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Fanfiction

Let's Dance - Auch meine Geduld hat mal ein Ende!

von ChrissiTine

Auch meine Geduld hat mal ein Ende!

Remus schlug gemächlich eine Seite von seinem Lehrbuch der Zaubersprüche - Band sieben um und beobachtete weiter, wie Jack an ihm vorbeiging. An sich würde es ihn nicht stören, aber da Jack schon seit einer halben Stunde in den Regalreihen auf und ab wanderte, war er langsam aber sicher genervt, besonders nach einer Tanzstunde wie dieser.

Jetzt blieb der Ravenclaw stehen, starrte eine Minute lang aus dem Fenster, an das der Regen trommelte, der vor einer Stunde eingesetzt hatte, und drehte sich wieder um, damit er wieder die Regalreihe entlangschreiten konnte.

Nach weiteren fünf Minuten riss Remus' Geduldsfaden und er klappte das Buch lauter als nötig zu. Jack schreckte aus seinen Gedanken auf und starrte mit hoffnungsvollem Gesichtsausdruck zum Eingang.

"Was machst du hier eigentlich, Jack?", fragte Remus und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

Der Ravenclaw sah Remus an, als hätte er ihn eben erst bemerkt und seufzte. "Ich warte auf Sarah.", sagte er schließlich und setzte sich auf den Stuhl gegenüber Remus. "Wir waren vor einer Dreiviertelstunde hier verabredet, aber wie du siehst", er machte eine ausschweifende Bewegung mit dem Arm, "ist sie noch nicht aufgetaucht."

Remus nickte. Das war also die Erklärung für das Rumgerenne von Jack. "Hast du vielleicht eine Idee, wo sie sein könnte?", fragte Jack nach einer Weile, in der beide Jungen in die Leere gestarrt hatten.

"Hmm ... Lily hat sich vorhin den Knöchel verknackst, vielleicht ist Sarah noch im Krankenflügel bei ihr.", vermutete Remus nach en paar Minuten, in denen er überlegt hatte.

Jacks Gesicht hellte sich etwas auf. "Jaah, wahrscheinlich wird sie da sein. Sie ist ja Lilys beste Freundin. In letzter Zeit verbringt sie aber ziemlich viel Zeit mit ihr."

Remus nickte. "Ja, diese Tanzstunden." Er verdrehte die Augen. "Sarah und ich hätten nicht erwartet, dass sie so lange dauern würden. Aber leider Merlins haben wir versprochen, ihnen zu helfen.", seufzte er.

"Jaah, Sarah hat sich auch schon darüber aufgeregt. Eigentlich war das das einzige, worüber wir gesprochen hatten.", erwiderte Jack mit etwas trauriger Stimme, wie Remus meinte. "Ich hab ehrlich gesagt das Gefühl, dass bei uns die Luft raus ist.", gestand er dem Werwolf nach einiger Zeit, in denen beide geschwiegen hatten. Jack wusste nicht, warum er Remus das erzählte, denn er hatte es bis jetzt noch niemandem erzählt. Aber es tat irgendwie gut, diese Sachen endlich einmal laut auszusprechen, er fühlte sich dadurch erleichterter und er wusste, dass Remus ein guter Zuhörer war, das war er schon immer gewesen.

"Wie meinst du das?", fragte dieser und setzte sich etwas auf.

"Naja, ich hab einfach das Gefühl, dass unsere Beziehung nicht mehr lange halten wird. Sie ist so ... selbstverständlich geworden, nichts besonderes mehr, wenn du verstehst, was ich meine."

"Ich kann's mir vorstellen.", meinte Remus. "Aber das heißt doch noch lange nicht, dass die Beziehung zu Ende sein muss."

"Doch. Wenn die Gefühle verschwunden sind dann heißt es das zwangsläufig.", seufzte Jack.

"Wessen Gefühle sind verschwunden?", hakte Remus nach.

Jack sah auf seine Hand, die mit einem losen Faden an seinem Umhang spielte. "Meine.", gab er zu. "Ich weiß nicht wann, aber irgendwann hab ich einfach nicht mehr das empfunden, was ich früher gefühlt habe."

Remus sah ihn mitfühlend an. So wie Jack aussah, fühlte er sich schuldig, weil er nichts mehr für seine feste Freundin empfand und machte sich wahrscheinlich auch Vorwürfe deswegen. "Das tut mir Leid für dich. Für euch."

"Danke, Remus. Ich weiß nur nicht, wie ich es ihr sagen soll. Sie kann manchmal so emotional sein. Und ich will ihr nicht weh tun. Obwohl ... manchmal habe ich das Gefühl, dass ihr unsere Beziehung auch nicht mehr so wichtig ist wie früher."

Remus schlug geistesabwesend das Buch wieder auf und starrte auf die erste Seite, auf der in der Handschrift von Madame Pince viele Drohungen geschrieben standen, die dem Buchbesitzer Angst machen sollten, wenn er das Buch misshandeln würde. "Vielleicht solltest du einfach mal mit Sarah sprechen. Frag sie, wie sie zu der Beziehung steht. Vielleicht könnt ihr sie doch noch retten."

Jack nickte. "Möglicherweise hast du Recht. Schaden kann es ja nicht.", sagte er, nachdem er eine Weile über die Worte von Moony nachgedacht hatte.

Eine Minute später erschien Sarah in der Regalreihe, lächelte kurz Remus zu und blickte Jack dann entschuldigend an. "Es tut mir Leid, das ich so spät bin. Ich war noch bei Lily."

"Ja, das hab ich mir schon gedacht.", erwiderte Jack und erhob sich vom Stuhl. Er sah Remus dankbar an und danach entschlossen Sarah. "Wir müssen reden."

Sie nickte. "Ja, das müssen wir.", sagte sie bestimmt.

"Wir sollten das am besten unter vier Augen klären.", schlug Jack vor.

Sarah nickte. "Ja, wahrscheinlich." Jack ging in Richtung Ausgang und Sarah folgte ihm, nachdem sie tief durchgeatmet hatte.

Remus sah dem Paar hinterher, das rasch die Bibliothek verließ. Er seufzte und wandte sich anschließend wieder seinem Buch zu, das immer noch aufgeschlagen vor ihm lag.

/-/

"Und eins .. zwei .. drei ... und eins ... zwei ... drei." rief Remus und ließ frustriert die Arme sinken. "James, Lily, jetzt strengt euch doch wenigstens ein bisschen an. In acht Tagen findet der Ball statt, wir haben wegen Lilys Knöchel eine Woche Pause gemacht. Jetzt versucht es doch einfach." Der Werwolf sah die beiden Schulsprecher flehentlich an, die sofort mehrere Meter zwischen sich gebracht hatten, als die Musik abgebrochen war. Remus wandte sich leicht verzweifelt an Sarah, die mit traurigem Gesichtsausdruck in einer Ecke stand und das Geschehen unbeteiligt beobachtete. Sie schien tief in Gedanken versunken zu sein. "Sag doch auch mal was.", bat er sie.

Sie schreckte auf und blickte Remus eine Spur verwirrt an. "Was? Jaah, ich stimme dir voll und ganz zu."

Remus musste leicht lächeln und drehte sich wieder zu den Schulsprechern. "Da hört ihr's. Letzte Woche habt ihr das ganze doch schon so gut hinbekommen, warum habt ihr jetzt wieder zehn Rückschritte gemacht?" Er sah sie forschend an.

Lily und James sahen beschämt auf den Boden und vermieden jeglichen Augenkontakt. Remus seufzte. "Also bitte, nochmal." Die Musik ertönte wieder und Lily und James näherten sich gezwungenermaßen wieder einander. Er legte eine Hand auf ihre Hüfte und umschloss ihre mit seiner eigenen während sie eine auf seine Schulter legte.

Sie versuchte nach Kräften dieses Kribbeln zu ignorieren, was sich in ihr ausbreitete und von der Stelle ausging, auf der James' Hand lag. Warum musste sich dieses Kribbeln nur so angenehm anfühlen und warum, beim Merlin, musste es ausgerechnet jetzt so stark zu Tage treten? Sie hatte es schon bei den anderen Tanzstunden gespürt, aber noch nie so stark wie heute.

Auch James hatte so seine Probleme mit dem Prickeln in seiner Magengrube, das er, zugegebenermaßen schon seit mehr als zwei Jahren in ihrer Nähe empfand. Aber auch das war nie so stark gewesen wie heute. Was sollte er tun? Er versuchte es wie üblich zu verdrängen, aber dieses Mal erwies sich das als weitaus schwieriger. Was er auch versuchte, es wollte einfach nicht verschwinden. Es war zum Verrücktwerden und er konnte sich einfach nicht wehren.

Leider wirkte sich dieses Phänomen auf Lilys und James' tänzerisches Können in keiner positiven Weise aus. Und das brachte leider Remus an den Rand des Wahnsinns. "Was ist nur mit euch los? Warum schafft ihr es nicht, einmal normal zu tanzen, wie andere privilegierte Menschen? Wenn ihr so weitermacht, werdet ihr bis zum Rest eurer schulischen Laufbahn hier Nachsitzen haben und ich würde es McGonagall zutrauen, dass sie Filch erlaubt, die alten Foltermethoden, von denen er schon seit Jahren träumt, wieder anzuwenden. Also bitte, strengt euch an, ich flehe euch an."

Lily bekam ein sehr schlechtes Gewissen, als sie Remus so sah. Er mühte sich ab, verbrachte Stunden mit ihnen im Raum der Wünsche, damit sie kein Nachsitzen bekamen und sie dankten es ihm damit, dass sie nichts brauchbares auf die Reihe bekamen. Ihr schlechtes Gewissen galt auch Sarah, aber für die waren diese Stunden momentan eine gute Ablenkung, weil sie sich letzte Woche wirklich von Jack getrennt hatte und es ihr doch mehr weh tat, als sie erwartet hatte, allerdings längst nicht so viel, wie wenn sie sich letztes Jahr getrennt hätten, als ihre Gefühle für Jack noch wesentlich tiefgründiger gewesen waren.

Sie wollte sich anstrengen, vor allem Remus und Sarah zu liebe aber als sie nur eine Sekunde nach oben und somit in James' wunderschöne braune Augen blickte, erkannte sie, dass es nicht möglich war, denn ihr liefen so viele Schauer über den Rücken, dass sie sie schon gar nicht mehr zählen konnte.

Sie versuchten es ein weiteres Mal, aber Lily fiel es jetzt noch sehr viel schwerer, sich auf die Schritte zu konzentrieren.

Sarah, die sich die Tanzerei nun zum ersten Mal bewusst angeschaut hatte, erkannte, dass es sehr wenig Sinn hatte, mit der heutigen Stunde weiter zu machen. Sie ging zu Remus. "Ich glaube es hat wenig Sinn, hier heute weiter zu machen. Ich meine, schau sie dir an, die beiden quälen sich nur.", sagte sie ihm leise.

Remus seufzte resignierend. "Du hast Recht, so hat das wahrscheinlich wirklich keinen Sinn. Aber die beiden haben nur noch eine Woche, Sarah. Und wenn sie das hier vermasseln, dann wird James einen neuen Rekord aufstellen, was das Nachsitzen betrifft. Deshalb wollte ich ihm doch auch helfen, damit er es wenigstens dieses Mal schafft. Seit er Schulsprecher geworden ist, hat er sich sehr zurückgehalten. Warum soll er seine Freizeit für sowas auf Spiel setzen, wenn er doch tanzen kann!"

"Ist es vielleicht ein Scherz von ihm?", riet Sarah einfach ins Blaue hinein.

"Hast du seine Füße gesehen?", stellte Remus eine Gegenfrage. "Diese Sache hier bereitet James viel zu viele körperliche Schmerzen, so einen Scherz würde nicht mal er sich erlauben. Er ist Stammgast im Krankenflügel und Madame Pomfrey kennt ihm gegenüber schon keine Gnade mehr. Außerdem, kannst du dir vorstellen, was Lily mit ihm anstellen würde, wenn sie erfahren würde, dass das hier nur ein Scherz von James wäre?"

"Ohh, sie würde ihm viel mehr körperliche Schmerzen zufügen als jetzt.", vermutete Sarah und musste grinsen. "Sie träumt schon seit Jahren von so einem Augenblick der Rache." Allerdings träumt sie jetzt wohl noch von anderen Dingen., überlegte Sarah sich im Stillen. Nach der Unterhaltung im Krankenflügel hatten Lily und Sarah das Thema James Potter ruhen lassen und den möglichen Kuss nicht mehr erwähnt. Aber Sarah wusste, dass er Lily noch sehr zu schaffen machte, mehrmals hatte sie ihre Freundin im Schlaf etwas murmeln hören, was sehr stark nach "James" geklungen hatte. Aber Sarah hatte darauf verzichtet, die Schulsprecherin deswegen anzusprechen, sie wusste, dass sie aus Lily sowieso nichts brauchbares rausgekriegt hätte.

"Hey, was soll das, Moony?", rief James seinem Freund empört zu. "Meine Füße werden zu Brei verarbeitet und du plauderst hier so locker mit Sarah. Was ist daran bitte fair?"

"Was ist daran fair, dass Sarah und ich uns schon mehrere Wochen mit euren Tanzkünsten herumschlagen müssen, Prongs?", entgegnete Remus gereizt.

"Von mir aus könnt ihr auch gerne verschwinden.", rief James sauer und trat einen Schritt von Lily zurück.

"Wenn du unbedingt willst." Remus blickte seinen Freund entschlossen an. "Du hast mich gebeten, euch hier zu helfen, aber wenn ich gehen soll, ich habe nichts dagegen." Er durchquerte den Raum und würdigte James keines Blickes mehr. "Auch meine Geduld hat mal ein Ende, Prongs." Er öffnete die Tür.

Sarah eilte ihm hinterher. Wenn Remus gehen durfte, dann durfte sie das auch, Lily und James war heute eh nicht mehr zu helfen.

Hinter den beiden knallte die Tür zu. James starrte sie mehrere Momente fassungslos an, er hatte nicht erwartet, dass Remus ihn beim Wort nehmen und wirklich gehen würde.

Lily war nicht minder fassungslos. Was hatte James jetzt schon wieder angerichtet? Er hatte die beste und einzige Hilfe vertrieben, die sie hatten. "Was hast du jetzt wieder angerichtet, Potter?", schrie sie den Schulsprecher außer sich vor Wut an.

"Das siehst du doch, Evans.", entgegnete James zornig. "Sie sind gegangen."

"Sie wären nicht gegangen, wenn du sie nicht dazu aufgefordert hättest." Lily starrte ihn zornfunkelnd an, sie spürte so viel Wut, dass sie nicht einmal mehr das prickelnde Gefühl in ihrer Magengrube wahrnahm.

"Hättest du meine Füße nicht so malträtiert, dann hätte ich das nie gesagt."

"Ach, jetzt ist es auf einmal meine Schuld?"

"Ganz genau."

"Du suchst dir immer einen Schuldigen, Potter, nur du bist die Unschuld selbst. Nein, du hast Snape nicht diese Watschelfüße verpasst und von den Stinkbomben im dritten Korridor im Westflügel hast du auch noch nie etwas gehört. Aber mit mir geht das nicht, ich werde nicht der Sündenbock für etwas, das du falsch gemacht hast, so läuft das nicht. Es wird Zeit, dass du mal Verantwortung für deine Taten übernimmst und dich nicht wie ein Kindergartenkind aufführst."

Hoch erhobenen Hauptes marschierte Lily nun ebenfalls durch die Tür hinter der erst vor wenigen Minuten Sarah und Remus verschwunden waren.

James stand recht bedröppelt alleine im Raum der Wünsche. "Na, das war ja eine rundum erfolgreiche Tanzstunde.", murmelte er betrübt und ging ebenfalls zum Ausgang.

/-/

Es war eine der seltenen Gelegenheiten, in denen Sirius in ein Schulbuch blickte. Und das sogar in seinem Schlafsaal. Obwohl man es nicht wirklich lesen oder sogar lernen konnte, er kritzelte nur gedankenverloren auf einer der vielen Seiten herum und überlegte, wie er Sally aus dem Weg gehen konnte. Das Mädchen schien einige Anfälle von Jähzorn zu haben und Sirius war nicht darauf erpicht, diese auszuprobieren. In den letzten Tagen hatte er es sorgsam vermieden, in der Großen Halle aufzutauchen, wenn sie dort aß, nur gestern wäre es beinahe schief gegangen, da hatte er seine Vorsicht fast vergessen und konnte in letzter Sekunde einen Zusammenstoß vermeiden, weil er sich geistesgegenwärtig unter den Tisch geworfen hatte. Merlin und Aggrippa sei Dank war sie nicht in Gryffindor, sonst könnte er sich nur noch unter James' Tarnumhang fortbewegen. Gestern hatte er ihn sich schon geliehen, um sich spätabends noch etwas aus der Küche holen zu können, sonst wäre er armselig verhungert, wie er seinem besten Freund glaubhaft versichert hatte, als er den Umhang haben wollte.

Sirius sprang entsetzt auf, als er laute Schritte hörte. Er atmete erleichtert aus, als er sah, dass es nur Remus war, der gekommen war. Wie sollte Sally eigentlich hierher kommen? Sie war doch in Ravenclaw und nicht in Gryffindor. Allerdings hatte sie es letzte Woche auch schon geschafft. Sirius hätte gerne gewusst wie ihr dieses Meisterstück gelungen war, aber das war wohl eines der vielen Geheimnisse der Frauen, das er nie herausfinden würde.

"Wer ist dir denn auf den Schlips getreten, Moony?", fragte Sirius, als ihm auffiel, dass Remus sehr viel wütender aussah als sonst, wenn er sich über seine und James' kleine Regelverstöße aufregte.

"Prongs.", antwortete Remus verstimmt, zog sich schnell seinen Pullover über den Kopf und ging zum Schrank, wo er ein altes Hemd herausholte, das er sich anzog.

"Was hat er denn so schlimmes gemacht?", erkundigte sich Sirius schelmisch grinsend und setzte sich wieder zurück auf sein Bett.

"Er hat gesagt ich kann gehen."

"Und was ist daran jetzt so schlimm?", fragte Sirius überrascht. Warum regte sich Remus so über eine ganz normale Aufforderung auf?

"Weißt du, Padfoot, mir reicht es. Ich war so nett und wollte James dabei helfen, mit Lily zu tanzen. Ich hab ganze Nachmittage für die beiden geopfert, obwohl ich tausend andere Dinge sehr viel lieber getan hätte. Ich muss mir jeden Tag James' Gemeckere anhören und werde am Ende auch noch als Sklaventreiber und ähnliches beschuldigt. Aber ist irgendjemand mal auf die Idee gekommen, mir dafür zu danken? Nein! Meine Geduld hat auch mal Grenzen. Ich spiele nicht mehr den Dummen. Soll James doch sehen, wo er bleibt. Er kann doch alles alleine machen, dann soll er es auch tun!" Remus war während seines Monologes zornig durch den Raum geschritten und atmete erschöpft durch.

"Es tut mir Leid, Moony.", sagte eine Stimme von der Tür aus. Remus und Sirius drehten sich verwundert um und sahen einen traurigen James im Türrahmen stehen. Er hatte in den Schlafsaal gehen wollen und so Remus' Rede gehört. Ihm war bewusst geworden, wie undankbar er sich seinem Freund gegenüber verhalten hatte. Wenigstens das musste er wieder gutmachen.

"Das sollte es.", sagte Remus kalt. Seine Wut war zwar abgeflaut, aber so leicht wollte er James dann doch nicht davonkommen lassen.

"Ich bin egoistisch, okay?", sagte James und setzte sich auf sein Bett. "Ich hab nur an mich gedacht und wie sehr diese Tanzstunden doch nerven und wie überflüssig sie sind, dass ich vergessen habe, dass du deine Zeit opferst, ohne etwas dafür zu bekommen und sei es ein simples Danke. Ich bin dir wirklich dankbar dafür, dass du das für mich tust, dass du dir mein Gemeckere anhörst und trotzdem versuchst, uns zu helfen, glaub mir.", sagte James ernst und ehrlich.

"Das bedeutet mir viel, James.", sagte Remus und lächelte leicht. Die beiden Freunde umarmten sich brüderlich und grinsten danach, genau wie Sirius, der sich theatralisch eine nicht vorhandene Träne aus den Augen wischte.

"War das rührend.", sagte er lachend und duckte sich danach vor einem Kissen, das James nach ihm geworfen hatte.

"Dann können wir ja bald wieder eine Tanzstunde abhalten.", meinte Remus. "Wenn ihr euch anstrengt, könnt ihr vielleicht noch um ein Nachsitzen bei McGonagall herumkommen."

"Daraus wird wohl nichts, Moony.", erwiderte James und wirkte traurig.

"Wieso nicht, Prongs?", wollte der Werwolf wissen. "Wenn es um Sarah geht, die ist nicht wütend oder eingeschnappt. Sie ist über jede Ablenkung bezüglich Jack dankbar."

James schüttelte den Kopf. "Nein, es geht nicht um Sarah, sondern um Lily. Sie hat mir vorgeworfen, dass ich ein Kindergartenkind bin, das sich immer einen Schuldigen sucht und keine Verantwortung übernehmen kann."

"Das klingt allerdings nach Lily.", bemerkte Sirius und grinste immer noch.

"Und es beweist, dass ich mir die Sache von letzter Woche nur eingebildet habe.", sagte James und wurde noch trauriger.

"Welche Sache denn?" Remus sah unwissend zwischen seinen beiden Freunden hin und her. James und Sirius hatten Remus bisher nichts von dem möglichen Kuss erzählt, weil sie zu dem Schluss gekommen waren, dass es nur eine Einbildung war. Es hätte nichts gebracht, sich darüber weitere Gedanken zu machen.

James seufzte und erzählte Remus die Geschichte, die sich letzte Woche im Raum der Wünsche abgespielt hatte. Dieser nickte verstehend. "Deshalb geht ihr so auf Abstand zu einander. Jetzt wird mir einiges klar."

James sah ihn verwundert an. "Was wird dir klar?"

"Wenn ihr tanzt, Lily und du, dann hätte Hagrid locker zwischen euch Platz. Ich vermeidet sowohl Blick - als auch Körperkontakt, weil ihr Angst habt, das etwas passiert, was ihr nicht wollt."

"Und was wäre das bitteschön?", fragte Sirius neugierig.

"Dass die beiden ihre Gefühle für einander bewusst wahrnehmen."

"Wie bitte? Du willst doch nicht etwas andeuten, dass Evans irgendwelche Gefühle für Prongs hat, oder Moony?", fragte Sirius und schaute Remus an, als ob er verrückt wäre.

"Ganz genau das will ich, Padfoot. Hast du mal gesehen, wie Lily James ansieht? Es ist eindeutig, dass sie etwas für ihn empfindet, was schon längst über Hass oder Wut oder Genervtheit hinausgeht. Nur hat sie es wohl noch nicht bemerkt, sonst wäre manches vielleicht ganz anders gekommen und sie könnten vernünftig tanzen."

"Das ist doch absurd, Moony!", rief James ungläubig.

"Das ist es nicht. Sonst würde sie sich in nächster Nähe zu dir nicht so verhalten.", beharrte Remus.

"Und warum hat sie mich dann vorhin angeschrieen?"

"Wahrscheinlich nur, weil sie sich weigert, diese Gefühle anzunehmen und dich dafür verantwortlich macht. Und so ganz Unrecht hat sie mit ihren Anschuldigungen ja nicht. Schließlich benimmst du dich manchmal wie ein Kindergartenkind, das einen Schuldigen sucht und keine Verantwortung übernehmen kann."

"Aber nur noch ganz selten, Moony.", grinste James. Irgendwie hatten ihn Remus' Worte etwas aufgeheitert.

"Na wunderbar. Und wenn wir jetzt Prongs' Liebesleben geklärt haben, können wir uns dann meinem zuwenden?", brachte sich Sirius wieder in Erinnerung.

"An sich gerne, Padfoot, aber dir ist nicht mehr zu helfen.", sagte James und diesmal war er es, der sich wegen eines Kissens ducken musste.


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A/N: So, das war das nächste Kapitel. Der Streit zwischen Remus und James ist mir sehr spontan eingefallen und war auch irgendwie angebracht, denn wie schon oben geschrieben, auch seine Geduld hat mal ein Ende. Mir hat die Szene gefallen und ich hoffe euch ebenfalls.

heidi: Ja, ohne Freunde wären Lily und James verloren und teilweise auch die Leser, wenn wir mal ehrlich sind, denn sonst wüsstet ihr manches Mal nicht, was genau in den Hauptakteuren vor sich geht.

*Lilymaus*: Sirius sorgt immer für ein paar komische Einlagen, wenn alles andere schon dramatisch oder verworren ist, er ist super zu schreiben. Sarah und Jack habe ich aus einem bestimmten Grund auseinander geschrieben, es geht auch um einen der Rumtreiber, aber es ist nicht Sirius, mit dem hat sie doch relativ wenig zu tun.

Puttchen: Tja, so ist Sirius in meiner FF einfach, vielleicht ein bisschen viel Klische, aber sehr komisch, finde ich. Und ansonste, Eltern können manchmal wirklich sehr gemein sein.

judy: Keine Sorge, ich bin auf der Schiene geblieben. Aber egal, wie viel du vom Tanzen weißt, du weißt mehr als ich. Die ganz Grundlegenden Informationen hab ich mir damals von der RTL-Show Let's Dance und einer guten Freundin geholt, aber ich drücke mich wirklich vor genauen Beschreibungen. Naja, das Tanzen ist sowieso nur ein Mittel zum Zweck.

CharlieEvans: Es kam ja nicht nur Remus rein, es waren auch Sarah und Madame Pomfrey. Nicht nur dem lieben Remus die Schuld geben. Keine Sorge, Lily wird sich dessen schon noch bewusst werden und alles weitere... Lies einfach weiter.


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton