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Fanfiction

What You Want The Most - Advent: Entmutigt

von ChrissiTine

1. Advent: Entmutigt

20. Oktober 2004


"Verdammt!" Hermine strich sich ihre Haare aus dem Gesicht und schaute missmutig auf die pechschwarze Flüssigkeit in dem Glas. Sie ließ sich auf die zugeklappte Toilette sinken und stützte ihren Kopf in die Hände. Sie atmete tief durch und versuchte, die aufsteigenden Tränen zurückzuhalten.

Schon wieder nichts. Es war wieder ein Monat vergangen und der Trank war immer noch pechschwarz. Alle Tränke und Zauber und Übungen, die sie ausprobiert hatten, hatten nichts genützt. Sie war immer noch nicht schwanger.

"Hermine?" Ron steckte den Kopf zur Badezimmertür herein. "Der Kaffee wird kalt und ..." Sein Blick fiel auf das tränenüberströmte Gesicht seiner Frau und den schwarzen Trank, der neben dem Waschbecken stand und er wusste sofort, was los war. Es war ein Bild, das ihm in den letzten Monaten viel zu vertraut geworden war.

Rasch trat er ins Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich und war in drei großen Schritten bei seiner Frau. Er kniete sich auf den Boden und schlang die Arme um sie. Hermine vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd und fing hemmungslos an zu schluchzen.

Gequält schloss Ron die Augen.

Er hasste diese Tage. Er hasste die Tage, an denen Hermine den Schwangerschaftstesttrank hervorholte, hineinspuckte und sehnsüchtig darauf wartete, dass sich der klare Trank pink färbte. Aber statt der sehnsüchtig erwarteten hellen leuchtenden Farbe wurde der Trank immer pechschwarz und verschlang all ihre Hoffnungen. Hermine fiel jedes Mal wieder in ein tiefes Loch und Ron konnte sagen und tun, was er wollte, er konnte sie nicht wieder herausholen.

"Es tut mir so Leid, mein Schatz", flüsterte er schließlich mit belegter Stimme. Er strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, die durch die Feuchtigkeit ihrer Tränen an ihrer Wange geklebt hatten. Zärtlich küsste er sie auf ihre nassen Wangen.

"Ich hab zwei Tage länger gewartet", flüsterte Hermine mit bebender Stimme. "Meine Periode ist immer noch nicht gekommen. Ich hatte so gehofft ..." Sie brach ab und schluckte schwer.

Ron seufzte. "Ich weiß."

Hermine schniefte. Sie schloss die Augen, um sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Ihr Körper bebte, als sie ihre Schluchzer zu unterdrücken versuchte. Ron zog sie wieder in seine Arme und sie ließ ihren Kopf an seiner Schulter ruhen. Ihre Tränen durchweichten sein Hemd. "Warum werde ich nur nicht schwanger?", flüsterte sie verzweifelt. "Wir haben doch alles gemacht, was die Heiler uns gesagt haben. Alles. Und trotzdem ist es umsonst. Immer wieder umsonst."

Ron schluckte. Er wusste nicht, was er sagen sollte, um sie zu trösten. Wahrscheinlich gab es gar nichts, was er hätte sagen können. Das einzige, was sie wirklich würde trösten können, war ein Kind, und das war das einzige, was er ihr nicht geben konnte. Wie sehr er sich doch wünschte, dass es anders wäre! Als sie geheiratet hatten, hatte er sich geschworen, dass er ihr jeden Wunsch erfüllen würde, dass er alles tun würde, um sie glücklich zu machen. Besonders, weil er sie während ihrer Schulzeit so oft enttäuscht hatte. Und jetzt musste er dabei zusehen, wie sie mit jedem Monat unglücklicher wurde und er war absolut machtlos, irgendetwas dagegen zu tun. Seine Frau verschwand langsam vor seinen Augen und er war völlig hilflos.

Ein paar Minuten hielten sie sich schweigend in den Armen. Dann räusperte Ron sich und stand langsam auf. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es würde sehr knapp werden, wenn sie noch frühstücken wollten.

Er streckte seine Hand aus, um Hermine aufzuhelfen. Hermine warf einen langen Blick auf den pechschwarzen Trank, bevor sie Rons Hand ergriff und sich von der Toilette ziehen ließ.

"Die Pfannkuchen sind schon fertig. Aber der Kaffee ist wahrscheinlich inzwischen kalt geworden", sagte Ron bedauernd. Er strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Hermine zuckte mit den Schultern. Sie schaute in den Spiegel und bemerkte, dass ihre Wimperntusche völlig verlaufen war.

"Ich komme gleich", flüsterte sie heiser und deutete in den Spiegel. "Ich mach mich nur noch schnell frisch."

Ron hatte die Hand schon auf der Klinke, zögerte aber, die Tür aufzumachen. Er wollte seine Frau jetzt ungerne allein lassen. Doch er hatte wohl keine Wahl. Helfen konnte er ihr sowieso nicht. "Beeil dich. Wir müssen bald los." Er ließ die Tür hinter sich zufallen.

Hermine stützte sich auf das Waschbecken und betrachtete ihr Gesicht. Unter der Wimperntusche konnte sie die dunklen Ringe unter ihren Augen erkennen. Seit Wochen schlief sie schon schlecht. Ihre Haare hatten ihren Glanz verloren und hingen strähnig herab, obwohl sie das Shampoo mit dem Extraglanz verwendete, das die Buschigkeit eindämmen und ihnen eine leuchtende Farbe verleihen sollte. Ihre Haut war blass und sie entdeckte sogar einen kleinen Pickel.

Deprimiert schloss sie die Augen. Sie schaute sich nicht mehr gerne an. Nie sah sie etwas, das ihr gefiel. Sie fühlte sich zunehmend unwohl in dem Körper, der sie im Stich ließ. Sie verstand schon lange nicht mehr, was Ron in ihr sah, wenn er sie voller Liebe und Zärtlichkeit musterte. Sie hatte keine Ahnung, wie er immer noch mit ihr schlafen konnte.

Hermine griff zu ihrem Zauberstab und ließ die Wimperntusche verschwinden. Mit einem Schwenk zauberte sie neues Make-Up auf ihr Gesicht. Dann deutete sie auf ihre Haare, die sich zu einem strengen Knoten in ihrem Nacken zusammenbanden. So fiel wenigstens nicht gleich auf, wie schlecht ihre Haare aussahen.

Sie atmete tief durch und hoffte, dass sie den Tag überstehen würde. Am liebsten hätte sie sich in ihrem Bett unter der Decke verkrochen und wäre nie wieder aufgestanden. Stattdessen musste sie sich um einen Fall kümmern, um den sie viele ihrer Kollegen beneideten. Vor einem halben Jahr war sie noch überglücklich gewesen, als ihr Vorgesetzter ausgerechnet ihr diesen schweren Fall anvertraut hatte. Es war ein Meilenstein in ihrer Karriere. Sie hatte sich geschworen, den Mann, der seine Frau und seine drei Kinder umgebracht hatte, für den Rest seines Lebens nach Askaban zu bringen. In ein paar Tagen würde die Verhandlung beginnen. Sie sollte voller Energie sein und darauf brennen, vor das Zaubergamot zu treten. Stattdessen gab es nichts, was ihr weniger Spaß machen würde.

Sie atmete noch einmal tief durch und ging zur Tür. Doch dann fiel ihr Blick auf den Trank, der noch neben dem Waschbecken stand. Kurzentschlossen griff sie nach dem Glas und schüttete die Flüssigkeit in das Waschbecken. Sie sah zu, wie die schwarze Brühe im Abfluss verschwand. Und ihre ganzen Wünsche und Hoffnungen gleich mit.

Dreizehn Monate.

Seit dreizehn Monaten sah sie jetzt dabei zu, wie der verdammte Trank sich schwarz färbte und ihr mitteilte, dass sie versagt hatte. Ihre Hand klammerte sich um das Glas und sie fing an zu zittern. Sie wusste nicht mehr, wie lange sie das noch mitmachen konnte. Wie lange sie sich noch so enttäuschen konnte. Wie lange sie Ron noch so enttäuschen konnte.

Wutentbrannt warf sie das Glas gegen die Wand und schaute ohne mit der Wimper zu zucken dabei zu, wie es in tausend Stücke zersprang.

/-/

"Morgen", begrüßte Ron missmutig seinen besten Freund. Harry sah von den Akten auf, die er gerade durchgesehen hatte und musterte Ron stirnrunzelnd. Ron war seit Monaten nicht mehr sonderlich gut gelaunt, aber so deprimiert wie heute hatte Harry ihn schon lange nicht mehr gesehen. Früher war er immer voller Begeisterung im Büro aufgetaucht, immer mit einem Scherz auf den Lippen und bereit dazu, jeden dunklen Zauberer fertig zu machen. Aber in der letzten Zeit hatte Harry dabei zusehen können, wie Rons Gang immer schleppender wurde und das Leuchten in seinen Augen immer schwächer.

Harry lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schaute Ron mitfühlend an. "Sie ist wieder nicht schwanger, oder?"

Ron schüttelte seufzend den Kopf. "Nein. Ist sie nicht." Er schluckte und griff wahllos nach einer der Akten, die aufgeschlagen auf Harrys Tisch lagen. Er überflog die Pergamente, um Harrys mitfühlendem Blick auszuweichen. In Momenten wie diesen war er froh, dass Hermine und er nicht an die große Glocke gehängt hatten, dass sie versuchten, ein Kind zu bekommen. So war er wenigstens vor den bohrenden Fragen seiner Mutter sicher, wann sie endlich eine Familie gründen würden. Obwohl die wahrscheinlich so oder so nicht mehr lange auf sich warten lassen würden. Hermine und er waren bald zu lange verheiratet, um in den Augen seiner Mutter noch kinderlos zu sein. Trotzdem hoffte er, wenigstens noch eine Weile davon verschont zu bleiben.

"Wie geht es Hermine?"

Ron seufzte erneut. "Wie soll es ihr schon gehen?", erwiderte er patzig. "Sie hat sicher keine Luftsprünge gemacht. Heute Morgen hat sie ein Glas gegen die Wand geworfen. Aber wenigstens schien es ihr danach etwas besser zu gehen."

Er hatte natürlich das Zersplittern des Glases gehört. Doch Hermine schien danach gefasster zu sein. Sie hatte sogar ein kleines Lächeln zustande gebracht, als sie ihren Kaffee getrunken und ihm alles Gute für den Tag gewünscht hatte, also hatte er sie nicht darauf angesprochen. Er hatte die Hoffnung, dass der große Fall, an dem sie arbeitete, sie wenigstens etwas von ihrem Kummer ablenken konnte. Als sie ihn vor sechs Monaten bekommen hatte, war sie vor Begeisterung kaum zu halten gewesen. Sie hatte Nächte durchgearbeitet, Zeugenaussagen studiert und Verhandlungsstrategien ausgearbeitet und von nichts anderem gesprochen.

"Wollt ihr zu uns zum Essen kommen?", schlug Harry schließlich vor, in der Hoffnung, seine besten Freunde vielleicht etwas ablenken zu können. Als sie alle frisch verheiratet gewesen waren, hatten sie sich häufig zum Essen getroffen, gelacht und geredet und gespielt, und so langsam aber sicher das Grauen des Krieges etwas hinter sich gelassen.

Ron schaute entschuldigend von dem Pergament auf. "Ich weiß, du meinst es gut, Harry, aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich eine gute Idee ist. Ginny -"

"Ich versteh schon", unterbrach Harry ihn, bevor Ron sich in eine umständliche Erklärung verstrickte. "Es ist wahrscheinlich nicht gut für Hermines Stimmung, Ginny zu sehen."

"Es hat nichts mit euch zu tun", erwiderte Ron sofort. Ginny war Hermines beste Freundin. Daran würde sich nie etwas ändern. "Es ist nur ... Ginnys Bauch zu sehen und ständig daran erinnert zu werden, dass ihr bald habt, was wir nicht haben können ..." Ihm fiel es schon schwer, seine strahlende schwangere Schwester zu sehen, die bei jeder ihrer Begegnungen immer runder geworden war und momentan kein anderes Thema kannte als ihre Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt. Er wollte sich nicht vorstellen, wie sehr Hermine dieses Glück quälen musste.

Als Harry und Ginny ihnen vor sieben Monaten freudestrahlend verkündet hatten, dass sie ein Baby bekamen, hatten Ron und Hermine sich sehr für sie gefreut. Sie hatten zwar schon seit sechs Monaten versucht, schwanger zu werden, aber zu diesem Zeitpunkt hatten sie keinen Zweifel gehabt, dass es bald klappen würde und sie dann genauso glücklich sein würden wie Harry und Ginny. Aber je größer Ginnys Bauch wurde, desto größer wurde auch ihre Enttäuschung und ihre Frustration, weil ihnen dieses Glück nicht vergönnt war.

"Es tut mir Leid", seufzte Harry. Er hatte nicht bedacht, wie schwer es ihnen fallen würde. Er und Ginny vermissten die Zeit mit ihren besten Freunden. Harry hatte gehofft, sich nur einzubilden, dass Ron und Hermine ihnen langsam privat aus dem Weg gingen. Er hatte das auf die viele Arbeit geschoben, mit der sie konfrontiert waren, aber mittlerweile war ihm klar geworden, dass es an dem Baby lag. Nicht, dass er ihnen einen Vorwurf machen konnte. Wenn ihre Rollen vertauscht wären, dann würde er sich wahrscheinlich auch nicht anders fühlen. Er konnte sich noch gut erinnern, wie lange er gebraucht hatte, sich damit abzufinden, dass Ron an seiner Stelle Vertrauensschüler geworden war. Wie würde das erst bei einem Baby sein?

Ron winkte ab. "Du kannst nichts dafür, Harry." Er hielt die Akte hoch. "Sollen wir noch mal versuchen, den Typen zu schnappen? Vielleicht ist er jetzt zu Hause. Ich warte auch auf der Feuertreppe, falls er schon wieder auf dem Weg abhauen will." Als sie das letzte Mal versucht hatten, den Kerl zu schnappen, hatten sie zwar daran gedacht, einen Anti-Apparier-Zauber auf die Wohnung zu legen, damit er nicht einfach so verschwinden konnte, aber nicht gewusst, dass es einen Fluchtweg über die Feuertreppe gab. Doch dieses Mal würden sie schlauer sein.

Harry zuckte mit den Schultern. "Warum nicht. Besser als der Papierkram ist das allemal."

/-/

"Merlin, hat das gut getan!", seufzte Ron, als er die Tür zu der Zelle zuschlug, in die Harry und er gerade den Typen verfrachtet hatten, den sie nach einer kleinen Verfolgungsjagd durch seine Wohnung endlich geschnappt hatten. Er lehnte sich gegen die Tür und schloss die Augen. Es hatte gut getan, etwas Dampf abzulassen. Sein Schockzauber war um einiges stärker gewesen als sonst. Vielleicht sollte er anfangen zu joggen. Schaden würde es ihm wahrscheinlich nicht. Er hatte sich auch immer sehr gut gefühlt, wenn er nach dem Quidditchtraining in Hogwarts ausgepowert gewesen war.

Harry grinste. So zufrieden hatte er seinen besten Freund schon lange nicht mehr gesehen. "Ich weiß."

"Vielleicht sollten wir Hermine mal mit auf Verbrecherjagd nehmen. Um sie abzulenken", überlegte Ron.

"Ich dachte, sie ist gerade an diesem riesen Fall dran. Das ganze Ministerium spricht davon", erwiderte Harry stirnrunzelnd. "Ist das nicht Ablenkung genug?"

Ron zuckte mit den Schultern. "Ich dachte schon. Aber Hermine ... sie ist so demotiviert. Ich hab sie schon vor weniger wichtigen Gerichtsversammlungen gesehen. Sie hatte sich stapelweise Notizen gemacht, ist in jeder freien Minute die Akten durchgegangen und hat nicht aufgehört, darüber zu reden. Sie hat gesagt, dass das der wichtigste Fall ihrer bisherigen Karriere ist, den sie überhaupt kriegen kann und sie benimmt sich, als wäre das alles nichts. Als wäre alles unwichtig." Er erkannte seine Frau überhaupt nicht mehr wieder. Er stieß sich von der Wand ab und machte sich auf den Weg zum Aufzug, mit Harry im Schlepptau.

"Ich weiß nicht, was mit ihr los ist. Ich weiß nicht, was ich für sie tun kann. Diese verdammte Babysache ..." Ron fuhr sich durch die Haare und schaute Harry verzweifelt an. "Wir waren jetzt schon so oft im Mungos und bei Muggelärzten. Wir haben alles getan, was sie uns gesagt haben, geschluckt, was sie uns gegeben haben. Nichts hat funktioniert."

"Ich dachte, mit euch ist alles in Ordnung."

"Eigentlich schon. Zumindest, soweit sie das bisher feststellen konnten. Aber weil Hermine immer noch nicht schwanger ist, sind die Heiler irgendwann auf den Gedanken gekommen, dass der Cruciatus-Fluch, mit dem Bellatrix Lestrange damals Hermine belegt hat, vielleicht daran Schuld sein könnte."

"Was?" Fassungslos blieb Harry stehen. "Davon hast du nie was gesagt." Ron sprach immer sehr ungern über seine Probleme mit Hermine, besonders was die ausbleibende Schwangerschaft anging. Harry hatte kaum eine Ahnung, was in seinem Kopf vorging. Das meiste hatte er sich zusammenreimen müssen. Das hatte er schon immer tun müssen, wenn es um die Beziehung seiner besten Freunde gegangen war. Aber Ron schien mittlerweile an einem Punkt angekommen zu sein, an dem er es nicht mehr schaffte, alles in sich hineinzufressen und selbst mit seinen Problemen fertig zu werden.

"Die Heiler haben erst letzten Monat davon angefangen. Du weißt, wie wenig die Fluchschäden des Cruciatus-Fluchs erforscht sind. Auf sowas springen die Fruchtbarkeitstests nicht an. Für die Heiler ist das die einzige Erklärung, warum Hermine noch nicht schwanger ist. Selbst mit Hilfe der Magie. Bei so gesunden Menschen, wie wir sie sind, hat die Magie vorher noch nie versagt." Es war schwer, sich nicht entmutigt zu fühlen, wenn selbst die Fruchtbarkeitsspezialistin mit einer hundertprozentigen Erfolgsquote immer ratloser wurde.

Ron schluckte und wandte sich ab. Wenn seine Mutter Bellatrix damals nicht umgebracht hätte ... am liebsten hätte er diese Verrückte mit seinen eigenen Händen erwürgt. Es war schlimm genug, dass Hermines Schreie, die er damals im Malfoy Mannor gehört hatte, ihn immer noch in seinen schlimmsten Albträumen verfolgten. Es war schlimm genug, dass er in diesen Träumen seine Angst, Hermine für immer zu verlieren, dauernd durchleben musste. Es war schlimm genug, dass diese Momente ihn bis an sein Lebensende verfolgen würden. Dass diese Verrückte auch noch dafür verantwortlich war, dass Hermine und er nie eine eigene Familie haben würden, war unerträglich.

"Sind die Heiler sicher?", fragte Harry schließlich leise.

Ron schüttelte den Kopf. "Nein. Sind sie nicht. Sie vermuten es nur. Aber wir haben schon so viel versucht und nichts hat funktioniert ... Irgendeine Erklärung muss es doch geben." Er hoffte, dass es nicht so war. Dass es einfach nur ein blöder Zufall war, dass Hermine nicht schwanger wurde. Es gab genug andere Paare, die es auch sehr lange versuchen mussten, bis es irgendwann einmal klappte. Vielleicht gehörten sie einfach dazu.

Aber er war ein Weasley. Sein Vater hatte sieben Kinder gezeugt. Bill hatte drei. Und nicht lange gebraucht, um sie zu zeugen. Harry und Ginny hatten es auch schnell hingekriegt. Und Percy und Audrey hatten auch keine Probleme gehabt. Nur er hatte diese verdammten Schwierigkeiten. Nur er schaffte es nicht, seine Frau zu schwängern. Wieso musste er immer der Versager in der Familie sein?

Wieso war das Leben nur so unfair?

TBC...


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