von ChrissiTine
4. Advent: Aufgegeben
28. Januar
"Percy hat uns gerade eine Eule geschickt", sagte Ron betont fröhlich, als er das Büro seiner Frau betrat. Hermine hatte sich in ihrem Stuhl zurückgelehnt und las ein Pergament, das bis auf den Boden reichte. Der Fall, an dem sie arbeitete, war kurz vor dem Abschluss und die Zeitungen überschlugen sich mit Lobeshymnen auf Hermine. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Mann in Askaban versauern würde.
Ron freute sich über ihren Erfolg, aber er hatte auch Angst, wie es Hermine gehen würde, wenn sie sich nicht mehr durch ihre Arbeit ablenken konnte. Sie war jetzt schon besessen von ihrem Babywunsch. Sie würde völlig durchdrehen.
Hermine sah von dem Pergament auf und setzte sich ihre Lesebrille auf den Kopf. Ron liebte diese kleine Brille, die sie seit einer Weile tragen musste. Er fand sie unglaublich sexy.
"Audrey hat das Baby bekommen. Ein Mädchen. Sie haben sie Lucy genannt." Percy hatte ein Foto beigelegt, auf dem eine sehr erschöpfte Audrey, ein strahlender Percy und ein schreiendes kleines Baby zu sehen waren. Es hatte einen dunklen Haarschopf, genau wie Molly als kleines Baby. Das Weasley-Erbgut hatte wohl keine Chance gegen Audreys schwarze Haare gehabt. Die Kinder konnten sich glücklich schätzen.
"Sie ist fünfzig Zentimeter groß und wiegt 3128 Gramm", las Ron lächelnd vor. "Die Geburt hat siebzehn Stunden gedauert, aber Audrey hat sich tapfer geschlagen. Molly ist ganz begeistert von ihrer kleinen Schwester." Er schluckte. Er konnte Percys Freude praktisch fühlen. Seine ordentliche Schrift war viel krakeliger als sonst. Sein Lächeln war so breit, das es fast gar nicht auf sein Gesicht passte.
Ron wusste, wie stolz Percy auf seine Familie war, wie glücklich er darüber war, eine Frau zu haben, die ihn so liebte wie Audrey es tat. Percy hatte so lange Schuldgefühle gehabt, weil er seine Familie im Stich gelassen hatte. Sie alle hatten ihm verziehen, nur er selbst machte sich immer noch Vorwürfe. Audrey hatte ihm dabei geholfen, damit besser klar zu kommen und seit der Geburt von Molly schienen diese Dämonen ihn vollständig verlassen zu haben.
Ron freute sich wirklich über das Glück seines Bruders. Aber schon wieder war ein Baby geboren worden und Hermine und er waren nur Zuschauer. Wie oft würden sie noch im Krankenhaus auftauchen und verstecken müssen, wie weh es tat, dass sie das nicht haben konnten? Lucy würde sicher nicht das letzte Baby in der Familie sein. Ginny und Harry hatten ihre Familienplanung bestimmt noch nicht abgeschlossen. Und wenn es zwischen George und Angelina irgendwann wirklich ernst werden würde ... sie würden bestimmt auch irgendwann Kinder wollen. Ron konnte sich nicht vorstellen, dass Hermine und er noch viele Besuche im Krankenhaus überstehen würden.
"Er hat auch ein Foto geschickt" Ron reichte Hermine den Schnappschuss, den sie lächelnd studierte. Sie fuhr die Umrisse des Babyköpfchens nach. Tränen traten in ihre Augen, aber dieses Mal bekämpfte sie sie tapfer. Sie hielt ihr ellenlanges Pergament hoch.
"Ich muss das noch durcharbeiten bis morgen. Aber wenn du sie heute ohne mich besuchen willst ..." Sie zuckte mit den Schultern und setzte sich ihre Brille wieder auf. Das Foto legte sie auf den Schreibtisch.
Ron lehnte sich an die Tischplatte und strich ihr ein paar Haare aus der Stirn. Ausnahmsweise trug sie nicht diesen dämlichen Knoten. Ihre Haare fielen ihr über die Schultern und waren so buschig, wie er sie in Erinnerung hatte. Sie sah jünger aus. Unschuldiger. So wie früher in Hogwarts, als sie bis tief in die Nacht im Gemeinschaftsraum ihre Hausaufgaben gemacht hatte und ihre Haare mit jeder Stunde mehr von allen Seiten abstanden.
Es kam ihm so vor, als wäre seine Frau in den letzten Monaten um Jahre gealtert. Ihre Stirn lag dauernd in Falten. Er konnte die Male, die sie in ebendieser Zeit gelacht hatte, an einer Hand abzählen.
Hermine war vierundzwanzig. Sie war viel zu jung, um schon so alt zu wirken. Sie sollten jung und unbeschwert und glücklich sein. Sie hatten einen Krieg überlebt. Das hier sollte nicht schlimmer sein.
"Ich kann auf dich warten. Wir können morgen zusammen gehen. Vor oder nach der Arbeit. Das ist kein Problem." Er wollte nicht ohne sie gehen. Bisher waren sie immer zusammen ins Krankenhaus gegangen, um den Familienzuwachs kennen zu lernen.
Hermine schüttelte den Kopf, ohne die Augen von ihrem Pergament abzuwenden. "Ich weiß nicht, wie lange das morgen dauert. Es könnte spät werden. Du musst wirklich nicht auf mich warten, Ron."
Ron schaute seine Frau eine geschlagene Minute sprachlos an, bevor er sich schließlich erhob und ohne ein weiteres Wort das Büro verließ.
/-/
Ron schaute verwirrt auf den Grundriss, der im Foyer des Muggelkrankenhauses hing. Er versuchte verzweifelt, sich daran zu erinnern, auf welcher Station Audrey beim letzten Mal gelegen hatte. Aber damals war er einfach Hermine gefolgt, ohne groß auf irgendwas zu achten. Die Gänge in dem verdammten Krankenhaus waren schrecklich verwirrend. Das Mungos war so viel übersichtlicher und man konnte jederzeit eines der Porträts fragen, wenn man sich doch verlaufen hatte. Manche halfen einem sogar weiter.
Schließlich schaffte er es, eine von den umhereilenden Krankenschwestern anzuhalten und eine Wegbeschreibung zu Audreys Station aus ihr herauszuleiern. Er folgte ihnen und hatte die Station nach zehn Minuten auch tatsächlich gefunden. Von einer weiteren Krankenschwester erfuhr er die Zimmernummer und kaum hatte er die Tür geöffnet, wurde er von seiner eigenen Mutter beinahe erdrückt.
"Ron, es ist so schön, dich zu sehen. Seit Weihnachten hast du dich ja nicht mehr bei uns blicken lassen." Molly ließ ihn wieder los und trat einen Schritt zurück, um ihn prüfend zu mustern. Sie fuhr ihm durch die Haare. "Du solltest mal wieder zum Friseur. Und mehr essen solltest du auch. Du bist viel zu dünn geworden."
Seine Mutter sagte ständig, dass sie alle viel zu dünn waren, aber dieses Mal hatte sie wahrscheinlich sogar Recht. Der Appetit war ihm längst vergangen.
Er lächelte seine Mutter an und beteuerte, dass er zuhause sofort etwas essen würde, bevor er sich an Audrey wandte, die weiß wie ein Laken war und mit halbgeschlossenen Augen auf ihren Schwager und ihre Schwiegermutter schaute. Eine Hand ruhte auf dem Bettchen, das neben ihr stand. Ron konnte einen dunklen Haarschopf unter der Bettdecke erkennen.
Er ging zum Bett und küsste Audrey auf die Wange. "Herzlichen Glückwunsch, Audrey" Er beugte sich über das kleine Bett und betrachtete den schlafenden Säugling lächelnd. Schon jetzt runzelte sie die Stirn im Schlaf wie ihr Vater. "Sie ist fantastisch."
"Nicht wahr?", fragte Audrey schläfrig. Sie schloss die Augen und einen Moment später war sie eingeschlafen.
"Die Arme ist völlig fertig", sagte seine Mutter mitleidig. Sie hatte in einem Stuhl Platz genommen und schaute ihre Schwiegertochter liebevoll an. "Lucy ist stecken geblieben und diese Muggelheiler mussten einen Kaiserschnitt machen." Missbilligend runzelte sie die Stirn. Audrey war ein Muggel ohne magische Fähigkeiten. Auch wenn sie das Baby eines Zauberers bekam, konnte sie nicht ins Mungos gehen. Sie musste in ein normales Muggelkrankenhaus gehen und die hatten leider nicht die Magie auf ihrer Seite. Kein Wunder, dass Audrey so viel erschöpfter wirkte als Ginny nach ihrer Geburt. Aber James war auch nicht steckengeblieben.
"Es geht ihr gut, oder?", fragte Ron besorgt.
Molly nickte. "Ja. Sie braucht nur Ruhe. Deshalb ist Percy auch mit der kleinen Molly nach Hause gegangen. Arthur und ich haben angeboten, sie noch eine Nacht zu nehmen, aber die Kleine wollte unbedingt ihren Daddy haben. Und ich wollte noch etwas Zeit mit meiner neuen Enkelin verbringen."
Ron lachte. Seine Mutter bekam wirklich nicht genug von Babys. Kein Wunder, dass sie sieben davon bekommen hatte.
"Wo ist Hermine?", wechselte sie dann das Thema und schaute ihn schon wieder so prüfend an. Sofort verging Ron das Lachen. "Ist sie auf der Toilette? Oder sucht sie nach einer Vase?" Molly deutete auf die Blumen, die Ron schnell im Geschenkeshop des Krankenhauses gekauft hatte, bevor er zugemacht hatte. Sie waren etwas mitgenommen, weil sie zwischen ihm und seiner Mutter eingequetscht worden waren, als sie ihn umarmt hatte.
Ron schüttelte den Kopf. "Sie muss noch arbeiten. Sie versucht, morgen vorbei zu kommen."
Molly nickte wissend. Sie hob ihren Zauberstab und zeichnete eine Vase in die Luft. Ron fing sie auf, füllte sie mithilfe des Aguamenti-Zaubers mit Wasser und stellte sie auf den Tisch, der schon mit fünf anderen Vasen vollgestellt war.
"Habt ihr Probleme?", fragte sie dann unvermittelt.
Ron schluckte. Natürlich hatten sie Probleme. Aber er hatte absolut keine Lust, diese Probleme auch noch mit seiner Mutter durchzukauen. Sie konnte nichts tun. Und sie konnte auch nichts sagen, was ein anderer nicht auch schon gesagt hatte.
"Was ist los, Ron?" Sie erhob sich aus ihrem Stuhl und legte eine Hand auf den Arm ihres Sohnes. "Ich bin deine Mutter. Du kannst es mir sagen."
Er seufzte. Na schön. "Es ist eigentlich nichts schlimmes, Mum. Hermine hat nur in letzter Zeit wahnsinnig viel zu tun mit dem Prozess. Wir haben kaum noch Zeit für uns. Und sie ist sehr gereizt. Aber das wird sicher wieder besser, sobald der Dreckskerl hinter Gittern sitzt."
Seine Mutter schaute ihn nicht überzeugt an. Aber als ihr klar wurde, dass Ron nicht mehr dazu sagen würde, entschloss sie sich, die Sache ruhen zu lassen. Er war erwachsen. Er würde es schon schaffen.
Sie zog ihn noch einmal in ihre Arme. "Gib nicht auf, mein Junge", flüsterte sie ihm zu. "In einer Ehe scheint nicht immer nur die Sonne. Aber ihr beide seid stark, ihr kriegt alles hin."
Ron fühlte sich tatsächlich etwas zuversichtlicher durch die Worte seiner Mutter. Er küsste sie auf die Wange, bevor er sich wieder zum Gehen wandte. Er wollte den Schlaf von Audrey und Lucy nicht stören.
"Danke, Mum", sagte er lächelnd.
Molly nickte. "Jederzeit, mein Schatz."
/-/
20. Februar
"Morgen", murmelte Hermine verschlafen, als sie das Badezimmer betrat. Die Verhandlung hatte gestern bis spät in die Nacht gedauert. Aber am Ende der Woche würde die Entscheidung fallen und dann war endlich alles vorbei. Selbst wenn sie verlieren sollte - was Hermine ernsthaft bezweifelte - hatte dieser Fall ihrer Karriere einen gehörigen Schub verpasst. Eine Beförderung war ihr bereits angeboten worden. Nächste Woche würde sie sie annehmen. Dann würde sie sich um die Gesetze für Hauselfen kümmern können, wie es damals mit fünfzehn schon ihr Ziel gewesen war. Wenigstens dieser Traum würde sich erfüllen.
Ron stand mit nichts als einem Handtuch um die Hüften vor dem Spiegel und rasierte sich. Seine Haare waren noch nass vor der Dusche, die sie geweckt hatte. Sie stellte sich hinter ihn und küsste ihn auf die Schulter.
Ron zuckte überrascht zusammen und schnitt sich mit dem Rasierer. "Aua! Verdammter Mist, Hermine!" Wütend funkelte er sie durch den Spiegel heraus an, während ein kleines rotes Rinnsal über seine Wange lief.
"Entschuldige", sagte Hermine sofort und eilte zum Medizinschrank, der an der Wand hing. Sie öffnete ihn und holte ein kleines Fläschchen heraus, das einen blauen Trank enthielt. Er heilte Schnittwunden. Sie griff nach einem Wattebausch und kippte etwas von dem Trank darauf. Sie stellte sich neben ihren Mann und tupfte sanft seine Wange ab. Die Haut verheilte und das Blut verschwand. "Du bist heute schon früh auf. Musst du weg?" Ron schlief gerne aus und es war gerade erst halb sieben.
Er verdrehte die Augen. "Ich hab dir doch erst gestern erzählt, dass wir heute diese Gruppe hochnehmen." In der letzten Zeit hatte es einige merkwürdige Übergriffe auf Muggel in einem kleinen Dorf in den Bergen gegeben. Die Auroren hatten nachgeforscht und herausgefunden, dass ein paar Zauberer Spaß daran gefunden hatten, Muggel zu terrorisieren und zu foltern. Heute wollten die Auroren die Zauberer verhaften.
Er seufzte enttäuscht. "War klar, dass du es nicht mehr weißt."
Hermine ließ den Wattebausch sinken und schaute ihn stirnrunzelnd an. "Was soll das denn heißen?"
Ron beugte sich nach unten und wusch sein Gesicht. Er trocknete sich ab und richtete sich wieder auf. "Das soll heißen, dass es mich nicht wundert, dass du nicht mehr weißt, was ich dir erzählt habe."
Hermine schüttelte den Kopf. Sie war völlig überrascht über den wütenden Tonfall in der Stimme ihres Mannes. Sie konnte verstehen, dass er nervös war, schließlich war so ein Einsatz keine Kleinigkeit, aber das musste er doch nicht an ihr auslassen.
"Das stimmt doch gar nicht", widersprach sie. "Ich weiß, was du mir erzählt hast. Ihr wollt heute jemanden verhaften." Sie zerbrach sich den Kopf darüber, was er ihr gestern beim Frühstück alles erzählt hatte, aber ihr fiel es nicht mehr ein. Er war so aufgeregt gewesen, weil seine Kollegen endlich jemanden zum Reden gebracht hatten und Fortschritte machten und sie hatte ihm wirklich zugehört. Aber sie konnte sich nicht mehr daran erinnern. Ihr Kopf war so voll mit ihrem eigenen Fall.
Ron warf ihr einen durchdringenden Blick zu. Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Ich wusste es", murmelte er.
Hermine schaute ihn verwirrt an. "Ich verstehe dich nicht. Du weißt, wie viel ich mit dem Fall zu tun habe." Sie nahm das Fläschchen mit dem blauen Trank in die Hand und stellte ihn zurück in den Medizinschrank. Auf dem Pergament, das sie in den Schrank gehängt hatte, leuchtete eine Schrift auf. Sie hatte vergessen, dass es schon wieder Zeit dafür war. Sie nahm einen großen Behälter mit farbloser Flüssigkeit heraus und ein kleines Glas. Sie stellte beides vor sich neben das Waschbecken.
Ron hatte bemerkt, was sie aus dem Schrank holte und warf der Flüssigkeit einen bösen Blick zu.
"Es ist auch nicht so, als ob du dich noch an alles erinnern könntest, was ich dir erzählt habe.", sagte sie gekränkt. Sie wusste gar nicht mehr, wie oft er schon vergessen hatte, was sie ihm über seine Arbeit erzählt hatte. Sie fand es mehr als unfair, dass er sich so aufführte.
Ron verschränkte die Arme vor seiner muskulösen Brust und schaute sie verletzt an. "Der Unterschied ist, dass du dich immer erinnern konntest, Hermine. Ich bin ein Idiot. Ich hör nicht immer zu, wenn ich es sollte. Ich weiß, dass das scheiße von mir ist. Aber du hast immer zugehört. Du hast immer alles gewusst. Und jetzt ..." Er schluckte und wandte sich ab. Er schloss die Augen und stützte sich auf das Waschbecken. Er atmete tief durch.
"Ich kann das nicht mehr, Hermine", sagte er mit zitternder Stimme. "Ich kann nicht mehr."
"Was kannst du nicht mehr?" Das Blut gefror in ihren Adern. Von dem Klang seiner Stimme wurde ihr schwindelig.
Ron öffnete seine Augen wieder und drehte sich um. Er zeigte auf den farblosen Trank. "Das kann ich nicht mehr. Ich kann nicht mehr so weitermachen wie bisher. Diese monatlichen Enttäuschungen? Sex nach Plan? Diese verdammte Besessenheit? Ich kann das nicht mehr."
Hermine schaute ihn schockiert an. Wo kam das auf einmal her? Wollte er nicht mehr ...? "Du willst kein Baby mehr?", fragte sie zutiefst verletzt. Sie hatte geglaubt, dass er sich so sehr wie sie ein Kind wünschte.
Ron raufte sich die Haare. "Natürlich will ich ein Baby. Du weißt, dass ich das will. Aber ich kann so nicht mehr weitermachen. Unsere Beziehung ist doch nur noch ein Witz. Du sprichst nicht mehr mit mir. Du sagst mir nicht mehr, was mit dir los ist, was in dir vorgeht. Du verkriechst dich hinter deiner Arbeit. Ich komm nicht mehr an dich heran. Du willst nicht mehr zu meiner Familie kommen. Du gehst deiner aus dem Weg. Du gehst mir aus dem Weg. So geht das nicht mehr."
Verzweifelt schaute er sie an. Hermine schluckte.
"Du willst, dass wir aufhören", sagte sie mit schmerzerfüllter Stimme.
Sie würde nie wissen, wie es sich anfühlte, eine Mum zu sein.
Ron seufzte. "Wir müssen nicht ganz aufhören. Aber so geht es nicht weiter. Du hast dich völlig verrannt mit deinem Babywunsch. Es gibt kaum noch was anderes in deinem Leben. Ich war vorgestern eine Weile bei der Verhandlung. Du warst gut. Aber du warst nicht mit ganzem Herzen dabei. So wie früher. Und bei uns bist du auch nicht mehr mit ganzem Herzen."
Hermine schüttelte vehement den Kopf. "Das stimmt nicht." Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie hatte ihn noch nie so resigniert, so mutlos, so hoffnungslos gehört. Jedes seiner Worte versetzte ihr einen Stich ins Herz. Es klang so, als hätte er sie aufgegeben. Sie nahm seine Hand. "Ron, bitte, lass uns darüber reden. Du willst doch auch ein Baby. Wir können bestimmt irgendwas -"
Er zog seine Hand zurück und schüttelte den Kopf. "Ich hab dir doch gesagt, dass ich so nicht mehr weitermachen kann. Ich brauche eine Pause."
Sie schluckte. "Eine Pause?", flüsterte sie. "Von dem Baby? Oder von uns?"
Ron schaute sie lange an. Tränen liefen ihr über die Wangen und sie glaubte, keine Luft mehr zu bekommen. Sie musste sich an dem Waschbecken abstützen, um nicht umzufallen.
"Ich weiß es nicht", flüsterte er mit brechender Stimme. Er drehte sich um und ließ die Badezimmertür hinter sich ins Schloss fallen.
Hermine brach weinend auf den kalten Fließen zusammen.
TBC...
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A/N:
@Sunny: Im nächsten Kapitel wird es positiver, versprochen. Muss sich ja bis Weihnachten herauszögern ;). Danke für deinen Kommentar.
@HG+RW4-ever: Vielen Dank für deinen Kommentar.
@J_T: Mrs Weasley trifft häufig ins Schwarze, nur sind sie nicht immer alle glücklich darüber. Vielen Dank für deinen Kommentar.
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