von ChrissiTine
Der Countdown läuft
Lachend kamen Sarah und Lily in ihren Schlafsaal. Sie hatten sich mit den drei Rumtreibern noch weitere Möglichkeiten überlegt, den Ball zu sabotieren, auch wenn ihnen nichts brauchbares eingefallen war.
Lily setzte sich auf ihr Bett und holte ein Schulbuch hervor, während Sarah sich auf den Boden kniete und unter ihrem Bett nach etwas suchte. "Sag mal, Lily.", kam es nach einer Weile dumpf von ihr. "Was ist eigentlich los mit dir? Gestern warst du noch frustriert und angespannt und hättest dich am liebsten im Klo ertränkt und heute lachst und scherzt du - und das auch noch in Gegenwart von James Potter."
Lily blätterte lässig eine Seite um und überflog die Anweisungen für einen Tarnzauber. "Weißt du, Sarah, ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mich nicht mehr verrückt mache wegen eines lausigen Balls. Es bringt nichts, sich unnötig Gedanken darüber zu machen, so ein Ball sollte eigentlich nur lustig und spaßig sein. James und ich haben getan was wir konnten und mehr ist eben nicht drin. Daran kann selbst McGonagall nichts ändern."
"Na das sind aber ganz neue Töne von dir.", erwiderte Sarah und legte sich flach auf den Boden, um ganz unter ihr Bett zu rutschen.
"Diese Sache hat mich schon viel zu sehr heruntergezogen.", meinte Lily und legte das Buch wieder beiseite.
"Da steckt aber noch mehr dahinter.", vermutete Sarah und nieste, weil ihr etwas Staub in die Nase gekommen war.
"Vielleicht.", sagte Lily und klang leicht geheimnisvoll.
"Beim Merlin!", rief Sarah erstaunt und fluchte einen Moment später lauthals, weil sie so schnell hochgeschnellt war, dass sie sich den Kopf gestoßen hatte.
"Hast du dir weh getan?", fragte Lily besorgt und kniete sich auf den Boden.
Sarah, die hustend, fluchend und sich den Kopf haltend völlig verstaubt wieder auftauchte, schüttelte den Kopf. "Nein. Aber darum geht es jetzt nicht. Du gibst endlich zu, dass du etwas für James empfindest, oder? Zumindest vor dir selbst."
Lily nickte leicht und half ihrer Freundin beim Aufstehen.
"Wirst du es James sagen?"
"Spinn ich? Ich verdränge diese merkwürdigen Gefühle nicht mehr und ich muss sagen, dass das wirklich angenehm ist, weil ich mich wieder voll und ganz auf meine Umwelt konzentrieren kann, wenn er anwesend ist, aber ich werde nicht so tief sinken und ihm sagen, dass ich jetzt plötzlich doch etwas für ihn empfinde."
"Lily - "
"Nein, Sarah."
"Weißt du", sagte sie und stand und viel schnaufen und stöhnen vom Boden auf. "Ich hab das Gefühl, dass er es schon weiß."
Lily schaute sie überrascht an. "Woher sollte er - du hast ihm doch nichts gesagt, oder?"
Sarah hob beschwichtigend ihre Hände. "Nein, wo denkst du hin. Allerdings ... Remus - "
"Du hast es Remus erzählt! Nur weil du etwas von ihm willst musst du noch lange nicht meine Gefühle für James als Köder benutzen.", brauste Lily plötzlich auf und war einen Moment später erschrocken über ihre Worte.
Sarah starrte Lily geschockt an. "Was hast du gerade gesagt?", fragte sie sie langsam.
"Nichts, ich hab nicht nachgedacht, tut mir Leid, Sarah, ich wollte nicht - ", sagte Lily und sah sie entschuldigend an.
"Ich will doch nichts von Remus.", sprach Sarah mehr zu sich selbst als zu Lily. "Wir sind doch nur Freunde. Außerdem hab ich mich doch erst vor kurzem von Jack getrennt. Es ist doch unmöglich, dass ich irgendetwas für Remus empfinde."
"Was hast du eigentlich unter dem Bett gemacht?", versuchte Lily das Gespräch in andere Bahnen zu lenken.
"Was?" Sarah schreckte aus ihrem Gemurmel hoch. Lily hatte sie da auf etwas gebracht, was sie nie bedacht hätte.
"Was du unter dem Bett gemacht hast, wollte ich wissen.", wiederholte Lily ihre Frage und setzte sich wieder auf ihr Bett.
"Ach so, ich hab die passenden Schuhe für mein Kleid gesucht. Ich weiß noch, dass ich sie vor Wochen dort abgestellt habe. aber sie scheinen nicht mehr da zu sein."
Lily lachte. "Und dafür kriechst du unter dein Bett? Das geht doch auch sehr viel einfacher." Lily zückte ihren Zauberstab. "Accio Sarahs Schuhe!" Es dauerte einen Moment, dann flog die Schranktür auf und cremefarbene hochhackige Schuhe flogen in Sarahs Schoß.
"Danke, Lils, ich hab ganz vergessen, dass ich sie in den Schrank getan habe."
"Mit wem gehst du eigentlich zum Ball, Sarah?", fragte Lily nach einigen Minuten, in denen Sarah gedankenverloren auf ihre Schuhe gestarrt hatte.
"Mit Remus.", murmelte sie beschämt. "Aber nur als Freunde.", stellte sie dann klar.
"Sarah, ich wollte dich nicht verunsichern. Das ist mir vorhin einfach nur so rausgerutscht, weil ich dachte, du hast Remus von meinen Gefühlen für James erzählt.", erzählte Lily.
Sarah schüttelte den Kopf. "Ich hab Remus überhaupt nichts erzählt. Aber er kann sehr feinfühlig sein, er hat es wahrscheinlich schon längst bemerkt und könnte es auch James gesagt haben, sie sind schließlich sehr gute Freunde."
Lily nickte. Das war sehr gut möglich und Remus durchaus zuzutrauen.
"Weißt du mit wem Sirius zum Ball geht?", fragte Sarah dann.
"Keine Ahnung, irgendeine wird er schon finden, da hat Black wenig Probleme. Manchmal frag ich mich, wieso die Mädchen auf ihn stehen." Lily schüttelte verständnislos den Kopf.
"Naja, wahrscheinlich, weil er gut aussieht und so cool rüberkommt oder so. Ich hab keine Ahnung.", vermutete Sarah.
"Naja, die Mädchen werden schon wissen, was sie an ihm finden. Nur seine Tischmanieren können manchmal wirklich unter aller Sau sein."
Sarah grinste. "Stimmt, aber nur manchmal. Könnten wir dann nochmal auf Remus zu sprechen kommen?"
Lily schüttelte den Kopf. "Da mische ich mich nicht ein. Du musst wissen, ob du etwas mehr von ihm willst als Freundschaft."
"Aber wenn ich das eben nicht weiß." Ihre Stimme hatte plötzlich einen verzweifelten Tonfall angenommen.
"Dann musst du es eben herausfinden. Heute Abend zum Beispiel. Wenn du auch nur annähernd irgendetwas fühlst, was mit deinen Gefühlen in der Anfangsphase mit Jack identisch ist, dann weißt du doch, was du willst. Und, vielleicht täusche ich mich da, aber mir schien es so, als würde es Remus genauso gehen wie dir.", meinte Lily und beobachtete lächelnd, dass Sarah sehr erstaunt und nachdenklich dreinblickte.
Lily war sich nicht sicher und sie würde es auch nicht beschwören, aber es schien ihr so, als hätte sich da mit der Zeit irgendetwas zwischen Remus und Sarah angebahnt, dem sich beide nicht wirklich bewusst waren. Dieses hin und her mit Jack lief schon so lange, dass es durchaus möglich war, dass Sarah sich in Remus verliebt hatte, während ihre Gefühle für Jack immer mehr abgenommen hatten. Die beiden hatten in den letzten Jahren öfters ihre Zeit miteinander verbracht und über alles Mögliche geredet. Sarah und Remus konnten stundenlang miteinander reden, schien es Lily. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, überlegte sie, bis es zwischen ihnen gefunkt hatte, auch wenn sie es noch nicht wirklich bemerkt hatten.
Aber jetzt war es Zeit, über etwas anderes nachzudenken als Jungs, entschied Lily. Sie ging zu ihrem Schmuckkästchen und öffnete es. "Was meinst du, Sarah?", riss sie ihre Freundin aus deren Gedanken. "Welche Ohrringe passen zu dem Kleid?"
/-/
"Ich wusste gar nicht, dass die zwei so brilliant sind.", meinte Sirius, als die drei Rumtreiber den Schlafsaal betraten.
"Ich hab euch das schon seit Jahren gesagt.", meinte Remus kopfschüttelnd.
"Ja, aber ich meine doch keine akademischen Leistungen, sondern die, die wirklich wichtig sind.", widersprach Sirius.
"Ich glaube was diese Leistungen betrifft, gehen unsere Meinungen weit auseinander."
"Moony, das Moralapostel.", seufzte Sirius und verdrehte die Augen.
"Ach komm schon, Padfoot. ich bin alles andere als das. Nur weil ich manchmal etwas mehr Verantwortung als du zeige."
"Etwas mehr Verantwortung, das ich nicht lache. Du kennst das Regelbuch doch so auswendig wie McGonagall."
"Jetzt übertreib mal nicht, Padfoot. Wenn ich wirklich so regelfanatisch wäre, wie du meinst, dann hätte ich euch schon längst dem Schulleiter gemeldet. Und wenn man von meinem Wissen, was eure Vergehen angeht, ausgeht, dann würdet ihr schon längst von der Schule verwiesen worden.", sagte Remus und warf einen Blick auf Peter, der seelenruhig schlief. Wahrscheinlich war Madame Pomfrey hier gewesen und hatte ihm einen Schlaftrank gegeben.
"Hätte ich früher gewusst, was für ein Potential in Sanford und Evans steckt, dann hätte ich sie schon viel früher um ihren Rat bei einigen Streichen gebeten.", sagte Sirius und setzte sich mit verträumten Blick auf sein Bett. "Vielleicht wäre McGonagall dann wirklich mal in Ohnmacht gefallen."
"Naja, ich glaube nicht, dass die beiden immer so sind.", zweifelte James und fuhr sich durch seine unordentlichen Haare.
"Das denke ich auch.", stimmte Remus zu. "Die zwei hatten nur genug von der Anspannung der letzten Wochen und wollten einfach mal wieder lachen. Und wer von uns wollte das denn nicht?"
"Das ihr immer so pessimistisch sein müsst, nur weil ihr bei euren Angebeteten nicht weiter kommt.", schnaubte Sirius, grinste allerdings dabei. Irgendwo war er froh, dass er sich nicht mit irgendwelchen tiefgründigeren Gefühlen herumschlagen musste.
Remus sah Sirius erstaunt an. "Hast du eben im Plural gesprochen? Was heißt denn hier 'Angebeteten'?"
Sirius grinste noch mehr. "Als wenn du das nicht wüsstest, Moony." Er genoss es, dass Remus einmal so im Dunkeln tappte wie sonst James oder auch er, wenn es um Gefühle ging.
"Du meinst Sarah?", fragte Remus vorsichtig.
"Wen denn sonst? Das ist doch mindestens so offensichtlich wie bei Prongs und Evans. Wie ihr beiden miteinander umgeht, dass sie sich von Jack getrennt hat - "
"Wenn du damit andeuten willst, dass wir zusammen sind oder irgendetwas in der Art, dann muss ich dich enttäuschen, Padfoot. Du kennst mich doch.", sagte Remus ernst.
"Ich weiß. Aber du leugnest nicht, dass du irgendetwas für sie empfindest."
"Und selbst wenn, es ändert nichts an der Situation, dass ich - "
"Dass du ein Werwolf bist, ja ja. Ich kenne dieses Argument. Aber meinst du nicht, dass Sarah so etwas egal ist?"
"Vielleicht, vielleicht auch nicht.", sagte Remus vage. "Fakt ist nur, dass man die Reaktionen auf diese Sache nie einschätzen kann und ich habe keine Lust, es darauf ankommen zu lassen.", beharrte Remus und verschreänkte die Arme vor der Brust.
"Moony, - ", fing Sirius an, aber Remus schüttelte entschlossen den Kopf.
"Nein, Padfoot. Das ist meine Entscheidung."
"Du weißt nicht, was dir entgeht, du weißt nicht, wie Sarah reagieren könnte, du weißt nicht, ob sie es nicht doch akzeptieren könnte - ", sagte Sirius eindringlich.
"Und du weißt es auch nicht. Du weißt nicht, ob sie danach nie wieder mit mir reden wird, du weißt nicht, ob sie mich hassen wird oder Angst vor mir hat. Und du weißt nicht, wie ich mich fühle, wenn ich über solche Sachen nachdenke, denn du denkst überhaupt nicht nach. Du gehst von einem Mädchen zum nächsten, dich kümmert es nicht, wem du weh tust, dir ist alles egal. Manchmal frage ich mich, wie du so gefühlskalt sein kannst!", rief Remus erzürnt.
"Ich und gefühlskalt? Wer ignoriert hier seine Gefühle? Ich kann es nicht ändern, wenn ich nichts tiefgründigeres für die Mädchen empfinde, das kannst du mir nicht vorwerfen. Ich frage mich nur, warum du mit allen Mitteln dein Glück verhindern willst. Dann sag Sarah doch einfach nichts davon."
"Meinst du nicht, sie würde das irgendwann herausfinden? Mädchen entgeht es nicht, wenn der feste Freund einmal im Monat nicht da ist. Und ich will mir den Schmerz ersparen, wenn sie es eines Tages merken könnte. Ich will nicht diesen enttäuschten und entsetzten Ausdruck in ihren Augen sehen, darauf kann ich verzichten.", sagte Moony leise und traurig. Manchmal hasste er sein Schicksal abgrundtief, es hinderte ihn an so vielen Sachen.
"Es tut mir Leid, Moony.", sagte Sirius beschämt, als er sah, wie deprimiert sein Freund geworden war. "Du hast es wirklich verdammt schwer. Wenigstens sind Sarah und du gute Freunde."
Remus seufzte. "Ja, Freunde."
/-/
"Soll ich die Haare lieber hochstecken oder offen tragen?", fragte Lily nervös und hielt sich ihre roten Locken über den Kopf.
"Ich weiß es nicht, dir steht beides gut. Vielleicht ziehst du einfach das Kleid an und dann schaust du nochmal.", sagte Sarah und musterte ihre Freundin prüfend.
"Jaah, du hast Recht." Sie stand auf und ging in ihrem Bademantel zum Kleiderschrank.
"Täusche ich mich, oder bist du nervös?", fragte Sarah scheinheilig und lächelte.
"Vielleicht ein kleines bisschen.", gab Lily zu und drehte sich um. Sie hob ihre rechte Hand und hielt Damen und Zeigefinger so nah beieinander, dass sie sich fast berührten.
"Und das nur, weil du mit James Potter zu diesem Ball musst."
"Mir wäre es lieber, wenn ich mit jemand anderem zum Ball gehen könnte, aber wegen diesen blöden Tanzstunden hatte ich keine Zeit mehr, mir noch eine Begleitung zu suchen."
"Tröste dich, James hat genau das gleiche Problem. Vielleicht könnt ihr euch ja wieder streiten, das schafft ihr ja stundenlang. Oder, um mal etwas Abwechslung reinzubringen, könnt ihr doch auch wild rumknutschen.", lachte Sarah. Lily sah sie entsetzt an.
"Das ist doch nicht dein Ernst, oder?"
"Warum denn nicht? Ihr habt euch doch schon fast geküsst."
"Das war was anderes.", widersprach Lily. "Und könnten wir bitte das Thema wechseln, ich bin schon nervös genug."
"Na schön, na schön. Meinst du ich soll diese Schuhe anziehen oder doch lieber die anderen?"
/-/
"Prongs, warum machst du dir die Mühe?", erkundigte sich Sirius grinsend, als er sah, wie sein Freund sich mit einer Bürste abmühte. "Du weißt doch, dass du eine verlorene Schlacht kämpfst. Wenn das deine Mutter eingesehen hat, warum dann nicht du?"
James zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Ich hab einfach gedacht, ein Versuch könnte nicht schaden."
"Und nicht nur in dieser Hinsicht, oder?" Sirius feixte und kramte ein Taschentuch hervor, mit dem er einen Fleck von seinen Schuhen putzte.
"Ach, und in welcher Hinsicht noch?", fragte James und schmiss die Bürste in eine Ecke.
"In der Hinsicht Lily Evans.", grinste Sirius.
"In dieser Hinsicht hab ich gelernt, sehr vorsichtig zu sein. Man weiß nie, was ihr als nächstes einfällt. Gestern war mit ihr zu tanzen der reine Horror und heute Morgen konnten wir alle ganz entspannt zusammen frühstücken. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was mich jetzt erwarten wird. Vielleicht schlägt sie mich, vielleicht küsst sie mich, wer weiß das schon?"
"In Anbetracht ihrer Blicke und ihres Verhaltens heute Morgen würde ich eher sagen, dass das zweite passieren könnte."
"Heute Morgen vielleicht, Padfoot. Was heute Abend passiert, ist schon wieder eine ganz andere Sache. Na ja, wenn wir diesen Eröffnungstanz überstehen, dann ist mir alles egal.", lachte James. "Wo steckt eigentlich Moony?" Er sah sich suchend im Zimmer um, obwohl er wusste, dass Remus nicht da war sondern nur der schlafende Peter.
"Moony war noch in der Bibliothek.", sagte Remus, der gerade das Zimmer betrat. Er zog sich seinen normalen Umhang aus und holte einen gebrauchten und geflickten aus dem Schrank.
Sirius sah ihn erstaunt an. "Was machst du freiwillig an einem Samstagnachmittag in der Bibliothek?"
"Ich hab noch etwas für meinen Aufsatz für Professor Binns nachgelesen.", erklärte Remus gelassen und fuhr sich mit einem Kamm durch die Haare.
"Ich dachte schon du bist sauer wegen heute Vormittag.", sagte Sirius und sah tatsächlich etwas schuldig aus. James kramte in seinem Koffer nach einem passenden Paar Socken, in diese Sache wollte er sich nicht einmischen, das ging alleine Sirius und Remus etwas an.
"Ach Quatsch, Padfoot.", widersprach Remus. "Solche Diskussionen haben wir doch immer mal wieder."
"Stimmt auch. Und was machst du jetzt mit Sarah?"
"Nichts. Ich lasse es so wie es ist. Wir sind Freunde und ich bin froh, wenn es so bleibt. Ich hab sowieso so wenig Freunde.", erwiderte Remus mit einer Spur Traurigkeit in der Stimme.
"Aber du hast uns, Moony. Und du weißt, dass wir immer Freunde sein werden.", sagte Sirius und es war mehr als deutlich, dass er es todernst meinte.
Remus nickte. "Ich weiß, Padfoot. Das weiß ich." Er und Sirius umarmten sich brüderlich.
Dann meinte Sirius: "Wenn wir das jetzt geklärt haben, können wir dann gehen? Sonst brummt uns McGonagall Nachsitzen auf, nur weil wir zu spät gekommen sind. Die müssen doch bald eine Sekretärin anstellen, damit sie alle unsere Vergehen archivieren können."
"Wahrscheinlich", lachte James und stand auf. Er warf noch einen Blick auf Peter. "Schlaf gut, Wormtail.", dann folgte er seinen Freunden.
/-/
Die drei Rumtreiber kamen in den Gemeinschaftsraum und sahen sich einem riesigen Getümmel ausgeliefert, alle suchten nach ihren Partnern und manche brüllten über die Köpfe der anderen hinweg den Namen der gesuchten Person.
Auch James und Remus sahen sich nach ihren Partnerinnen um, nur Sirius lehnte lässig in einer Ecke, er war mit seiner Partnerin in der Großen Halle verabredet, was ihn allerdings nicht daran hinderte, allen weiblichen Wesen einen sehr charmanten Blick zu zuwerfen.
Als die anderen beiden Rumtreiber Sarah und Lily erblickten, klappte beiden der Mund auf. Die Mädchen sahen auch wirklich umwerfend aus. Lily hatte sich dazu entschieden, ihre Haare offen zu tragen, sie bildeten einen guten Kontrast zu dem schwarzen Stoff, außerdem trug sie eine Kette, die einen smaragdgrünen Stein als Anhänger hatte, der ihre wunderhübschen Augen noch besser zur Geltung brachte.
Auch Sarah sah toll aus, die Haare waren locker hochgesteckt und einige Strähnen kringelten sich in ihrem Nacken. Ihr Kleid war aus einem silbrigen Stoff, durch den sich ab und zu ein paar goldene Fäden zogen. Sie trug eine goldene Kette und lächelte zurückhaltend.
Remus fing sich schnell wieder und ging schnell auf sie zu. Er lächelte sie an, sie lächelte zurück. "Du siehst fantastisch aus.", informierte er sie dann. Sarahs Lächeln wurde noch etwas größer und sie blickte verlegen auf ihre Schuhspitzen. Seit dem Gespräch mit Lily fragte sie sich, ob sie wirklich mehr für Remus empfand und als sie ihn jetzt sah, war ihr klar, das es tatsächlich stimmte. Sie spürte das prickelnde Gefühl in der Magengrube wieder, das sie bei Jack schon so lange vermisst hatte.
Als Lily bei James angekommen war, starrte er sie immer noch mit offenem Mund an. Dann schüttelte er kurz den Kopf, um wieder in die Realität zurück zu finden und schenkte ihr ein charmantes Lächeln, das Lily erwiderte. "Du siehst gut aus.", sagte er dann.
"Das Kompliment kann ich zurückgeben.", antwortete Lily und akzeptierte sogar seinen angebotenen Arm.
"Wir sollten in die Große Halle gehen.", schlug Remus vor, der mit Sarah herangekommen war. "Oder Padfoot schläft noch ein."
James warf einen Blick zu seinem besten Freund, der mit geschlossenen Augen an der Wand lehnte und tatsächlich so aussah, als würde er schlafen. Der Schulsprecher grinste listig, zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf Sirius. "Aguamenti!" Ein Wasserstrahl schoss aus dem Stück Holz und traf Sirius im Gesicht, der erschrocken die Augen aufriss und sich hektisch umsah. Dann fiel sein Blick auf seine Freunde, die über seine Miene lachten und er schüttelte den Kopf.
"Also wirklich. Und sowas nennt sich Siebtklässler. Von dem Schulsprecher hätte ich besseres erwartet." Hoch erhobenen Hauptes stolzierte er an den zwei Paaren vorbei und in Richtung Portraitloch. Die anderen folgten ihm amüsiert. Der Abend fing schon mal gut an, vielleicht wurde er doch kein Desaster.
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A/N: So, das war das vorletzte Kapitel, die Spannung steigt immer weiter, alle warten gespannt auf das große Ereignis ... Ich hab mir das Kapitel jetzt mehrere Male durchgelesen, irgendetwas passt mir daran nicht so ganz, auch wenn ich nicht weiß, was es ist.
Puttchen: Hmm ... um wie viel würdest du wetten?
heidi: Ich kann nicht viel dazu sagen, also danke für's lesen und für den Kommentar.
judy: Oh, für den Ball lassen sie sich viel einfallen, glaub mir. Hat mich fast so viel Zeit gekostet, mir diese ganzen verschiedenen Streiche auszudenken, wie zu überlegen, wie Lily und James schließlich zusammenkommen. Aber ob irgendwas wirklich zum Einsatz kommt ... im nächsten kapitel wirst du es erfahren.
*Lilymaus*: Den Großteil meiner Antwort auf deinen Kommentar kannst du bei meiner Antwort auf judys Kommentar lesen, das ist so ziemlich das gleiche. Und ob noch viel zwischen L und J vor dem Ball passiert, das kannst du dir nach diesem Kapitel denke ich denken (klingt doof, diese Formulierung, oder?).
Zickenterror: Vielen Dank für das Lob, mehr hab ich eigentlich nicht zu sagen.
CharlieEvans: Auch dir vielen Dank für das Lob.
Zicke: Ist das jetzt sehr schlimm, dass ich diesen Kommentar nicht wirklich verstanden habe? Danke fürs Lesen.
evans@emma: Auch hier weiß ich nicht, was ich groß darauf antworten soll, also danke für das Lob und die Autoren werden sich sicher freuen, wenn du dir die FFs durchliest, besonders Rückwärts in die Dunkelheit, die hat mich unglaublich beeindruckt. Danke für deinen Kommentar.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
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