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Fanfiction

Die Schatten werden länger - Mr. Thomas, der Auror

von Viola Lily

Hinsichtlich meines kleinen Ausflugs in die Hellseherei war ich beruhigt und mein Kopf war glücklicherweise wieder frei für andere Dinge. Zum Beispiel unsere erste Pflichtstunde im Duellieren, die am Freitag-Nachmittag im Duellierzimmer im Westflügel stattfand. Ich hatte keine große Lust darauf, denn Duelle waren für mich eindeutig etwas Schlimmes. Etwas, auf das ich mich nur einließ, wenn es keinen anderen Ausweg gab. Mein letztes Duell gegen meine eigene Schwester Esther hatte mir schon für mein Lebtag gereicht - und jetzt das? In meinem persönlichen Duden war das Wort Duellieren mit den erklärenden Begriffen Leid, Tragödie und Tod definiert und daran würde sich auch nichts ändern. Manche bezeichneten sie sogar als richtige Kämpfe, doch soweit wollte ich nicht gehen - allein wenn ich an das Wort dachte, zog sich mein Magen zusammen und ich musste schlucken.
Der größte Teil meiner lieben Mitschüler, die heute besonders zahlreich waren und sich in dem kleinen Raum gegenseitig auf die Füße traten, schien das anders zu sehen. Direkt neben uns stand eine Gruppe Gryffindors aus der Sechsten, in der ein Junge damit prahlte, dass er schon seit der 4. Klasse im Duellier-Club sei und es kaum erwarten könne, gegen andere Zauberer zu kämpfen. Typisch Gryffindors: immer gleich mit dem Kopf durch die Wand.
„Lächeln“, sagte Mabel und ihre Stimme klang ziemlich verkrampft. „Sonst denken die Leute noch, dass du gleich jemanden umbringen möchtest.“
„Ich möchte nur einen umbringen“, entgegnete ich grimmig. „Und zwar den Typen, der sich diesen ganzen Spaß ausgedacht hat.“
Ich dachte an Bulstrode und daran, wie ich seinen Kopf gegen die Wand donnerte. Mit entsprechend finsterer Miene blickte ich mich in dem Saal um. An den Längsseiten des Raumes waren lange Sitzreihen aufgebaut, die eine Tribüne bildeten und einen breiten Gang in der Mitte ließen - den Schauplatz des Verderbens. Meine Freunde und ich setzten uns in eine der obersten Reihen und beobachteten flüsternd die Schüler.
Natürlich gehörten die Gryffindors zu den lautesten, schlossen Wetten ab und versprachen gegenseitig, sich im Fall der Fälle nicht zurück zu halten. Manche gingen sogar so weit und stellten ihre Duellier-Künste auf dem Gang zur Schau. Gerade zeigten Samuel Finnigan und Colin Dooling, was sie konnten. Während sie ihre Zauber sprachen und gegenseitig ihren Flüchen auswichen sah es aus wie eine elegante, einstudierte Choreographie.
Neben mir hörte ich, wie Ammy und Mabel sich gegenseitig die Zauber abfragten, die wir in Verteidigung gegen die dunklen Künste gelernt hatten. Stephen hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt und schien zu schlafen. Souta, Dustin und Luke machten es wie ich - sie ließen schweigend die Blicke über unsere Mitschüler wandern und verzogen hier und da mal das Gesicht, wenn die Worte eines Großmauls an unsere Ohren drangen.
Pünktlich um 15 Uhr betraten ein paar unserer Professoren das Duellier-Zimmer. Die wenigen Schüler, die bis zuletzt ihre Kräfte gemessen hatten, sahen jetzt zu, dass sie einen Platz fanden und das laute Geschnatter wurde zu einem leisen Flüstern, das schließlich ganz erstarb.
Zu den Zauberern gehörten in erster Linie natürlich unsere Hauslehrer. Dann war da noch ein Mann, der den marineblauen Umhang der Auroren trug. Er war groß, dunkelhäutig und hatte über der rechten Augenbraue eine breite Narbe. Neben ihm stand eine Hexe im grünen Heilerkittel - eine Hexe, die ich sofort wieder erkannte.
Ich stieß Stephen so hart an, dass seine Arme von den Knien rutschten und er beinahe vorn über in eine Gruppe Hufflepuffs geflogen wäre.
„Alter, geht's noch?“, zischte er grimmig.
„Die Frau da vorne“, flüsterte ich und beugte mich nach vorn.
„Ja, und?“
„Erkennst du sie nicht wieder?“, hakte ich nach und versuchte, mit Luke Blickkontakt auf zu nehmen. Doch sein Gesicht war nach vorn gerichtet.
„Nicht direkt“, murmelte Stephen genervt.
„Das ist die Heilerin aus dem St. Mungo. Die, die sich um Luke gekümmert hat.“
„Du meinst die, die Professor Boot ein blaues Auge verpasst hat?“
„Ja, genau die.“
Endlich drehte Luke sich in meine Richtung und sah mich über Stephens Rücken hinweg an. Er war etwas blass um die Nase und er biss verkrampft die Lippen aufeinander.
„Wie hieß sie noch mal?“, fragte Stephen.
„Brocklehurst“, antwortete Luke leise und sah wieder nach vorn. „Heilerin Brocklehurst.“
Und Heilerin Brocklehurst sah aus, als stünde sie kurz davor, neue Veilchen auszuteilen. Mit verschränkten Armen und miesepetrigem Gesichtsausdruck stand sie neben dem Auror und ließ ihren Blick über die Tribüne schweifen, als ginge ihr unsere bloße Anwesenheit gegen Strich und Faden.
Na, die scheint ja auch sehr glücklich über unsere Pflichtstunden zu sein.
„Aber was will sie hier?“, fragte ich mich laut und guckte Luke und Stephen an.
„Sie war mal Expertin auf dem Gebiet der Flüche und Gegenflüche“, antwortete Luke. „Wenn etwas passiert, weiß sie am besten, was zu tun ist.“
Meine Neugierde für diese Hexe wuchs von Minute zu Minute. Nicht nur, weil sie wusste, wie man Professor Boot einschüchtern konnte und dass sie genauso viel von diesem Event hier hielt, wie ich. Sie schien außerdem noch eine interessante Karriere hinter sich zu haben. Automatisch schielte ich zu Professor Boot rüber. Er stand, an der Wand gelehnt, etwas abseits von der Gruppe und sah aus wie Madam Brocklehurts männliches Abbild: verschränkte Arme und ein Gesicht, als hätte er auf eine Zitrone gebissen.
„Herzlich Willkommen“, polterte plötzlich eine laute, gebieterische Stimme durch den Raum und ließ mich zusammen zucken.
Der dunkelhäutige Auror war in die Mitte des Schauganges getreten, hatte die Arme nach hinten gelehnt und fixierte die Schüler der Reihe nach, ohne jemanden wirklich dabei an zu sehen.
„Mein Name ist Dean Thomas und ich bin Ausbilder in der Auroren-Zentrale. Mein Fachgebiet sind Flüche und Gegenflüche und meine Spezialität ist das Duellieren. Und ich bin hier, um euch die Kunst des Duellierens näher zu bringen.“
Kunst?, dachte ich spöttisch. Selbstmordkommando träfe es wohl eher.
„Ich gehe davon aus, dass ihr ebenfalls wisst, warum ihr hier seid. Das hier ist keine spaßige Freizeitgestaltung, sondern Unterricht. Und wer meinen Unterricht nicht ernst nimmt, kriegt es mit mir zu tun.“
„Ui“, hörte ich jemanden vor mir flüstern. „Ein ganz harter.“
Augenblicklich wirbelte Mr. Thomas herum.
„Du da! Her kommen.“
Dem Jungen aus Gryffindor stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben, doch ohne zu zögern stand er auf und bahnte sich seinen Weg hinunter auf den Schauplatz.
„Wie heißt du?“, fragte Mr. Thomas schroff.
„Tom Kane“, antwortete er mit kräftiger Stimme.
„Also gut, Tom Kane“, setzte Mr. Thomas an. „Hast du dich schon mal duelliert?“
„Ja, Sir.“
„Dann wird es dir sicher nichts ausmachen, mir eine Kostprobe zu zeigen?“
„Nein. Mit dem größten Vergnügen, Sir.“
Ich schnaubte: „Pff, Vergnügen.“
Die meisten Schüler waren zu sehr damit beschäftigt, über Toms Worte zu diskutieren, sodass nicht allen der kurze, mahnende Blick auffiel, den Mr. Thomas mir bei meinem letzten Wort zu warf. Als ich für den Bruchteil einer Sekunde in seine dunklen, fast schwarzen Augen blickte, spürte eine zunehmende Kälte in mir aufsteigen - aber gleichzeitig auch einen seltsamen, plötzlichen Drang, mich zu beweisen. Offenbar hatte Mr. Thomas eine natürliche Begabung, Herausforderungen zu machen, die die Leute nicht ablehnen konnten.
Zweifelsohne war Tom Kane ein Junge, der hielt, was er versprach. Er hatte durchaus ein paar Tricks auf Lager und Mr. Thomas schien sogar beeindruckt zu sein. Doch vorlaut zu sein und sich dann zu überschätzen war eine gefährliche Kombination, die Tom heute an den Tag legte. Es war noch nicht mal eine Minute vergangen, als der Auror den jungen Gryffindor entwaffnet hatte. Mit einer triumphierenden Geste reichte er Tom den Zauberstab zurück.
Ohne auf das kleine Duell und die schmachvolle Niederlage Toms einzugehen, fuhr er fort.
„Um eins klar zu stellen. Was ich euch hier beibringen will, ist kein billiger Hokuspokus, mit denen ihr eure Schulkameraden verhexen könnt. Es geht vielmehr darum, euch auf das vorzubereiten, was hinter diesen Schlossmauern auf euch lauern könnte. Wilde, bösartige Kreaturen, schwarzmagische Wesen, böse Zauberer und Hexen. Dieser ganze Aufwand hier hat einen guten Grund.“
„Na, jetzt bin ich aber gespannt“, flüsterte ich. Diesmal aber so leise, dass Mr. Thomas es nicht hören konnte. Zumindest guckte er nicht in meine Richtung.
Mr. Thomas fuhr unbeirrt fort: „Als vor vielen Jahren Lord Voldemort unsere Welt in Angst und Schrecken versetzte, wurde uns jungen Zauberern schlagartig bewusst, was wir nicht konnten: gegen ihn kämpfen. Ein paar Schüler dieses Schlosses taten sich also zusammen und gründeten einen geheimen Club, in dem sie das Duellieren übten und lernten, sich gegen schwarze Magier zu verteidigen: Dumbledores Armee war entstanden. Und unser Lehrer war kein geringerer als Harry Potter selbst. Doch er konnte uns nur das beibringen, was er selbst konnte. Die Kräfte der schwarzen Magier gingen zu diesem Zeitpunkt weit über seine Fähigkeiten hinaus. Doch er hatte Mut und die Kraft, sich gegen Voldemort zu stellen, egal wie groß der Unterschied zwischen beiden Seiten wäre. Darum folgten wir ihm, riskierten unseren Platz an dieser Schule, um für die Gerechtigkeit zu kämpfen.
Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass etwas derartiges wie die Schlacht von Hogwarts im Jahre 1998 wieder geschehen wird, doch das Ministerium hat dieses Jahr entschieden, euch auf den schlimmsten Fall vor zubereiten. Zu eurem eigenen Schutz.“
Wie rührend, dachte ich, als Mr. Thomas sich von uns abwandte. Ich spürte die Unentschlossenheit unter den Schülern - war jetzt der geeignete Moment gekommen, über seine Worte zu diskutieren? Oder sollte man lieber warten, bis die Stunde vorbei war?
„Also gut. Soweit ich verstanden habe, sind hier die 6. und 7. Klassen anwesend? Dann gehe ich davon aus-.“
Mr. Thomas erhob den Zauberstab und hinter ihm an der Wand entrollte sich eine riesige Leinwand, auf der eine Menge Zauber aufgelistet waren. Sie standen in einer Tabelle, die mit den Worten Angriff und Verteidigung beschriftet waren.
„-dass Ihnen diese Zauber bestens bekannt sind?“
Auf diese Frage folgte eine theoretische Einführung in die Themen, mit denen Mr. Thomas in den nächsten Wochen mit uns arbeiten wollte. Also war dieser Kurs nichts weiter als zusätzlicher Unterricht, bei dem mein Freitag-Nachmittag drauf ging. Na, besten Dank auch.

Das Wochenende brach an und damit ein bisschen mehr Zeit, in der ich meiner Schulterverletzung volle Aufmerksamkeit schenken konnte. Der blaue Fleck und die Schmerzen verblassten zwar, aber nicht schnell genug und die Auswahlspiele rückten immer näher. Als ich am Dienstag der dritten Schulwoche bei Madam Pomfrey saß und sie meinen Arm inspizierte, war meine Geduld erschöpft.
„Und?“, drängte ich, als sie meine Stelle abtastete. „Wie sieht's aus? Darf ich wieder spielen?“
Madam Pomfrey schenkte mir einen aufmerksamen Blick und sagte streng: „Ihr Arm ist wieder gesund und voll funktionstüchtig, Miss Broderick. Allerdings sollten Sie, um nachhaltige Verletzungen zu vermeiden, die nächsten Tage noch kein Quidditch spielen.“
Ich guckte sie an, als sei sie verrückt geworden und fragte verdattert: „Was soll das heißen. Wie viel ist die nächsten Tage? Dieses Wochenende sind die Auswahlspiele und ich muss topfit sein, wenn ich ins Team will.“
In meiner Stimme schwang ein leichtes Zittern mit, das ich nur schwer unterdrücken konnte. Seit dem ersten Abend war es wirklich mein Traum, bei den Meisterschaften mitzuspielen. Und es war auch die letzte Möglichkeit für mich, gutes Quidditch zu spielen.
Madam Pomfrey schenkte mir ein sehr seltenes, mitfühlendes Lächeln.
„Gedulden Sie sich noch etwas, Miss Broderick. Nehmen Sie meinen Vorschlag an und setzten sich bis Mittwoch auf keinen einzigen Besen. Wenn Sie sich dann Donnerstag und Freitag langsam wieder ans normale Spieltempo gewöhnen, sollte Ihr Arm fit genug für die Auswahlspiele am Samstag sein. Und jetzt sehen Sie zu, dass sie in den Unterricht kommen.“
„Ich habe jetzt 'ne Freistunde“, konterte ich stolz.
„Dann sollten sie sich um ihre UTZe kümmern.“
Genervt verließ ich den Krankenflügel und stampfte hinauf in den Ravenclawturm. Nach einer patzigen Antwort für den Türklopfer schmiss ich mich schlecht gelaunt in einen Sessel und zerknüllte irgendein Blatt Pergament, das da herum flog. Das war einfach nicht fair. Ich hätte es so gern ins Team geschafft, aber ich war nun mal jemand, dem beim Quidditch nicht alles in den Schoß gelegt wird. Ich wollte nicht mal Treiberin werden. Automatisch dachte ich an die Auswahlspiele von damals zurück.
Ich war in der 4. Klasse, als eine Position als Jäger frei wurde. Bei der Auswahl habe ich sogar gut abgeschnitten, bis der Kapitän, zu der Zeit war es noch Jamie Sperrus, mir plötzlich einen dieser Baseballschläger in die Hand drückte.
„Schlag mal zu“, war das einzige, was er dazu sagte.
Ich wusste gar nicht, was ich mit einem Treiberschläger sollte, ich wollte schließlich Jägerin werden. Trotzdem wollte ich mir meine Chancen beim Kapitän nicht verderben und befolgte seine Anweisung. Ein paar Minuten später kam ich dann ins Team. Allerdings nicht als Jäger, sondern als neue Treiberin.
Anfangs war ich damit gar nicht glücklich: anstatt den Ball durch die Ringe zu befördern musste ich auf zwei hartnäckigen Kanonenkugeln herum kloppen. Aber ich machte meinen Job gut - Jamie Sperrus hatte nämlich erkannt, dass ich viel mehr das Talent hatte, Bälle zu schlagen anstatt zu fangen. Außerdem vertraute er mir später an, dass ich als Treiberin eine Art Trumpf sei, denn die anderen Teams hatten in diesen Jahren die typischen, bulligeren, harten Kerle, in deren Fäusten der Schläger wie ein Stöckchen aussah. An Kraft war ich ihnen vielleicht ein bisschen unterlegen, aber dafür geschickter und schneller. Also gewöhnte ich mich an meine neue Aufgabe und nach dem ersten Sieg wuchs sogar der Stolz in mir - denn wann war das letzte mal ein Mädchen Treiberin im Ravenclawteam gewesen?
Ich holte tief Luft und überlegte kurz, ob ich ein bisschen für Zaubertränke lernen sollte. Aber mit der Unruhe in meinem Bauch wusste ich von vornherein, das da nicht viel draus werde würde. Also ging ich nach oben in den fast leeren Schlafsaal (Jenny saß auf ihrem Bett und las ein Buch) und schnappte mir meinen Hornkoffer.
„Willst du üben?“, wollte Jenny wissen.
„Ja. Ich habe morgen Nachmittag wieder Unterricht“, grummelte ich.
„Faszinierend...“, bemerkte sie verträumt, ohne dabei von ihrem Buch aufzusehen.
„Was ist denn daran faszinierend?“
Ãœberrascht guckte ich Jenny an.
„Ich finde es faszinierend, das du so gern Musik machst - eine Kunst, die eigentlich nur von Muggeln gepflegt wird. Und du spielst, als würdest du nächste Woche schon ein Konzert geben.“
Jennys Worte machten mich verlegen und ich grinste: „Es macht mir einfach Spaß. Und ich finde es sehr schade, dass Musik - in welcher Form auch immer - in unserer Welt so unbekannt ist. Wir haben unsere Bands, die Schicksalsschwestern oder Vollmond Rockers. Aber das war's auch schon. Hast du eigentlich eine Ahnung, was uns an Musik entgeht?“
Jenny runzelte die Stirn: „Meinst du damit die im klassischen Sinne?“
Ich seufzte leise, als ich ihre zweifelnde Miene sah. So reagierte jeder, dem ich meine Begeisterung für klassische Musik vermitteln wollte.
„Ich weiß was du denkst“, begann ich. „Klassik hört sich nach alten Schinken an. Mozart und so, dass kennt ja jeder irgendwie. Und bei Opern schläft man ja eh immer ein.
Dabei gibt es so viele Werke, die wir nicht kennen und einfach so schön sind. Vielleicht ist der Unterschied zwischen Musik hören und erleben noch mal anders. Wenn ich mit anderen musiziere, öffnen sich für mich Türen zu Welten, deren Existenz ich nie für möglich gehalten hätte. Es ist wie ein Rausch, du kriegst Gänsehaut und weinst während du spielst... .“
Ich hielt plötzlich inne.
„Oh, Sorry. Das interessiert dich bestimmt herzlich wenig.“
Jenny sah mich eine Zeit lang an, lächelte und meinte: „Im Gegenteil, ich verstehe das. Ich wünschte, ich hätte auch ein Hobby, dem ich meine ganze Hingabe widmen könnte.“
Ich zuckte mit den Schultern und lächelte zurück: „Dafür bist du Jahrgangsbeste.“
„Ja. Vielleicht kann ich ja am besten Bücher lesen.“
Wir beide lachten kurz. Dann sprang Jenny auf: „Ich geh nach unten um zu lernen, dann kannst du hier bleiben.“
Ich nickte dankbar und sah Jenny nach, bis sie durch die Bodenluke verschwunden war. Kurz dachte ich über das nach, was ich soeben gesagt hatte. Stimme es wirklich für mich? War es wie ein Rausch? Eine Leidenschaft, ohne die ich nicht leben konnte?
Ich spielte mich ein, dann ein paar Teile meines neuen Stückes - und wurde mir bewusst, dass es irgendwie stimmte. Und in mir reifte ein Entschluss. Ein Entschluss, der unweigerlich meine Zukunft ansteuern würde.

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Wotcha ^^,
ich bin wieder aus dem Urlaub zurück. Ich hab wieder viel Motivtion für meine FF sammeln können und vor allem möchte ich Schwesterherz für ihre lieben Kommentare danken.
Für mich ist es auch sehr wichtig, dass Schulleiter erfahrene und vor allem verständnissvolle Personen sind. Schließlich leiten sie einen Laden, in dem hunderte von heranwachsenden Menschen leben und wenn sie dann nicht wissen, wie Halbwüchsige ticken oder sich in bestimmten Sitautionen fühlen - dann haben sie in der Position als Pädagoge überhaupt nichts zu suchen.
Mein alter Schulleiter (und auch ein paar Klassenlehrer) waren so, und so ein bisschen von dem, was sie mir vermittelt haben, versuche ich auch in die Figuren der Lehrer einzubeziehen.
Und was mit Stephen los ist? :D Es bleibt spannend ;)

Kurze Anmerkung noch zu diesem Kapitel: ich habe lange überlegt, ob ich den Schluss so lassen sollte oder ob ich das lieber später einfügen sollte - aber ich hab's mit Laurens Entscheidung dann so gelassen. Da müsst ihr halt durch XD

Bis sehr bald,
Vio


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