von norah
"Ich glaube sie kommt zu sich!" Eine rauhe Stimme drang an ihr Ohr.
Ihr ganzer Körper schmerzte, reagierte überempfindlich auf die kleinste Bewegung.
Wo war sie? Was war geschehen? May spürte den feuchten Waldboden unter sich, ein spitziger Stein drückte im Rücken und sie versuchte sich wegzudrehen, doch ihre Glieder wollten ihr nicht gehorchen und sie stöhnte vor Schmerzen laut auf.
"Ganz ruhig, es ist alles in Ordnung! Hörst du mich?"
May nickte vorsichtig, musste aber sogleich wieder innehalten, ihr Kopf schien gleich zu explodieren.
"Hier trink." Eine dunkle Gestalt beugte sich über sie und träufelte ihr etwas Wasser in den ausgetrockneten Mund, May verschluckte sich und musste husten. Jedes Keuchen stach ihr wie tausende spitze Nadeln in die Brust und trieb ihr die Tränen in die Augen.
Salzige Tränen vermischten sich mit dem süsslichen Geschmack von Blut in ihrem Mund und liess ihr den Brechreiz aufsteigen.
Mühsam öffnete sie die Augen, nur verschwommen erkannte sie die Umrisse der hohen, dunklen Tannen, dazwischen mächtige Laubbäume, die bedrohlich ihre gewaltigen Äste über den schmalen Weg hielten.
Langsam begann sich ihr Blick zu klären, sie erkannte zwischen den unheilvollen Tannen und Eschen, kleine, saftiggrüne Haselsträucher, versteckte Vergissmeinnichte und helle Farne.
Die Sonnenstrahlen drangen vorsichtig durch die Kronen der Bäume, erwärmten erst langsam die kühle Morgenluft.
Tief im Wald sang eine Amsel einsam ihr Lied, begleitet vom fröhlichen Plätschern eines kleinen Baches, nichts erinnerte an die letzte, grauenvolle Nacht, keiner der majestätischnen Nadelbäume würde sich daran erinnern, zu viel hatten sie im Laufe der Zeit schon gesehen, dies war nicht mehr als ein kurzer Moment in der Geschichte der Zeit gewesen, nicht wert, sich daran zu erinnern.
"Kannst du dich aufsetzen?" Die rauhe Stimme des Jungen sickerte nur langsam in ihr Bewusstsein.
Behutsam versuchte May sich aufzustützen, es schien ihr, als hätte ihr jemand einen Dolch ins Herz gerammt und sie liess sich kraftlos zurücksinken.
"Warte ich helf dir." Eine der beiden dunklen Gestalten beugte sich zu ihr hinab und stützte ihr den verkratzten, blutigen Rücken.
Jede Berührung durchzuckte schmerzhaft ihren ausgelaugten Körper, schien ihre Haut zu verbrennen.
Ihr Blick trübte sich wieder, nur Schemenhaft sah sie eine zweite Gestalt, die Bäume verschwammen vor ihren Augen, verschmolzen zu unerkennbaren Schatten zusammen, das Lied der Amsel drang nur noch wie durch Watte in ihr Ohr, das lebendige grün verschwand, wich einer Welt aus grau und schwarz Tönen.
Die Dunkelheit kam wieder, schlich sich langsam an sie heran, raubte ihr vollständig die Sicht, umwickelte sie, wie eine Mutter ihr Kind in weiche Decken hüllt, raubte ihr Verstand, verschloss ihr Gehör.
Ihre Schmerzen verschwanden, wie die Dunkelheit kam.
Nur leise drangen Worte an ihr Ohr.
"Scheisse Mann! James wir brauchen Hilfe, sie ist schon wieder weg!"
"Bleib du bei ihr Sirius, ich hol meine Mutter!"
Eilige Schritte entfernten sich, als die wohlige Wärme sie vollständig umhüllt hatte.
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@ Godfather: Vielen Dank für dein Kommi! Die Sache soll auch noch etwas verwirrend sein, aber es wird sich mit der Zeit alles aufklären.
Ich möchte noch Nanethiel und ihrer Schwester ganz herzlich dafür danken, dass sie meine Kapitel immer vorher durchlesen und mir sagen was noch zu verbessern ist!
Merci vil mal!!!!
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