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Fanfiction

Dschinn ex Machina - Interview mit einem Dschinn

von Hairy Otter

Hermine wählte wieder den kürzesten Weg. Sie war sich nicht sicher wie hoch das Risiko war, auf einen weiteren Zauberer zu treffen, der in der Lage war einen Dschinn zu sehen. Und das wollte sie nach Möglichkeit vermeiden, während Loki lauthals singend und tanzend genau das Gegenteil zu beabsichtigen schien. Doch nach einigen Minuten begann sie sich allmählich zu entspannen. Ihre Angst schien unbegründet, zudem wirkte das warme Wetter Wunder gegen den Nachhall des Schocks, unter welchem sie seit Rimières Messerattacke gestanden hatte.
Vielleicht hatte dieser berechtigte Gründe für seine Lektion, vielleicht hatten ihn die über hundert Jahre der Unsterblichkeit auch ein wenig verrückt gemacht. Was spielte das für eine Rolle? Sie war jetzt Meisterin über einen Dschinn und diese Erkenntnis sickerte erst mit Verzögerung in ihr Bewusstsein. Sie hatte Großes vor und wollte sich nicht die Laune verderben lassen, auch nicht von einem exhibitionistisch veranlagten Möchtegernbarden.
Es war ja nicht so, dass man mit Warnungen bezüglich seines Verhaltens gespart hatte, und auch wenn sie ahnte, dass die kommenden zehn Jahre sehr nervenaufreibend werden dürften, war es vielleicht nicht verkehrt, ihm oder ihr oder was auch immer es war, die eine oder andere Freiheit zu lassen. Dschinns legten es darauf an, ihre Meister durch ungebührliches Verhalten zu Tauschgeschäften zu drängen, wovor ein Meister sich laut Ratgeber hüten solle, da es ein Fass ohne Boden sei.
Soll er doch nackt umher tollen, dachte Hermine, als sie schließlich die Kamine der Poststation erreichten.
„Der Kamin auf der anderen Seite ist etwas eng und niedrig“ sagte Hermine leise und kramte nach ihrem Flohpulver. „Ich stoße mir jedes Mal den Kopf an.“
Als sie nur einen verständnislosen Blick erntete fuhr sie stirnrunzelnd fort. „Du weißt doch wie Reisen mit Flohpulver funktionieren, oder?“
„Soll das eine Beleidigung sein?“ blaffte der Dschinn empört. „Glaubst du ernsthaft ich brauche eure Methoden? Ich kann apparieren.“
„Gut für dich.“
Die Ladung im Kamin ihres Ferienhauses war wie immer sehr unbequem. Für Muggelverhältnisse mochte er auf seine rustikale Art groß und schön sein, doch zum Reisen war er fast nicht zu gebrauchen; ein ausgewachsener Zauberer würde mit Sicherheit stecken bleiben. Dennoch gab sie dem Flohnetzwerk Vorzug vor der Expresskutsche, einem Gefährt ähnlich dem, welches Beauxbatons benutzt hatte um nach Hogwarts zu gelangen, und mindestens genauso wild wie der Fahrende Ritter. Als Hermine auf allen Vieren aus dem Kamin kletterte und die Asche von ihrer Kleidung klopfte, hatte Loki es sich bereits auf dem großen Sofa bequem gemacht.
„Du weißt, dass ich dich mitnehmen könnte?“ sagte der Dschinn belustigt. Er trug jetzt Boxershorts und einen braunen Morgenmantel, der Hermine nur allzu vertraut war.
„Trägst du etwa die Sachen meines Dads?“ sagte sie empört.
„Dir kann man es nicht Recht machen. Erst beschwerst du dich, weil ich nackt bin und wenn ich mir etwas anziehe ist es auch verkehrt. Entscheide dich mal!“
Fürs erste war ihr dieser Aufzug wesentlich lieber als gar nichts.
„Ziemlich ungemütlich hast du es hier,“ sagte der Dschinn lahm und sah sich um. „Ich vermisse meine gute alte Couch schon jetzt.“
Natürlich konnte das Häuschen nicht annähernd mit dem Chic von Rimières Anwesen mithalten, allerdings sah Hermine auch keinen Grund für einen Vergleich. Die kleine Kotte bestand im ganzen aus vier Zimmern,wovon das Erdgeschoss aus einem einzigem großen Raum mit Wohn- und Essbereich, sowie einer offenen Küche bestand. Die weiß gekalkten Wände verliehen zusammen mit dem offenen Kamin und den dicken Deckenbalken einen hübschen rustikalen Charme. Die Einrichtung war zugegebenermaßen nicht besonders hochwertig, aber das machte der Blick aufs Meer wieder wett, das kaum zwanzig Minuten zu Fuß entfernt war.
„Wir wohnen hier nicht auf Dauer,“ sagte sie dennoch entschuldigend. „Daheim haben wir bequemere Möbel.“
„Nah, du solltest mir nicht zu viel versprechen. Immerhin habt ihr eine Waschmaschine. Ich liebe Waschmaschinen!“
Hermine wusste nicht, was sie mit dieser Information anfangen sollte und ging erst gar nicht darauf ein. Stattdessen ging sie sich zu Küchenzeile um ein Paar Sandwiches zu machen, da sie auf einmal einen regelrechten Heisshunger verspürte, obwohl sie vor nicht einmal zwei Stunden reichlich gegessen hatte. Sie hatte dutzende Fragen an den Dschinn und konnte es eigentlich kaum abwarten mit ihrem Verhör zu beginnen, doch dieser unwiderstehliche Appetit stellte im Moment ein übergeordnetes Bedürfnis dar. Höflicherweise bot sie Loki auch welche an, da sie nicht wusste ob ein Dschinn essen und trinken musste.
„Ich bin genauso wenig auf Nahrung angewiesen wie du,“ sagte der Dschinn.
„Sag das mal meinem Magen,“ grunzte Hermine belustigt, die beim Anblick der Brotscheiben Lust auf etwas Deftiges bekam, eine ordentliche Portion Rührei vielleicht; mit reichlich Speck.
„Denk doch nach! Was würde wohl passieren, wenn du einfach aufhörst zu essen und zu trinken?“
Das war zugegebenermaßen eine gute Frage. Die Unsterblichkeit offenbarte doch so manch paradoxe Seiten, bemerkte Hermine.
„Nichts,“ nahm Loki die Antwort vorweg.
„Und weshalb habe ich dann Hunger?“
„Weil dein Körper nicht an den erhöhten Stoffwechsel gewöhnt ist, der er zur laufenden Erneuerung braucht. Du hast den Kalorienverbrauch eines Marathon laufenden Elefanten und reagierst darauf auf die einzige Weise, die dein Körper versteht – Essen. Dabei versorgt meine Magie dich schon jetzt mit allem was du brauchst.“
„Und wie soll ich den Hunger ignorieren?“ sagte Hermine ungläubig. Allein der bloße Gedanke daran verstärkte ihren Appetit.
„Dein Körper gewöhnt sich mit der Zeit daran. Es gibt allerdings etwas, das deinen Hunger lindern kann.“
„Und das wäre?“
„Menschenblut.“
„Du machst doch Witze?“
Loki presste angestrengt die Zähne zusammen, als wolle er sich selbst am Sprechen hindern, gab es jedoch schließlich mit einem Seufzen auf.
„Ja, das soll ein Scherz sein. Verfluchter Wahrheitswunsch! Einer meiner ersten Meister ließ sich davon überzeugen, eine Art Vampir-Succubus zu sein. Das hatte schon Unterhaltungswert, vor allem da er nur zwei gesunde Zähne hatte. Aber Spaß beiseite. Ich entstamme dem Feuer und aus dem Feuer ziehe ich meine Kraft. Das trifft natürlich auch auf alle Fähigkeiten zu, die du von mir bekommst.“
„Heißt das ich soll mich an ein Feuer setzen wenn ich Hunger habe?“
„Zum Beispiel, oder du tust das Naheliegendste und nutzt die Energie des riesigen Feuerballs da oben am Himmel. Hast du nicht bemerkt, dass die Hitze in La Gaufre dir gar nicht zu schaffen gemacht hat? Du bist nicht einmal ins Schwitzen geraten. Deswegen hast du auch erst jetzt Hunger bekommen.“
Loki hatte recht, das Wetter in La Gaufre hatte sie überhaupt nicht gestört, im Gegenteil, eigentlich hatte sie den Weg zurück als eher angenehm empfunden.
„Also auf nach draußen und Sonne tanken!“ rief Loki begeistert und sprang auf. „Einen solch schönen Tag sollte man ohnehin nicht im Haus verschwenden.“
Im nächsten Moment gab es ein gewaltiges Poltern, als der Dschinn geradewegs durch die Wand nach draußen hüpfte. Hermine hatte kaum begriffen was gerade geschehen war, da setzte sie sich auch schon wieder makellos zusammen.
„Wieso benutzt du nicht einfach die Tür,“ seufzte sie.
Mit begehrlichem Blick sah Hermine auf die vier Brotscheiben vor sich hinab, beschmierte sie kurzerhand mit einer dicken Schicht Erdnussbutter und verschlang sie gierig als hätte sie seit Tagen nichts gegessen, bevor sie dem Dschinn durch die Haustür folgte.
Kaum war sie aus dem Schatten des Vordachs getreten als ihr, nun da sie darauf achtete, tatsächlich ein wohliges Prickeln auf der Haut auffiel. Hermine war noch nie ein Freund des Hochsommers gewesen und verbrachte diese Zeit lieber an kühlen, vernünftig beleuchteten Orten, wo sie beim Lesen nicht geblendet wurde. Doch nun wirkte die Hitze und die Helligkeit auf sie so belebend wie der erste warme Frühlingstag nach der dunklen Jahreszeit. Sie schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken um ihr Gesicht in diesen herrlichen Sonnenstrahlen zu baden. Alsbald bemerkte sie, dass selbst das Licht welches durch ihre geschlossenen Lider auf die Netzhaut drang nicht unangenehm war und so öffnete sie die Augen und blickte geradewegs zur Sonne hinauf, die sie problemlos als gleißend helle Kugel ausmachen konnte. Sie erschien größer als Hermine erwartet hatte, wenn man bedachte wie weit entfernt sie war. Sie konnte sich nicht daran erinnern je etwas Schöneres gesehen zu haben. Lokis Verhalten vor Rimières Laden erschien ihr nun buchstäblich in einem völlig neuen Licht. Und ganz nebenbei erschien auch ihr Hungergefühl nicht mehr so vordergründig zu drängen.

Sie fand den Dschinn hinter dem Haus in der Wiese liegend, alle Viere von sich gestreckt und wieder einmal nackt wie das Feuer ihn schuf. Im Lichte ihrer jüngsten Erfahrung beschloss sie jedoch die schamlose Zurschaustellung seines Frauenkörpers zu tolerieren und so gut es ging zu ignorieren. Stattdessen alarmierte sie der Gegenstand, den Loki in der Hand hielt.
„Das ist doch nicht der Scotch von meinem Dad?!“
Natürlich handelte es sich um die Flasche des teuren Tropfens, den Hermines Vater, der sonst nie Alkohol trank, sich nur zur Urlaubszeit gönnte. Natürlich hatte Hermine nicht vor ihren Eltern von Loki zu erzählen, da sie sicher nicht begeistert davon wären ein uraltes, mächtiges Wesen in ihrem Haus zu haben, von dem sie, so hatte Hermine zumindest geglaubt, ohnehin nichts mitbekommen würden. Dschinns waren durch die Kontraktmagie daran gehindert jedweden Unfug in Gegenwart eines Muggels zu treiben. Und selbst wenn das eine oder andere Seltsame passieren würde, beunruhigte das ihre Eltern längst nicht mehr. Hermine ließ in den Ferien des öfteren unabsichtlich Gegenstände durch die Luft schweben oder Geschirr zerspringen, wenn sie längere Zeit nicht gezaubert hatte. Sie wusste allerdings nicht wie sie das Verschwinden einer Flasche Hochprozentigem erklären sollte
„Reg' dich nicht auf, Schätzchen, ich fülle die Flasche wieder nach. Dein Papa wird nichts merken. Auch einen Schluck?“
„Nein, danke,“ erwiderte Hermine und verzog das Gesicht. Sie fragte sich ob Loki betrunken werden konnte und wenn ja, mit welchem Unfug sie dann wohl zu rechnen hatte.
„Und, hab ich zu viel versprochen?“ sagte Loki begeistert und sprang mit einem Satz auf die Füße wobei er Whisky im Wert von zehn Euro verschüttete.
„Eher zu wenig,“ musste Hemine lächelnd zugegeben, „So langsam fängt diese Unsterblichkeit an Spaß zu machen.“
„Worauf wartest du dann noch? Runter mit den Klamotten! Je mehr Haut du der Sonne preisgibst, desto besser fühlst du dich.“
Hermine wollte das auf gar keinen Fall tun, worauf sie ein verächtliches Grunzen erntete.
„Ihr Menschen und euer lächerliches Schamgefühl. Naja, ist dein Problem.“ Loki hielt die Nase in den Wind und schnupperte.
„Ich will ans Meer!“ rief er völlig aus dem Zusammenhang.
Hermine fand das sprunghafte Naturell des Dschinns ein wenig gewöhnungsbedürftig, hatte gegen einen kleinen Spaziergang jedoch nichts einzuwenden. Ihre Gedanken lesend packte Loki sie kurzerhand am Handgelenk und bevor Hermine wusste wie ihr geschah, wurde ihr schwarz vor Augen und sie bekam das bange und höchst unangenehme Gefühl durch ein winzigen Riss in der Realität gesogen zu werden.

Keuchend und mit rasendem Herzen fiel sie auf die Knie und musste schwer gegen eine aufsteigende Übelkeit ankämpfen. Erst nach einigen Sekunden bemerkte sie die veränderte Umgebung; das Geräusch von Wellen, die gegen Felsen krachten, der von Bäumen überschattete sandige Boden, auf welchem sie kniete. Sie war soeben zum ersten Mal in ihrem Leben appariert.
„Du hättest mich warnen können,“ sagte Hermine verärgert, als sie sich schließlich aufrappeln konnte.
„Verzeih mir. Ich vergesse immer, dass Apparieren für euch Menschen so unangenehm ist, vorallem beim ersten Mal.“ Loki klang dabei jedoch nicht besonders reuevoll.
Hermine sah sich um. Sie befanden sich am Rand einer gut zwanzig Meter hohen Klippe, die ziemlich steil ins Meer abfiel und in spitzen, von schäumenden Wellen umspülten Felsen endete. Loki hatte eine recht unwegsame Stelle für seinen Ausflug gewählt, doch war die scheinbar unberührte wilde Natur hier um so schöner, sodass Hermine ihm nicht lange böse sein konnte. Stattdessen wollte sie nun endlich mit ihren Fragen beginnen.
„Warum wurde Lord Vol...“ Warum fiel es Harry nur so leicht diesen Namen auszusprechen? „Warum wurde Lord Vol-demort nicht getötet als sein Todesfluch an Harry abprallte?“
„Weil er unsterblich ist,“ antwortete Dschinn prompt und bestätigte damit Hermines schlimmste Befürchtungen.
„Aber-“ doch weiter kam sie nicht, denn Loki nahm in diesem Moment ein Paar Schritte Anlauf und sprang mit einem übermenschlichen Satz - die Whiskyflasche noch immer in der Hand - weit über die scharfkantigen Felsen hinweg geradewegs in eine herannahende Welle hinein. Hermine war sich sicher, dass der Dschinn gegen die Brandung geworfen werden würde und blickte mulmig über die Kante hinweg nach unten.
„Und wenn ich dir einen guten Rat geben darf,“ hörte sie Loki hinter sich, der sich tropfnass einen kräftigen Schluck aus der Flasche gönnte. „Nenne ihn doch Riddle, wenn es dir vor seinem albernen Künstlernamen so graut. Er hasst seinen wahren Namen. Die erste Regel im Krieg lautet 'Verhöhne deinen Gegner', denn dadurch verliert er an Schrecken.“
Das war durchaus einleuchtend, fand Hermine. Tom Riddle hatte tatsächlich nicht viel Bedrohliches an sich.
„Aber hatte er nicht seinen Körper verloren und musste sich durch dunkle Magie einen neuen beschaffen?“ sagte Hermine hastig, bevor Loki zu einem erneuten Sprung ansetzen konnte. „Außerdem schien er bis dahin eine Art Wirtskörper zu benötigen. Von welcher Art Unsterblichkeit sprechen wir hier also?“
„Es stimmt, dein Körper kann nicht vernichtet werden, Toms hingegen durchaus. Es ist allein seine Seele, oder wie auch immer du es nennen magst, welches an das Diesseits gebunden ist. Er war kein Geist, das sind tote Seelen, die den Weg ins Jenseits nicht finden, denn manchmal übersieht der Tod den einen oder anderen und gerade in Kriegszeiten ist er ein wenig überfordert.
Vielmehr hat Riddle dem Tod ein Schnippchen geschlagen. Deswegen ja auch der Name; Vol-de-mort bedeutet Dieb des Todes. Hält sich ja für so clever, unser Tom.“

Loki hüpfte geschickt wie eine Bergziege von einem Felsvorsprung zum nächsten. Hermine folgte ihm wenn auch mit erheblich mehr Respekt vor der Brandung unter ihnen. Unsterblichkeit hin oder her, wenn sie einmal in diesen Strudel aus Wellen und Felsen gefangen war, würde sie sich wohl kaum aus eigener Kraft wieder befreien können.
„Wieso ist seine Seele gebunden?“ drängte sie.
„Der Geist kann nur als Ganzes ins Jenseits übertreten, doch nur ein Teil seiner Seele weilte zu jener Zeit in seinem Körper. Den Rest verwahrt er sicher in Seelengefäßen.“
„Seelengefäße?“
„Ihr nennt sie auch Horkruxe. Dein Körper ist ein ein natürliches Horkrux, doch ist es mit Magie möglich die Seele in andere Gefäße zu übertragen. Seelenmagie ist so alt wie die Menschheit selbst und wurde über Jahrtausende hinweg in sämtlichen Kulturen praktiziert. Zumeist waren es sterbende Zauberer, die ihre Seele in junge gesunde Körper übertrugen, aber es ist auch möglich die Seele in Tiere, Pflanzen und sogar unbelebte Materie zu bannen. Tommy bediente sich einer speziellen Art der Horkrux-Magie, einer besonders garstigen zudem. Er verstümmelte seine Seele und bannte die Fragmente in Gegenständen, doch um dies zu erreichen musste er jedes Mal einen kaltblütigen Mord begehen.“
Hermine, lief es angesichts der Schilderungen des Dschinns eiskalt den Rücken hinab, während der Dschinn erneut mit einem Jauchzen ins Meer sprang. Während dieser Unterbrechung beschloss Hermine, ihrem blassen Bauch ein wenig Sonne zu gönnen und zog das T-Shirt aus, da weit und breit keine Menschenseele vermutete. Sie fühlte sich in der Tat sofort ein wenig besser.

„Tom Riddles Tagebuch war ein Horkrux nicht wahr?“ sagte sie, sobald Loki auf einem der Felsen apparierte. Voldemort bei seinem wahren Namen zu nennen half wirklich, ihm ein wenig von seinem Schrecken zu nehmen
„Exakt, aber es existieren noch mehr; sieben, Riddle mit einberechnet.“
„Wo befinden sie sich?“
„Lass mich überlegen...“ sagte Loki und hielt inne um an seinen Fingern abzuzählen. „Einer befindet sich in der Zaubererbank Gringotts in London, einer in Grimauldplatz Nummer 12, ebenfalls in London, zwei im Anwesen der Malfoys in Wiltshire, einer im Ligusterweg Nummer 4 in Little Whinging, einer im Haus der Gaunts in der Nähe von Little Hangleton und der letzte in Hogwarts.“
Hermine erschrak fürchterlich als sie einen der Namen hörte. Loki hüpfte flink über das offene Gelände an der Klippe entlang und Hermine hatte Schwierigkeiten Schritt zu halten
„Ligusterweg? Aber dort wohnt Harry!“
„In der Tat.“
„Aber wie bei Merlins Bart kommt Harry in Besitz eines weiteren Horkruxes?“
„Harry Potter ist der Horkrux, Schätzchen,“ sagte Loki trocken
„Aber wie ist das möglich?“ sagte Hermine entsetzt. „Wollte Riddle Harry nicht eigentlich töten?“
„Er beabsichtigte durch den Mord an Harry seinen siebten Horkrux zu erschaffen. Der Fluch ging nach hinten los, vernichtete seinen Körper, zerriss aber dennoch seine Seele. Doch statt in das vorgesehene Gefäß setzte sich das Fragment in Harry fest.“
Hermine musste an das Tagebuch denken, was ihren Mut einer niederschmetternden Befürchtung weichen ließ. Wieder nutzte Loki die entstandene Pause um ins Wasser zu springen und wieder erschien er wenige Augenblick später auf dem selben Felsen.
„Ist es möglich, das Seelenfragment in Harry zu zerstören ohne ihm zu schaden?“ fragte Hermine, allmählich reichlich irritiert, dass Loki unbekümmert herumtollen und gleichzeitig derart furchtbare Neuigkeiten preisgeben konnte.
„Nein, der Horkrux muss zerstört werden.“
„Gibt es denn keinen anderen Weg?“
„Den gibt es wohl,“ sagte Loki und hielt inne was Hermine die Möglichkeit gab aufzuschließen.
„Und der wäre?“
„Ich wäre in der Lage Toms Seele zu extrahieren und in ein anderes Gefäß zu bannen,“
Hermine fiel ein Stein vom Herzen.
„Aber du machst das nicht umsonst, nehme ich an,“ sagte sie herausfordernd.
„Umsonst sind nur meine Informationen.“
„Muss ich es mir wünschen?“
„Ein Tausch reicht vollkommen.“
„Merlin sei Dank! Was willst du dafür.“
„Hmm, das ist keine kleine Sache musst du wissen. Das will gut überlegt sein. Ach frag mich einfach nochmal wenn es soweit ist, bis dahin fällt mir sicher etwas ein.“
Der Dschinn setzte zu einem weiteren Sprung an, doch Hermine nagelte ihn mit einer weiteren Frage fest.
„Und wenn alle anderen Horkruxe zerstört sind, ist Tom Riddle wieder sterblich?“
„So sterblich wie jeder andere Mensch. Zwar nach wie vor mächtiger als die meisten anderen, aber im wahrsten Sinne des Wortes nur ein armseliger Wurm.“
„Kannst du die anderen Horkruxe zerstören?“
„Nein, ich darf keinen Menschen Schaden zufügen, das schließt seine Seele natürlich mit ein.“
Bevor Hermine ihn aufhalten konnte, machte Loki einen besonders waghalsigen Sprung.
„Aber mit meinem Wissen sollte es ein Kinderspiel sein, die Horkruxe aufzuspüren und zu vernichten,“ sagte er eine Minute später.
Hermine hatte das Gefühl, als hege Loki einen Groll gegen Lord Voldemort, was ihn gleich wesentlich sympathischer
„Wo befindet sich Harry im Moment?“ fragte Hermine, mittlerweile ziemlich außer Atem. Sie hatte noch viele Fragen, doch Harry von Voldemorts Seele zu befreien hatte absolute Priorität. Sie wollte ihn auch ganz einfach sehen und war ganz froh einen Grund zu haben, der keinen Aufschub erlaubte.
„Er wandert gerade durch die Rosenallee in Little Whinging.“
Das war genau was Hermine hören wollte. So ließ sich eine Begegnung mit den Durleys vermeiden.
„Ich möchte, dass du mich zu ihm bringst.“
Ihr war klar, dass Loki die ganze Zeit auf diese Bitte gewartet hatte und war gespannt auf die Bedingungen ihres ersten Handels.
„Nichts einfacher als das. Dafür möchte ich dir den Hintern versohlen.“
„Wie bitte?“
„Ich möchte dir den Hintern versohlen. Das ist meine Bedingung.“
„Das ist nicht dein Ernst?“ sagte Hermine stirnrunzelnd.
„Ich spaße nie wenn es um Geschäftliches geht. Ich verlange fünf Schläge für jede Reise, die letzte nicht mitgerechnet. Die war gratis, so wie jeder Ausflug zu meinen Gunsten.“
Der Dschinn richtete sich auf und streckte ihr den Arm zum Handschlag entgegen. Dabei starrte er sie mit todernster Miene an. Hermine musterte die nackte blaue Frau angewidert. Hatte sie tatsächlich etwas anderes erwartet? Hermine wurde noch nie in ihrem Leben geschlagen und hatte keine Lust diese Erfahrung zu machen, allerdings wollte sie auch keine Zeit mit Flohnetzwerkgrenzkontrollen und dem Fahrenden Ritter verschwenden. Und Harry sollte erst recht nicht in der magischen Welt gesehen werden. Ihr Plan war mit Harry zu ihrem Ferienhaus zurückzukehren, um ihn in Ruhe über all die Neuigkeiten einzuweihen. Zehn Schläge waren dafür kein allzu hoher Preis verglichen mit der Nahtoderfahrung, welche sie heute schon gemacht hatte.
„Ach was soll's!“ rief sie verärgert und schlug ein.
„Exzellente Entscheiung!“ jubelte Loki. Hermine kehrte dem Dschinn den Rücken zu und wartete angespannt darauf, dass er zuschlug.
„Nicht jetzt. Hast es nicht nicht eilig zu deinem Harry zu gelangen? Ich werde von meinem Recht Gebrauch machen, wenn mir danach ist.“ Hermine gefiel das gar nicht. Sie wollte die Sache lieber gleich hinter sich bringen, doch bevor sie protestieren konnte griff Loki bereits nach ihrer Hand und rief fröhlich „Auf geht’s!“. Mit einem leisen Plopp verschwanden sie beide spurlos.


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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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