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Fanfiction

Epilog - Hagrid

von Mix

Schweren Schrittes bahnte sich der Wildhüter von Hogwarts einen Weg durch das Dickicht des Verlorenen Waldes, die Armbrust geschultert, die delphingroßen Stiefel schmutzig vom aufgeweichten Boden. Es regnete, und das schon den ganzen Tag. Aber es machte Hagrid nichts aus. Fast sein gesamtes Leben war er es gewohnt, bei Wind und Wetter durch die freie Natur zu streifen. Gerade befand er sich auf dem Rückweg von seinem täglichen Rundgang durch den Wald, und das Blätterdach wurde allmählich lichter, was bedeutete, dass der Regen umso heftiger auf ihn niederprasselte.

Immer wieder huschten Hagrids Augen voraus, immer wieder lugten sie hinter Bäume, und ab und zu drehte er sich gar um, um einen Blick auf das zu erhaschen, was hinter ihm vor sich ging. Er tat dies nicht etwa, weil er eine Bedrohung fürchtete. In dieser Region des Waldes, so nah beim Schloss, gab es keine Kreaturen, die eine Gefahr für ihn darstellten. Er tat dies, weil sich sein Unterbewusstsein selbst nach so langer Zeit noch immer nicht daran gewöhnt hatte, dass Fang gestorben war. Etwas mehr als ein Jahr war es nun her, dass der Saurüde eines Nachts in hohem Alter eingeschlafen und danach nicht mehr aufgewacht war. Hagrid, der Fang stets mit in den Wald genommen hatte, hatte lange Zeit mit diesem Verlust zu kämpfen gehabt, und selbst jetzt noch schien ihm sein Unterbewusstsein mitzuteilen, dass der Saurüde jeden Moment hinter der nächsten Büsche hervorspringen und freudig bellen würde. Der Wildhüter wusste, dass dies nicht geschehen würde, und dennoch konnte er nicht aufhören, sich nach seinem verstorbenen Gefährten umzusehen.

Auch Hagrid wurde älter. Jeden Tag spürte er, wie seine Gelenke etwas mehr unter der Last, die sie zu tragen hatten, ächzten, jeden Tag fiel ihm sein Gang durch den Wald ein klein bisschen schwerer. Aber noch hatte er Zeit. Er hatte sich geschworen, jedes einzelne Potter-Kind selbst in Pflege Magischer Geschöpfe zu unterrichten, und bis es so weit war, würde es noch dauern. Nicht einmal der Älteste von ihnen war eingeschult.

Dennoch, die Zeit verging rasch. Das wurde ihm erneut bewusst, als er zwischen den Bäumen hervortrat und das Schlossgelände erreichte. Nur ein kurzes Stück zu seiner Linken befand sich seine Hütte, und an die Tür gelehnt stand ein kleiner Junge, der offenbar darum bemüht war, sich so schmal wie möglich zu machen, vermutlich in der Hoffnung, dem Regen dadurch zu entgehen. Es funktionierte nicht.

Mit großen Schritten lief Hagrid zu ihm und rief: „Herrje, Ted, ist es schon so spät?“

Bibbernd trat der Junge zur Seite, damit der Wildhüter die Tür öffnen konnte. „Ich glaube, Teezeit ist bald vorbei...“, sagte er.

„Geh schnell rein“, wies Hagrid ihn an und ließ dem Jungen den Vortritt. Anschließend trat er selbst über die Schwelle. „Was für ein Sauwetter...“ Sein Blick fiel auf den Kamin, welcher leer war, und dann auf Ted, dessen Haare und Kleider vollkommen durchnässt waren, und der den Fußboden volltropfte. „Sei so gut, Junge, und wirf ein bisschen Holz in den Kamin. Ich kümmere mich sofort um das Feuer, damit uns warm wird.“

Während Ted der Aufforderung nachkam, sah der Wildhüter zu seinem rosa Regenschirm, der an der Wand hing. Natürlich durfte er nach wie vor nicht zaubern, aber das Feuer von Hand zu entzünden dauerte ihm zu lange. Also griff er nach seinem wohlgehüteten Geheimnis, und als der Junge genügend Holz im Kamin gestapelt hatte, wies er ihn an, zur Seite zu treten. Mit seinem Schirm deutete er auf die Feuerstelle und unmittelbar darauf entzündeten sich Flammen, die knisternd vom trockenen Holz zehrten. „Das sollte genügen...“, sagte Hagrid und warf einen vorsichtigen Blick zu Ted. „Wär dir dankbar, wenn du davon im Schloss nichts erzählen würdest...“

„Würde mir nicht im Traum einfallen“, entgegnete der Junge beiläufig, zog einen Stuhl heran und setzte sich ans wärmende Feuer.

„Ich setz uns Tee auf“, sagte Hagrid. Während er werkelte, sah er immer wieder flüchtig zu seinem Gast. Dieses Treffen weckte Erinnerungen in ihm. Es war jetzt achtzehn Jahre her, dass er einen Erstklässler namens Harry Potter in seiner Hütte willkommen geheißen und ihm Tee gekocht hatte. Jene Begegnung hatte unter den Vorzeichen einer kommenden Katastrophe gestanden, so musste er rückblickend zugeben. Etwas Vergleichbares war nicht erneut zu erwarten, und das war durchaus befreiend, fand er.

„Wie geht’s deinem Patenonkel?“, fragte er, als er dem Jungen schließlich eine Tasse Tee überreichte.

„Gut, denke ich“, antwortete Ted, der das wärmende Getränk dankbar entgegennahm. „Er ist im Moment schwer damit beschäftigt, die letzten Reste dieser komischen Rachetruppe einzufangen.“

„Ja, das hab ich gehört. Gut, dass diese Sache bald zu Ende ist.“ Hagrid schüttete sich nun selbst etwas Tee in eine Tasse und nahm einen genüsslichen Schluck. „Und wie geht’s dir?“, wollte er nun wissen. „Hast du dich schon eingelebt im Schloss?“

„Ein bisschen, ja“, antwortete Ted, nachdem etwas Tee getrunken hatte. „Es ist alles noch ziemlich ungewohnt. Aber der Unterricht ist ziemlich interessant. Meistens jedenfalls.“

„Darauf wette ich“, sagte der Wildhüter schmunzelnd. „Warte nur bis du ins dritte Schuljahr kommst, dann kannst du Pflege magischer Geschöpfe belegen. Da kannst du noch einiges lernen!“ Der Junge lächelte auf eine Weise, die nicht ganz einfach zu deuten war, aber Hagrid nahm an, es war ein Zeichen der Vorfreude. „Und sonst?“, fragte er weiter. „Hast du schon ein paar Freunde gefunden?“

„Mehr oder weniger“, sagte Ted, der seinen Blick nun auf das Feuer richtete. „Ich verstehe mich ganz gut mit einem Jungen aus Slytherin, aber einigen Leuten in Gryffindor gefällt das nicht. Sie machen sich oft über mich lustig und versuchen mich dazu zu bringen, den Kontakt zu dem Jungen aufzugeben.“

Hagrid konnte nicht behaupten, dass ihm diese Information gefiel, aber was sollte er tun? Kinder konnten grausam sein, daran war nichts zu ändern. „Diese Leute haben einfach noch nicht verstanden, worum es in Hogwarts geht“, sagte er schließlich. „Ich bin sicher, das wird sich legen.“

Ted zuckte mit den Schultern. „Interessiert mich sowieso nicht. Ich entscheide alleine, wen ich zu meinen Freunden zähle.“

Ein wohlerzogener Junge, dachte Hagrid. „Ganz wie die Eltern“, sagte er und gluckste, „ganz wie die Eltern... Ich glaube, sie wären stolz auf dich.“

Ted antwortete nicht, aber ein kaum wahrnehmbares Lächeln zierte seine Lippen. „Was ist mit dir?“, fragte er plötzlich. „Waren deine Eltern stolz auf dich?“

Die Frage überraschte den Wildhüter. Seiner Erfahrung nach sprachen Elfjährige nicht besonders gerne über solche Sachen, aber er hatte nichts dagegen. „Mein Vater war stolz auf mich, ja“, antwortete er. „Er ist früh gestorben, aber er hat noch mitgekriegt, wie ich in Hogwarts aufgenommen wurde. Da war er glücklich...“

„Und deine Mutter?“

Hagrid nahm einen weiteren Schluck aus seiner Tasse, bevor er sprach: „Sie war nicht stolz auf mich. Hat mich und meinen Dad verlassen, als ich drei war. Ich war ihr wohl zu klein...“

Der Junge sah Hagrid in die Augen, und wieder überraschte er ihn: „Ich finde, du bist genau richtig. Ich meine, du bist der Wildhüter von Hogwarts!“

„Nun, ja...“, sagte Hagrid, „ja, ich schätze, das bin ich.“ Er konnte nicht anders als lächeln. Er war sehr angetan von der offenen Art des Erstklässlers.

„Du kümmerst dich um die Ländereien“, fuhr Ted unbekümmert fort, „und um die Lebewesen darin. Du stellst sicher, dass es ihnen gut geht, du beschützst sie. Kein Wunder, dass Dumbledore dich ausgewählt hatte, um Harry aus dem Haus seiner Eltern zu holen.“

Hagrid brauchte einen Moment bis er begriffen hatte, wovon der Junge sprach. Dass er den einjährigen Harry Potter gerettet hatte, war inzwischen so lange her, dass ihm die Erinnerung daran eher wie ein ferner Traum vorkam. Umso mehr wunderte er sich, dass Ted ihn darauf ansprach. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte er.

Der Junge zuckte mit den Schultern. „Harry hat mir davon erzählt, und ich fand, es war eine gute Geschichte. Ich finde, sie passt zu dir.“

Aus Verlegenheit grummelte Hagrid etwas in seinen Bart, das er selbst nicht ganz verstand. Er räusperte sich, und weil ihm nichts Besseres einfiel, fragte er: „Wieso hat er dir denn davon erzählt? Das ist doch schon lange her und kaum der Rede wert...“

Ted machte eine gleichgültige Miene, als wäre es ganz normal, solch alte Erzählungen auszugraben. „Er hat immer gesagt, dass er dir sein Leben anvertrauen würde. Irgendwann wollte ich wissen warum.“

„Und da hat er dir diese Geschichte erzählt, an die er sich selbst gar nicht erinnern kann, was?“ Hagrid gluckste, fühlte aber, wie sich gleichzeitig ein warmes Gefühl in ihm ausbreitete.

„Ich glaube, es sollte nur ein Beispiel sein“, sagte Ted. „Und gerade musste ich daran denken. Passte irgendwie.“ Er wandte seinen Kopf zur Seite. „Ist das Fang?“

Hagrid folgte dem Blick und antwortete: „Ja, das ist Fang.“ Ein Bild vom Saurüden hing dort an der Wand. Der Hund auf dem Foto lag gerade gemütlich auf dem Boden und döste. „Schade, dass du ihn nicht mehr kennen gelernt hast. Er war ein lieber Hund und ein treuer Freund. Ich vermisse ihn.“

Ted stellte seine Tasse auf den Tisch hinter sich und stand auf. Dann ging er näher an das Foto heran, um es genauer in Augenschein zu nehmen. Schließlich sagte er: „Alles endet irgendwann einmal, nicht wahr? Ein Hundeleben, ein Menschenleben... Alles, was wir tun können, ist die Zeit zu nutzen, die uns gegeben wurde, oder? Und sie gemeinsam mit unseren Freunden zu teilen. Einige von ihnen gehen früher, andere später. Aber am Ende sind wir alle wieder vereint, nicht wahr?“

„Du scheinst dir ja deine Gedanken gemacht zu haben“, erwiderte Hagrid. Er war beeindruckt von der Weisheit des Elfjährigen. „Haben sie dich im Schloss dazu angeregt?“

„Nein.“

Mit einem Lächeln richtete Hagrid seinen Blick wieder auf das Bild des Saurüden und verschleierte sich. Wie hatte er zuvor festgestellt? Die Zeit verging rasch. Aber wie Ted gesagt hatte, kam es darauf an, diese auch zu nutzen. In dieser Hinsicht konnte er sich keinen Vorwurf machen. Er war zwar aus der Schule geworfen worden, doch dank Dumbledore war dies nicht das Ende gewesen. Er hatte sich um die Ländereien Hogwarts‘ und dessen Bewohner gekümmert, und tat es noch immer. Er hatte an der Seite seiner Freunde gekämpft, sogar das eine oder andere Leben gerettet. Er hatte gefeiert und getrauert, und eines Tages würde man um ihn trauern und ohne ihn feiern, so wie es nun mal der Lauf der Dinge war. Aber eines war gewiss, dachte er, während sich sein Blick von Fang löste und er beobachtete, wie sich Ted wieder auf seinen Stuhl ans Feuer setzte und zu seiner Tasse griff, er, Hagrid, war der Wildhüter von Hogwarts.


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