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Fanfiction

Skyrim's Fire I - Dragon Quest - Dragon Conspiracies and Exhausting Lessons

von Julia*Jay*Brown

Hey meine Lieben,
hier ein Bonbon von eurer lieben Jay. Zur Feier des Tages bekommt ihr von mir ein Kapitel. Und nein- ich habe keine Ferien und bin auch nicht schwanger.
Wie auch immer: Viel Spaß bei einem neuen Kapitel.
LG,
Jay

***

„Also hat Dracos Vater einen älteren Bruder, der eigentlich alles erben sollte, und Lucius hat ihn aufgrund seiner Liebe zu dieser Hettie Potter gezwungen, sein Vermögen an ihn abzutreten? Er ist ja noch kranker, als ich dachte!“ rief Megan aus, als Eliza den Mädchen in Queenies Zimmer (dem eindeutig größten) von der ganzen Geschichte genauestens Bericht erstattete.
„Was wohl aus den beiden geworden ist. Und aus Galateia erst? Wenn sie sechs Jahre älter war, als Tatze, dann werden sie sich auf Hogwarts nie begegnet sein. Da sie noch dazu in Frankreich aufwuchs, kann man ebenso davon ausgehen, dass sie sich überhaupt nicht kennen!“ warf Queenie ein.
„Aber“ murmelte Millicent, ehe sie sich räusperte und ihren eigenen Gedankengang äußerte, „Wir vergessen hier noch eine wichtige Komponente.“
Alle sahen sie fragend an, ehe sie ihnen eröffnete, was sie meinte.
„Louise- Louise McGonagall, die Schwester deiner Mum, Eliza. Sie war doch mit Lucius mehr oder weniger zusammen, bis er sie bei dieser U-Bahn Sache umgebracht hat. Wenn er doch selbst ein Verhältnis mit jemand niederem- sorry, Eliza, aber aus Reinblut- Sicht- hatte, warum versucht er dann seinen Bruder dadurch anzuschwärzen.“
„Tiberius war nun mal der Ältere und nach dem, was Eliza uns erzählt hat, war Lucius einfach nur geil auf dessen Geld. Sein Charakter ist vor allem auf Macht ausgelegt, dafür scheut er keine Mühen. Er wollte in die Gunst von Du- Weißt- Schon- Wem einsteigen, also hat er sich zusammen mit seiner Schwägerin Bella einen Plan zurecht gelegt, wie sie das am Besten angehen. Er wollte erben, also hat er Tiberius zur Fahnenflucht gezwungen. Und er musste sich selbst profilieren und hat daher Louise ermordet, weil sie jedem sagen könnte, dass sie mal etwas miteinander hatten.“
„Kann man Leute im Nachhinein allein aus Abscheu vor ihren Taten einkerkern lassen?“ fragte Eliza grimmig, nachdem Queenie geendet hatte.
„Mord verjährt nicht, aber für die anderen Angelegenheiten müsste man ihm erst einmal etwas nachweisen können“ meinte Millicent und alle nickten.
„Ganz schön verworren, wenn ihr mich fragt. Und wir haben noch immer nicht Galateia entschlüsselt. Was ist da passiert?“ fragte Megan, mit dem Zauberstab Kreise in die Luft malend.
„Glaubt ihr, Tatze oder Regulus könnten was darüber wissen?“
„Der einfachste Weg, wäre es doch, Regulus zu fragen, oder?“ warf Eliza ein, ein kleines Grinsen auf dem Gesicht.
„Sag bloß, du hast diesen Skyrim mit seinen Geheimnissen schon danach gefragt! Sind die eigentlich allwissend dort oben.“
„Ich glaube dort drüben ist die bessere Beschreibung, aber nein. Momentan bin ich mir nicht sicher, ob ich sie noch kontaktieren kann.“
„Ach, stimmt ja. Pyre…“
„Das tut mir übrigens Leid. Es ist merkwürdig. So oft, wie du uns jetzt schon von ihr erzählt hast, kommt es mir so vor, als würde sie manchmal direkt bei uns sitzen und Ideen beisteuern.“
„Könnte sie nicht eine richtige menschliche Form annehmen?“
„Wie meinen?“ fragte Eliza, von Millicents Vorschlag irritiert.
„Naja. Sie hat eine mehr oder weniger unsterbliche Seele, die sich deine Seele ausgesucht hat, um an ihr haften zu bleiben, oder?“
„Ja“ sagten alle drei anderen gleichzeitig, aufgeregt.
„Was wäre“ erläuterte Millicent nervös, „Wenn man ihr einen eigenen Körper gibt, mit dem sie sich wirklich und wahrhaftig frei bewegen kann? Einen menschlichen Körper?“
„Das klingt nach Schwarzer Magie. Außerdem… ich weiß nicht, ob Drachen das so direkt können. Sie ist ja ein Skyrim- Wesen, bestimmt für eine andere Aufgabe. Wenn sie sich selbst in einen neuen Körper schließen könnten, würden sie das vermutlich die ganze Zeit tun, oder?“
„Möglicherweise wussten sie das nicht“ widersprach Megan der Skyrim, „Wie du schon gesagt hast- sie sind bestimmt für etwas anderes. Aber vielleicht ist es gar nicht der Sinn, einer Drachenseele, die ganze Lebenszeit seines Skyrim konstant in ihm zu verbringen. Immerhin wurden dir diese Kräfte übertragen und obwohl du meintest, Pyre würde sich immer weiter zurückziehen, hast du noch immer diese Erinnerungen, die dich befallen. Und davor konntest du auch schon ein wenig mehr stablose Magie, als normale Hexen und du hast die Geister der Vergangenheit gespürt. Das einzige, was sich durch Pyres Erscheinen geändert hat, ist, dass du einen konkreten Plan hast. Du könntest, wenn du nicht an den Folgen der Trennung von deinem Drachen draufgehst, noch immer diese Feuerfeste aufsuchen, so wie alle die anderen Skyrim. Wenn ich richtig liege, könnte Pyre das auch. Damit wäre die Feuerfeste erneut der Verbindungsort zwischen euch beiden. Seele und Geist sind ja noch immer zwei verschiedene Dinge. Euer Geist könnte verbunden bleiben, trotz der Trennung eurer Seelen.“
„Pyre meinte bei unserer ersten Begegnung, dass sie ein Teil von mir ist. ‚Dieses Lied, das Knistern der Flammen, gehört zu meiner Seele und zu meinem Namen und somit zu dir.‘ Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen.“ Traurig blickte Eliza zu Boden. Erst jetzt, wo ihr klar wurde, was es heißen könnte, ohne Pyre dazu stehen, vielleicht sogar zu sterben, auch wenn alle diese Möglichkeit umgehen wollten, bemerkte sie, wie sehr dieser Drache ihr eigentlich bedeutete. Nicht nur als Mentor, nicht nur als Wegweiser, sondern als Freundin, als Gefährtin und als Wächterin.
All diese gefährlichen Situationen, durch die sie sich gemeinsam bewegt hatten, durch die Pyre sie geleitet und gelenkt hatte, ohne gleichzeitig Elizas eigenes Handeln zu beeinflussen. Das würde sie nicht aufgeben wollen, doch gleichzeitig wusste sie, dass sie, wenn sie dieses Band zwischen sich und Pyre brach, nie wieder zurückkommen könnte von dem, was mit ihr passieren würde.
Eliza könnte es sich nie verzeihen, wenn sie die Möglichkeit in die Ecke geworfen hätte, mehr über die Geheimnisse dieser Welt in Erfahrung zu bringen. Harry, soviel hatte Pyre ihr ja bereits gesagt, würde sie vor dem Ende noch einmal brauchen.
„Ich werde das mit den Skyrim diskutieren, aber, falls diese Möglichkeit besteht, werden wir sie erst dann durchführen, wenn der Rat keinen Weg gefunden hat, Pyre mit seiner eigenen Magie zu retten. Sonst passiert es mir wie Regulus.“
„Deine Entscheidung. Sollen wir zum Frühstück hochgehen? Wir wollen doch nicht die erste Stunde und damit Wahrsagen verpassen?“ freute sich Queenie. Megan rollte nur die Augen, während Millicent stöhnte.
„Ich mag Trewlaney schon jetzt nicht“ sagte die Bulstrode, „Man hat immer das Gefühl, sie hat selbst keine Ahnung von dem, was sie da vorhersagt.“
„Immerhin gibt sie uns keine Hausaufgaben auf, wie diese Professor Babbling“ warf Queenie zufrieden ein, als Megan und Eliza sie mit jeweils einem Todesblick bedachten.
Als sie am Slytherintisch ankamen, kabbelten sich die vier erneut, bis sie sich endlich hinsetzten und auf das Frühstück stürzten, auf das sie schon seit halb sechs warteten.
Genau da hatte Eliza nämlich Megan und Millicent aus ihren Betten in den Raum der Greengrass geschleift, um die neusten Wendungen zu diskutieren. Dazu musste auch gesagt werden, dass die Treppe zu dem weit vom Gemeinschaftsraum entfernten Schlafsaal auf den letzten Stufen knarrte und man jeden hörte, der sich näherte.
Megan lud sich gerade eine gegrillte Tomaten und Rührei auf den Teller, als Eliza in ihrem Hausaufgabenheft (einer freien Rolle Pergament, die so verhext war, dass sie alles, was durchgestrichen wurde, verschwinden ließ) nachsah, ob sie etwas in Alte Runen aufgehabt hatten.
„Und? Haben wir was vergessen?“
„Nicht, soweit ich es überblicken kann. Vielleicht könntest du damit anfangen, auch Sachen aufzuschreiben?“
„Dafür hat mir die Frau viel zu gerne.“
„Ihr hattet doch erst eine Stunde Unterricht bei ihr?“
„Ja, am ersten Schultag nach Zaubertränke. Stimmt ja… normalerweise gibt man Schülern nichts auf…“
„Aber woher willst du dann wissen, ob Babbling dich gern hat, Megan?“
„Wegen meinem Charme und der Tatsache, dass ich einfach ich bin“ sagte die Jones, warf sich die Haare über die Schulter und lachte dann lauthals los.
Wenige Minuten später erhoben sich die beiden Wahrsageschülerinnen und gingen ihrem schweren Schicksal entgegen, wie Millicent es ausdrückte, während Queenie ihr übliches begeistertes Selbst war.
„Komm, wir gehen auch schon hoch. Heute Morgen bin ich nicht wirklich in Stimmung für ein Gespräch mit dem arroganten Malfoy, Besserwisser Zabini und dem ach so charmanten Nott“ sagte Megan und Eliza folgte ihrer Freundin lachend aus der Halle.
„Ich frage mich manchmal, mit welchem Pech wir diese Horde Menschen um uns verdient haben“ fuhr die Jones fort, während sie die Marmortreppe erklommen, langsam.
„Aber stell dir mal vor, wir hätten Crabbe und Goyle mit im Geschwader… oder noch schlimmer, Parkinson!“
„Mit dem Mops wären wir schon fertig geworden.“
„Was machen Nummer eins und zwei eigentlich die ganze Zeit, wenn sie nicht hinter Malfoy hinterherrennen?“
„Etwas suchen, vermutlich.“
„Ein Gehirn.“
„Oder etwas zu Essen.“
„Vermutlich aber andersherum, erst essen, dann denken.“
Megan machte lachend eine zustimmende Geste: „Aber eigentlich hast du Recht. Wir vier Mädels sind schon mit Abstand das Beste, was diesem Schloss hätte passieren können, oder?“
„Stimmt. Wer redet schon gerne über den neuesten Mode- Quatsch in der Hexenwoche, wenn er ganz Hogwarts zur Verfügung hat, um etwas zu tun.“
„Oder wer redet schon gerne über die Beziehungen von den „Schwestern des Schicksals“, wenn man auf eines ihrer Life- Konzerte gehen kann?“
„Warst du also doch im Sommer dort?“
„Was? Oh, nein. Ich gehe diesen Sommer nach Edinburgh, dort findet ein Zaubererfestival statt. Drei Tage reinste Magie.“
„Hätte ich ein Neid- Schild, würde ich es hochhalten.“
„Das Problem ist nur“ sagte Megan grinsend und sofort wusste Eliza, dass das Problem nicht wirklich existent war, „Meine Eltern wollen es nicht und haben es mir verboten, weshalb ich vermutlich ausbüchsen werde.“
„Ohne Apparation?“
„Noch ist der Plan nicht vollends ausgereift, aber ich arbeite daran. Möglicherweise habe ich aber noch drei Karten mehr mitbestellt…“ Megan ließ den Satz ausklingen.
Eliza grinste verschmitzt: „Du Slytherin! Bestechung dritten Grades, nur damit wir dir helfen, wegzukommen. Wann geht es denn los?“
„Es ist zufällig an einem verlängerten Wochenende drei Wochen nach Ende der Sommerferien- da haben wir Schüler den Freitag und Montag frei, genauso wie alle Arbeitenden.“
„Vielleicht kann man einen Portschlüssel anfragen?“
„Das wäre doch die Idee. Wir fragen Remus nach einem Geheimgang nach Hogsmeade und verschwinden Freitagmorgen. Alle werden denken, wir wären wo anders und würden unseren üblichen dunklen Geschäften nachgehen.“
„Gibt es auf dem Festival eine Altersbegrenzung?“
„Shit“ fluchte Megan, während sie einen Wandbehang beiseiteschob, um den Geheimgang dorthinter zu benutzen, der direkt vor den Klassensaal führte, den sie ansteuerten.
„Vielleicht können wir Remus als Mitverschwörer mitreinziehen“ lachte Eliza, als Megan grimmig die Stufen hinaufstapfte. Sofort hellte sich Jones‘ Miene auf.
„Super Idee!“
Sie traten hinter einem Wasserspeier hervor, dessen Grimasse den anderen Eingang verbarg und gingen nach rechts den Gang hinauf in Richtung des Glockenturms, wo bereits die vertraute Tür des Raums offen stand.
Professor Babbling stand davor, die Mädchen mit einem warmen Lächeln erwartend.
Trotz ihres Alters und ihres langen Lebens im kalten und verregneten Großbritannien, hatte die Professorin noch immer eine leichte Bräune und ihre dunklen Haare zeigten keine Spur von Weiß, obwohl sie bereits mehr als sechzig Jahre alt war. Nur die Falten, ihr merkwürdiger Kleidungsstil und ihre etwas gebückte Haltung deuteten darauf hin.
„Kommt nur schon herein, die Jungen sind noch nicht da und ich würde ihnen gerne einen kleinen Streich spielen, dafür, dass sie so ungehobelt waren.“
Das war noch so ein Punkt, der nicht ganz in das Bild der sonst so ernsthaften Lehrer dieser Schule passen wollte: Professor Babbling machte sich unheimlich gerne einen Spaß daraus, ihre Mitmenschen zu veralbern.
Megan lachte und nickte: „Eine ausgezeichnete Idee, Professor.“
Eliza schüttelte kurz den Kopf über die ganze Angelegenheit, ehe auch sie sich mit einem Grinsen in die erste Reihe setzte.
Der ganze Raum war äußerst ungewöhnlich hergerichtet und, wenn eine der beiden Schülerinnen jemals den Wahrsagen- Raum betreten hätte, hätten sie vermutlich einige wenige Ähnlichkeiten erkannt.
Der komplette Boden war aus schlichtem, weißem Marmor, wenn er nicht von einem der vielen wunderhübsch geknüpften orientalischen Teppiche bedeckt war- allesamt in Blau und Grüntönen gehalten. Die golden eingewebten Muster fanden sich auch in den kunstvollen Mosaiken, die die Wände bedeckten, wieder. Eine große Runentabelle war mit ihnen an die Wand zwischen den Tafeln gezaubert worden. Die Fenster waren umgeben von geschmückten Steinarkaden, die in eine Art Zwiebel endeten.
In einer riesigen Vitrine gegenüber der Tafelwand waren unzählig viele bunte Gläser in sämtlichen Formen und Größen aufgereiht. Die normalen Fackeln an den Wänden waren verschwunden und durch an die Hundert bunte und merkwürdig gezierte Laternen an der Decke ersetzt worden, die auf unterschiedlichen Höhen von der Decke baumelten.
Eliza und Megan, die ausgezogenen Schuhe in eine Wandnische neben der Tür abgestellt, ließen sich auf die weichen, schlichten und weißen Sitzsäcke fallen, die in einer bestimmten Höhe über dem Boden schwebend fixiert waren. Sie zogen je eine der mit Gemälden beschnitzten Holzplatten hervor, die, mit einer Glasplatte überzogen, als Schreibtisch dienten und ebenfalls auf der perfekten Höhe in der Luft schwebten.
Professor Babbling, die mit Vornamen Idila hieß, schloss die Holztür (das einzige Massive in diesem Raum) ab und setzte sich auf einen Hocker mit spiralisierten Beinen, zauberte einige Tassen aus einem weiteren Regal herbei und ließ ihn wie üblich auf die Mädchen zufliegen.
Der Tee war mal wieder köstlich und die Lehrerin, die in Hamadan als Tochter eines britischen Botschafters und einer Näherin geboren wurde, läutete die Stunde mit einer ihrer Erzählungen ein, bei denen sie über ihre Erfahrungen mit Runen in fremden Ländern sprach. Nachdem, was die fünf Schüler bereits gehört hatten, hatte sie kein Land bei ihren Studienreisen ausgelassen und sich vorrangig um die orientalischen Runenmagie und Schrift gekümmert.
Sie sagte immer, dass sie die persischen Runen als dritte Muttersprache betrachtete und die keltischen Runen ihr zwar fremd aber nicht verhasst waren.
Es gongte zur ersten Unterrichtsstunde und pünktlich klopfte es an die Tür, doch Professor Babbling ließ sich davon in ihrer Erzählung nicht stören.
„Daher musste ich mich also mit dem Bürgermeister von Aguadulce (Eine Stadt in Panama) persönlich treffen, um ihm klarzumachen, dass diese merkwürdigen Zeichen auf der Plaza nicht nur irgendwelche historischen Überreste darstellten, sondern die Stadt vor jedem Angriff von außen schützen sollten. Er jedoch wollte nicht an diese Märchen glauben und war vehement für die Renovierung. Allerdings habe ich eine Gruppe Zauberer aufgespürt, mit denen ich die Runen auf das genaueste studierte. Sie berichteten ein paar der älteren Einheimischen und binnen drei Tagen hatte sich ein Volksauflauf von mehr als zweitausend Menschen gebildet, die gegen die Modernisierung protestieren wollten und stattdessen eine Erneuerung der Plaza vorschlugen.“
Die Professorin trank einen weiteren Schluck des Tees und zauberte gleichzeitig die Tür auf.
Theo, Blaise und Draco stolperten überrascht hinein.
„Ziehen sie ihre Schuhe aus, die Herren. Das soll ihnen eine Lehre sein, zu behaupten, mein Tee- Angewohnheiten hätten Ähnlichkeiten mit denen von Professor Trewlaney.“
„Mögen sie die Professorin also nicht?“ fragte Draco mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck, während seine Schuhe neben die von Megan schwebten und er sich neben der Jones in einen weiteren Sitzsack setzte.
„Doch“ lächelte Professor Babbling, „Nur ihr Tee ist absolut schrecklich. Aber lassen Sie uns endlich mit der richtigen Stunde beginnen. Die Märchenstunde ist vorbei.“
„Können wir vielleicht mal ein Kurstreffen veranstalten?“ fragte Theo, „Da können Sie uns dann noch mehr von ihren Ausflügen erzählen.“
„Ausgezeichnete Idee, Mr Nott. Ich werde einen Termin heraussuchen, an dem wir das machen können. Wenn das nicht so…ach nicht der Rede wert, Fünf Punkte für Slytherin für diese gute Idee“ sagte Professor Babbling gut gelaunt, zog mehrere Pergamentblätter hervor, vergrößerte sie und ließ sie sich dann selbst an die Tafel heften.
„Diese beiden Texte stammen aus dem deutschen Mainz, wo sie von den Germanen vor den Römern versteckt wurden. Natürlich wussten die Römer nicht, dass die Druiden nicht mit faulem Zauber arbeiteten, sondern hielten sie für Barbaren. Allerdings offenbart uns der rechte Text, wie genau die alte Zauberkunst unserer Nachbar- Vorfahren funktioniert haben soll. Dafür möchte ich, dass wir gemeinsam die Zeilen des Textes übersetzten und dann werden wir auswerten, was das bedeutet.
Sie werden einige der Runen nicht in Zaubermanns Silbentabelle finden, da sie speziell von den Druiden entwickelt wurden und spezifische magische Kräfte und Bedeutungen haben. Aber vielleicht können Sie alle zusammen entschlüsseln, was sie bedeuten?
Wer beginnt denn heute mal. Ms Potter? Gerne. Können sie uns den ersten Abschnitt übersetzen. Mr Malfoy, sie korrigieren.“
„Es flammt und flimmert ein blauer Schein
Aus einer Spalte im Berge;
Da trippelt's hervor gar winzig klein,
Das sind die wilden Gezwerge.
Sie schleppen aus des Berges Schacht
Des großen Hortes güld'ne Pracht
Und freuen sich am Glanze“ übersetzte Eliza mit Hilfe des Runenwörterbuchs ein wenig holprig, gemischt mit gelegentlicher Verwirrung.
„Das stimmt, denke ich mal.“
„Wie Recht sie beide haben. Ms Jones, was denkt unsere Interpretatorin davon?“
„Der blaue Schein bezieht sich vermutlich auf einen Flammenzauber, ähnlich dem, was wir Incendio nennen. Ob es in Deutschland Zwerge gegeben hat, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall spricht dieser Zauber darauf an, dass es sie gab und sie Gold geschürft haben. Vermutlich haben sie es jedoch nicht nur gehortet, sondern auch verkauft und Handel betrieben.“
„Guter Ansatz. Mr Zabini- ihre hochgeschätzte Meinung. Ich sehe es Ihnen an der Nasenspitze an!“
„Zwerge an sich müssen wir glaube ich in das Reich der Mythen und Legenden verbannen. Viele Geschichten beschreiben sie zwar ausgiebig, aber hat sich in der Historie doch gezeigt, dass es vielmehr Lichterfeen, Kobolde und irische Wichtel waren, die hier am Werke sind. Sie sind schon seit jeher die Hauptakteure im Geschäft mit Gold.“
„Aber“ wandte Eliza stirnrunzelnd ein, „Wenn ich mich recht erinnere, haben sie das Gold nur bearbeitet und damit gehandelt, es vermehrt oder beschützt. Aber die Hauptfrage ist doch, wie sie daran kamen? Und der Abschnitt beantwortet das doch- Zwerge.“
„Welche Nachweise würdest du anführen?“ warf Theodore in die Diskussion ein.
„Ganz einfach: Die Tatsache, dass das Gedicht aus Deutschland stammt und Zwerge dort vermutlich weit verbreitet waren, während sie hier in Großbritannien vielleicht nur spärlich und gut verkleidet zu sehen waren.“
„Man muss auch die vielen Kriege der letzten Jahrhunderte und Jahrtausende bedenken…“ stimmte Draco ihr zu, „Wir haben eine Menge der Koboldkriege in GdZ behandelt, die zeigen, dass Eigentum und Besitz von eben diesen oft vollkommen verschoben wurden. Es würde mich nicht wundern, dass die Zwerge aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen geflohen sind, um ihr Eigentum zurückzufordern.“
„Welche andere Theorie gibt es noch?“ wollte Megan nun von Theo wissen. Dieser zuckte nur mit den Schultern und meinte daraufhin: „Dazu brauchen wir eine andere Quelle, fürchte ich.“

Professor Babbling unterbrach die Diskussion mit einem Klatschen beider Hände: „Ich sehe schon, ihr werdet als Kurs ganz weit kommen. Ausgezeichnet. Eine wundervolle Diskussion mit starken Positionen. Ich werde ich als Hausaufgabe eine Quelle mitgeben, die Übersetzung dieses Abschnitts habt ihr ja bereits. Dann möchte ich, dass ihr die beiden Texte übersetzt, analysiert und vergleicht. Abschließend schreibt ihr eine Beurteilung, sprich eine Stellungnahme. Macht euch nicht so viel Arbeit damit, sagen wir mindestens 5 und maximal 20 Zoll? Gut, gut!
Mr Nott, machen sie uns die Ehre ihrer Übersetzung für den nächsten Abschnitt?“
„Gerne Professor“ zwinkerte der Slytherin, was die Lehrerin die Augen verdrehen ließ.
„Ich wandle sacht und habe Acht;
Heut regt sich's in Wald und Auen.
Die heil'ge Sonnenwendenacht
Lässt manch' Geheimes schauen.
Die Wesen, welche einst voll Leid
Entflohen vor der Feinde Klingen,
Sie stehen auf und wandeln.“
„Danke sehr. Mr Malfoy- ihre Hand hat den Anschein, als wollten Sie etwas mitteilen?“
„Ganz richtig, Ma’am“ lächelte der Malfoy bezaubernd und erneut verdrehte Professor Babbling die Augen.
„Ihr bekommt keine Punkte für das charmant- Sein, meine Herren. Fahren sie fort, Mr Malfoy.“
„Wie die dritte Zeile nahelegt, geht es um das Fest der Sonnenwende, von denen es ja bekanntlich zwei gibt. Der Autor beschreibt im Folgenden, was dort vor sich geht. Außerdem ging diesem Fest vermutlich eine Art Fehde voran, denn es ist die Rede von Klingen der Feinde. Aber diese Geschöpfe ließen sich nicht unterkriegen, vermutlich sind das die Druiden und Kelten, und feiern trotzdem.“
„Richtig, Fünf Punkte für Slytherin. In der Tat ist die Sonnenwende eines der bedeutendsten Feste der keltischen Kultur gewesen. Viele Gedichte und Sprüche wurden zu diesem Zweck verfasst und durchgeführt, um die Magie in ihnen zu erwecken. Die sogenannten Magischen Runen wurden zu diesem Zweck mit Ästen von Eichen und Eiben in einem Kreis aus Stein niedergelegt, ein Druide führte eine geheime Zeremonie durch und schützte damit, was auch immer er zu schützen suchte. Diese Tradition hält sich bis heute in abgewandelter Form. Kann mir jemand ein Beispiel nennen- Ms Jones?“
„Der Unbrechbare Schwur? Er basiert auch auf einer Runenform, die man beherrschen muss und die dafür sorgt, dass der Schwur nicht gebrochen werden kann.“
„Korrekt, daher seien sie niemals so töricht und legen einen Unbrechbaren Schwur ab! Weitere Vorschläge. Der Reihe nach, bitte.“
Die Stunde endete erneut in einer mehr oder weniger hitzigen Diskussion der Gruppe über den Nutzen von Runen im modernen Zeitalter und wie man sie verwenden könnte.
„Als abschließende Bemerkung noch einen kleinen Happen aus der Geschichte von Hogwarts.
Dieses Schloss wurde ebenfalls auf Basis von Runen erbaut, die vier Tierzeichen liegen jedem Gemeinschaftsraum zu Grunde und hüten ihn somit davor, von anderen Häusern zerstört zu werden. Der Eingang zur Kammer des Schreckens ist ebenfalls durch eine Schlangenrune geschützt, die von Salazar Slytherin mit dem Parsel- Fluch belegt wurde. Einer Ortslegende weiter im Norden nach steht Hogwarts auf dem ehemaligen Hort eines Drachen, der bei seinem Verschwinden mit einer ewigen Flamme eine riesige Drachenrune in den Felsen gebrannt haben und somit den Grundriss dieses Schlosses festgelegt haben soll. Aber all das ist nur eine Legende und keiner weiß wirklich, ob die Gründer möglicherweise von der Magie dieses Ortes angezogen wurden.“
Eliza horchte auf. Ein Drache hatte möglicherweise Hogwarts vorbestimmt.
„Der Drache verschwand nach sonst wo hin. Manche Quellen denken, er hat sich im See zur Ruhe gelegt und schläft, bis ihn eine sagenhafte Macht erweckt, aber der See wurde ebenso wie die Schule von allen durchsucht, um diese Sache herauszufinden.“
„Möglicherweise“ warf Megan ein, „Ist es wie bei der Kammer: man muss eine Gabe besitzen, um das herauszufinden?“
„Lasst uns Potter in den See schmeißen“ schlug Draco vor, woraufhin Professor Babbling ihn mit einem erhobenen Zeigefinger manisch betrachtete.
„Vorsicht, Mr Malfoy.“
Es gongte.
„Nun gut. Die Stunde ist vorbei, die Hausaufgaben haben sie und nun konzentrieren sie sich bitte auf die Schule, ohne irgendwelche Schüler in Seen zu werfen.“
Die Schuhe waren rasch angezogen und sie machten sich auf den Weg quer über das Schulgelände zu einer Doppelstunde Kräuterkunde bei Professor Sprout, die ihnen dieses Jahr nach eigener Auskunft die ekelhaftesten Pflanzen näherbringen wollte, die die Zaubererwelt zu bieten hatte. Die Ravenclaws schienen ebenso wenig davon begeistert wie ihrer Slytherin- Mitschüler.
Während sie in Kleingruppen Bubotubler- Eiter ausquetschten, erzählte Eliza ihren Freundinnen in aufgeregtem Flüsterton von der Stunde und den Drachen.
„Heißt das, du willst in den See springen, um herauszufinden, ob du den Drachen findest?“
„Ja, so könnte man es Zusammenfassen.“
„Das ist verrückt. Du müsstest eine lange Zeit unter Wasser dafür atmen müssen und wie willst du das schaffen?“ fragte Millicent, scheinbar unberührt von dem ekelhaften Geräusch, dass die „Pflanze“ machte, als sie sie mit Daumen und Zeigefinger zerdrückte.
„Es gibt mit Sicherheit einen Spruch dafür. Würdet ihr mitkommen, wenn ich es durchziehe?“
„Natürlich“ sagte Megan sofort, „Wenn du mit zu dem Musikfestival gehst, schwimm ich auch mit dir durch dieses Gottverdammten See!“
Queenie seufzte fröstelnd: „Ich bin nicht begeistert von der Idee, aber andererseits“ sie grinste schelmisch, „Ist es ewig her, dass wir mal wieder richtig was riskiert haben, oder?“
„Es wird eh warm“ kommentierte Millicent schlicht und erneut grinsten alle, ehe sie sich voller Konzentration der Aufgabe der Professorin zuwandten.
Die Stunde endete Merlin sei Dank erstaunlich schnell und die gütige Professorin, zufrieden mit dem Resultat ihrer Klasse, gab ihnen verhältnismäßig wenig Hausaufgaben (Fassen Sie den Umgang mit dem Bubotubler zusammen, fertigen Sie eine Zeichnung der Pflanze an, recherchieren Sie den Kartoffelbauchpilz und lernen den Umgang mit ihm auswendig) und entließ die Schüler in eine wohlverdiente Mittagspause.

Das weibliche Quartett setzte sich recht schnell in die Bibliothek ab, in der sie die Hausaufgaben abarbeiteten und sich zugleich auf die Stunden Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Verwandlung und Zauberkunst vorbereiteten. Nicht zu vergessen, dass sie sich heute Nacht auch noch mit Astronomie herumschlagen mussten, was Eliza den Tag ein wenig vermieste.
Fröhlich brüteten Eliza und Megan zusammen über den Hausaufgaben für Alte Runen, die sich erneut mit Zwergen beschäftigen („Schau dir mal diese beiden Runen an, die sind sich doch verdammt ähnlich, oder?“- „Ja, kann es sein, dass unsere liebe Professorin Mr Nott widerlegen möchte?“)
“The dwarves of yore made mighty spells,
While hammers fell like ringing bells
In places deep, where dark things sleep,
In hollow halls beneath the fells.

On silver necklaces they strung
The light of stars, on crowns they hung
The dragon-fire, from twisted wire
The melody of harps they wrung.”
“Soweit ist alles klar, nur was machen wir jetzt daraus?” fragte Megan und kratzte sich mit dem Federkiel am Kopf.
„Nun ja- es beschreibt die Kunst der Zwerge, dass sie ihre machtvolle Magie verwendeten, um die besten und schönsten Gegenstände herzustellen. Außerdem müsse irgendwelche dunklen Wesen in ihren Bergwerken und Höhlen gewesen sein, die dort schliefen.“
„Ok, aber was ist mit der zweiten Strophe?“
„Ich glaube, man darf da nicht jede Zeile einzeln betrachten…“
Megan blätterte gedankenverloren durch ihr Hilfsheft, das Professor Babbling in der vorigen Stunde ausgeteilt hatte, um ihnen ein paar Dinge zu erleichtern.
„Ey- schau mal hier“ Sie hatte eine Seite aufgeschlagen, die mit ‚Stilmittel‘ betitelt war, „Hier steht etwas von einem Enjab…keine Ahnung. Es heißt auch Zeilensprung.“
„Ein Enjambement“ korrigierte Queenie nebenbei, das Kräuterkundebuch zuklappend.
„Wie auch immer“ wedelte Megan das Wort weg, „Es ist ein sehr beliebtes Stilmittel und kann sogar eine Rune trennen, um den Reim zu bewahren. Die beste Methode bei Gedichten ist es daher, ein E- Punkt immer in eine Zeile bei der Übersetzung zu schreiben.“
„Oh yeah“ jubelte Eliza kurz und wandte diese Taktik an, ehe sich Megan mit neugewonnener Motivation an die Interpretation stürzte.
Mithilfe der Aufsätze ihrer Freundinnen gelang es auch Megan und Eliza recht schnell, die Hausaufgaben zu beenden und so blieben ihnen noch wenige Minuten der Pause übrig, in denen sie sich auf den Weg zu VgDK machen konnten. Ihre erste Stunde in dem Fach mit Remus Lupin als neuem Lehrer. Natürlich hatten auch die Slytherins von dem Vorfall mit dem Irrwicht erfahren, in einem Schloss wie Hogwarts war es vorprogrammiert, dass solche Neuigkeiten sich wie ein Lauffeuer verbreiteten, und während natürlich niemand darüber sprach, lachte man sich heimlich darüber kaputt. Vorzugsweise wurde das Wort ‚Geier‘ ohne Zusammenhang im Zaubertrankunterricht fallen gelassen. Allerdings hatte Eliza auch gehört, dass Snape allein bei dem Wort ‚Kleid‘ an die Decke gegangen war.
„Hat jemand vor uns eigentlich Angst vor einem Lehrer?“ fragte Millicent, das Verteidigungs Buch durchblätternd.
„Nicht, dass ich wüsste. Und selbst, wenn, wäre er oder sie viel zu stolz, es zuzugeben.“
„Es wird auf jeden Fall eine sehr, sehr interessante Stunde“ stimmte Megan Eliza zu.
„Das meine ich auch“ fuhr Queenie fort, „Wir werden einiges über unsere Mit- Slytherins erfahren und über uns selbst.“
„Es gibt so viele Dinge, vor denen ich mich fürchte“ sagte Millicent nachdenklich, „Da würde es mir schwer fallen, mich zu entscheiden, was das Schlimmste ist.“
„Sei unbesorgt“ meinte Eliza aufmunternd und klopfte der Bullstrode auf den Rücken, „Der Irrwicht wird es für dich herausfinden.“
Alle lachten und steuerten gleichzeitig auf die Tür zu, die Professor Remus Lupin mit einem breiten Lächeln für sie offen hielt.
Die anderen Slytherins waren bereits da und füllten, wie gewöhnlich, einen Teil der ersten und zweiten Reihe, da es bekannt war, dass Eliza, Megan, Millicent und Queenie gerne in der ersten saßen.
„Willkommen zum Unterricht zur Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Wie mir zu Ohren gekommen ist, hat sich das Thema meiner Stunde mit den Gryffindors relativ rasch durch das Schloss verbreitet und daher wurde euch und meinen anderen Kursen leider die Spannung verdorben. Deshalb habe ich mir für euch, da ihr von anderen Lehrern als rasche Lerner angepriesen wurdet, überlegt, dass wir zuerst den Zauber trocken einüben und uns dann auf den Weg zu den unteren Kerkern machen werden.“
Die unteren Kerker lagen noch tiefer in den Gewölben von Hogwarts als der Gemeinschaftsraum und man konnte sie als Schüler nur erreichen, wenn man in Begleitung eines befähigten Lehrers war. Allerdings hatte Eliza die Vermutung, dass die Rumtreiber damals auch dieses Gebiet des Schlosses nicht ausgelassen hatten.
„Sind Sie sich da sicher, Sir?“ fragte Theo, der ein wenig blass um die Nase herum aussah.
„Natürlich. Außer, ihr wollt wie die Hufflepuffs und Ravenclaws lieber durch den obersten Dachboden spazieren?“
Eliza grinste innerlich. Bringe die anderen Häuser ins Spiel und egal wie ekelhaft oder angsteinflößend etwas war, die Slytherins würden es nur machen, um zu zeigen, dass sie mehr draufhatten als ihre Mitschüler. Das war ein sehr geschickter Schachzug, die Slytherins bei ihrer Ehre und ihrem Stolz zu packen.
„Die Gryffindors habe ich noch etwas geschont, sie werden dafür bei dem nächsten Geschöpf einiges erdauern müssen. Wie auch immer“
Remus klatschte auf die Hände und ließ sich auf seinem Pult nieder, die Beine baumelnd.
„Der Riddikulus- Zauber ist eine ganze einfache Angelegenheit, wenn man sich nicht von seiner Angst übermannen lässt. Es ist in beängstigenden oder anstrengenden Situationen generell eine kluge Sache, sich auf etwas Lustiges oder Positives zu konzentrieren. Viele andere fortgeschrittene Zauber wenden eine ähnliche Taktik oder Herangehensweise an.“
„Der Patronus“ warf Eliza ein.
„Exakt. Die Theorie des Riddikulus ist sehr einfach. Der Irrwicht wird auf euch zukommen und sich sofort in das verwandeln, wovor ihr euch am meisten fürchtet. Im Falle von Neville Longbottom war dies nun mal Professor Snape. Euer Hauptziel ist es, den Irrwicht lächerlich zu machen, denn er wird erst dann besiegt werden, wenn ihr über ihn lacht- eine absolute Horrorvorstellung für einen Irrwicht. Also müsst ihr euch klar machen, wie ihr ihn lächerlich aussehen lassen könnt und das ist zum Beispiel so, wenn man Professor Irrwicht- Snape in Frauenkleider mit alberner Handtasche und wundervollem Hut steckt.“
„Funktioniert das immer?“
„In einem Großteil der Fälle. Allerdings sind wir in einem großen Vorteil, wenn wir jetzt als Gruppe unterwegs sind. Kann sich jemand denken, warum?“
Millicent meldete sich relativ zügig und wurde auch direkt von Remus drangenommen.
„Wir sind sehr viele. Er kann sich daher nicht auf einen von uns konzentrieren und weiß möglicherweise in einem Moment nicht, welche Gestalt er annehme soll.“
„Korrekt, fünf Punkte für Slytherin. Es gibt viele Geschichten von Irrwichten, die sich in ihrem Wunsch, ihren Gegnern Angst einzujagen, selbst vollkommen lächerlich gemacht haben. Einer hat sich in eine halbe Schnecke verwandelt, um es mit zwei Zauberern gleichzeitig aufzunehmen.“
„Irgh“ sagte Megan und schüttelte sich, „Angsteinflößend ist das jetzt nicht gerade, aber sehr ekelhaft.“
„Da fragt man sich doch direkt, wovor die Parteien Angst hatten“ meinte auch Zabini, eine interessierte Miene aufgesetzt.
Lupin grinste, stand von dem Tisch auf und zog seinen Zauberstab heraus.
„Die Theorie kennt ihr nun. Die Handbewegung ist recht einfach und auch extrem variabel, da sie so konzipiert wurde, dass man sie mit zitternden Händen und von Angst erfüllt anwenden kann. Sprecht mir daher jetzt nach. Riddikulus!“
„Riddikulus!“ sagte die gesamte Klasse fast unisono.
„Ausgezeichnet. Ihr müsst klar und deutlich sprechen, wenn wir gleich in die Katakomben gehen. Der Hall dort unten macht einige Akzentuierungen zunichte.“
„Waren sie schon einmal dort unten?“ fragte Queenie, ein wenig bleich.
„Allerdings, aber das ist schon lange her. Fühlt ihr euch gewappnet? Keine Sorge, für den Notfall habe ich Schokolade dabei.“
Alle lächelten, selbst Draco. Vielleicht dachte er sich gerade, dass Remus gar kein so schäbiger oder schlechter Lehrer war, wie er immer allen erzählte?
„Na dann, auf!“
Sie machten sich auf den Weg die vielen Treppen zur Hängebrücke hinab, währenddessen erzählte Remus über die Katakomben: „Sie entstanden schon vor der Erbauung Hogwarts‘ im Jahre 815 n. Chr. Damals noch ein bedeutender Keltischer Ort, ist heute erwiesen, dass es sich ursprünglich um Grabkammern handelte, die mit mächtigen Bannen versehen wurden. Das Keltendorf, das hier stand, war ausschließlich zu magischen Zwecken gedacht, und es ranken sich einige Legenden um diesen Ort, die von einem Drachenhort sprechen. Angeblich…“
„Angeblich liegt der Drache auch am Grund des Sees in einem langen Schlaf, bis eine große Magie ihn erweckt“ vervollständigte Theo, während Lupin sie in Richtung der Küchen führte.
„Korrekt, Mr Nott. Man sagt Hogwarts auch nach, es habe die Form einer Drachenrune, aber das ist nicht erwiesen. Auf jeden Fall ist aus Sicht der Verteidigung gegen die Dunklen Künste dieser Ort außergewöhnlich. Der Eingang zu den Katakomben wurde von unseren Gründern mit mehreren Rätseln und Flüchen belegt, die unerlaubte Eindringlinge fernhalten sollen. Somit wurde garantiert, dass den Leichnamen der Häuptlinge, Krieger, Frauen und Druiden kein Leid angetan wird. Vor allem Salazar Slytherin war sehr erpicht darauf, dass das Andenken an diese Menschen gewahrt bleibt.“
„Ist bekannt, warum er das wollte?“
„Vielleicht hat er sie mit einem Fluch belegt, damit sie im Falle höchster Not für ihn kämpfen?“ sagte Blaise und Millicent gab ihm einen heftigen Stoß in die Rippen.
Lupin lächelte leicht: „Keine Sorge, dort unten gibt es nicht viel, was noch irgendwie kämpfen könnte, abgesehen von den Irrwichten natürlich. Und dem ein oder anderen streunenden Geist. Es ist nicht eindeutig überliefert, weshalb Slytherin so erpicht darauf war. Allerdings weiß man, dass er als einziger der Gründer daran glaubte, dass ein Drache vor dem Anfang aller Zeit auf diese Hügel gelebt hatte und bei sich bei seinem Tod im See niederlegte. Es ist klar, dass am Ort, an dem Hogwarts erbaut wurde, eine große Magie im Boden verborgen liegt. Gryffindor, Hufflepuff und selbst Ravenclaw schrieben dies den Kelten zu, die hier ihre heiligen Rituale durchführten.“
„Was glauben Sie?“
„An Nichts“ antwortete Remus auf Dracos Frage hin, „Wenn es ein Wesen neben den Meermännern und dem Riesenkraken in diesem See gibt, das wirklich und wahrhaftig magisch ist, dann glaube auch ich, dass es das war, was die Gründer an diesen Ort verschlagen hat. Wenn nicht, dann stimme ich vorerst der Kelten- Theorie zu. Das eine schließt das andere zwar nicht aus, aber es ist einfacher, sich auf einige Fakten zu konzentrieren.“
„Sie sagten vorhin“ begann Queenie neugierig, „Dass sie schon einmal dort drin waren, obwohl man sie als Schüler gar nicht betreten kann.“
„In meiner Schulzeit, Ms Greengrass, waren Regeln zwar wichtig für meine Freunde und mich, aber nur solange, bis wir ein neues Geheimnis entdeckt haben. Die Rätsel sind nicht sehr schwer zu lösen, wenn man vier fähige Köpfe hat und zwei meiner besten Freunde waren mit die besten ihrer Jahrgangsstufe, ohne auch nur einen Gedanken an Lernen verschwendet zu haben.“
„Wurden sie dabei denn erwischt?“
„Oh nein. Keiner der Lehrer hat je erfahren, wie weit unsere Schnüffeleien gingen. Wir wurden zwar oft bei anderem erwischt, aber nicht beim Erforschen.“
Sie standen nun am Ende eines Ganges, von dem sich vorher ein deutlich gemütlicherer Korridor abgetrennt hatte. Ein Hogwarts Wappen war in die Wand eingemeißelt, gemeinsam mit einem kompliziert aussehenden Runenzug darunter.
„Viele denken, dass es sich bei diesem Spruch nur um das in Runen geschriebene Motto der Schule handelt. ‚Draco Dormiens Nunquam Titillandus‘, zur Erinnerung. Aber wenn man genau hinsieht, bemerkt man, dass diese Schrift über etwas anderes gemeißelt wurde. Dort steht, wenn man sich die Zeit dafür nimmt, ein paar Zauber auszuprobieren,
„Der ganze Strudel strebt nach oben;
Du glaubst zu schieben, und du wirst geschoben.““
„Und nun?“ fragte Blaise irritiert, als erwarte er eine Art Geheimgang, der sich bei diesen Worten auftue.
„Nun, Mr Zabini, werde ich ihnen die Lösung zu diesem Rätsel verraten. Sie lautet ‚Chaos‘“

Bei diesen Worten tat sich tatsächlich die Wand direkt vor ihrer Nase auf und eröffnete ihnen einen kleinen, niedrigen Durchgang, der nach zwei Metern erneut endete. Schnell huschten sie alle hinein, Lupin entzündete eine kleine Flamme an seiner Hand und deutete auf die nächste Inschrift.
„Es lebe, wer sich tapfer hält!“
„Auch hier, eine Recht simple Antwort, wenn man bedenkt, wer vermutlich diese Schrift eingebaut hat.“
„Gryffindor“ sagte Eliza, aber Nichts rührte sich.
„Fast. Es lautet Löwenherz. Die Gründer waren nicht so dumm, einfache Begriffe zu wählen“ sagte Lupin, als sie in die nächste Kammer vordrangen und die Wand sich hinter ihnen schloss.
„Grau, teurer Freund, ist alle Theorie // Und grün des Lebens gold‘ner Baum.“
„Die Lösung dazu lautet Frohmut.“
„Wie haben sie und ihre Freunde das alles herausgefunden, ohne, dass es jemandem aufgefallen ist?“ fragte Theo entgeistert, als auch das nächste Rätsel kein Problem für den Lehrer darstellte.
„Wir hatten so unsere Tricks, das letzte Rätsel vorerst:
Nach einem selbstgesteckten Ziel
Mit holdem Irren hinzuschweifen, Das, alte Herrn, ist eure Pflicht." Es weist auf die Wissbegierde hin.“
Und schon öffnete sich die letzte Tür und sie standen in einem hohen, dunklen Gewölbe, dessen Wände von Feuchte glänzten und mit Algen bewachsen waren.
„Es gibt hier eine Anbindung an den Schwarzen See, aber das Rätsel habe ich noch nie gelöst, weil wir keine Ambition hatten, zu tauchen.“
„Cool“ sagte Draco unvermittelt. Sie entzündeten, wie der Professor es ihnen vormachte, die Spitzen ihrer Zauberstäbe.
Das fahle Licht erhellte die Wände deutlicher. Es gab viele Nischen, einige Dinge, die aussahen wie Grabkammern und Urnen, aber zum Glück war keine einzige Leiche in Sicht. Vielleicht hatte Remus hier vorher schon aufgeräumt?
Kein anderes Lebewesen außer den Slytherins und ihrem Lehrer schienen hier zu sein, keine Ratte, keine Fledermaus, nur die totenstille.
Ein weißer Schimmer huschte über den Gang vor ihnen und machte ein grauenvolles Geräusch, dass in dem Korridor wiederhallte.
Elizas Hand klammerte sich an ihrem Zauberstab fest, ihr Herz pochte bis zum Hals und den Gesichtsausdrücken der anderen nach zu schließen, ging es ihnen nicht großartig anders.
„Das war nur ein simpler Geist, vermutlich der eines Druiden. Die Krieger sind in die Walhall verschwunden, wenn sie tapfer starben“ erläuterte Remus, der angesichts der merkwürdigen Raumgestaltung keine Miene verzog.
„Was ist Walhall?“ fragte nun Pansy und meldete sich damit zum ersten Mal zu Wort. Ihre Stimme zitterte und war ungewöhnlich leise.
Theo antwortete gelassen und klang eher interessiert und abenteuerlustig als verängstigt: „Es ist sozusagen der Himmel für die nordischen Völker. Jeder tapfere Krieger gelangt, so glauben sie, in diese Halle und feiert dort mit den Göttern und anderen Kämpfern ein Fest bis in alle Ewigkeit.“
„Korrekt, Mr Nott. Haben Sie sich eingehender mit der Mythologie unserer Vorfahren beschäftigt oder war das nur reiner Zufall?“
„Eine Mischung aus beidem, Sir. Da ich Alte Runen gewählt habe, erschien es mir wichtig, die Hintergründe der Schrift besser kennen zu lernen. Wir hatten einige originale Schriften in unserer Bibliothek.“
Malfoy schüttelte nur den Kopf: „Mehr so eine Art Büchersammelsurium.“
„Nicht jeder kann so ein ordentliches Zimmer haben, wie ihr“ konterte Nott.
„Wie meinen?“ fragte Eliza verwirrt. Die Tatsache, dass sie nicht in einem alten Reinblüter- Schloss aufgewachsen war, bekam sie immer mal wieder zu spüren, aber meistens auf andere Art und Weise.
„Jede reinblütige Familie“ begann Daphne mit arrogantem Unterton, „besitzt mindestens ein großes, schlossartiges Haus oder Manor. Die Bibliotheken werden von jeder Generation gehegt und erweitert, weshalb sie oftmals mehrere Zimmer einnehmen und zur Größe der Großen Halle heranwachsen können.“
„Unsere Bibliothek ist nun mal nicht so ordentlich“ kommentierte Theodore und machte eine wegwerfende Bewegung.
„Wie auch immer“ unterbrach Professor Lupin die Unterhaltung seiner Schüler gut gelaunt, „Wir sollten uns nun lieber auf das Problem vor unserer Nase konzentrieren. Dort drüben befindet sich eine alte Truhe, in der möglicherweise ein Irrwicht lauert.“
„Also waren sie vorher hier und haben es überprüft“ sagte Megan, halb belustigt, halb anklagend.
„Natürlich. Ms Jones, würden sie uns die Ehre erweisen und es als erstes mit dem Irrwicht aufnehmen?“
„Natürlich, Professor. Nichts wäre mir lieber.“
Megan zog den Zauberstab aus der Tasche und setzte sich an die Spitze der Gruppe und ging neben Draco den Weg entlang.
Die schlichte Truhe, die in einer Nische zur Linken untergebracht war, ruckelte merkwürdig hin und her. Malfoy trat zurück und Megan sprach einen Alohomora auf das Schloss der Kiste.
Sie öffnete sich und heraus sprang eine große dunkle Gestalt.
Zwei gigantische, schwarze Flügel versperrten den Durchgang. Eliza atmete heftig ein, denn das, an was die Flügel befestigt waren, sah schrecklich aus.
Das Etwas war in einen langen, wie Rauch wirkenden Umhang gehüllt, und unter der übergeworfenen Kapuze lugte ein Totenschädel hervor, dessen Augenhöhlen mit Feuer gefüllt waren. Eine Knochenhand hielt eine Art Sense in seiner Hand, die ebenfalls über und über mit Knochen besetzt war.
Megan konnte den Blick nicht abwenden, schien wie erstarrt, während ihre Freunde einfach nur versuchten, nicht wegzulaufen.
„Ganz ruhig, Megan. Riddikulus, denk dran!“ beruhigte Remus Lupin die Anwesenden.
Dann, als sich das Wesen Megan auf noch einen Schritt näherte, hob diese endlich ihren Zauberstab, streckte ihn wie ein Schwert schützend vor sich aus und sprach das rettende Wort ohne zu zögern aus.
Alle fingen an zu lachen. Selbst Parkinson, die bis dato zitternd an Daphnes Seite gelehnt hatte.
Die gesamte Schwärze des Monsters war nun grell pink und anstelle einer Sense hielt er nun einen Strauß Rosen in seinen Händen und hatte einen Blumenkranz um den Kopf.
Das Wesen sah vollkommen verwirrt drein, wenn es das überhaupt konnte.
„Blaise, du bist der Nächste.“
Immer noch lachend trat der Zabini vor, doch wurde sein dunkles Gesicht sofort ernst, als sich das gefärbte Etwas verwandelte.
Erst konnte man Nichts erkennen, doch dann flammte ein weißliches Licht auf, das auf dem Gang kreuz und quer umherhüpfte. Ein grausiges Gesicht war in seiner Mitte und grinste verschlagen in Blaise‘ Richtung.
Zabini blieb jedoch geistesgegenwärtig, zog seinen Zauberstab und sprach Riddikulus. Das Irrlicht, denn Nichts anderes war es, verpuffte in tausend kleine und bunte Feuerwerke.
„Ausgezeichnet, Queenie?“
Die Greengrass schoss an Blaise vorbei nach vorne und der noch immer irritierte Irrwicht verwandelte sich sogleich in die größte Angst seines nächsten Opfers. Es waren Spinnen und Queenie schrie kurz erschrocken auf, zog sofort den Zauberstab und brüllte den Zauberspruch in den Gang hinein.
Malfoy huschte auf Lupins Befehl hin eifrig nach vorne und der Irrwicht verwandelte sich sofort in eine Maske, die Eliza aus einer ihrer Erinnerungen kannte.
Es war eine silberne ganz- Gesicht Maske, verziert mit kunstvollen Ornamenten in blutrot. Nur die Augen und ein paar Schlitze für den Mund waren zu sehen. Eine Todesser- Maske
Ein Grüner Nebel bildete sich um und hinter der Maske.
„Riddikulus!“ keuchte Draco, woraufhin der Nebel verschwand, sich der Mund der Maske öffnete und zu einem breiten Lächeln verzog.
„Souverän gelöst“ kommentierte Lupin, als der Kurs bei dem Erscheinen der ersten Federn in schallendes Gelächter ausbrach. Draco, noch blasser als sonst, flüchtete sich zu Theo und Blaise, während Millicent nun dem Irrwicht gegenüber stand.
Doch dieser schien langsam durchzudrehen. Eine Gestalt nach der anderen erschien und verpuffte wieder- ein merkwürdiger Vogel mit lächerlichem Fell, ein Stepptanz- tanzendes Skelett mit Zylinder und, unter anderem, ein Paar Damenschuhe.
„Er ist nun durcheinander, gleich haben wir ihn erledigt!“ sagte Professor Lupin begeistert und rief Millicent dazu auf, sich dem Irrwicht zu stellen, der sich sofort in die Größte Angst seines neuen Opfers verwandelte.
Eine Frau erschien, ihr Gesicht unerbittlich. Sie sah Millicent nicht sehr ähnlich, abgesehen von den Augen. Sie machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch Millicent war schneller. Ihr Riddikulus war erstaunlich ruhig und kontrolliert.
Daraufhin, als Mrs Bullstrode samt der neuerlichen Dogge auf ihrem Arm verschwunden war, schickte Remus Eliza in den Ring.
Eliza atmete tief durch und wartete darauf, dass etwas geschah. Der Irrwicht verwandelte sich abrupt.
Eine riesige, wild brennende Flamme erschien auf dem Boden und reichte bis zur Decke. In ihrer Mitte stand Pyre, stumm schreiend, während aus ihr heraus ein silbernes Etwas quoll. Eine Erinnerung überraschte Eliza. Sie schien erneut in Pyres Körper zu sein, denn sie sah Regulus aus einer merkwürdigen Perspektive vor sich stehen.
„Es ist unwahrscheinlich, dass sie dich retten kann“ sagte der Black resigniert und blickte zu Boden.
„Erzähle nicht so etwas. Eliza ist stark und sie wird mit Sicherheit einen Ausweg finden, so wie sie ihn immer findet. Ich habe sie nicht ausgewählt, weil sie aufgibt!“
„Riddikulus!“ rief Eliza sofort, als sie erneut festen Boden unter den Füßen spürte, und in den Flammen verwandelte sich Pyre in ihre Drachengestalt, hob mit einem Flügelschlag ab und flog über einen blauen Himmel, einen Salto nach dem anderen vollführend.
Der Irrwicht, vollkommen entsetzt von dem begeisterten, euphorischen Lachen von Megan, Queenie, Millicent und Eliza zerbarst in tausend kleine Fitzelchen.
„Ausgezeichnet!“ lobte Lupin, auch wenn seine Klasse skeptisch und still war, „Dieser Teil des Unterrichts ist fürs erste beendet. Wir spazieren noch ein wenig weiter und beruhigen uns bei einem Häppchen Schokolade. Es ist nicht nötig, außerhalb dieser Katakomben über diese Vorfälle zu sprechen, denn eigentlich geht es niemanden etwas an, was eure größte Furcht ist. Es ist gut sie zu kennen, aber das heißt nicht, dass die ganze Schule es erfahren soll.“
„Also ist bei Longbottom etwas schief gelaufen, weil einer der Gryffindors seinen Mund nicht halten konnte?“ fragte Theodore und schüttelte den Kopf erneut.
„Es wäre besser gewesen, wenn niemand erfahren hätte, wessen Irrwicht es war. Aber Hogwarts hat sich in dieser Beziehung nie verändert. Gerüchte über alles verbreiten sich hier rasend schnell. Also erwähnt lieber nirgendwo, dass wir überhaupt hier waren, sonst muss ich leider mit ernsten Konsequenzen rechnen“ lächelte Remus und sie setzten ihren Weg fort, deutlich gelassener als zuvor.
Treppen führten nun in komplizierten Bewegungen nach unten und es wurde merklich feuchter und dunkler, weshalb Professor Lupin sie aufforderte, ebenfalls Lichter zu entzünden.
Letztendlich standen sie in einem runden überkuppelten Raum, in dessen Wände je ein Wappen der Häuser und ein Fremdes Symbol eingemeißelt waren.
Auf dem Boden fand sich das unverkennbare Zeichen für Wasser und an der Decke ein sogenannter keltischer Knoten.
„Dieser Ort ist voller Magie. Hier wurden schon seit langen Zeiten die Rituale der Kelten durchgeführt. Er schützt das ganze Schloss vor vielen Gefahren, die ihr als Schüler zumeist nicht mitbekommt. Er ist wirkungslos gegen schwarze Magie, aber es gibt Geschichten von Schulleitern, die hier Rat einholten, um sich auf kommende Bedrohungen vorzubereiten. Hier befindet sich auch der Weg in den See. Dazu muss man allerdings erst das Rätsel dieses Ortes lösen, das selbst für die Weisesten unserer Zeit eine große Schwierigkeit darstellen kann. Die Lösung wurde nicht einmal unter den Schulleitern von Hogwarts weitergegeben, denn man soll sich als würdig den alten Traditionen erweisen. Außerdem weiß niemand mehr so genau, was eigentlich geschehen wird, wenn man das Rätsel gelöst hat. Ob sich dann ein alter Zauber aktiviert, ob man mit den Ahnengeistern sprechen kenn oder sich nur die Pforte zum See öffnet- all das hängt von der Magie und demjenigen ab, der zaubert.“

Professor Lupin führte sie nun zurück durch die Katakomben, die seinen Schülern nicht mehr halb so gruselig vorkamen wie noch zuvor, auch wenn noch immer merkwürdige Geräusche aus den Wänden drangen und es noch immer sehr ungemütlich war.
Sie marschierten gemeinsam zu Verwandlung, wo vermutlich schon die nächste Überraschung auf sie wartete. Auf dem ganzen Weg unterhielten sich Eliza und ihre Freundinnen über diesen merkwürdigen Raum.
„Also willst du versuchen, dort eine Antwort auf Pyres Leiden zu finden?“
„Allerdings. Und ich könnte den Weg in den See noch mit einholen.“
„Das klingt alles sehr gefährlich“ widersprach Megan sorgenvoll.
„Mit genügend Planung und ein bisschen Mut dürfte es machbar sein. Es ist eine der wenigen Möglichkeiten, die Pyre noch bleiben- die mir noch bleiben. Ich könnte es nicht aushalten, zu wissen, dass dort noch eine Chance für sie verborgen ist. Heute Abend knöpfen wir uns dieses Rätsel vor!“
„Heute Abend machen wir überhaupt nichts“ warf Queenie strikt ein, sie schien noch am ehesten von Elizas Plänen überzeugt, „Wir haben Astronomie, da können wir nicht einfach am anderen Ende der Schule herumturnen! Außerdem sollten wir uns vorher noch einmal mit Runen- Magie auseinandersetzen.“
„Was habt ihr vier jetzt schon wieder vor?“ fragte Theodore, der unerwartet zu ihnen aufschloss.
„Wie viel hast du gehört?“ schnappte Eliza sofort.
„Nur, dass ihr in diesen Raum gehen und sehen wollt, wie er funktioniert.“
„Das ist schon mal zu viel“ sagte Millicent.
„Ganz ruhig“ sagte Blaise, die Hände verteidigend hebend, „Wir wollen euch helfen. Immerhin sind wir auch in Alte Runen und können womöglich etwas mehr ausrichten, als ihr.“
„Aber ihr könnt uns nicht helfen, weil ihr niemals erfahren werdet, was unser Ziel ist.“
„Es hat etwas mit deinem merkwürdigen Irrwicht zu tun, da bin ich mir sicher, Potter“ argumentierte Malfoy, leicht schadenfroh dreinblickend.
„Möglicherweise ja, möglicherweise nein.“
„Wir werden es auch so herausfinden, dazu sind wir einfach zu gute Slytherins!“ sagte Theo. Eliza schnaubte.
„Ihr dürft und ihr könnt es nicht.“
„Nur, weil du es nicht willst“ erwiderte Blaise.
„Verdammt richtig!“
„Jungs“ sagte Megan und seufzte, „Das Ganze ist um einiges größer als eure kleinen Bagatell- Probleme. Wir drei haben schon einen Schwur abgelegt, es niemandem zu erzählen, obwohl wir es überhaupt nicht wissen dürften. Diese Angelegenheit ist mit Gesetzen verbunden, die weit über die von Zauberern und Hexen hinausgeht. Eliza rührt an den Geboten der Unsterblichkeit und Zeit, die wir niemals werden verstehen können.“
„Ihr Potters habt aber echt Pech mit allem, oder?“ witzelte Blaise, doch seine Augen blieben vollkommen ernst, „Wir können dir helfen. Als Reinblüter, als Slytherins und als Freunde.“
„Nette Klimax, Zabini, aber es geht nicht.“
Doch Millicent betrachtete Blaise durchdringend, als wäre sie eine Art Bodyguard.
„Ich glaube, er hat Recht, Eliza. Natürlich sollst du es keinem erzählen, der so offensichtlich mit Du- weißt- schon- wem in Kontakt treten kann, aber momentan ist das dringendere Problem unsere liebe Pyre.“
„Ihr werdet nun alle dafür sein, oder?“ fragte Eliza resigniert und nacheinander nickten die drei Slytherin- Mädchen, wenn auch nicht sonderlich begeistert.
„Nur bei dieser einen Sache und nur, wenn wir eure Hilfe brauchen. Wenn ihr auch nur ein Wort dazu zu irgendjemandem ausplaudert, seid ihr tot.“
„Es würde uns sowieso niemand glauben. Also: schieß los“ forderte Draco auf.
„Das schließt deinen Vater auch mit ein, Malfoy. Er wird vermutlich im Laufe des Nachmittags gewaltig an Ansehen von dir verlieren, darauf sei gefasst“ grummelte Eliza genervt, „Jetzt werde ich nicht darüber sprechen, sondern möchte erst einmal nur diese Stunde hinter uns bringen.“
„Du kannst dich ja auf Zaubertränke und Alte Runen freuen“ munterte Queenie sie auf, als sie sich endlich im Verwandlungs- Klassenzimmer an ihre Plätze setzten.
„Heute“ begann Professor McGonagall auch schon den Unterricht, „werden wir die erste getrennte Stunde vornehmen. Die, die ich aufgerufen habe, kommen bitte nach vorne und gehen durch das Portal im Wandschrank.“
„Unser Tag ist ganz schön überladen mit Abenteuern“ kommentierte Megan, nahm einen Schluck Wasser aus dem Wasserspeier an der Wand und stellte sich dann neben Eliza.
Goyle ganz vorne öffnete die schweren Türen des Schranks und trat durch die verzauberte Rückwand und verschwand.
„Jeder von ihnen gelangt an einen anderen Ort, an dem er sich den Aufgaben mittels des Zaubers stellen muss. Insgesamt gibt es fünf Wappen zu sammeln, jedes steht für einen Punkt in der Benotung. Viel Erfolg!“

Eliza kämpfte sich in der folgenden Stunde durch eine Horde Gnome, verzauberte dafür eine Schlange in eine Liane, kletterte in einen Baum hinein, um mit einem verwandelten Schmetterling das erste Wappen zu schnappen, sprang mit einem Fallschirm, der vorher ein Blatt gewesen war, durch ein Wappen auf eine kreisrunde Hecke, welche sie dann in ein Falltuch verwandelte und todesmutig in einen Abgrund sprang.
In dem dortigen Tunnel verzauberte sie eine Spinne und ihren Faden in einen Enterhaken und ein Seil, hangelte sich damit über einen Abgrund, fing das dritte Wappen gleichzeitig ein und wäre fast an No. Vier vorbei gejoggt, wäre da nicht das verräterische Bimmeln merkwürdiger Glöckchen gewesen. Eine weitere Spinne musste als Gegenstand herhalten und wurde prompt in eine Zange verwandelt.
Eliza kletterte durch den Turm, wobei sie meistens alle drei Verwandlungen gleichzeitig anwenden musste, um in den Dachstuhl zu gelangen, wo das letzte Wappen auf sie wartete.
Vollkommen außer Atem und schrecklich zerkratzt spürte sie den vertrauten Sog, der sie zurück in das Klassenzimmer transportierte.
Die anderen stolperten mit ihr zusammen durch die Tür. Megan war von Kopf bis Fuß durchnässt und roch nach Salzwasser, Draco hatte einen Sonnenbrand und allgemein waren alle Anwesenden aus den Parcours in einem merkwürdig verwahrlosten Zustand.
„Noch einmal mach ich das nicht durch“ grummelte Zabini und zog Pansy einen Ast aus den Haaren.
Professor McGonagall begrüßte die wackeren Schüler zurück in die Klasse, die im Gegensatz zu ihren Freunden mehr verschlafen aussah.
„Jeder von ihnen hat mindestens das vierte Wappen erreicht, was eine ausgezeichnete Leistung ist, die zeigt, dass sie schnell denken und handeln können. Mr Zabini, bei ihnen war es wirklich Pech, wenige Sekunden hätten ihnen am Ende ausgereicht. Ms Jones, sie waren sehr gut- die Beste in der Prüfung. Das gibt noch einen Pluspunkt. Heute erlasse ich dem aktiven Teil des Kurses die Hausaufgaben. Die anderen schreiben bitte einen Aufsatz über die gelernten Verwandlungszauber, mindestens zehn Zoll.“
Professor McGonagall entließ den Kurs und man entschloss, zuerst die Duschräume im Slytherin- Gemeinschaftsraum aufzusuchen und sich von ihren Kollegen entschuldigen zu lassen.
Megan und Eliza betraten das Mädchenbad und zwei der Duschkabinen relativ am Ende.
„Das war vollkommen übertrieben. Wenn die anderen Tests auch so laufen, kann ich bald weder Laufen noch meinen Arm benutzen“ grummelte Megan und reichte Eliza das Duschgel durch den Vorhang und erhielt im Austausch das Shampoo.
„Vielleicht kann Queenie ja mal wieder eine Massage für uns einrichten. Nur Astronomie muss heute Abend wirklich nicht sein.“
„Wie Recht du einfach hast. Die Sinistra wird bestimmt wieder unterstellen, wir würden Verletzung vortäuschen. Dabei kann ich sogar beweisen, dass mich dieser Papagei angepickt hat.“
„In welcher Landschaft warst du denn? Malfoy wurde ja scheinbar in eine Wüsten- Oase katapultiert.“
„Wurde er wirklich, hatte ja überall Sand. Ich hatte Glück mit meiner Karibik- Insel. Nachdem ich das fünfte Wappen gefunden hab, habe ich erst einmal am Strand entspannt.“
Wenig später, dank der Föhnzauber in der Ecke, verließen die beiden Freundinnen den Gemeinschaftsraum auf dem Weg zu Zauberkunst. Professor Flitwick hatte den Raum verlassen und stand mit Professor Sinistra, Eliza verdrehte die Augen, vor der Tür.
Die anderen Mädchen waren noch nicht zurückgekehrt und Malfoy tupfte sich mit einem Zaubertrank das Gesicht ein.
Es dauerte noch weitere zehn Minuten bis auch Daphne und Pansy ihre Plätze einnahmen, wobei sie einen Duft nach Vanille im gesamten Raum verbreiteten. Zabini, die Haare noch immer nicht trocken, nieste.
Nun betrat der kleine Professor den Raum, seine Lehrling mit einem mitleidigen Blick bedenkend: „Ich habe schon von ihrem Parcours in Verwandlung gehört und habe daher beschlossen, es heute um ihretwillen langsamer angehen zu lassen, als geplant. Daher werden wir ein paar kleine Zauber wiederholen und ein wenig Theorie abhandeln. Allerdings habe ich zuerst eine Notiz von Professor Sinistra. Sie lässt ausrichten, dass der Unterricht heute Abend ausfallen muss, da sie die einmalige Gelegenheit hat, mit einem besonderen Teleskop in Oxford das Sternenbild des Drachen genauer zu studieren.“
Eliza hätte fast laut gejubelt, als sie das hörte. Die Slytherins tauschten ungläubige und begeisterte Blicke.
Unter der Bank klatschten Megan, Queenie, Millicent und Eliza ab, während Theodore, Draco und Blaise sofort ihre Blicke suchten. Die Jungs wollten noch immer wissen, was die Mädchen geplant hatten.
Für die restliche Stunde lehnte sich die jüngste Potter entspannt zurück und plante im Kopf bereits den Ausflug in den See durch.

***
Das war eine schwere Geburt meinerseits. Es war diesmal wirklich nicht einfach, in den Schreibfluss zu kommen und ich muss auch sagen: ich habe den Text der Unterrichtsstunde komplett gelöscht, weil ich es so schrecklich fand. Deshalb wundert euch nicht, dass da nicht mehr Info kam.
Für den Fall, dass jemand nicht mehr weiß, was er eigentlich in seinem Kommentar schreiben wollte, hier ein paar Fragen:
1. Millicent hatte ja die Idee, Pyres Seele in einen neuen Körper zu stecken und ihr damit das Leben zu retten. Was haltet ihr von dem Vorschlag bzw. was würdet ihr vorschlagen?
2. Wie fandet ihr den Alte Runen Unterricht und Professor Babbling? Ich persönlich finde sie sehr sympathisch.
3. Verteidigung gegen die Dunklen Künste war ja etwas anders gestaltet als man es gewohnt war. Habe ich euch mit Geheimnissen und Informationen überladen, oder was haltet ihr sonst davon?
4. Der Drache im See. Freut ihr euch auf den Ausflug in die magische Unterwasserwelt?
5. Die Jungs stecken jetzt auch schon fast mit drin. Ist das eine gute Sache, oder nimmt die Information langsam Überhand?
6. Der Verwandlungsunterricht war ja schon angekündigt als Parcours. Wie gesagt war die Szene vorher länger. Wollt ihr mehr davon, oder reicht euch dieser kurze Einblick?

Ansonsten dürft ihr natürlich auch gerne quer Beet durch das Kapitel eure Meinung abgeben, positiv/negativ- ich freue mich über Alles!

Sollen die Kapitel eigentlich kürzer und weniger überladen sein oder bei dieser Länge und Reichhaltigkeit bleiben?

Noch eine schöne Woche,
LG,
Jay


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Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz