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Fanfiction

Dschinn ex Machina - Dumbledore packt aus

von Hairy Otter

„Also können Sie Loki sehen?“
Es war weniger eine Frage als vielmehr eine Bestätigung und Hermine hätte gern überraschter gewirkt, doch entsprach es nun einmal nicht der Wahrheit vorzugeben, dass sie auf diesen Gedanken nicht von selbst gekommen war, und zwar bevor sie den Kontrakt mit dem Dschinn geschlossen hatte.
„Der gute Albus und ich sind alte Freunde,“ sagte der Dschinn sarkastisch, doch Hermine kam nicht umhin, einen leicht nervösen Unterton zu vernehmen, was ihm eigentlich so gar nicht ähnlich war. Neugierig blickte sie sich um und sah, dass Loki mit verschränkten im Raum auf und ab schritt. Außerdem trug er jetzt eine dicke schwarze Robe. Etwas schien ihm Unbehagen zu bereiten und Hermine kam nicht umhin zu glauben, dass es an diesem Raum lag, in welchem sie es ohne das Kaminfeuer nicht lange ausgehalten hätte.
„Was hat er denn?“ fragte Hermine leise.
„Dschinns hassen unterirdische Gewölbe,“ antwortete Dumbledore mit einem Augenzwinkern und fuhr an Loki gewandt fort:
„Du könntest das Haus erkunden solange wir uns hier unterhalten. Das wäre für alle Anwesenden am angenehmsten.“
Der Dschinn machte eine rüde Geste, doch seine Augen flehten förmlich, diesen Ort wieder verlassen zu dürfen.
„Sie müssen es ihm erlauben.“
Hermine wusste durchaus, dass ein Dschinn sich stets im selben Raum mit seinem Meister aufhalten musste, es sei denn dieser beabsichtigte ihn zu verlassen. Loki ein wenig leiden zu sehen erschien ihr jedoch nicht weniger verlockend, als ein Paar Minuten Ruhe vor ihm zu haben. Dumbledore schien jedoch auf Letzteres zu bestehen.
„Ja, geh ruhig! Aber bleib im Haus!“
Der Dschinn stöhnte erleichtert und war im nächsten Moment verschwunden.
„Danke für den guten Tipp, Professor,“ sagte Hermine lächelnd und rückte unbewusst ein wenig näher ans Feuer heran.
„Ich habe Sie hierher gebracht, um Ihnen noch weit mehr gute Ratschläge zu erteilen, da ich diese Kreatur besser kenne, als mir lieb ist. Unsere Wege kreuzten sich vor fünfzig Jahren, als ich Monsieur Rimière mit der Bitte aufgesucht wurde, ihn von seiner Bürde zu befreien. Sie wundern sich bestimmt, weshalb ich der Verlockung von unbegrenztem Wissen und Unsterblichkeit entsagt habe, doch um dies zu erklären, muss ich um weitere fünfzig Jahre ausholen. Ich muss Sie allerdings vorweg warnen, dass meine Erzählung Ihre Meinung über mich tief erschüttern könnte, denn sie betrifft ein dunkles Kapitel meines Lebens, von welchem nur meine engsten Bekannten wissen. Es handelt von unverzeihlicher Schuld, die mich bis heute verfolgt. Loki weiß darüber selbstverständlich bis ins kleinste Detail Bescheid und wird nie müde werden mich mit der steten Erinnerung daran zu quälen. Aus dem selben Grund hat es keinen Sinn Ihnen auch nur die kleinste pikante Einzelheit dieser Ereignisse zu verheimlichen, so sehr ich das auch vermeiden möchte. Selbst wenn Sie in meinem Interesse auf Nachforschungen verzichteten, wäre dennoch davon auszugehen, dass Loki Sie aus reinem Vergnügen in alles einweiht. Daher möchte ich die Möglichkeit nutzen, die Ereignisse jener Zeit aus meiner Perspektive zu erzählen.“

Allein diese Worte genügten schon, um Bestürzung in Hermine auszulösen. Hätte ein anderer behauptet, es gäbe ein dunkles Geheimnis im Leben Dumbledores hätte sie ihn vermutlich ausgelacht. Er hatte bereits wichtige Publikationen gemacht als er noch zur Schule ging - die bloße Vorstellung, es gäbe eine Zeit in der Dumbledore kein großartiger Zauberer gewesen war, erschien ihr daher geradezu blasphemisch.
„Wie Sie mit den folgenden Informationen verfahren, ist allein Ihnen überlassen,“ fuhr Dumbledore fort. „Sie können diese als Sensationsbericht an den Tagespropheten verkaufen, dann gäbe es zumindest einen Skandal, welcher der Wahrheit entspricht, um meine Glaubwürdigkeit zu beschädigen. Es spielt keine Rolle. Ich tausche meine Reputation nur zu gerne gegen jeden noch so kleinen strategischen Vorteil ein, noch dazu wenn der Gegner in den Glauben gebracht wird, sein größter Widersacher würde dadurch geschwächt werden. Schauen Sie mich ruhig empört an Miss Granger, doch hören Sie erst, was ich ihnen zu erzählen habe.
Nun, wo beginne ich am besten...ich war zehn Jahre alt als meiner Familie eine Katastrophe widerfuhr. Meine Schwester Ariana wurde von drei Muggeljungen beim Zaubern beobachtet. Sie war damals erst sechs Jahre alt und hatte selbstverständlich noch keine Kontrolle über ihre Fähigkeiten. Die Jungen stellten ihr einen Hinterhalt und...taten ihr Übles an...“
Dumbledore schluckte schwer.
„Ihre unschuldige Seele würde sich nie wieder von diesem Trauma erholen. Sie schwor sich nie wieder zu zaubern, doch die Magie lässt sich, wie Sie wissen, nun einmal nicht ohne weiteres unterdrücken. Manchmal trieb sie Ariana in den Wahnsinn um dann doch letztendlich aus ihr herauszubrechen, wenn sie sich besonders aufregte...
Ich konnte gut nachvollziehen, dass mein Vater irgendwann nicht mehr an sich halten konnte und den Jungen eine Kostprobe von Arianas Leid zu spüren gab. Ich hätte es selbst getan, hätte ich den Mut dazu gehabt. Man verurteilte ihn zu einer relativ kurzen Haftstrafe in Askaban...die er jedoch nicht überlebte. Man hatte sein Liebstes gebrochen, wodurch die Dementoren wohl leichtes Spiel hatten, auch ihn zu brechen...“
Dumbledore seufzte schwer.
„Das tut mir furchtbar Leid um Sie,“ sagte Hermine ehrlich betroffen.
Ich danke Ihnen für Ihr Mitgefühl,“ erwiderte er lächelnd. In diesem Moment vernahmen beide ein gedämpftes Geräusch über ihnen, welches Hermine wie Schreie vorkamen.
„Was ist das?“ fragte sie.
„Seien Sie unbesorgt. Das dürfte die ehemalige Hausherrin dieses Anwesens sein. Sie ist nicht besonders glücklich über den Menschenschlag, der neuerdings ihr Haus bevölkert.“
Er schmunzelte über seine eigenen Worte, fuhr dann aber in ernsterem Tonfall fort:
„Jedenfalls zog meine Mutter daraufhin mit Ariana, meinem Bruder Aberforth und mir in eine andere Gemeinde um dem Gerede der Leute zu entgehen. Sie hielt Ariana meistens im Haus, damit niemand von ihrer Störung erfuhr und man sie womöglich in St.Mungos zwangsweise einweisen ließ. Man hätte sie als Gefahr für das Internationale Geheimhaltungsabkommen betrachtet, daher hatte mein Vater keine Gründe für seinen Angriff auf die Muggelkinder angegeben. Sie können sich die Situation meiner Familie sicher gut vorstellen; eine Mutter, die allein drei Kinder großziehen muss, wovon allein eines fast ihre gesamte Aufmerksamkeit benötigte. Ich war der Älteste der drei und sah mich schon früh in der Pflicht, die Rolle meines Vaters zu übernehmen. Und als ich im selben Jahr nach Hogwarts kam, war ich von dem Drang beseelt, meine Ausbildung so schnell wie möglich abzuschließen und Geld für meine Familie zu verdienen. Zudem hatte mich die Zauberei schon von klein auf begeistert, daher betrachtete ich sie als Quell unbegrenzter Möglichkeiten. Ich war überzeugt, dass Magie die Lösung für Arianas Störung darstellte und so lernte ich wie besessen und beherrschte bereits nach meinem ersten Jahr Zaubersprüche und Tränke, welche teilweise weit jenseits der Anforderungen der allgemeinen Zaubergrade lagen. Nach meinem zweiten Jahr wurde mir allmählich bewusst, dass kein Trank oder Vergessenszauber den Schaden reparieren konnte, den Arianas Seele erlitten hatte – jedenfalls nichts im Rahmen der bekannten Zauberei. In den folgenden Jahren beschäftigte ich mich deshalb verstärkt mit experimenteller Zauberei, insbesondere im Bereich der Alchemie und Zaubertrankkunde. Ich erzielte dabei zweifellos Erfolge, doch keine meiner Erkenntnisse brachte mich der Lösung für Arianas Problem näher. Stattdessen erregte ich die Aufmerksamkeit namhafter Wissenschaftler wie Nicholas Flamel und Adalbert Schwahfel, die mich als zukünftige Koryphäe münzten und förderten. Sie ermunterten mich, meine Forschungen zu veröffentlichen, was ich auch tat. Diese Publikationen bescherten mir nicht nur ein bescheidenes Einkommen, welches ich als Ausrede nahm, meine Ausbildung nicht wie geplant vorzeitig zu beenden, sondern sorgten aufgrund meines Alters für einiges an Aufsehen und Bewunderung – wogegen ich zugegebenermaßen nicht ganz immun war. Ich war nicht in der Lage Ariana zu helfen und doch ließ ich mir einreden, dass ich das Potential hätte, die ganze Welt zu verbessern. Man prophezeite mir eine kometenhafte Karriere, und es sei nur eine Frage der Zeit, bis mir das Amt des Zaubereiministers angeboten würde. In diesem Amt hätte ich natürlich die Macht besessen, die Lebensumstände meiner Familie und besonders Arianas erheblich zu verbessern. Ich würde dafür sorgen, dass man sie nicht länger vor den Muggeln verstecken musste und hätte ihr ein Leben in Freiheit und Unbeschwertheit ermöglicht. Ich sah dies als Rechtfertigung, meine ursprünglichen Ziele ruhen zu lassen und mich stattdessen allein dem Wohle Aller zu widmen und meinen Ruhm nach Kräften zu vergrößern.
Doch kaum hatte ich meine Ausbildung beendet, da ereignete sich eine weitere Katastrophe: Der Tod meiner Mutter. Sie starb durch einen magischen Ausbruch meiner Schwester, die dies sicher nicht beabsichtigt hatte, und wofür ich ihr auch nie die Schuld gegeben habe. Allerdings war ich nun das Oberhaupt der Familie und trug die Verantwortung für meine Geschwister. Anstatt meine ehrgeizigen Ziele verfolgen zu können, musste ich meine Schwester pflegen, völlig abgeschnitten von der Welt, die mir eigentlich offen stehen und zu Füßen liegen sollte. In dieser frustrierenden Phase meines Lebens begegnete ich zum ersten Mal dem jungen Gellert Grindelwald.“
Hermine hielt vor Schreck die Luft an.
„Er war zwar nur wenige Monate älter als Sie, Miss Granger,“ fuhr Dumbledore fort. „Dennoch verfolgte er schon damals das Ziel, die Muggel zu unterwerfen und machte mir gegenüber keinen Hehl aus seine Absichten. Wenn Sie allerdings glauben, dass ich ihn dafür verabscheute, dann irren Sie sich gewaltig. Das genaue Gegenteil war der Fall. Ich betrachtete ihn als Seelenverwandten, da er mir in Ehrgeiz und Brillianz in nichts nach stand, und ließ mich von seinen Plänen begeistern, welche sich um die Suche nach drei sagenumwobenen und sehr mächtigen Artefakten konzentrierten, von denen er sich schier unbegrenzte Macht erhoffte. Zwei wundervolle Monate lang schmiedete ich mit ihm Pläne und errichtete im Geiste ein Imperium der Zauberer, in welchem Ariana nicht länger als Ungeheuer betrachtet würde, welches man vor der Welt verstecken musste. Ich glaubte, eine Herrschaft der Zauberer auch das Beste für die Muggel, doch Grindelwald verachtete die Muggel schlicht und ergreifend. Verblendet in meiner Liebe zu Gellert wurde mir sein skrupelloses und grausames Wesen jedoch erst viel zu spät bewusst.“

Dumbledore starrte ins Feuer und schien auf seinen Worten zu kauen, als wollten sie nicht so recht seinen Mund verlassen, während Hermine ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.
„Mein Bruder Aberforth - wie unähnlich wir uns waren - sah die Sache von Anfang an klar. Wir gerieten darüber letztendlich in einem schlimmen Streit, in welchem er und Gellert ihre Zauberstäbe zogen... und Gellert folterte ihn mit dem Cruciatus-Fluch. Wie blind ich doch gewesen war... Und plötzlich war da Ariana...“
„Sie wollte uns auseinander treiben und warf sich dazwischen und...“
Dumbledore keuchte schwer, offenbar tief bewegt und bemüht die Fassung zu bewahren.
„Ich weiß nicht wer von uns den tödlichen Fluch gewirkt hatte, doch spielt das auch keine Rolle. Ich alleine trage die Schuld dafür. Ich habe ihn in mein Haus eingelassen, mich von ihm blenden lassen und seinen Zielen nachgeeifert statt mich um meine Schwester zu kümmern...“
Auch Hermine hatte schwer mit den Tränen zu kämpfen, während Dumbledore in sein Taschentuch schniefte. Es dauerte ein paar Minuten bis er seine stimme wiederfand.
„Verzeihen Sie meinen Ausbruch... Gellert floh und ich ließ ihn ziehen. Aus der Ferne beobachtete ich, wie sein Imperium über die Jahre wuchs und den Kontinent mit Schrecken überzog. Man bettelte förmlich, dass ich mich ihm in den Weg stellte, doch ich konnte nicht. Ich fürchtete die Konfrontation mit meiner Vergangenheit. Schließlich, vor nunmehr fünfzig Jahren, wurde ich von einem gewissen Monsieur Rimière aufgesucht. Er suchte Schutz vor Grindelwald, welcher von den Dschinns erfahren hatte und dem es gelungen war einen der Dschinnmeister aufzuspüren. Gellert war bereits in Besitz eines der Artefakte gelangt, hatte jedoch nicht die blasseste Spur von den verbleibenden beiden. Ob er die Suche nach ihnen aufgegeben hatte und sich stattdessen die ersehnte Macht durch einen Dschinn erhoffte weiß ich nicht. Mit einer kleinen Information Lokis allein wäre es jedoch ein Leichtes gewesen, die restlichen Artefakte aufzuspüren und zusammenzuführen.
Rimière hatte seine Bürde stets mit dem höchsten Maß an Verantwortungsbewusstsein und Bescheidenheit getragen und ein ruhiges und zurückgezogenes Leben fern der Zauberer geführt und sich voll und ganz der Wissenschaft gewidmet. Einzig die Eitelkeit seines Urgroßvaters und Vorgängers verriet ihn als Hüter großer Macht, da jener die magische Welt Weise über dreihundert Jahre lang mit seinen Chroniken beglückt hatte. Philippe flehte -“
Dumbledore hielt plötzlich inne und lauschte. Auch Hermine vernahm ein leises Pochen, das von der Tür herzurühren schien. Der Professor erhob sich und durchquerte die Küche. Mit seinem Stab tippte er einmal auf den Türknauf woraufhin das dumpfe Pochen zu einem deutlichen Klopfen einer Faust anschwoll. Dumbledore öffnete die Tür und wurde von einer Stimme empfangen, die Hermine sofort erkannte auch wenn die dazugehörige Person durch Dumbledore verdeckt war.
„Oh, grüß dich Albus! Dachte ich mir doch. Du hast nicht zufällig einen Muggelgeborenen mitgebracht, oder? Die Alte brüllte etwas von Schlammblütern und Dämonen. War nicht gerade leicht, ihr das Maul zu stopfen.“
„Sirius!“ rief Hermine erfreut aus und trat hinter Dumbledore hervor um einen Blick auf ihn zu werfen.
„Ja wen haben wir denn da!“ lachte Sirius und schloss Hermine in die Arme. „Herzlich willkommen! Ron wird begeistert sein.“
„Ron ist hier?“ sagte Hermine verblüfft. Sirius zu begegnen war allein schon mehr als überraschend.
„Der ganze Fuchsbau,“ grinste Sirius, fuhr dann an Dumbledore gewandt fort, der das Wiedersehen der beiden geduldig lächelnd beobachtet hatte. „Mad-Eye hat uns schon informiert. Heute Nacht, also? Wird auch langsam Zeit.“
„Aufgrund neuester Entwicklungen sehe ich Harrys Anwesenheit im Hauptquartier als unumgänglich,“ sagte Dumbledore. „Bevor ich dazu jedoch mehr sagen kann, muss ich zunächst noch einiges mit Miss Granger besprechen. Wenn du uns daher bitte entschuldigen würdest.“
„Äh, ja sicher,“ sagte Sirius, sichtlich irritiert von Dumbledores Aufforderung. „Na dann, bis später, Hermine.“

Während Dumbledore die Tür erneut abschloss und durch Zauberhand undurchdringlich machte, eilte Hermine mit knurrenden Magen zurück zum Kamin. In ihrem Überschwang sich zu wärmen hielt sie ihre Hände unabsichtlich direkt ins Feuer und stellte zu ihrem Entzücken fest, dass die Flammen sie nicht verbrannten. Sie versengten noch nicht einmal die feinen Härchen auf ihrem Handrücken, sondern prickelten allenfalls lauwarm wie Flohfeuer.
„Dies ist fürwahr eine der angenhmeren Nebeneffekte der Dschinnmagie,“ sagte Dumbledore schmunzelnd, als er sich wieder in seinem Lehnstuhl niederließ. „Doch passen Sie auf, dass Ihre Kleidung kein Feuer fängt!
Nun, wo war ich stehen geblieben...ach ja. Monsieur Rimière wollte, dass ich ihn von seiner Bürde befreite und versuchte mich davon zu überzeugen, dass ich in Zeiten der Not besser geeignet sei, Loki zu kontrollieren; dass ich mit seiner Hilfe in der Lage sei, Grindelwald zu stürzen. Doch ich lehnte ab. Ich erkannte das bösartige Naturell dieser Kreatur, und die Kreatur kannte mich, mit all meinen Schwächen und Verfehlungen.
Selbst um des Guten Willen hielt ich es für falsch mich auf etwas einzulassen, das potentiell schlechter war als das Böse, das ich damit zu bekämpfen gedachte. Diese Kreatur hat in seinem langen Leben mehr Unheil angerichtet als Grindelwald in Dutzenden von Lebenszeiten. Außerdem hatte ich durch meine frühere Verbrüderung mit Grindelwald bewiesen, dass ich es verdiene größere Macht zu besitzen als mir von Natur aus gegeben ist.“
„Und sie haben Grindelwald auch ohne Lokis Hilfe besiegt,“ sagte Hermine, doch in ihren Worten schwang auch der Hauch einer Frage mit.

„Ihr Zweifel ist berechtigt Miss Granger,“ sagte Dumbledore schuldbewusst. „Tatsächlich steht ihm ein Teil des Ruhms für meinen Triumph über Grindelwald zu. Gellert und ich mochten uns zwar grundsätzlich ebenbürtig sein, doch besaß er jenes Artefakt, welches gleichzeitig das Schrecklichste der drei war und auf das er es besonders abgesehen hatte. Ein Zauberstab von fürchterlicher Natur, der seinen Besitzer nahezu unbesiegbar macht.
Unter Kennern der Legenden nennt man ihn Elderstab, ferner auch Todesstab oder Stab des Schicksals. Unter normalen Umständen wäre ich diesem Stab gewiss unterlegen gewesen, doch Loki ersann eine List. Er durfte einem Zauberer zwar nicht auf direktem Wege schaden zufügen oder größere Macht verleihen, doch er nutzte eine Grauzone im Reglement.
Er verwirrte den Elderstab, sodass dieser seinen Meister nicht erkannte und seine besonderen Kräfte verweigerte. Dadurch sah ich mich erst imstande gegen ihn anzutreten – zwei außergewöhnliche Zauberer mit völlig gewöhnlichen Zauberstäben.
Ich hatte zudem einen psychologischen Vorteil, da Gellert nicht verstand wie ihm geschah, als er plötzlich nur noch Magie von menschlichem Ausmaße zu produzieren in der Lage war. Und so rang ich ihn schließlich in jenem geschichtsträchtigen und höchst ausgeglichenen Duell nieder.“
„Was hatte Loki für diesen Gefallen verlangt?“ fragte Hermine.
„Oh, das war kaum der Rede wert. Eine Tüte voll saurer Drops genügte ihm vollkommen. Ja, letztendlich ermöglichten Süßigkeiten den Fall eines der gefährlichsten Zauberer dieses Jahrtausends.“
„Also ist Loki doch im Grunde nicht so bösartig wie sie glaubten, oder?“
„Diesen Anschein sollte ich auch gewinnen. Aber Sie täuschen sich, wenn Sie glauben Loki sei im Grunde ein hilfsbereiter und nützlicher Geist. Dieses Geschöpf handelt allein aus Launen heraus, ob seine Taten dem Guten oder dem Bösen dienen ist ihm dabei völlig gleichgültig.
Er kümmerte sich weder um Grindelwald noch um die Millionen von Menschenleben, die er gerettet hatte. Alles wonach er trachtete, war Rimière loszuwerden und mich zu überreden meine anfänglich Abneigung zu überdenken.
Rimière war ein vorbildlicher Dschinnmeister, der stets bemüht war, die Existenz Lokis vor der Welt zu verbergen. Ich jedoch war eine Person des öffentlichen Lebens und konnte nicht ins selbst gewählte Exil gehen, selbst wenn ich gewollt hätte. Gerade nach meinem Sieg über Grindelwald gab es keinen Zauberer und keine Hexe, die mein Gesicht nicht erkannt hätte. Das allgemeine Interesse an meiner Person war immens und nicht nur einmal wurde mir das Amt des Zaubereiministers angeboten. Loki wusste natürlich, dass ich daran längst keinerlei Interesse mehr hegte, also musste der Zugang zu Hogwarts sein Ziel sein.“
„Was versprach er sich davon?“
„Spaß. Ein Tollhaus des hormonellen Chaos junger Heranwachsender. Trotz seines Alters ist Loki im Geiste ein Kind und kann sich mit solchen am besten identifizieren. Außerdem bereitet ihm nichts so viel Spaß als mit Menschen seine Spielchen zu treiben, die sich im mitunter peinlichen Kampf des Erwachsenwerdens befinden.“
„Professor...eines verstehe ich nicht,“ sagte Hermine stirnrunzelnd. „Sie behaupten Rimière habe zurückgezogen im Exil gelebt. Ich hatte keine Probleme ihn zu finden, da er ein Geschäft inmitten der größten Zauberergemeinde Europas führt.“
„Das gibt auch mir Rätsel auf. Nachdem unsere Wege sich wieder getrennt hatten, vernahm ich in all den Jahren kein Lebenszeichen von ihm. Während Voldemorts Aufstieg zur Macht suchte ich gar nach ihm um seinen Schutz zu gewährleisten, doch fand sich nicht die geringste Spur von ihm. Dass er nun derart unvorsichtig geworden war, lässt sich mir allenfalls durch Lebensmüdigkeit erklären. Angesichts dessen kann man vielleicht sogar von Glück sprechen, dass sie ihn getroffen haben, bevor Lord Voldemort auf ihn aufmerksam werden konnte. Ich werde ihn bei Zeiten aufsuchen und deswegen zur Rede stellen müssen.
Erlauben Sie mir bitte, dass nun ich Ihnen ein Paar fragen stelle.“


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