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Fanfiction

Epilog - Draco

von Mix

Mit verschränkten Armen starrte Draco auf den Grabstein. Er war sich nicht sicher, was er empfinden sollte. Trauer? Wut? Erleichterung? Tatsächlich fühlte er gar nichts, als seine Augen über den Namen schweiften, der in das weiße Gestein graviert war.

Lucius Malfoy


Es war ein schönes Grab, reichlich mit Blumen verziert, und es erstrahlte im Glanz der Sonne. Dracos Mutter hatte es herrichten lassen; nur das Beste für ihren getreuen Ehemann.

Der junge Zauberer hob seinen Blick und sah sich um. Viele Bäume standen hier, zahlreiche Pflanzen wuchsen aus dem Boden und zierten die Umgebung, fast als wäre dies ein Ort inmitten der Natur. Doch der Schein war trügerisch. Jegliche Schönheit war einzig dem Tod gewidmet, das Grab von Dracos Vater nur eines von vielen.

Seine Augen sanken wieder herab. Nun betrachteten sie die frisch umgegrabene Erde, unter der sich der Sarg mitsamt Leichnam befand. Und noch immer wusste der Zauberer nicht, was er denken sollte.

„Ich freue mich, dass du gekommen bist“, sprach plötzlich eine Stimme hinter ihm.

Kurz darauf spürte er die Berührung einer Hand auf seiner Schulter. Entspannt schloss er seine Augen und atmete tief durch, hatte er sich doch so sehr nach diesem Kontakt gesehnt. Aber als er die Augenlider wieder aufschlug, griff er nach der Hand und schob sie grob beiseite. Schließlich drehte er sich um, und mit größtmöglicher Distanz in seiner Stimme grüßte er die Person, die ihm nun gegenüberstand: „Hallo, Mutter.“

Sie lächelte ihn traurig an. „Es ist schön, dich zu sehen, obwohl ich gehofft hatte, dass du früher hier wärest. Du hast die Worte des Priesters verpasst.“

„Mich interessiert nicht, was der Priester zu sagen hatte“, erwiderte Draco kühl. „Es ist unmöglich, dass seine Worte Vater im richtigen Licht haben dastehen lassen.“

Er schaute sich seine Mutter genauer an. In den letzten sechs Jahren war sie merklich gealtert, so sehr sogar, dachte der Zauberer, dass es auch zwanzig Jahre hätten sein können. Ihr Gesicht war faltig und die einst so blonden und kraftvollen Haare waren ergraut. Das Leben ohne ihren Mann und ihren Sohn schien ihr nicht gut zu tun. Draco schmerzte dieser Anblick, aber er konnte jetzt nicht nachgeben.

„Es waren Worte des Trostes“, sagte Narcissa, „Worte, die ein Bild gezeichnet haben, das deines Vaters würdig war und an das ich mich noch lange erinnern werde.“

Draco schnaufte belustigt. „Du meinst Lügen. Kein Priester hätte den Mut gehabt, in einer Grabesrede die Wahrheit über ihn zu sprechen, speziell dann nicht, wenn die trauernde Witwe dabei ist. Aber ich... ich kenne die Wahrheit.“

„Welche Wahrheit?“, wollte seine Mutter wissen.

Es kostete Draco Überwindung, das auszusprechen, was er dachte, doch er zwang sich dazu: „Dass er verdient hat, was er bekommen hat. Der Tod steht ihm besser als das Leben.“

Narcissas Miene war wie versteinert. Ihre Augen wirkten leer, und in jenem Augenblick schien es, als wäre sie um zehn weitere Jahre gealtert. Als sie sprach, zitterte ihre Stimme: „Rede nicht so über deinen Vater. Er hat immer nur das Beste für dich gewollt.“

„Er hat versucht, mich zu einem Mörder zu machen“, entgegnete der Zauberer. „Fast wäre es ihm gelungen.“

„Es ging niemals darum, dich zu einem Mörder zu machen“, sagte seine Mutter, „sondern darum, dich auf eine bessere Welt vorzubereiten, auf eine Welt, in der du Großes hättest vollbringen können.“

Unweigerlich musste Draco ein schiefes Grinsen aufsetzen. Nur zu gut wusste er, was seine Mutter damit meinte. „Siehst du, das ist der Grund, weshalb ich gegangen bin, weshalb ich mich von euch losgesagt habe. Lieber habe ich tatenlos dabei zugesehen, wie mein eigener Vater nach Askaban gebracht wurde als noch einmal in Kontakt mit euch zu treten, als noch einmal mit dieser Welt in Berührung zu kommen, in der ihr beide gelebt habt. Und dafür solltest du dankbar sein. Hätte ich ausgesagt, wärst auch du in Askaban gelandet. Wir beide wissen, dass du es verdient gehabt hättest.“

Noch immer war Narcissas Blick starr, und die Worte verließen ihren Mund nur langsam. „Vielleicht hast du Recht. Aber müsstest dann nicht auch du deine Zeit in diesem Gefängnis verbringen, anstatt am Grabe deines Vaters zu stehen und schlecht über ihn zu reden?“

„Ich weiß, dass ich nicht unschuldig bin“, erwiderte Draco. „Wegen mir sind einige Menschen verletzt worden. Ich habe versucht, Dumbledore umzubringen. Aber der Mann, den ich meine gesamte Schulzeit über verachtet habe, hat mich am Ende eine wichtige Lektion gelehrt. Es ist nicht einfach, einen Menschen vorsätzlich zu töten, jedenfalls dann, wenn man innerlich noch nicht vollkommen verdorben ist. Es hat eine Weile gedauert, bis ich es realisiert habe, aber seither habe ich mich verändert. Deswegen sitze ich nicht in Askaban.“

„Du sitzt nicht in Askaban, weil du einen noblen Fürsprecher hattest“, entgegnete seine Mutter. „Wenn er das gleiche für deinen Vater getan hätte...“

„Vater hatte seine Hilfe nicht verdient.“ Draco schüttelte den Kopf, sein Grinsen war längst verschwunden. „Es bringt nichts, dass wir darüber reden. Ich sagte bereits, dass ich mich verändert habe, im Gegensatz zu euch. Ich lebe nicht mehr in dieser Welt, die aufgeteilt ist zwischen Reinblütern und Schlammblütern. Der einzige Grund, aus dem ich hier bin, ist, dass ich mich selbst davon überzeugen wollte, dass er wirklich tot ist. Ich wollte sein Grab mit eigenen Augen sehen.“

„Ich glaube dir nicht“, erwiderte Narcissa bedächtig. „Ich kenne dich besser als irgendjemand sonst. Du kannst dich deinen Ursprüngen nicht entziehen. Du weißt, wo du her kommst, und dein Herz sehnt sich danach. Du vermisst deinen Vater, so wie du auch mich vermisst.“

Draco versuchte, sich vor diesen Worten abzuschirmen, aber das war gar nicht so einfach. Es dauerte eine Weile bis er sprach: „Selbst wenn es so wäre... es spielt keine Rolle. Mit eurer Welt will ich nichts mehr zu tun haben, ich will nichts... Großes darin vollbringen. Ich will nur mein Leben leben, friedlich und ohne Hass.“

Seine Mutter nickte flüchtig und starrte ihn mit ausdruckslosen Augen an. Dann drehte sie sich um und ging davon. Nach wenigen Schritten jedoch hielt sie inne und wandte sich noch einmal an ihren Sohn: „Auch ohne Hass auf deinen Vater und mich?“ Mit einem Wehen ihres Umhangs war sie verschwunden.

Draco schloss die Augen und atmete tief durch. Natürlich hatte er geahnt, dass es zu dieser Konfrontation kommen würde, obwohl er die Beerdigungszeremonie bewusst versäumt hatte. Aber das machte die Sache jetzt nicht einfacher. Er sehnte sich nach seiner Mutter, und gleichzeitig wusste er, dass sein Wille eisern bleiben musste, wenn er vermeiden wollte, wieder in diesen Strudel aus Hass und Vorurteilen hinabgesogen zu werden.

Plötzlich hörte er ein Geräusch, das er gut kannte. Es war jenes Geräusch, das ertönte, wenn jemand apparierte. Er öffnete die Augen wieder und sah sich einer Person gegenüber, mit der er nicht gerechnet hatte.

„Malfoy“, grüßte die Person und nickte ihm zu.

„Potter...“, sagte Draco, sein Gesicht zu einer skeptischen Miene verzogen.

„Ich habe gedacht, ich komme am besten etwas später, um niemanden mit meiner Anwesenheit zu stören“, sagte Harry, „aber ich hätte wohl noch etwas länger warten sollen.“

„Was willst du hier?“, verlangte Draco zu wissen. Er war nicht erpicht darauf, ein weiteres Gespräch zu führen. Der Wortwechsel mit seiner Mutter genügte ihm vorerst.

„Ich habe eine Weile mit mir gerungen, ob ich herkommen soll oder nicht“, antwortete Potter, „aber ich denke, ich möchte meinen Respekt erweisen.“ Wie um seine eigenen Worte zu unterstreichen, trat er an das Grab, zog eine einzelne rote Tulpe hervor und legte sie zu den anderen bereits zahlreich vorhandenen Blumen. Dann verharrte er einen Moment andächtig und schwieg, während Draco ihn misstrauisch beobachtete. Schließlich wandte er sich wieder dem ehemaligen Slytherin zu und sagte: „Außerdem, wenn wir uns schon einmal hier begegnen, möchte ich dich um Vergebung bitten. Für mein Versagen.“

Draco stand nicht der Sinn nach Rätseln, also fragte er: „Wovon sprichst du?“

„Ich spreche von der Gruppe, die in Askaban eingedrungen ist und deinen Vater ermordet hat. Diese Leute haben sich geschworen, Rache an all jenen zu üben, die damals Voldemort unterstützt haben.“ Potter hielt inne und sah sein Gegenüber eindringlich an. „Als Auror wäre es meine Pflicht gewesen, sie von ihren Greueltaten abzuhalten, aber ich habe versagt. Schon wieder. Es tut mir Leid, Draco.“

Der ehemalige Slytherin seufzte und unterbrach den Blickkontakt. Eine Entschuldigung von Harry Potter bedeutete ihm nicht viel, vor allem nicht in dieser Angelegenheit. Er wusste alles, was es zu wissen gab, über diese Gruppe. Seit etwa einem Jahr trieb sie nun schon ihr Unwesen, und in ihren Reihen befanden sich offenbar einige mächtige Zauberer, denn nur so war zu erklären, dass sie sich bislang der geballten Macht der Aurorenabteilung des Ministeriums entziehen konnte. Draco war bewusst, dass auch er eines Tages zum Ziel für diese Menschen werden könnte, doch das beunruhigte ihn nicht sonderlich. Er hatte andere Sorgen.

„Und die Sache mit dem Respekt?“, fragte er nun, anstatt auf Harrys Worte einzugehen.

Der Auror runzelte verwirrt die Stirn. „Ich dachte, das wäre eindeutig.“

„Ist es nicht“, erwiderte Draco kalt, der seinem Gegenüber nun wieder in die Augen sah. „Mein Vater hat aktiv dabei geholfen, dich und Freunde von dir zu töten und zu verletzen, und bis zum Moment seines Todes war er nicht bereit, seine zerstörerische Ideologie aufzugeben. Wieso solltest du solch einem Menschen deinen Respekt erweisen?“

Potter schmunzelte kaum merklich. „Ah“, sagte er, „das ist es, worüber ich mir vorher so viele Gedanken gemacht habe. Warum einem Menschen wie Lucius Malfoy Respekt erweisen...“ Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen und warf einen kurzen Blick gen Himmel, als habe er die Antwort auf diese Frage selbst noch nicht gefunden, als hoffe er, sie würde ihn nun von dort oben ereilen. Als er sprach, wirkte seine Stimme jedoch nicht zögerlich, sondern fest, als habe er nur darauf gewartet, sich erklären zu können. „Ich habe deinen Vater nie gemocht, Malfoy. Ich habe ihn sogar verachtet, für genau das, was du eben angesprochen hast. Aber ich glaube, er hatte auch seine guten Seiten.“

Diese Worte machten Draco tatsächlich neugierig, doch das wollte er sich nicht anmerken lassen. Also schwieg er, gespannt darauf, dass sein Gegenüber fortfahren würde.

„Ich habe euch gesehen, weißt du...“, sagte Harry nun, „an dem Tag, an dem Voldemort sich selbst geschlagen hat. Dich, deine Mutter und deinen Vater. Ihr habt friedlich gewirkt, einfach froh darüber, dass ihr einigermaßen heile aus dieser Sache rausgekommen wart, froh darüber, dass ihr immer noch einander hattet. Dein Vater hat schreckliche Dinge getan, das stimmt, aber ich glaube, du warst ihm wichtiger als der Dunkle Lord oder irgendeine verkorkste Ideologie, die er sein Eigen nannte. Die bedingungslose Liebe für seinen Sohn ist doch etwas, das Respekt verdient, findest du nicht?“

Unweigerlich musste Draco belustigt schnaufen. „Dumbledore ist jetzt seit etwas mehr als sieben Jahren tot“, sagte er, „aber es ist immer noch offensichtlich, dass du zu viel Zeit mit ihm verbracht hast. Glaubst immer an das Gute im Menschen, nicht wahr, Potter?“

Der Auror, gleichgültig ob dieses Kommentars, zuckte mit den Schultern. „Ich denke, es ist eine wünschenswerte Eigenschaft.“ Er warf einen Blick auf seine Uhr, dann fügte er hinzu: „Nun denn, Malfoy, ich habe getan, weswegen ich gekommen bin. Ich schätze, es war anmaßend von mir, zu erwarten, dass du mir tatsächlich vergeben könntest. Leb wohl!“

Potter machte sich bereit zum Disapparieren, doch Draco war noch nicht fertig mit ihm. „Harry“, sagte er und hielt ihn damit zurück. Seine nächsten Worte fielen ihm nicht leicht, doch sie waren ihm ein Bedürfnis. „Ich danke dir für alles, was du für mich getan hast. In der Schlacht von Hogwarts hast du mir das Leben gerettet, und wenn du dich danach nicht für mich vor dem Zaubereiministerium eingesetzt hättest, säße ich jetzt im Gefängnis. Und du brauchst mich auch nicht um Vergebung zu bitten, denn du hast nichts falsch gemacht.“ Nun war er es, der seinem Gegenüber eindringlich in die Augen sah. „Aber ganz egal, wie sehr du mir auch geholfen hast, wir werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Dafür ist zu viel passiert.“

„Wie ich schon sagte, Draco“, erwiderte Potter und schmunzelte abermals, „ich habe getan, weshalb ich gekommen bin. Dein Freund zu werden, gehört nicht dazu. Danke!“ Zum Abschied nickte er noch einmal, und dann war er verschwunden.

Der ehemalige Slytherin blieb allein zurück. Erneut sah er sich diese natürlich wirkende Umgebung an, die so lebendig schien. Bis auf das Zwitschern einiger Vögel war alles still, und Draco ließ sich noch einmal alles durch den Kopf gehen, was er in der letzten halben Stunde gehört hatte. Sein Blick schweifte wieder zu dem weißen Grabstein. Was sollte er fühlen? Er seufzte und schloss die Augen. Dann sank er vor dem Grab seines Vaters auf die Knie und begann zu weinen.


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