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Fanfiction

Der erste Tag vom Rest ihres Lebens - Der erste Tag vom Rest ihres Lebens

von Zillzy

Jeder Tag ist ein bisschen anders als die voran gegangen. Jeder Tag hat seinen ganz eigenen Charakter.
Und doch gleichen sich viele Tage, Dinge wiederholen sich, ähnliche Sachen geschehen und man trifft die selben Menschen wie auch schon Jahre zuvor.
Man sieht die Dinge mit den selben Augen, die man schon seit seiner Geburt hat, man denkt mit dem selben Gehirn und man liebt mit dem selben Herz.
Aber trotzdem kann sich alles schlagartig ändern.
Gestern Morgen noch, dachte Lily Evans sie würde James Potter auf Ewig hassen.
Der Tag hatte angefangen wie jeder Freitag auf Hogwarts: Verschlafene Schüler die in der großen Halle Frühstücken und von viel zu wachen Rumtreibern und deren Streichen genervt werden.
Oder deren Fragen nach einem Date.
»Komm schon Evans! Es ist doch nur eine Party, keiner würde vermuten dass wir gemeinsam da sind.«
»Nein Potter! Ich gehe mit dir nirgendwo hin, das wüsste jeder sofort, weil du nämlich damit angeben würdest dass du endlich die garstige Lily Evans herumbekommen hast!«
Für den Abend ist eine Party der Rumtreiber geplant um den letzten freien Abend vor den UTZ Prüfungen zu feiern.
Eigentlich hatte Lily sich bereits in ihrem ersten Schuljahr geschworen auf keine der dummen Rumtreiber Partys zu gehen, doch seit eine ihrer besten Freundinnen, Mary MacDonnald, sich in den Kopf gesetzt hatte Sirius Black zu verführen, fühlte sie sich verpflichtet doch dorthin zu gehen. Was aber noch lange nicht hieß, dass sie deshalb James Potter eine Chance geben würde.
Angeblich war er schon seit Jahren in Lily verliebt, aber sie glaubte ihm kein Wort. In ihren Augen wollte er einfach nur mit jedem Mädchen aus seinem Jahrgang geschlafen haben wollen und sie war eben das fehlende Puzzelteil. Aber ihre Jungfräulichkeit würde sie diesem Idioten ganz bestimmt nicht schenken.
Ja, Lily Evans war noch Jungfrau. Genau genommen war sie sogar ungeküsst, was aber einfach daran lag, das die meisten Jungs in Hogwarts entweder Idioten waren oder so große Angst vor Potter hatten, dass sie ihm keine Konkurrenz machen wollten.
Ein bisschen ärgerte sich Lily über diese Tatsache, aber andererseits bewies dies nur, dass sie alle einfach nicht der richtige für sie waren und sie einfach geduldig sein musste.
»Ach gib dir doch mal einen Ruck Evans! Das ist nur eine Party, normalerweise hat man doch kein Date auf einer Party, ich würde extra für dich eine Ausnahme machen!«
Das einzige schlechte an der Situation war tatsächlich, dass Potter sie immer nervte. Immer.
Wenn er sie nicht grade um ein Date bat, dann fragte er nach Hausaufgaben und wenn es die nicht waren, probierte er seinen neusten Streich an ihr aus und wenn es auch das nicht war, dann war es eben eine der anderen Tausend Sachen die ihm am Tag so einfielen.
»Damit du mir den ganzen Abend am Arsch klebst? Ich glaube nicht dass ich das möchte Potter!«, erwiderte Lily kühl, doch es schreckte den schwarzhaarigen Zauberer mit der Brille auf der Nase nicht im mindesten ab.
»Ach komm schon, ich lasse dir auch ganz viel Freiraum! Es geht doch nur darum, dass ich... dass du mir mal eine Chance gibst!«
»Wohl eher, dass du einen weiteren Haken auf deiner Liste setzten kannst! Meine Antwort bleibt Nein Potter. Finde dich damit ab!«, und mit diesen Worten rauschte Lily schließlich aus der großen Halle um zum Unterricht zu gelangen.
Wie lange her dieser Morgen nun schien, dabei waren kaum mehr als 30 Stunden seit dem vergangen.
Der Abend kam viel zu schnell, für Lily schien es als sei sie grade erst beim Frühstück gewesen obwohl es bereits wieder Abendessen gab.
Mary und Alice, Lilys beste Freundinnen, ging es ähnlich und so beschlossen sie, das Essen sein zu lassen und sich stattdessen auf die Party vorzubereiten.
Oder besser gesagt Mary beschloss es. Lilys Lust auf die Party war während dem Tag nur noch mehr gesunken, Potter hatte es geschafft sie ganze 37 weitere male zu fragen, ob sie zusammen hingehen würden und sie hatte 38 mal nein gesagt (Beim letzten Mal war ihr Potter im Gang entgegen gekommen und hatte noch nicht annähernd den Mund aufgemacht, aber Lily hatte trotzdem schon Mal Nein gesagt, nur vorsorglich).
Während Mary sich auftakelte wie blöd, tauschte Lily ihre Schuluniform lediglich gegen eine normale Jeans und ein einfaches, rotes Top. Dazu trug sie dann ein Flanellhemd und fertig war ihr ganz normaler Alltags Look mit dem sie auch auf der Party erscheinen würde.
Alice verzweifelte vermutlich am meisten von den dreien. Seit nun fast 1 ½ Jahren war sie mit Frank Longbottom zusammen und sie würden auch gemeinsam auf diese Party gehen. Alice wollte sich also so anziehen, dass sie Frank gefiel, nicht normal aussah aber auch keine Blicke von anderen Jungs auf sich zog.
Letztendlich entschied sie sich für eine Hotpants ? schließlich war es Sommer und ziemlich warm ? und ein T-shirt ihrer Lieblingsband.
Die Party fand im Raum der Wünsche statt. Der Raum war zu jener Zeit in ganz Hogwarts bekannt, doch wusste keiner außer den Rumtreibern wie er wirklich funktionierte. Man wusste nur, wenn es eine Party gab war die Tür da, ansonsten war dort nur Mauer.
Lily, Mary Alice und Frank kamen spät, obwohl sie nichts zu Abend gegessen hatten. Dennoch war die Party schon in vollem Gange und es fiel ihnen leicht sich dort einzugliedern und mitzufeiern.
Lily konnte nicht ausmachen wie groß der Raum tatsächlich war, aber sie vermutete, dass er etwa die Größe von zwei oder drei Klassenzimmern hatte. In der Mitte befand sich eine Bar an der Hauselfen Getränke aus schenkten, im Hinteren Teil führte eine Treppe nach oben zu einer Sitzecke mit Shishas.
Laute Musik machte es beinahe unmöglich sich zu verständigen und das flackernde Party-Licht erschwerte das erkennen von Personen.
Noch fühlte sich Lily nicht wohl unter all den feiernden Menschen die überall wo Platz war tanzten, sich betranken und rauchten. Tatsächlich kam sie sich ziemlich fehl am Platz vor, zwischen all den anderen.
»LILY!«, die rothaarige Hexe zuckte beinahe zusammen als wie aus dem nichts ein blondes Mädchen vor ihr auftauchte. Claire Mitchel aus Ravenclaw, die letzte Freundin von Potter und definitiv eine Party-Begeisterte. »DU BIST HIER LILY!«, schrie sie weiter begeistert und umarmte die Rothaarige.
Lily war sofort klar, dass Claire betrunken war, denn sonst redeten sie kaum ein Wort miteinander.
»JA!«, schrie Lily zurück und zwang sich zu einem Lächeln.
»ALICE! MARY!«, auch die anderen zwei bekamen eine freudige Umarmung von der blonden Ravenclaw, ehe sie wieder verschwand um mit einem verdammt heißen Hufflepuff zu tanzen.
Lily sah Claire nach und versuchte sich daran zu erinnern, wieso James mit ihr Schluss gemacht hatte, doch es fiel ihr nicht ein.
»LASS UNS WAS TRINKEN!«, rief Mary Lily zu.
»WAS?«, antwortete Lily, die kein Wort verstanden hatte. Mary nickte zur Theke, an der bereits Alice und Frank standen und gemeinsam an einem Drink nippten.
Lily nickte, als Zeichen ihres Einverständnisse und folgte Mary dann zu den Hauselfen.
»ZWEI MAL FEUERKÜRBIS!«, rief Mary den kleinen Elfen zu. Feuerkürbis, das war was Hexen und Zauberer zum feiern tranken. Es bestand aus Kürbissaft und Feuerwhiskey, hatte in Lilys Augen jedoch den dümmsten Namen der Welt.
Eigentlich wollte Lily nichts trinken, zumindest kein Alkohol, aber sie hatte noch weniger Lust alleine in einer Ecke zu stehen und sich zu langweilen. Da sie ganz genau wusste, dass sie dank des Alkohols mutiger wurde und ihr Gehirn sich verabschieden, nahm sie den Feuerkürbis dennoch an.
Mary kippte ihn in kürze runter, was daran lag, dass sie Black gesichtet hatte.
Lily lies sich mehr Zeit damit ihr Getränk zu trinken.
Als es leer war, war ihr Gehirn schon ziemlich vernebelt. Nur am Rande fragte sich, wie viel Feuerwhiskey darin gewesen war, denn sie erblickte ein vertrautes Gesicht.
Klar waren ihr irgendwie alle Personen auf Hogwarts vertraut, aber die Person die sie meinte, zählte zu jenen, die sie jeden Tag sah, mit denen sie mehrmals am Tag redete und die sie besser kannte als ihr lieb war.
Es war nicht Mary und es war auch nicht Alice.
Es war James Potter.
Lily konnte hinterher nicht mehr sagen wie es passiert war, aber irgendwann tanzten sie zusammen. Sie berührten sich nicht, Lily sah ihm noch nicht Mal ins Gesicht, dennoch war klar: Lily Evans und James Potter tanzten.
Lily achtete einfach darauf in seiner Nähe zu sein, denn sie wusste, sie konnte ihm vertrauen, sie wusste er würde ihren angetrunkenen Zustand nicht ausnutzen, er würde sie nicht noch betrunkener machen, er würde nicht versuchen sie zu küssen.
Hätte Lily keinen Alkohol getrunken, dann hätte sie vermutlich ganz anders gedacht, aber so war sie froh, dass er da war.
Und James?
Der nutzte die Gelegenheit natürlich. Es war der Augenblick auf den er beinahe sieben Jahre seines Lebens gewartet hatte. Er lies Lily keine Sekunde aus den Augen.
Nach zwei Stunden, die sich wie eine halbe anfühlten, konnte Lily beim besten Willen nicht mehr. Ihre Füße taten ihr trotz der bequemen Converse Schuhe weh, ihr Hals schrie nach Flüssigkeit und ihre Lungen nach frischer Luft. James ging es nicht viel besser.
Er rief Lily etwas zu, doch diese verstand dank des Alkohols und der lauten Musik kein Wort, trotzdem nickte sie einfach mal zustimmend, in der Hoffnung es war eine Frage gewesen, die sich mit Ja oder Nein beantworten ließe.

Schließlich endeten sie draußen auf dem Schlossgelände am Seeufer. James hatten ihnen beiden noch ein Feuerkürbis mitgenommen.
Sie saßen eine weile schweigend da, genossen die Luft und das Getränk, die Ruhe und die Einsamkeit.
»Coole Party!«, sagte Lily schließlich grinsend.
»Danke.«, erwiderte James und lehnte sich zurück um in den klaren Sternenhimmel sehen zu können. Lily legte sich neben ihn, sah jedoch James an, anstelle des Himmels.
Als James den Kopf ebenfalls zu ihr drehte, war sie versucht den Blick abzuwenden, aber James lächelte so herzlich, dass sie es doch nicht tat.
Eine Weile sagte keiner etwas.
Das Schweigen wurde durch eine dritte Stimme unterbrochen:
»Stören wir?«, es war Mary, die mit Sirius im Schlepptau ankam, keine drei Schritte hinter ihnen Alice und Frank.
Schnell rappelte sich Lily auf und sah ihre Freundin peinlich berührt an.
»Nein, Nein, schon okay. Setzt euch doch dazu!«
Und so kam es, dass Lily zwischen James und Sirius eingequetscht wurde während die 6 Jugendlichen am See lagen und Sterne beobachten.
Ohne es zu bemerken, hatte Lily ihren Kopf an James gekuschelt und dieser hatte seinen Arm um die rothaarige Hexe gelegt.

Als Lily am nächsten Morgen aufwachte, lag sie immer noch am See, an James an gekuschelt und unter warmen Decken die sie sich gezaubert hatten.
Es war der Moment in dem die Sonne aufging und Lily ihre Augen Aufschlug. In diesem Moment registrierte sie, dass dieser Tag anders war. Dass sie James Potter nicht länger hasste.
Und es war der Moment in dem auch James erwachte und feststellte, dass der letzte Abend kein Traum gewesen war.
Es war der Anfang einer gemeinsamen Zukunft. Der Moment in dem Lily klar wurde, dass James sie wirklich liebte und der Moment in dem ihr auch klar wurde, dass sie ihn noch viel mehr liebte.
Und als sich ihre Blicke trafen, lächelte Lily.
Sie sahen sich lange in die Augen und es war schon fast wieder zu kitschig um Realität zu sein.
Schließlich wagte sich Lily den nächsten Schritt zu tun und ganz sanft und zaghaft küsste sie James. Ohne groß darüber nachzudenken, denn sie hatte keinerlei Erfahrung. Ohne daran zu denken, dass Sirius Black neben ihr lag und den beiden grade zusah, ohne daran zu denken, dass James sie wegstoßen könnte.
Natürlich stieß er sie nicht weg. Es war die Erfüllung aller Träume. James zog Lily eng an sich, noch enger als sie sowieso schon verschlungen waren, und er erwiderte den Kuss mit all der Liebe die er hatte.
Und dieser Tag war der erste Tag von dem Rest ihres gemeinsamen Lebens.


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Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung