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Die Wanderungen der Minerva - Sandsteinwelt - 3

von käfer

Als ich erwache, fühle ich mich nicht weniger erschöpft als am Abend. Die Nächte sind hier so furchtbar warm, dass einem allein von unbewegtem Daliegen Ströme von Schweiß den Körper hinunterlaufen. Einen Schutzzauber gegen blutsaugende Insekten aufrechtzuerhalten, kostet jede Menge Kraft und dazu kommt noch, dass ich auf der Hut sein muss in dieser Gegend, in der es vor komischen, feindlichen Kreaturen nur so zu wimmeln scheint. Mehr als nur einmal habe ich in der Nacht Schritte von zweibeinigen Wesen und Metallklirren gehört.
Im Moment ist die Luft etwas besser. Vorsichtig spähe ich aus dem Vehikel heraus in alle Richtungen, aber zur Zeit nähert sich nichts.
An einer klaren, ruhigen Stelle im Fluss wasche ich mich und schwenke auch mein Kleid durchs Wasser. Der Vogeldreck von gestern war zwar heute Morgen weg, aber da ich im Kleid geschlafen habe, stinkt es nach Schweiß.
Nach einem knapp bemessenen Frühstück mache ich mich wieder auf den Weg, folge der alten Straße flussabwärts. Die Sonne brennt mir auf den Kopf, schon nach wenigen Minuten triefe ich wieder. Unnatürlich still ist es, ich höre kaum einen Vogel, nur dann und wann brummt ein Insekt. Die werden immer reichlicher, je weiter ich talabwärts gelange. Der Fluss nimmt jetzt fast das ganze Tal ein, nur die Straße ragt noch heraus.
Schließlich weichen die Felsen zurück und ich stehe am Rand einer Menschenstadt. Einer verlassenen Menschenstadt. Dächer gibt es praktisch nicht, die Fenster sind schwarze Löcher, an den Wänden prangen riesige Pilze. Hier und da zeugt ein schlammbedeckter Schutthaufen davon, dass dort einst ein größeres Gebäude stand. Durch die schmalen Straßen wälzt sich graugrüne Brühe.
An ein Weiterkommen ist hier nicht zu denken. Vorhin bin ich an einer Treppe vorbeigekommen, dorthin kehre ich jetzt zurück und steige vorsichtig nach oben. Einige Steine wackeln, alles ist glitschig, aber ich komme heil oben an. Der Ausblick lässt mich erschauern. Wohin ich auch schaue, Wasser. Nichts als träge fließendes, schmutziges Wasser. Nirgendwo ein Weg. Nirgendwo ein noch so winziges Zeichen menschlichen Lebens.
Für einen Moment ziehe ich in Erwägung, einen Kopfsprung in die Tiefe zu machen. Wenn ich genau wüsste, dass ich mir beim Aufprall das Genick breche, würde ich es tun. Doch ich zweifle daran, fürchte, dass ich einfach nur davongetragen und ins Meer getrieben werde.
Ich versuche, oben auf den Felsen weiterzukommen. Vergeblich, nach ein paar Schritten stehe ich vor einem Abgrund, den ich noch im magischen Sprung überwinden kann, doch nach hundert weiteren Schritten ist Schluss. Diesmal kann ich nicht erkennen, was mich auf der anderen Seite erwartet. Frustriert appariere ich zum Fuß der Treppe und atme auf, als ich feststelle, dass ich immer noch allein bin. Mir bleibt nun doch nichts anderes übrig, als talaufwärts zu gehen.
Es ist erst Mittag, aber schon ballen sich dunkle Wolken. Das Vehikel ist die einzige Unterschlupfmöglichkeit, also appariere ich dorthin. Am Rande des Platzes bleibe ich stehen und sehe mich um. Irgendwie habe ich schon wieder das Gefühl, beobachtet zu werden. Für den Bruchteil einer Sekunde meine ich, in einem Gebüsch Augen zu sehen, doch als ich nachschaue, ist dort nichts, auch keine Spuren auf dem weichen Boden. Da fällt mir auf, dass ich schon lange keinen Vogel mehr gehört habe, selbst die Insekten sind weg. Es ist unerträglich schwül, ich habe das Gefühl zu ersticken, sobald ich mich schneller als im Schneckentempo bewege.
Donner grollt. Ich schaffe es gerade noch in das Vehikel, dann bricht draußen die Hölle los. Eiergroße Hagelkörner prasseln auf das Dach wie Kanonenkugeln. Ein roter Blitz zischt auf der gegenüberliegenden Talseite entlang. Mir wird angst und bange. Zitternd hocke ich auf der Pritsche, stundenlang. Der Hagel geht in einen ordentlichen Regen aus tiefhängenden Wolken über, es schüttet wie aus Eimern und bald steht Wasser auf der ebenen Fläche. Der Fluss schwillt an und steigt über die Ufer.
In der Nacht zwinge ich mich, regelmäßig aufzustehen und nachzuschauen. Es regnet ununterbrochen, dort wo die Straßengräben waren, rinnen braune Bäche, von der Straße ist nicht mehr viel übrig. Lange vor dem Morgengrauen halte ich es für geraten, mein Quartier zu verlassen. Das Vehikel neigt sich bedenklich zur Seite, das Wasser fließt bereits über den Platz.
Ich raffe mein Kleid bis zu den Knien und patsche los. Zu hören ist nichts als das Prasseln der Regentropfen und das Gurgeln der immer weiter anschwellenden Bäche. Ich komme wieder an der Mühlenruine vorüber, vom Mühlrad ist nichts mehr zu sehen. Ich muss raus aus dem Tal, aber wo? Nach rechts kann ich nicht, dort ist der reißende Fluss. Doch so oft ich auch versuche, nach links einen Hang hinaufzuklettern, scheitere ich nach ein paar Schritten an einer Felswand. Allmählich werde ich panisch.

Mein Herz bleibt fast stehen, als ich das Rumpeln höre. Es poltert laut und lange, nicht weit von mir entfernt fallen Steine zu Tal, große Steine, viele Steine, von weit oben. Ich haste weiter, schaue mich panisch nach einer Fluchtmöglichkeit um. Nach ein paar Minuten fällt mir auf, dass der Bachpegel rasch fällt. Das kann nur eines bedeuten: der Felssturz hat das Tal versperrt. Mir wird ganz mulmig bei dem Gedanken, was wohl passiert, wenn das Wasser durchbricht. Trotzdem renne ich weiter talaufwärts, die Ohren aufgesperrt, um beim kleinsten Anzeichen einer Flutwelle sofort zur Seite wegzuspringen.
Ich laufe, bis mir die Lungen so brennen, dass ich stehenbleiben muss. Zu hören ist nichts als das Rauschen des Regens und mein Keuchen. Die Zunge klebt am Gaumen, ich muss dringend trinken. Das ist überhaupt kein Problem, ich brauche nur mit den Händen eine Schale zu formen.
Von irgendwoher pfeift etwas, kein Vogel. Ich gehe instinktiv unter einem Baum in Deckung und spähe nach oben, kann aber außer grauen Regenschnüren nichts erkennen. Als ich meinen Blick wieder auf die Straße richte, entdecke ich eine dünne smaragdgrüne Linie, die nach links oben führt. Ohne darüber nachzudenken, warum, folge ich der Linie. Sie führt mich im Zickzack aufwärts, um Felsbrocken und abgeknickte Bäume herum. Immer höher steige ich und irgendwann bin ich so weit oben, dass ich den Felssturz sehen kann. Ein riesiger Pfeiler ist abgebrochen und hat auf dem Weg ins Tal Bäume, Büsche und Erde mitgenommen. Daraus hat sich eine quer über das ganze Tal verlaufende Staumauer gebildet. Und an dieser Staumauer sind zwei Gestalten in olivgrünen Overalls zu sehen. Sie klettern darauf herum. Über ihnen schwebt eine graue pfeifende Kugel. Die Leute rufen sich etwas zu; aus der Entfernung kann ich nichts verstehen. Einer hebt den Arm und die beiden werden in die Kugel gezogen. Die fliegt beiseite und nach ein paar Sekunden explodiert der Damm. Wasser und Geröll ergießen sich talabwärts. Nur gut, dass ich nicht mehr da unten bin, ich hätte wahrscheinlich keine Zeit gehabt, mich in Sicherheit zu bringen.
Schade.
Als ich mich wieder umwende, ist die grüne Linie verschwunden, dafür erkenne ich ein paar Schritte weiter vorn unter einer herunterhängenden Birke Pflastersteine. Eine Straße! Es ist ein eigenartiges Pflaster. Graue, marmorierte, glatte, s-förmige Steine sind so perfekt aneinander gepasst, dass kaum Fugen erkennbar sind und die Oberfläche ist glatt wie geschliffen.
Obwohl nur noch an wenigen Stellen diese Pflastersteine zu sehen sind, kann ich den Verlauf der Straße noch gut erkennen. Endlich komme ich aus diesem verwunschenen Tal heraus!
Der steile Hang geht irgendwann in eine Hochebene über, der Wald lichtet sich, es gibt mehr Büsche als Bäume. Nass ist trotzdem alles. Hinter einer verfallenen Mauer aus Natursteinen sehe ich einen völlig verwilderten Garten und darin ein massives, modernes Gebäude aus Stahl und Glas mit intaktem Dach. Im Inneren erkenne ich Möbel und vertrocknete Topfpflanzen. Hier lebt niemand mehr. Ich suche die Tür und habe das Gefühl, beobachtet zu werden. Ich strenge mich an und schaue mich um, aber weder sehe noch höre noch spüre ich jemanden. Allerdings gibt mir zu denken, dass die Zufahrt intakt und frei von Unkraut ist.
Was würde Patrick jetzt an meiner Stelle tun? Hineingehen? Einen anderen Unterschlupf kann ich weit und breit nicht finden, also – was soll´s? Und falls hier doch jemand ist und mir den Garaus macht – umso besser. Ein letzter Blick in die Runde ich ziele mit dem Zauberstab auf das Türschloss. „Alohomora!“ und schon ist der Eingang offen. Ich trete ins dämmrige Innere des Hauses. Es scheint voll möbliert zu sein, aber die Schränke sind leer. Links geht es in das große Zimmer mit den Glaswänden, rechts ist die Küche, in der es von Knöpfen und blanken grauen Flächen nur so wimmelt.
Um die Ecke finde ich eine Toilette. Die Spülung funktioniert, erleichtert sinke ich auf den Sitz und erledige das Notwendige, bevor ich die stählerne Treppe nach oben steige. Dort finde ich ein komplettes Badezimmer mit einer riesigen Wanne, die aussieht wie frisch geputzt, sowie drei Schlafzimmer mit je zwei bezogenen Betten. Merkwürdig. Die Schränke sind leer, aber die Betten sind bezogen. Mein Nacken kribbelt, trotzdem steige ich in den Keller. Ein kleiner Raum ist vollgestopft mit technischen Dingen, ich sehe Knöpfe, Lampen, Schalter, Ziffernanzeigen. Die Geräte arbeiten, es summt und klickt. In einem anderen Raum erkenne ich etwas, das eine Waschmaschine sein könnte und einen großen leeren Korb, an dessen Boden ein stinkender grauer Strumpf liegt. Es gibt eine Vorratskammer mit säuberlich aufgestapelten Konserven. „Rattencurry“, „Schlangensuppe“, „Schweineblut-Cocktail“ – darauf habe ich keinen Appetit. Der größte Raum verblüfft mich völlig. In stabilen Regalen liegen Kristalle, Goldbarren, graue Kugeln, elektrisches Zeug. Ein Schmugglerversteck! Ich glaube es ist besser, wenn ich verschwinde.


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