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Fanfiction

Bat in my heart - Kapitel 37: Überraschender Besuch und seine Folgen

von Dilli

PFFFFFFFFFFFFFFFF...
Ich prustete den herrlichen Wein einmal quer über den Tisch. Doch zu allem Übel liefen mir noch einige Tropfen die Kehle hinab und so war es kein Wunder, dass ich mich verschluckte und einen furchtbaren Hustenanfall bekam. Er war so stark, dass mir die Tränen in die Augen traten und ich verzweifelt nach Luft ringen musste.
Während ich japste und prustete, fingen meine Gedanken an, Achterbahn zu fahren. Was zur Hölle wollte Cole denn hier? War er eingeladen worden oder war er hier, um mich zu überraschen? Und wie zum Teufel sollte ich das Severus erklären? Er wusste zwar, dass ich in Beauxbatons mit einem gewissen Cole befreundet war, aber er hatte keine Ahnung, dass es sich dabei um unseren ehemaligen Lehrer hielt, der sich – FUCK – auch noch in mich verliebt hatte und mich bei unserem letzten Treffen küssen wollte. Und wie sollte ich Cole sagen, dass es für uns keine gemeinsame Zukunft gab? Dass ich ihn die ganze Zeit nur hingehalten hatte und jetzt wieder mit meinem Exfreund, der mich belogen und betrogen hatte, zusammen war. Oje, ich hatte wirklich ein ernsthaftes Problem, für das mir auf die Schnelle keine Lösung einfallen wollte.
Ich hustete noch immer, aber Severus hatte wieder mal einen Anfall von Hilfsbereitschaft und klopfte mir zur Beruhigung auf den Rücken. Ich holte tief Luft und versuchte runter zu kommen, was wirklich gar nicht so einfach war. Immer mit der Ruhe, Mimi. Immer schön den Schein wahren und schauen, dass Du Dich ja nicht verrätst. Zumindest solange nicht, bis es eine klärende Aussprache mit den beiden (Natürlich einzeln!) gegeben hatte.
„Geht's wieder“, wollte mein Schatz wissen, als ich endlich wieder zu Atem kam.
„Ja, danke“, antwortete ich hastig und entfernte hastig die Weinflecken mit einem Zauber aus der Tischdecke und natürlich auch von meinem Kleid.
„Was war denn los?“
„Nichts. Ich habe mich nur verschluckt.“
Das war wirklich keine Sache, die ich bei Tisch besprechen wollte. Das reichte mir schon später.
Fast hilflos musste ich mit ansehen, wie Cole – schreitend und elegant wie immer (Ganz der Herr Professor Auror) – den Mittelgang entlang auf den Lehrertisch zu hielt. Zuerst wendete er sich an Professor Dumbledore, den er lachend und ganz wie einen alten Freund begrüßte. Dann hielt er noch ein Schwätzchen mit Olympe. Ich beobachtete das ganze voller Panik. Nur kein falsches Wort, bitte!
„Mimi“, riss mich Severus' Stimme aus meiner Angst.
„Was“, fragte ich. Meine Stimme war gefühlte zehn Oktaven höher als sonst.
„Ich habe Dich gefragt, ob alles in Ordnung ist. Du siehst so blass aus.“
„Es ist nichts. Ich bin nur... es ist nur... ich.. ich...“
Scheiße, was sollte ich ihm nur sagen? Mein Gehirn und meine innere Stimme hatten kurzerhand ihren Dienst quittiert und sagten rein gar nichts mehr. Und ich war nur noch ein zitterndes Häufchen Elend und hatte keine Ahnung, was ich tun sollte.
„Wer ist eigentlich der Kerl, der da gerade aufgetaucht ist“, wollte mein Schatz nun auch noch wissen. „Irgendwie kommt der mir so bekannt vor.“
Gaaah, nicht das auch noch. Wieso musste meine liebe Fledermaus nur so scharfsinnig sein? Gott, ich verfluchte diese Eigenschaft. Die kleinste Kleinigkeit bemerkte er sofort, aber wenn es um etwas wichtiges ging, dann konnte man das auch mal ignorieren. Grrrr, typisch Männer! Und was sollte ich jetzt bitte tun? Kann mir das nicht bitte jemand mal schnell sagen?
„Das ist... ähm...“, stotterte ich, „der momentane Schulleiter der Beauxbatons-Akademie.“
War ja nicht gelogen, immerhin hatte Cole die Stelle gerade inne.
„Das habe ich mir schon gedacht“, meinte Sev. „Aber ich kenne ihn von irgendwo her. Ich habe ihn schon mal gesehen. Wenn ich nur wüsste... Moment mal.“
In diesem Moment drehte Cole sich zu uns um, denn der einzig freie Platz war – leider – an meiner rechten Seite. Er schenkte mir ein strahlendes Lächeln und kam schnurstracks in unseree Richtung.
„Ist das nicht Taylor“, kam es von links.
Mist! Und jetzt? Sollte ich die Wahrheit sagen? Musste ich wohl, wenn ich nicht mit meinem Liebsten streiten wollte.
„Jaah“, antwortete ich deshalb kleinlaut.
„Was will der denn hier? Und warum hast Du mir nicht erzählt, dass er mittlerweile in Beauxbatons unterrichtet? Ich hatte eigentlich gedacht, er wäre wieder ins Zaubereiministerium zurück gekehrt.“
„Da war er auch bis zum Sommer. Dann hat er sich eine Verletzung zugezogen und hat dann seine Tätigkeit als Lehrer wieder aufgenommen und da bei uns eine Stelle frei war, ist er halt an die Beauxbatons-Akademie gekommen. Aber in einem muss ich Dir widersprechen. Ich habe Dir von ihm erzählt.“
„Nein, hast Du nicht. Daran würde ich mich erinnern.“
„Doch, habe ich wohl. Ich habe Cole mehrfach erwähnt.“
„Ja, einen Cole schon. Du hast bloß vergessen zu sagen, dass es sich um diesen Schleimbolzen handelt, auf den ihr Weiber so gestanden seid.“
„Ich bin überhaupt nicht auf ihn gestanden.“
„Ach, komm schon. Du hast ihn doch immer wie verrückt verteidigt, wenn ich über ihn hergezogen habe.“
„Ich habe lediglich meine Meinung geäußert und die war nun einmal, dass ich Cole für einen hervorragenden Lehrer halte. Und das ist er auch.“
„Da, Du tust es schon wieder.“
„Severus, bitte, Du bildest Dir etwas ein.“
„Tue ich nicht. Und wieso grinst er Dich so an?“
„Tut er das? Das kann ich nicht beurteilen, denn ich rede ja mit Dir und habe deshalb auch nur Augen für Dich.“
„Was läuft da zwischen euch?“
„Hallo Mimi“, unterbrach uns Coles freudige Stimme und rettete mich somit vor einer Antwort. Ich wusste nicht, ob ich darüber erleichtert sein sollte oder nicht. „Na, bist Du überrascht, mich zu sehen?“
„Überrascht trifft es nicht einmal annähernd“, gab ich zurück.
Ich stand auf. So geschockt und ahnungslos ich auch war, meine guten Manieren hatte ich darüber hinaus nicht vergessen. Ich ließ mich von Cole kurz in den Arm nehmen und mich von ihm mit Küsschen links, Küsschen rechts begrüßen – ganz auf die französische Art und Weise eben. Dabei spürte ich, wie sich mir beinahe ein Loch in den Rücken brannte von den Blicken, mit denen Severus mich quasi durchbohrte. Ihm passte das gar nicht, dass ich mich von einem anderen Mann anfassen ließ und ich konnte das mehr als nur verstehen. Ich würde ausrasten, wenn Severus sich von einer anderen Frau betatschen lassen würde. Deswegen machte ich mich auch so schnell wie möglich von Cole los, ohne gleich unfreundlich zu wirken. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und nahm schon fast zähneknirschend war, wie sich Cole neben mich setzte. Na, das würde ein Spaß werden. Zwei Männer, die Gefühle für mich hegten und ich saß mittendrin. Und einer davon war so eifersüchtig, dass er quasi zur rasenden Wildsau bzw. Fledermaus werden konnte. Oh Gott, ich will hier weg.
„Was machst Du denn eigentlich hier“, wollte ich dennoch von Cole wissen, als gerade der Gänsebraten auf dem Tisch erschien, doch mir war der Appetit vergangen. Aber neugierig war ich trotzdem.
„Na ja“, meinte er zögerlich. „Du weißt selbst wahrscheinlich am besten, dass in den Ferien fast kein Schüler in Beauxbatons bleibt. In diesem Jahr waren es ganze fünf Stück. Also habe ich mir kurzerhand gedacht, dass ich mir selbst nach diesen stressigen Wochen auch einmal Urlaub gönnen konnte. Ich habe an Dumbledore und Olympe geschrieben, ob es für sie in Ordnung wäre, wenn ich auch nach Hogwarts komme, natürlich nur für die Ferien (Alles andere wäre ja noch schöner). Tja und hier bin ich.“
Jippieh ja yeah, Schweinebacke! Und ich saß deswegen tierisch in der Scheiße, denn neben mir knirschte ein gewisser Jemand wütend mit den Zähnen. Oje, das würde heute noch Ärger geben, das hatte ich im Gefühl.
„Freust Du Dich denn gar nicht, mich zu sehen“, fragte Cole in meine Angst hinein.
Was sollte ich denn darauf antworten? 'Nein, Cole, das tue ich nicht, denn Du handelst mir mit Deinem Auftauchen nur einen riesigen Haufen von Scheißproblemen ein'? So etwas konnte ich nicht sagen, denn immerhin war ich ja mit Cole befreundet. Das ganze wäre ja auch nicht weiter schlimm, wenn ich nicht genau wüsste, dass er in mich verliebt war. Zudem hatte ich beide Männer angelogen. Ich hatte Cole nicht davon erzählt, dass ich wieder mit Severus zusammen war und Severus hatte ich nichts von den Gefühlen gesagt, die Cole für mich hegte. Dafür hatte ich allerdings gute Gründe gehabt, denn ich wusste ja, wie sehr mein Liebster ausrasten konnte und ich hatte auch Cole nicht enttäuschen wollen. Das war mir bei meinem Besuch in Frankreich klar geworden. Tja, dafür steckte ich jetzt in gewaltigen Schwierigkeiten.
„D... d... doch“, antwortete ich so leise wie möglich, doch trotzdem ertönte augenblicklich links von mir ein wütendes Schnauben.
„Na siehst Du? Also war es doch richtig von mir hierher zu kommen. Ich dachte schon, Du machst mich zur Schnecke, nach allem, was...“
Gaah, Alarm, Alarm, Alarm. Ablenkung und Themenwechsel dringend erforderlich. Severus durfte nicht erfahren, dass Cole versucht hatte mich zu küssen, als wir schon zusammen waren. Er würde versuchen, ihm den Kopf abzureißen und dann bekämen wir hier in der Großen Halle eine richtig schöne Prügelei zu sehen. Und das an Heiligabend. Das musste ich unbedingt verhindern.
„Sag mal, Cole“, unterbrach ich ihn deshalb ziemlich barsch. „Erinnerst Du Dich eigentlich noch an Severus Snape? Er war früher auch Schüler bei Dir. Er war einen Jahrgang über mir.“
Was besseres fiel mir auf die Schnelle nicht ein. Was hätte ich auch sagen sollen? 'Schönes Wetter draußen'? Es schneite wie verrückt und war schweinekalt. Und so konnte ich Severus in das Gespräch mit einbeziehen und er würde mir später vielleicht nicht vorwerfen, dass ich ihn vergessen oder ignoriert hatte.
Doch leider hatte Cole Severus und die mit ihm verbundene Geschichte nicht vergessen, denn ich hatte mich vor meiner Abreise hierher lang und breit darüber ausgelassen. Außerdem war es damals Cole gewesen, der mich gefunden hatte, nachdem ich Severus mit Lilly im Bett erwischt hatte. Deswegen war es auch kein Wunder, dass sich der Blick meines Freundes jetzt verfinsterte und er Sev böse anfunkelte. Doch der schaute nicht minder finster zurück. Oh oh, das sah mehr als nur kalt aus. Hier konnte man glatt von einer neuen Eiszeit sprechen... Und ich saß mittendrin.
Cole war der erste, der seine Fassung wieder erlangte. Er setzte eine strahlende Maske auf (Wirklich eine schauspielerische Höchstleistung, das musste man ihm lassen) und lächelte Severus so freundlich an, das man meinen könnte, es gäbe für ihn nichts schöneres als meinen "Exfreund" hier vor sich sitzen zu sehen.
„Aber natürlich erinnere ich mich“, sagte er zu Sev, doch er schaute dabei mich an – und das ziemlich vorwurfsvoll, wenn ich sagen darf. „Es ist immer schön zu sehen, wenn ein ehemaliger Schüler die gleiche Laufbahn einschlägt wie man selbst. Da bekommt man doch glatt das Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben. Auch wenn es mich wundert, dass Mimi Sie in keinem ihrer Briefe an mich erwähnt hat. Deswegen bin ich auch ein klein wenig überrascht.“
Ich musste heftig schlucken. Danke schön, Cole, fall mir halt gleich in den Rücken. Hättest Du nicht einfach das Spiel mitspielen können? Nein, da ist ein Messer in Marie Duchesses Leib doch viiiiiel besser. Meine Augen huschten unwillkürlich zu Severus, dessen Blicke mich wahrscheinlich auf der Stelle getötet hätten, wenn sie das könnten.
„Ich... ich...“, stotterte ich, doch nun war es mein Liebster, der mich unterbrach.
„Wahrscheinlich hatte Mimi einfach nur zu viel zu tun“, sagte er und klang dabei ziemlich selbstsicher. „Sie können sich gar nicht vorstellen, was sie hier alles so treibt. (Oh ja, im wahrsten Sinne des Wortes!) Sie arbeitet wie eine Verrückte (Na ja, man konnte es auch übertreiben, aber trotzdem vielen Dank für die Hilfe, Schatz) und hatte deswegen nicht die Zeit, um Ihnen alles mitzuteilen.“
„Ach, aber Sie wissen das alles, ja? Das kann ich mir ja wirklich kaum vorstellen.“
„Natürlich weiß ich das alles. Mimi und ich haben so gut wie keine Geheimnisse voreinander.“
„Ja, unsere liebe Mimi ist einfach zu gutmütig und liebenswert, nicht wahr?“
Oh oh, das klang nicht gut. Das war ein eindeutiger Hinweis, dass Cole auf mich stand. Oder nicht? Ich hatte keine Ahnung, was ich noch denken oder tun sollte. Ich wusste nur, dass ich irgendwie das Thema wechseln musste – schon wieder. Mir gefiel auch der Blick nicht, den Cole mir gerade zuwarf. Es lag eine Menge Enttäuschung darin, aber auch noch etwas anderes. Zielstrebigkeit? Ich wusste es nicht. Aber da war so ein komisches Funkeln. Und auch mein Schatz wirkte entschlossen. Seine Hand zuckte in Richtung meiner Oberschenkels. Oh nein, jetzt bitte nicht anfassen. Wie sollte ich das denn erklären?
„Möchte jemand noch Soße“, fragte ich deshalb schnell und sprang von meinem Stuhl auf, denn die Sauciere stand vor Minerva.
Ich hätte sie ja nur zu fragen brauchen, ob sie sie mir reichen könnte, aber so hatte ich wenigstens eine Ausrede, warum ich auf einmal aufsprang. Oje, das ganze gestaltete sich sogar noch komplizierter als ich gedacht hatte. Ich musste mit den beiden Männern Klartext reden. Aber wie? Severus würde mit Sicherheit ausrasten und Cole wäre mehr als nur enttäuscht. Das würde mich wahrscheinlich seine Freundschaft kosten, etwas, das ich in jedem Fall vermeiden wollte. Ich mochte Cole ja, aber eben nur als Freund. Doch er würde das nicht verstehen, weil er mehr wollte. Verdammt, was sollte ich nur tun?
„Alles in Ordnung“, wollte meine Kollegin wissen, als ich mich an ihr vorbei beugte. Aus den Augenwinkeln konnte ich deutlich sehen, wie mich meine beiden Tischnachbarn musterten. Wenigstens schlugen sie sich nicht gegenseitig die Köpfe ein.
„Nein“, gab ich wahrheitsgemäß zurück und seufzte.
„Es passt Dir nicht wirklich, dass Taylor hier aufgekreuzt ist, richtig?“
Natürlich wusste Minerva, was Cole für mich empfand. Bei einem unserer alkoholreichen Abende hatte ich ihr davon erzählt und deshalb verstand sie jetzt wahrscheinlich auch, was in mir vorging.
„Nicht wirklich, vor allem da er noch nichts von Severus und mir weiß. Oh Minerva, was soll ich nur tun?“
„Ich habe keine Ahnung, aber wenn ich an Deiner Stelle wäre, dann würde ich...“
„Mimi, wo bleibt denn jetzt die Soße“, rief mein Schatz zu mir herüber. „Ich hätte gerne noch etwas.“
Das war ja mal wieder typisch. Zuerst keine Antwort auf meine Frage geben und dann konnte es nicht schnell genug gehen. Typisch Männer! Ich schaute meine Freundin hilfesuchend an, verdrehte die Augen und ging dann zurück zu meinem Platz.

Der Rest des Essens verlief mehr als nur verkrampft. Ich bekam gerade einmal drei Bissen herunter und auch den Nachtisch (Schokoladenfudge-Cake mit selbstgemachtem Vanilleeis und frischen Früchten) ließ ich mehr oder weniger links liegen. Ich sprach nicht wirklich mit den Männern neben mir und antwortete auch immer recht spärlich. Meine Gedanken fuhren Karussell und ich war der Lösung meines Problems noch nicht einen Schritt weiter.
Richtig heikel wurde es dann bei der Verabschiedung, als Cole mich fragte, ob er noch mit einer Flasche Rotwein bei mir vorbei kommen durfte.
„Lieber nicht“, antwortete ich zögerlich.
„Warum denn nicht“, fragte er enttäuscht. „Hast Du schon was vor?“
Dabei warf er einen eindeutigen Blick zu Severus. Ja, das hatte ich vor, aber das musste Cole ja nicht unbedingt wissen.
„Nein, ich bin nur ziemlich müde“, meinte ich ausweichend. „Außerdem muss ich morgen recht früh raus. Zuerst gibt es das traditionelle Weihnachtsfrühstück und dann ist ja noch die große Bescherung im Lehrerzimmer.“
„Die was?“
„Ja, wir Lehrer haben beschlossen, unsere eigene kleine Weihnachtsfeier zu veranstalten. Nach dem Frühstück treffen wir uns deshalb im Lehrerzimmer, wo wir ein bisschen mit Punsch und so feiern.“
„Meinst Du, ich kann da auch kommen?“
„Das musst Du den Schulleiter fragen.“
Der mit Sicherheit 'Ja' sagen würde. Verdammt!
„Und ich kann Dich nicht zu einem Gläschen und einer Kippe überreden? Wir haben uns doch schon so lange nicht mehr gesehen und da gibt es mit Sicherheit einiges, was wir uns zu erzählen haben.“
„Bitte Cole, ich bin wirklich müde. Lass uns das ganze auf ein anderes Mal verschieben.“
So in 50 Jahren hätte ich mal wieder Zeit.
„Schade, aber okay. Sehen wir uns dann morgen wenigstens zum Frühstück?“
„Bestimmt.“
„Dann wünsche ich Dir eine gute Nacht, Mimi. Falls Du mich brauchst, man hat mir ein Quartier in den Kerkern gegeben. Anscheinend war nichts anderes mehr frei. Es ist aber gleich in der Nähe des Zaubertrankklassenzimmers, falls Du noch weißt, wo das ist. (Mehr als Du ahnst.) Genau in dem Gang, der ein Stück weiter vorne davon abzweigt.“
Na super, klasse, ganz toll. Na ja, da blieb mir wohl nur eines übrig: Severus dazu überreden, sämtliche Nächte bei mir zu verbringen. Was eine Leichtigkeit werden dürfte, wie ich hoffte.
„Gut zu wissen“, gab ich zurück und stand auf, um mich noch einmal von Cole umarmen zu lassen.
„Gute Nacht, Mimi“, flüsterte er in mein Ohr. „Schlaf gut und träum was süßes.“
„Gute Nacht, Cole.“
„Auf Wiedersehen, Mister Snape“, wandte sich Cole der Höflichkeit halber noch an meinen Liebsten. „War schön, sie mal wieder gesehen zu haben.“
„Es heißt immer noch Professor Snape“, giftete mein Schatz.
Oh oh, tobende Fledermaus auf sechs Uhr.
„Na schön, dann Ihnen auch eine angenehme Nacht, Professor.“
„Vielen Dank, die werde ich mit Sicherheit haben.“
Severus, halt verdammt nochmal die Klappe. Oder willst Du Cole gleich stecken, dass wir beide jetzt zusammen nach oben gehen und eine Runde Versöhnungssex haben werden, nachdem wir uns wahrscheinlich wieder einmal gefetzt haben werden? Dann kannst Du gleich ein Messer nehmen und es ihm ins Herz rammen. Das würde ich dann doch lieber selbst machen. Also nicht das mit dem Messer, sondern ihm die Wahrheit schonend beibringen.
Cole sah mich seltsam an, strich mir einmal mit dem Finger zärtlich über die Wange, sagte „Gute Nacht, Mimi“ und verließ dann die Große Halle.

Aaaah, tat das gut. Es geht doch nichts über einen herrlichen Schluck Feuerwhiskey gepaart mit einem Zug an einer Zigarette. Denn das war das erste, was ich tat, kaum dass ich meine Gemächer – mit Severus im Schlepptau – erreichte. Ich eilte zu meinem Barschrank, schenkte mir einen riesigen Schwenker voll mit der goldenen Flüssigkeit, nahm einen tiefen Zug, zündete mir dann gleich noch eine Kippe an und konnte so das erste Mal die Anspannung, die sich seit ungefähr zwei Stunden in mir aufgebaut hatte, ein klein wenig abhaken.
Doch das sollte nicht lange vorhalten, denn ich hatte ja noch jemanden bei mir im Zimmer. Jemanden, der mehr als nur angefressen war.
„Was läuft da zwischen Dir und diesem Schleimbolzen“, fragte er ziemlich giftig und zündete sich ebenfalls eine Zigarette an.
„Möchtest Du auch einen Drink“, entgegnete ich allerdings, um noch nicht zu schnell zur Sache zu kommen.
Doch natürlich durchschaute mein Liebster meine Absichten. Wie sollte es auch anders sein?
„Versuche jetzt ja nicht vom Thema abzulenken, Marie. Ich will die Wahrheit wissen und das ein kleines bisschen plötzlich, wenn ich darum bitten darf.“
Aha, jetzt war ich also wieder Marie, wie immer wenn wir kurz davor waren zu streiten. Ich hasste das. Das war damals bei meinen Eltern schon immer das selbe gewesen. Wenn ich irgendetwas ausgefressen hatte und Ärger drohte, dann war ich nicht mehr Mimi sondern Marie gewesen. Grrr... Ich hasste es, dass Severus das gleich Spiel spielte. Dabei kam ich mir immer vor wie ein Kind.
„Severus, komm erst einmal runter und beruhige Dich“, meinte ich daher und versuchte dabei selbst so ruhig wie möglich zu bleiben. „Dann können wir in Ruhe über alles reden.“
„Ich soll mich beruhigen? (AUA, meine Ohren!) Das soll wohl echt ein schlechter Scherz sein. Ich habe doch Augen im Kopf. Der Typ will was von Dir, das ist so sicher wie Hippogreife fliegen kommen. Also sag mir ja nicht, dass ich runter kommen soll. Ich will jetzt sofort wissen, was da zwischen euch beiden abgeht, sonst...“
„Ist ja gut. Herrgott, entspann' Dich. Ich will Dir ja die Wahrheit sagen, aber das geht erst, wenn Du einigermaßen vernünftig bist und mich auch ausreden lässt. Und widerspreche mir jetzt ja nicht, Severus Snape. Du weißt selbst, dass Du mir immer ins Wort fällst, wenn Du tobst wie ein verrschnupftes Nashorn.“
„Das kann schon sein, aber jetzt habe ich allen Grund wütend zu sein. Der Kerl will Dir – meiner Freundin – an die Wäsche. Das kann und will ich nicht zulassen. Oh, am liebsten würde ich...“
„Das lässt Du schön bleiben. Außerdem kann Cole wollen, was er will, aber das beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Können wir uns jetzt bitte in Ruhe hinsetzen, damit ich Dir alles erklären kann?“
„Wenn es sein muss.“
Gott, wie sehr ich dieses Schnauben durch die Nase hasste. Aber wenigstens ließ er sich aufs Sofa fallen und zog nicht mehr seine Runden durch mein Wohnzimmer wie ein Panther in einem Käfig. Das machte mich immer nervös. Ich setzte mich extra so hin, dass ich ihm noch ins Gesicht sehen konnte, ohne mir den Hals zu verrenken und achtete auch auf einen gewissen Abstand.
„Also gut, ich muss ein kleines bisschen weiter ausholen. Eigentlich fast achtzehn Jahre weit, wenn ich ehrlich sein soll. Als ich Dich damals mit Lilly... also, Du weißt schon... erwischt habe und davon gelaufen war, da bin ich Cole in die Arme gelaufen. Er war total erschrocken über meine Verletzungen und hat mich dann mit in seine Räumlichkeiten genommen um mich zu heilen. Tja, aber er fragte auch, was los sei und so habe ich mich bei ihm ausgeheult. Er war nicht meine erste Wahl, das kannst Du mir glauben. Aber an wen hätte ich mich denn wenden sollen? Meine Freundin Fabienne war in Frankreich und die Person, der ich noch genug vertraut hätte, vögelte im Raum der Wünsche gerade mit meinem Freund. Hätte ich vielleicht zu Sirius gehen sollen? Oder zu James? Wäre Dir das lieber gewesen?“
„Nein, aber der Typ war Dein Lehrer und...“
„Ja, das war er, aber ich habe mich ja auch gut mit ihm verstanden und er war einfach in diesem Moment für mich da. Weiter brauchen wir darüber jetzt auch nicht zu diskutieren, denn ich kann es ohnehin nicht mehr ändern, aber ich bereue es auch nicht.
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, also, nachdem ich anschließend die schreckliche Nachricht vom Tod meiner Eltern erhalten hatte und ich zurück nach Frankreich gegangen bin, da riss der Kontakt zwischen mir und Cole nie vollständig ab. Also wir haben uns nicht wöchentlich geschrieben, falls Du das jetzt denken solltest, sondern hielten uns nur alle 2 Monate oder so auf dem laufenden. Aber es war nie wirklich mehr als eine Brieffreundschaft, außer vielleicht in der Zeit, als er sich von seiner Frau hat scheiden lassen. Da schrieb er mir ein klein wenig öfter, aber einfach nur, um sich abzulenken und sich Ratschläge zu holen. Und ich war froh, ihm helfen zu können, denn so konnte ich endlich mal eine Kleinigkeit zurück geben. Weil – ob Du es glaubst oder nicht – ich war Cole damals wirklich dankbar für seine Hilfe.
Wir haben uns in all der Zeit aber nie getroffen oder so. Und dann kam dieser Sommer: Ich war zur stellvertretenden Schulleiterin ernannt worden und als solche gehört es zu meinen Aufgaben, neuen Lehrern die Schule zu zeigen und sie in den Schulalltag mit den dazugehörigen Regeln einzuweisen. Unser Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste war in Rente gegangen und so hatten wir Ersatz gebraucht. Aber mit Coles Einstellung hatte ich wirklich nichts zu tun, das war Olympes Aufgabe. Im Gegenteil, ich hätte nie gedacht, dass Cole seine Stelle als Auror aufgeben würde. Aber er hatte sich im Sommer eine Verletzung zugezogen und so war er gezwungen, wieder als Lehrer anzufangen.
Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie geschockt ich war, als er auf einmal in meinem Büro stand, denn ich hatte niemals damit gerechnet, dass ich ihn jemals wiedersehen würde, geschweige denn, dass er mein neuer Kollege sein würde. Ich hatte ja nur gewusst, wann er auftauchen würde, nicht, wer er ist.
Auf jeden Fall haben wir in den folgenden Wochen ziemlich viel Zeit miteinander verbracht. Wir teilen ziemlich viele Interessen und es war einfach mal etwas anderes, als ständig nur in meinem Büro zu sitzen und zu arbeiten. Denn bis Cole kam, habe ich eigentlich nichts anderes getan, tagein, tagaus. Die einzige Abwechslung war das Joggen, aber ansonsten gab es nichts, was ich sonst getan hätte. Ich hatte mich total zurück gezogen und das einzige, was für mich zählte, war meine Karriere. Ich lebte in meiner eigenen Welt. Tja und Cole hat mich da raus geholt. Wir hatten auch jede Menge Spaß (Severus sog scharf die Luft ein)... Nicht das, was Du denkst. Wir waren einfach zwei Freunde, die ab und an mal einen drauf machten oder zum Shoppen oder ins Kino gingen. Mehr war da nicht.
Na ja, bis zum Halloweenfest zumindest. Da hat Cole mir schließlich gesagt, dass er mehr von mir möchte als nur Freundschaft...“
„Ich habe es doch gewusst“, rief mein Schatz laut dazwischen und ich war ihm nicht einmal böse. Immerhin hatte er mich so lange am Stück reden lassen ohne mich zu unterbrechen, dass es an ein Weltwunder grenzte. „Also ist doch etwas zwischen euch gelaufen.“
„Nein, ist es nicht. Also schön, er hat mich geküsst, aber nur einmal und das auch nur ganz kurz, dann sind wir von einer Hauselfe unterbrochen worden, die mir mitteilte, dass Olympe mich über den Kamin im Schulleiterbüro sprechen möchte. Ich bin also hingegangen und habe quasi den Befehl entgegen genommen, hierher zu kommen. Auch wenn ich das nicht wollte, wie ich zugeben muss.“
„Wieso?“
„Überleg doch mal: Ich hatte einfach keine guten Erinnerungen an Hogwarts. Hier habe ich so viel Scheiße erlebt, die ich in den achtzehn Jahren, in denen ich weg war, erfolgreich verdrängt hatte. Ich wollte nicht daran erinnert werden. Aber trotzdem konnte ich nicht widersprechen, also bin ich am nächsten Tag abgereist.“
„Moment, Moment, Moment. Immer langsam. Was lief mit Taylor?“
„Nichts, Severus. Er hat mich geküsst, aber nicht einmal richtig und als ich nach dem Gespräch zurück kam, da ging auch gar nicht mehr. Da hatte ich, um ehrlich zu sein, Dich im Kopf.“
„Mich?“
„Ja, Dich. Ich hatte Angst, an all die schönen Zeiten mit Dir erinnert zu werden. Aber jetzt lass mich endlich zu Ende erzählen. Ich kam also hierher und traf auf Dich. Ich muss zugeben, ich war geschockt und genau deshalb habe ich mich in der ersten Zeit so verschlossen. Ich wollte und durfte nicht an Dich denken, da Du mich einst so unglücklich gemacht hast. Ich habe versucht, mich selbst zu schützen. Und doch konnte ich nur an unsere erste Beziehung denken. Ich habe sogar nachts von Dir geträumt.
Und spätestens als Du mich zum ersten Mal geküsst hast und wir danach miteinander geschlafen haben, war Cole... na ja, nicht vergessen, denn wir sind ja immer noch befreundet, aber meine Gefühle wurden ins rechte Licht gerückt. Ich wusste, dass ich zu Dir gehörte und dass ich nie mit einem anderen hätte glücklich werden können. Und das wird auch immer so bleiben.
Ich will nichts von Cole. Er ist ein Freund. Nicht mehr und nicht weniger. Das musst Du mir einfach glauben. Und selbst wenn er Gefühle für mich hat, so beruht das nicht auf Gegenseitigkeit. Falls Du es noch immer nicht geschnallt haben solltest: Ich liebe DICH!“
Severus seufzte einmal tief, dann streckte er seine Hand zu mir aus und legte sie an meine Wange. Ich schmiegte mich hinein und genoss diese zärtliche Berührung.
„Ich weiß, dass Du mich liebst, Mimi, aber...“
Er brach ab.
„Aber was“, hakte ich deshalb nach. Ich wollte wissen, was durch seinen Kopf ging, auch wenn ich es mir durchaus vorstellen konnte.
„Ich ertrage den Gedanken einfach nicht, das dieses... dieses... dieser Typ (Gerade nochmal die Kurve gekriegt, Mister Snape) was von Dir will. Ich will mir gar nicht vorstellen, was für Gedanken durch seinen Kopf gehen, was er von Dir träumt oder... Keine Ahnung...“
„Severus, jetzt übertreib' doch nicht. Cole ist nicht so.“
„Doch, Mimi, alle Männer sind so. Glaub mir, wenn er abends im Bett liegt und sich einen runter holt, dann denkt er an Dich. Er sieht dabei Dein Bild und stellt sich vor, was er gerne alles mit Dir machen würde. Das ist widerlich! Ich packe das nicht... Gott, ich würde ihm am liebsten seine hässliche Fresse polieren.“
Er zwickte sich mit der linken Hand in den Nasenflügel und ich konnte deutlich sehen, wie das ganze ihn mitnahm. Und ich konnte es nachvollziehen. Aber leider hatte ich keine Ahnung, was ich dagegen tun sollte. Ich konnte ja schlecht zu Cole gehen und ihm verbieten an mich zu denken.
„Severus, ich... Es tut mir leid, aber ich weiß nicht, was ich machen soll. Es war nie meine Absicht, irgendein falsches Spiel zu spielen. Cole ist wirklich nur ein Freund für mich. Ich will nichts von ihm und ich käme nie auf die Idee, etwas mit ihm anzufangen. Dazu bin ich wirklich viel zu glücklich mit Dir.“
„Weiß dieser... Taylor denn, dass Du wieder mit mir zusammen bist?“
Ich schluckte. Raus mit der Wahrheit, Duchesse.
„Nein, das tut er nicht. Ich wollte es ihm ja sagen, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, aber... es hat sich keine Gelegenheit ergeben. Und außerdem wollte ich ihn nicht verletzen, weil er... mir als Freund immer noch wichtig ist. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber... Ich weiß einfach nicht, wie ich Dir das sonst erklären soll.“
„Du hast ihm also nicht gesagt, dass es keine Zukunft zwischen euch beiden geben wird?“
„Nein.“
Ich senkte den Blick, weil es mir ziemlich unangenehm war. Severus schwieg und schaute in Richtung Kamin. Seine Hand hatte er von meiner Wange genommen und sie mit seiner anderen vor seinem Mund verschränkt. Er dachte nach, war aber gleichzeitig auch verletzt. Was sollte ich nur tun oder sagen, damit ich das wieder gerade rücken konnte?
„Severus, bitte... Sag mir, was ich machen soll. Ich tue alles, was Du von mir verlangst. Nur... Ich möchte Dich nicht verlieren.“
Und um meine Worte zu unterstreichen, rutschte ich ganz nahe an ihn heran und kuschelte mich an seine Schulter. So saßen wir ein paar Minuten lang da und hingen beiden unseren Gedanken nach. Ich ließ mir die ganze Misere noch einmal durch den Kopf gehen. Ich hätte das alles verhindern können, wenn ich gleich ehrlich zu Cole gewesen wäre. Dann wäre er mit Sicherheit niemals hier aufgetaucht und alles wäre in Butter. Aber nein, Marie Duchesse hatte ja wieder einmal einen auf rücksichtsvoll machen müssen. Gott, wie sehr ich diese Eigenschaft manchmal an mir hasste. Jedes Mal ritt ich mich damit in die Scheiße. Irgendwann musste ich es doch einmal lernen. Sollte man meinen...
„Ich möchte“, unterbrach Severus schließlich das Schweigen, „dass Du Deinem Freund die Wahrheit sagst und zwar so schnell wie möglich. Das ist nur fair.“
„Das mache ich, versprochen.“
Ich war erleichtert. Damit konnte ich leben und Sev hatte ja auch recht. Ich musste ehrlich sein, auch um Coles Willen. Er hatte es nicht verdient, dass ich ihn weiterhin belog. Und so konnte er sich auch anderen Dingen zuwenden. Oder besser gesagt: Frauen. Aber wie würde Cole reagieren, wenn ich ihn so verletzte? Würde er mir die Freundschaft kündigen?
„Am besten wäre es,“ meinte mein Schatz weiter, „wenn Du es gleich hinter Dich bringen würdest, aber dazu ist es jetzt schon zu spät. Dann eben morgen.“
„Aber morgen ist doch Weihnachten. Das würde ihm das Herz brechen. Bitte, Severus, das kann ich nicht. So grausam bin ich nicht.“
„Du muss das tun, Mimi. Für mich, Dich und unsere Beziehung. Wenn Du das nicht kannst, dann...“
Er sprach die Drohung zwar nicht aus, doch es war deutlich, was er mir damit sagen sollte. So blöd war nicht einmal ich.
„Aber... Du kannst doch nicht...“, stotterte ich, brachte aber nicht mehr heraus.
„Mimi, bitte verstehe mich. Ich werde nicht mit ansehen wie ein anderer Kerl was von meiner Freundin will. Du kannst viel von mir verlangen, aber das ist ZU viel.“
„Okay...“
Was hätte ich auch anderes sagen sollen? Ich wollte mit meinem Schatz zusammen sein. Und wenn ich dafür die Freundschaft zu Cole aufgeben musste, dann... musste es eben so sein. So weh es mir auch tat und so schmutzig ich mich auch dabei fühlte, aber in diesem Moment stellte ich das erste Mal seit Ewigkeiten mein eigenes Wohl über das von anderen. Und was soll ich sagen... Es gefiel mir nicht.
„Ich weiß, dass das hart für Dich ist, Mimi“, flüsterte Sev und legte den Arm um mich. „Aber ich kann das nicht.“
„Ich weiß.“
Und ich verstand ihn wirklich. Mir wäre es ja nicht anders ergangen, wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre. Ich hätte das gleiche von ihm verlangt.
Severus legte den Arm um mich und wieder saßen wir eine Weile lang schweigend da. Doch dann kam mir ein anderer Gedanke, der wahrscheinlich von meiner Angst meinen Liebsten zu verlieren herruhte.
„Du bleibst aber schon heute Nacht bei mir, oder“, fragte ich daher leise.
„Wenn Du das denn möchtest“, gab mein Schatz zurück und strich mir über den Rücken.
„Wieso sollte ich denn nicht wollen? Ich kann nicht schlafen, wenn Du nicht bei mir bist. Also bitte, bleib bei mir.“
Ich kuschelte mich noch näher an ihn, wollte seine Nähe und seine Wärme spüren.
„Dann bleibe ich auch.“
„Danke.“
Und so verbrachten wir den restlichen Abend kuschelnd und nahezu schweigend auf meinem Sofa.


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