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Fanfiction

Um das Leben meiner Schwester - Ein grausiger Fund

von SynthiaSeverin

Ariana! Was, was war mit ihr los? War sie beim Schaukeln gestürzt? Aber warum lag sie dann in den Beeten, in einer ganz anderen Richtung? Und warum rührte sie sich nicht? Albus stand still, völlig still, traute sich nicht, von der Stelle zu treten. Konnte es auch nicht. Irgendetwas hielt ihn fest, als ob jemand jenen Klammerfluch aus dem Erstklasszauberbuch auf ihn gewirkt hätte. Sein Herz schien einen Schlag lang auszusetzen. Und durch seine Augen, die ebenfalls wie von Zauberhand aufgerissen wurden, strömte gnadenlos dieses unwirkliche Bild auf ihn ein.
„Va-Vater“, stammelte er heiser und deutete durch die Scheiben hinaus auf den Garten. Percival war nach den Schritten zu urteilen eben noch zum Kamin getreten, um die Pakete aufzuheben. Doch in diesem Moment fiel mit einem dumpfen Schlag etwas Schweres auf die Dielen und ließ für eine Sekunde den Boden unter Albus‘ Füßen erzittern. Keine Antwort, kein Aufschrei, kein weiteres Geräusch rauschte durchs Zimmer – nur ein waldgrüner Schatten, der so pfeilschnell an Albus vorüberschoss, dass er ihn gerade noch aus den Augenwinkeln erhaschen konnte, ehe nasskalte Herbstluft in den Salon wehte.
„Ariana! ARIANA!“, schallte es durch den Nieselregen vom Garten herein. Und in diesem Moment erst begriff Albus, dass etwas Schreckliches geschehen sein musste.
Sofort wich er von der Scheibe zurück, drehte sich mit einem Satz um und stürmte los, ohne nachzudenken, nur noch Percivals wehendem Kastanienhaar hinterher. Er musste ihn einholen. Vater würde wissen, was geschehen war. Vater würde wissen, was zu tun sei. Vater doch hatte immer eine Lösung. Immer. So auch jetzt, nicht? NICHT?

Albus‘ Herz hämmerte wie wild gegen seine Brust, während der Regendunst sein Gesicht feucht benetzte. Ein leises, hohes Wimmern drang durch den nassgrauen Tropfenvorhang als er sich den Beeten näherte. Ariana lebte also. Sie lebte! Von allen schrecklichen Gedanken, die in seinem Kopf explodierten, hatte sich der schlimmste nicht bewahrheitet. Mit einem Kribbeln spürte Albus wie sich seine verkrampften Muskeln lösten. Doch schon im nächsten Augenblick kehrte die Anspannung zurück, als er das Zauberstablicht erreichte, das ihm durch die Dämmerung entgegen schimmerte. Percival stand leicht vornübergebeugt vor dem Kräutergarten. Sein Gesicht war kreidebleich und seine Augen blickten starr auf die Erde, soweit man es im Profil erkennen konnte. Auf den letzten Schritten verlangsamte Albus sein Tempo, schlich fast an seinen Vater heran, der ihm die Sicht auf seine Schwester versperrte.
„Was ist mit ihr?“, keuchte Albus noch im Gehen, während die Regenkühle gegen seine erhitzte Stirn schlug und kalter Dunst ringsumher aufstieg.
Percival antwortete nicht, er hob nur die Hand, um ihm Schweigen zu gebieten, bevor er langsam vor den Beeten in die Hocke ging. Und dann geschah es. Zwischen den Kräutern tauchte Ariana wieder auf. Nicht mehr als jener verschwommen bunte Fleck, den Albus vom Fenster aus erspäht hatte, oh nein. In grausamer Klarheit kam jetzt ihre Gestalt zum Vorschein, erst das Gesicht, dann der Körper. Und Albus blieb wie versteinert auf der Stelle stehen. Spürte, wie seine Augen sich vor Entsetzen weiteten. Spürte, wie ihm der Mund aufklappte. Es war ein Anblick, der ihm den Magen umdrehte.

Zuerst hatte er geglaubt, dass seine Schwester von der Schaukel gefallen sein müsse. Doch was er jetzt sah, ließ ihn intuitiv begreifen, dass das niemals die ganze Wahrheit sein konnte. Auch wenn Albus keinen blassen Schimmer hatte, was ihr sonst zugestoßen war. Doch niemand, wirklich niemand, der einfach nur unglücklich von einer Schaukel gestürzt war, konnte dabei sein Kleid in solche Stücke zerrreißen, wie jene, die gerade Arianas Körper mehr schlecht als recht bedeckten. Löcher und tiefe Risse klafften im Stoff des einst fliederfarbenen Kleidchens, das jetzt nur noch ein schlammverdreckter Lumpen war. Der rechte Ärmel baumelte ihr von Schulter, als hätte jemand versucht, ihn mit Gewalt herunterzureißen. Die Rüschen des Rocks waren nur noch braun besprenkelte Fetzen und das Strickjäckchen verteilte seine Fäden über das Dornengestrüpp hinter den Beeten. Wie ein gerupftes Huhn lag Ariana auf der kalten, matschigen Erde zwischen den Kräutern, die Glieder seltsam verkrümmt, die Füße abgewinkelt. Albus meinte, zu spüren, wie sich sein Mageninneres hob, als er seinen Blick über ihrem Körper wandern ließ. Eine dunkelrote und schlammbraune Kruste besudelte Arianas Haut, dort wo der Ärmel herab gerissen worden war und es waren nicht die einzigen roten Flecken, die ihren Körper besprenkelten. Ihr Haar breitete sich in wirren Büscheln über den Boden aus und umspann die Fingerspitzen ihrer Hände. Jenen Händen, in deren Innenflächen blutige Striemen klafften wie von einem Seil, das sich tief in die Haut geschürft hatte. Sie sah weder ihren Vater noch ihren Bruder an. Ihre Augen, eines davon blau und lila, waren fest zugepresst, während sie im Schlaf wimmernd den Kopf hin- und her wiegte. Ein eisiger Stich, so kalt wie Schnee, der in der Hand schmilzt, durchfuhr Albus, als er ihr Gesicht betrachtete. Unter den geschlossenen Lidern quollen unablässig Tränen hervor. Die ganze Szenerie erinnerte Albus auf grausame Weise an ein Schlachtfeld wie er es auf einer Zeichnung in einem Geschichtsbuch über die Koboldaufstände gesehen hatte.

Flach atmend versuchte Albus sich wieder zu fangen, zu begreifen, was hier geschehen war. Er wandte den Blick von Ariana ab und dafür demjenigen zu, der vor ihr kniete. Dem Einzige, der dieses Rätsel vielleicht klären konnte.
„Va-vater?“, murmelte Albus zittrig, während sein Körper wie gefroren erschien. Doch abermals erhielt er nur Schweigen zur Antwort. Percival beachtete ihn nicht, beugte sich stattdessen nun direkt über den geschundenen, kleinen Körper und musterte ihn mit ernsten Blicken so eindringlich als wäre Ariana ein historisches Verwandlungsartefakt. Nur ein paar geflüsterte Worte, zu leise, um sie zu verstehen, drangen zu Albus hinauf. Verzweifelt warf er den Kopf herum und ließ seinen Blick nervös durch den Garten schweifen. Wenn er dies alles auch nicht verstand, irgendetwas musste er doch tun können! Irgendwie musste er seiner Schwester doch helfen können! Doch er fand nichts außer der Schaukel, die sich noch immer im Wind wiegte und seine bleischweren Beine, verweigerten es ihm, zurück ins Haus zu laufen. Fast war Albus schon im Begriff, sich wieder seinem Vater und Ariana zuzuwenden, als ihm plötzlich etwas ins Auge stach. Etwas, das er bisher gar nicht bemerkt hatte. Die Schaukel, sie … sie eierte ja, während sie im Wind pendelte. Und der Ast an dem sie hing, war in der Mitte fast gebrochen. Albus runzelte die Stirn: Wie merkwürdig! Mühsam riss er sich von der Stelle los und trat er ein paar Schritte auf den Baum zu. Am Rande des Lichtkegels des Zauberstabs seines Vaters blitzte etwas Kleines, Blaues zwischen den Zweigen, das sich beim Näherkommen als gepunktetes Taschentuch erwies. Sonderbarerweise hatte Albus das Gefühl, es vage zu kennen. Doch konnte er sich nicht entsinnen, woher. Aus den Büschen dicht hinter der Kastanie ragte eine Art Bohnenstange hervor, die wie achtlos beiseite geworfen schien. Der ganze Platz um Kastanie und Schaukel war mit Fußstapfen im nassen Gras und in der schlammigen Erde übersät. Und hier und da – auf dem Boden, in den Büschen, am Stamm und vor allem an der Schaukel - hingen vereinzelte, kleine Fetzen von Arianas Kleidung. Und dann fiel Albus noch etwas auf, das ihm bisher entgangen war. Er stieß im wahrsten Sinne des Wortes direkt mit der Nase darauf: Brandgeruch. In der Luft hing ein Brandgeruch, leicht und durch den Regen schon verwaschen, doch noch immer wahrnehmbar, wenn man darauf achtete.

Albus hob die Nase in den Wind, folgte dem Geruch. Schon nach ein paar Schritten sah er es: Ein wenig abseits der Kastanie, nahe einer kaputten Stelle des Gatters, lag ein verbranntes, stinkenden Etwas auf dem Boden, das ihn auf den ersten Blick an eine Jacke erinnerte. Und von dort aus zog sich eine Aschespur durch die Beete, bis - bis zurück zu Ariana. Verdutzt starrte Albus auf die Stelle, wo die Robe seines Vaters abermals den grausigen Anblick auf seine Schwester verbarg. Erst jetzt nahm er die kleinen, rußigen Stellen im Gestrüpp und die verkohlten Petersilienpflanzen wahr, die ihren Auffindungsort prägten. Den Ort, aber nicht sie selbst. Brandflecke auf ihrer Kleidung hätte erbemerkt. Grübelnd starrte Albus Löcher in die Luft. Doch sein flüchtiger Ausflug in die nähere Umgebung wurde jäh beendet, als ein Aufstöhnen über den Rasen schallte, das ihn augenblicklich aus seinen Gedanken riss. Percival erhob sich und – Albus musste sich irren – von seiner Robe stieg Dampf auf. Ariana indessen lag noch immer wie ein Häufchen Elend zwischen den Kräutern. Übel zugerichtet, teilnahmslos. Tief rutschte Albus das Herz in die Hose und kalter Schweiß rann seinen Rücken hinab. Er konnte nichts tun, außer… vielleicht… Wie im Reflex hastete Albus zurück zu den Beeten, warf sich auf den Boden und streckte seine Hand aus, um Ariana zärtlich über die Stirn zu streicheln. Er wollte sie beruhigen. Er wollte ihr nur sagen, dass alles wieder gut werden würde. Doch noch ehe er auch nur ein Haar berührte, zuckte seine Schwester unter ihm wie panisch zusammen. Ein brennendes Gefühl durchfuhr Albus‘ Fingerspitzen, siedend heißer Dunst schlug ihm entgegen und um Arianas Kopf loderten Flämmchen aus der Erde.
„Nicht!“, rief Percival laut und ehe Albus sich versah hielt eine große Hand sein Handgelenk fest umklammert. Erschrocken fuhr Albus auf, suchte das Gesicht seines Vaters und fand es mit einem Ausdruck tiefer Besorgnis vor.
„Schnell, zurück ins Haus. Schick Sova los zu Kendra. Sie muss sofort nachhause kommen“, keuchte er heiser.
Albus brachte keinen Ton heraus. Seine Kehle war wie ausgetrocknet, seine Lippen versiegelt. Er nickte nur stumm, wirbelte herum und rannte los. Im Umdrehen meinte er, Tränen in den blauen Augen seines Vaters glitzern zu sehen.

Was er dachte, als er durch den Regenschleier auf die offene Gartentür zu hastete, wusste Albus nicht. Und auch nicht, was er fühlte, als seine Finger mechanisch die Worte „Ariana schwerer Unfall. Komm schnell. Albus“ auf den Zettel kritzelten, den er Sova in den Schnabel steckte. Sein Kopf fühlte sich ungewohnt leer an, obwohl tausend Fragen darin übereinander stürzten. Doch nicht eine davon wollte Wurzeln schlagen und einer Antwort harren. Alles flog an Albus vorüber wie Schmetterlinge in der Frühlingsluft. Doch es war Herbst und der Regen draußen wurde allmählich stärker. Durch die nass verschwommenen Scheiben sah Albus gerade noch Percivals Zauberstab mit einem Schlenker erlöschen. Dann ging alles in prasselndem Regen unter und Sovas Flügelschlag verklang ungehört im Abend.

An das, was in den Minuten danach geschah, konnte sich Albus später nicht mehr erinnern. Nur noch daran, dass die Lichter im Wohnzimmer entflammten und die Zeit in grausamer Langsamkeit verstrich. Alles zog sich schwer und träge dahin wie die Träume im Zustand der Grippe. Dann, auf einmal flammte ein neues, schummriges Licht im Garten auf und durch den Regenschleier schwebte eine geisterhafte Silhouette auf Albus zu, der stocksteif auf der Schwelle der Gartentüre stand. Zeitgleich war irgendwo ein lautes Ploppen zu hören und dann schallte ein erlösendes, metallisches Klacken durch die so stillen Flure. Die Haustüre war aufgeschlossen worden und ein Meckern ertönte. Nur eine Sekunde später platzten Aberforth und Pedro in den Salon. Ihnen auf den Füßen folgte Kendra.
„Ich war nur kurz im Dorf“, keuchte sie atemlos, „Noch Eier fürs Abendessen kaufen und bin mit Aberforth sofort nachhause appariert, als ich die Nachricht erhielt. Was ist gesch… du meine Güte!“
Sie stockte augenblicklich und blieb wie zur Salzsäule erstarrt in der Esszimmertür stehen, während Albus von der Schwelle zurückwich. In diesem Augenblick hatte die Geistererscheinung die Gartentüre erreicht. Es war Ariana, die aufrecht in der Luft zu schweben schien als wäre sie an unsichtbaren Seilen aufgehängt. Ihre Glieder baumelten merkwürdig schlaff von ihrem Torso herab und ihr Kinn klappte gegen ihre Brust. Hinter ihr ging Percival. Mit verkniffenen Mund, ernster Miene und dem Zauberstab in der Hand dirigierte er vorsichtig ihren leblosen Körper durch den Türrahmen. Bis auf Pedros Meckern, der sofort an Percivals Robe vorbei hinaus in den Garten sprang, herrschte im Zimmer für einen Augenblick absolute Stille. Niemand sprach ein Wort und das leise Wimmern, das Albus noch entgegenschallte als er vor einer gefühlten Ewigkeit in den Garten hastete, war verklungen.

Panisch ließ er seinen Blick zurück durchs Wohnzimmer schweifen, streifte die Porträts, die alles schweigend und betroffen beobachteten und seine Mutter, die sich die Hand vor den Mund geschlagen hatte. Dann traf er auf seinen Bruder, dem das pure Entsetzen ins Gesicht geschrieben war. Von Aberforths Stirn perlte der Schweiß, während seine Nasenflügel sich vom hastigen Atmen blähten.
„Ist… ist… ist sie…?“, japste er außer sich.
„Nein“, entgegnete Percival beschwichtigend, „Nur ohnmächtig“. Und Albus meinte ein tiefes Aufatmen zu hören, als sein Vater Arianas Körper behutsam auf das Kanapee sinken ließ. Kaum hatte ihr Rücken die Polster berührt, kehrte plötzlich das Leben in Kendra zurück. Sie rempelte Aberforth fast um, als sie den Zauberstab zog und sich sofort auf Ariana stürzte. Albus, der direkt neben dem Kanapee stand, konnte den Schweiß auf ihrer Stirn glänzen sehen, als ein weißliches Licht aus ihrem Zauberstab durch die Nasenlöcher seiner kleinen Schwester kroch und sie von innen heraus zum Leuchten brachte. Mit geweiteten Augen schien Kendra jeden Zentimeter ihres Körpers in sich aufzusaugen und murmelte unaufhörlich vor sich hin.

„Linker Arm gebrochen… Schürfwunden… rechter Fuß verstaucht… Prellungen“

Ein paar Fetzen ihres Selbstgesprächs konnte Albus auffangen, ehe eine andere Stimme die seiner Mutter übertönte.
„Was ist mit ihr passiert?“, keuchte Aberforth, der sich noch immer nicht beruhigt zu haben schien.
„Ich habe keine Ahnung“, entgegnete Percival ratlos und ließ sich schwach auf seinen Sessel sinken. Albus hatte das Gefühl, seinen Vater noch nie so ehrlich und zugleich so hilflos erlebt zu haben.
Einen Moment lang sahen sie alle drei sich resigniert an, während irgendetwas die Vasen und Potraits an der Wand vibrieren ließ und Kendra stirnrunzelnd kurz aufblickte. Dann brach Aberforth die Stille.
„Vielleicht, vielleicht“, fuhr er so überhastet fort, dass seine Stimme sich fast überschlug, „Ist sie ja beim Schauk-“
„-Nein“, wurde er hart unterbrochen.
Es kam von seiner Mutter, die mit diesem einzigen Wort sogleich den ganzen Raum zum Schweigen brachte. Das Licht in Arianas Körper erlosch und Kendra erhob sich – zittrig und kreidebleich. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Doch sie wagte es offenbar nicht, ihrem Gatten und ihren Söhnen mehr als nur einen flüchtigen Seitenblick zuzuwerfen, während sie tief Luft holte.
„Was immer ihr zugestoßen ist“, erklärte sie mit hohler Stimme, „Dies war kein Unfall. Jemand muss Ariana all das mit Gewalt angetan haben.“

Zwei Sätze. Zwei Sätze und die Welt hatte aufgehört, sich zu drehen. Es war als ob die Gartentür aus den Angeln gerissen worden war und ein Eissturm durchs Zimmer fegte, so kalt war Albus plötzlich. Er spürte seine Glieder nicht mehr. Seine Muskeln glichen Pudding. Und so sank er langsam zu Boden, während sein Herz bis zum Hals schlug und ihm die Kehle zuschnürte.
„Was?!?“, rief Aberforth fassungslos, „Aber… aber…“
Percival indessen schwieg. Er sah seine Frau nur durchdringend an, wie eine stumme Aufforderung, weiterzusprechen. Doch sein Gesicht war ebenso bleich geworden wie das ihre. Noch immer erwiderte Kendra seinen Blick nicht, ließ ihre Augen nicht von Ariana. Doch sie musste seine Blicke spüren, denn sie fuhr fort.
„Sie… sie hat mehrere Knochenbrüche erlitten, steht offenbar unter einem automagischen Schock. Ihr Körper ist mit Hämatomen übersät. Ich konnte nicht alle genau orten. Aber möglicherweise sind auch Stellen betroffen, die-“
Plötzlich brach Kendra ab, blickte auf und warf Percival einen vielsagenden Blick zu. Dessen Augen weiteten sich über seinem offenen Mund zu einer schockverzerrten Miene und er schien etwas zu begreifen, über das Albus und Aberforth nur rätseln konnten. Stirnrunzelnd tauschten sie Blicke. Doch in diesem Augenblick fuhr ihre Mutter zu ihnen herum.
„Los, ihr beiden, hoch in die Speicherkammer. Holt Diptam-Essenz, einen Stärkungstrank und einen Schlaftrunk für einen traumlosen Schlaf aus der Hausapotheke. Das ist im glasblauen Flakon im obersten Regal ganz rechts. Eure Schwester ist schwer verletzt. Sie hat Schlimmes erlitten und braucht dringend Ruhe. Bringt alles in ihr Zimmer. Ich komme gleich nach.“

Unfähig ein Wort zu erwidern, rappelte Albus sich vom Boden auf, obwohl sein Magen rebellierte. Aberforth schien es nicht besser zu gehen. Er hatte die Lippen aufeinander gepresst und mit verkniffen Mund nickte er stumm. Schweigend traten sie gemeinsam durch die Tür zum Esszimmer. Mit einem letzten Blick zurück sah Albus, wie seine Mutter den Zauberstab zog. Und mit einem schmerzlichen Aufschrei, der seine Schwester offenbar aus der Ohnmacht holte, renkten sich Arianas verdrehte Glieder wieder ein. Ihr altvertrautes, leises Wimmern berührte Albus‘ Herz wie ein Messer, das genau im richtigen Winkel gegen ein Glas geschlagen wurde, um es zu zerbrechen. Tränen benetzten Arianas gequältes Gesicht, denn Kendra hatte sich über sie gebeugt. Behutsam strich sie ihrer Tochter die Haare von der Stirn und ein sorgenvolles Flüstern drang zu Albus herüber:
„Wer hat dir das nur angetan, mein Mädchen, wer?“
Doch in diesem Moment packte eine Hand Albus und zog ihn durchs Esszimmer hinfort und weiter durch die Tür bis ins düstere Treppenhaus.
„Sie hat gesagt, es sei ein böses Omen“, hauchte Aberforth, „Das hat sie gesagt“. Und durch das Halbdunkel blitzten Albus zwei Augen furchterfüllt an.


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