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Fanfiction

Epilog - Neville

von Mix

Es war ein einsamer Gang, und ein schwerer. Neville kannte diesen Flur im zweiten Stock des St. Mungo Hospitals inzwischen gut, denn er war ihn in den vergangenen Monaten ständig rauf und runter gelaufen. Aber niemals war es ihm so schwer gefallen wie heute, obwohl ihm schon klar gewesen war, worauf all dies hinauslaufen würde, als er das erste Mal seinen Fuß hineingesetzt hatte.

Im Vorbeigehen schweiften seine Augen über die Portraits der verstorbenen Heiler an den Wänden. Selbst wenn sie noch leben würden, könnten sie ihm jetzt nicht mehr helfen. Es gab Probleme auf dieser Welt, die nicht einmal mit Magie gelöst werden konnten. Sein Verlust stand unmittelbar bevor.

Er erreichte die Tür, die er nicht öffnen wollte, durch die er jedoch gehen musste, wenn er sich nicht für den Rest seines Lebens verachten wollte. Er giff nach der Klinke, drückte sie aber nicht hinunter, sondern verharrte an Ort und Stelle, still und scheinbar unbeweglich, während es in seinem Gehirn raste. Er wusste, dies war das letzte Mal, dass er in den Raum hinter der Tür treten würde. Angst breitete sich in seinem Körper aus, doch auch Sehnsucht nach Erlösung. Ihm war klar, dass er sie heute erlangen würde, aber der Preis war hoch.

Noch immer hatte er keine Fortschritte beim Durchqueren der Tür gemacht, als er plötzlich Schritte hörte. Ohne die Klinke loszulassen, neigte er seinen Kopf nach rechts, in die entsprechende Richtung, und sah, dass eine junge Heilerin in der Tracht des St.Mungo den Flur entlang kam. Ihre Haare waren blond und vor der Brust trug sie ein antik wirkendes Buch. Als sie näher kam, schenkte sie Neville im Vorbeigehen ein freundliches Lächeln. Der Zauberer erwiderte es, doch nur zaghaft, denn seine Gedanken hatten Schwierigkeiten, sich von der unmittelbaren Zukunft loszureißen und sich der Heilerin hinzugeben. Als sie an ihm vorüber war, wollte er seine Augen wieder auf die Tür richten, doch auf dem Weg dorthin blieben sie an dem Portrait eines Heilers hängen, das rechts neben der Tür hing. Der Heiler selbst war gerade nicht anwesend, doch unter dem Portrait war ein Schild angebracht, auf dem zu lesen war:


Leoben Conoy

1811-1922


„Damit Kinder ihr volles Potential abrufen können, müssen ihre Eltern sterben.“


Neville nahm die Worte zur Kenntnis, sah zur Klinke, die er immer noch fest umschlossen hielt, und drückte sie endlich hinunter. Die Tür schwang nach innen auf und gab ein spärlich eingerichtetes Krankenzimmer preis. Der Zauberer trat über die Schwelle, seine Augen stets auf das einzige Bett gerichtet, das in der hinteren, rechten Ecke des Zimmers stand, direkt neben dem Fenster. Nur um die Tür hinter sich zu schließen, drehte er sich noch einmal um, dann galt seine ganze Aufmerksamkeit dem, was ihn erwarten würde.

„Ich dachte schon, du kommst nicht mehr“, sagte die Person, die in dem Bett lag. Der Hauch eines Vorwurfs schwang in ihrer Stimme mit.

Neville machte es nichts aus. Er wusste, dass sie nicht anders konnte. Anstatt sofort zu antworten, griff er sich einen der Stühle an der linken Wand und stellte ihn neben das Bett. Erst als er sich hingesetzt hatte, sprach er: „Ich lass dich nicht allein, Großmutter.“

Sie gluckste verhalten. „Dessen bin ich mir sicher...“ Plötzlich wandelte sich ihr Glucksen zu einem qualvollen Husten, doch es verebbte rasch.

Neville beobachtete es mit skeptischer Miene. „Brauchst du Wasser?“, fragte er, doch seine Großmutter verneinte.

„Es geht schon. Du kannst mir glauben, mein Junge, es wird kein Hustenanfall sein, der mich aus dieser Welt pustet.“ Sie machte eine Pause und schmunzelte. „Also, wie war dein Tag?“

„Wirklich?“, sagte der Zauberer. „Darüber willst du sprechen? Erst kann ich dir nicht schnell genug hier sein und dann möchtest du wissen, wie mein Tag war?“

„Worüber sollen wir sonst reden?“, fragte Augusta. „Die Sonne ist heute Morgen aufgegangen und heute Abend wird sie wieder untergehen. Es ist ein Tag wie jeder andere.“

„Nicht für mich“, erwiderte Neville, „und ich glaube auch nicht für dich.“ Ihm war klar, dass der heutige Tag seine Prüfung war, und nicht die seiner Großmutter. Er war derjenige, der loslassen musste, derjenige, der dieses Krankenzimmer wieder verlassen würde. Sie hingegen hatte, nach ihren eigenen Worten, akzeptiert, was kommen würde.

Augusta zuckte sachte mit ihren schwachen Schultern. „Wir beide hätten schon vor Jahren sterben können, das weißt du. Anstatt darüber zu verzweifeln, dass unsere gemeinsame Zeit nun ihr Ende findet, sollten wir uns glücklich schätzen, dass wir zu jenen gehören, die den Krieg gegen Du-weißt-schon-wen überlebt haben, dass wir damals zehn zusätzliche Jahre gewonnen haben. Nicht jeder hatte dieses Glück. Also“, wiederholte sie, „wie war dein Tag?“

Neville war klar, dass sie Recht hatte, doch es fiel ihm nicht leicht, diese einfache Wahrheit zu akzeptieren. Vielleicht war er mit seinen gerade einmal achtundzwanzig Jahren zu jung dafür. Er seufzte und antwortete schließlich auf die Frage: „Bis jetzt kann ich mich nicht beklagen. Ich hatte ein leckeres Frühstück und ein leckeres Mittagessen. Heute Morgen habe ich noch zwei Klassen unterrichtet. Ein Schüler hatte ein kleines Malheur mit Bubotubler-Eiter und musste in den Krankenflügel, aber ansonsten waren es zwei gelungene Stunden.“ Er wusste, durch den betont beiläufigen Ton, den er in seiner Erzählung angeschlagen hatte, musste er provokant klingen, doch ihm war einfach nicht danach, über seinen Tag zu reden.

Seiner Großmutter schien dies nicht entgangen zu sein, denn sie schmunzelte. „Schon gut, schon gut. Worüber möchtest du sprechen?“

Von dieser Frage überrumpelt, blieb er still, denn er hatte keine Antwort. „Ich weiß es nicht“, sagte er schließlich und musste nun ebenfalls lächeln. „Ich weiß es wirklich nicht.“

„Sieht so aus, als hätten wir beide dieses Treffen gut durchdacht“, erwiderte Augusta sarkastisch. Sie schloss für einen Moment die Augen und seufzte. Als sie sie wieder öffnete, sagte sie: „Deine Eltern waren schon hier. Ihre Heilerin hat sie zu mir gebracht.“

„Hatten sie etwas interessantes zu erzählen?“, fragte Neville zaghaft. Ihm war bewusst, dass seine Eltern nicht einmal entfernt begriffen hatten, dass Augustas Ende bevor stand. Er selbst hatte von kleinauf damit kämpfen müssen, dass sie ihn nicht erkannten, doch auch seine Großmutter hatte unter ihrem fortwährenden, geistesumnachteten Zustand leiden müssen. Selbst am Tag ihres Todes hatte ihr Sohn sie, seine eigene Mutter, nicht erkannt.

„Oh, es waren ein paar atemberaubende Geschichten dabei, wie du dir vorstellen kannst“, antwortete seine Großmutter. „Etwas über einen grauen Regenvorhang, der sich in silbernes Glas verwandelt und zurückgezogen wird, über weiße Strände, die sich dahinter offenbaren, und ein fernes, grünes Land unter einer rasch aufgehenden Sonne. Tatsächlich war es eine ihrer besseren Geschichten.“

„Ja“, sagte Neville, während er unweigerlich lächeln musste, „das klingt wie etwas, das ihnen gefallen würde.“

„Da fällt mir ein“, sagte Augusta unvermittelt, „deine Mutter hat mich gebeten, dir das hier zu geben.“ Sie griff zu ihrem Nachttisch und umschloss etwas mit ihrer Hand.

Als Neville das Geschenk entgegennahm, erkannte er, dass es sich um ein leeres Einwickelpapier eines Bonbons handelte. „Ich dachte, du magst es nicht, wenn sie mir diese Dinger gibt. Du sagst mir jedes Mal, ich solle sie wegwerfen.“

„Ich halte nach wie vor nicht viel davon“, erwiderte seine Großmutter, „aber an meinem letzten Tag auf Erden wollte ich deiner Mutter einen Gefallen nicht abschlagen.“

Neville ließ das Papier in seine Tasche gleiten. Die Geschenke seiner Mutter hatten seit jeher einen besonderen Platz in seinem Herzen eingenommen, trotz aller Missbilligung seiner Großmutter. „Danke“, sagte er schließlich.

Augusta schien noch etwas sagen zu wollen, doch sie hatte offenbar Probleme, die richtigen Worte zu finden. Es dauerte eine Weile bis sie schließlich sprach: „Du weißt, dass ich niemand bin, der so schnell die Hoffnung aufgibt, aber wir beide haben schon vor langer Zeit begriffen, dass deine Eltern nie wieder sie selbst sein werden. Kein Zauberspruch dieser Welt kann daran etwas ändern.“

Neville entgegnete daraufhin schlicht: „Ich weiß.“

„Ich weiß, dass du es weißt“, begehrte seine Großmutter auf, „aber hast du es auch akzeptiert? Der Zustand deiner Eltern plagt dich, und das ist verständlich. Aber wenn du es nicht schaffst, die Situation zu akzeptieren, wirst du niemals glücklich werden. Du musst lernen loszulassen. Das habe ich dir schon oft gesagt, aber ich bin mir nicht sicher, ob du in dieser Angelegenheit bis zum heutigen Tage irgendwelche Fortschritte gemacht hast. Sag mir, Neville, bist du glücklich?“

Auf diese Frage war der junge Zauberer nicht vorbereitet. Er begann zu stottern: „Ich... ich... denke schon.“

Augusta seufzte. „Du klingst jämmerlich“, sagte sie streng, „wie ein kleiner Junge, der lügt, wenn er gefragt wird, ob er auch gut für die bevorstehende Prüfung gelernt hat. Das ist nicht gut genug. Aber ich habe noch Hoffnung für dich. Wenn ich erst einmal gegangen bin, vielleicht kannst du dann glücklich werden...“

„Sag so etwas nicht“, erwiderte Neville entsetzt. „Weshalb sollte mein Glück mit deinem Ableben zusammenhängen?“

„Damit Kinder ihr volles Potential abrufen können, müssen ihre Eltern sterben“, sagte seine Großmutter.

Einen Moment schaute Neville verwirrt drein, aber dann erinnerte er sich. „Das Portrait vor der Tür?“

„Ja“, bestätigte Augusta. „Leoben Conoy vertritt ein paar äußerst interessante Theorien. Ab und zu habe ich mit ihm gesprochen, wenn ich das Zimmer verlassen habe.“ Sie hielt inne, scheinbar um über ihre nächsten Worte nachzudenken, dann fuhr sie fort: „Ich mag deine Großmutter sein, aber du warst für mich immer wie ein Sohn, und ich hoffe, ich konnte dir so etwas wie eine Mutter sein. Wenn ich gehe, bist du frei.“

„Wovon redest du?“, fragte Neville irritiert, weil er ihr nicht folgen konnte.

„Du wirst loslassen müssen, Neville“, erklärte seine Großmutter. „Du wirst akzeptieren müssen, dass ich nicht mehr bin. Etwas anderes bleibt dir nicht übrig. Wenn dir das gelungen ist, dann kannst du vielleicht auch endlich den Zustand deiner Eltern akzeptieren. Ich glaube, das ist die Chance, die Leoben Conoy erkannt hat. Indem wir lernen, unsere Eltern gehen zu lassen, begreifen wir, dass uns danach nichts mehr zurückhält, dass wir all die Zweifel, die wir schon so lange mit uns herumtragen, ablegen und zu unserem eigenen Meister werden können. Auch dir wird es so ergehen.“

Der junge Zauberer schüttelte den Kopf. „Das klingt verwirrend.“

„Streng deinen Kopf an, Neville“, entgegnete seine Großmutter, „dann ist es ganz einfach.“ Sie sah ihn streng an. „Die Hauptsache ist, dass du glücklich bist. Vergiss das nicht. Wenn du das geschafft hast, kannst du dir sicher sein, dass du mich stolz gemacht hast, wie schon vor so vielen Jahren, als du Du-weißt-schon-wem die Stirn geboten hast. Hast du das verstanden?“

Zunächst war sich Neville nicht sicher, was er darauf antworten sollte. Schon lange hatte er sich über diese Dinge, von denen sie gerade sprachen, keine Gedanken mehr gemacht. Er war zufrieden mit seinem Leben als Lehrer in Hogwarts, aber war er auch glücklich? Es stimmte, dass ihn der Zustand seiner Eltern plagte, ihn nachts beizeiten gar quälte. Stets hatte er wider aller Vernunft auf ein Wunder gehofft, gar davon geträumt, dass er selbst dieses Wunder auf irgendeine Art und Weise herbeiführen könnte. Er hatte niemals wirklich Ruhe in dieser Angelegenheit gefunden. Und nun musste er auch noch mit ansehen, wie seine Großmutter starb. Spätestens seitdem er davon erfahren hatte, war er weit entfernt davon, glücklich zu sein. Aber vielleicht war es auch eine Chance? Konnte seine Großmutter Recht haben? Es war seine Prüfung, erinnerte er sich wieder. Er war derjenige, der das Krankenzimmer wieder verlassen musste. Schließlich antwortete er: „Ja.“

Augusta nickte erleichtert. „Gut. Sehr gut... Dann lass uns jetzt noch einmal gemeinsam in Erinnerungen schwelgen.“ Entspannt schloss sie ihre Augen. „Sei so gut, mein Junge, und erzähl mir nochmal davon, wie du der Schlange den Kopf abgeschlagen hast...“


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