von Spulenwurzel
„Ja“, dachte Zora, „so lauten also die Geschehnisse seit Sommer, als mir Ronja den Schlüssel geschenkt hatte“. Zora hatte sich gerade auf den Weg zurück in ihren Schlafsaal gemacht, nachdem sie sich endlich hatte von Zilis Tagebuch loseisen können. Ihre Gedanken kreisten seit dem Ereignis des gestrigen Abends immer und immer wieder um James. Nach dem peinlichen Nies-Vorfall war sie einfach weggerannt, weg vom lachenden James. Und heute war sie ihm den ganzen Tag lang ausgewichen. Sie schämte sich, auch wenn sie natürlich im Grunde nichts dafür konnte. Aber vielleicht hatte James die ganze Sache ja von Anfang an nicht ernst gemeint, wollte nur ein bisschen spielen, um den eigenen Frust um Sam zu vergessen. Zora sah immer wieder sein lachendes Gesicht, nach dem Niesen – sein Glitzern in den Augen dabei! Naja, genau über solche Dinge zerbrach sich Zora also seither den Schädel. Sie versuchte immer wieder, sich an Details erinnern, sie neu anzuordnen und zu deuten. Es gab tausende „Oder-Vielleichts“! Wie sehr würde sie sich wünschen, ein so traumhaftes Paar mit James zu sein wie Zili und ihr Dan!
Das einzige, um sich aus dieser misslichen Lage herauszuwinden, war Ablenkung, meinte Zora. So wie es aussah, wollte James nämlich nicht mehr mit ihr sprechen, nachdem sie sich so zum Affen gemacht hatte. Vielleicht lag das zwar auch daran, dass sich Zora an diesem Tag ausserhalb des Schulunterrichts gar nicht in öffentlich auffindbarem Raum befand. Denn sie hatte eine wunderbare Ablenkung gefunden: Sie wollte endlich herausfinden, wer diese Zili und ihr Dan war!
Am nächsten Tag würde sie das Tagebuch zu Ende lesen, nahm sie sich vor. Aber jetzt war erst einmal Schlafenzeit.
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