Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Black sister - Black finale

von Noble Scarlet

Leonie vergrub das Gesicht in den Händen. Sie konnte es nicht mitansehen – wollte es nicht mitansehen.
Noch immer kniete sie zitternd zu Voldemorts FĂĽssen, der sich nun mit erhobenem Zauberstab Harry zuwandte. Niemand sagte ein Wort.
Die Todesser standen reglos in ihren Kreisen, Harry fixierte Voldemort, Voldemort fixierte Harry und alle anderen standen da, als ob die Zeit eingefroren worden wäre.
Leonie presste ihre kalten, bleichen Hände an ihr ebenso bleiches Gesicht. Er durfte nicht sehen, dass sie weinte. Sie durfte ihre Angst nicht zeigen, ihre Angst um Harry.
Warum wollte sie nicht, dass der Dunkle Lord ihn töten würde? Warum nur? Was war das für eine Stimme, die in ihrem Herzen schrie? Sollte sie hinhören?

Now that I know what I’m without
You can’t just leave me
Breathe into me and make me real
Bring me to life

Leonie keuchte, ihr war als wĂĽrde sie einen Marathon rennen. Ihr Herz raste, obwohl sie doch noch immer am Boden kniete. Vorsichtig blinzelte sie zwischen ihren Fingern hindurch.
Alle standen sie reglos da, wie wenn sie auf einen Startschuss warten würden. Langsam liess sie die Hände sinken und beinahe hätte sie geschrieen. Sie unterdrückte den Drang und starrte fassungslos auf ihre Hände.
Dort, auf der weissen Haut, waren ganz deutlich schwarze Tropfen zu erkennen. Leonies Tränen.
Sie hatte schwarze Tränen geweint und diese liefen ihr nun über die Wangen und tropften in ihre leeren Hände. Ihr Zauberstab lag völlig nutzlos rechts von ihr auf dem Boden.
Womit konnte er ihr auch helfen? Es gab keinen Zauber, der ihren Schmerz lindern konnte.
Niemand konnte sie verstehen – niemand wollte sie verstehen. Oder etwa doch? Was sollte sie nur tun?
Sie wollte dem Dunklen Lord nicht untreu sein, doch sie wollte Harry nicht streben sehen.
„Nicht wie Navina“, dachte sie verzweifelt und sah vor sich das Bild ihrer toten Freundin.
Und was war mit Draco? Auch er stand dort hinter Harry. Was war dies fĂĽr ein GefĂĽhl, welches sie verspĂĽrte, wann immer sie ihn auch ansah. Warum dachte sie so oft an ihn?
Tausend Fragen, doch keine Antwort...
Plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, schwang Voldemort den Zauberstab.
Leonie war, als wĂĽrde es eine Ewigkeit dauern, bis er den Zauber gesprochen hatte. Sie riss den Mund auf um zu schreien, jedoch drang kein Laut daraus hervor. Sie richtete sich auf um etwas zu tun, aber sie war nicht schnell genug.
„Avada Kedavra!“
Die Worte trafen Leonie wie ein Fausthieb. Sie taumelte rückwärts, die Augen starr auf Harry gerichtet, der das Ziel des Fluches war.
„Nein“, flüsterte sie, als das grüne Licht auf ihren Bruder zuraste.
„Nein“, dachte sie als ihr bewusst wurde, dass der Dunkle Lord gerade im Begriff war ihr das Letzte zu nehmen. Das Letzte, dass sie an ihre Familie erinnern würde. An ihre Familie, die von Voldemort ausgelöscht worden war...
„Haaaarry!“, Ginny schrie aus Leibeskräften.
Aber es schien bereits zu spät zu sein.

*

Harry sah den grünen Lichtblitz auf sich zuschiessen, ausweichen war unmöglich. Er wollte die Augen schliessen um zu sterben, riss sie jedoch wieder auf, als er den rosafarbenen Lichtblitz sah, der hinter Voldemort hervorschoss.
Ein schützender, rosafarbener Körper baute sich vor ihm auf. Der Todesfluch schoss in die Gestalt und wurde zeitgleich mit ihr zu einem Lichterregen, gefolgt von einer gewaltigen Druckwelle, die selbst Voldemort in die Knie zwang.

So schnell er konnte, rappelte sich Harry wieder vom Boden auf.
Wer hatte ihn gerettet?
Er sah wie, Voldemort wĂĽtend herumfuhr, auch die Todesser waren durch die Macht des Zaubers eingeknickt.
Leonie strich sich die Haare aus der Stirn und schaute zu ihrem Herrn auf. In ihren Augen lag Angst.
„WER WAR DAS?“, brüllte Voldemort.
Nicht nur die Todesser, auch die sich in der Halle versammelten HogwartsschĂĽler und Lehrer, zuckten zusammen. Harry, der eine Chance witterte, hob seinen Zauberstab und rief seinen Freunden zu:
„LOS! JETZT, LAUFT!“
Ron packte Hermine bei der Hand und sie stĂĽrmten in Richtung Kerker davon. Dabei streckte Hermine Rookwood nieder, der sich ihnen in den Weg stellen wollte.
Harry zog Ginny mit sich und floh mit ihr in die Grosse Halle. Die Mitglieder des Phönixordens stürzten vor und begannen sich mit den Todessern zu duellieren. Nach einer Weile stiessen auch die Lehrer zu ihnen.
Die anderen SchĂĽler versuchten kreischend zu fliehen, dabei wurden fĂĽnf von ihnen von herumfliegenden FlĂĽchen getroffen.
Von Voldemort schien niemand mehr Notiz zu nehmen, was auch nicht verwunderlich war. In dem Chaos hatte er Leonie gepackt und war mit ihr verschwunden.

*

Draco hetzte die Marmortreppe empor, auf der er Voldemort zuletzt gesehen hatte. Er wĂĽrde nicht zulassen, dass er Leonie etwas antun wĂĽrde.
In Gedanken betete er, niemand möge bemerkt haben, dass Leonie Harry gerettet hatte. Denn das wäre ihr Todesurteil gewesen.
Als Draco im ersten Stock ankam, hörte er zu seiner linken einen schmerzerfüllten Schrei. Er versteckte sich hinter der Statue einer grimmig dreinblickenden Hexe und lugte um die Ecke.
Leonie lag, sich windend, auf dem Steinboden und über ihr stand Voldemort, der ihr offenbar unerträglich Qualen zufügte.
Draco biss die Zähne zusammen. Potter hatte Recht, er durfte nicht unüberlegt handeln.
Voldemort liess den Zauberstab sinken und zu Dracos Verwunderung, hielt er Leonie eine langfingrige Hand entgegen und zog sie wieder auf die Beine.
„Ist das wirklich der Dunkle Lord? Er würde doch niemals jemandem helfen“, dachte Draco erstaunt.
„Ich weiss nicht wer es war, der meine Pläne durchkreuzt hat“, flüsterte Voldemort Leonie zu, „Aber sei versichert, dass derjenige nicht ohne Weiteres davonkommen wird!“
Leonie nickte, ihre Augen starrten ins Leere.
„Geh und hol mir Potter und vergiss den jungen Malfoy nicht“, Voldemort liess ihre Hand los, „Und noch etwas, Leonie. Es wäre zu schade, wenn du mich enttäuschen würdest. Ich bestrafe meine Prinzessin nicht gerne...“
Mit einem grauenvollen Lächeln verschwand er.
Leonie stand nun alleine im Korridor. D
raco sah, wie sie entsetzt auf die Stelle schaute, auf der ihr Herr noch Sekunden zuvor gestanden hatte. Es war als wĂĽrde sie versuchen nicht die Fassung zu verlieren.
Eine einzelne, schwarze Träne rann ihr übers Gesicht und tropfte auf ihr ebenso schwarzes Kleid. Ihre rechte Hand umklammerte den Zauberstab so fest, dass die Knöchel weiss hervortraten.
Langsam trat Draco hinter der Statue hervor.
Leonie bemerkte ihn nicht. Wie eine Wahnsinnige begann sie zu lachen, eisig und böse. Doch bald wurde das Lachen zu einem Schreien und dann zu einem bitteren Weinen. Ihre Tränen spritzen zu Boden wie schwarze Tinte.
„Leonie!“, Draco hielt es nicht länger aus, er konnte nicht mehr mitansehen, wie sie halb tot vor Qual durch die Gänge schritt.

*

Das Mädchen wirbelte herum und fixierte ihn mit ihren roten, nach Erlösung schreienden Augen.
Sie wollte etwas sagen, wollte ihn rufen, aber etwas fesselte sie innerlich.
„Leonie, sag mir was dir fehlt!“, flehte Draco, „Ich will dir helfen. Ich muss dir helfen. Bitte werde wieder du selbst. Ich weiss, dass du das nicht bist!“
Leonie spĂĽrte wie diese Worte etwas in ihr weckten. Sie hatte Sehnsucht, Sehnsucht nach ihm.
„Draco“, sie konnte kaum sprechen, „I-ich kann nicht... Ich da-darf nicht...“
„Tu was du für richtig hältst! Voldemort wird dir nichts tun, weil ich dich beschützen werde!“
Draco war selbst erstaunt darüber, dass er den Namen des Dunklen Lord ausgesprochen hatte. Überhaupt alles, das er gesagt hatte, war völlig absurd. Aber das spielte keine Rolle. Er ging zu Leonie und schloss sie in die Arme.
„Lass mich los“, sagte sie und versuchte sich loszureissen, „Ich muss Harry finden...“
„Willst du das wirklich?“, fragte Draco und drückte sie noch fester an sich, „Willst du zusehen, wie er deinen Bruder ermordet?“
„Neeeein!“, schrie Leonie, „Lass mich los, i-ich weiss was ich tue!“
„Weißt du nicht!“, flüsterte Draco eindringlich, „Und ich werde nicht zulassen, dass man dich noch mehr verletzt! Ich habe lange genug zugesehen!“
Leonie war als wĂĽrde man sie verbrennen. Dracos Arme waren wie Fesseln und sein Atem wie das Feuer, das ihre Seele zu verbrennen drohte.
„Draco! HILFE!“
Noch immer kullerten Tränen über ihr Gesicht. Die Hitze war kaum mehr zu ertragen.
In Leonies Kopf drehte sich alles, ihr Körper schmerzte und plötzlich hörte sie sich selbst die verhasste Melodie singen, welche sie schon all die Monate verfolgte:

How can you see into my eyes like open doors
Leading you down into my core
Where I’ve become so numb without a soul
My spirit sleeping somewhere cold
Until you find it there and lead it back home

Wake me up inside
Wake me up inside
Call my name and save me from the dark
Bid my blood to run before I come undone
Save me form the nothing I’ve become


*

Draco lauschte Leonies wunderschöner, nach Hilfe rufender Stimme.
Er wĂĽrde sie zurĂĽckholen. Er wĂĽrde sie wecken und retten, retten vor der Dunkelheit. Er wollte nichts weiter, als Leonie glĂĽcklich zu sehen.
Voldemort stand diesem GlĂĽck im Wege, er stand allen im Wege, die glĂĽcklich sein wollten.
Man musste ihn endlich auslöschen...

*

Now that I know what I’m without
You can’t just leave me
Breathe into me and make me real
Bring me to life

Wake me up inside
Wake me up inside
Call my name and save me from the dark
Bid my blood to run before I come undone
Save me form the nothing I’ve become
Bring me to life


Leonie wĂĽnschte sich frei zu sein.
Sie wollte fliegen, fliegen vor GlĂĽck im hellen Licht der Sonne. Doch stattdessen war sie gefangen in einem dunklen Loch. Ihr war kalt, so kalt... Und das, obwohl sie glaubte in Dracos Armen verbrennen zu mĂĽssen.
WĂĽrde ihr Lied sie retten? WĂĽrde Draco verstehen, was sie ihm zu sagen versuchte?

Frozen inside without your touch without your love
Darling only you are the life among the dead

All this time I can’t believe I couldn’t see
Kept in the dark but you were there in front of me
I’ve been sleeping a thousand years it seems
Got to open my eyes to everything
Without a touch without a voice without a soul
Don’t let me die here there must be something more
Bring me to life

Wake me up inside
Wake me up inside
Call my name and save me from the dark
Bid my blood to run before I come undone
Save me form the nothing I’ve become
Bring me to life


“Leonie”, sagte Draco, “Ich werde immer für dich da sein. Bitte werde wieder du selbst... Wenn ich könnte, würde ich dir die Welt zu Füssen legen, ich ginge jeden Weg für dich, gäbe mein Blut, würde tausend Jahre schweigen, ja, ich würde alles tun um dich zu retten! Leonie, ich liebe dich!“
Diese drei Worte waren es, die alles veränderten.
Leonies Augen weiteten sich, ihr entfuhr ein erstickter Schrei, als ihr Herz mit einem Schlag stehen blieb. Ihre Hände lösten sich von Dracos Schultern und ihre Arme hingen schlaff an ihrem erstarrten Körper herab.
Dann fiel sie zu Boden und ihre offenen Augen starrten zur Decke. Doch sie waren nicht mehr blutrot und kalt, nein, sie waren braun und angsterfĂĽllt.

Leonie fĂĽhlte ein Ziehen in der Brust, ihr Herz pochte wieder. Doch sie konnte nichts sehen. Alles war schwarz.
Auf einmal stürzte eine Welle von Erinnerungen, Gefühlen, Geräuschen und Gerüchen über ihr ein. Alles in ihr drehte sich und sie schnappte nach Luft. Nach einer Weile verschwand das furchtbare Gefühl und sie fühlte sich seltsam befreit.
Ihr war als wäre ihr Geist vollkommen offen und in ihrer Umgebenheit vernahm sie Geräusche und Stimmen. Manche lachten, andere schrieen. Obwohl sie in dieser Schwärze lag, war Leonie bewusst, wer sie war und wo sie war.
„Ich bin noch immer in Hogwarts“, dachte sie, „Draco hat mir gesagt, dass er mich liebt und ich bin zusammengebrochen.“
Ihre Gedanken ĂĽberschlugen sich. Sie erinnerte sich an alles!
Voldemort hatte sie gezwungen einen Trank zu schlucken. Daraufhin hatte sie keine GefĂĽhle mehr gehabt und ihm gedient. Sie hatte fĂĽr ihn gemordet und gestohlen, dabei hatte sie vergessen, wer sie war.
„Er hat mich gnadenlos versklavt“, wurde ihr bewusst, „Hätte ich Draco nicht kennen gelernt, dann wäre auch der Funken Liebe in mir gestorben und ich wäre geworden wie Voldemort!“
Leonie erschrack, als ihr die Bedeutung der Prophezeiung immer klarer wurde. Sie versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Draco.
Wo war er jetzt? Sie wollte zu ihm, sie sehnte sich so sehr nach ihm! Nun, da er sie endlich gerettet hatte, würde es ihnen vielleicht endlich vergönnt sein, zusammen zu sein.
„Ich liebe ihn“, Leonie versuchte eine Hand zu heben, „Ich will zu ihm!“
Und das konnte sie auch.

Die Dunkelheit um sie herum zersplitterte und sie fand sich, noch immer liegend, im Korridor wieder. Ăśber ihr kniete Draco, der ihre Hand hielt.
„Leonie!“
„Draco!“, sie lächelte. Nicht kalt und höhnisch, sondern warm und strahlend.
„Oh, Leonie!“, er umarmte sie.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass ihre Haut nicht mehr kalt, sondern angenehm warm war.
„Danke“, flüsterte sie ihm ins Ohr, „Vielen, vielen Dank. Du hast mich gerettet... Aber jetzt muss ich Harry und den anderen helfen.“
„Nein“, Draco sah sie durchdringend an, „Ich will nicht, dass Voldemort dir noch einmal etwas antut! Du bleibst hier!“
„Draco...“, sie strich ihm über die Wange, „Ich weiss, du machst dir Sorgen, aber wenn ich meine Rolle nicht weiterspiele, schöpft Voldemort Verdacht und tötet uns am Ende alle. Um ihn zu besiegen, müssen wir ihn überraschen. Und heute wird uns das gewiss nicht gelingen. Er ist auf einen derartigen Angriff bestens vorbereitet. Wir müssen die anderen in Sicherheit bringen. So können sie damit beginnen einen besseren Plan zu schmieden. Wenn ich bei Voldemort bleibe, kann ich euch Informationen bringen, die ihr sonst niemals bekommen würdet.“
„Aber“, versuchte Draco zu protestieren.
„Vertrau mir“, antwortete Leonie und erhob sich.
Draco bemerkte plötzlich, dass sie noch immer diesen goldenen Armreif um ihr linkes Handgelenk trug.
„Woher kommt dieser Armreif eigentlich?“
„Ich weiss es nicht“, Leonie durchschritt den Korridor, „Aber ich werde es herausfinden!“

*

Harry und Ginny hasteten gemeinsam die Stufen zu den Kerkern hinab, verzweifelt auf der Suche nach Ron und Hermine.
Voldemort war verschwunden, dennoch glich das Schloss einem Schlachtfeld.
In der Eingangshalle duellierten sich die Todesser Rookwood, Dolohow, Lucius Malfoy, Rabastan und Rodolphus Lestrange, Nott und Wurmschwanz mit den Leuten des Phönixordens und einigen Lehrern.
In der Grossen Halle war Panik ausgebrochen, als sechs weitere, maskierte Todesser, darunter Snape, sie gestĂĽrmt hatten um Harry zu finden.
Im ganzen Schloss rannten SchĂĽler durcheinander und versuchten sich irgendwo in Sicherheit zu bringen.
Nun wusste Harry, was Leonie hatte erleiden mĂĽssen, als Dumstrang angegriffen worden war. WĂĽrde auch Hogwarts so enden?
„Harry! Da sind sie!“, rief Ginny und deutete nach vorne, wo Ron und Hermine gerade einem Schockzauber auswichen.
„Harry, nicht näher kommen!“, rief Ron und feuerte einen Fluch nach links ab, „Da ist Bellat- Aaaaah!“
Ein lilafarbener Lichtblitz traf ihn in den Bauch und er fiel zur Seite.
„Ron!“, brüllte Harry.
Eine wahnsinnig lachende Frau stieg über Rons zuckenden Körper hinweg und kam auf Harry und Ginny zu. Es war Bellatrix Lestrange.
Hermine beugte sich über Ron und versuchte den Zauber rückgängig zu machen.
„Da bist du ja endlich, Potter!“, höhnte Bellatrix, „Dieses Mal krieg ich dich, glaub mir!“
„Niemals!“, blaffte Harry und belegte sie blitzartig mit einem heftigen Kitzelfluch.
Bellatrix krĂĽmmte sich vor Lachen. Zwischen ihrem Gelache presste sie hervor:
„Hau nur ab! Hahahaha! Dich erwartet eine böse Überraschung! Haha!“
Harry achtete nicht auf sie und rannte zurück in Richtung Eingangshalle. Ginny, Hermine und der, vom Fluch erlöste, Ron folgten ihm.

Als Harry in der Eingangshalle einem vorbeirasendem Fluch auswich und dabei kurz zur Marmortreppe blickte, traf ihn beinahe der Schlag.
Leonie hastete die Treppen hinab, dicht hinter ihr folgte Draco.
Sie waren verloren.
Voldemort war verschwunden, was ein riesiges Glück war, aber Leonie war fast so mächtig wie er. Sie würden sterben. Ihre Blicke trafen sich.
„Duckt euch!“, schrie Harry.
Ginny, Hermine und Ron legten sich flach auf die Bäuche und entgingen dabei vier Zaubern. Harry wollte einen Schutzzauber sprechen, doch es war zu spät. Leonies Fluch traf ihn in den Rücken.
Ginny rief etwas und Harry spĂĽrte wie er weggeschleift wurde.
Als der Zauber nachliess, befand er sich in einem leeren Klassenzimmer. Leonie stand ĂĽber ihm. Sofort erhob er sich, niemals wĂĽrde er sich ihr kampflos ergeben. Diese Freude wollte er ihr nicht machen.
„Hör zu, Harry“, sagte Leonie, „Ich habe nicht viel Zeit. Ich weiss, dass du mir nicht mehr vertraust. Was auch verständlich ist. Du hasst mich und wünschst mir die Pest an den Hals.“
Harry glotzte sie verständnislos an. Was sollte das bitte werden?
„Ich habe Schreckliches getan“, fuhr Leonie fort, „Aber ich schwöre dir, ich wollte das nicht. Voldemort hat mich dazu gezwungen! Ich wünschte, ich könnte dir alles erzählen, doch die Zeit reicht nicht dafür. Der Punkt ist, dass ich euch dabei helfen werde Voldemort zu töten. Ich muss jedoch weiterhin die treue Todesserin spielen, damit er keinen Verdacht schöpft. Harry ich bitte dich, bringt euch in Sicherheit! Ich kann Voldemort vielleicht für eine Weile ablenken. Aber ihr müsst solange verschwinden!“
„Wie willst du ihn ablenken?“, fragte Harry verwirrt, „Wo ist er überhaupt?“
Leonie zuckte die Achseln.
„Er wartet wohl darauf, dass ich dich ihm ausliefere. Um ihn abzulenken, werde ich den Kreis-Transport-Zauber zerstören. So kann er nicht nach Hogwarts gelangen. Jedenfalls nicht sofort. Falls er sich noch im Schloss aufhält, was ich nicht bezweifle, werde ich ihm irgendwas erzählen. Ich weiss nicht, ob er mir glauben wird. Aber die Zeit wird reichen um aus Hogwarts zu fliehen.“
„Bist du verrückt?“, Harry schüttelte den Kopf, „Leonie du bist zwar meine Schwester, aber den Mist kauft dir niemand so schnell ab! Voldemort ablenken? Träum weiter! Das ist unmöglich!“
„Nicht für seine Prinzessin...“, sie lächelte traurig, „Bitte Harry, das ist die einzige Möglichkeit. Hast du eine bessere Idee? Du musst von hier verschwinden, die Horkruxe zerstören und erst dann wirst du ihn töten können! Ohne die Horkruxe sind wir verloren. Wenn ich bei ihm bleibe, finde ich vielleicht heraus, wo sie versteckt sind.“
„Na, gut“, meinte Harry, „Aber, wenn das eine Falle sein sollte, dann wirst du mich kennen lernen! Ich lasse nicht zu, dass meinen Freunden etwas zustösst. Ich traue dir nicht!“
Harry stĂĽrmte aus dem Zimmer und Leonie blieb alleine zurĂĽck.

*

Lupin sprang über den Körper eines verwundeten Todessers.
Vor sich sah er Wurmschwanz, der sich einen Weg durch die kämpfenden Menschen bahnte. Immer wieder schoss er Flüche über die Schulter ab, doch Lupin wich ihnen geschickt aus.
„Was willst du von mir, Remus?!“, fragte der kleine Mann aufgeregt und hüpfte auf die Marmortreppe.
„Ich werde mich endlich an dir rächen, du Scheusal! Gäbe es dich nicht, dann wäre das alles hier niemals geschehen!!!“
Wurmschwanz lachte schelmisch:
„Warum hast du mich nicht schon damals in der Heulenden Hütte getötet?“
Lupin umklammerte seinen Zauberstab. Er verengte die Augen.
„Weil ich glaubte, dass doch noch ein guter Kerl in dir stecken könnte! Ich wollte nicht, dass Harry glaubt, dass ich ein Mörder bin wie du!“
„Ich wollte Lily und James nicht töten, Remus! Ich-“
„Lügner!“, krächzte Lupin mit erstickter Stimme.
Er konnte es nicht länger ertragen. Dieser Mann war verantwortlich für den Tod seiner besten Freunde...
Er stĂĽrzte sich auf Wurmschwanz. Mit aller Kraft schlug er auf ihn ein, bis dieser wimmerte und Blut spuckte.
„Remus!“, quiekte er hilflos.
Doch Lupin schlug weiterhin auf ihn ein.
Er wollte ihm wehtun. Er wollte, dass er dafĂĽr bezahlte. DafĂĽr, dass er Lily und James in den Tod gefĂĽhrt hatte. DafĂĽr, dass er Voldemort geholfen hatte zurĂĽckzukehren!
„Lupin!“, Harrys erschrockene Stimme tönte zu ihm herauf.
Er wirbelte herum.
An der Marmortreppe stand Harry zusammen mit seinen Freunden.
„Verschwinde Harry! Bringt euch in Sicherheit!“
„Aber, was-“
„Macht schon!“, rief Lupin und drückte Wurmschwanz, der gerade fliehen wollte, zurück auf die Treppe.,
„WURMSCHWANZ!“, donnerte eine Stimme, die Harry erstarren liess.
Leonie war aus dem Nichts neben Wurmschwanz aufgetaucht und hielt Lupin drohend den Zauberstab entgegen.
„NEIN!“, brüllte Harry und hechtete die Treppe hinauf.
Er wusste, dass er verschwinden sollte. Er hatte Ginny, Ron und Hermine kämpfend in der Eingangshalle getroffen und ihnen bedeutet ihm zu folgen. Er musste verschwinden. Er musste einfach...
Aber er wollte nicht zulassen, dass Lupin getötet wurde. Leonie schwang den Zauberstab.
„Avada Kedavra!“
„DU LÜGNERIN!“, entfuhr es Harry.
Er zog Lupin keine Sekunde zu frĂĽh aus der Bahn des Fluches.
Wurmschwanz jedoch, konnte sich nicht mehr retten. Das grĂĽne Licht traf ihn in die Seite und er stĂĽrzte die Treppe hinunter. Unten auf dem kalten Marmorboden blieb er reglos, mit offenem Mund, liegen.
Hermine schrie auf. Ginny klammerte sich an sie.
„Du Idiot!“, Leonie fuhr herum und hielt Harry den Zauberstab an die Kehle.
„Wag es nicht noch einmal-“
„Du elende Mörderin, du Verräterin, du Monster!“, Harry schlug ihr mitten ins Gesicht.
Als ob sie darauf vorbereitet gewesen wäre, verzog Leonie keine Miene. Aber der Fluch, von dem Harry nun getroffen wurde, schleuderte ihn bis hinunter in die Mitte der Halle.
Hermine, Ron und Ginny erging es ähnlich, sie wurden von der ungeheuren Druckwelle mitgerissen.
Lupin wurde vor die Tür der Grossen Halle gefegt. Dort sackte er ohnmächtig zusammen.

*

Sobald Leonie einen Fuss auf den Boden der Eingangshalle setzte, liessen alle Anwesenden ihre Zauberstäbe sinken. Niemand kämpfte mehr, alle beobachteten sie das Mädchen, das nun auf Harry zuschritt.
Auf der Treppe zu den Kerkern erschien Bellatrix, die Draco am Umhang gepackt, hinter sich herschleifte. Auch sie blieb reglos stehen, als sie Leonie entdeckte.
„Harry Potter“, sagte Leonie mit eisiger, hoher Stimme, „Du hast mich zu oft verärgert und zu lange Zeit. Der Tag deines Todes ist nun endlich gekommen...“
Draco stiess Bellatrix zur Seite und stĂĽrzte nach vorne.
„Potter, nein! Das ist nicht Leonie!“
Erst jetzt bemerkte Harry das rote GlĂĽhen in ihren Augen und die kreidebleiche Haut. Ihre seltsam langen Finger umschlossen einen alten, dunklen Zauberstab.
„So sah sie doch vorhin nicht aus“, Harry erkannte die Gestalt vor sich.
„VOLDEMORT!“, rief er und Angst und Hass stiegen in ihm auf.
„Wie schön, dass du mich doch noch erkannt hast!“, Leonies Gestalt fiel in sich zusammen und Voldemort stand nun vor ihm.
Er war jedoch nicht allein. Er hielt Leonie, mit dem linken Arm an sich gedrĂĽckt, fest.
Sie sträubte sich nicht. Nur ihr Blick verriet Harry, was sie dachte.
„Es tut ihr Leid“, schoss es Harry durch den Kopf.
Und damit hatte er Recht.
Leonie hatte versucht in die Eingangshalle zu gelangen um den Kreis-Transport-Zauber zu zerstören. Doch Voldemort hatte plötzlich wieder vor ihr gestanden und sie an sich gerissen. Dabei hatte er es irgendwie geschafft, ihre Gestalt anzunehmen.
„Crucio!“, sagte Voldemort genüsslich.
Harry wand sich unter Todesqualen, er hörte seine Freunde schreien...
Sah Voldemorts vergnügtes Grinsen... Durch einen Schleier aus Tränen sah er, wie Leonie auf einmal ebenfalls schrie und sich zu Boden warf.
„Nicht auch noch sie...“, Harry hörte sie noch immer.
Sie flehte Voldemort an.
„HEEEERR! Herr! Ahaaa!“
Es gab keinen Zweifel, wäre Dumbledore hier gewesen, so hätte er erkannt, dass Harry und Leonie durch ihre Narben verbunden waren. Sie spürten die Schmerzen des anderen.
Voldemort hob den Fluch auf.
Sofort sprang Harry auf die Beine und zĂĽckte seinen Zauberstab:
„Expeliarmus!“
Voldemort wich ihm aus.
„Avada Kedavra!“
Harry sprang nach Links und der Fluch zersplitterte das Eingangsportal.
„STUPOR!“
„Protego!“
Dieses Mal, war es Leonie, die sich vor Voldemort stĂĽrzte und ihn mit ihrem Zauber schĂĽtzte.
Mehrere grĂĽne Lichtblitze schossen gleichzeitig auf Harry zu, er duckte sich und sie schossen ĂĽber ihn hinweg. Egal was er auch tat, er konnte Voldemort nicht ein einziges Mal treffen.
„Harry, hinter dir!“, rief ihm Hermine zu.
Sie kam hinter Leonie hervorgerannt und wollte einen Zauber sprechen, wurde aber von Leonies Schockzauber getroffen.
Harry wirbelte herum.
Er sah aus dem Zauberstab von Bellatrix einen Todesfluch hervorbrechen.
„Bella, LASS DAS!“, fluchte Voldemort und auch er erzeugte einen grünen Lichtblitz.
Von beiden Seiten rasten die FlĂĽche auf Harry zu.
„AMORE!“
Wieder der rosafarbene Lichtblitz, wieder der Schutzwall und wieder ĂĽberlebte Harry. Doch nun war Voldemort klar, wer es gewesen war.
Neben ihm stand Leonie mit erhobenem Zauberstab. Der Dunkle Lord schlug ihn ihr aus der Hand.
„LEONIE!“, nie hatte Harry ihn schrecklicher erlebt.
Sein Gekreische war kaum zu ertragen.
Leonie versuchte etwas zu sagen, aber ein Fluch traf sie und sie stĂĽrzte.
„Nicht!“, Draco jagte einen Fluch auf Voldemort und zog Leonie schützend an sich.
„Lasst sie endlich in Frieden! Was hat sie Euch getan?!“
„Wage es nicht, mir etwas zu befehlen!“, drohte Voldemort, „Und schon gar nicht du Draco Malfoy, du Verräter!“
Draco zuckte zusammen, liess Leonie aber nicht los.
„Ich werde sie nie wieder loslassen“, sagte er bestimmt, „Und ein Tyrann kann nichts daran ändern!“
„Avada-"
„HERR, BITTE!“, erklang Leonies Stimme.
Voldemort blieb wie gefroren stehen.
Sie stand auf und blickte ihm ins Gesicht. Ihre Wut und Abscheu war deutlich zu erkennen.
Leonie wollte Draco nicht in Gefahr bringen. Sie wusste nicht warum oder wieso, eine innere Stimme schien sie zu leiten und sie begann zu singen:

This world may have failed you,
it doesn't give you reason why.
You could have chosen a different path in life.

The smile when you tore me apart.

“Nein, das ist nicht möglich…”, Voldemort konnte die Augen nicht von ihr wenden.
Harry konnte sein Erstaunen deutlich sehen und die Todesser murmelten beunruhigt. Was tat Leonie da?
Das Armband an ihrem Handgelenk begann auf einmal lila zu leuchten, genau wie ihre Augen.
Voldemort beachtete das Licht nicht, das nun die ganze Halle erfĂĽllte.
Leonie sang mit fremder, fast furcheinflössend schöner Stimme. Das Schloss erzitterte unter der Macht des Gesangs.
Aber war dies wirklich nur ein Lied? Oder gar ein Zauber? Niemand wusste es, niemand verstand was hier geschah, nicht einmal Leonie selbst.
Getrieben von dem Wunsch jene zu beschĂĽtzen, die sie liebte, kamen die Worte aus ihrem Munde.
Sie wollte gar nicht singen, sie tat es einfach. Was geschah nur mit ihr? Sie fühlte sich nicht krank und verletzt, wie damals als sie unter Voldemorts Zauber gestanden hatte, sie fühlte sich mutig und kräftig.

You took my heart,
deceived me right from the start.
You showed me dreams,
I wished they would turn into real.
You broke the promise and made me realise.
It was all just a lie.
Could have been forever.
Now we have reached the end.


*

Voldemorts Augen weiteten sich. Dann flüsterte er plötzlich:
„Lenora...“
Es war nur ein Name, aber er liess Leonie verstummen und Voldemort aus seiner Trance erwachen.
Der Dunkle Lord packte Draco, bevor irgendjemand etwas tun konnte.
Er wusste, dass es keinen Sinn machte weiter zu kämpfen. Der Tag würde kommen, der Tag des Untergangs.
Und bis dahin würde er warten und seine Anhänger um sich scharren um im Kampf gegen den Tod zu gewinnen.
Das lilafarbene Licht erlosch und einen Augenblick später war Voldemort, mitsamt Draco, verschwunden.
Die Todesser taten es ihrem Herrn gleich. Angst stand in ihren Gesichtern, als sie auf ihre Kreise sprangen und ihm folgten.
Die Kreise des Transport-Zaubers leuchteten schwarz auf und verschwanden mit ihren Reisenden.

*

Stille.
Eine unerträgliche Stille herrschte über Hogwarts. Harry hatte den Blick auf den Boden geheftet, dort wo die magischen Kreise verblast waren.
Wurmschwanz lag noch immer tot am Fusse der Treppe, ermordet von Lord Voldemort höchstpersönlich.
Die Todesser und ihr Herr waren tatsächlich geflüchtet. Aber warum? Würden sie zurückkehren?
Harry sah sich um, überall waren Überbleibsel des Kampfes zu sehen. Aber ihm wurde plötzlich klar, dass dies nicht der letzte Kampf gewesen war.
FĂĽr diesen scheinbar endlos langen Augenblick, hatten sie Voldemort in die Flucht geschlagen. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis er zurĂĽckschlagen wĂĽrde.
Es war wie ein Teufelskreis: Die einen ergaben sich, die anderen griffen wieder an und immer so weiter...
Harry wusste, dass es eine Schlacht geben würde. Eine Schlacht in der entweder er oder Voldemort fallen würde. Das wäre das Ende des Teufelskreies, das Ende eines erbitterten Kampfes um die Macht.
Aber warum war Voldemort so überstürzt geflohen? Weil er Harry nicht hatte töten können? Wohl kaum...
Harry dachte nach und kam zu dem Schluss, dass Voldemort sich an etwas erinnert haben musste, als er Leonies wütenden Gesichtsausdruck gesehen und ihr sonderbares Lied gehört hatte.
Aber an was? Was hatte ihn derart verängstigt?
„NEEEEEIN!!!!“, Harry wurde von Leonies Schrei aus seinen Gedanken gerissen.
Sie stand in der Mitte der Halle, die Augen entsetzt auf den Boden gerichtet. Tränen liefen ihr übers Gesicht, sie weinte.
„DRACO! DRACO!“, ihr Ruf hallte an den Marmorwänden wieder, doch niemand antwortete ihr.
Die anderen Schüler, Lehrer und Mitglieder des Phönixordens, die sich in der Halle befanden, starrten sie nur hilflos an.
Das Mädchen liess sich verzweifelt zu Boden sinken und tastete mit ihren Händen um sich.
„Es ist weg!“, stöhnte sie und noch mehr Tränen kullerten aus ihren Augen, „Der Zauber ist weg! Ich kann ihnen nicht folgen!“
Harry sah die Angst, Verzweiflung und die Trauer im sonst so hĂĽbschen Gesicht seiner Schwester.
Aber wie sollte er ihr helfen? Er war doch selbst am Ende seiner Kräfte, vollkommen erschöpft und in ihm brodelte der Hass auf Voldemort.
Hermine ging langsam auf Leonie zu und nahm sie tröstend in den Arm. Es nützte nichts, sie weinte unaufhörlich weiter.
„Sie wollen ihn bestrafen für etwas, dass er nicht tun konnte! Sie werden ihn foltern und umbringen! Draco!“
„Leonie...“, flüsterte Hermine beruhigend.
„I-ich muss zu ihm!“, schluchzte Leonie weiter.
„Hör auf damit!“, sagte Hermine, „Du kannst nicht zu ihm. Das ist zu gefährlich. Er hat sich gegeben um dich zu retten, Leonie... Er würde es nicht aushalten zu wissen, dass du ihm gefolgt bist...“
„Aber-“
„Sie hat Recht, Leonie“, sagte Harry und ging auf seine Schwester zu, „Ich weiss, wie du dich fühlst. Das gleiche habe ich gespürt, als Bellatrix meinen Paten Sirius umgebracht hat. Das selbe fühlte ich, als ich Voldemort das erste Mal gegenüber stand. Er hat dir alles genommen... Er hat dich versklavt und benutzt und wir haben dir nicht einmal geholfen! Es tut mir so Leid!“
Harry fühlte wie ihm eine warme Träne über die Wange ran.
„Voldemort und die Todesser haben unser Leben zerstört, sie haben jene getötet die uns alles bedeutet haben...“
„Draco ist nicht tot!“, schrie Leonie.
„Nein“, Harry schüttelte den Kopf, „Aber von Voldemort gefangen gehalten zu werden ist bestimmt schlimmer als der Tod.“

*

Leonie sagte nichts, sie konnte nichts sagen.
Stumm weinte sie weiter, bis ihr die Tränen ausgingen und nur noch ein trockenes Schluchzen zu hören war.
Sie hatte nie jemanden verletzten wollen. Nie hätte sie gedacht, dass sie einst Voldemort dienen würde.
„Wir müssen ihn töten“, sagte sie plötzlich und dabei klang ihre Stimme vollkommen ruhig.
Alle Blicke waren auf sie gerichtet.
„Er hat mir alles genommen: Meine Familie, meine Hoffnung, meine Gefühle, meine Freiheit und jetzt... Jenen, den ich am meisten liebe...“
Leonie schob Hermines Arm beiseite und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Er hat das Leben von Hunderten zerstört, er hat Muggel gefoltert und getötet, er hat gestohlen und verängstig. Er hat es verdient dem Untergang geweiht zu sein!“
Harry nickte und schaute seiner Schwester in die braunen Augen. „Harry“, flüsterte sie, „Du musst die Horkruxe finden und zerstören. Ich werde dir dabei so gut helfen, wie ich kann. Diese Prophezeiung muss erfüllt werden!“
„Ja“, war Harrys Antwort.
„Ja“, sagten auch Hermine und Ron.
Harry wusste, dass sie diese Aufgabe nur mit vereinten Kräften meistern würden. Es war nicht unmöglich.
„Ich werde Draco finden und retten“, sagte Leonie und schaute dabei aus dem zerstörten Eingangsportal in die weite Landschaft hinaus, „Koste es was es wolle. Selbst wenn ich bei dem Versuch sterbe... Ich rette ihn, denn ich liebe ihn.“

Der Himmel draussen war wolkenverhangen und grau.
Doch durch ein einzelnes Loch in der Wolkendecke fiel ein goldener Sonnenstrahl, direkt auf das Fenster der Eingangshalle.
Es war nicht nur ein Sonnenstrahl, es war ein Licht der Hoffnung. Ein Licht, das Leonie den Mut gab wieder leben zu wollen.
Sie wollte leben um Voldemort sterben zu sehen.
Ein kühler Wind strich durch die Halle und trocknete alle vergossenen Tränen. Der metallische Geschmack von Blut hing in der Luft. Auch dieses Blut würde man bald weder sehen noch schmecken können.
Vom Verbotenen Wald her war das Zwitschern der Vögel zu vernehmen. Nichts liess ahnen, dass bald ein fürchterlicher Kampf bevorstehen würde.
Ein schwarzer Krieg nahm seinen Lauf.

In this room of silence
I'm hanging on a string
leave the past behind me
I can fly with broken wings

My heart is suffering
can't wait for my rescue
I know that someone out there
is lonely, too …

I don't wanna be all alone
for love I'll always fight
I don't want to be left alone
I will find the shore, the place, the time
all alone help me find a way
I don't want to be left alone…anymore



Ende


~*~


Songs:
Bring me to life by Evanescence
Angels by Within Temptation
Silence by Vanilla Ninja


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Erst fanden wir das ein bisschen peinlich, aber Daniel hat es mir wirklich leicht gemacht, und dann ist es bestens gelaufen. Mir hat es richtig Spaß gemacht … denn Daniel küsst sehr gut.
Katie Leung ĂĽber ihren Filmkuss mit Daniel Radcliffe