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Fanfiction

Dschinn ex Machina - Die Waffel

von Hairy Otter

La Gaufre hätte auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches Pariser Viertel wirken können, welches – mehr noch als der Rest der quirligen Metropole - in der Lage war, den Charme vergangener Zeiten zu bewahren. Die gepflasterten Straßen waren frei von Autolärm und die schönen Gebäude, deren Erbauung zum Teil bis ins späte Mittelalter zurückreichte, hatten durchaus das Potential Touristen aus aller Welt anzulocken, gäbe es dabei nicht einen grundlegenden Haken: Kaum ein Einwohner von Paris hatte auch nur den blassesten Schimmer von der bloßen Existenz dieses Ortes, was von dessen Bevölkerung auch so gewollt war. Bei näherer Betrachtung erschienen diese auch reichlich seltsam. So konnte man immer wieder Menschen beobachten, die gusseiserne Kessel durch die Gegend schleppten oder ihre Einkäufe auf Besen befestigt mit sich führten. Jedoch trugen sie diese nicht sondern zogen sie an einer Schnur hinter sich her, wobei die Besen einen guten Meter über dem Boden zu schwebten.
Wie die Gebäude so wirkte auch der Kleidungsstil dieser Leute als wäre der gesamte Ort aus der Zeit gefallen. Man trug überwiegend lange Gewänder und spitze Hüte trotz der hochsommerlichen Mittagshitze. Lediglich das jüngere Volk kleidete sich zum Teil mehr oder weniger modern und dem Wetter angepasst. So auch ein fünfzehnjähriges Mädchen mit buschigem braunen Haar, das Schutz unter einem großen Sonnenschirm der vielen Straßencafés gefunden hatte und gerade dabei war zwei Zeitungen nach interessanten Inhalten zu durchforsten. Die eine Zeitung, welche sie gerade beiseite legte war in französischer Sprache verfasst und trug den Titel Le Monde Magique, während auf der anderen Daily Prophet stand.
Auf der Titelseite der französischen Zeitung prangte ein Bild eines Greises mit langem weißen Bart und halbmondförmiger Brille unter der großen Schlagzeile

Rufmordkampagne gegen Grindelwald-Bezwinger geht in die nächste Runde

Das Mädchen wurde schließlich auf Seite sieben des Tagespropheten fündig und las:

Vom Ganz Hohen Tier zum ganz kleinen Fisch
Nachdem er vor wenigen Tagen des Amtes als Großmeister des Zaubergamots enthoben wurde sieht sich nun auch die Internationale Gemeinschaft von Zauberern (IGZ) genötigt den einst angesehen Schulleiter von Hogwarts, Albus Dumbledore, aus seiner Position des Vorsitzenden – im Volksmund auch Ganz Hohes Tier genannt – zu entlassen. Die IGZ zieht damit Konsequenzen aus den ihrer Ansicht nach unhaltbaren Äußerungen und Ansichten Dumbledores, welche für die Reputation der Organisation und den Frieden in der magischen Gemeinschaft untragbar geworden seien.
Auf Anfrage des Tagespropheten bestätigte Cornelius Fudge, Minister für Zauberei und ebenfalls ein Hohes Tier in der IGZ, diesen Schritt und brachte seine Zuversicht zum Ausdruck, dass damit „weiterer Schaden für die Beziehungen zu anderen Zauberergemeinschaften abgewendet werden konnte“. Die Wahl eines neuen Vorsitzenden wurde auf den 13. August festgelegt...


Empört legte das Mädchen die Zeitung beiseite und starrte ein Weile ins Leere. Als sie sich gerade entschloss weiter zu lesen hörte sie ihren Namen, was sie zusammenfahren ließ.
„Granger? Hermine Granger?“
Die Angesprochene sah sich erschrocken um und erblickte eine hochgewachsene junge Frau mit dunklem langen Haar in einem schicken geblümten Kleid mit Sonnenbrille und einem breitkrempigen grünen Sommerhut auf dem Kopf auf sich zukommen.
Hermine erkannte die Frau auf den ersten Blick nicht, doch als diese ihre Sonnenbrille abnahm sah sie, dass es sich um ein Mädchen in ihrem Alter handelte, welches sie sehr wohl kannte, was für sie jedoch keineswegs ein Grund zur Freude war. Es war Daphne Greengrass, eine Mitschülerin Hermines und Mitglied des Hauses Slytherin.
„Was verschlägt dich denn hierher?“ sagte Daphne heiter als wären sie gute Freundinnen und was Hermine in Panik versetzte. „Urlaub? Du bist sicher nicht mit deinen Eltern hier, oder? Muggel können La Gaufre schließlich nicht betreten.“
„Ähh, nein,“ stammelte Hermine und sah besorgt um sich. „Nur auf der Durchreise. Ich muss dann auch mal los.“
Die andere runzelte die Stirn ob Hermines ausweichenden Verhaltens.
„Ich verrate dich schon nicht an Du-weißt-schon-wen, wenn du das denkst. Meine Familie gehört nicht zu Denen.“ Mit diesen Worten setzte sie sich Hermine gegenüber, die sich immer noch an den Armlehnen aufstützte als wäre sie jederzeit bereit aufzuspringen und die Flucht zu ergreifen.
„Warum redest du dann mit mir?“ fragte Hermine.
„Weil ich mich darüber gefreut hatte ein bekanntes Gesicht zu treffen,“ antwortete Daphne als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass ein Slytherin höflich mit einem Schlammblut verkehrte. „Ich werde nämlich nicht nach Hogwarts zurückkehren.“
„Wieso das denn?“
„Ich fürchte mich vor den anderen Slytherins. Meine Eltern gelten als Blutsverräter weil sie Geschäfte mit Muggeln machen.Meine Mutter ist Modeschöpferin und mein Vater macht ihre Kreationen zu Geld. Moment...“
Sie hielt inne und winkte einem der Kellner, der sich jedoch im selben Augenblick von ihr abwandte. Hermine wurde klar, dass sie die andere nicht so schnell loswerden würde, doch jetzt da ihre Neugier geweckt war, verschwand ihr Bedürfnis davonzulaufen. Dennoch nutzte sie den Moment, da Daphnes Aufmerksamkeit dem Kellner galt, welcher sie partout nicht bemerken wollte, holte möglichst unauffällig den Zauberstab aus ihrer Handtasche und legte ihn sich auf den Schoß - für alle Fälle.
„Es gibt viel mehr Muggel als Hexen,“ fuhr Daphne fort nachdem sie ihr Vorhaben aufgegeben hatte. „Daher ist es doch nur logisch Mode für Muggel zu kreieren. Wir leben zu einem gewissen Grad unter Muggeln, da gute Beziehungen zu gewissen Kreisen der Gesellschaft nun einmal Voraussetzung für beruflichen Erfolg ist.“
„Aber das war doch sicher hinlänglich bekannt? War das früher etwa kein Problem?“
„Nicht wenn man weiß sich anzupassen. Außerdem ist meine Familie sehr einflussreich und für Slytherins ist der Status der Eltern gleichbedeutend mit deinem eigenen. Aber Grabbe hatte am Ende des Schuljahres einen Kommentar fallen gelassen, wodurch ich es mit der Angst bekam:
Dass es den Muggelgeborenen und Blutsverrätern endlich an den Kragen gehe, hat er gesagt. Meine Familie ist in Großbritannien nicht mehr sicher und ich will mit diesen Reinblutsfanatikern ohnehin nichts mehr zu tun haben.“
„Und ich dachte immer alle Slytherins hätten etwas gegen Muggelgeborene?“
„Unsinn!“ spie Daphne heraus und ihre klugen Augen funkelten zornig. „Salazar Slytheryn wird heute nur noch auf seine Ablehnung von Nicht-Reinblütern reduziert, dabei vergisst man, dass er einer der größten Zauberer aller Zeiten war.
Ein Slytherin zu sein bedeutet nicht nur Stolz auf seine Herkunft sondern Intelligenz, Gerissenheit und ein gutes Maß an Opportunismus zu vereinigen. Mein Haus hatte immer wieder Geschäftsleute hervorgebracht, die zu unfassbarem Reichtum gelangt waren.
Aber Familien wie die Malfoys, diese degenerierten Nachfahren jenes Geldadels, besitzen keine dieser Qualitäten, dafür umso mehr ungerechtfertigten Stolz auf ihre Herkunft. Ich mache dir keinen Vorwurf für deine Vorurteile. Du hast allen Grund Slytherins zu hassen aber du solltest wissen, dass nicht jeder so denkt wie Dracos Clique. Es gibt zwei Sorten Slytherins, die aus dekadenten, mehr oder weniger altehrwürdigen Familien und die ehrgeizigen Streber - ich zähle mich mit Stolz zu letzterem. Allerdings ist es nur allzu deutlich welche von beiden von nun an in unserem Haus das Sagen haben wird, ein Grund mehr für die anderen ihre Ansichten für sich zu behalten“

Als Hermine so darüber nach dachte, ergaben Daphnes Worte tatsächlich Sinn. Slytherin war voller tumber Holzköpfe wie Grabbe, Goyle und Millicent Bullstrode, die keine der Qualitäten besaßen, welche der Sprechende Hut dem Haus angedeihen ließ, dafür nie müde wurden Hermine auf Grund ihrer Herkunft zu schikanieren, während sie von einem großen Teil der Slytherins einfach wie Luft behandelt wurde, was allerdings auf Gegenseitigkeit beruhte.
„Ich hatte noch nie das Gefühl gehabt die Schule wechseln zu müssen,“ sagte Hermine nachdenklich. „Ich werde zwar regelmäßig beschimpft aber eine tatsächliche Gefahr habe ich darin nicht gesehen.“
„Das musst du auch nicht solange du Freunde hast, die deinen Rücken decken. Ich habe in Slytherin niemanden, der es wagen würde sich den Todesserkindern entgegenzustellen.“
Hermine vernahm eine tiefe Enttäuschung in Daphnes Worten.
„Ich hasse es Hogwarts zu verlassen, aber wenn man bedenkt, was in Großbritannien gerade vor sich geht...“
Sie deutete auf die beiden Zeitungen zwischen ihnen.
„Unterschiedlicher könnte Berichterstattung nicht sein, oder?“
„Ja,“ schnaubte Hermine. „Von wegen Dumbledore schade der internationalen Zauberergemeinschaft. Fudge hat der IGZ mit Boykott gedroht, sollte sie Dumbledore nicht entlassen. Wenn jemand Schaden anrichtet dann Fudge. Es ist ein Skandal, dass der Prophet wagt so etwas zu drucken!“

„Fudge kontrolliert den Tagespropheten und versucht die englischen Hexen und Zauberer von abweichenden Meinungen abzuschirmen. Dumbledore genießt nicht nur in Frankreich noch immer einen guten Ruf. Er hat den europäischen Kontinent von Gellert Grindelwald befreit und danach den dunklen Lord bekämpft. Wenn er behauptet Du-weißt-schon-wer sei zurück, dann muss doch etwas dran sein. Fudge wird daher nicht eher ruhen, bis er Dumbledores Einfluss vollständig vernichtet hat, und er schreckt auch nicht davor zurück das Land in die politische Isolation zu treiben um seine Macht zu sichern. Hat er beides erst einmal erreicht, ist der Untergang Großbritanniens besiegelt. Du und deine Eltern solltet euch auch hier niederlassen. Der dunkle Lord wird zwar nicht vor dem Festland halt machen, aber wenigstens wird er hier auf Gegenwehr stoßen.“

„Er wird auch in Großbritannien auf Gegenwehr stoßen!“ sagte Hermine irritiert. „Dumbledore hat Freunde, die ihm glauben und sie werden Du-weißt-schon-wen bekämpfen, egal was Fudge unternimmt. Ich werde jedenfalls nicht davonlaufen.“
„Aber Du-weißt-schon-wer hat einen großen Vorteil durch ein Ministerium, das unbewusst in seine Hände spielt.“
„Das spielt keine Rolle, denn irgendwann wird er sich zeigen müssen und dann wissen alle, dass das Ministerium ein falsches Spiel treibt.“
„Dann wird es zu spät sein. Der dunkle Lord wird bis dahin eine Armee aufgestellt haben und das Ministerium überrennen.“
„Das glaube ich nicht! Ich respektiere deine persönliche Situation, aber ich werde bleiben und kämpfen wenn es sein muss!“
In diesem Moment beschloss der Kellner von sich aus zu erscheinen und Daphne bestellte in perfektem Französisch zwei Gläser Kürbissaft.
„Danke, aber ich bezahle meines selbst.“
„Wie du willst,“ gab Daphne mit einem Schulterzucken zurück. Die Unterbrechung hatte ihr hitziges Gespräch zum Erliegen gebracht und so warteten sie schweigend bis der Kellner wenige Minuten später ihre Gläser serviert und sie einen ordentlichen Schluck herrlich kühlen Kürbissaft genossen hatten bevor Daphne wieder das Wort ergriff.
„Schon seltsam, dass ich ausgerechnet dich getroffen habe.“
„So seltsam ist das nicht. Meine Familie macht jedes Jahr Urlaub in Frankreich und dann komme ich ganz gerne hierher.“
In der Tat reiste Hermine in diesem Urlaub täglich via Flohnetzwerk nach La Gaufre, jedoch nicht nur weil sie die Pariser Version der Winkelgasse so sehr mochte, sondern vor allem um mit der magischen Welt in Verbindung zu bleiben.
Jeden Tag kaufte sie den Tagespropheten und die Magische Welt um Neuigkeiten über die Vorgänge jenseits des Ärmelkanals zu erfahren, die einzigen Quellen, die ihr geblieben waren, seit Ron in seinem einzigen Brief geraten hatte, keine Eulen an ihn oder Harry zu schicken. Es war daher anzunehmen, dass die Eulenpost kontrolliert wurde. Die stete Sorge um ihre besten Freunde machten es ihr unmöglich den Urlaub mit ihren Eltern zu genießen, die ein Ferienhaus in Südfrankreich angemietet hatten und Hermine auch nicht dazu drängten sie auf ihren Ausflügen zu begleiten.
In den Augen ihrer Eltern war wohl der Zeitpunkt gekommen, da Hermine sich endgültig von der Welt der Muggel abnabelte und tatsächlich war sie ihr noch nie so fremd und unwirklich vorgekommen wie jetzt.

„Das meine ich nicht,“ sagte Daphne. „Wir hatten in Hogwarts nie die Möglichkeit uns kennenzulernen, da es die schlimmste Sünde für einen Slytherin darstellt sich mit einer Gryffindor anzufreunden, noch dazu mit einer Muggelgeborenen. Aber ich fand dich eigentlich immer sympathisch.“
Hermine war sich nicht sicher ob sie das selbe über Daphne sagen konnte. Daphnes gutes Aussehen war ihr schon immer ein Ärgernis gewesen, da sie es an einer Slytherin für ungerechtfertigt und eine Verschwendung von guten Genen hielt. Außerdem gehörte sie zu den Besten ihres Jahrgangs, was für Hermine eine stete Motivation darstellte noch bessere Leistungen zu erbringen. Andererseits hatte Hermine nie Probleme mit ihr gehabt. Im Gegenteil, sie hatten in all den Jahren nicht ein Wort miteinander gewechselt, was mit Sicherheit auch an Hermines Vorurteilen lag.
„Ich hielt dich für eine arrogante Kuh,“ sagte sie schuldbewusst.
„Das bin ich auch zweiffellos,“ erwiderte Daphne lachend. „Ich frage mich was wohl gewesen wäre, hätte uns der Sprechende Hut nach Ravenclaw eingeteilt. Komm schon, dir wird doch aufgefallen sein, dass du viel besser in dieses Haus passen würdest.“
„Ich fühle mich in Gryffindor sehr gut aufgehoben.“
„Glaub mir, ich wäre auch lieber eine Gryffindor als in Slytherin. Es macht keinen Spaß, wenn nicht nur die eigenen Mitschüler dich hassen, sondern die ganze Schule, und das rein aus Prinzip. Aber bedenke nur, wir hätten Freunde werden können, miteinander lernen können, und ich müsste jetzt nicht die Schule wechseln.“
„Und ich hätte mich nicht mit Ron und Harry angefreundet,“ erwiderte Hermine. „Ich hatte diesen Gedanken schon häufiger, aber mir wird dann sogleich klar, wie gut ich es getroffen habe.“
„Ja, du hast es wohl wirklich ganz gut getroffen,“ seufzte Daphne. „Ich hasse es Hogwarts zu verlassen.“
„Und du lässt dich davon nicht abbringen? Vielleicht könntest du das Haus wechseln oder du suchst dir Verbündete in anderen Häusern?“
„Die Entscheidung des Sprechenden Hutes ist unumkehrbar, auf diese Idee war ich auch schon gekommen. Und wenn ich mich mit Schülern anderer Häuser anfreunde gelte ich erst recht als Verräterin. Und wie soll mich das vor den Slytherins schützen wenn man mir nachts einen giftige Spinne unter das Bettlaken legt?“
„So etwas traue ich ihnen nicht zu.“
„Ich bin mir nicht so sicher und ich habe keine Lust in Angst vor meinen Mitschülern zu leben. Nicht alle Slytherins sind grundsätzlich schlecht, aber eines sind wir definitiv nicht und zwar Märtyrer.“
„Tut mir wirklich Leid für dich,“ sagte Hermine und meinte es aus tiefstem Herzen.
„Danke. Naja, ich sollte dann langsam weiter. Es war mir wichtig dir zu erklären, dass nicht alle Slytherins etwas gegen dich haben. Richte einen Gruß an Felix Rhode aus wenn du wieder in Hogwarts bist. Wir sind... besser gesagt wir waren...“

Hermine nickte verständnisvoll. Es hätte in Hogwarts wohl kein unterschiedlicheres Paar geben können. Rhodes war so klein, pummelig und unscheinbar wie sie, groß, schön und anmutig. Er war zwei Klassen über ihnen, doch wenn man sie zusammen sah konnte man kaum glauben, dass sie die jüngere von beiden war. Spötter behaupteten daher nicht zu unrecht,dass er seinem Namen alle Ehre machte. Nichts desto trotz schwang in Daphnes Stimme eine Traurigkeit mit, die nur zu deutlich machte, wie viel ihr tatsächlich an ihm lag.
„Er ist in Ordnung, sehr sogar. Es ist nur... es wäre unnötig, wenn auch er Hogwarts verlassen müsste. Also sei bitte vorsichtig, wie du dich ihm gegenüber verhältst. Es ist schon problematisch genug, dass er mit einer Blutsverräterin zusammen war.“
„Natürlich,“ sagte Hermine betroffen.
„Also, ich muss dann wirklich mal. Hat mich wirklich gefreut, dich besser kennenlernen, Hermine!“
„Geht mir genauso,“ sagte Hermine mit einem vagen Lächeln.
„Ich wohne zwei Gassen weiter in der Rue de Morgaine 37. Komm mich doch mal besuchen wenn du Lust hast.“
„Klar, mal sehen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt?“

Daphne verabschiedete sich, warf zwei Galleonen auf das Tablett und eilte dann die Straße hinab. Zwei Galleonen waren viel zu viel, selbst mit allen Getränken, die Hermine selbst bestellt hatte blieb noch ein ordentliches Trinkgeld übrig. Daher wollte Hermine ihr zunächst hinterher rufen, ließ es dann doch bleiben, da Daphne schließlich mehr als genug Gold zu besitzen schien. Dennoch fand sie Daphne keineswegs beneidenswert.
Ihr graute bei dem Gedanken nicht mehr nach Hogwarts zurückkehren zu können. Schon allein aus Angst davor, ihre Eltern könnten sie von der Schule nehmen hatte sie ihnen nicht erzählt was in der magischen Welt vor sich ging, so konnte sie sich nur schwer ausmalen, wie sie reagieren würde, wenn sie in eine ähnliche Situation wie Daphne geraten würde. Und wie glücklich sie sich schätzen konnte zwei so gute Freunde zu haben, die sich stets vor Hermine stellten, wenn ein Slytherin es wagte unhöflich zu werden.
Nicht, dass sie sie sich nicht selbst wehren konnte, aber welchen Unterschied es machte wurde ihr erst jetzt richtig bewusst. Die arme Daphne wurde jahrelang mit anderen Slytherins über einen Kamm geschert, dabei hatte sie sich nur angepasst um nicht selbst zum Ziel von Anfeindungen zu werden und stand nun allein auf weiter Flur. Im Nachhinein tat es Hermine Leid, dass sie nicht ein wenig freundlicher zu ihr gewesen war, denn Daphne schien tatsächlich in Ordnung zu sein und sich nach einem freundlichen Gespräch gesehnt zu haben.

Seufzend überflog sie noch einmal die beiden Zeitungen fand aber nichts von Interesse. Allerdings galten keine Nachrichten über Bekannte dieser Tage immer als gute Nachrichten. So verließ sie das Café, warf die Zeitungen in die nächstgelegene Mülltonne und beschritt den Weg, auf welchem Daphne sie verlassen hatte.
Das Zaubererviertel La Gaufre war um einiges größer als das in London, andererseits wirkte es auch weniger überfüllt und geschäftig als die Winkelgasse. Es bestand aus einem Netz rechtwinklig angelegter, schnurgerader Gassen, von denen acht von Nord nach Süd und neun von Ost nach West verliefen.
Die Gebäude, welche sie umrahmten bildeten fast perfekte Quadrate, wodurch sie aus der Luft betrachtet wie die Form eines riesigen Waffeleisens aussahen, was dem Viertel den offiziellen Namen La Moule à Gaufre einbrachte, von seinen Bewohnern aber nur La Gaufre genannt wurde.
Besucher durften über die alten herrschaftlich anmutenden Bauwerke staunen, die von prunkvollen Zinnen, Türmchen und Erkern nur so strotzten und den allgemein hohen Wohlstand der französischen Zauberergemeinschaft widerspiegelten. Es gab aber auch die urigen Geschäftsstraßen mit mit dicht gedrängten windschiefen Häusern, ähnlich der Winkelgasse, jedoch mit einer wesentlich höheren Dichte an gemütlichen Straßencafés und schicken Lokalen, in denen junge modebewusste Zauberer zumeist sehr modebewusste Hexen zu einem Stelldichein baten.
Hermine geriet des öfteren in einen Flirt und auch wenn sie jedes Angebot ausschlug, gefiel es ihr doch das Interesse so manch gut aussehenden Zauberers geweckt zu haben. Sie fühlte sich in diesem Viertel schon fast wie zu Hause, daher fand sie die von Daphne genannte Adresse auch auf Anhieb.

Das Anwesen gehörte wie sie schon vermutet hatte zu den prächtigeren Bauten, ein stattliches vierstöckiges Herrenhaus aus Granit, dessen viktorianischer Stil auf einen englischen Erbauer vermuten lies, wahrscheinlich sogar auf Mr Greengrass selbst, da das Gebäude noch recht neu wirkte. Über der einzigen Klingel neben der großen Tür war tatsächlich in verschlungenen Goldlettern der Name Greengrass eingraviert.
„Man kann es auch wesentlich schlechter Treffen,“ sagte Hermine leise und machte sich sogleich aus dem Staub, da Daphne sie vom Fenster aus sehen und sich womöglich verpflichtet fühlen würde sie hereinzubitten. Dennoch erwog sie ernsthaft auf Daphnes Angebot zurückzukommen. Die Weird Sisters würden in drei Tagen hier auftreten und so gern sie das Konzert besuchen wollte, so wenig Lust hatte sie es allein zu tun.
In Frankreich waren sie offenbar keine besonders große Nummer weshalb noch Karten zu humanen Preisen verfügbar waren, während Hermine in Hogwarts niemanden kannte, der ein Konzert zu diesem Spottpreis verschmähen würde.
Drei Kreuzungen weiter wurde sie langsamer und überlegte, was sie mit dem angebrochenen Tag anfangen sollte. La Gaufre war für magische Verhältnisse eine Großstadt, die alle erdenklichen Möglichkeiten zur Zerstreuung bot, doch nichts dergleichen konnte Hermine im Moment reizen.
Sie fühlte sich an diesem Ort voll fremder Menschen einsamer als in unberührter Wildnis und sehnte sich mehr als ohnehin schon ihre Freunde herbei um ihnen all die Wunder dieser Stadt zeigen zu können. Üblicherweise nahm sie gegen drohende Langeweile und innere Unruhe immer etwas zu lesen mit, doch heute hatte sie nicht daran gedacht. Und während sie sich darüber ärgerte, fiel ihr Blick auf ein schmuckes Antiquitätengeschäft. Sie war schon häufig daran vorbeigegangen, hatte jedoch noch nie das Bedürfnis verspürt alte überteuerte Möbel zu bestaunen. Es lag vermutlich an den Lichtverhältnissen dass sie dieses mal mehrere Reihen von Bücherregalen im hinteren Bereich des Laden ausmachen konnte und so beschloss sie kurzerhand dem Geschäft doch einen Besuch abzustatten.


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Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin