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Fanfiction

Wintersong - Wintersong

von MagicMarlie

In Hogwarts hatte der Winter Einzug gehalten. Weiße Flocken schwebten vom Himmel herab und bedeckten das Land und die Spitzen der Bäume mit Zuckerguss. Der See war bereits zugefroren, und es schien, als hätten sich die Schlossgründe in ein weißes Wunderland verwandelt. Am Rande des Verbotenen Waldes war Hagrid gerade dabei, etwas Feuerholz für seine Hütte zu sammeln, er trug seinen dicken Maulwurffellmantel und lächerlich plüschige Ohrenschützer. Einige wenige Schüler schienen ihre Geschenke bereits ausgepackt zu haben und liefen nun laut lachend durch den pulvrigen Schnee, um sich hinter den Gewächshäusern vor dem Frühstück eine Schneeballschlacht zu liefern.

Es waren nur noch wenige Tage bis Weihnachten, und das gesamte Schloss schien vor freudiger Aufregung schier zu vibrieren. Immer wieder hörte man Schüler und manchmal auch Lehrer in den Gängen gedankenverloren Weihnachtslieder summen, Peeves verteilte an alle schimmlige Plätzchen und im Unterricht gab es weniger Hausübungen als sonst. Auch den Direktor hatte die festliche Stimmung bereits erfasst, er trug noch buntere Umhänge als während des übrigen Jahres und schien, wann immer man ihm auf dem Flur begegnete, mit der Wintersonne um die Wette zu strahlen.

Alles in allem war es herrlich.

Doch es gab einen, der von all der Aufregung unberührt blieb. Der nicht summend und lächelnd durch das Schloss spazierte oder beim Schmücken der Großen Halle mithalf.

Severus Snape stand mit versteinerter Miene im zweiten Stock, abseits der von den Schülern genutzten Wege an einem großen Fenster und ließ seinen Blick über die winterlichen Ländereien schweifen, ohne sie wirklich zu sehen. Er hatte die Hände in den Tiefen seines bodenlangen, schwarzen Umhangs vergraben und sich die fettigen Haare vors Gesicht geschüttelt. Seine Augen waren kalt und wirkten wie zwei tiefe, schwarze Seen, aus denen sämtliche Gefühlsregungen verschwunden zu sein schienen.

The lake is frozen over
The trees are white with snow
And all around reminders of you
Are everywhere I go


Doch das waren sie nicht. Sie waren nur betäubt worden.

Betäubt von der schrecklichen Nachricht, die ihn vor nicht ganz zwei Monaten erreicht hatte. Die Nachricht, dass er hinter ihr her war. Hinter Lily.

Severus hatte alles versucht. Er hatte versucht, den Dunklen Lord umzustimmen, er hatte versucht, mit Lily zu reden, er hatte Dumbledore angefleht, sie zu beschützen – aber letzten Endes war es vergebens gewesen. Letzten Endes hatte er sie und ihre Familie gefunden, wie er alle anderen zuvor gefunden hatte, die er aus dem Weg schaffen wollte. Er hatte sie gefunden, und er hatte sie getötet. Wie all die anderen zuvor.

Noch immer konnte Severus es nicht ganz glauben. Noch immer wachte er manchmal morgens auf und glaubte, alles wäre wie früher. Aber natürlich war nichts mehr wie früher. Zwar hatten sie schon lange vor Lilys Tod nicht mehr miteinander geredet, doch irgendwie hatte Severus immer geglaubt, immer an dem Gedanken festgehalten, dass es irgendwann wieder anders werden würde. Dass sie ihm wieder zuhören würde, wenn er sich entschuldigte. Dass sie wieder Freunde sein würden. Dass sie wieder mehr sein würden. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, dass alles ein so abruptes Ende nehmen sollte, dass es einfach nicht mehr die Möglichkeit geben würde, sich auszusöhnen.

Und doch war es genauso gekommen.

It’s late and moring’s in no hurry
But sleep won’t set me free
I lie awake and try to recall
How your body felt beside me
When silence gets too hard to handle
And the night too long


Langsam wandte sich Severus ab und ging wie ferngesteuert den Gang entlang bis zur Treppe. Als er sie hinunterstieg, war ihm, als würde eine fremde Kraft seine Bewegungen leiten, nicht er selbst. Seine Beine trugen ihn weiter, bis er die Eingangshalle erreichte. Er drückte die gewaltigen Flügeltüren nach außen auf und trat hinaus in den verschneiten Morgen. Es war ein trüber Tag, es schneite und die grauen Wolken bildeten eine undurchdringliche Decke. Doch Severus war das nur recht. Er fand an der Sonne keinen Gefallen mehr.

Er schlang seinen Umhang fester um die schmalen Schultern und stapfte los. Eigentlich hatte er kein bestimmtes Ziel, aber schließlich schlug er den Weg in Richtung Wald ein. Im Gegensatz zu den meisten anderen hatte er den Verbotenen Wald immer gemocht, er hatte schon in seiner Schulzeit die Ruhe gesucht, die ihn zwischen den dicken Baumstämmen umgab, wo das einzige Geräusch das Zwitschern der Vögel war, und das leise Rauschen der Blätter im Wind. Früher war er oft in den Wald gekommen, wenn er nachdenken musste, oder einfach eine Weile allein sein wollte. Einmal hatte er auch Lily gebeten, mitzukommen, auf einen Spaziergang, doch sie hatte abgelehnt, zu sehr hatte sie sich vor den finsteren Dickichten gefürchtet. Erst als Potter sie mitnehmen wollte, hatte sie zugestimmt. Severus hatte sie hinter einen dicken Baumstamm versteckt beobachtet, auch wenn er von den beiden unentdeckt geblieben war. Er hatte es von jeher verstanden, unsichtbar für seine Mitmenschen zu sein.

Als Potter und Lily sich geküsst hatten, hatte Severus sich leise und unbemerkt zurückgezogen. Verletzt und enttäuscht war er in seinen Schlafsaal zurückgekehrt, traurig und so unglaublich wütend. Wütend auf sich selbst. Damals war der Hass auf seine eigene Person bereits in ihm gewesen, der Hass, der ihn über Jahre hinweg verfolgen und langsam aufressen sollte, doch das hatte er damals nicht gewusst. Es war erst der Anfang gewesen.

And this is how I see you
In the snow on Christmas morning
Love and happiness surround you
As you throw your arms up to the sky
I keep this moment by and by



Severus fühlte eine bleierne Müdigkeit auf sich lasten, als er sich einen Weg durch den zugeschneiten Wald suchte. Die Pfade, die Hagrid über die Jahre hinweg ausgetreten hatte, waren unter der Schneedecke verborgen und manchmal sank er tief ein, wenn er einen unbedachten Schritt setzte.

Bis zu den Knien hinauf durchnässt wanderte er durch das Dickicht aus Bäumen und Sträuchern, und hätte noch die Sonne geschienen, wäre es wahrlich ein schöner Anblick gewesen, mit all den weißen Häubchen auf den Blättern und Ästen, und den kleinen Waldtieren, die hin und wieder seinen Weg kreuzten. Doch Severus hatte nicht die Kraft, die Schönheit hinter dem nass-kalten Schnee und den lästigen Eichhörnchen zu sehen, die um seine Beine sprangen. Seit Wochen fühlte er sich merkwürdig leer und schwach, als wäre sein Körper nur noch eine Hülle.

Dennoch tat die frische Luft gut, auch wenn sie ihm kalt ins Gesicht schnitt. Er seufzte tief und fuhr sich mit den vor Kälte geröteten Händen übers Gesicht. Er hatte den Winter immer am liebsten gemocht, war es doch eine viel ehrlichere Jahreszeit als der Frühling oder der Sommer. Wieder etwas, das ihn von Lily unterschieden hatte. Leise fragte er sich, ob sie überhaupt jemals zusammengepasst hatten.

Doch trotzdem hatte sich Lily schon immer Wochen vorher auf Weihnachten gefreut. Selten hatte er einen Menschen kennengelernt, der sich so für dieses Fest begeistern konnte, und der es außerdem auch noch schaffte, ihn mit dieser Begeisterung anzustecken. Doch dieses Jahr war Severus einfach nur froh, wenn es wieder vorbei war und ihn die Bilder an eine glücklichere Vergangenheit zu dieser Jahreszeit wieder verließen. Er hatte nach ihrem Streit mehrere Weihnachtsfeste ohne Lily verbracht, doch dieses war das erste, an dem er ihr keine Karte schreiben würde. Zwar hatte er nie eine Antwort erhalten, aber er hatte sich doch gewünscht, ja, hatte gehofft, irgendwann auch wieder einen Weihnachtsgruß zu bekommen. Und wenn nicht – nun, dann wusste er Lily zumindest in Sicherheit und Familienglück. Doch nun, nun würde es nie wieder die Chance geben, eine Karte zu erhalten, einen Brief zu verschicken, ein paar Worte auszutauschen. Es war zu spät.

Oh I miss you now, my love
Merry Christmas, merry Christmas
Merry Christmas, my love


Es waren Hass und Schmerz, die sich in Severus abwechselten, sich gegenseitig aufwiegelten und ihn von innen heraus zerrissen, bis die einzige Methode, nicht den Verstand zu verlieren, war, sich vollkommen abzuschotten. Mauern hochzuziehen. Den Kontakt zu anderen, die ihn manchmal mitleidig, meistens aber gehässig anstarrten, abzubrechen. Es war kein Selbstmitleid, in das er sich zurückzog. Es war reiner Selbsthass und Geißelung, und es war unendlicher, weiß glühender Schmerz, der ihn tagsüber gehässig und teilnahmslos, und nachts angreifbar und verletzlich machte. Severus machte sich nichts vor. Es war seine Schuld, dass der Dunkle Lord auf die Potters aufmerksam geworden war, dass er sie verfolgt und gejagt, und letzten Endes ermordet hatte. Lily wäre noch am Leben, wenn er den Mund gehalten, oder besser, nie das Gespräch zwischen Dumbledore und Trelawny belauscht hätte.

Doch es nützte nichts mehr. Er hatte sich diese Vorwürfe in den letzten Wochen tagtächlich gemacht, und jede wachgelegene Nacht. Und jedes Mal hatte er sich danach ein wenig mehr verabscheut.

Weit über ihm schuhute plötzlich eine Eule, und Severus sah auf. Es hatte aufgehört zu schneien, und tatsächlich lichteten sich auch die Wolken ein wenig und ließen erste, goldene Sonnenstrahlen auf die Erde fallen.

Die Hände immer noch tief in den Taschen vergraben machte sich Severus auf den Rückweg. Es war eisig kalt und sein Umhang war durchnässt, und auch wenn er dachte, dass er eine Lungenentzündung sicherlich verdient hatte, wollte er es nicht herausfordern. Es gab subtilere Möglichkeiten, sich selbst zu schaden.

Auf dem Weg zurück zum Schloss begegnete ihm Hagrid, der ihn freundlich grüßte. Der gutmütige Halbriese wusste nicht, wer für den Tod seiner Freunde verantwortlich war. Severus wurde schlecht.

Im Schloss selbst lief ihm Dumbledore über den Weg, der ihn aufhielt und besorgt fragte, ob es ihm gut ginge. Severus bedachte ihn mit einem langen Blick und einem spöttischen Lächeln, das seine Züge bereits zu formen begann. Er bemerkte und ignorierte Dumbledores Blicke in seinem Rücken. Er wollte nur noch in seine Räume und eine Flasche Feuerwhiskey leeren. Das betäubte den Schmerz für eine Weile, wenn es auch nicht den Hass zum Schweigen brachte, der ihm sachte, fast unbemerkt, mit leisen Worten das Herz vergiftete.

A sense of joy fills the air
And I daydream and I stare
Up at the tree and I see
Your star up there


***

Der Weihnachtsmorgen brach an, strahlender Sonnenschein ergoss sich über die weißen Ländereien und das festliche Ambiente erfüllte das ganze Schloss.

Doch es gab einen, der von all der Aufregung unberührt blieb. Der nicht summend und lächelnd durch das Schloss spazierte oder beim Schmücken der Großen Halle mithalf.

Severus Snape stand mit versteinerter Miene im zweiten Stock, abseits der von den Schülern genutzten Wege an einem großen Fenster und ließ seinen Blick über die winterlichen Ländereien schweifen, ohne sie wirklich zu sehen. Er hatte die Hände in den Tiefen seines bodenlangen, schwarzen Umhangs vergraben und sich die fettigen Haare vors Gesicht geschüttelt. Seine Augen waren kalt und wirkten wie zwei tiefe, schwarze Seen, aus denen sämtliche Gefühlsregungen verschwunden zu sein schienen.

Doch das waren sie nicht. Denn in ihm herrschte ein tosender Sturm aus Hass und Schmerz, und wenn es auch nur diese beiden Gefühle waren, die er empfand, so tat er dies doch mit Heftigkeit.

Vielleicht, so überlegte Severus, würde es irgendwann besser, erträglicher werden. Vielleicht würde der Schmerz nicht für immer so allgegenwürtig sein, wie er es jetzt, so kurz nach ihrem Tod war. Aber er würde nie ganz verschwinden, da machte er sich nichts vor. Er würde immer da sein, und ihn in einem schwachen Moment überfallen und niederwerfen. Und der Hass auf sich selbst und seine Taten ... der würde nicht weniger werden. Höchstens mehr.

Mit einem Seufzen wandte er sich von dem Fenster ab und ging mit langsamen Schritten davon. Vielleicht hatte Lilys Sohn den Dunklen Lord gar nicht vernichtet, vielleicht würde er irgendwann wiederkehren, Dumbledore zumindest glaubte das. Severus wusste, auf welcher Seite er dieses Mal kämpfen würde, sollte es jemals soweit kommen. Denn wenn er seine Schuld auch niemals tilgen, seine Taten niemals wieder gut machen konnte, so konnte er doch immerhin dazu beitragen, Voldemort zu bekämpfen, sich selbst beweisen, dass er nicht ganz umsonst hier war. Wenn der schwarze Magier wirklich zurückkehrte, dann würde er es vermutlich auf den kleinen Jungen abgesehen haben, der ihn beinahe vernichtet hatte. Auch wenn es ihm nicht behagte, immerhin war er auch Potters Sohn, aber vielleicht gab es eine Aufgabe für ihn, irgendetwas, das er tun konnte ...

Doch bis dahin würde noch viel Zeit vergehen, Zeit, in der er sich selbst hassen und immer mehr vor allen anderen zurückziehen würde, denn was er getan hatte kannte keine Entschuldigung, keine Gnade. Aber irgendwann ... irgendwann ...

And this is how I see you
In the snow on Christmas morning
Love and happiness surround you
As you throw your arms up to the sky
I keep this moment by and by



... irgendwann würde er etwas tun können, etwas Gutes, wenn es ihm vergönnt war. Bis dahin würde er es sich nicht leicht machen, aber er würde immer, zu jeder Zeit, Lilys Bild vor Augen haben, und sie würde ihm die Kraft geben, weiterzumachen, auch wenn er es gewesen war, der ihre Kraft letzten Endes zum Erlöschen gebracht hatte.

Severus war nie sonderlich religiös gewesen, aber er mochte die Vorstellung, dass sie den Menschen, die an sie dachten, von dort, wo sie jetzt war, zusehen konnte, und so kontrovers auch alles im Augenblick war, so gab ihm dieser Gedanke doch Kraft. Er würde helfen, den Dunklen Lord zu vernichten, wenn er wiederkehrte, und er würde Lilys Sohn unterstützen und ihm Hilfe gewährleisten, auch wenn er niemals erfahren sollte, von wem sie kam. Es würde Lily Freude machen, zu sehen, dass ihr Sohn in Hogwarts sicher war, und dass er beschützt wurde. Und eines Tages würde er sie vielleicht sogar wiedersehen, wenn alles vorbei war, wenn es endete. Er hoffte es so sehr, mehr, als er jemals etwas gehofft hatte, und vielleicht könnte sie ihm dann sogar verzeihen, auch wenn er selbst es niemals tun könnte.

Und wenn er auch seine Taten und Worte nicht ungeschehen machen konnte, so konnte er doch versuchen, von nun an das Richtige zu tun, das Gute, immer nur das Gute. Er wünschte sich nichts mehr, als sie noch einmal wiederzusehen, seine gute, schöne Lily, einmal noch ihr Lächeln zu sehen, das die Welt jedes Mal ein bisschen besser gemacht hatte. Alles würde er tun, um sie noch einmal lächeln zu sehen, nicht um seinetwillen, sondern um ihretwillen. Er würde ihren Sohn beschützen, was auch kommen mochte, das schwor er sich, denn er war es gewesen, der ihr das Lächeln gestohlen hatte, und vielleicht ... vielleicht konnte er es ihr irgendwann wieder geben.


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Dass die computer- und videogeprägten Kinder in 400-Seiten-Romanen versinken, reißt deren Eltern zu Jubelstürmen hin. Ganz abgesehen davon, dass auch die Erwachsenen längst mit der "Pottermania" infiziert sind.
Elisabeth Sparrer, Abendzeitung