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Fanfiction

Kriegerblut und Löwenherz - Wildhüter-Sympathien

von Majkalena

Es war hell, warm und leise.
Nervös strich sich Emilia eine Haarsträhne aus dem Gesicht, regte sich jedoch ansonsten nicht. Ihr sonst so gepflegtes Haar war verklettet und stank nach Rauch, was in ihr das dringende Bedürfnis nach einer ausgiebigen Dusche auslöste.
„Dann sehen wir uns mal ihre Verbände an, Mr. Leroy.“
Eine hohe, leicht tadelnde Stimme der Krankenschwester durchbrach die Stille im Raum. Erschrocken hielt Emilia die Luft an, doch die junge Frau blieb zwei Betten vor ihr stehen und fing an, leise auf einen anderen Patienten einzureden. Ein leichtes Müffeln hing in der Luft, als sie den Jungen schließlich überreden konnte, den schmutzigen Verband zu entfernen. Von ihrem Bett aus konnte Emilia nur seinen blonden Hinterkopf erkennen, konnte sich jedoch nur zu gut das schmerzverzerrte Gesicht dazu vorstellen. Wenn sich die Wunde auch nur halb so schlimm anfühlte wie sie roch, hatte der Fremde keine allzu schöne Zeit vor sich.
Während die Krankenschwester sich weiterhin um den anderen Schüler kümmerte, hob Emilia leicht ihren Oberkörper und sah sich um. Letzte Nacht war sie so müde und überfordert gewesen, dass sie ihr Umfeld nicht eines Blickes würdigte, den Schlaftrank entgegennahm und sofort in eine traumlose Welt abdriftete. Jetzt, wo der erste Schock und die Müdigkeit fort waren, wurde sie langsam neugierig auf den neuen Ort.
Der Krankenflügel machte einen sterilen, aber freundlichen Eindruck. Es war ein heller Raum mit großen Fenstern, die die Sonnenstrahlen und das entfernte Vogelgezwitscher durch die Mauern ließen. Hie und da waren ovale Vasen mit bunten Blumen aufgestellt, zwei große Portraits von schlafenden Heilern hingen zu ihrer linken, ansonsten waren die Möbel allesamt schlicht weiß, aber in einem guten Zustand. Von den zehn Krankenbetten waren nur zwei belegt, der Rest war ordentlich bezogen und bereit, neue Verletzte zu beherbergen.

„Das sieht nicht gut aus“, hörte man die Frau erneut Seufzen, während sie mit einem verbissenen Gesichtsausdruck ihren Kopf schüttelte.
„Wie oft habe ich Professor Slughorn gesagt, der Trank wäre zu gefährlich für die jüngeren Schüler? Falsch gebraut ätzt er selbst einige Kesselböden weg, aber nein, niemand hört hier auf mich! Und das soll ein angemessener Unterricht für Kinder sein!“
Immer noch vor sich hin murmelnd kam die Frau nun auf Emilia zu, nachdem sie eine ebenfalls stark riechende Salbe auf den Arm des Jungen geschmiert hatte.
„Sie sind ja schon wach! Fantastisch, wie geht es Ihnen?“
Mit großen Augen sah Emilia sie an. Sie war eine große, recht schlanke junge Frau mit aufgeweckten, braunen Augen und langen Haaren, die sie zu einem Dutt gebändigt hatte. Ihre freundliche Ausstrahlung erleichterte ihr sicherlich immer wieder den Kontakt zu ihren Patienten, auch wenn sie mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr strikt und unnachgiebig sein konnte. Obwohl Emilia mit der Situation überfordert war, entschied sich etwas in ihr dazu, die Krankenschwester zu mögen.
„Gut“, antwortete sie schließlich und zwang sich zu einem Lächeln. Tatsächlich wusste Emilia nicht genau, wie es ihr ging. Sie hatte Angst um ihre Eltern und vor dem fremden Umfeld, doch die schlimmste Anspannung war weg. Der lange Schlaf hat wahre Wunder gewirkt.
„Ich bin Madam Pomfrey, aber nennen Sie mich ruhig Poppy“, fing die Frau erneut an, als sie Emilia genauer in Betracht nahm. Mit Adleraugen musterte sie erst die wenigen oberflächlichen Kratzer, die sich die neue Schülerin diese Nacht geholt hat und hob dann schließlich leicht ihr Kinn an, um ihre Augen zu prüfen.
„Ja, nennen Sie mich Poppy“, wiederholte sie schließlich sichtlich zufrieden mit dem, was sie sah.
„Ich habe erst vor ein paar Monaten hier angefangen. Wahrscheinlich bin ich kaum älter, als Sie. Na gut Miss Rosier, es scheint alles in Ordnung zu sein. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen noch einen leichten Beruhigungstrank verabreichen, dann liegen Ihre Nerven nicht so blank. Ansonsten entlasse ich Sie in Ihren ersten Tag an der Schule.“
Emilia überlegte kurz, schüttelte dann aber lächelnd den Kopf. Es kam ihr falsch vor, die Sorge um ihre Familie mit einem Trank zu dämpfen und schließlich wollte sie den Tag nicht benebelt meistern. Laut dem merkwürdigen Hut war Emilia eine Gryffindor, was hier auf der Schule ein Sinnbild für Mut zu sein schien – das würde sie schon alleine schaffen.
„Wie Sie möchten. Miss Evans war heute morgen hier und hat Ihnen ein paar Kleidungsstücke vorbeigebracht. Die Tür hinten Links führt zu einem kleinen Duschraum, rechts sind die Toiletten. Zahnbürsten finden Sie rechts in dem weißen Regal, einen Kamm werde ich auch irgendwo finden.“
Lächelnd machte sich Poppy auf den Weg zurück in ihr Büro.
„Unser Wildhüter wird Sie in einer halben Stunde abholen. Willkommen in Hogwarts, Miss Rosier. Hier sind Sie sicher.“



Sauber, gut duftend und angezogen kam Emilia kurze Zeit später wieder aus dem Bad raus. Sie hatte weder einen Zauberstab, um sich die Haare trocken zu föhnen, noch Schminke und auch Lilys Rock war ihr mindestens zwei Nummern groß, das frische Gefühl war jedoch unbezahlbar. Als sie das Frühstückstablett an ihrem Bett stehen sah, welches zweifellos Poppy in der Zwischenzeit hingestellt haben musste, merkte sie, wie sagenhaft ausgehungert sie war. Recht zufrieden trank Emilia die Tasse Kaffee mit zwei riesigen Schlücken fast leer und wartete auf den Wildhüter von Hogwarts.
Es kam ihr komisch vor, ausgerechnet mit einem Wildhüter in die Winkelgasse gehen zu müssen. War es dort nicht relativ gefährlich? Ein Wildhüter konnte sie vielleicht vor einem Wolf bewahren, aber vor einem Todesser? Nervös fuhr sie sich durch ihre noch feuchten Haare. Wenige Momente später klopfte eine ungeheur riesige, schattenhafte Person an der halb durchsichtigen Tür und riss sie mit einem Poltern auf.

„Emilia Rosier?“
Mit weit aufgerissenen Augen starrte Emilia auf den monströsen Mann. Alles an ihm war so...wild. Von seiner riesigen, dunkelbraunen Haarmähne, dem langen Bart und den dunklen Augen bis zu seinen riesigen Ausmaßen und den Klamotten wirkte alles an dem Fremden ungezügelt und extrem. Dann änderte sich seine Ausstrahlung mit einem Schlag – als er Emilia ansah wurde sein Gesichtsausdruck milder, ein warmes Leuchten nahm in seinen Augen Platz und er hob eine seiner riesigen Pranken, um ihr zuzuwinken.
„Morgen. Rubeus Hagrid, Hüter der Schlüssel und Ländereien von Hogwarts.“
„Morgen“, erwiderte Emilia mit einer ungewöhnlich hohen Stimme. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie bei seiner Auskunft Kaffee über sich verschüttet hatte und lief leicht rot an.
Sie wusste nicht, ob Hagrid den Fleck wirklich nicht bemerkte oder nur so tat, jedenfalls verlor er kein Wort darüber. Mit einem mitfühlenden Blick beugte er sich leicht zu dem Mädchen runter.
„Wurdet heute Nacht angegriffen, eh? Hab' schon gehört. Dumbledore hat mir alles erzählt. Er vertraut mir, musst du wissen“, fing er mit einem leichten Anflug von Stolz an.
„Erzählt mir Vieles, der Dumbledore! Und traut mir viel zu. Is sofort zu mir gekomm' und meinte Hagrid, du bis' der Richtige für Emilias Schutz! Und ja meint ich, wenn Dumbledore das so sagt, dann komm' ich natürlich auch mit.“
Der Riese reckte sich wieder und lächelte Emilia aufmunternd zu.
„Keine Sorge Millie, bei Dumbledore und mir bist du sicher. In Hogwarts wird dir nichts passieren und um deine Eltern kümmert er sich auch, der Gute. Er hat noch heut' Nacht den Orden gegründet, weißt du, den Orden des-“
Mit einem mal brach er erschrocken ab und murmelte etwas in seinen Bart hinein. Währenddessen dachte Emilia über den Spitznamen nach, den Hagrid ihr gerade verpasst hatte.
Millie.
Klang nicht schlecht.
„In Hogwarts wird dir nichts passieren“, wiederholte er schließlich noch einmal laut und zwinkerte ihr zu.
„Du wirs' Freunde finden, ja? Mach mir nur bloß kein' Unfug mit meinen Kürbissen, ich warne dich!“
„Das würde ich nie tun, Mr. Hagrid!“, entgegnete Emilia ernst, was den Wildhüter zum Lachen brachte. Es war laut und ungestüm, brachte jedoch auch sie zum Grinsen.
„Mr. Hagrid!“, wiederholte er fröhlich und klopfte ihr auf die Schulter, wodurch sie fast vom Bett fiel.
„Bist ne Gute, Millie, bist ne Gute!“

Zusammen mit Hagrid, den sie nie, nienienie wieder mit Mister ansprechen würde, kam Emilia dank dem von Dumbledore bereitgestellten Portschlüssel in einem alten, leicht verranzten Pub an. Der recht junge Barman nickte ihnen zu, wandte sich dann jedoch wieder wortlos seinen Gläsern zu.
„Zuerst n Abstecher zu Gringotts, nich wahr?“
Emilia nickte, obwohl sie innerlich wütend auf sich war. So wenig, wie sie momentan redete würde sich noch in einen Monat jeder fragen, wie sie eigentlich hieße und ob sie sich Emilia vielleicht doch nur eingebildet haben.
„Hör ma“, fing Hagrid mit einer ruhigen Stimme an, als wüsste er genau, was in ihr vor sich ging.
„Dir is' heut Nacht was grausames passiert und niemand erwartet, dass du heut' Witze reißt und alle zum Lachen bringst, ja? Sei so wie du bist und alles wird gut. Und wenn du momentan ruhig bist, is' das genauso gut.“
„Danke, Hagrid. Wirklich. Danke.“
Emilia lächelte und ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus.
„Und die Witze fangen pünktlich morgen früh um Acht an, versprochen.“

Mit jeder Minute, die Emilia und Hagrid in der Winkelgasse verbrachten, fühlte sich das Mädchen immer besser. Das Gold klimperte fröhlich in Lilys Tasche und wollte ausgeben werden, als sie endlich den Zauberstabladen erreichten. Obwohl die Vitrine eher trostlos aussah und auch das Schild des Ladens seine besten Jahre schon weit hinter sich hatte, ging Emilia strahlend rein. In ein paar Minuten würde sie sich wieder wie eine richtige Hexe fühlen.
„Guten Morgen!“, rief das Mädchen fröhlich in den Laden hinein und hörte hinter sich ein zufriedenes Brummen. Dem Riesen schien Emilias Stimmungswechsel aufgefallen zu sein. Kurze Zeit später kam der Ladenbesitzer hinter riesigen Bergen an Schachteln zum Vorschein, der Emilia lange und eindringlich ansah. Obwohl er nicht älter als 40 sein konnte, wirkte er seltsam blass und verstaubt. Etwas Sonne und frische Luft würden ihm definitiv gut tun.
„Mich beehren selten Kunden in Ihrem Alter. Für gewöhnlich sehe ich hier nur Kinder oder alte Zauberer, die Ihren Zauberstab auf Trab bringen wollen“, sagte der Mann und verschwand sogleich wieder hinter seinem Schachtelberg. Bevor Emilia sich fragend zu Hagrid drehen konnte, kam er jedoch mit mehreren Schachteln in seiner Hand wieder zurück und winkte das Mädchen mit langen, leicht knochigen Fingern zu sich.
„Das is' Mr. Ollivander, Millie“, versuchte ihr Hagrid zuzuflüstern, während selbst die Mäuse hinter der Wand ihn deutlich hören konnten.
„Er macht die besten Zauberstäbe weit und breit.“
Mr. Ollivander ignorierte das Kompliment, während er erneut Emilia mit einem prüfenden Blick ansah.
„Welche Hand hat die Macht?“
Immer noch lächelnd hob Emilia ihre linke Hand, die sofort von einem fliegenden Maßband gemessen wurde. Noch ein paar Minuten, dann war sie nicht mehr länger hilflos.
„Was ist mit Ihrem letzten Zauberstab passiert?“
Emilias Lächeln verblasste.
„Er...er wurde mir entwendet. Wahrscheinlich ist er inzwischen kaputt.“
Zu ihrer Erleichterung wurden keine weiteren Fragen gestellt.

Eine Viertelstunde später war Emilia wieder stolze Besitzerin eines Zauberstabes. Nicht schlecht dachte sie sich, während sie den dunklen Kirschbaum-Stab in ihrer Hand glücklich ansah und probeweise ein paar Blumen zwischen den Backsteinen der Straße sprießen lies. Der neue Stab fühlte sich anders an; er war länger, biegsamer, mit der Fischschuppe eines Meermenschen versehen, gehorchte ihr jedoch genauso einwandfrei. Definitiv nicht schlecht.
Zur Feier des Tages lud sie Hagrid auf ein riesiges Eis ein, bevor sie auch die restlichen Läden abklapperte. Bücher kaufte Emilia noch nicht, da sie nicht wusste, in welcher Stufe sie im Endeffekt landen würde – die würde sie dann per Post nachbestellen – dafür kamen jedoch Pergamentrollen, Federkiele, eine neue Tasche, ein Kessel mit den wichtigsten Dingen aus der Apotheke, ein geradezu monströser Berg an Kleidung und zum Schluss noch eine kleine, karamellfarbene Eule hinzu, für die sie sich noch keinen Namen ausgedacht hatte. Dass die Beiden den ganzen Kram tragen konnte, grenzte an einem Wunder.

***

Keine Panik. Du wirst dich nicht verlaufen, nicht stolpern, in niemanden reinlaufen und bei Merlins Bart auch sonst keinen Mist anstellen. Nervös sah Emilia auf die Pergamentrolle, die Prof. McGonagall ihr in die Hand gedrückt hatte, bevor sie zur Lehrerversammlung verschwand. Mehrere Stunden lang verbrachten sie zusammen in McGonagalls Büro, nachdem Hagrid sie dort abgesetzt (und zuvor noch auf einen Tee in seiner Hütte eingeladen) hatte. Nach einem kurzen Gespräch bekam Emilia einen riesigen Berg an Pergamentrollen mit Fragen zu allen Unterrichtsfächern, die sie während der 7. Klasse belegen wollte. Stunde für Stunde saß die neue Schülerin nervös mit ihrer Feder da, schrieb sich die Finger wund und sandte Stoßgebete an Merlin, ob er ihr nicht spontan etwas von seinem Grips leihen konnte. Um kurz nach Acht war sie dann endlich fertig – sowohl mit dem Stoff, als auch mental – und wurde von ihrer Hauslehrerin entlassen. Die Ergebnisse der Tests und ihre Einstufung würde sie am nächsten Morgen nach dem Frühstück erhalten. Zum Schluss belohnte die Lehrerin sie noch mit ein paar Sandwiches und etwas Kürbissaft und drückte ihr den Plan in die Hand, welcher sie in den Gryffindor Gemeinschaftsraum bringen sollte.
Heiliger Doxymist, selbst den heiligen Gral findet man schneller!
Nervös sah Emilia auf die Treppen vor ihr und atmete tief durch. Vorhin war sie sich sicher, dass die hier hoch musste – zumindest solange, bis die Treppen spontan ihre Richtung wechselten. Jetzt machte der eh schon unübersichtliche Plan nur noch weniger Sinn.
Bereits drei mal war sie kurz davor, vorbeilaufende Schüler nach dem Weg zu fragen, bekam in letzter Sekunde jedoch nicht ihren Mund auf. Mit wachsender Frustration sah sie erneut auf das Pergament.
Siebter Stock...ich bin jetzt im vierten...nein Moment, im fünften...
„Verfluchter Doxymist!“
Das Letzte hatte Emilia so laut geschrien, dass die Bewohnerin eines viktorianischen Portraits wütend auf ihrem Gemälde flüchtete.
„Emilia?“
Ein schwarzhaariger, grinsender Junge tippte sie leicht an der Schulter an. Wären da nicht seine unordentlichen Haare und die Brille, würde sie den Schulsprecher von letzter Nacht nicht wiedererkennen.
„Oh, hallo...du!“
Innerlich fluchte Emilia erneut, als ihr der Name des Gryffindor nicht einfiel.
Leicht belustigt sah der Junge mit seinen haselnussbraunen Augen zwischen ihr und ihrer Hogwarts-Mappe hin und her.
„Was machst du hier auf halben Weg in den Astronomieturm, kleiner Rumtreiber?“, fragte er schließlich grinsend. Er benahm sich ganz so, als hätte er gerade einen fabelhaften Witz gerissen – wirklich komisch fand Emilia die Bemerkung allerdings nicht.
„Nein nein, das hier ist nicht der Astronomieturm, schau. Ich bin rechts abgebogen, das ist doch der andere Turm“, fing sie dann an und hielt ihm zum Beweis die Pergamentrolle vor die Nase. Das Grinsen des Gryffindor wurde nur noch breiter. Emilia rollte eingeschüchtert die Rolle wieder zusammen.
„Keine Sorge Emilia, anfangs hat hier jeder seine Schwierigkeiten. Sobald wir neue Klassenräume zugeteilt bekommen, komme ich die ersten Tage des Schuljahres immer zu spät, weil ich mich verlaufe“, fing der Junge dann an und klopfte Emilia dann beruhigend auf die Schulter.
„Zumindest erzähle ich das den Lehrern. Komm mit, ich zeige dir den schnellsten Weg zum Gemeinschaftsraum. In ein paar Tagen hast du den Dreh raus!“

Eine komische Stimmung herrschte zwischen Emilia und dem Jungen, deren Name ihr immer noch nicht einfallen wollte. Sie war durch die erste Begegnung der beiden leicht eingeschüchtert, während er versuchte, möglichst viele Witze und belangloses Zeug zu reden, um von den Umständen abzulenken. Zu jedem vorbeischwebenden Geist lieferte der Dunkelhaarige sofort ein paar Anekdoten, zwischendurch faselte er etwas über das Quidditchteam, worauf man bei den Lehrern achten musste und dass sie definitiv auf der sicheren Seite war, wenn sie sich an ihn und seine Freunde halten würde.
„Und Lily“, fügte er dann mit einem mal recht leise hinzu.
„Ja..halte dich an Lily.“
Mit diesen Worten blieb er vor einem Portrait stehen. Es war groß, viel riesiger als die restlichen Bilder. Die dargestellte dicke Frau schien fast den Rahmen zu sprengen.
„Willkommen im Gryffindor-Gemeinschaftsraum, Emilia“, verkündete der Junge dann stolz, nachdem er dem Portrait das Passwort nannte. Mit einem Nicken der Frau schwang das Portrait zur Seite.
Keine Panik, ermahnte sich Emilia und atmete tief durch.
Keine Panik, dachte sie erneut, als sie sich ihre dunklen Haare aus dem Gesicht wischte und durch das Loch hinter dem Portrait kletterte. Wie auf ein Kommando wurde es im Raum ruhig. Mehrere Augenpaare starrten die Fremde an.
Keine Panik.


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