von Kirschblüte
Ich weiß, das Kapitel ist ein bisschen kurz - aber es passt so einfach besser ;)
***
Verunsichert verfolgte er ihre Reaktion und vernahm mit Schrecken, wie sich ihre Augen weiteten, sich ihr Körper versteifte und sie ein Stück von ihm wegrückte.
Ihr Blick hatte nur kurz auf seinem Dunklen Mal geruht, nun ging er unruhig im Raum umher. Anscheinend wusste sie nicht wo sie hinsehen sollte, jedenfalls wich sie seinem Blick immer wieder aus.
Das sah gar nicht gut aus. Und er hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Sorgenfalten zerfurchten seine Stirn und ließen ihn verzweifelt aussehen.
Und genau das war er. Was, wenn er sie durch die Fehler, die er in seiner Vergangenheit begangen hatte, verlieren würde?
„Cerise“, flüsterte er kaum hörbar. Sie zuckte zusammen, hob dann aber ganz langsam den Kopf und schaute ihm in die Augen.
Ihre sonst so strahlenden Augen wirkten seltsam leer. Er streckte seine offene Hand nach ihr aus und wartete darauf, ob sie die ihre hineinlegen würde.
Nur kurz zuckte ihr Blick in Richtung seiner Hand, ehe sie ihm wieder ins Gesicht sah. Einen Augenblick später spürte er ihre kleine, weiche Hand in seiner. Ihre Wärme ging auf ihn über. Und trotz der Berührung wusste er, dass etwas nicht stimmte.
Ihre Augen wirkten immer noch traurig. Ihre Mundwinkel zuckten und ihre Augenbrauen zogen sich kurz zusammen. „Draco, ich…“ Sie stockte und schluckte. Dann atmete sie tief ein und legte ihre zweite Hand auf seine und drückte sie.
„Draco.“ Noch einmal sprach sie seinen Namen aus und er lauschte aufmerksam, während er ebenso seine zweite Hand auf ihre legte.
„Ich danke dir für deine Ehrlichkeit.“ Was sie danach murmelte klang wie: „Ich wollte es ja unbedingt wissen.“ Er fragte nicht nach. Cerise schaute auf das Knäuel, das ihrer beiden Hände bildeten. Dann drehte sie seinen Arm so, dass sie wieder das Dunkle Mal sehen konnte. Mit ihrem rechten Daumen strich sie über den schwarzen Fleck auf seiner Haut. Dann hob sie ganz plötzlich den Kopf und schüttelte ihn. „Ich habe dich danach gefragt, das weiß ich. Ich habe mit allem Möglichen gerechnet, nur nicht damit.“
Er nickte fast unmerklich. „Das verstehe ich. Und ich würde es auch verstehen, wenn du nun nichts mehr mit mir zu tun haben willst.“
Ihr Lächeln war fast nicht erkennbar. „Ach Draco. Ich habe dir schon vorhin gesagt, dass nichts, etwas an meinen Gefühlen zu dir ändern könnte.“
Hoffnungsvoll sah er sie an, doch ihr Blick verhieß nichts Gutes. Wieder zog er die Augenbrauen zusammen. „Aber?“, fragte er dann.
Sie drückte seine Hände noch einmal fest. „Ich muss darüber nachdenken und brauche etwas Zeit für mich.“
Irgendwie hatte er damit gerechnet. Und dies war sogar noch die harmloseste Reaktion von all denen, die er sich ausgemalt hatte.
Aber was, wenn sie darüber nachdenken und beschließen würde, dass sie keinen Kontakt mehr mit ihm haben wollte?
Undenkbar für ihn. Aber wenn es so weit käme, auch unvermeidbar.
Also nickte er, sah ihr dabei aber weiterhin ins Gesicht. „Glaubst du, du wirst zu mir zurückkommen?“
Ihr Blick wurde traurig und sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie seine Hände losließ und sich erhob. Sie legte ihre Hand noch einmal an seine Wange und ging dann schnellen Schrittes zur Tür, um den Raum der Wünsche zu verlassen.
Oh nein. Was sollte das bedeuten? Warum hatte sie nicht mehr geantwortet? Glich das einem Nein als Antwort?
Würde sie nicht mehr zu ihm zurückkehren?
Aber wie würde das mit dem zusammen passen, das sie über ihre Gefühle zu ihm gesagt hat. Er schüttelte den Kopf, streckte seine Beine und stellte sie dann auf den Boden.
Die Unterarme legte er auf seine Oberschenkel und so starrte er gedankenverloren in das prasselnde Feuer, das im Kamin brannte.
Warum hatte er sich bloß überreden lassen?
Ach ja natürlich.
Weil er ein Idiot war.
Oh Mann, bei Merlin.
Er war wirklich ein Idiot. Immerhin hatte er ein Mädchen kennengelernt, das innerhalb von wenigen Stunden zu seiner engsten Vertrauten und besten Freundin geworden war.
Und in genau dieses Mädchen, hatte er sich nach nur wenigen Tagen verliebt.
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