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Fanfiction

Bevor ich sterbe - Bevor ich sterbe

von MagicMarlie

„Mein Herr?“, ich richte diese Worte an das Schlangengesicht, scheinbar fragend, doch eigentlich wohl wissend, was mir bevorsteht. Ein kalter Blick aus roten Augen trifft mich, gesprenkelt mit Verachtung und Desinteresse gleichermaßen.

Töte.“ Die zischende Stimme ruft nach der Schlange, ich bemühe mich um eine Maske der Gleichgültigkeit. Kaum habe ich Zeit, einen klaren Gedanken zu fassen, als es auch schon passiert. Kleine, aber nichtsdestotrotz todbringende Zähnchen bohren sich in das weiße Fleisch meines Halses. Neben dem Schmerz spüre ich das Gift, das sich rasend schnell in meiner Blutbahn ausbreitet. Ganz der große Zaubertränkemeister gehe ich die Gegengifte durch, die mich retten könnten. Dass es sinnlos ist, weiß ich. Die Schlange beißt erneut zu, reißt das geschundene Fleisch weiter auf, und ich merke nur am Rande, wie ich an der hölzernen Wand nach unten rutsche. Mit einer Hand drücke ich mir die Wunde zu, doch das Blut quillt warm zwischen meinen Fingern hindurch.

„Ich bedaure es“ Die Stimme des Schlangengesichts klingt gelangweilt, und ich spüre es mehr, als dass ich es sehe, wie er und sein Haustier den Raum verlassen.

Mir ist wohl bewusst, dass ich nur noch lebe, weil mein Bewusstsein über die Jahre hinweg darauf trainiert worden ist, körperlichen Schmerz auszublenden. Es ist nicht so einfach, diese Eigenschaft jetzt aufzugeben.

Dennoch drängen sich die Schmerzen immer mehr in mein Bewusstsein, und mein Verstand beginnt in einem angenehmen Nebel zu versinken. Ich weiß, wenn ich jetzt sterbe, nehme ich mein Geheimnis mit ins Grab. Verdammt, wo bleibt Potter bloß?

Auch das Atmen fällt mir zunehmend schwerer, ein leises Röcheln ist alles, was ich noch zustande bringe.

Plötzlich höre ich leise Schritte und aus dem Augenwinkel sehe ich verschleiert ein paar Bewegungen. Einen Herzschlag später tauchen Potter und seine Anhängsel in meinem stark eingeschränkten Blickfeld auf. Schon vorhin, als das Schlangengesicht mir eröffnet hat, dass ich nutzlos geworden bin, habe ich ihre Anwesenheit im Gang bemerkt. Schwach. Wäre ich dazu in der Lage, bekämen sie jetzt einen zynischen Kommentar zu hören. Doch nun bin ich es, der schwach ist. Bei Merlin, eigentlich habe ich mir für meinen Tod keine Zuschauer gewünscht.

Es widerstrebt mir, in so unterlegener Art und Weise vor Potter zu liegen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich auf ein schadenfrohes Grinsen warte, oder doch auf den Gnadenstoß.

Doch Potter überrascht mich, als er sich neben mich kniet, die Hand ausstreckt und seine zitternden Finger auf meine Wunde presst. Ich schmecke Blut in meinem Mund, und schwarze Balken schieben sich immer wieder vor meine Augen. Doch es ist nicht Hass oder Schadenfreude, die ich in Potters Gesicht sehe. Vielmehr blickt er besorgt auf mich herab, während er sich damit abmüht, die Blutung zu stoppen. Ich blinzle und versuche angestrengt, bei Bewusstsein zu bleiben. Im Hintergrund höre ich Granger mit Weasley flüstern. Ich sehe Potter an, dass er etwas sagen möchte, doch anscheinend nicht die richtigen Worte findet. Nun, Potter, beeil dich lieber, ich habe nicht mehr so viel Zeit.

Kurz schließe ich die Augen, um meine letzten Kraftreserven zu mobilisieren, und als ich sie wieder öffne, trifft mich der Glanz dieser grünen Augen. Unwahrscheinlich grün strahlen sie wie zwei Smaragde in dem verdreckten Gesicht, und sie glitzern in eindeutiger Besorgnis. Ich werde zurückversetzt in sonnige Tage mit blauen Himmeln und grünen Wiesen, und zum ersten Mal sieht mich nicht James aus diesem verhassten Gesicht an, sondern Lily.

Ich weiß, dass es jetzt geschehen muss, und plötzlich, ich weiß nicht warum, ich kann keinen allzu klaren Gedanken mehr fassen, will ich unbedingt, dass er es weiß. Es ist egal, ich sterbe sowieso. Und irgendwie weiß ich, dass ich meinen Frieden nicht finden werde, wenn ich es ihm nicht zeige.

Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung strecke ich meine zitternde Hand aus und packe Potter vorne am Umhang. Es überrascht mich, wie leicht er sich nach unten ziehen lässt. Ganz der Vater.

Als ich den Mund öffne, entweicht mir nur ein kehliges Rasseln, und ein dünnes Rinnsal Blut fließt mir aus dem Mundwinkel. Mit aller Kraft konzentriere ich mich auf die Erinnerungen, verbiete meinem Geist, abzudriften in die angenehme, samtene Dunkelheit, und dann, endlich, laufen die Erinnerungen, die mir so viel bedeuten, in Form von silbrig glänzenden Tränen über meine Wangen. Potters Augen weiten sich.

Erschrocken wendet er sich zu seinen Freunden um.

„Nimm ... es ... Nimm ... es ...“

Meine Stimme ist kaum mehr als ein rasselndes, gurgelndes Flüstern, doch Potter versteht. Er dreht sich um, und kurz wird es wieder schwarz um mich, doch ich zwinge mich, bei Bewusstsein zu bleiben. Ich spüre, wie Potter mir ein kleines Fläschchen an die Wange drückt und die Tränen auffängt. Als er sich wieder zurücklehnt, muss ich mich stark konzentrieren, um sein Gesicht einigermaßen klar wahrzunehmen.
Es war James, aber es war auch Lily. Lily ...

„Sieh ... mich ... an ...“

Die grünen Augen treffen meinen schwarzen, und plötzlich fühle ich neben all dem Schmerz und der Verbitterung eine Erleichterung, wie ich sie nie zuvor verspürt habe. Eine federleichte, goldene Wärme scheint mich zu durchdringen, denn ich weiß, dass er es nun endlich verstehen wird.
Es ist vorbei. Ich habe meine Aufgabe erfüllt.

Noch ein letztes Mal blinzle ich die Dunkelheit weg und versinke in den zwei Smaragden.

Du hast die Augen deiner Mutter, Harry.

Ich habe nicht mehr die Kraft, die Worte auszusprechen. Ein letztes Rasseln entweicht meiner geschundenen Kehle, ein letzter Blick in die grünen Augen, und dann sehe ich nichts mehr.


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
Rufus Beck