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Fanfiction

Die Beschenkte - Omniscient

von G_we@sleygirl

„Herein.“, antwortete eine ruhige Stimme auf mein Klopfen hin und ich trat in den Kreisrunden Raum. Da ich am Anfang des Schuljahres bereits hier gewesen bin, sah ich mich hier nicht mehr um. Sofort setzte ich mich dem Schulleiter gegenüber, welcher auch gleich zur Sache kam.
„Ich weiß, warum Sie hier sind.“
„Sie haben mich ja auch hierher bestellt, Sir.“ Er lächelte.
„Nein, ich meinte, warum Sie hier nach Hogwarts kamen. Ich kenne den Grund.“ Mir stockte der Atem. Das konnte nicht sein! Bestimmt hatte er sich nur irgendeinen Grund zusammengereimt und irrte sich somit.
„Ich glaube nicht, Professor.“ Er ignorierte meinen Einwand und sprach weiter:
„Sie kamen her, weil sie einen neuen Auftrag hatten, richtig? Und dieser Auftrag besteht darin, zwei gewisse Personen zusammen zu führen, habe ich Recht?“ Ich war total überrascht, sodass ich perplex stammelte:
„Wo... Woher wiss..?“ Doch dann durchzuckte mich die Erkenntnis wie ein Blitz.
„Sie sind ein Omniscient!“, platze aus mir heraus. Zur Bestätigung nickte er einmal beteuernd. Auf einmal ergab alles einen Sinn. Nun wusste ich auch, warum ich immer unweigerlich an Merlin erinnert wurde, wenn ich in Dumbledores Nähe war. Es war diese gewisse Aura und Ausstrahlung eines Omniscient, die ich wiedererkannt und unwissentlich mit meinem alten Lehrer verbunden hatte. Damit hatte sich auch die Frage geklärt, warum er von meinem Auftrag wusste, da er ja auf alles eine Antwort kannte.
„Aber ich dachte, es gäbe keine Omniscients mehr. Ich dachte, sie wären wieder im Nowhere verschwunden.“ Ich stand wie unter Schock, zu groß war die Erkenntnis, dass ich all die Jahre falsch lag.
„Auf die Meisten mag das zutreffen, ja.“, sagte der Schulleiter beruhigend, „Aber wie Sie sehen, ich bin noch hier. Sagen Sie, wie läuft es gerade mit der Aufgabe?“
„Naja... also... ich weiß es nicht so genau.“
„Wollen Sie damit sagen, dass alles noch genauso ist, wie bei Ihrer Ankunft? Kann Miss Evans Mr. Potter immer noch nicht ausstehen und verhält sich dieser immer noch so unbeispielhaft? Gab es keinen Wendepunkt, seit dem sich etwas geändert hat?“ Fieberhaft überlegte ich und kramte in meinem Gedächtnis. Schon, Lily und James schrien sich nicht mehr an und unterhielten sich vollkommen normal miteinander. Aber seit wann? Da fiel es mir ein.
„Seit ich wegen dem Werwolfangriff im Krankenflügel lag.“
„Aja. Ich verstehe.“
„Seitdem haben sie...“ Dumbledore hob die Hand um mich zum Verstummen zu bringen.
„Danke, das genügt. Den genauen Ablauf brauche ich nicht zu wissen. Ich wollte sie hiermit nur mal in die richtige Richtung lenken.“ Er gewährte mir einen Moment, indem ich meine Gedanken ordnen konnte. Ich war immer noch fassungslos, dass es noch einen Omniscient gab. Doch nun war die Denkpause vorbei.
„Doch hauptsächlich sind sie hier, weil ich Sie über den Hintergrund des Auftrages informieren möchte.“ Ich schwieg. „Haben Sie eine Ahnung, warum es so wichtig ist, dass Miss Evans und Mr. Potter zusammen finden?“ Ich schüttelte den Kopf. Zugegeben, diese Frage spuckte seit dem Anfang meiner Aufgabe in meinem Kopf herum, doch bisher habe ich noch keine Antwort dafür gefunden. Ja, warum war es nur so wichtig, dass die beiden ein Paar wurden? „Haben Sie schon einmal von Lord Voldemort gehört?“, stellte er die nächste Frage und wieder schüttelte ich meinen Kopf. „Er ist der böseste und mächtigste schwarze Magier, den es je gab. Er treibt hier in England sein Unwesen. Im Moment scharrt er etliche Gefolgsleute um sich um die Herrschaft Englands zu übernehmen.“
„Das ist ja schrecklich!“ Er überging mein Kommentar und redete weiter.
„Ich habe gesehen, dass die Welt, die wir kennen, zu Grunde gehen wird.“
„Es sei denn?“
„Es sei denn, Ihre Freunde finden zueinander.“
„Aber wie können sie so die Welt retten?“ Allmählich kam ich mir immer mehr wie ein Kind vor, denn ich kapierte gar nicht, was das Eine mit dem Anderen zu tun hatte.
„Ganz einfach.“ Jetzt lächelte Dumbledore vergnügt, „Sie werden einen Sohn bekommen, der der Einzige ist, der Lord Voldemort Einhalt gebieten kann.“

Dann erklärte er mir das genauer. Wie Harry (Dumbledore wusste sogar den Namen des Kindes) aufwachsen und schließlich diesen bösen Zauberer besiegen würde. „Sie sehen also, dass es extrem wichtig ist, dass Mr. Potter und Miss Evans sich verlieben.“, schloss der Schulleiter seine Erklärungen. „Und es ist wichtig, dass morgen, bei dem Ball, eine Entscheidung fällt, welche es auch immer sein wird.“ Doch den Grund warum unbedingt morgen etwas passieren musste, verriet er mir nicht.

„Und ich sehe Miss Everleigh, dass sie noch etwas auf dem Herzen haben.“ Woher wusste er das denn schon wieder? Ach ja, warum fragte ich mich das überhaupt? Aber es gab tatsächlich etwas, was mir auf der Seele brannte, seit ich herausgefunden hatte, dass ein Omniscient mir gegenüber saß. Etwas, worüber ich schon seit langem nachdachte aber nicht mal mit meinen Freunden anvertraute.
„Nun ja, da gibt es tatsächlich etwas...“ Betreten schaute ich auf meine Hände während ich sprach. „Es betrifft das Nowhere.“ Der alte Mann nickt zum Zeichen, dass er zuhörte. „Ich frage mich, ob die Beschenkten merken, dass sie im Nowhere verschwinden werden. Also, gibt es da irgendwelche Anzeichen, oder so?“
„Aber ja, es gibt tatsächlich welche. Aber diese sind bei jedem unterschiedlich und wirken sich individuell auf die Beschenkten aus.“
„Aber was für welche gibt es?“, wollte ich begierig wissen, doch Dumbledore ging nicht darauf ein. „Sie werden es im richtigen Augenblick erfahren, glauben Sie mir.“ Die nächste Frage war mir etwas peinlich, doch ich stellte sie trotzdem.
„Wir es weh tun?“
„Das kann ich Ihnen nicht sagen, Miss Everleigh. Ich bin noch nicht dorthin zurück gekehrt, doch ich denke, wenn man zum Nowhere gelangt, wird man einfach... verpuffen.“
„Verpuffen?“, fragte ich irritiert.
„Im Nebel verschwinden oder Bestandteil der Luft werden.“ Also ganz ehrlich, das klang nicht gerade ermutigend. Diese Ausführungen verursachten bei mir eher das Gegenteil als Ermutigung. „Aber Sie sind doch unsterblich. Warum machen Sie sich denn dann Gedanken über das Nowhere?“


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