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Fanfiction

Verbotene Liebe III - Im Bann des Werwolfsrudels - Unbrechbare Liebe

von Saoirse

Wie hatte all das nur passieren können? Wie hatte Dumbledore nur sterben können? Das Entsetzen war groß, als Harry bekannt gab, dass Dumbledore von Snape getötet worden war. Harry hatte also recht gehabt… Alles, was er Remus sechs Monate zuvor erzählt hatte, hatte gestimmt… Remus machte sich schreckliche Vorwürfe… Hätte er nur auf Harry gehört… Hätte er es nicht heruntergespielt, was er über Snape gewusst hatte… Mit dem unbrechbaren Schwur.
Remus‘ Blick haftete auf Bill. Er schlief tief und fest. Sein Gesicht war mit Wunden und Verletzungen übersät.

Die Türen des Krankenflügels schlugen auf und alle erschraken:
Mr und Mrs Weasley durchquerten den Saal, dicht gefolgt von
Fleur, deren hübsches Gesicht voller Angst war.
»Molly - Arthur -«, sagte Professor McGonagall, sprang auf und
eilte ihnen entgegen, um sie zu begrüßen. »Es tut mir so furchtbar
Leid -«
»Bill«, flüsterte Mrs Weasley und stürzte an Professor McGonagall
vorbei, als ihr Blick auf Bills zerfleischtes Gesicht fiel. »Oh,
Bill!«
Lupin und Tonks waren hastig aufgestanden und hatten sich zurückgezogen,
damit Mr und Mrs Weasley näher an das Bett herankonnten.
Mrs Weasley beugte sich über ihren Sohn und drückte
ihre Lippen auf seine blutige Stirn.
»Du hast gesagt, Greyback hätte ihn angegriffen?«, fragte Mr
Weasley beunruhigt Professor McGonagall. »Aber er war nicht
verwandelt? Was bedeutet das dann? Was wird mit Bill geschehen?«
»Wir wissen es noch nicht«, sagte Professor McGonagall und
blickte hilflos zu Lupin hinüber.
»Er wird wahrscheinlich in gewissem Maße infiziert sein, Arthur«, sagte Lupin. »Es ist ein seltsamer Fall, vielleicht einzigartig… Wir wissen nicht, wie er sich möglicherweise verhalten wird, wenn er aufwacht …«

(Vgl. Harry Potter und der Halbblutprinz, Carlsen Verlag, Seite 626f)

Remus wollte nun nicht über den Trank sprechen… Er war selbst zu müde und zu ausgelaugt… Es würde auch bedeuten, eine Teilschuld an Bills Verletzungen zu haben. Im Moment konnte er das nicht… Er würde den Weasleys zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen, dass er nicht unschuldig an Bills Verletzungen war. Allerdings hoffte er, der Zeitpunkt wäre nicht zu spät für ihn...

Mrs Weasley nahm Madam Pomfrey die übel riechende Salbe ab
und begann, damit Bills Wunden zu betupfen.
»Und Dumbledore …«, sagte Mr Weasley. »Minerva, ist es wahr
… ist er wirklich … ?«
Als Professor McGonagall nickte, spürte Harry, wie sich Ginny
neben ihm bewegte, und sah sie an. Ihre leicht verengten Augen
waren auf Fleur geheftet, die mit starrer Miene auf Bill hinabsah.
»Dumbledore ist nicht mehr«, flüsterte Mr Weasley, aber Mrs
Weasley hatte nur Augen für ihren ältesten Sohn; sie begann zu
schluchzen, Tränen fielen auf Bills entstelltes Gesicht.
»Natürlich, es ist egal, wie er aussieht … das ist nicht w-wirklich
wichtig … aber er war so ein hübscher kleiner J-Junge … immer
sehr hübsch … und er w-wollte bald heiraten!«
»Und was meinst du damit?«, sagte Fleur plötzlich und laut. »Was
soll das 'eißen, er wollte bald 'eiraten?«
Mrs Weasley hob ihr tränenfeuchtes Gesicht und blickte verdutzt
drein.
»Also - nur dass -«
»Du glaubst, Bill will misch nischt mehr 'eiraten?«, drang Fleur
auf sie ein. »Du glaubst, weil er so gebissen wurde, wird er misch
nischt mehr lieben?«
»Nein, das habe ich nicht -«
»Das wird er sehr wohl!«, sagte Fleur, richtete sich zu voller Größe
auf und warf ihre lange silberne Haarmähne zurück. »Es wäre
mehr als ein Werwolf nötisch, damit Bill auf'ört misch su lieben!«
»Also, ja, da bin ich sicher«, sagte Mrs Weasley, »aber ich dachte,
vielleicht - so, wie er - wie er -«
»Du 'ast geglaubt, isch würde ihn nischt 'eiraten wollen? Oder
vielleischt 'ast du es ge'offt?«, sagte Fleur mit bebenden Nasenflügeln.
»Was kümmert es misch, wie er aussieht? Isch se'e gut genug
aus für uns beide, glaube isch! Alle diese Narben seigen nur, dass
mein Mann mutig ist! Und das 'ier erledige isch selbst!«, fügte sie
grimmig hinzu, schob Mrs Weasley beiseite und schnappte ihr die
Salbe aus der Hand.
Mrs Weasley fiel rücklings gegen ihren Mann und sah zu, wie
Fleur mit einem äußerst merkwürdigen Gesichtsausdruck Bills
Wunden abtupfte. Niemand sagte ein Wort; Harry wagte es nicht,
sich zu rühren. Wie alle anderen wartete er auf die Explosion.
»Unser Großtantchen Muriel«, sagte Mrs Weasley nach einer langen
Pause, »hat ein sehr schönes Diadem - von Kobolden gefertigt -
, und ich könnte sie sicher überreden, es dir für die Hochzeit zu
leihen. Sie hängt sehr an Bill, weißt du, und es würde wunderbar
zu deinem Haar passen.«
»Danke serr«, sagte Fleur steif. »Isch bin sischer, es wird wunderbar
sein.«
Und dann - Harry bekam nicht richtig mit, wie es passierte - lagen
sich beide Frauen plötzlich weinend in den Armen. (…)
»Da siehst du mal!«, sagte eine angespannte Stimme. Tonks blickte
Lupin finster an. »Sie will ihn trotzdem heiraten, obwohl er gebissen
wurde! Es ist ihr egal!«
»Das ist was anderes«, sagte Lupin, der kaum die Lippen bewegte
und plötzlich nervös wirkte. »Bill wird kein richtiger Werwolf sein.
Die beiden Fälle sind vollkommen -«
»Aber mir ist es auch egal, mir ist es egal!«, sagte Tonks, packte
Lupin vorn am Umhang und zerrte daran. »Ich hab dir tausendmal
erklärt …«
(…)
»Und ich hab dir tausendmal erklärt«, erwiderte Lupin, der ihr
nicht in die Augen blicken wollte und stattdessen zu Boden sah,
»dass ich zu alt bin für dich, zu arm … zu gefährlich …«
»Ich sage dir schon die ganze Zeit, dass du dich in diesem Punkt
einfach lächerlich verhältst«, sagte Mrs Weasley über Fleurs Schulter,
während sie ihr den Rücken tätschelte.
»Das ist nicht lächerlich«, erwiderte Lupin unnachgiebig. »Tonks
hat jemanden verdient, der jung und gesund ist.«
»Aber sie will dich«, sagte Mr Weasley mit einem leisen Lächeln.
»Und im Übrigen, Remus, bleiben junge und gesunde Männer nicht
unbedingt so.« Er deutete traurig auf seinen Sohn, der zwischen
ihnen lag.
»Das ist … nicht der Moment, um darüber zu diskutieren«, sagte
Lupin und mied die Blicke der anderen, während er verwirrt umhersah.
»Dumbledore ist tot …«

(Vgl. Harry Potter und der Halbblutprinz, Carlsen, Seite 627ff)


Remus hörte schon gar nicht mehr, was McGonagall ihm sagte. Er hatte nur den Gedanken, dass er in dieser Nacht auch sterben würde… Er sah Tonks an… Ihr hübsches Gesicht… Er hatte ganz vergessen, wie schön sie war. Und plötzlich schossen auch ihm die Tränen in die Augen. Hier hatten sie sich vor fast vier Jahren kennen gelernt… Das erste Mal miteinander gesprochen. Es fühlte sich so ewig lang her an.
Sie hatte sehr stark abgenommen. Plötzlich war es ihm egal. Er konnte es ihr auch sagen… Ihr den Grund dafür nennen, wieso sie nicht mehr zusammen sein könnten. Er sah sie an und bedeutete ihr, mit ihm zu kommen.
Molly stieß ihr leicht den Ellenbogen in den Rücken und lächelte sie aufmunternd an.
„Wenn er sich blöd anstellt, weißt du, wo wir wohnen“, flüsterte sie Tonks verschwörerisch zu.

Remus und Tonks waren zusammen in die Gewächshäuser gegangen. Sie konnten dort ungestört reden, ohne dass plötzlich Schüler auftauchten. Remus blickte die Pflanzen an… Er hatte noch nie wirklich viel Glück mit Pflanzen gehabt.
Er seufzte. Schließlich brach Tonks das Schweigen.
„Remus?“ fragte sie unsicher. Er sah sie traurig an. Er war den Tränen nahe.
„Sag mir bitte, was sich geändert hat…“, bat sie ihn.
„Es hat sich nichts geändert“, behauptete er stur. Er konnte es ihr doch nicht sagen… Der Schwur, der sein Leben beenden würde… Er konnte ihr nichts davon erzählen.
„Es hat sich also nichts geändert? Es hat sich nichts geändert und gerade deswegen hast du dich im letzten Jahr von mir getrennt? Du machst mir noch immer Vorwürfe, oder? Du denkst, dass ich schuld bin“, Tonks wagte es nicht, Remus anzusehen. Er stellte sich vor sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Er wagte es nicht, ihr zu nahe zu kommen. Die ganze Situation hatte etwas Beklemmendes…
„Dora… Nein, du bist nicht schuld… Wir wissen beide, dass es ein Unfall war“, Remus biss sich auf die Lippe, bis sie blutete.
„Doch, du hast dich kurz nach Sirius‘ Tod getrennt… Wieso?“ Tonks konnte sich nicht mehr beherrschen. Sie konnte die Tränen nicht mehr zurück halten.
„Dora… Ich werde sterben... heute Nacht…“, Remus wusste nicht wie er es ihr schonender hätte beibringen können. Er platzte damit heraus…
„Das ist mir auch klar… Wenn du heute zum Rudel zurück…“
„Nein, Dora… Ich werde nicht von dem Rudel getötet“, Remus atmete tief ein und aus, „Ich habe im letzten Jahr einen unbrechbaren Schwur mit Greyback geschlossen. Er hat mir befohlen, mich von dir zu trennen. Ich musste es tun, um dich und deine Familie zu schützen. Es tut mir leid.“
„Was?“ Tonks konnte ihren Ohren nicht trauen.
„Greyback hat versprochen, dir, deiner Familie und deinen Freunden nichts mehr anzutun. Im Gegenzug habe ich mich dazu verpflichtet dem Rudel zu dienen“, Remus traute sich nicht, sie anzusehen, „Ich habe dich angelogen… Dumbledore hat mich nie auf diese Mission geschickt. Es war Greyback, der mich erpresst hat.“
„Du hast dich nur deshalb von mir getrennt? Um mich zu schützen?“ Tonks sah Remus entsetzt an. Das, was Remus getan hatte, war der ultimative Liebesbeweis. Allerdings hatte er sein Leben für sie gegeben. Es war Tonks klar, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis er leblos zusammenbrach.
Tonks zog Remus mit dem Umhang zu sich und küsste ihn.
„Ich will nicht, dass es vorbei ist“, flüsterte sie. Sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Unaufhaltsam strömten sie aus ihren Augen. Sie drückte sich an ihn.
„Pass gut auf deine Eltern auf…“, murmelte Remus, „Du wirst es ohne mich schaffen… Du wirst ohne mich weiterleben können… Ihr werdet Voldemort besiegen… Ich weiß es!“ Er sah sie eindringlich an. Er küsste die Tränen auf ihren Wangen weg.
„Hör auf, Remus… Hör bitte auf!“ sie ertrug es nicht mehr. Der Schmerz, Remus an das Rudel zu verlieren war unglaublich groß… Doch wenigstens lebte er noch. Nun musste sie mit dem Schmerz zurechtkommen, dass er auch nicht mehr leben durfte. Sie wusste nicht, was schlimmer war… Ihn an das Rudel oder an den Tod zu verlieren.
„Dora, ich habe keine Angst zu sterben. Ich weiß, dass du in Sicherheit bist. Du hast von Greyback oder den anderen Werwölfen nichts mehr zu befürchten. Deine Eltern übrigens auch nicht. Wenn ich aus deinem Leben verschwinde, wirst du ein neues Leben beginnen können“, Remus konnte ihr nicht ins Gesicht sehen.
Sie berührte sanft die Blätter einer jungen Alraune und strich mit den Fingern darüber. Sie schwieg. Mehr konnte sie nicht. Es war ihr zu viel… Plötzlich gaben ihre Beine nach. Sie brach zusammen.
„Ich will nicht… Nein… Remus… Bitte bleib bei mir“, sie konnte sich nicht erinnern, schon einmal so geweint zu haben. Er eilte zu ihr und schloss sie in seine Umarmung.
„Dora, ich bleibe bei dir… Hier drinnen…“, flüsterte er ihr ins Ohr und legte schließlich eine Hand auf ihre Brust, „Wir wissen beide, dass meine Zeit mit dir begrenzt ist. Ich habe nicht vor, in das Rudel zurückzukehren und dort zerrissen zu werden… Ich habe die Möglichkeit zu wählen… Unter schrecklichen Schmerzen sterben oder mit dir zusammen sein und friedlich einzuschlafen…“ Er rang sich ein kleines Lächeln ab. Er drückte sie fest an sich. Eigentlich wollte er sie nie wieder hergeben, doch er wusste, dass er durch den Tod bald von ihr weggerissen wurde.
„Dora, lass uns gehen… Wir müssen doch die Nacht nicht hier im Gewächshaus verbringen…“
„Professor Sprout hätte bestimmt nichts dagegen…“, flüsterte Tonks.
„Dora, hier sind Schülerinnen und Schüler… Was meinst du, wie sie reagieren, wenn ich auch noch leblos im Gewächshaus liege. Sie haben schon einen riesigen Schock zu verarbeiten, wenn sie erfahren, dass Severus Dumbledore umgebracht hat“, Remus strich Tonks über das kurze, braune Haar, „Ich mochte es immer bonbonrosa“, hauchte er ihr ins Ohr, „Aber du kannst tragen, was du willst… Du siehst immer wunderschön aus…“
Langsam färbte sich ihr Haar zartrosa. Das Haar war noch immer hauptsächlich mausbraun, doch Tonks‘ Farbe kehrte allmählich wieder zurück…
Ihre Hände fanden einander und gemeinsam verließen sie das Hogwartsgelände, um zu Tonks‘ Dienstwohnung zu apparieren.

Remus und Tonks redeten die ganze Nacht über das letzte Jahr… Was mit Louisa, Hammond und Greyback vorgefallen war. Was Remus durchgemacht hatte… Remus erklärte Tonks haarklein, dass er weder mit Louisa noch mit sonst einer Werwölfin des Rudels eine Paarung gehabt hatte.
Irgendwann fielen beiden die Augen zu und sie schliefen tief und fest ein…

Die Sonnenstrahlen tanzten über Tonks‘ Gesicht. Sie sah Remus an. Er lag da… Reglos… Tonks schluchzte… Er war tot. Tonks überlegte sich, was sie nun machen sollte. Sie war verzweifelt und panisch. Sie überlegte, ob sie zu Molly apparieren sollte und ihr mitteilen sollte, dass Remus nicht mehr lebte. Molly war eine gute Freundin geworden. Sie hatte sich immer um Tonks gekümmert und hatte sie behandelt, wie ihre Tochter. Durch den Orden war eine unglaubliche Freundschaft entstanden, die Tonks nicht mehr missen wollte. Aber Molly hatte bestimmt gerade andere Sorgen. Bill war von Greyback angegriffen worden… Moment! Tonks erschrak über ihre eigenen Gedanken. Was hatte Remus in der letzten Nacht gesagt? Greyback durfte Tonks‘ Familie und Freunden nichts antun… Sie zählte Bill zu ihren Freunden… Damit war es nicht Remus, der den Schwur gebrochen hatte…
„Remus?“ vorsichtig strich sie ihm mit den Fingern über das Gesicht, „Remus, wach auf… Bitte!“ fügte sie flehend hinzu.
Tonks legte sich zu ihm. Sie hatte zu viel gehofft. Wahrscheinlich war die Verbindung zu Bill doch nicht so tief. Sie begann zu heulen. Sie hatte Remus nun schon wieder verloren…
Plötzlich spürte Tonks etwas… Einen Arm, der ihre Hüfte umfasste.
„REMUS!!!!!“ schrie sie aufgeregt. Remus blinzelte.
„Was ist passiert? Wieso lebe ich noch?“ er war in diesem Moment vollkommen orientierungslos. Tonks umarmte ihn. Sie drückte ihn so fest an sich, dass ihm die Luft wegblieb. Sie lachte, heulte und freute sich einfach, dass Remus doch noch am Leben war. Wahrscheinlich hatte sie übersehen, dass Remus noch geatmet hatte, weil sie selbst so aufgewühlt gewesen war.
„Greyback hatte versprochen, dass meiner Familie und meinen Freunden nichts passiert“, stellte Tonks aufgeregt fest, „Bill Weasley ist beides. Er ist ein Freund und indirekt auch ein Familienmitglied, wobei ich glaube, dass die Freundschaft mehr zählt. Jedenfalls musst du nicht sterben. Der unbrechbare Schwur hat seine Wirkung verloren. Greyback ist tot“, rief Tonks aufgeregt.
Remus brauchte einen Moment, sich zu orientieren. Schließlich schüttelte er den Kopf, „Nein, ich denke nicht, dass Greyback tot ist. Er hat mir versprochen, dass ich aus dem Rudel aussteigen kann, wenn einem deiner Angehörigen etwas passiert. Ich glaube, damit ist die Option verlöscht, dass Greyback stirbt. Er ist schlau. Er hat sich in der Hinsicht abgesichert“, erwiderte Remus.
„Das ist mir aber auch egal… Hauptsache du lebst“, sagte Tonks. Ihr standen die Tränen der Erleichterung in den Augen. Nach einer Pause sah sie erneut in Remus‘ Augen.
„Freust du dich denn nicht?“ fragte sie. Irgendwie machte Remus einen trübsinnigen Eindruck.
„Dora, Greyback wird weitermachen. Er wird weiterhin dafür sorgen, dass Kinder von ihren Eltern getrennt werden“, erklärte Remus. Den wahren Grund für seinen Trübsinn behielt er für sich. Er hatte sich in der letzten Nacht Sirius, Lily und James so nah gefühlt… Er war einen Moment genauso totgeweiht, wie sie.
„Ich weiß, wie viel Angst dir das bereitet, aber du kannst es nicht ändern. Sobald dich die Werwölfe finden, werden sie dich töten…“, sie machte eine Pause, „Du hattest Glück. Ich habe gehört, was mit Upton passiert ist. Ich dachte, du wärst es…“
„Greyback hat Hammonds Neffen getötet. Hammond wollte nach diesem Angriff mit seiner Familie nach Amerika ziehen. Jedenfalls waren seine Frau und seine Kinder für Greyback außer Reichweite. Hammond hat sich gegen Greyback aufgelehnt und wurde zur Strafe von ihm zerrissen “, Remus war nicht gerade stolz darauf, dass er weggesehen hatte, während die anderen Werwölfe Hammonds Leiche noch mehr geschändet hatten. Ihn zerfleischt hatten und so ihren Blutdurst gestillt hatten. Allen voran war Greyback Schuld an Hammonds Tod. Remus wusste, dass er hätte dazwischen gehen können… Aber er war wie erstarrt vor Angst gewesen…
„Es war eine sehr schwere Zeit für dich, nicht wahr?“ fragte Tonks. Sie hatte nun ein noch schlechteres Gewissen. Sie hatte sich in ihre Sorge um Remus gestürzt, während Remus bei den Werwölfen die Hölle auf Erden durchmachte.
„Dora, ich muss dir etwas gestehen“, sagte Remus leise. Er wusste, dass sie sich ein schlechtes Gewissen einreden würde, „Greyback hat mehr als einmal von mir verlangt, Kinder zu infizieren…“ er sah ihren entsetzten Gesichtsausdruck und sprach schnell weiter, „Keine Sorge… Meine erste Jagd war gestern Abend... Am Schloss... Allerdings hat mich Greyback des Öfteren mit dem Cruciatus gefoltert, wenn ich gegen ihn gearbeitet habe. Ich glaube aber, auf eine sehr verquere Art mochte er mich, sonst hätte ich wohl kaum so lange überlebt. Ich habe öfter gegen seinen Befehl gearbeitet… Ich habe versucht, auf die anderen Werwölfe einzuwirken und sie von Greybacks Parolen abzubringen… Allerdings hat das nicht so wirklich funktioniert, weil der Hass auf die Zauberer schon relativ groß ist und ich aufgrund dessen nur noch öfter von Greyback erniedrigt wurde. Außerdem musste ich vorsichtig sein, dass ich den Schwur nicht breche. Jedenfalls habe ich mich um die infizierten Kinder gekümmert, ihnen Geschichten über die Rumtreiber erzählt und von Hogwarts… Greyback hatte mich beauftragt, die jungen Werwölfe im Kampf zu unterrichten. Deswegen hat er irgendwann wohl von mir abgelassen und mich leben lassen. Er dachte, ich erziehe die Kinder zu Kampfmaschinen“, Remus seufzte, „Er hatte das Gefühl, dass ich einen Nutzen für das Rudel hatte. Das war mein Glück, denn sonst hätte mich Greyback schon vor Monaten getötet.“ Ihm tat es ein wenig leid, dass die Kinder nun keine Geschichten mehr von ihm hören konnten. Gleichzeitig hatte er Angst, dass Greyback die Kinder irgendwann ausnutzen würde und sie als Kanonenfutter gebrauchen würde.
„Remus… Das tut mir so schrecklich leid“, sagte Tonks mit sanfter Stimme. Sie musste an die Februar-Nacht ungefähr ein Jahr zuvor denken, in dem Remus fast von Greyback zerfleischt worden war, „Kann ich irgendetwas tun?“ fragte sie besorgt.
Remus nickte, „Das kannst du tatsächlich. Ich habe im letzten Jahr gesehen, wie kalt es ohne dich war… Und letzte Nacht war es für mich klar, dass ich sterben würde… Wenn ich mir vorstelle, ich wäre im letzten Jahr gestorben, ohne dich noch einmal sehen zu dürfen“, er küsste sie auf das Haar, das mittlerweile wieder hellrosa war, „Ich hatte in der letzten Zeit so oft den Tod vor Augen gehabt, dass ich jetzt weiß, wie wertvoll das Leben ist. Und ich weiß nun, wie wichtig Liebe im Leben ist. Kannst du dir vorstellen, meine Frau zu werden?“ Er atmete tief ein. Es hatte ihn viel Überwindung gekostet, diese Frage zu stellen. Als Antwort drückte Tonks ihn fest an sich und küsste ihn so leidenschaftlich sie konnte.


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Die Arbeit mit Steve Kloves war ein Genuss. Er ist fantastisch.
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