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Fanfiction

Kein Lächeln war je so kalt - So lächelte nur sie.

von SaphiraMalfoy

Inspiration: Rebecca.
Meine Musical-Obsession nervt, ich weiß.

Etwas unerwartet von mir, da ich Narzissa für gewöhnlich stets als liebenswerte Person darstelle. Verkehren wir das ganze einfach mal ins Gegenteil.


______________________________________




So lächelte nur sie.

Die Nacht legt sich finster und schwer über das prachtvolle Anwesen des einzigen Erben der altehrwürdigen Familie Malfoy. Seite an Seite schreiten er und seine Begleiterin - eine nette junge Dame, die er vor wenigen Monaten kennengelernt hat - über den Kiesweg, der auf das pompöse Haus zuführt. Schweigen, sehen sich nicht einmal an. Sie seinen Eltern vorzustellen war ein Fehler, das weiß Lucius jetzt, doch was hätte er anderes tun sollen? Sie ewig vor ihnen verbergen?
Nein, für immer alleine bleiben, einsam in Trauer versinkend. Das würde seiner Mutter so passen! Sein Vater spricht von einem Stammhalter, davon dass die Traditionen bewahrt werden sollen, aber niemand, keine andere Frau als Narzissa wird ihnen jemals genug sein.
Narzissa, deren Leiche vor zwei Wochen aus einem See nahe des Manors geborgen wurde, nachdem sie drei Jahre lang als verschollen galt.

„Ich hätte wissen müssen, dass ich gegen Narzissa nicht ankomme, sie niemals ersetzen kann“, sagt die brünette Frau in die bedrückende Stille hinein und Lucius bleibt stehen, den Blick starr auf die Eingangstüre gerichtet, von der sie nur noch wenige Schritte entfernt sind.
„Mehr denn je sehnst du dich nach ihr, hast die Hoffnung niemals aufgegeben, sie würde zu dir zurückkehren, und nun die schreckliche Gewissheit. Es tut mir so unendlich leid für dich.“ Nicht nur ihre Stimme zittert. Ihr ganzer Körper fühlt sich an, als sei er in ein Eisbad getaucht worden und die Apathie ihres Freundes lässt sie erschaudern. Natürlich war ihr bewusst, dass sie nicht in diese Familie hinein passt. Zwar ist sie reinblütig, stammt jedoch aus einfachen Verhältnissen, ist bei weitem nicht so atemberaubend hübsch und strahlt nicht einmal ansatzweise die ehrfurchtgebietende Erhabenheit aus, wie es einst Narzissa Black getan hat.
„Niemand kann sie dir ersetzen, du wirst immer um sie trauern. Darum wirst du mir niemals gehören.“ Ihre Worte, nicht mehr als ein Flüstern in sternenklarer Nacht.
Die Hand des blonden Mannes ballt sich zu einer Faust, während er sich langsam zu ihr umdreht, das Gesicht zu einer grauenvollen Grimasse verzogen, die sie nicht zu deuten vermag.
„Ich mache dir keinen Vorwurf“, haucht sie und wagt es, vorsichtig auf ihn zuzugehen, versucht verzweifelt, Blickkontakt zu ihm aufzubauen. Vergeblich.
„Du sollst sie nicht vergessen, das verlange ich nicht von dir.“
„Vergessen? Wie könnte ich sie vergessen?“ Verbitterung spiegelt sich in Lucius` Miene wider und der Klang seiner Stimme lässt seine Freundin erschaudern.
„Sie wird dich niemals loslassen. Du liebst sie noch und wirst es immer tun“, stellt die Dunkelhaarige leise fest und greift nach seiner Hand, will bei ihm sein, ihm Trost spenden und spüren, dass sie ihm trotz allem nicht gleichgültig ist. Ein zaghafter Versuch, die Mauer zu durchdringen, welche sich am heutigen Tage zwischen ihnen aufgebaut hat.

Doch Lucius zuckt zusammen - erschrocken angesichts der unerwarteten Berührung, der zarten Wärme ihrer Finger - und weicht vor ihr zurück.
„Narzissa?“, stößt er plötzlich aus und der stechende Blick seiner grauen Augen, aus denen in ihrer Gegenwart nie zuvor solch unerbittlicher Zorn gesprochen hat, fühlt sich an, als habe er ihr einen Dolch direkt in ihr gütiges Herz gestoßen.
„Ich habe sie nicht geliebt. Ich habe Narzissa gehasst.“ Fassungslos starrt die Brünette ihn an, kann nicht begreifen, was er gerade sagt.
„Sie war bösartig. Ein durch und durch verdorbenes Biest. Zu Liebe war sie gar nicht fähig.“
„Was sagst du da?“ Ungläubig folgt sie Lucius, der sich auf dem Absatz umgedreht hat und durch das Eingangsportal ins Haus hinein schreitet. Wie kann er so über sie sprechen? Eine Tote, die sich nicht mehr verteidigen kann. Diejenige, von der sie alle so schwärmen. Seine Eltern, seine Freunde, die Hauselfen ... Alle lieben die ehemalige Hausherrin, verehren sie und verachten die neue Frau an Lucius` Seite. Narzissa war seine Ehefrau. Was bei Salazar gibt er für einen Unsinn von sich?

„Keiner hat sie durchschaut, die perfekte, kleine Miss Black.“ Schmerzverzerrt ist sein Gesicht, den Mantel wirft er wütend zu Boden. So emotional kennt man ihn gar nicht.
„Auch ich war fasziniert von ihrer charmanten Art, ihrem wunderschönen Antlitz. Sie hat mich verzaubert, so wie sie jedem Mann den Kopf verdreht hat mit ihrem engelsgleichen, eiskalten Lächeln und dem vorbildlichen Auftreten. Ein unschuldiges, liebenswürdiges Wesen, sollte man meinen. Jeden hat sie damit getäuscht. Ich kannte sie aus der Schule, doch erst auf dem Sommerball meiner Eltern kamen wir uns näher, tanzten die halbe Nacht. Ich war wie von Sinnen, sie brachte mich um den Verstand. Mit ihren Worten hat sie mich umsponnen, in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Ich wollte sie, nur sie. Blind war ich, ein Narr!“ In seinen Augen glimmt fanatischer Hass, die Worte sprudeln nur so aus ihm heraus, als hätten sie all die Jahre darauf gewartet, endlich laut ausgesprochen zu werden. Er kann sie kaum zügeln. Viel zu lange hat er das Geheimnis bewahrt, den Schmerz verdrängt und gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Jetzt kann er nicht mehr an sich halten. Jemand muss es erfahren, sonst wird es ihn früher oder später innerlich zerstören.

Sprachlos beobachtet seine Freundin ihn, bringt kein einziges Wort hervor, will ihn nicht unterbrechen, endlich erfahren, wo all der Zorn in ihm herrührt.

„Wir heirateten“, fährt der Blonde nun ruhiger fort, begibt sich in den Salon und kippt Feuerwhiskey in zwei Gläser, von denen er eines der Dunkelhaarigen reicht. „Nie zuvor war ich so glücklich, aber sobald sie ihr Ziel erreicht hatte, zeigte sie mir ihr wahres Gesicht. Keine Geste der Zuneigung galt mir. Ich verstand die Welt nicht mehr, dabei versuchte ich doch, sie ihr zu Füßen zu legen. Keine Kosten oder Mühen scheute ich, um ihr jeden Wunsch von den verlogenen, blauen Augen abzulesen. Alles was ich zum Dank erhielt war dieses verachtende Lächeln. Bittersüße Schläge gegen mein liebendes Herz, die mich zunehmend zermürbten, und dennoch wurde ich nicht müde, um ihre Liebe zu kämpfen ... Um die Liebe einer Frau, die innerlich tot war, kein Gefühl besaß. Ihr verdorbenes Wesen spielte sich unmissverständlich auf ihren spöttisch verzogenen Lippen wider, aus ihren Augen sprach kein Funken Emotion. Vielleicht vergesse ich mit den Jahren ihr Gesicht, jedoch ihr Lächeln vergesse ich nicht.“

„Hast du sie nicht darauf angesprochen? Womöglich hast du sie unwissentlich gekränkt“, wirft seine Freundin ein, was Lucius ein blechernes Lachen entlockt.
„Oh, natürlich habe ich das. Daraufhin war sie so freundlich, mir zu erklären, dass sie mich nur benutzt hat, um sich über ihre Schwestern zu erheben, einen Mann aus den besten Kreisen zu heiraten. So, wie es sich für eine Black gehört. Was sie jedoch in Wahrheit wollte, war die Freiheit. Sich an einen Mann zu binden sei ihr ein Graus, hat sie gesagt und mir vorgeschlagen, eine Vereinbarung miteinander zu treffen: Sie dürfe ungehindert tun, wonach ihr der Sinn stand, ihre Liebhaber behalten. Im Gegenzug spielte sie in der Öffentlichkeit die perfekte Ehefrau.“
„Nein, das hat sie nicht!“ Kopfschüttelnd mustert die junge Frau ihn, weiß nicht, was sie von alledem halten soll. Einen Grund sie zu belügen hat er nicht, aber diese Geschichte klingt schier unglaublich ...


„Hat sie“, widerspricht Lucius trocken und lässt sich auf dem Sofa nieder. „Und feige, wie ich war, ließ ich mich darauf ein. Zu groß war die Angst vor dem Skandal, denn Scheidung ist im Hause Malfoy selbstverständlich ein absolutes Tabu. Undenkbar. Die Ehre meiner Familie war mir mehr wert als mein Stolz und dessen war sie sich vollkommen bewusst; dies nutzte sie schamlos aus. Man konnte förmlich sehen, wie sehr sie ihren Triumph über mich genossen hat.“ Seufzend vergräbt er den Kopf in den Händen und sie legt ihm behutsam einen Arm um die Schultern, will ihm zeigen, dass sie ihm beisteht, doch der junge Malfoy springt auf und stößt sie von sich. Die liebevolle Berührung ist zu viel für ihn. Unerträglich. Er hat es nicht verdient, so eine wundervolle Frau getroffen zu haben, denn er ist ein niederträchtiger, furchtbarer Mann, der in den tiefsten Kreisen der Hölle verrotten sollte für das, was er getan hat. Wenn sie erst die ganze Geschichte kennt, wird sie genauso darüber denken, ihn nie wieder in die Arme schließen wollen.


„Zunächst hielt sie sich an die Abmachung, spielte die vorbildliche Ehefrau und stellte sich gut mit meinen Verwandten und Freunden. Alle liebten sie! Wie hätten sie auch anders gekonnt? Sieh dich um“, schnaubt er und grinst sie auf gespenstische, nahezu wahnsinnige Weise an. „Alles was du hier siehst, Malfoy-Manor, wie man es heute bewundern kann, bis ins kleinste Detail geschmackvoll renoviert und dekoriert ... Das ist gänzlich Narzissas Werk. Fast hätte ich mich der wahnwitzigen Vorstellung hingegeben, alles könne sich zum Guten wenden, ich würde damit fertig werden, eine gefühllose Marionette zur Frau zu haben, solange sie nur tat, was sich gehörte und mich nicht länger demütigte, doch dann ... dann eines Abends - ich kam spät von einem Geschäftsessen zurück - fand ich sie hier. Hier in diesem Haus. Meinem Haus. Sie und ihr Liebhaber vergnügten sich gleich dort drüben!“ Lucius deutet mit dem Finger auf das Chaiselongue neben dem Kamin.
„Eine schamlose Hure war sie! Ich wusste, dass sie mich betrügt, es war kein Geheimnis zwischen uns, aber wie konnte sie es wagen, es in meinem Haus mit einem anderen Kerl zu treiben? Ich selbst durfte sie seit der Hochzeitsnacht nicht mehr anrühren und dann musste ich die Schmach ertragen, sie hier zu erwischen? Es war pure, böswillige Absicht von ihr. Ich warnte sie, sich noch einmal einen derartigen Fehltritt zu erlauben, doch der Blick, den sie mir schenkte, war voller Spott und Hohn. Und sie lächelte, so kalt wie nur Narzissa es konnte.“

Schwer atmend lässt er sich wieder auf das Sofa neben seine Freundin sinken und die Erinnerungen übermannen ihn, rauben ihm die Kraft, länger an sich zu halten und ihr den unbeschwerten Gentleman vorzugaukeln. Eine Weile hat es gut funktioniert. Mit ihr. Sie ist echt, sie ist liebenswert und kein falsches Biest wie Narzissa es war. Sie hat ihn wieder zum Leben erweckt, ihm neuen Mut geschenkt in den wenigen Monaten, die sie miteinander verbracht haben, aber die Vergangenheit holt ihn ein. Lucius kann sich nicht ewig vor ihr verstecken, nicht länger davon laufen.

„Einer ihrer Liebhaber“, sagt er niedergeschlagen und blickt in die warmen, braunen Augen seiner Geliebten, „war Regulus Black. Ein Cousin von ihr.“
„Ich kenne Black“, wirft sie ein und runzelt die Stirn. „Er war hier, nachdem man ihre Leiche fand. Er hat sich nach dir erkundigt, aber du warst nicht im Haus.“
„Warum hast du es mir nicht erzählt?“, will Lucius wissen und greift endlich nach ihrer Hand, klammert sich haltsuchend an sie und spürt die Verzweiflung in sich aufflammen.
„Du warst so beschäftigt mit den Fragen der magischen Strafverfolgung und den Beerdigungsvorbereitungen. Ich wollte es, doch du hast mir nicht zugehört“, erklärt sie und sieht ihn entschuldigend an. Diese Seite an ihm kannte sie bislang nicht und es macht ihr Angst, lässt sie an ihrer Beziehung zweifeln. Wie konnte er ihr diese Geschichte so lange verschweigen? Trotzdem liebt sie ihn, liebt ihn mehr denn je und empfindet unbeschreibliches Mitleid für den hintergangenen Mann. Es ist ihr schier unbegreiflich, wie man so mit einem Menschen umgehen kann. Etwas Derartiges sollte man niemandem antun. Erst recht keinem Mann, der einem die Ehe versprochen und die Welt zu Füßen gelegt hat.
„Außerdem hat er etwas hier vergessen. Zumindest glaubte ich das, doch nun ...“ Hastig erhebt sie sich, geht hinüber zum Bücherregal und zieht ein vergilbtes Bild daraus hervor, das sie eilig dort versteckt hatte, als Lucius vom Beerdigungsinstitut zurückgekehrt war. Schuldbewusst legt sie es ihrem Freund in die zitternden Hände. Das Foto zeigt seine tote Ehefrau zusammen mit ihrem Cousin, die sich lachend im Garten des Anwesens umarmen.
„Ich dachte, es würde dich zu sehr an Narzissa erinnern und es hätte schon seinen Grund, dass du alle Bilder von ihr aus dem Haus verbannt hast. Ich wollte dir nicht wehtun.“

„Mich an Narzissa erinnern?“, zischt er, zerreißt die Fotographie in winzig kleine Fetzen und wirft sie ins Feuer. „Bei Merlin! Als ob das nötig wäre.“
Still sitzen erscheint ihm unmöglich. Wieder läuft er im Zimmer auf und ab wie ein Löwe im Käfig, fährt sich nervös mit den Fingern durch die weißblonden Haare und schüttelt den Kopf. Soll er dieses Geständnis wirklich ablegen? Die neugewonnene Liebe, die erste echte Liebe seines Lebens damit aufs Spiel setzen? Es führt kein Weg mehr daran vorbei. Er muss es ihr gestehen, kann nicht länger mit dieser Lüge leben, sonst dreht er durch. Sie raubt ihm die Luft zum Atmen.

Narzissa ist allgegenwärtig. Ihr Geist verfolgt ihn auf ewig.

„Eines Nachts kam sie heim aus London“, beginnt er langsam zu erzählen und blickt in Richtung Eingangshalle, als könne er sie dort erkennen. Das lockige Goldhaar, die anmutige Gestalt ...
„Ich saß in meinem Büro im ersten Stock und arbeitete einen Vertrag aus. Ihre Stimme hallte durchs Haus, doch sie sprach nicht zu mir. Wem ihre vergnügten Worte galten, weiß ich bis heute nicht. Damals hingegen war ich sicher, dass sie mit Black hier unten war.“ Stöhnend bleibt er stehen, klammert sich an den Kaminsims und lehnt den Kopf gegen die kühlen Schiefern.
Genug ist genug, dachte ich, und ging hinaus auf den Flur. Dort stand sie plötzlich vor mir und sah mich gelangweilt an. Ihre Bluse war halb aufgeknöpft und der Lippenstift verschmiert ... Den Blick aus ihren blassblauen Augen ertrug ich nicht länger, aber offensichtlich war sie allein. Diese Frau machte mich rasend, ich konnte nur noch daran denken, von wie vielen Kerlen sie sich hatte beschmutzen lassen, als sie langsam auf mich zuschritt und ihre dreckigen Finger an mich legte.
Ich stieß sie weg ...“

Es fällt ihm zunehmend schwerer, die Kontrolle zu bewahren, nicht laut loszuschreien. Bedächtig dreht er sich zu der Brünetten um, welche auf der Couch sitzt, die Augen weit aufgerissen, und jedem seiner Worte mit angehaltenem Atem folgt.
„Ich warf ihr vor: Du brichst dein verdammtes Versprechen! Du schamlose Hure treibst es in meinem Haus, so als ob es ein Bordell wäre! Doch sie zeigte mir nur ihr obszönes Lächeln, warf die Haare über die Schulter und sagte lächelnd: Was machst du, wenn ich ein Kind bekomme? Man wird denken, es wäre deines. Auf jeden Fall wäre es meines und eines Tages wird ihm das Manor gehören, dein Name, dein Ruf, all dein verdammtes Geld. Deine perfekte Gattin, Lucius, wird die perfekte Mutter sein. Und du spielst den Papa. Als der perfekte Narr!“ Wutentbrannt schlägt Lucius mit der Faust gegen die Zimmerwand und kann Narzissa förmlich vor sich sehen; die Züge ihres blassen Gesichtes scheinen sich dauerhaft auf der Innenseite seiner Lider eingebrannt zu haben. Lassen ihn nicht los. Niemals.

„Kein Lächeln war je so kalt. So lächelte nur sie ...“, fügt er heiser hinzu und scheint für einen Moment wie in Trance zu sein, ehe ihn sein Zorn erneut packt und die grausame Wahrheit aus ihm heraussprudelt.
„Ich konnte nicht an mich halten. Unablässig hallten ihre Worte in meinem Kopf wider. Ich war rasend vor Wut, das Blut stieg mir zu Kopfe ... Wir standen am Treppenabsatz ...“ Lucius hält inne, kann die Bilder so klar vor Augen sehen, als durchlebte er diese Szenerie ein weiteres Mal. Ein tausendstes Mal.
„Ihr Lachen trieb mich zur Weißglut, ich hob die Hand und gab ihr eine Ohrfeige, schlug so fest zu, dass sie ...“ Er hält inne und schluckt. „Sie fiel die Treppe hinab. Ich sah, wie es geschah, beobachtete, wie sie scheinbar in Zeitlupe in die Tiefe stürzte; und als ich erkannte, was ich getan hatte, rannte ich die Stufen herunter, wollte ihr aufhelfen. Doch sie regte sich nicht. Kein Atemzug drang mehr durch ihre Brust, als ich sie schüttelte und anflehte, wieder zu sich zu kommen. Ich nahm ihren Kopf, legte meine Hände an ihre Wangen und sah, wie sich ihre hellen Haare dunkelrot verfärbten ... Blutgetränkt. Sie war ...“
„Tot?“, fragt die Brünette ängstlich und Lucius deutet ein Nicken an.

Bedrückende Stille legt sich über den Raum, hüllt die beiden Liebenden ein wie die matte Dunkelheit, die lediglich durchbrochen wird vom blendend hellen Mondlicht, das durch die Fenster scheint, geisterhafte Schatten an die Wände malt.

„Und sie lächelte noch immer“, sagt Lucius schließlich und wagt es nicht mehr, seine Freundin anzusehen, die fassungslos da sitzt und ins Leere starrt.
„Schließlich trug ich sie aus dem Haus - die Nacht war sternenklar - und versenkte ihren Körper in dem See, in welchem man sie vor zwei Wochen gefunden hat. Der Familie sagte ich, sie wäre einfach verschwunden, ich wisse nicht, wo sie sei ... Narzissa hat mich besiegt, sie gewinnt noch im Tod. Nun ist sie zurückgekehrt und wird mich meiner gerechten Strafe zuführen. Man hat festgestellt, dass es kein Unfall war, sie nicht ertrunken ist und bald schon werden sie mich verdächtigen. Wer sollte es sonst gewesen sein?“


„Oh, Lucius“, flüstert die Dunkelhaarige und geht auf ihn zu. Apathisch stützt er sich an der Wand ab, sinkt an ihr herab auf die Knie und mit bebender Stimme spricht er zu seinen eigenen Händen, die er verzweifelt vor das Gesicht presst.

„Kein Lächeln war je so kalt wie das ihre. Es nahm mir den Verstand. Es ist ihr Lächeln, das ich vor mir sehe, wohin ich auch gehe. Kein Lächeln war je ... so kalt!“

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Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit (:
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Dass die computer- und videogeprägten Kinder in 400-Seiten-Romanen versinken, reißt deren Eltern zu Jubelstürmen hin. Ganz abgesehen davon, dass auch die Erwachsenen längst mit der "Pottermania" infiziert sind.
Elisabeth Sparrer, Abendzeitung