von ChrissiTine
A/N: Dieses Kapitel ist nicht ganz so ernstzunehmen, aber mir hat die Idee gut gefallen. Es gibt wieder einen Spoiler zu How I Met Your Mother, dieses Mal zum Finale. Solltet ihr nicht wissen wollen, wie die Serie ausgeht oder euch das Finale gut gefallen haben, dann solltet ihr vielleicht den Text überspringen angefangen bei dem Satz "Zu den gewalttätigen Ausschreitungen war es Ende März gekommen" bis hin zu "Sie waren alle so in Fahrt". Danach werden noch negative Meinungen über das Finale kundgetan, aber es werden keine Details verraten.
Vielen Dank für eure Kommentare und dass ihr dieses Jahr wieder mit dabei gewesen seid!
24. Dezember: Nachsitzen
„Nachsitzen, Harry! Nachsitzen! Einen Monat! Hugo kann ich ja noch verstehen, aber Rosie!" Ron schüttelte entsetzt den Kopf und kippte sein Butterbier hinunter. „Das ist alles nur Malfoys Schuld! Ich wusste doch, dass man diesem Idioten nicht trauen kann! Und jetzt hat er meine Kinder korrumpiert und deine auch! Du solltest Al den Umgang verbieten!"
Harry versuchte, sein Grinsen zu verbergen, schaffte es aber nicht. „James hat schon in der ersten Klasse so viel Nachsitzen bekommen wie Al und Lily zusammen. Ich glaube nicht, dass Scorpius etwas damit zu tun hat."
„Das ist ja das geniale! Er will, dass du das denkst! Er tut immer so unschuldig und wenn du es am wenigsten erwartest, Bumm!" Er schlug mit seiner Faust auf den Tisch und erschreckte zwei junge Frauen am Nebentisch zu Tode. „Er ist ein Spion, der unsere ganze Familie ruinieren will! Ich meine, selbst Lucy hat Nachsitzen bekommen! Lucy!"
Harry hob zweifelnd eine Augenbraue. „Lucy hat fast so häufig nachsitzen müssen wie James." Percys Gene hatten bei Lucy bisher nicht sehr durchgeschlagen.
„Darum geht es doch nicht, Harry! Es geht um Malfoy und sein verschlagenes Wesen!"
„Scorpius ist ein lieber Junge, der keiner Fliege was zuleide tun kann."
„Er hat angefangen!"
Harry zuckte mit den Schultern. „Und?" Ron schaute ihn kopfschüttelnd an. „Hast du mal zusammengerechnet, wie viel Nachsitzen wir in der Schule hatten? Reg dich nicht so auf, Ron. Warten wir lieber auf Neville, der wird uns schon sagen, was passiert ist."
„Wir wissen doch schon längst, was passiert ist! Malfoy ein Massenduell angezettelt und zwei Duzend Schüler hineingezogen. Man kann diesem Jungen nicht trauen, das sag ich schon die ganze Zeit."
„Ron, was sagt Hermine immer? Warte, bis du alle Fakten hast, bevor du jemanden verurteilst."
„Jaah, so wie du immer", erwiderte Ron augenverdrehend. Als Auroren konnten sie nicht immer auf alle Fakten warten, aber sie durften auch nicht vorschnell urteilen. Mittlerweile hatten sie einen guten Instinkt entwickelt, aber wenn es um die Malfoys ging, dann war Ron einfach nicht objektiv. „So oft wie du Snape verdächtigt hast."
„Da hatte ich auch noch nicht alle Fakten, oder?"
„Hey, Leute!" Harry und Ron sahen auf. Neville stand an ihrem Tisch, von einem zum anderen Ohr grinsend. Erde und Asche waren auf seinem Umhang und an seinem Mund befanden sich Überreste von Lippenstift. Hannah war nirgendwo im Tropfenden Kessel zu sehen. Deshalb war Neville wohl später gekommen als verabredet. Nicht, dass ihm jemand einen Vorwurf machte, da seine Frau Hannah in London wohnte und er die meiste Zeit in Hogwarts verbrachte. „Worum geht's?"
„Worum wohl?", erwiderte Ron. „Dieses Frettchen Malfoy! Das hat er doch absichtlich gemacht! Percy ist auch schon ganz aufgebracht wegen Lucys Strafe." In Wahrheit wusste er nicht einmal, ob sein Bruder überhaupt schon darüber informiert worden war, aber seine Reaktion würde ohne Zweifel so ausfallen. Percy war Percy.
„Meine Güte, Ron, jetzt reg dich doch nicht so auf", erwiderte Neville, immer noch grinsend, und ließ sich in den freien Stuhl fallen. „Wenn ich bedenke, was andere Schüler alles angestellt haben … oder ihr, wenn man's genau nimmt …"
„Was haben wir schon groß angestellt?", erwiderte Ron schnaubend und riss dem Kellner einen Butterbierkrug aus der Hand, den der gerade zum Nachbartisch tragen wollte.
Neville lachte und nahm Ron den Krug weg, den er an den Zauberer weiterreichte, für den er eigentlich bestimmt war und der schon seinen Zauberstab in der Hand hielt. „Ihr habt einen Drachen durch das Schloss geschmuggelt? Euch zu einem Duell um Mitternacht verabredet? Seit mit einem Auto zur Schule geflogen und in der Peitschenden Weide gelandet? Unerlaubt in den Verbotenen Wald gegangen? Harry hat sich nach Hogsmeade geschlichen und ihr habt einem gesuchten Verbrecher zur Flucht verholfen, Harry konnte mehrfach an entscheidende Quidditchspielen nicht teilnehmen, Harry ist in Umbridges Büro eingebrochen, Hermine hat dich mit irgendwelchen Vögeln attackiert, ihr seid ständig in der Nacht durchs Schloss geschlichen …"
„Jaja, schon gut, du musst das jetzt nicht alles runterbeten", unterbrach Ron ihn augenverdrehend. „Davon stimmt sowieso nur die Hälfte, bei dem anderen Zeug hatten wir überhaupt keine Wahl."
„Und wenn du Scorpius, Al, Lucy und den anderen zuhörst, dann wirst du verstehen, dass sie auch keine Wahl hatten", konterte Neville und brach in lautes Lachen aus. Er brauchte mehrere Minuten, bis er sich wieder eingekriegt hatte und ruhig genug sprechen konnte, um zu erklären, war überhaupt vorgefallen war.
Es fing eigentlich ganz harmlos an. Seit er ein kleiner Junge war, war Scorpius Malfoy fasziniert von Filmen und Serien. Wann immer seine Mutter ihm erlaubte, einen Muggel aus seiner Klasse zu besuchen, verbrachten sie die meiste Zeit vor dem Fernseher, um sich britische und amerikanische Serien anzuschauen (amerikanische Sitcoms hatten es ihm besonders angetan, da sie nur zwanzig Minuten dauerten und er mehrere Folgen sehen konnte, ohne dass es nötig war, die Gesamthandlung wirklich in- und auswendig zu kennen). Und sein Freund Mitch hatte alle Staffeln von The Big Bang Theory und er war ein großer Fan der amerikanischen Version von The Office. Außerdem liebte er Comics und verbrachte den Rest der Zeit damit, Scorpius das Marvel-Universum zu erklären und ihm alle Filme zu zeigen (was nur ging, wenn er auch bei Mitch übernachten durfte, da es anscheinend eine Todsünde war, einen Marvel-Film zu unterbrechen). Aber je näher Hogwarts gerückt war, desto häufiger waren seine Großeltern zu Besuch gekommen und Scorpius hatte unmöglich weiter zu Mitch gehen können. Deshalb war er überglücklich, in Hogwarts endlich wieder auf seine Kosten zu kommen, denn irgendein Muggelstämmiger musste doch den neuesten Marvel-Film gesehen haben und die letzten Folgen der Big Band Theory und vielleicht hatte auch jemand seinen Laptop dabei und die DVDs oder kannte eine gute Seite im Internet, wo man sich das anschauen konnte.
Schwer enttäuscht hatte er feststellen müssen, dass es in Hogwarts kein Internet gab und kein einziges elektronisches Gerät funktionierte und so musste er sich mit Erzählungen von Muggelstämmigen zufrieden geben, die die Serien und Filme in den Ferien gesehen hatten. Es hatte eine Weile gedauert, bis er auf dem neuesten Stand war, schließlich war er ein Malfoy und der verdammte Ruf der Familie eilte ihm voraus und er hatte länger gebraucht, als ihm lieb war, andere Muggelstämmige davon zu überzeugen, dass er sich nicht lustig machte oder irgendwelche Muggel zum quälen suchte, sondern wirklich aufrichtiges Interesse hatte.
Schließlich hatte er sich mit Hilfe der Weasleys dazu entschlossen, einen Muggelclub zu gründen. Unoffiziell gab es sogar schon etwas ähnliches, auch wenn es sich nicht als Club bezeichnete. Das war einfach Muggelstämmige aus allen Häusern waren, die sich über das Geschehen in der Muggelwelt austauschten, ganz egal, ob es da um die Champions League ging, das G7-Treffen der Politiker oder das britische Königshaus. Sie bekamen Muggelzeitungen und –zeitschriften von ihren Familien zugeschickt und ließen sich von ihnen berichten, was in der Welt so vor sich ging. Scorpius war begeistert, wie immer, wenn es um Muggel ging, und durch seine Initiative fingen sie an, sich ausführlich über Filme und Serien und Bücher auszutauschen, nicht nur das Tagesgeschehen, wo er leider nicht immer so gut mitreden konnte.
Dann, Ende der zweiten Klasse, passierte etwas Wunderbares. Scorpius hatte sich den Laptop einer Erstklässlerin ausgeliehen, die nicht gewusst hatte, dass er nicht in Hogwarts funktionieren würde und ihn deshalb mitgebracht hatte, hatte sich vor dem Raum der Wünsche einen Raum gewünscht, in dem er funktionieren würde und es hatte tatschlich geklappt. Internet gab es zwar immer noch nicht, dazu war die Magie in Hogwarts einfach viel zu stark, aber der Laptop schien tatsächlich zu funktionieren, ohne dass die Batterie aufgab und sofort hatte sich der ganze Club im Raum der Wünsche versammelt und alle DVDs geschaut, die unwissende Erstklässler mitgebracht hatten. Von Titanic über Sherlock Holmes in seinen unzähligen Varianten bis hin zu Downton Abbey, wobei Scorpius den Hype darum nicht wirklich verstand. James fand alles unglaublich komisch, während Rose nicht ganz so begeistert war, da sie schon vieles kannte und nie wirklich viel fürs Fernsehen übrig gehabt hatte. Lucy wiederum verbrachte so viel Zeit in dem Raum, dass die Lehrer ihr schließlich Nachsitzen gaben, weil sie anfing, so sehr mit den Hausaufgaben hinterher zu hinken, dass es nicht mehr tragbar war.
Nach den Ferien brachten viel mehr Leute ihren Laptop mit und außerdem einen Haufen DVDs und es gab wöchentliche Filmabende. Außerdem wurde mittlerweile an jedem Tag eine andere Serie geschaut, sodass jeder auf seine Kosten kommen konnte.
Zu den gewalttätigen Ausschreitungen war es Ende März gekommen, wo sie einen Sonntag lang die letzte Staffel der Serie How I Met Your Mother geschaut hatten. Viele, die die Serie vorher noch nie geschaut hatten, waren überrascht und entsetzt von dem Serienfinale gewesen, in dem sich ein Paar, auf dessen Hochzeit vier Staffeln lang hingearbeitet worden war, überraschend hatte scheiden lassen, damit die Frau wieder mit ihrem Exfreund zusammenkommen konnte. Dessen Frau an einer unbekannten Krankheit fünf Minuten vor Schluss gestorben war, nachdem die ganze Serie eigentlich darauf hätte hinauslaufen sollen, wie er die Mutter seiner Kinder kennen gelernt hatte und er während der gesamten Serie immer wieder betont hatte, wie glücklich sie ihn doch machte. Keiner hatte dieses Ende erwartet.
Einige verteidigten dieses Finale, doch andere, darunter Scorpius, Rose und Lucy, waren entsetzt gewesen, wie in vierzig Minuten neun Jahre der Serie zerstört worden waren und was für ein schlechtes Bild das Finale im Allgemeinen auf die Frauen der Serie geworfen hatte. Sie hatten lautstark angefangen, sich zu streiten und nach einer halben Stunde war es so hitzig geworden, dass sie tatsächlich alle ihre Zauberstäbe gezogen hatten, um ihre Meinungen zu vertreten.
„Robin hat Ted vielleicht mal in der zweiten Staffel geliebt, aber danach hat sie nie wieder romantisches Interesse an ihm gezeigt. Sie hat ihm ins Gesicht gesagt, dass sie ihn nicht liebt, muss sie erst jahrelang allein versauern, dass sie verzweifelt genug ist, um es nochmal mit ihm zu versuchen? Das ist damals nicht gut gegangen und wird es wieder nicht!", schrie Lucy aufgebracht und belegte einen Ravenclaw mit einem Lähmfluch, um ihr Argument zu verdeutlichen.
„Barney ist in der letzten Zeit wirklich erwachsen geworden und Robin ist seine Traumfrau, da soll er wirklich allein glücklich werden, mit einem Kind von einer Frau, die nicht mal einen Namen bekommen hat?", beschwerte sich Scorpius und duckte sich unter einem Ganzkörperklammerfluch weg.
„Nicht zu vergessen, was sie mit Robins Unfruchtbarkeit gemacht haben!", beschwerte sich Rose und schockte eine Klassenkameradin von ihr. „Sie wollten beide nie ein Kind und jetzt hat er das wahre Glück in einem Baby gefunden? Also bitte! Ganz zu schweigen davon, was das für eine Ohrfeige für alle Frauen sein muss, die kein Kind bekommen können oder wollen! Was ist das denn für eine miserable Botschaft?"
„Und was ist mit der Mutter? Sie war so toll und hat so super zu Ted gepasst und dann stirbt sie einfach und die Kinder stört es nicht mal, dass ihr Vater ihnen eigentlich gar nichts von ihr erzählt hat, sondern acht Jahre von seiner Besessenheit über Robin zu faseln? So ein Schwachsinn!", ereiferte sich Al und entwaffnete seinen Gegner.
Lichtblitze schossen durch den Raum und prallten an den Wänden ab. Glücklicherweise hatten sie alle Laptops, den Projektor, den sie nach Weihnachten neu angeschafft hatten und die umfangreiche DVD-Sammlung im Regal in der Ecke mit umfangreichen Schutzzaubern belegt, sodass nichts zu Schaden kam.
Sie waren alle so in Fahrt, dass sie nicht bemerkten, wie Neville, angelockt von dem Geschrei, den Raum betrat und schließlich mit einem unglaublich starken Entwaffnungszauber alle Zauberstäbe zu sich rief. Wie vom Donner gerührt starrten sie ihren Kräuterkundelehrer an, der genug von Muggeln und ihren Fernsehserien verstand und ausreichend von ihrem Streit mitbekommen hatte, um zu wissen, worum es ging. Er schaffte es gerade so, sich das Lachen zu verkneifen, während er allen Beteiligten einen Monat lang Nachsitzen erteilte und ihnen verbot, den Raum der Wünsche während dieser Zeit zu diesem Zweck zu benutzen. Außerdem würde er alle Eltern benachrichtigen, was Scorpius' Meinung nach eine unnötige Grausamkeit war.
Letzten Endes war der eine Monat aber eine nötige Pause, damit sich die Gemüter beruhigten. Alle kamen überein, nie wieder zusammen How I Met Your Mother zu schauen und ihre Zauberstäbe an der Tür abzulegen in einem großen Regal, wo jeder ein Fach mit seinem Namen bekam, damit es keine Verwechslungen mehr gab. Schließlich sollte dieser Club seine Mitglieder zusammenbringen und sie alle sollten Freude an den Serien und Filmen haben und sich nicht wegen so etwas in die Haare kriegen.
„Das kann doch nur ein Scherz sein, Neville", erwiderte Ron, nachdem Neville ihnen den Grund für das Massenduell genannt hatte. „Die sollen sich wegen irgendeiner Muggelserie in die Haare gekriegt haben? Unsere Kinder? Und Malfoy auch? Der hat doch keine Ahnung von Muggeln!"
Harry seufzte. „Ron, ich hab dir doch schon gesagt, dass ich, abgesehen von deinem Dad, noch nie einen so großen Muggelliebhaber wie Scorpius kennen gelernt habe. Er weiß, zumindest was elektronische Geräte angeht, mehr als ich, und ich hab zehn Jahre mit einem riesigen Technikfreak zusammengelebt. Du tust ihm Unrecht."
„Das ist doch alles nur Show, Harry! Er tut nur so unschuldig, um sich in deine Familie einzuschleichen, Informationen zu sammeln, um euch irgendwann mal kleinzukriegen! Hast du schon vergessen, was die Malfoys alles gemacht haben?!" Er würde es nie vergessen. Und auch wenn die Malfoys nicht die mutigsten Zauberer waren, so waren sie doch schlau und gerissen und Scorpius' Freundschaft mit Al musste ihnen geradezu in den Schoß fallen. Wer weiß, was sie sich für kranke Pläne ausgedacht hatten.
„Natürlich nicht! Aber Scorpius ist nicht Lucius und Scorpius ist auch nicht Draco Malfoy und ich kann dir versprechen, dass, egal welche Pläne sie auch verfolgt haben könnten, sich keiner von ihnen so gut über Muggel informiert hätte wie Scorpius. Wenn er nicht wüsste, dass Stecker ohne elektrische Geräte nutzlos sind, dann würde er wahrscheinlich eine ebenso große Sammlung haben wie dein Dad."
„Aber Harry, das kann doch nur ein Trick sein! Du kannst mir nicht ernsthaft erzählen, dass tatsächlich irgendwelche Leute wegen einer blöden Serie gewalttätig werden!", widersprach Ron. Sie hatten wenigstens gegen Todesser gekämpft oder Umbridge oder das Inquisitionskommando, gegen etwas Vernünftiges und nicht solchen Schwachsinn.
„Wusstest du, dass der Muggeldichter Goethe mal was geschrieben hat, was unzählige junge Männer dazu getrieben hat, sich umzubringen?", erwiderte Harry und erinnerte sich dunkel an eine Literaturstunde, die er mit zehn Jahren gehabt hatte. Er hatte das damals sehr makaber gefunden, dass ihre Lehrerin zehnjährigen Kindern so etwas erzählte.
„Aber das ist doch bestimmt schon zweihundert Jahre her", tat Ron das Argument ab. „Meine Tochter kann doch nicht so unvernünftig sein! Hermine und ich waren nie so."
Sowohl Neville als auch Harry mussten lachen. „Ihr seid ins Ministerium und Gringotts eingebrochen, wir haben eine illegale Verteidigungsgruppe gegründet …", begann Neville aufzuzählen und trank einen Schluck Butterbier.
Ron schüttelte den Kopf. „Das ist nicht fair, das waren alles mehr oder weniger Verzweiflungstaten, um Voldemort aufzuhalten und Unschuldige zu beschützen, das kannst du nun wirklich nicht vergleichen. Wir hätten uns auch was schöneres vorstellen können als in Gringotts einzubrechen. Ich schwöre, die Kobolde schauen mich immer noch schief an, wenn ich in unser Verließ will."
„Okay, wie wäre dann deine Beziehung mit Lavender, obwohl du und Hermine eigentlich kurz davor gewesen wart, euch zu verabreden? Nennst du das vernünftig?", schlug Harry jetzt vor, als er sah, dass Neville nichts einfiel.
Ron verschränkte missmutig die Arme vor der Brust und zog es vor, zu schweigen. „Ich weiß, du bist kein Fan von den Malfoys, aber ich unterrichte Scorpius jetzt schon seit über zwei Jahren und er ist ganz anders als sein Vater damals war. Er ist freundlich und hilfsbereit und versteht sich blendend mit allen Muggelstämmigen. Von Professor Brown habe ich gehört, dass er mit Abstand ihr bester Schüler in Muggelkunde ist. Und was diese Serie angeht, Hannah hat sich die immer mit einer Muggelfreundin angeschaut und sie hat sich einen Monat über das verkorkste Finale aufgeregt. Es ist vielleicht ein bisschen extrem, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass die Schüler vorher wussten, wie sie ausgehen würde und dann kann ich das schon verstehen. Ich glaube, Scorpius' Mutter hat ihm sogar einen Heuler geschickt-"
„AHA!", rief Ron triumphierend, aber Neville schüttelte den Kopf.
„Sie hat ihm gesagt, dass er völlig Recht damit hatte, sich negativ über das Finale zu äußern, da dieser Schluss für den Feminismus wirklich nicht vertretbar war und eigentlich niemand sich so auf Teds Seite schlagen sollte. Nur die Zauberei hat sie nicht gut geheißen."
Ron schüttelte mit offenem Mund den Kopf. „Das ist das verrückteste, was ich je gehört habe, einschließlich Lunas Schrumpfhörniger Schnarchgackler", sagte er schließlich und bat den Kellner um einen Feuerwhiskey.
Später am Abend legte er sich neben Hermine ins Bett, die mit einer Lesebrille auf der Nase irgendwelche Pergamente studierte. „Ich glaube, wir sollten uns diese Serie mal anschauen, wegen der Rosie Nachsitzen bekommen hat", schlug er zögerlich vor. Sie hatten seit einiger Zeit einen Fernseher, auch wenn sie ihn nicht sehr häufig benutzen. Sobald allerdings der Quidditchkanal nächstes Jahr auf Sendung gehen würde, der die Spiele der Liga übertrug, würde sich das ändern.
Hermine nickte geistesabwesend. „In Ordnung", murmelte sie und machte sich eine Notiz am Rand. „Ich glaube, Audrey hat die DVDs. Außer wenn Lucy sie mit nach Hogwarts genommen hat. Vielleicht haben meine Eltern sie."
Und so sahen sich Ron und Hermine schließlich die Serie an und Ron musste zähneknirschend anerkennen, dass Rose, Scorpius und die anderen tatsächlich Recht gehabt hatten, das Finale war wirklich gequirlte Scheiße.
Frohe Weihnachten!
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