von Mooncat
Sie konnte es nicht fassen.
Sie waren jetzt schon so lange zusammen, schon so lange sagte er ihr immer wieder wie sehr er sie lieben würde. Schon so lange war er ihr dankbar, dass sie trotz seines kleinen Problems bei ihm blieb.
Und dennoch war es heute er gewesen,
der ihre gemeinsame Zukunft zerstört hatte.
Vielleicht war es auch unklug von ihr gewesen, es ihm so unvorbereitet zu offenbaren, doch irgendwie musste sie es ihm ja sagen.
Nun war sie allein. Allein und schwanger.
Möglicherweise mit einem Werwolf.
Außer mit Remus , hatte sie mit noch niemanden darüber gesprochen, selbst Alice und Lily erzählte sie nichts. Nicht mal ein Jahr ist es her , dass sie Hogwarts verlassen hatten.
Jane hatte das Gefühl als würde sich ihr Magen umdrehen. Allein. Ohne Job. Schwanger.
Das der-dessen-Namen-nicht-genannt-werden-darf momentan immer mehr Macht an sich reißt machte die Lage nur noch schlimmer. Noch nie in ihrem Leben hatte sich die junge Hexe so hilflos gefühlt.
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6 Monate war es jetzt her, dass sie Remus von ihrer Schwangerschaft erzählte , und dieser sie wie ein Feigling sitzten ließ.
Voldemorts Macht ist in dieser Zeit rasant gestiegen. Immer seltener sah sie ihre Freunde, und so langsam könnte sie sie auch nicht mehr sehen ohne ihnen von ihrem Geheimnis zu erzählen. Denn ihren Bauch konnte sie keineswegs mehr verstecken.
Sie war sich absolut nicht sicher was sie jetzt tun sollte. War es ratsam das Kind hier in London auf die Welt zubringen? Zu diesen Zeiten?
Am liebsten hätte sie ihr gesamtes Erspartes bei Gringotts abgeholt , hätte sich in den nächsten Flieger gesetzt und England den Rücken zugekehrt.
Doch unmöglich konnte sie ihre Freunde zurücklassen. Lily und James würden nächstes Wochenende heiraten. Sie würde Trautzeugin sein. Die schwangere einsame Trautzeugnis. Flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf. Alle würden fragen. Warum hast du uns nichts gesagt? Wer ist denn der Vater? Oh wann ist es denn so weit? Und was wird es ?
Tja, genau das war die Frage. WAS wird es? Jane wusste dass sie dieses Kind lieben würde, egal ob Werwolf oder nicht. Im Gegensatz zu Remus sah sie sich dieser Aufgabe gezwungenermaßen gewachsen. Doch trotz alle dem war sie sich der Gefahr der sie sich aussetzte bewusst. Immer öfter passierte es , dass Menschen verschwanden, dass Familien auseinander gerissen wurden. Ein junges Kind, ein junger Werwolf , könnte mit richtiger âErziehungâ zu einer Waffe werden. Jane war sich sicher, dass Voldemort ihr Kind, sollte es tatsächlich ein Werwolf sein, nicht töten würde. Er würde diese unschuldige Seele verderben, und sie , die Mutter , aus dem Weg räumen lassen.
Dieser Gedanke machte sie wütend, wütend und ängstlich.
Natürlich stand der Orden hinter ihr , aber ⊠schon seit 6 Monaten meldete sie sich nur noch per Briefen, ging zu keinem Treffen mehr. Die Angst sie müsste Remus dort sehen ließ sie zu Hause bleiben. Generell war ihr großes Sofa momentan ihr liebster Platz. Jede Art von Bewegung viel der sonst so sportlichen jungen Frau schwer. Um so außergewöhnlicher war es , dass sie gerade heute ihre Wohnung verlassen und sich auf den Weg in die Innenstadt gemacht hatte. Nur weil sie aufgebläht war wie ein großer Luftballon , musste sie ja noch lange nicht auf schöne Kleidung verzichten.
Schon als sie , mit Tüten bepackt den Schlüssel zum Hausflur umdrehte spürte sie es.
Irgendetwas stimmte nicht. Ein leichter Schauer lief ihr über den Rücken, und frische Luft drang durch die leicht geöffnete Tür und zog sich wieder hinein in die finsteren Zimmer.
Als würde die Wohnung Jane einatmen glitt sie hinein. Und ihr flaues Gefühl fand Bestätigung in den umgekippten Stühlen, den Zetteln die auf dem Fußboden verteilt lagen und dem zerbrochenen Spiegel der gegen die Kommode gefallen war. Irgendjemand war hier gewesen, und hatte entweder etwas gesucht oder wollte ihr Angst einjagen. Letzteres hat derjenige definitiv geschafft.
Nach Atem ringend schlich Jane durch ihre eigenen vier Wände und blieb , als hätte sie einen Geist gesehen, vor dem Esstisch stehen.
Jemand hatte ein Bild von ihr verbrannt. Ihr unbeschwertes Lächeln und ihre strahlenden Augen waren noch unschwer zu erkennen, doch ringsherum war alles zerstört. Das Photo ist nach dem Sieg gegen Slytherin entstanden. Jane selbst hatte das letzte Tor gemacht , kurz bevor James den Schnatz fing.
Jane musste unweigerlich grinsen. Das war ein klasse Spiel.
Der Blick unter das besagte Photo riss sie aus ihrer Erinnerung, und Panik durchzog ihre feinen Gesichtszüge.
Wir wissen von dem Biest in dir.
Bella
Einen Moment lang hörte Jane auf zu atmen. Sie hörte ihren eigenen Herzschlag so laut in ihrem Kopf, dass es ihr vorkam, als würde jemand mit einem Vorschlaghammer auf ihren Schädel einschlagen.
âWir wissen von dem Biest in dirâ, âdem Biest in dirâ, dem Biestâ , 'BIESTâ.
Sie laß es noch gefühlte hundertmal und konnte immer noch nicht glauben was sie da sah.
Die Unterschrift ließ ihr das Blut in den Adern erfrieren. Es schien als hätte Bellatrix jeden einzelnen Buchstaben gezeichnet. Und die schlimmste Provokation- hinter den schwungvollen Strichen hatte sie ein ebenso geschwungenes Herz platziert.
Was wollte dieses Miststück damit bezwecken?
Noch eine halbe Stunde stand Jane regungslos vor diesem Stück Papier, bis sie es endlich schaffte das nötigste einzupacken , ihren Zauberstab in die Hand zu nehmen , und den Schlüssel zu ihrer Wohnung ein letztes Mal umzudrehen, bevor sie ihn im hohen Bogen in die Themse warf und sich auf dem Weg zum Flughafen machte. Das Ticket nach New York hatte sie sich schon vor Wochen gekauft als hätte sie es geahntâŠ
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Harry schluckte , âund was ist danach aus ihr geworden?â Dumbledore sah in gelassen an. âSie hat sich dort ein neues Leben aufgebaut. Doch nie vergaß sie ihre große Liebe , London, und in den all den Jahren waren ihre Augen gen England gerichtet.â , der alte Mann lächelte , â Sie wird morgen zum Ordenstreffen kommen. Und sie kommt nicht alleinâ. Nun lächelte auch Harry.
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