf. "Kannst du gern haben."
Ginny nahm sich einige Blaubeerpfannkuchen und goss eine Menge Kürbissirup darüber. Sie las nach und nach die Teile von Hermines Zeitung die die Brünette beiseite legte, bis Collin sich neben die junge Gryffindor setzte.
"Morgen", sagte Ginny und drehte sich zu dem blonden Jungen um. "Hast du Snapes Aufsatz fertig?" fragte Collin und nahm sich ein paar Würstchen. Gin stöhnte auf. "So ein Mist. Nein, das habe ich natürlich ganz vergessen."
Hermine legte ihre Zeitung geräuschvoll beiseite. "Ginny! Du solltest dir wirklich ein Notizbuch zulegen und deine Hausaufgaben aufschreiben. " Die jüngste Weasley versuchte sie zu ignorieren und seufzte. "Er wird mich umbringen. Ich bin heute Morgen schon fast mit ihm zusammengestoßen..."
-"Jap, er wird dich umbringen Gin. Aber wir müssen trotzdem jetzt los, sonst kommst du auch noch zu spät und das ist das letzte was du jetzt noch bei der Fledermaus gebrauchen kannst." Die beiden standen auf und kaum hatten Ginny und Collin die große Halle verlassen, gesellte sich Luna zu ihnen.
Auf dem Weg in die Kerker unterhielten sich die drei Freunde über alles mögluche. Snape wartete bereits darauf dass es vollkommen ruhig im Klassenraum wurde, als die drei eintrafen.
Er warf ihnen einen scharfen Blick zu, sagte aber weiter nichts.
"Heute werden Sie ein hochkonzentriertes Gift brauen, welches bei perfekter Umsetzung langsam die Organe Ihres Körpers lahmlegen kann. Seien Sie also gewarnt etwas des Trankes in ihre Schleimhäute zu bekommen."
Luna, Collin und Ginny versuchten den gewünschten Trank zumindest so gut hinzugekommen, dass es keinen Punktabzug gab. Nach ungefähr 45 Minuten seufzte Ginny. Ihr Trank dürfte eigentlich ganz gut gelungen sein. Sie sah zu ihren Freunden rüber.
Luna tat gedankenverloren einige Zutaten in ihren Kessel, vergaß allerdings darunter das Feuer zu entzünden. Zu ihrer rechten sah sie Collin, der statt Baumschlangenhaut, getrocknete Dementorschuppen in seinen Trank gab.
Noch bevor Gin reagieren konnte, bemerkte Snape, dass etwas ganz furchtbar schief ging. "RAUS HIER!" donnerte er. Während alle Schüler dies auch panisch taten, stand Ginny wie gelähmt da und starrte den mittlerweile verätzten Kessel an, der sehr gefährlich schäumte.
"Miss Weasley! " rief Snape verärgert, doch auch das verhalf ihr nicht aus ihrer Starre. Viel zu spät versuchte der Zaubertrankmeister das junge Mädchen von ihrem Platz zu zerren. Doch vergebens. Als der Kessel mitsamt des Inhalts explodierte, stand Ginny immer noch an ihrem Platz.
Snape schloss die Augen und versuchte sein Gesicht mit den Armen zu schützen. Erst als Ginny aufschrie und er einen dumpfen Schlag hörte, besann er sich und stürzte zu seiner Schülerin.
Heiße Tränen liefen ihr über die Wange und sie kniff vor Schmerzen die Augen zusammen.
Die junge Hexe wand sich auf dem Boden und wehrte sich heftig,als Snape versuche ihr aufzuhelfen. "Miss Weasley! Beruhigen Sie sich!" Langsam wurden ihre Schläge sanfter, bis sie schließlich ganz aufhörten.
"Machen Sie die Augen auf. Und atmen Sie erstmal durch. Wo genau sind Sie verletzt? "
Er versuchte seinen Zorn darüber, dass sie ihm nicht gehorcht hatte, erstmal beiseite zu schieben. Als Ginny die Augen öffnete, stockte ihm der Atem und seine Hände verkrampften sich um ihren Schultern.
"Ist das Licht ausgefallen? Professor? Sir? Was ist hier los?" Langsam wurde ihre Stimme panisch. Ihre Augen waren weit geöffnet, doch statt des satten und warmen Braunes, blickte Snape in zwei leere, milchige Augenhöhlen. Ginny Weasley hatte ihr Augenlicht verloren.
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