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Fanfiction

...Und es verändert sich Alles! - Versteckte Gefühle

von schneewittchen00

„...Es wird sich niemals etwas ändern! Wir werden immer für einander da sein!..."

Eine Weasley, ein Potter und ein Malfoy, hätte man das jemals für möglich gehalten? Hätte man die Eltern der Kinder gefragt, wären sie sicher erst in schallendes Gelächter ausgebrochen und dann vor Schreck in Ohnmacht gefallen. Und doch ist es passiert. Bereits an ihrem ersten Tag in Hogwarts freundeten sich Albus Potter und Scorpius Malfoy an. Sie waren beide dem selben Haus zugeordnet worden und verstanden sich auf Anhieb gut. Ein paar Tage später machte Albus seinen neuen besten Freund mit Rose Weasley, seiner gleichaltrigen Lieblingscousine bekannt. Wer gedacht hätte, diese Mischung wäre explosiv, hatte Recht und doch gleichzeitig Unrecht. Es gab oft Streit, einer stachelte den anderen an und doch verstanden sich die drei blendend und vertrauten dem jeweils anderen blind. Auch als Rose und Scorpius im fünften Jahr zu Vertrauensschülern ernannt wurden tat das der Freundschaft keinen Abbruch. Albus hatte immerhin seit seinem ersten Tag gründlichst daran gearbeitet niemals für dieses Amt in Frage zu kommen, war er doch als Unruhestifter in Hogwarts bekannt wie ein bunter Hund. Mit der Zeit bürgerte es sich ein, dass die beiden Jungen ihre Mahlzeiten mit Rose und ihren Freundinnen gemeinsam am Griffindortisch einnahmen. So waren sich auch Albus und Alice, die Tochter des Schulleiters, näher gekommen. Hier sollte vielleicht erwähnt sein, dass sich die beiden in ihren abgebrühten Streichen in Nichts nachstanden.

In den bisher gelaufenen 6 Jahren an der Schule für Hexerei und Zauberei zeigte sich aber nicht nur, dass die drei eine innige Freundschaft hegten, sondern auch, dass jeder seine kleinen Geheimnisse hat und nichts ist, wie es scheint.
Albus ist tagsüber das Schlitzohr ohne wenn und aber, in der Gegenwart seiner Freunde wird er jedoch zum sanftmütigsten Menschen der Welt, er hört zu und gibt Ratschläge und wäre aus dem Dreiergespann niemals wegzudenken.
Rose und Scorpius sind tagsüber die pflichtbewussten Vertrauenschüler. Nachts schleichen sie sich mit Albus aus dem Schloss um auf den Ländereien die Seele baumeln zu lassen und die für kurze Zeit gewonnene Freiheit zu genießen.
In diesen Stunden ist Rose das ganze Gegenteil ihres Scheins der strebsamen immer verplanten Schülerin, sie hat Spaß am Leben und zeigt sich als äußerst kluge, berechnende Person, die alles und jeden um den Finger wickeln und manipulieren kann.
Scorpius hingegen wird beinahe Tag und Nacht von den Schülerinnen umgarnt und hat dadurch den Ruf eines Playboys weg. Es ist nicht so, als würde er niemals die Angebote der Mädchen annehmen, doch an sich herangelassen hat er bisher keine, außer Rose. Vielleicht könnte das etwas bedeuten, doch selbst wenn er Hoffnungen hegen würde, hatte er sich diese im fünften Jahr gründlich verbaut.
Und was das Verhältnis der beiden anbelangt, steht seit ihrem 16ten Geburtstag fest, wie es immer sein wird.

Fast zwei Jahre zuvor

Rose und Scorpius waren in ihrem fünften Jahr zu Vertrauensschülern ernannt wurden und übernahmen die damit einhergehenden Pflichten.
In den Sommerferien hatte Rose wieder ihren Geburtstag gefeiert und ihr war eine mehr oder weniger schreckliche Erkenntnis gekommen. Sie hatte sich in Scorpius, ihren besten Freund, verliebt. Durch die gradiose Idee ihres Cousins James, welcher Scorpius beim Flaschendrehen ziemlich direkt die Frage stellte, ob er auf Rosie stehen würde, antwortete dieser jedoch ziemlich pragmatisch: Sie war seine beste Freundin und er hätte nicht vor dies jemals zu gefährden. Durch diese Situation bestätigt und aus Angst, durch ein Geständnis könnte sich alles verändern und sie würde einen ihrer ältesten und liebsten Freunde verlieren, hatte sie beschlossen zu schweigen und so zu tun, als wäre nichts.
Leider scheiterte das daran, dass sie sich viel zu oft gehen lies, wenn sie sich unbeobachtet fühlte.
Scorpius hatte Rose in den letzten Wochen beobachtet und ihm war aufgefallen, dass sie in letzter Zeit ziemlich angespannt und vorallem abgelenkt war. Er hatte sie noch öfter in der Bibliothek angetroffen als sonst und wenn er sich zu ihr setzte fiel ihm auf, dass Unmengen durchgestrichener Sätze auf irgendwelchen Schmierblättern standen und viel mehr Tintenkleckse als sonst ihre Pergamente zierten. Und das obwohl sie sonst eine so außerordentlich vorbildliche und säuberliche Art und Weise hatte ihre Aufgaben zu erledigen. Als es Al und ihn in die Bücherei verschlagen hatte, weil dieser mal wieder einen Strafaufsatz schreiben musste, hatte er von weitem ganz hinten in der Ecke Rose zusammengesunken auf ihrem Stuhl sitzen und nach draußen starren sehen. Ein anderes Mal hatte sie die Arme verschränkt, den Kopf darauf gebettet und schien zu schlafen. Offensichtlich war die Bibliothek ihre einzige Zufluchtsstätte geworden und so kannte er sie gar nicht. Früher hatte sie mit Albus oder ihm, oder zumindest mit einer ihrer Freundinnen geredet. Aber als er Alice, die sonst immer Rat wusste, fragte, konnte diese auch nur mit den Schultern zucken und meinte zu ihm, dass ihr das auch schon aufgefallen sei, Rose sich bisher jedoch mit ihren Problemen nicht an sie gewendet habe. Die einzige die eventuell hätte Rat wissen können, wäre Dominique gewesen und auch nur dadurch, dass sie einfach im Hogwartsexpress das Blaue vom Himmel geraten und mitten ins Schwarze getroffen hatte! Aber woher sollte das auch jemand wissen.

Während die beiden an diesem Abend wieder ihren Rundgang machten bemerkte Scorpius, dass sie die ganze Zeit gedankenverloren aus dem Fenster sah. Er atmete tief durch und stellte dann die Frage, die ihm schon seit Wochen auf der Zunge brannte.
„Rose, was ist los mit dir?“ Ertappt schaute die Rothaarige zu ihrer Begleitung und lächelte schief.
„Was meinst du Scorp? Es ist doch alles in Ordnung?“
Scorpius zog eine Augenbraue hoch und sah sie mit seinen grauen Augen skeptisch an. „Und warum verkriechst du dich dann die ganze Zeit in der Bücherei und vermeidest es mit Al oder mir etwas zu unternehmen? Seit wir wieder hier sind hast du bereits drei mal auf das Hogsmeadewochenende verzichtet und dich stattdessen im Schloss irgendwo verkrochen. Alice meinte, dass du nicht mal mit den beiden hingehen wolltest und sie dich nur noch in der Bibliothek finden kann. Du hast zwar früher auch rechtzeitig deine Aufgaben gemacht, aber ich habe das Gefühl jetzt tust du es, um uns aus dem Weg zu gehen.“
„Aber das stimmt doch gar nicht“ murmelte Rose und sah betreten aus dem Fenster.
„Wie ist es denn dann...“
„Weißt du...ach nein...ich kanns dir nicht sagen....ist schon gut“ Ein verunsichertes Lächeln auf den Lippen setzte Rose ihren Weg durch den Gang fort. Perplex sah Scorpius ihr hinterher und folgte ihr schließlich.
„Seit wann bin ich nicht mehr derjenige, mit dem du über alles reden kannst?“ Rose sah ihn verwirrt an und bemerkte, dass sich in seinen Augen Ärger und Enttäuschung sammelten.
„du bist doch derjenige, dem ich alles sage“ lachte Rose und legte den Kopf schief.
„Offensichtlich nicht!“ Und bevor er noch etwas hinzufügen konnte hatte Rose ihn umarmt und murmelte gegen seine Brust „Ich hab Angst.“
Fragend blickte er sie an, bevor ihm auffiel dass sie ja nichts sehen konnte. „Wovor denn“
„Ich weiß auch nicht, vor den Prüfungen, vor dem was danach kommt, einfach davor dass sich etwas ändert. Ich schätze dieses ewige Nachdenken hat auch mich ein bisschen verändert.“
Scorpius schloss seine Augen, nickte und drückte sie an sich. „Ach Rosie es ist doch alles in Ordnung, du solltest die letzte sein die Angst vor den ZAGS hat und danach wird sich rein garnichts ändern. Alice, Al und ich werden immer für dich da sein, deine Familie auch und ich glaube nicht dass du überhaupt vor irgendwas in deinem Leben Angst haben musst.“ Er grinste sie schelmisch an und zog sie an der Hand weiter. „Los wir müssen noch einen Korridor prüfen und dann können wir auch endlich Schluss machen.“
Rose nickte und sie gingen weiter. Niemals würde sich etwas ändern....er hatte es schon wieder gesagt. Natürlich würde sich niemals etwas ändern. Er würde niemals plötzlich vor ihr stehen und behaupten er wäre in sie verliebt und wolle mit ihr zusammen sein. Für ihn würde sich niemals etwas ändern.
Und so fasste Rose schweren Herzens einen Entschluss. Sie würde es ihm niemals sagen, sie würde einfach nur die beste Freundin sein die er sich wünschen konnte und würde ihre Gefühle vergessen. Wer weiß, vielleicht war es ja so einfach.

Und so begann das siebente und damit letzte Schuljahr für die drei...

Rose hatte ihren „Schwur“ eingehalten und nie etwas gesagt, sie hatte aufgehört in Selbstmitleid zu versinken und gab sich nach Außen hin immer stark. Wenn sie und Scorpius durch die Gänge streiften sah man jedoch nicht nur 2/3 des Freundesgespannes, oder das Schülersprecherpaar. Viel mehr bemerkten die engsten Freunde schon eine Zeit lang, dass sich irgendetwas zwischen den beiden zu verändern schien.

Rose saß genervt im Büro der Schulsprecher und raufte sich die Haare. Wie sollte sie Albus nur jemals erklären, dass sie ihn nicht immer für den ganzen Unfug den er verzapfte in Schutz nehmen konnte! Erst heute morgen waren zwei der Vertrauensschüler bei ihr gewesen um ihr zu erzählen, was sie beobachtet hatten. Momentan wägte sich der junge Mann offensichtlich in Sicherheit weil seine besten Freunde ihn durch ihr Amt zu schützen schienen!
„Hey Rosie was hat dich denn zur Weißglut getrieben?...schon wieder?“ wurde sie plötzlich aus ihren Gedanken gerissen und kaum hatte der blonde Slytherin, der in der Tür stand das >schon wieder< ausgesprochen, war bei ihm der Groschen gefallen. „Oh....Albus? Was hat er denn jetzt schon wieder gemacht“ verdrehte Scorpius die Augen.
Rose war vor Schreck zusammengefahren, als er sie angesprochen hatte und begann nun sich zu Sammeln und zu sprechen „Unser Unruhestifterpaar Nummer 1 ist mal wieder von zwei Vertrauensschülern erwischt worden, wie sie sich gerade aus dem Schloss schleichen wollten...schon wieder! Wann zum Teufel lernt dieser Trottel endlich, dass wir sein Verhalten nicht immer vor allen anderen rechtfertigen können!“ Sie warf die Arme in die Höhe und dramatisierte somit ihre Aussage und als sie Scorpius näher ansah bemerkte sie sein Grinsen und wirre schwarze Haare, die direkt hinter ihm zum Vorschein kamen.
„Hey Lieblingscousinchen! Dein Lieblingstrottel ist da“
„Das sehe ich Al, was hast du dieses mal zu deiner Verteidigung zu sagen? Es ist ja schön und gut, dass dir keiner mehr Punkte abzieht, weil er sich nicht traut den Zorn der Schulsprecher auf sich zu ziehen, aber ich schwöre, wenn du das nochmal machst hexe ich dich zum Mond!“ Mit düsterem Blick durchbohrte sie Albus.
„Oho....Al...ich würde mir das gut überlegen! Du weißt wer Jahrgangsbeste ist und so ziemlich jedes Buch in der Bibliothek gelesen hat! Rosie könnte ihre Drohung wahr machen, vielleicht solltest du auf der Hut bleiben!“ Scorpius hatte sich zu Rose gesellt und ihr den Arm um die Schultern gelegt während sie sich erhoben hatte.
Albus lachte auf „Als ob! Du würdest doch deinen Lieblingscousin vermissen Rosie, wer sonst liefert euch eine gute Ausrede, wenn wir doch mal außerhalb des Schlosses entdeckt werden....in der Nacht? Dann könnt ihr immernoch sagen ihr musstet mich zurückholen“ Er streckte die Zunge raus und Rose seufzte.
„Apropos, wie wärs? Ich wollte euch zwei abholen und ein bisschen zum Schwarzen See gehen? Dominique und Alice wollen auch komm...“ Ehe er seinen Satz zuende bringen konnte hatte Scorpius seine Kollegin bereits auf den Flur gezogen und Albus gleich mit. Die Tür fiel ins Schloss und die drei machten sich auf den Weg nach draußen. Am See saßen schon die beiden anderen, ihre Schuhe und Socken lagen irgendwo hinter ihnen und sie saßen auf ein paar Steinen und hielten die Füße ins Wasser. An so einem wunderbar warmen Abend war das einfach ein Genuss.
Albus stellte sich hinter Alice und hielt ihr die Augen zu während diese sich lachend umdrehte drückte er ihr ein Küsschen auf die Schläfe und piekste sie in die Seite. Vor Schreck wäre das Mädchen beinahe ins Wasser gerutscht. Sie quiekte auf. „Ach Alli ich finde es so süß, wie man dich immer wieder ärgern kann!“ Damit quetschte er sich zwischen die beiden Mädchen und legte jedr einen Arm um. „Und Dome? Was gibt es Neues aus dem Hause Ravenclaw?“
Die blonde Halbveela rümpfte die Nase, es war ein offenes Geheimnis, dass sie mit ihrem Haus nicht ganz glücklich wahr. Natürlich passte sie gut dort hin. Sie lernte sehr fleißig, schrieb gute Noten und war meistens sehr auf Regeln bedacht....naja meistens. Immerhin war sie gerade am schwarzen See. „Als ich gegangen bin haben wieder alle über ihren Büchern gehockt. Ich schätze die haben nichtmal gemerkt dass ich gegangen bin“
Rose setzte sich neben ihre Cousine und lehnte ihren Kopf an ihre Schulter „Ich frage mich warum die die ganze Zeit lernen! Die können doch den ganzen Stoff schon. Die könnten ohne jedes Problem jetzt schon ihre Abschlussprüfungen schreiben“
Mit einem Satz war Albus ins knietiefe Wasser gesprungen und spritzte seine Cousinen voll: „Du doch auch Rosie! Jetzt kommt und genießt euren freien Tag Mr. Und Mrs. Schulsprecher!“
Rose sprang ebenfalls ins Wasser und wischte ihrem Cousin dabei eine volle Ladung Wasser ins Gesicht „Pass auf dass ich dir keine Punkte abziehe Potter“ lachte die Rothaarige. Alice hatte sich inzwischen zu ihrer besten Freundin bekannt und auf Albus gestürzt. Der verlor das Gleichgewicht und lag plötzlich der Länge nach im seichten Wasser. Was Alice nicht bedacht hatte war, dass er sie festhalten und mitziehen würde. Also lagen die beiden jetzt klatschnass da und lachten sich kaputt.
Rose wollte sich gerade nach Dome umschauen, als sie plötzlich selbst Bekanntschaft mit dem Wasser machte. Sie tauchte auf und spuckte Wasser in einer kleinen Fontäne aus bevor sie in das diabolische Grinsen von Scorpius sah.
„Duuuu...!!!“ und schon war die reinste Wasserschlacht in vollem Gange. Alice und Albus retteten sich aus dem Wasser, liesen sich auf den Kies am Ufer fallen und beobachteten die beiden im Wasser aus sicherer Entfernung. Alice lehnte sich an ihn und Dome gesellte sich zu ihnen, nachdem sie schon das zweite Mal einen Schwall wasser ins Gesicht bekommen hatte.
„sind sie nicht süß“ meinte sie lächelnd. Albus nickte grinsend „die besten Freunde die man sich vorstellen kann“
„wenn du das sagst Al“ Dominique zwinkerte ihm zu und lies sich nach hinten fallen. Außer ihr wusste niemand von den Gefühlen ihrer Cousine und seit sie per Zufall auf dieses Geheimnis gestoßen war wünschte sie sich, dass Scorpius es endlich erkennen würde. Leider hatten die beiden sich in den letzten Jahren immer mehr in der „Nur Freunde“-Schiene festgefahren, selbst wenn sie sich regelmäßig wie ein Pärchen verhielten.
„Hey Leute wir gehen schon mal zurück! Bleibt nicht mehr zu lange, sonst erkältet ihr euch noch“ rief Albus seinen beiden Freunden im Wasser zu und holte Dominique damit aus ihren Gedanken zurück. Die beiden andren winkten zum Zeichen dass sie verstanden hatten und verfingen sich dann wieder in einem Wasserkampf.
Trotz der Hinweise von Albus hatten Rose und Scorpius noch zwei Stunden am Wasser gesessen, nachdem sie ihren Krieg aufgegeben hatten. Beide lagen patschnass auf dem Kies und sahen zum Sternenhimmel.
Eine ganze Weile sagte niemand etwas, bis Scorpius das Wort ergriff: „Meinst du es wird immer so bleiben wie jetzt? So....einfach und...keine Ahnung...“
Rose schloss die Augen und dachte einen Moment an ihre Gefühle und das Verprechen, das sie sich selbst vor zwei Jahren gegeben hatte. „Ja....ja ich denke schon. Was sollte sich denn auch ändern.“ Mit einem müden Lächeln drehte sie ihren Kopf in Richtung Scorpius und blickte ihn fragend an.
„Ich weiß nicht...immerhin wird sich nach diesem Schuljahr doch alles ändern. Jeder geht seiner Wege und so...“
„Weißt du nicht mehr was du mir vor zwei Jahren gesagt hast? Es wird sich nie etwas ändern! Nur weil die Schule dann vorbei ist und Hogwarts der Vergangenheit angehört, heißt das doch noch lange nicht, dass unsere Freundschaft sich auch voneinander entfernt“ Mit einem Lächeln erhob sie sich und hielt ihm die Hand hin „Los komm wir sollten zurück zum Schloss gehen. Al hat Recht, sonst erkälten wir uns wirklich noch! Außerdem solltest du dringend ins Bett, wenn du dir plötzlich so untypische Gedanken machst“ Rose zwinkerte und Scorpius ergriff ihre Hand und stand auf. Er legte einen Arm um ihre Schulter und wuschelte ihr durchs Haar „Ich wusste ja gar nicht, dass du dir diese Worte damals so zu Herzen genommen hast, dass du sie heute noch weißt Rosie!“ Er lachte und zog sie mit sich in Richtung Schloss. Er bemerkte nicht wie der Blick von Rose ein wenig wehmütiger wurde und sie leise dachte: „wenn du wüsstest, wie sehr...“ Im Schloss angekommen verabschiedete sich Rose in Richtung Turm und Scorpius in Richtung Kerker. Als er dort ankam, saß ein verschlafener Albus in einem der Sessel vorm Kamin und sah ihn fragend an: „Also >nicht mehr so lange machen< hieß eigentlich nicht erst zwei Stunden später hier aufkreuzen“ der Malfoy schälte sich aus seinem nassen T-Shirt und zuckte mit den Schultern „Wir haben halt die Zeit vergessen. Ich geh ins Bett. Gute Nacht Al“ er bemerkte nicht, wie sein bester Freund ihm mit hochgezogener Augenbraue hinterherblickte. „Soso...die Zeit vergessen..“

„Uaaaaaah, das gibt’s doch nicht! Ich bin noch nie zu spät gekommen“ Schreiend schlitterte Rose durch die Gänge und kam schließlich vor ihrem Klassenzimmer zum stehen. Seufzend richtete sie ihre Uniform atmete tief durch und trat schließlich ein, während genau in diesem Moment das Geräusch der Klingel zu hören war. Sie lies sich sich auf ihren Platz neben Scorpius nieder und wühlte in ihrer Tasche um ihr Zaubertränkelehrbuch herauszusuchen. Während sie geschäftig ihre Sachen auf den Tisch sortierte piekste Albus von hinten mit seinem Stift in ihren Rücken. „Heee, psssst, Rose! Was war denn mit dir los! Du bist ja noch nie so knapp zum Unterricht gekommen“
Genervt drehte Rose sich um und schnitt eine Grimasse „Jaaaaa. Gibs zu du willst doch nur die Bestätigung dass du gestern Recht hattest! War halt ein bisschen spät und ich war müde und hatte total vergessen dass ich gestern meine Sachen im Büro hab liegen lassen. Also musste ich sie da holen gehen.“ Rose drehte sich wieder um und stellte ihre Tasche ab um dem Unterricht aufmerksam zu folgen. Plötzlich beugte sich Scorpius zu ihr hinüber und flüsterte „Können wir in der Mittagspause reden? Ich brauche deinen Rat“ Ohne von ihrem Pergament aufzublicken nickte sie und schrieb ihren Satz zuende bevor sie sich auf den Weg zum Vorratschrank machte um die Zutaten für den gewünschten Zaubertrank zu holen.

Während die vier Freunde ihre Sachen einpackten und Albus schon vom Mittagessen träumte und Alice seinen Mittagswunsch vorschwärmte ergriff Scorpius das Wort: „Geht doch schon mal vor, Rose und ich haben noch was zu erledigen.“ Das Paar nickte und machte sich allein auf in den Speisesaal. Rose sah Scorpius an: „Können wir das auf dem Weg oder im Büro klären? Ich muss nämlich nochmal da vorbei“ Als Scorpius nickte, lächelte Rose und hängte sich bei ihm ein. So liefen die beiden bis vor die Tür des Schulsprecherzimmers. Während Rose ihre Tasche absetzte und in einem Berg aus Pergamenten, Stiften und Tintenfässchen nach ihrem Aufsatz für Verwandlung suchte, setzte sich Scorpius auf das Sofa vorm Kamin und lies kleine bunte Funken aus seinem Zauberstab sprühen. „Sag mal Rose, glaubst du mich könnte auch eine wirklich mögen?“ Die Angesprochene, welche sich gerade einen Keks in den Mund gesteckt hatte, verschluckte sich vor Schreck an den Krümeln und fing furchtbar an zu husten. „Wieso fragst du?“
„Naja....ich mein nur, du kennst ja meinen durchaus bekannten Ruf sicher auch. Immer nur für das eine zu haben...bla, bla, bla!“
Rose lies sich neben ihrem Freund auf die Couch sinken und legte die Füße hoch: „Natürlich! Warum sollte dich jemand nicht so sehen können? Ich mag dich doch auch und zwar nicht weil du immer nur das eine willst“ Sie zwinkerte und hielt ihm die Kekspackung hin. Während er sich einen nahm sah er in das Feuer im Kamin. „Aber wie kommst du überhaupt jetzt plötzlich auf so ein Thema? Früher war dir doch auch nicht wichtig was die anderen von dir halten.“
„Naja....“ Bevor er überhaupt richtig angesetzt hatte, brach Scorpius auch schon wieder ab. „Raus mit der Sprache!“
„Es...also....hmmmmm. Es gibt da ein Mädchen, das ich sehr mag. Und ich...naja ich habe mich gefragt, ob sie vielleicht auch nur diese Person in mir sieht oder ob es möglich wäre, dass sie vielleicht doch mehr als eine Freundin wird.“ Er hatte sein Problem immer schneller werdend und ohne Luft zu holen geschildert und atmete jetzt tief durch und lies seinen Kopf nach hinten fallen.
Rose wirkte etwas konfus und sah ihn ungläubig an. Dann bildete sich ein unsicheres Lächeln auf ihren Lippen und sie griff nach seiner Hand „Versuch es doch einfach herauszufinden“ Er drehte den Kopf in ihre Richtung und nickte „Aber wie....“
„Ach komm schon Scorp! So sehr auf den Kopf gefallen warst du doch noch nie! Frag sie doch einfach nach einem Date oder so. Vielleicht geht sie ja mit dir nach Hogsmeade oder was weiß ich. Bei sowas warst du schon immer kreativer als ich“ Sie schloss die Augen und fuhr sich durch die Haare.
„okay...ja vielleicht hast du Recht!“ Mit neuem Schwung stand er auf und ging auf die Tür zu. „Also los lass uns essen gehen“.
„Ach....geh doch schonmal vor, ich komme gleich nach“ Rose lächelte ihm entgegen und als er sie fragend ansah erklärte sie sich: „Ich muss noch meinen Aufsatz für Verwandlung suchen und kurz in den Turm zurück. Wir sehen uns gleich!“ Scorpius nickte noch und dann trat er aus dem Raum.
Kaum hatte sich die Tür geschlossen fiel das Lächeln von Rose Gesicht ab und sie rutschte tiefer auf die Couch, sodass sie nun entgültig lag. Dass irgendwann diese Frage von Scorpius kommen würde war ihr immer klar gewesen, aber sie hätte nie gedacht, dass es so schmerzhaft sein würde sich einzugestehen, dass da in der Tat nicht mehr zwischen ihnen sein würde als Freundschaft. Sie legte die Hände auf ihr Gesicht und begann zu schluchzen. Ihr ganzer Körper bebte und aus ihren Augen traten unendlich viele Tränen des Schmerzes. Sie fühlte sich plötzlich so furchtbar und beschloss sich für den Rest des Tages krank zu melden. Sie packte ihre Sachen zusammen. Zauberte ihre vom weinen geröteten Augen fort und trat aus dem Raum. Es war ziemlich sicher, dass sie gerade niemandem über den Weg laufen würde, da sich alle auf das Mittagessen stürzten. Komisch. Vorhin hatte sie so einen Hunger gehabt. Aber inzwischen war ihr der Appetit gründlich vergangen.
Vollkommen in Gedanken versunken umklammerte Rose ihre Tasche und die Bücher in ihren Armen und blickte stur auf den Boden. Ihr fiel schon gar nicht mehr auf, dass ihr plötzlich wieder Tränen die Wangen hinunter liefen. Womit sie nicht gerechnet hatte war, dass Alice eigentlich auf der Suche nach ihr war um sie um Hilfe bei ihrer Hausarbeit für Astronomie nächste Woche zu bitten. Als ddie dunkelhaarige ihre Freundin endlich entdeckt hatte, hob sie den Arm und wollte schon nach ihr rufen, als ihr auffiel, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. Rose kam, ohne es zu bemerken auf sie zu und hatte immernoch den Blick auf den Boden gerichtet. Als sie kurz vor Alice in den Korridor Richtung Turm einbog, konnte ihre Freundin deutlich erkennen, dass ihre Wangen nass waren. Also entschloss sie sich, später mit ihr zu reden und fürs erste zurück zum Mittagessen zu gehen.
Dort angekommen hatte sich inzwischen auch Scorpius eingefunden und scherzte mit Albus. Sie lies sich neben Dominique sinken und flüsterte ihr zu, dass sie ihr dann etwas Wichtiges zu sagen habe. Die Blondine wirkte überrascht, nickte aber verstehend. Nach dem Mittagessen erhoben sich alle und gingen in Richtung ihrer Unterrichtsräume davon. Alice verabschiedete sich mit einem Kuss von Albus und verschwand mit Dominique in Richtung Gewächshäuser. Beim Unterricht ihres Vaters sollte sie auf jeden Fall pünktlich sein.
„Also, was gibt es denn so Wichtiges?“ Dominique blickte ihre Freundin neugierig an.
Alice seufzte. „Dome....wann hast du Rosie zum letzten mal weinen sehen?“ Verwirrt hob diese eine Augenbraue, legte den Finger ans Kinn und schien scharf nachzudenken: „Hm...gute Frage...schon lange nicht mehr. Sie hat sich lange nicht mehr ernsthaft verletzt, also nicht davon und ansonsten hatte sie auch nie tiefgründigere Probleme, zumindest keine von denen ich weiß. Wieso? Was ist denn passiert?“
„Ich hab sie doch vorhin gesucht, weil ich sie wegen Astro um Hilfe bitten wollte. Gefunden hab ich sie auch, aber sie hat mich gar nicht bemerkt und als sie direkt vor mir vorbei gegangen ist habe ich Tränen auf ihren Wangen gesehen. Ich wüsste wirklich gerne was passiert ist.“
„Das ist wirklich seltsam, ist denn vorher irgendwas passiert als ich nicht dabei war?“ Dome besuchte nicht die selben Kurse wie ihre Freundinnen, da sie eine Ravenclaw war.
„ Nein nichts...oh...naja vielleicht doch. Aber wenn war ich nicht dabei. Scorpius hatte sich und Rose für später zum essen entschuldigt, weil sie noch was zu klären hätten. Ohje...wer weiß was er zu ihr gesagt hat!“ Alice verzog grimmig die Miene, doch Dominique legte ihr beschwichtigend die Hand auf den Arm. „Ganz ruhig Alli...wenn es wirklich irgendwas wichtiges war, wird sie uns das schon noch erzählen. Vielleicht hatte sie sich ja auch nur irgendwie verletzt oder es waren Freudentränen!“ In Gedanken zog Dominique jedoch scharf die Luft ein. Am Ende hatte der beste Freund von Rose es jetzt entgültig vermasselt. Sie musste unbedingt mit ihrer Cousine reden. Schließlich war sie die einzige, die deren Geheimnis kannte.


Zur selben Zeit richteten Albus und Scorpius ihre Plätze im Verwandlungsraum ein.
„Hey Scorp. Hattest du nicht gesagt, dass Rosie zum Mittagessen nachkommen wollte? Sie ist ja immernoch nicht da!“
„Ja ich habe mich auch schon gewundert. Sie meinte nur, dass sie noch ihren Aufsatz suchen müsste, vielleicht hat sie ihn ja immernoch nicht gefunden.“
„Ruhe meine Herren, Miss Weasley hat sich für den Rest des Tages entschuldigen lassen und nun würde ich gerne mit dem Unterricht beginnen wollen!“ Sofort schreckten die beiden aus ihrem Gespräch, als der Professor das Thema beendete.
Fragend blickte Albus zu seinem Freund, welcher unwissend mit den Schultern zuckte. Bis vor einer halben Stunde hatte Rose noch komplett gesund ausgesehen und einen heiteren Eindruck gemacht. Vielleicht sollten sie dann mal nach ihr sehen.


Rose lag seitdem sie den Schlafsaal betreten hatte in ihrem Bett, hatte einen Stillezauber um sich gelegt und weinte sich die Seele aus dem Leib. Sie hatte ihr Kissen an sich gezogen und fühlte sich gar nicht gut. Ihr war gerade, als hätte sie jede nur erdenkliche Krankheit gleichzeitig, so elend war ihr zu Mute. Sie wollte Scorpius nicht mit einem anderen Mädchen sehen. Dass er hin und wieder eine um den Finger wickelte, hatte sie verkraften können, da er bisher nie ernst gemacht hatte. Doch dieses Mal schien im wirklich viel an diesem Mädchen zu liegen, wenn er sich solche Gedanken darum machte, wie er auf sie wirken könnte.
Rose merkte nicht, wie Alice am Ende des Schultages den Raum betrat und gleich Dominique mitbrachte. Die beiden setzten sich zu Rose aufs Bett und lösten den Zauber auf. Als Alice ihr schließlich die Hand auf den Rücken legte, drehte sich die Weasley um und blickte ihren Freundinnen in die Augen. „Um Himmelswillen, was ist denn passiert Rose“ vollkommen entsetzt wurde sie angesehen, also begann sie leise und etwas stockend von ihrem Gespräch mit Scorpius zu erzählen und von ihren Gefühlen und dass sie nicht weiter wusste. Die beiden anderen Mädchen trösteten sie so gut es ging, aber was sagt man einer Freundin, die zutiefst verletzt ist und das, ohne dass der Betreffende es überhaupt bemerkt?

Ein paar Tage später saß Rose wieder im Unterricht. Sie zauberte sich jeden Morgen die dunklen Augenringe und die geröteten Augen fort und setzte ein gekonntes, aber falsches Lächeln auf. Nach wie vor spielte sie Albus und Scorpius die heile Welt vor, bis ihr Cousin sie fragte, was denn mit ihr los gewesen sei. Die Klassenbeste wand sich mit der Ausrede, sie hätte eine furchtbare Erkältung und ein bisschen Fieber gehabt heraus und schien damit fürs Erste davonzukommen.

Eines Abends saßen die drei im Büro der Schulsprecher und tranken Tee, als Scorpius bekannt gab, dass er Anna Wiley um ein Date gebeten hatte. Albus verschluckte sich leicht und klopfte dann seinem besten Freund auf die Schulter. „Wusste gar nicht, dass du auf sie stehst?“
„Ja ich hab lange überlegt. Naja und wir werden kurz vor Weihnachten einen der Hogsmeade Tage gemeinsam verbringen.“
Rose lächelte ihn an und fragte vorgeblich neugierig „Das ist ja super! Ist das nicht eins der Mädchen aus eurem Haus? Wie ist sie denn so?“
Die Jungs begannen zu erzählen und wenn sie diesen Worten glauben schenken konnte wäre dieses Mädchen wirklich ein guter Fang. Sie hätte sich wirklich gerne mehr für ihren besten Freund gefreut. Dummerweise standen ihr dabei die eigenen Gefühle im Weg. „So die Herren, es ist spät! Ich verabschiede mich dann schonmal ins Bett. Ich freu mich echt für dich Scorp! Bis später Al“ Mit einem Winken verschwand sie durch die Tür und direkt Richtung Schlafsaal.
„Hui, das kam plötzlich“ waren die gelachten Worte von Albus noch zu vernehmen, bevor sich die Tür entgültig schloss.

Es war Anfang Dezember...
Über Nacht war der erste Schnee gefallen. Dieses Wochenende sollte das letzte Hogsmeade-Wochenende sein, bevor es in die Weihnachtsferien ging. Dieses Mal waren Dominique und Rose allein unterwegs. Alice und Albus hatten sich verabschiedet, als sie in Hogsmeade angekommen waren. Die beiden wollten sich ein paar schöne Stunden zu zweit machen. Scorpius hatte heute sein Date mit Anna und fiel deshalb auch weg. Schon allein wenn Rose an die beiden dachte, tat es ihr im Herzen weh. Dominique hängte sich bei ihr ein und lächelte ihr tröstend zu, als wüsste sie genau, was Rose gerade durch den Kopf ging. „Lass den Kopf nicht hängen Rosie. Irgendwann wird er schon einsehen was er verpasst und feststellen dass diese Anna überhaupt nicht zu ihm passt“
Leise seufzend und tief die Luft einatmend nickte Rose „Ja vielleicht. Ansonsten habe ich vielleicht doch alles falsch gemacht.“
„Was meinst du damit?“
„Naja...damals als du mich im Zug gefragt hast, hattest du ja Recht. Ich hatte mir eingestanden, dass ich doch etwas für Scorp empfinde und dann hat er immer wieder gesagt, dass sich nie etwas zwischen uns ändrn wird und wir immer die besten Freunde sein werden. Also habe ich den Entschluss gefasst, ihm nie zu sagen, was eigentlich in mir vor geht und dass ich die beste Freundin sein möchte, die er haben kann.“ Dominique sah sie ungläubig an „Oh Rosie“. Diese lächelte bitter und fuhr fort „Und ich meine zwei Jahre hat das ja auch bestens funktioniert. Ich hätte nie erwartet, dass es mich so aus der Bahn wirft, wenn wer irgendwann ernsthaftes Interesse an einem Mädchen zeigt. Und jetzt kann ich ihm nichteinmal mehr richtig unter die Augen treten und so sein wie früher , ohne dass er merkt, dass irgendetwas nicht stimmt.“ Sie machte eine kurze Pause und hielt die Nase in Richtung Himmel und schloss die Augen. „Jetzt bin ich trotzdem Schuld daran, dass sich alles verändert. Obwohl wir es nie wollten und ich mir felsenfest vorgenommen hatte dieses Versprechen wahr zu machen. Wer weiß was gewesen wäre, wenn ich es ihm doch einfach erzählt hätte.“
„Vielleicht hätte er dich dann verstanden. Aber ich weiß schon was dein Problem ist. Du hattest Angst eure Freundschaft zu gefährden. Ihr seit so eng befreundet, ich kann gut nachvollziehen, dass du das nicht für eine Liebe aufs Spiel setzen wolltest, von der du nicht weißt ob er sie erwidert hätte oder ob eine Beziehung überhaupt gehalten hätte. Und egal welches von beidem es gewesen wäre, Albus hätte immer darunter gelitten, weil sich seine besten Freunde plötzlich aus dem Weg gehen.“ Dominique strich ihrer Cousine sanft über den Rücken.
„ja und jetzt leidet Al trotzdem darunter, weil ich Scorp und damit irgendwie auch ihm versuche aus dem Weg zu gehen.“
„Kopf hoch Süße, das wird schon wieder. Warte einfach ab was die Zukunft noch bringen mag“ Aufmunternd lächelte sie ihre Cousine an und meinte: „Komm lass uns die restlichen Besorgungen machen und dann heim gehen. Es ist kalt und ich brauche ganz dringend einen neuen Vorrat an Karamellbonbons!“ Rose lachte, als sie an die Obsession ihrer Cousine mit dieser Süßigkeit dachte. Als sie jedoch den Honigtopf verließen und die breite Straße entlang gingen, entdeckte sie in einiger Entfernung einen weißblonden Haarschopf und dicht daneben glattes, dunkelbraunes Haar. Anna und Scorp. Plötzlich war die eben aufgebaute Freude wieder verschwunden und sie wollte nur noch weg. „Dome. Können wir bitte hier weg. Ich ertrage das nicht mehr“ Die rothaarige wendete sich von dem Anblick des Paares ab, ohne zu bemerken, dass Scorpius ihren roten Haarschopf schon ausgemacht hatte und tief seufzte. Er hatte so lange nicht mehr richtig mit seiner besten Freundin geredet. In letzter Zeit sah sie immer etwas krank und geschwächt und vollkommen fertig m den Nerven aus. Ihre Noten hielt sie noch auf dem selben Niveau, aber mit Albus und ihm hatte sie schon lange nichts mehr unternommen. Er wollte sich schon von dem Mädchen an seiner Seite lösen um auf Rose zuzugehen, als diese sich wegdrehte, ihrer Cousine etwas sagte und mit dieser in Richtung Schloss verschwand. Etwas enttäuscht ballte er die Hand zur Faust und drehte sich erneut zu seinem Date um. Anna lächelte ihn freundlich an und schlug vor, dass die beiden sich langsam auf den Weg zurück nach Hogwarts machen sollten. Während er ein belangloses Gespräch mit seiner Begleitung führte, drehte sich in seinem Kopf alles um seine beste Freundin. Was war nur plötzlich los mit ihr. Sie hielt sich nur noch im Büro auf, wenn er nicht da war. Verlies es, sobald er die Tür öffnete und nach den Unterrichtsstunden flüchtete sie regelrecht aus den Räumlichkeiten um auch ja nicht nur ein Wort mit ihm oder Al wechseln zu müssen.

Auch in den Wochen vor Weihnachten änderte sich die Konstellation zwischen ihnen nicht. ER sah die roten Haare von Rose immer nur von weitem oder, wenn sie sich total in den Unterricht vertieft neben ihm auf einem Stuhl befand.
Inzwischen hatte er sich ein Herz gefasst und war mit Anna zusammen gekommen. Auch Albus mochte sie eigentlich ganz gerne. Die beiden kannten die braunhaarige schon eine ganze Weile, da sie ebenfalls eine Slytherin war. Lachend saßen sie eines abends zu dritt im Gemeinschaftsraum in den Sesseln vorm Kamin und erzählten sich die verschiedensten Geschichten und spekulierten, was wohl in den Weihnachtsferien auf sie zukommen würde.
Auch an Albus war nicht vorbei gegangen, dass Rose ihnen aus dem Weg ging und er hatte den Entschluss gefasst, sie in einer ruhigen Minute im Fuchsbau abzupassen und mit ihr zu reden. Vielleicht würde sie ihm ja sagen, was schief gelaufen war. Er wollte sein letztes Schuljahr nicht damit verbringen seine beste Freundin und Cousine leiden zu sehen. Alice wollte ihm beim besten Willen nicht verraten, was in Rosies Kopf vor ging, auch wenn sie es zu wissen schien.

Während Rose sich gerade im Garten um die Dekoration für das bevorstehende Weihnachtsfest kümmerte, hatte Albus dann auch endlich die Gelegenheit seine Cousine anzusprechen.
Grandma Molly hatte ihn nach draußen geschickt um Rose zu helfen. Ganz leise hatte er einen Schneeball geformt und sich von hinten an sie angeschlichen. Während er unbemerkt neben ihr zum Stehen kam, legte er einen Arm um sie und ihm selben Moment landete eine Portion Schnee in ihren Haaren.
Erschrocken quiekte Rose auf und drehte sich zur Seite. „Hey Rosie“ Grinste ihr das Gesicht ihres Lieblingscousins ins Gesicht. Ihre Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln und sie antwortete mit leiser Stimme „Hey Al“. Etwas erschrocken sah er sie an, so leise hatte er sie noch nie reden hören. Sie hatte aber offensichtlich auch nicht vor, davon zu laufen, also fragte er sie: „Rosie...willst du mir erzählen was in den letzten Monaten mit dir los war?“ Er hatte seinen Arm immernoch auf ihrer Schulter und lehnte seinen Kopf an ihren. „Nichts wieso fragst du?“
„Komm schon Rose! Du kannst mich nicht für dumm verkaufen. Ich bin dein Cousin und dein bester Freund. Ich merke doch wenn was nicht stimmt. Du bist so blass wie noch nie, hast immer Augenringe und bist total dünn geworden. Nichtmal Ali oder Dome wollen mir erzählen was mit dir los ist und ich kann dich ja nicht selbst fragen, immerhin gehst du mir seit Monaten aus dem Weg. Es ist ja fast als hättest du was gegen Anna....oh“ Etwas verwundert sah er sie an. Zaghaft lächelte sie und schloss die Augen „Du hast also tatsächlich etwas gegen sie? Das ist das Problem an der Sache?“ Doch Rose schüttelte den Kopf. „Nein Al, Anna ist nicht das Problem. Zumindest nicht direkt.“
„Was ist es dannn?“
„Weißt du...eigentlich wollte ich dich da gar nicht mit rein ziehen und dir wollte ich auch nie aus dem Weg gehen. Aber es war unvermeidlich das zu tun, wenn ich Scorp aus dem Weg gehen will. Ihr hockt ja die ganze Zeit beieinander.“
„Wieso willst du Scorp aus dem Weg gehen?“ Albus verstand in diesem Moment gar nichts mehr.
„Weil ich immer nur die beste Freundin sein werde....“ ganz leise hatte Rose die Worte in ihren Schal gemurmelt und blickte ihren Cousin nun traurig lächelnd an. „Sag bloß es ist dir nie aufgefallen, dass ich vielleicht doch ein bisschen mehr für unseren besten Freund übrig haben könnte?“ Verwirrt schüttelte er den Kopf. „Naja...wie auch. Er hat es ja nicht einmal selbst bemerkt. Und als er immer wieder wiederholt hat, dass sich die Freundschaft zwischen uns nie verändern würde habe ich mir geschworen das wahr zu machen. Dummerweise hätte ich nie damit gerechnet, dass es so ein Schlag in den Magen wäre, wenn ich ihn eines Tages wirklich mit einem anderen Mädchen sehen würde...“
„Ach Rosie...das tut mir so leid. Warum hast du es mir denn nie gesagt?“ In diesem Moment fühlte Al sich ein kleines bisschen schlecht, erstens weil er Anna mochte und zweitens, weil ihm nie aufgefallen war, wie sehr seine Cousine doch an ihrem besten Freund hing.
„Schon gut Al. Ich hatte Angst weißt du. Ich wollte nicht dass er das von dir erfährt und dass sich dadurch alles ändert.“
„Rosie sag es ihm! Bitte. Er macht sich solche Gedanken warum du nicht mehr mit uns redest und was er falsch gemacht haben könnte. Er macht sich solche Sorgen darum was in letzter Zeit mit dir passiert ist“
„Nein Al. Ich halte mein Versprechen. Ich versuche wieder mehr für euch da zu sein. Versprochen. Aber sagen werde ich ihm das ganz bestimmt nicht. Vielleicht...wer weiß vielleicht kann ich es ja sogar hinbekommen und mich mit Anna anfreunden oder zumindest mit ihr auskommen. Irgendwie bin ich ihm das ja schuldig.“
„Du glaubst doch nicht, dass du das wirklich willst!“
„Nein, aber ihr beide bedeutet mir zu viel um das wegen ihr aufs Spiel zu setzen. Eigentlich habe ich das ja schon getan.“

Nach diesem Gespräch verliefen die Feiertage eigentlich fast wie jedes Jahr. Die Enkel machten im Garten des Fuchsbaus Schneeballschlachten, bauten Schneemänner und flogen mit den Besen durch die Schneewehen und hatten Spaß. Rose und Albus erzählten sich, was in den letzten Monaten so alles passiert war und waren unzertrennlcih wie eh und je. Als wäre nie auch nur ein einziger Vorfall gewesen. Es tat Rose sichtlich gut endlich einen ihrer besten Freunde wieder zu haben und jetzt wo er Bescheid wusste konnte er sie auch ein wenig besser aufmuntern. Die Farbe kehrte teilweise in ihr Gesicht zurück und ihre Haar wirkten wieder so lebendig wie vor Monaten. Davor war einfach alles an ihr stumpf geworden. Viele hatten es nur darauf geschoben, dass Rose mit den bevorstehenden Prüfungen ihre Probleme hatte und der Stress sie krank machte.

Nach den Ferien und zurück in Hogwarts beteiligte sich Rose wieder mehr am Gemeinschaftsleben. Sie erledigte nach wie vor gewissenhaft ihre Aufgaben als Schulsprecherin, brachte es jedoch immernoch nicht wieder übers Herz viel allein mit Scorpius in diesen Räumen zu sein. Beim Mittagessen scherzte sie aber wieder mit ihren Freunden und auch mit dem Blondschopf. Mehr oder weniger schaffte es Rose sogar, sich mit Anna anzufreunden und mit ihr auszukommen. Albus hatte recht, eigentlich war sie ein ganz nettes Mädchen.
Alice und Dominique waren sichtlich froh darüber, ihre beste Freundin endlich wieder im Leben stehen zu sehen, auch wenn sie wussten, dass immernoch die Hälfte davon der Schein war.
Sie waren aber nicht die einzigen die hinter Rosies Lachen noch immer das verschreckte Reh sahen. Auch wenn sich Scorpius freute, dass sie wieder mehr mit ihm und Albus unternahm, bemerkte er, dass sie immernoch nicht wieder die Alte war. Er hätte gerne gewusst, was die Ursache für Rose Verhalten gewesen war. Dann hätte er vielleicht etwas ändern können.

Momentan hatte er jedoch wenig Zeit um darüber nachzudenken. Die Prüfungen standen an, zum letzten Mal und damit waren auch die Ergebnisse wichtiger als die letzten Schuljahre. Also hielt er sich vorallem mit Albus, Alice, Dome und Rose in der Bibliothek oder im Schülersprecherbüro auf. Dort hatten die Fünf immer ihre Ruhe, wenn es woanders zu laut zum lernen wurde.
Sie hatten alle hart für ihre Ergebnisse gearbeitet und als die letzte Prüfung geschrieben war saßen sie alle zusammen erleichtert und ausgelaugt in den Räumlichkeiten von Rose und Scorpius und tranken Tee. Sie lachten und schwatzen und schwelgten in Erinnerungen. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass das Ende des letzten Schuljahres gekommen war und er es sich ganz anders vorgestellt hatte. Er hatte viel mehr damit gerechnet, dass Albus, er und Rose viel mehr gemeinsam über die Ländereien streifen würden und jeden Winkel von Hogwarts in sich aufzunehmen versuchten. „Irgendwie war dieses Schuljahr merkwürdig“ Setzte plötzlich Alice an und alle sahen zu ihr auf „Naja ich meine, es ist das letzte Schuljahr. Es ist fast vorbei! Hättet ihr gedacht dass das so schnell geht? Dass wir so schnell an der Schwelle zum Erwachsen werden stehen und sich so urplötzlich alles verändert?“
Scorpius stutzte und ihm schwirrte ein Satz durch den Kopf „Es wird sich nie etwas ändern“ Lügner. Lügnerin. Beide hatten gelogen als sie sich das damals versprochen hatten. Wer hätte gedacht dass sich das Leben schon verändern würde bevor überhaupt der Ernst des Lebens losgegangen war? Diese Wochen waren die letzten, bevor sie sich nie wieder als Mitschüler begegnen würden. Er seufzte. Albus hatte sich erhoben und nach Alice Hand gegriffen um sie Hochzuziehen: „Also Leute, ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber ich habe Hunger. Und bevor Alice hier noch mehr Sentimentalitäten kundtut nehme ich sie lieber mit“ Lachte er und küsste sie auf die Wange. Dominique stellte ihre Tasse beiseite und stand auf „Ich komme mit“ Rose wollte auch gerade aufstehen um sich ihren Freunden anzuschließen als Scorpius sie festhielt und sagte: „Geht doch schonmal vor, wir kommen dann gleich nach“ Rose sah ihn verwirrt an. „Was? Aber ich hab Hunger!“ Er grinste und meinte „Den hast du auch noch in einer halben Stunde“ Als sich die Tür geschlossen hatte atmete er aus und schaute sie an. „Also....willst du mir nicht auch langsam erzählen was mit dir los ist?“ Rose schwieg eisern und sah ihn fragend an. „Was meinst du? Ist doch alles in Ordnung?“
„Rose ich bin nicht dumm.“
„Danke dass du mich daran erinnerst!“ Rose hatte sich hochgezogen und war auf die Tür zugegangen. Sie hatte gerade die Klinke in die Hand genommen um die Tür zu öffnen, als plötzlich eine Hand neben ihrem Kopf erschien und die Tür zudrückte. „Rose....“ sie senkte ihren Kopf und ein paar Tränen sammelten sich in ihren Augen. „...sag mir was los ist Rosie“. Als er bemerkte, dass sie die Türklinke loslies und ihr Arm nach unten rutschte griff er nach ihren Schultern und drehte sie zu sich um. Mit allem hatte er gerechnet. Mit Wut, weil er sie nicht gehen lies, mit einem Lächeln, das beteuerte es sei nichts oder mit einem Lachen....aber niemals mit Tränen. Er hatte seine beste Freundin so lange nicht weinen sehen. Perplex schaute er sie mit einem warmen Blick an und zog sie in seine Arme. Ihre Augen weiteten sich ein bisschen, doch dann lehnte sie ihre Stirn gegen seine Brust und krallte sich in seinen Pullover. Doch wie vom Blitz getroffen lies sie ihn wieder los und wich wieder ein Stück Richtung Tür zurück. Vor ihrem inneren Auge zog ein Bild von vor nunmehr fast drei Jahren vorbei. Auch da hatte sie Scorpius umarmt und ihr beteuert: „Niemals wird sich etwas ändern“ Wiederholte sie leise diese Worte.
„was hast du gesagt?“ Etwas verwirrt von ihrer plötzlichen Reaktion schaute er die Rothaarige vor sich an. „So war es doch oder? Immer hast du gesagt es wird sich niemals etwas ändern...“
„Ja das stimmt schon, ich habe es ja auch so gemeint, aber es hat sich etwas verändert. Du hast dich verändert und ich wüsste gerne warum...“
Rose schüttelte den Kopf. „Hast du es denn wirklich nie bemerkt?“
„Was den Rose. Sag es mir doch einfach. Warum redest du schon so lange nicht mehr mit mir über deine Probleme?“ Ehrlich verzweifelt schaute er ihr in die Augen während sie sich an der Tür hinunter rutschen lies und schließlich auf dem Boden sitzen blieb und ihre Beine anzog.
„vielleicht weil du das Problem warst....“ Sie wich seinem Blick aus und verknotete ihre Hände miteinander
„Rosie....sieh mich doch endlich mal richtig an. Was war denn dein Problem mit mir? Und offensichtlich bin ich ja immernoch das Problem, denn mit Albus ist ja wieder alles im Lot“ Er hatte sich neben sie auf den Boden gesetzt und nun starrten die beiden in Richtung des geöffneten Fensters, durch das der warme Sommerwind hereinwehte. Der Himmel färbte sich langsam orangerot, während die Sonne dem Horizont immer näher kam.
Als Rose jedoch immernoch nichts sagte legte er ihr einen Arm um die Schultern und sah sie flehend an „Bitte Rosie, rede mit mir...“
Die Angesprochene atmete tief ein während der alte Familienkater Krummbein langsam näher geschlichen kam und sich auf ihre Füße legte. Geistesabwesend streichelte sie über das Fell und meinte schließlich leise „Ich hatte mir eigentlich vorgenommen es dir niemals zu sagen. Ich hatte Angst davor, dass sich etwas ändern würde wenn du es wüsstest und hey...hat ja auch eine ganze Weile ziemlich gut geklappt“ müde lachte sie auf und drehte ihm den Kopf zu.
„Und was genau war jetzt das Problem?“ Scorpius konnte sich auf diese Worte immernoch keinen Reim machen.
„Ach weißt du Scorp. Manchmal kannst du schon ziemlich blind sein. Ich war verliebt in dich...naja das heißt...eigentlich bin ich es immernoch, schon ziemlich lange. Aber du hast ja jetzt Anna und demzufolge ist es eigentlich egal wo genau also das Problem lag.“
Stumm blickte Scorp seine beste Freundin an und wartete darauf dass sie laut anfing zu lachen und ihm mitteilte, dass sie ihn veralbert hatte. Es passierte jedoch nichts. Eine ganze Zeit verging in der niemand von beiden etwas sagte und nur der schnurrende Krummbein und das knisternde Feuer die Geräuschkulisse bestimmten. Da sie nicht ansetzte um irgendetwas zu sagen, faste er sich ein Herz „Du meinst das wirklich ernst?“ Ein Stummes Nicken war die einzige Bestätigung die er erhielt. „Aber warum hast du es mir dann jetzt doch gesagt?“
Rose zuckte resigniert mit den Schultern. „Naja...schließlich spielt es ja jetzt keine Rolle mehr. In mehr als nur einer Hinsicht. Du hast jetzt Anna und die Angst, dass sich jemals etwas ändern würde dadurch hat sich ja schon bewahrheitet bevor ich es überhaupt ausgesprochen hatte. Immerhin hat sich ja schon alles verändert. Davon abgesehen konnte ich es bisher für mich behalten, weil du nie aktiv auf mich zugekommen bist und mich zur Rede gestellt hast. Du hast akzeptiert, dass ich mich immer mehr von dir entfernt habe.“ Sie brach ab streckte sich, atmete durch und stand auf „Weißt du Scorp. Ich hatte akzeptiert, dass ich niemals deine Freundin, sondern immer nur die beste Freundin sein würde und hatte mich damit abgefunden. Ich gönne dir auch dein Glück mit Anna. Sie ist wirklich ein echt nettes Mädchen und ich bin sicher, dass sie dich glücklich machen kann. Ich hätte nur niemals damit gerechnet dass es mich so aus der Bahn wirft dich mit einer Anderen zu sehen.“ Sie öffnete die Tür, an der sie bis vor kurzem gelehnt hatte und schaute ihn noch einmal entschuldigend an „Es tut mir leid, dass ich es dir nie gesagt und damit unsere ganze Freundschaft kaputt gemacht habe.“ Bevor er auch nur die Möglichkeit hatte zu reagieren, waren ihre roten Haare durch die Tür verschwunden und er hörte das Schloss einrasten.
Total konfus sah er seiner besten Freundin hinterher. Er legte den Kopf in den Nacken und wandte seinen Blick an die Decke. Der zurückgelassene und immernoch kuschelbedürftige Krummbein strich nun um seine Beine herum und machte es sich letztendlich auch darauf gemütlich. Vollkommen in Gedanken versunken blickte Scorpius zu dem Kater und kraulte ihn. „Was sagt man dazu Krummbein....mit allem hätte ich gerechnet. Nur nicht damit. Wieso ist es mir nur nie aufgefallen? Warum hat sie es mir nicht einfach eher gesagt, ich konnte doch nicht wissen, dass ich derjenige bin der sie so verletzt hat. Das war doch der Grund, wieso ich immer wollte, dass sich nichts ändert.“ Fahrig strich er sich die blonden Haare aus den Grauen Augen und blickte sich verzweifelt um.

Erstaunlicherweise besserte sich nach diesem Gespräch sogar das Verhältnis der beiden wieder. Rose ging es mit ihrem Geständnis besser. Ihr war bewusst gewesen, dass sie kein „Ich liebe dich doch auch du Dummkopf“ von ihm hatte erwarten können. Immerhin hatte er eine feste Freundin. Sie hatte es ihm ja auch nicht mit solchen Hintergedanken gesagt. Es hatte nur unendlich gut getan sich den Kummer endlich von der Seele zu reden. Was Rose nicht wusste war, dass Scorpius immernoch einen inneren Kampf mit sich ausfocht. Sie bemerkte nur, dass er sich sehr um sie bemühte und es offensichtlich seine Art war, sich bei ihr zu entschuldigen. Anna war inzwischen ein relativ fester Bestandteil des täglichen Lebens geworden, sie aßen alle zusammen und verbrachten ihre freie Zeit bis zur Verkündung der Prüfungsergebnisse und dem Abschlussball miteinander und genossen jeden Tag. Lagen faul in der Sonne am schwarzen See oder taten endlich das, von dem Scorpius das ganze Jahr geträumt hatte. Sie saßen jeden Tag in einer anderen Ecke der Ländereien herum, vertrieben sich die Zeit und prägten sich alles genau ein. Wer weiß, vielleicht sollten dies die letzten gemeinsamen Stunden und vorallem die letzten Stunden in Hogwarts sein, bevor sich die Tore der Schule hinter ihnen für immer schließen würden.
Rose hatte ihren Freundinnen von dem Geständnis erzählt und dass sie sich tatsächlich besser fühlte. Alice und Dominique freuten sich für sie und glaubten ihr. Man sah, dass sie wieder ehrlich lachte, das Leben genoss und es endlich schaffte ihr letztes Schuljahr wahrzunehmen.
Aber allein Albus wusste, dass Rose' Geständnis in Scorpius einiges in Bewegung gesetzt hatte und es seit dem mit Anna immer schlechter lief.
Kurz vor dem Abschlussball trennten sich die beiden schließlich. Scorpius hatte ihr alles erklärt und Anna verstand ihn. Sie würden Freunde bleiben. Vermutlich waren sie nie viel mehr gewesen.


Ein paar Tage später...
Der Abschlussball war in vollem Gange. Albus und Alice vergnügten sich lachend auf der Tanzfläche. Die beiden würden direkt gemeinsam in eine Wohnung in London ziehen. Während Albus sich im Ministerium für eine Ausbildung zum Auror beworben hatte, wollte Alice im Krankenhaus anfangen. Dominique saß mit ihrer Begleitung an einem der vielen Tische und unterhielt sich angeregt. Die beiden würden gemeinsam als Referendare irgendwann nach Hogwarts zurückkehren.
Rose hatte vor ein paar Tagen von der Trennung des Traumpaars von Hogwarts gehört. Albus hatte es ihr erzählt und sie konnte nicht abstreiten, dass sich ein kleines Fünkchen Hoffnung in ihr gebildet hatte. Während Anna irgendwo mit ihrer Ersatzbegleitung und ein paar ihrer Freundinnen in ein intensives Gespräch vertieft war, konnte sie Scorpius nirgends ausmachen. Nachdem die beiden als Schulsprecherpaar die Pflicht gehabt hatten den Ball mit dem ersten Tanz zu eröffnen, hatte sie ihn aus den Augen verloren.
In Gedanken verlies sie den wunderschön dekorierten Saal und setzte sich auf eine der Bänke im Innenhof der Schule. Sie blickte zum Sternenhimmel und erschrak gewaltig, als sich plötzlich jemand neben ihr auf der Bank niederlies und ihr ein Glas anbot. Ohne ein Wort sahen beide hinauf und schließlich setzte Scorpius leise an: „Weißt du Rose...ich musste die ganze Zeit an deine Worte denken. Ich konnte einfach nicht mehr damit aufhören...“ „Das tut mir leid Scorp. Es war wirklich nicht meine Absicht dich so ins kalte Wasser zu schubsen.“
„Ach weißt du...ich glaube ich habe es gewusst. Seit dem Tag als du mir gebeichtet hast, dass du Angst hast, dass sich jemals etwas ändert habe ich es vermutet. Ich wollte es wohl nur nicht wahr haben. Immerbin warst du meine beste Freundin und das bist du auch jetzt noch. Irgendwann dachte ich dann ich habe mich vielleicht nur geirrrt und du hast nie wieder irgendwas angedeutet. Also habe ich nicht weiter darüber nachgedacht. Dabei...“
„Scorp...worauf willst du hinaus?“ Rose blickte ihn aus ihren wunderschönen Augen an und lächelte zaghaft.
„Dabei habe ich mich doch in dich verliebt.“ beendete er seinen Satz und schaute sie unverwand an. In Rose schwirrten unglaublich viele Gedanken und am meisten erwartete sie wohl, dass sich dieser Satz gleich als Scherz herausstellen würde.
„Wie...wann...?“ Setzte sie an irgendeinen vernünftigen Satz zu formulieren, als Scorpius keine Anstalten machte, sich auch nur in irgendeiner Weise zu erklären.
„Weißt du nicht mehr? An dem Abend vor fast drei Jahren. Du warst so ehrlich zu mir und hast mir deine tiefsten Ängste gezeigt. Ich konnte gar nicht anders. Dummerweise hatte auch ich Angst davor, was sich ändern könnte, wenn ich mir nur etwas darauf eingebildet hätte und du mich nur als deinen besten Freund sehen würdest. Danach hast du nie wieder auch nur ein Fünkchen dieses Gefühls gezeigt und ich dachte wirklich ich hätte mich getäuscht. Ich habe es nicht mehr ausgehalten und wollte endlich Ablenkung. Wenn du mich nicht liebst, habe ich gedacht, dann sollte ich auch damit aufhören. Der Versuch mit Anna hat auch ganz gut funktioniert, bis zu dem Zeitpunkt als du es mir gestanden hast. Dummerweise habe ich übersehen, dass ich dich damit so sehr verletzt habe, wie vermutlich noch niemand sonst.“
In Rose Augen hatten sich Tränen gebildet und sie sah erneut in den Sternenhimmel. Scorpius hatte sich inzwischen vor sie gekniet und wischte ihr die Tränen von den Wangen: „Hey...also wirklich Rosie, deine Reaktion habe ich mir anders vorgestellt“ schelmisch grinste er sie an und legte den Kopf schief. Rose schniefte leise und musste selbst über sich lachen. „Und jetzt?“
Scorpius setzte sich wieder neben sie und nahm sie in den Arm bevor er leise flüsterte „Ich hatte gehofft wir könnten uns vielleicht doch eine Chance geben? Nachdem wir so lange aneinander vorbei geschauspielert haben und wir vor der Veränderung sowieso keine Angst mehr haben brauchen? Immerhin hat sich ja vorher schon alles verändert.“ Er spürte nur wie Rose sich ein Stück von ihm entfernte und zaghaft nickte, bevor sie das schönste Lächeln aufsetzte, das er jemals gesehen hatte. Er legte ihr die Hand sanft in den Nacken und zog sie zu dem erlösenden Kuss zu sich heran. Ungesehen von den beiden tauchten plötzlich Albus, Alice und Dominique hinter ihnen auf und noch bevor sie sich in irgendeiner Weise darauf vorbereiten konnten schmiss sich Albus von hinten auf die beiden drauf und umarmte sie.
„Junge, Junge! Das wurde aber auch langsam mal Zeit“ Alle sahen sich an und brachen plötzlich in lautes Lachen aus.
Alice lächelte in die Runde und sagte schließlich: „Ich habe doch gesagt dass sich alles verändern wird.“


FIN


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