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Fanfiction

My Sisters Secret - My Sisters Secret

von Rodolphus' Wife

My Sisters Secret

Bellatrix Black klappte das Buch zu und sah sich gelangweilt im Gemeinschaftsraum von Slytherin um. Abgesehen von ein paar Erst- und Zweitklässlern war der Raum verwaist, was auch kein Wunder war, denn für den heutigen Tag war ein Hogsmeade-Ausflug angesetzt worden.
Mit größter Wahrscheinlichkeit befanden sich gerade alle Schüler der dritten bis siebten Klasse in dem Zaubererdorf- bis auf Bellatrix.
Sie konnte stundenlangen Einkaufsbummeln nichts abgewinnen und fand Hogsmeade seit ihrem vierten Schuljahr nicht mehr interessant genug, um dort hinzugehen.
Ein jubelnder Aufschrei ging durch den Aufenthaltsraum und veranlasste Bellatrix dazu aufzusehen. Ein Junge, höchstwahrscheinlich ein Erstklässler, hatte offenbar gerade die Partie Zaubererschach gewonnen. Seine glückliche Miene verwandelte sich allerdings ganz schnell in Entsetzen, als er bemerkte, dass er die Aufmerksamkeit einer älteren Schülerin auf sich gezogen hatte.
Bellatrix ignorierte ihn jedoch und stand auf, um den Raum zu verlassen. Sie ging durch die nur allzu bekannten Gänge im Kerker, durchquerte die Eingangshalle, nahm ein paar Treppen und steuerte schließlich auf den Astronomieturm zu, ihrem Lieblingsort in ganz Hogwarts.
Sie mochte es sich hier aufzuhalten und konnte stundenlang nur dastehen oder wahlweise auch sitzen, um sich die Sterne anzuschauen und nachzudenken. Zwar war es erst später Nachmittag, da sie allerdings mit großen Schritten auf das Ende des Jahres zusteuerten, war es bereits dunkel draußen.
Etwas hinderte Bellatrix jedoch an ihrem Vorhaben, genauer gesagt waren es zwei Personen, die eng umschlungen an der Brüstung standen und sich küssten.
Bellatrix war nicht wirklich daran interessiert jemanden beim Austausch von Körperflüssigkeiten zuzusehen und wollte sich bereits abwenden und gehen, auch wenn sie den männlichen Teil des Pärchens als Schlammblut identifiziert hatte, hielt aber plötzlich inne. Das Gesicht des Mädchens hatte sie nicht erkennen können, aber sie fuhr gerade mit ihrer Hand durch die Haare des Jungen. Den Ring, der im Mondlicht funkelte, würde sie immer erkennen, schließlich trug sie genau den gleichen. Bei näherer Betrachtung machte Bellatrix' Herzschlag einen Aussetzer, denn bei dem Mädchen, dass ein Schlammblut küsste, handelte es sich ohne Zweifel um ihre Schwester.
Andromeda war genau wie sie und der jüngsten Tochter der Blacks, Narcissa, zurecht in Slytherin gelandet. Bellatrix kam gut mit ihrer Schwester aus, die nur ein Jahr jünger war. Es war nicht das innigste Verhältnis, was es in der Kindheit gewesen war, aber es gab keinerlei Differenzen zwischen ihnen.
Bis jetzt.
Unfähig sich zu bewegen konnte sie die beinahe schwarzen Augen nicht von dem Pärchen abwenden. Obwohl Bellatrix nicht auf den Kopf gefallen war, war es ihrem Verstand unmöglich das Gesehene zu begreifen, geschweige denn eine logische Erklärung für das Verhalten von Andromeda zu finden.
In diesem Moment lösten die beiden die Lippen voneinander. Der Junge strich zärtlich eine Haarsträhne von Andromedas sehr dunklen Haaren, die nur eine Nuance heller waren als Bellatrix' eigenen, zurück. Die beiden sahen sich tief in die Augen.
„Ich liebe dich, Dromeda.“, hauchte das Schlammblut und diese Worte lösten Bellatrix aus ihrer Starre. Sie drehte sich um und eilte geräuschlos die Treppen hinunter. Unten angekommen verlangsamte sie ihre Schritte nicht, sondern beschleunigte sie. Bellatrix rannte zurück in das Kellergewölbe und in das erstbeste Badezimmer, dass sie fand. Drinnen angekommen stützt sie sich mit beiden Händen am Waschbecken ab und atmete schwer. Eine halbe Minute verstrich ehe Bellatrix den Blick hob und in den Spiegel sah. Ihr Gesicht war blasser als sonst und auch wenn sie sonst immer eine gefühllose Maske trug, so stand ihr der Schock ins Gesicht geschrieben.
Andromeda.
Ihre kleine Schwester, die ihr äußerlich so ähnlich war. Und innerlich, wie Bellatrix bis vor wenigen Minuten noch ohne Zweifel geglaubt hatte.
Doch nun kannte sie die bittere Wahrheit.
Eine Black.
Eine Slytherin.
In den Armen eine Schlammbluts.
Unwillkürlich verkrampfte sich Bellatrix' Magen. Schnell ging sie auf die nächst gelegene Toilette zu, sank auf die Knie und erbrach sich.

Achtlos lies Bellatrix ihren Umhang auf ihr Bett fallen und ging dann angespannt hin und her. Zusammen mit ihren Schwestern war sie soeben aus Hogwarts zurück gekehrt, da die Weihnachtsferien begonnen hatten.
Eine Woche war vergangen seit Bellatrix Andromeda in dieser Situation gesehen hatte und sie hatte bisher nichts unternommen. Dies würde sich nun ändern.
Entschlossen und mit energischen Schritten verließ sie nun ihr Zimmer, nur um direkt an die Tür gegenüber zu klopfen.
„Ja, bitte?“, ertönte es von innen und Bellatrix trat ein. Andromeda saß auf einem Stuhl vor einem Spiegel und bürstete sich ihre Haare. Sie blickte zu ihrer großen Schwester auf und lächelte sie an, was Bellatrix' Magen zusammen ziehen ließ.
„Dromeda, wir-“ Sie stockte. Diesen Spitznamen hatte sie ihrer kleinen Schwester bereits als Kinder gegeben und erinnerte sich wieder daran wie dieser Muggelgeborene ihn benutzt hatte. Ein bitterer Geschmack legte sich auf ihre Zunge.
„Ich habe dich gesehen.“, kam Bellatrix sofort zum Punkt. „Dich und ihn.“
Andromedas leicht erschrockenem Gesichtsausdruck nach zu urteilen wusste sie sofort, wer gemeint war.
„Sag mir, dass es dafür eine Erklärung gibt.“ Ihr Ton war flehentlich.
„Ich..er.. du verstehst das nicht.“
„Allerdings. Das werde ich in hundert Jahren nicht verstehen.“
„Er ist anders als die anderen, Ted ist gut zu mir.“
„Er ist ein Schlammblut.“
Bellatrix' Ausdruck würde härter, das hier lief nicht so wie erwartet. Ihre schlimmsten Befürchtungen wurden bestätigt. Ihr lag wirklich etwas an diesem dreckigen Jungen.
„Dromeda.“, begann sie erneut, machte einen Schritt auf sie zu und sank auf die Knie. Bellatrix nahm die Hand ihrer Schwester und sah ihr einen Moment lang in die Augen. Die dunklen Augen, die ihren eigenen so ähnlich waren.
„Du hast das nicht durchdacht und bist verwirrt.. mit so einem.. unsere Eltern..du bist eine Black. Niemals würden sie das zulassen. Ich würde niemals zulassen, dass so ein dahergelaufener..Es wird nicht gut gehen, du wirst nicht glücklich werden. Sie würden dich bestrafen.. oder Schlimmeres. Bitte, Dromeda, das kann nicht dein Ernst sein, wo dieser nichtsnutzige Sirius gerade erst abgehauen ist.“ Ihr sanfter Blick, den sie ausschließlich für ihre kleinen Schwestern reserviert hatte, verdüstere sich bei dem Gedanken an ihren Cousin.
Andromeda erwiderte nichts, sondern sah ihr ebenfalls in die Augen.
„Es tut mir Leid, es war ein Fehler.“
Bellatrix öffnete leicht überrascht den Mund, war aber skeptisch.
„Es wird hart für mich, aber ich werde in wenigen Wochen siebzehn und muss tun, was das richtige ist.“
Bellatrix stand wieder auf, gab Andromeda einen Kuss auf die Stirn, ehe sie sich umarmten. Dies war der intimste Moment zwischen ihnen seit einer ganzen Weile.
„Alles wird gut, Dromeda.“

Der Schluck Feuerwhisky brannte noch in ihrer Kehle nach während Bellatrix wütend das Glas vom Balkon schmiss, wo es einige Meter weiter unten auf dem Steinboden zerbrach.
„Alles in Ordnung?“
Bellatrix zuckte leicht zusammen und drehte sich dann genervt um. Sie überlegte gerade, ob sie den, der sie gestört hatte verbal beleidigen oder einen Fluch benutzen sollte, entschied sich dann aber gegen beide Optionen. Sie hatte in dem hochgewachsenen, gut aussehenden Mann ohne weiteres Rodolphus Lestrange erkannt.
Dies war auch nicht weiter verwunderlich, immerhin befand sie sich gerade auf einem Sommerball auf dem beeindruckenden Anwesen seiner Eltern.
„Sehe ich so aus?“
Sie drehte sich wieder um und nahm erneut einen Schluck Feuerwhisky, diesmal direkt aus der Flasche, da sie das Glas zerstört hatte.
Rodolphus ließ sich von ihrer Art nicht verschrecken, sondern ging auf sie zu. Ungefähr einen Meter blieb er neben ihr stehen. Er sagte nichts und Bellatrix hatte überhaupt nichts gegen seine Anwesenheit. Zusammen hatten sie gerade ihren Abschluss gemacht und in all den sieben Jahren in Slytherin war sie mit ihm sehr gut ausgekommen. Er war kein arroganter Widerling wie Lucius Malfoy oder so dämlich wie die als Trolle durchgehenden Crabbe und Goyle. Auch war er nicht schamlos und aufdringlich wie Mulciber und Macnair.
Rodolphus hatte sie seit jeher mit Respekt behandelt und sie vor allem ernst genommen, was für Bellatrix das wichtigste war. Nichts hasste sie so sehr wie den Umstand nicht ernst genommen zu werden aufgrund der Tatsache, dass sie weiblich war.
„Sie ist weg.“ Bellatrix nahm noch einen tiefen Zug. „Meine kleine Schwester. Sie ist abgehauen.“
Das nächste demütigende Detail konnte sie nicht aussprechen ohne vorher noch einen Schluck zu trinken. „Mit einem Schlammblut.“
Sie bereute es nicht ihm das gesagt zu haben- nicht bei ihm. Abgesehen davon würde diese Schande ohnehin bald in aller Munde sein und die ganze reinblütige Gesellschaft würde sich das Maul über die Blacks zerreißen.
„Das tut mir Leid.“, sagte Rodolphus schließlich etwas. Sie sah auf und begegnete seinem aufrichtigen Blick.
„Danke, aber ich brauche dein Mitleid nicht.“ Bellatrix schnaubte. Das war ebenfalls etwas, was sie hasste.
„Das ist es nicht, es ist Anteilnahme. Wenn mein Bruder so etwas tun würde, ich würde..“ Er beendete den Satz nicht. Bellatrix wusste, dass er und Rabastan sich sehr nahe standen. Rodolphus würde für seinen kleinen Bruder töten. Wenn er das getan hätte, was Andromeda getan hat, wäre das für ihn sicher das Ende der Welt. Bellatrix ging es ja nicht besser.
„Oh verdammt.“ Ihr wurden gerade erst die Konsequenzen bewusst. „Meine Schwester ist mit einem Schlammblut durchgebrannt und es gibt nicht den Hauch einer Chance, dass meine Eltern mich nicht sofort mit dem erstbesten reinblütigen Zauberer verheiraten werden.“
„Das werden sie schon nicht tun.“, sagte Rodolphus, klang aber zweifelnd.
Er wusste es besser. Er wusste es ebenso gut wie sie.
Auch ohne Andromedas Weggang hätte Bellatrix spätestens zwei Jahre nach ihrem Abschluss heiraten müssen. Daran kam kein Reinblüter vorbei.
„Doch. Die unschöne Wahrheit wird verleugnet und verdrängt während gleichzeitig so schnell wie möglich Schadensbegrenzung betrieben wird. So reagiert man im fürnehmen und gar altem Haus der Blacks.“ Ihre Stimme klang verbittert. „So viel zum Thema Toujours pur.“ Bellatrix nahm einen weiteren Schluck.
„Wie haben denn deine Eltern reagiert?“
„Noch gar nicht. Aber mein Vater wird so wütend werden wie nie zuvor und meine Mutter wird einen hysterischen Anfall bekommen. Andromeda muss heute Nacht abgehauen sein, denn heute morgen lag ein Abschiedsbrief neben meinem Bett. Meiner Mutter ist vermutlich noch gar nicht aufgefallen, dass sie weg ist.“ Sie musste noch einen Schluck nehmen.
„Rodolphus, ich kann das nicht tun. Ich weiß, es ist mein Schicksal eine reinblütige Ehe einzugehen, aber bei der Auswahl.. ich kann nicht die Frau von Malfoy, Rookwood oder Greengrass werden. Wobei, wer weiß wer nach der Sache mit Andromeda überhaupt noch mit meiner Familie in Verbindung gebracht werden will. Nachher zwingen mich meine Eltern noch Crabbe oder Goyle zu heiraten oder irgend einen alten Sack, der zwanzig oder dreißig Jahre älter ist als ich.“ Ihre Augen weiteten sich schockiert. „Ich kann das niemals tun, Rodolphus. Wenn ich daran denke, dass mich irgendwer von denen anfässt.. Ich meine, ich bin keine Jungfrau mehr, aber niemals kann ich auch nur mit einem von ihnen ins Bett gehen.“
Wenn sie nicht schon eine halbe Flasche Feuerwhisky getrunken hätte, der ihre Zunge gelockert hat, hätte sich Bellatrix für ihre Offenheit sicher in den Hintern getreten.
Rodolphus lachte leise auf und sie blitzte ihn aufgebracht an.
„Findest du es etwa witzig, dass ich demnächst die Hure von einem ekelhaften Reinblüter werde, der verlangt dass ich es ihm besorge wann immer ihm danach ist?“
Sein amüsierter Gesichtsausdruck wechselte zu einem ernsten.
„Das wird nicht passieren.“
„Selbstverständlich nicht, denn ich werde mich umbringen bevor es dazu kommen kann. Oder besser gesagt ihn.“
Bellatrix nahm die Flasche in die Hand und beugte sich dann über das Geländer des Balkons, um zu sehen wie weit es nach unten ging. Für den sehr wahrscheinlichen Fall jemals einen zukünftigen Ehemann von der Brüstung zu stoßen.
Leider war aufgrund des Alkohols ihr Gleichgewicht beeinträchtigt und sie wäre nach vorne gefallen, wenn sie nicht plötzlich zwei große Hände gespürt hätte, die ihre Taille umfassten. Rodolphus hatte sie vor einem Sturz bewahrt, ihre Flasche Feuerwhisky, die sie vor Schreck losgelassen hatte, hatte nicht so viel Glück. Aber das war Bellatrix egal, sie war viel zu sehr davon abgelenkt, dass Rodolphus' einfache Berührung Gänsehaut am ganzen Körper bei ihr verursacht hatte.
„Das wars mit der kleinen Party, Bella. Du hast genug.“, flüsterte Rodolphus in ihr Ohr, der seine eine Hand immer noch an ihrer Taille hatte. „Ich bringe dich nach Hause.“

Als sie am nächsten Morgen erwachte, schien die grelle Sonne direkt in ihr Gesicht. Bellatrix gewöhnte sich ein paar Minuten lang an die unangenehme Helligkeit und sah dann auf eine Uhr. Es war erst sieben Uhr in der Früh. Sie hatte somit wenige Stunden geschlafen. Plötzlich riss sie ihre Augen auf und stellte erschrocken fest, dass sie sich weder in ihrem Zimmer, noch in ihrem eigenen Bett befand. Schnell schlug sie die Decke zur Seite um erleichtert festzustellen, dass sie nicht nackt war. Ihren schwarzen Umhang und die Schuhe trug sie nicht mehr, aber immerhin noch ihr Kleid.
Als Bellatrix sich näher in dem geräumigen Zimmer umsah, fiel ihr Blick auf Rodolphus. Er schlief immer noch, allerdings auf einem Sofa und bei seinem Anblick fiel ihr alles ein, was sie ihm gestern gesagt hatte. Nichts davon bereute sie, vielleicht abgesehen von dem Teil in dem es um Sex gegangen war, denn sie vertraute ihm.
So geräuschlos wie möglich stand sie auf, um ihn nicht zu wecken. Der Plan war eigentlich gewesen, dass er sie nach Hause bringen wollte, aber Bellatrix hatte das nicht gewollt. In ihr Zimmer zu gehen und somit direkt an Andromedas leerem Raum vorbei, das hatte sie nicht ertragen. Nun war es jedoch Zeit nach Hause zu gehen, sie konnte sich nicht ewig vor den Konsequenzen verstecken.
Kurz überlegte sie, ob sie Rodolphus wecken und sich für ihren Zustand entschuldigen sollte, entschied sich aber für den Moment dagegen. Allerdings strich sie ihm noch durch die kurzen, schwarzen Haare, bevor sie sein Zimmer verließ.

Im Manor Black angekommen stellte Bellatrix fest, dass niemand mehr schlief. Ihre Eltern waren im großen Salon und den aufgebrachten Stimmen nach zu urteilen wussten sie, was Andromeda getan hatte. Vorsichtig, um nicht bemerkt zu werden, linste Bellatrix durch den Spalt in der Tür. Ihr Vater saß in seinem Sessel und stützte eine Hand an seiner Stirn ab. Ihre Mutter hatte einen Brief in der Hand- offensichtlich von ihrer mittleren Tochter.
Bellatrix zog sich wieder zurück und ging die Treppe nach oben. Dort angekommen fand sie auf der ersten Stufe ihre kleine und ab dem heutigen Tag einzige Schwester vor. Narcissa war zwar bereits vierzehn, hatte die Haare aber zu zwei Zöpfen geflochten und sah kindlicher aus. Eine Träne lief an ihrer Wange herunter und sie sah Bellatrix mit ihren großen blauen Augen an.
„Ich vermisse sie jetzt schon.“
„Ich weiß.“, war alles was Bellatrix erwiderte und strich Narcissa eine Strähne hinters Ohr, die sich gelockert hatte.

Eine Woche war vergangen seit Andromeda Schande über alle mit dem Namen Black gebracht hatte. Ihre Eltern hatten sich einigermaßen beruhigt, aber natürlich war es das Gesprächsthema Nummer eins.
Davon ließ sich Druella Black jedoch nicht unterkriegen, sondern getreu des Mottos 'Angriff ist die beste Verteidigung' hatte sie zu einer Gesellschaft geladen.
Natürlich waren alle gekommen, um mehr oder weniger dezent die Blacks zu verspotten.
„Wie geht es dir, Bellatrix?“ Die arrogante Stimme von Lucius Malfoy erklang hinter Bellatrix. Sie stand im ersten Stock und blickte auf die Menge herab.
„Hältst du Ausschau nach einem Ehemann, damit du demnächst einen respektableren Nachnamen tragen darfst?“ Er klang herablassend.
„Wag es nicht die Blacks herabzuwürdigen.“, zischte sie ihm ungehalten zu.
„Das bekommt ihr gut genug alleine hin, nicht wahr?“ Seine dünnen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. „Ich werde dich nicht vor der Schande retten, die deine Schwester über dich gebracht hat und dich heiraten-“
„Als würde ich es dazu jemals kommen lassen. Eher würde ich mir von einem Muggel in den Mund kotzen lassen, bevor ich mich dazu erniedrige deine Frau zu werden.“
„Vorsichtig.“ Malfoy kam bedrohlich auf sie zu. Es war allzu offensichtlich, dass sie ihn verärgert hatte, was ihr aber so was von egal war.
„Wir setzen die Unterhaltung besser in deinem Zimmer fort, wo du dich dann ausgiebig für deine Worte entschuldigen kannst jetzt wo dein Wert so drastisch gesunken ist.“ Er klang amüsiert.
„Du wirst dich sofort bei ihr entschuldigen oder ich schwöre dir, du wirst es bereuen.“
Bellatrix und Malfoy sahen beide überrascht zu Rodolphus. Sein mörderischer Blick entging ihr ebenso wenig wie ihm.
„Es war möglicherweise etwas unangebracht.“, brachte Malfoy unter Rodolphus' wütendem Gesichtsausdruck eine halbwegs annehmbare Entschuldigung zustande, Ohne auf irgendeine Erwiderung zu warten stolzierte er steifer als sonst davon.
Bellatrix sagte nichts, sondern nahm Rodolphus' Hand und zog ihn mit sich.
Erst als sie in ihrem Zimmer angekommen und die Tür zugemacht hatte, ließ sie ihn los. Nur um aus einem plötzlichen Impuls heraus die Hände um seine Nacken zu fassen und ihn zu sich runterzuziehen. Ihre Lippen streiften für einen Moment seine.
„Danke.“, sagte sie dann sobald sie ihn wieder losgelassen hatte. „Und für neulich.“, fügte sie hinzu. Sie ging weiter in das Zimmer hinein und setzte sich auf ihr Bett.
„Das war selbstverständlich.“
Er machte zögerlich ein paar Schritte auf sie zu.
„Ich wollte gerne etwas mit dir besprechen.“
„Nur zu.“ Bellatrix war so gut gelaunt wie lange nicht mehr.
Rodolphus sagte nichts, sondern fasste nur in seinen Umhang und holte ein Schmuckkästchen heraus. Er reichte es ihr und wie zu erwarten befand sich ein Ring darin. Ein wunderschöner Ring.
„Ich versteh nicht ganz.“ Bellatrix sah ihn ehrlich irritiert an.
„Ich wollte dir vorschlagen, dass wir heiraten. Natürlich nur wenn du möchtest.“
„Rodolphus, du musst das nicht tun nur weil ich neulich dieses ganze Zeug geredet habe.“
„Das ist es nicht. Ich tue es nicht deswegen, das ist kein Mitleid. Du wirst jemanden heiraten müssen, bei mir wird es auf das gleiche hinauslaufen. Nur das ich irgendeine reinblütige Hexe nehmen soll, die ihn zwanzig Jahren genau wie meine oder deine Mutter sein wird. Du bist die einzige mit der ich mir vorstellen kann zusammen zu leben ohne mich ebenfalls umzubringen, oder sie.“
Bellatrix lachte bei seinen Worten leise auf.
„Du wirst von deinen Eltern in Ruhe gelassen und ich von meinen. Jeder von uns kann dann tun was er will. Und ich hoffe dir ist klar, dass ich wirklich keinerlei Sachen im Schlafzimmer von dir erwarte. Wie drücktest du dich noch aus, ich werde nicht von dir verlangen es mir zu besorgen wann immer ich will.“ Er grinste, sah sie dann aber aufrichtig an während Bellatrix vor lauter Schamgefühl kurz das Gesicht verzog.
„Könntest du bitte aufhören all die peinlichen Sätze zu wiederholen, die ich betrunken gesagt habe? Mal abgesehen davon war das nie im Leben auf dich bezogen.“
„Das ist jedenfalls mein.. Vorschlag. Du musst das Angebot bestimmt nicht annehmen, ich werde dich zu nichts zwingen. Du kannst auch erstmal mit deinen Eltern reden oder auch nicht.“
„Was sagen denn deine Eltern dazu?“
„Sie sind konservativ, aber lassen mir freie Wahl. Solange sie reinblütig ist kann ich heiraten wen ich will.“
„Rodolphus, ich weiß dein Angebot wirklich zu schätzen, aber das kann ich unmöglich von dir verlangen. Malfoy ist ein Mistkerl, trotzdem hat er recht. Nach meinem Cousin und nun meiner Schwester.. du willst nicht mit mir in Verbindung gebracht werden. Das wäre nicht gut für das Ansehen deiner Familie. Die Leute würden über dich reden und-“
„Lass das ruhig meine Sorge sein.“
„Ich kann aber nicht zulassen, dass du das tust. Du warst so nett zu mir und nur weil ich all die Sachen gesagt habe, hast du das Gefühl mir helfen zu mü-“
„Bella, ich mochte dich schon immer. Du kannst mir glauben ich würde niemals irgend wen aus Mitleid heiraten.“
„Du könntest es bereuen nach der Verlobung und dem Gerede oder du-“
Diesmal unterbrach er ihren Redefluss indem er sich plötzlich zu ihr runter beugte und sie küsste. Er wollte sich bereits wieder von ihr lösen, aber Bellatrix ließ das nicht zu. Sie öffnete ihre Lippen und der Kuss wurde zu einem richtigen. Sie wusste nicht wie lange sie sich küssten, irgendwann unterbrachen sie ihn jedoch.
„Denk darüber nach, so lange du willst. Egal ob Wochen oder Monate oder Jahre. Meine Meinung wird sich nicht ändern.“
Er hauchte ihr einen letzten Kuss auf den Mund und ließ sie dann alleine.

Fünf Minuten später fand Bellatrix ihn unten, bei den anderen Gästen. Er stand etwas Abseits und beobachtete das Geschehen.
„Ja.“
Sie war von hinten an ihn herangetreten und er drehte sich um.
„Wenn du das wirklich willst. Ich will es. Und ich wäre dir nicht böse, wenn du wieder abspringst.“
„Das wird nicht passieren.“, versicherte Rodolphus ihr.
„Ähm und nun?“
„Wie du möchtest. Du kannst den Ring tragen wenn du willst oder es deinen Eltern sagen.“
„Vielleicht sollten wir etwas warten bevor wir es verkünden, für den Fall, dass du es di-“
„Bella, halt die Klappe.“, unterbrach Rodolphus sie und grinste sie an.
„Aber nur dir zuliebe, mein zukünftiger Ehemann.“ Sie lächelte ihn an.
„Okay, lass es und meinen Eltern sagen für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie etwas dagegen
haben.“
Bellatrix ging vorweg und steuerte geradewegs auf ihre Mutter zu. Sie sah für ihr Alter sehr gut aus, wirkte aber gestresst.
„Mutter, ich muss dir was sagen.“, fing Bellatrix ohne Umschweife an, die nicht länger als nötig mit ihr reden wollte.
„Was ist denn?“ Ihr Tonfall war scharf, sie lächelte aber sofort als sie ihre Begleitung sah.
„Oh, Rodolphus, mein Lieber, wie geht es dir?“
„Sehr gut, und Ihnen?“
„Wie dem auch sei.“, unterbrach Bellatrix den höflichen Smalltalk. „Er und ich, wir werden heiraten. Ich wollte dich nur davon in Kenntnis setzten.“
Druellas Augen weiteten sich.
„Wenn das einer deiner Scherze sein soll, Bellatrix, dann-“
„Nein, es stimmt, Mrs. Black. Ich habe Ihrer Tochter einen Antrag gemacht und sie hat angenommen. Ich hoffe, Sie und ihr Gatte sind damit einverstanden.“
„Gewiss, Rodolphus, gewiss.“ Ihre Mutter sah aus als könnte sie es gar nicht fassen. „Den gegebenen Umständen sollten wir vielleicht nicht allzu lange mit der Verkündung warten...“
„Tu dir keinen Zwang an, meinetwegen kannst du es höchstpersönlich gleich jetzt verkünden.“
Das ließ sich Druella nicht zwei Mal sagen und beanspruchte auch schon im nächsten Moment die Aufmerksamkeit der Gäste. Unter abschätzenden und amüsierten Blicken verkündete Mrs. Black die baldige Hochzeit ihrer ältesten Tochter mit dem ältesten Spross der Lestranges, woraufhin die Mienen von Erstaunen bis purem Entsetzen alles zeigten.
Rodolphus' Familie war eine der angesehensten, reichsten und einflussreichsten- niemand von den Anwesenden hätte mit so einer Wendung gerechnet, immerhin waren sie alle gekommen um die Blacks wegen ihrer missratenen Tochter zu demütigen.
Bellatrix kam nicht gut mit ihrer Mutter aus, aber diesen Triumph über diese lästernden Reinblüter gönnte sie ihr.
„Wollen wir gehen?“, richtete sich Bellatrix an ihren nun offiziellen Verlobten. Druella wurde bereits mit Fragen bombardiert und genoss offenbar die Aufmerksamkeit. Bellatrix hatte darauf überhaupt keine Lust. Ob irgendwelche Leute ihr Glückwünsche ausrichteten war ihr so was von egal.
„Wohin?“, fragte Rodolphus.
„In mein Zimmer.“
„Bella, ich habe das ehrlich gemeint, du bist mir trotz allem zu nichts gegenüber verpflichtet und du mu-“
„Rodolphus.“, unterbrach sie ihn und grinste. „Halt die Klappe.“

Bellatrix saß mit einem Glas Rotwein vor dem Kamin in ihrem neuen Schlafzimmer. Einige Monate waren seit der Verlobung mit Rodolphus vergangen und seit genau einer Woche waren sie verheiratet. Er hatte ihr vollkommen freie Wahl gelassen und Bellatrix hätte ihn auch viel früher geheiratet, aber sie hatte dieses Datum gewollt.
Genau ein Jahr nach dem sie ihre Schwester mit dem Schlammblut erwischt hatte, hatte Bellatrix heiraten wollen.
Sie wollte diesen einen Tag im Dezember nicht ewig mit diesem einen Ereignis in Verbindung bringen. Vor allem weil sie sich Vorwürfe gemacht hatte.
Sie hatte Andromeda vertraut. Geglaubt sie würde das Richtige tun.
Wäre sie nicht so blind gewesen und hätte Andromedas Geheimnis ein halbes Jahr lang für sich behalten, hätte sie vielleicht etwas ändern können.
Inzwischen war Bellatrix aber zu dem Schluss gekommen, dass sie sich nicht ewig darüber den Kopf zerbrechen konnte.
Was geschehen war, war geschehen und man konnte es nicht wieder rückgängig machen.
An diesem bestimmten Tag Mrs. Lestrange zu werden, hätte der Abschluss werden sollen- etwas fehlte jedoch.
Nachdenklich betrachtete Bellatrix den Brief, den sie diesen Sommer erhalten hatte bevor Andromeda abgehauen war. Sie hatte ihn seit dem unzählige Male gelesen und wusste in- und auswendig was drinnen stand.
Andromeda bat sie um Verzeihung, ihren Entschluss könne sie aber nicht ändern. Auch sprach sie ihre älteste Schwester von jeder Schuld frei und dass sie niemanden, nicht diesem Schlammblut und erst recht nicht ihren Eltern erzählen würde, dass Bellatrix davon gewusst hatte.
Andromeda wollte ihre Schwester nicht in Schwierigkeiten bringen und hatte ihr Wort gehalten. Auch Bellatrix hatte niemandem davon erzählt- nicht einmal Rodolphus. Jeder dachte sie hätte erst davon erfahren als Andromeda durchgebrannt war.
Das Öffnen der Tür riss Bellatrix aus ihren Gedanken.
Ihr Mann hatte soeben den Raum betreten und lächelte sie an, was sofort erwidert wurde.
Rodolphus zu heiraten war die beste Entscheidung, die sie jemals getroffen hatte.
Bellatrix stand auf, um ihn mit einem Kuss zu begrüßen, warf vorher jedoch noch den Brief in das lodernde Feuer.
Es war der einzige visuelle Beweis für ihr Mitwissen, der hiermit vernichtet wurde.
Nun wussten nur noch Andromeda und Bellatrix davon.
Es war das letzte Geheimnis zwischen den beiden Schwestern.


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis