von Bellazissa Black
Die Nacht war schon längst in Südengland herein gebrochen, als mit einem leisen „Plop“ zwei Gestalten in der Dunkelheit auftauchten.
Ihre langen, schwarzen Haare wehten in dem leichten Wind, wie auch die Umhänge.
Es waren zwei Frauen, doch sie hatten sich ihre Kapuzen tief in die Gesichter gezogen und machten ihrem Namen in der Dunkelheit alle Ehre.
Schnellen Schrittes eilten sie über das parkähnliche Gelände, zwischen den dichten Eichen hindurch.
Ihre Umhänge wehten hinter ihnen her, als sie an einem Marmorbrunnen vorbei rannten.
Plötzlich durchbrachen sie die letzte Reihe an Eibenbäumen und hatten freie Sicht auf ein majestätisches Herrenhaus, das man in der Dunkelheit jedoch nur erahnen konnte.
Die ältere der Beiden stockte. Sanft streckte sie eine Hand aus ihrem weiten Ärmel und nahm die ihrer Tochter.
„Es ist unglaublich, wieder hier zu sein“, hauchte sie.
Die Tochter nickte nur kurz, dann löste sie sich von ihrer Mutter, verließ als erste den schützenden Schatten und schritt voran auf das schwarze, schmiedeeiserne Tor zu.
Ihr war, als würde die Umgebung in Sekundenschnelle dunkler werden, bis nur noch Schemen zu erkennen waren.
Die Kapuze tief im Gesicht und den Kopf gesenkt schritt sie so nah an das Tor heran, dass die feinen, schwarzen Rosen und Schnörkel des Metalls zu erkennen waren.
Sie hörte, wie ihre Mutter leise neben sie trat.
Es war kurz still, bis sich eine Hand von der anderen Seite des Tors elegant um einen der Gitterstäbe schlang; schlanke, blasse Finger, die in lange, schwarzlackierte Nägel ausliefen.
Dann näherte sich auch ein Gesicht den Stäben. Der jüngeren Frau war beinahe, als würde sie in einen Spiegel blicken; ein blasses, schmales Gesicht, das Kinn leicht nach oben gereckt. Sie erkannte die vollen, geschwungenen Lippen und großen dunklen, fast schwarzen Augen, die sie unter den schweren Liedern anblitzten.
„Wer ist da?“, raunte die Frau auf der anderen Seite des Tores mit einer kalten, rauen Stimme.
„Deine Schwester, Bella“, antwortete die Ältere und schlug ihre Kapuze zurück.
Die Haare waren heller und glatt, ihre Augen größer und die Züge weicher.
„Andromeda Tonks“, spie Bellatrix auf der anderen Seite des Tors und legte alle Verachtung in den Nachnamen. „Hast du gehört Zissy? Unsere Schwester ist da.“ Bei dem Wort „Schwester“ wurde ihre Stimme noch kälter.
Eine zweite Frau trat aus dem Schatten des Hauses heraus und nährte sich Bellatrix. Ihre blonden Haare hatte sie sorgfältig hochgesteckt und die eisblauen Augen glänzten ebenfalls vor Kälte.
Sie musterte ihre Schwester auf der anderen Seite des Tores abfällig.
„Nicht Tonks“, erklärte diese.
„Bitte?“, fragte Narzissa.
„Mein Name ist nicht Tonks. Ich heiße Andromeda Black.“
„Black?“, kreischte Bellatrix. „Du wagst es, diesen Namen wieder zu tragen?“
„Ja, das tue ich, Bella. Ich habe mich meines Mannes und seines Namens schon lange entledigt.“
Bellatrix musterte sie einen Moment nachdenklich und wiegte dabei ihren Kopf hin und her. „Entledigt, sagst du?“
„Ja“, erwiderte Andromeda. „Mein Mann ist… verschieden.“
Bellatrix starrte ihre Schwester mit unverhohlener Neugier an. Dann begann sie plötzlich kreischend, beinahe hysterisch zu lachen.
Andromedas Tochter lief ein Schauer über den Rücken. Bis jetzt hatte sie keiner auch nur eines Blickes gewürdigt.
Genauso plötzlich wie Bellatrix angefangen hatte zu lachen, hörte sie damit auf. Mit einer raschen Bewegung warf sie sich ihre Haare aus dem Gesicht und nährte sich wieder dem Tor.
„Er ist verschieden?“, fragte sie leise mit einem kalten Grinsen. „Andromeda, Andromeda… Ich bin stolz auf dich, hast du deinen Fehler endlich eingesehen?“
„Das habe ich Bella“, antwortete Andromeda mit einem gezwungenen Lächeln.
Bellatrix sah kurz zu Narzissa, deren Gesichtsausdruck ein wenig versöhnlicher geworden war und lächelte dann einen Moment verträumt zurück, bevor sie ihren Blick ruckartig Andromedas Begleiterin zuwandte.
„Und wen hast du uns mitgebracht?“
Das junge Mädchen streifte sich die Kapuze vom Kopf und antwortete mit klarer Stimme: „Ksora Betria Black.“
Narzissa entfuhr ein überraschter Laut und sie sah zwischen Ksora und ihrer Schwester hin und her.
„Das.. Ihr…“, stotterte sie und ließ ihren Satz unbeendet.
Auch Bellatrix schien einen Moment erschreckt, bevor sie sich fing und Andromeda zögernd, mit einer Mischung aus Interesse und Überraschung fragte: „Deine… Tochter?“
Andromeda nickte lächelnd und strich Ksora eine schwarze Strähne ihres langen, gelockten Haares aus dem Gesicht.
Bellatrix musterte sie abschätzig. „Hübsch, hübsch“, flüsterte sie.
Narzissa räusperte sich. „Ich denke, es ist kalt hier draußen. Wollen wir nicht ins Haus gehen?“
Bellatrix schien einen Moment zu überlegen, ob sie ihre abtrünnige Schwester wirklich hinein lassen sollten, doch dann schwang sie lässig ihren Zauberstab, sodass das Eisentor aufschwang, fuhr herum und stolzierte voran zu dem prunkvollen Gebäude.
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So, ein kurzes Kapi, aber lasst mir doch bitte trotzdem ein Kommi da, ja? *Leser von unten anblinzel*
Achso! Und natürlich ein riesiges Daaaaaaaaaaaaaaaaankeschön, dass ihr diese FF lest! :D
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