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Fanfiction

Scorpius Malfoy - Die Rache des Xiong Wang - Mord in Hogwarts

von Schwesterherz

Tut mir Leid, ich habe wenig Zeit und möchte nur schnell das Kapitel hochladen. Auf jeden Fall vielen Danke für euer liebes Feedback! Ich hoffe, es gefällt euch auch weiterhin. RE-Kommis folgen noch! LG Schwesterherz

Kapitel 24

Mord in Hogwarts


-Scorpius-

Scorpius starrte sie an, doch noch ehe ihre Aussage mehr tun konnte, als sein Herz schneller zum Schlagen zu bringen, hetzte Violetta davon. „Hey“, rief Oliver, der ebenso geschockt dreinsah, und sprintete ihr hinterher. Scorpius folgte ihnen und Connor bildete das Schlusslicht.
„Vio-“, keuchte er, „bist du dir sicher, dass-“ „-Ja!“, rief Violetta eindringlich von vorne, „wenn wir uns nicht beeilen-“, sie beendete den Satz nicht, doch die Jungs brauchten keine weiteren Worte. Oliver, der von ihnen die längsten Beine hatte, überholte sie und führte sie an, direkt zum Krankenflügel, weil Violetta nichts anderes gesagt hatte. Scorp rauschte das Blut in den Ohren, während ihre Füße unrhythmisch auf die Steine klatschten. Er konnte noch immer nicht glauben, was Vio gerade gesehen hatte… Kairi sollte tatsächlich in Lebensgefahr schweben? Oliver wollte die Flügeltüren mit seinem Schwung aufstoßen, doch sie bewegten sich keinen Millimeter. „Verdammt“, brummte Olli und rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die geprellte Schulter. Scorpius war schlitternd neben ihm zum Stehen gekommen. „Wieso ist die Tür ab-“, formulierte er verwirrt die Frage, die sich ihm bei Ollis Misserfolg aufgedrängt hatte, doch er wurde von einem Heulen unterbrochen, das vom anderen Ende der Tür zu ihnen hindurch schallte. Violettas Gesichtsausdruck fiel in sich zusammen.
„Oh nein!“, hauchte sie und biss sich auf die Fingerknöchel. „Was… was war das?“, keuchte Connor erschöpft und ängstlich zugleich. „Der Dämon“, würgte Violetta hervor, „er… hat getötet.“
Scorpius warf ihr einen entsetzten Blick zu. „Zurücktreten!“, schrie Olli in dem Moment, riss seinen Zauberstab aus seinem Pullunder und zielte auf die Tür. „Olli, nein!“, kreischte Violetta, doch zu spät - der Ravenclaw sprengte die Tür mit einem „Alohomora!“ - Ruf auf und stürzte hinein, ohne auf Violettas Worte zu achten. Sie setzte ihm nach und der Ausdruck von purer Furcht, der ihre Züge beherrschte, versetzte Scorpius gleich den nächsten Schock.
Wenn sie nicht wollte, dass Olli da rein ging, war es dann nicht Kairi, die- sein Gedanke wurde unterbrochen, als sich etwas Riesiges mit rostroten Haaren durch den Spalt der Türen zwängte. Für einen Augenblick starrten rotglühende, unnatürliche Augen in Scorpius seine, der gebannt zurücksah und versuchte, sich für das zu wappnen, was nun unweigerlich folgen musste, doch dann preschte das Untier knurrend an ihm vorbei und wetzte um die nächste Ecke. Schon bald waren die Geräusche seiner Krallen auf dem Steinboden verhallt. Scorpius Herz raste. Zögernd warf er Connor, der erstarrt dem Hund nachsah, einen Blick zu. „Was zum Henker war das denn?“, fragte dieser mit bebender Stimme. „Der Dämon, schätze ich“, antwortete Scorpius lahm. Dann atmete er kurz tief durch und betrat den Krankenflügel, um seinen Freunden zur Hilfe zu eilen. Wenn das Biest sie jetzt erwischt hätte - doch es hatte sie scheinbar nicht angegriffen. Oliver befand sich mitten im Raum, steif, wie ein Brett und Violetta stand neben ihm. Sie wandte sich um, als sie Scorpius Kommen bemerkte und schüttelte knapp den Kopf. Er hielt an. Was wollte sie ihm damit sagen? Olli wandte sich um und sein Gesicht war so weiß wie die Bettwäsche der Krankenbetten. „Bei Merlins Bart…“, nuschelte er und fuhr sich mit beiden Händen durch das Gesicht, ehe er Violetta ansah. „Sag mir bitte nicht, dass das… Kairis Werk war.“

„Nein, war es nicht“, sagte Violetta leise, „es war der Dämon, der sie überwältigt hatte.“
Scorpius wusste nicht, wovon sie sprachen. Er kam, entgegen Violettas Warnung, näher und sah sich vorsichtig um. „Wo ist Dr. Sheffield?“, fiel ihm erst jetzt das Fehlen des Heilers auf. Dann erstarrte er: „Und was sollen diese Kerkerfesseln an der Wand?!“
Er konnte den Blick nur mühevoll von diesem grässlichen Anblick abwenden - und ein eiskalter Schauer jagte seinen Rücken hinab, als er eine Person bemerkte, die auf dem Fußboden lag. Er konnte nur ihre Füße und ihre Beine sehen, die zum Teil von einem blutroten Umhang verdeckt waren. Der Rest war hinter einem Bett verborgen. Scorpius holte nun endgültig zu seinen Freunden auf, froh darüber, dass er dort auch nicht mehr vom Körper sehen konnte. Allerdings fielen ihm Blutspritzer auf, die in unmittelbarer Umgebung den Boden befleckten. Sein Herz setzte vor Entsetzen und Schock einen Schlag aus. „Das ist… Professor McConell, oder?“, vergewisserte er sich mit tonloser Stimme. Violetta nickte. „Ist sie… tot?“, brachte Scorpius zögerlich hervor, obwohl er Angst vor Violettas Antwort hatte. Wieder nickte sie. Dann presste sie ihre Handballen auf die Stirn. „I-ich weiß nicht, was wir jetzt tun sollen“, sagte Violetta und klang total überfordert, „das… wir… was sollen wir tun?“ Das Einzige, was ihm in den Sinn kam, jetzt zu tun, war, Violetta irgendwie zu beruhigen. Also trat er rasch zu ihr hinüber und nahm sie in den Arm. Und als würde sie genau diese Wärme und Nähe jetzt brauchen, klammerte sie sich an ihn, presste ihm in ihrer Verzweiflung die Luft zum Atmen aus den Lungen und benetzte sein himbeerrotes T-Shirt mit Tränen. Olivers Stimme klang, als hätte er sie ewig nicht gebraucht, als er eine Lösung vorschlug: „Wir… gehen zu Professor Chang. Sie kann diese Sache unmöglich ignorieren. Und vielleicht weiß sie, was wir jetzt… tun können. Auf jeden Fall müssen wir bei Chang erst einmal klären, was hier… vorgefallen ist. Kannst du das, Vio?“, fragte er Benannte. Sie hob den Kopf von Scorpius Schulter. Ihr Blick kreuzte den von Olli. „Ich glaube schon“, flüsterte sie. In dem Moment tauchte Connor beim Eingang auf.
„Komm nicht näher!“, riefen seine drei Freunde zugleich. „Hatte ich nicht vor“, erwiderte Connor mit brüchiger Stimme, „ich wollte euch nur mitteilen, dass der Dämon… also Kairi… es ist im Verbotenem Wald verschwunden.“ „Großartig!“, spuckte Olli aus und setzte noch ein paar Flüche hinterher, die Scorpius und Connor in Erstaunen versetzten. „…wie sollen wir ein Monster unter einem Haufen anderer Monster ausfindig machen?!“, endete Olli schnaubend. „Du vergisst etwas Entscheidendes“, entgegnete Connor eindringlich, „dieses Monster mag Menschenfleisch. Sobald es Hunger hat, wird es ein Leichtes für es sein, uns aufzuspüren, wenn wir hinein gehen.“ „Du hast Recht“, erwiderte Olli und klang dabei so überrascht, dass es auf Connor schon beleidigend wirken musste, „warum hab ich da nicht dran gedacht?“ Connor grinste nicht, die Situation überforderte sie alle zu sehr. „Lasst uns zu Chang“, unterbrach Violetta die Unterhaltung entschlossen, „denn je länger wir zögern, desto schwieriger wird es für Kairi, ihren Körper zurückzugewinnen!“
Scorpius fühlte sich merkwürdig leer, als sie die Leiche zurückließen und zu den Gemächern von Kairis Tante aufbrachen. Schon ohne die Hintergründe zu kennen, konnte er nicht glauben, was hier passiert war. Ein Mord in Hogwarts! Das würde Smiths Ansehen - soweit er überhaupt welches gehabt hatte - den Rest geben. Und er würde Kairi dafür verantwortlich machen, denn sie war entweder verschwunden - oder, die Wahrheit, nämlich, dass ein Dämon ihren Körper teilte, musste ans Licht kommen, falls sie es schaffte, sich zurück zu verwandeln, um keinen Unschuldigen mit der Tat zu belasten. Violetta hielt den ganzen Weg über seine Hand und als sie vor der Tür von Changs Privaträumen anhielten, klammerte sie sich so stark an sie, dass es wehtat. Olli schluckte fest, dann klopfte er. Die Situation war ohnehin schon mehr als makaber. „Ja? Oh ihr seid es“, sagte ihre Zauberkunstlehrerin, als sie sie erkannte, „tut mir Leid aber ich ändere meine Meinung nicht. Wenn ihr mich nun entschuldigen würdet…“ Oliver steckte den Fuß in den Spalt, sodass die Professorin ihnen nicht die Tür vor der Nase zuschlagen konnte.
„Das ist auch nicht nötig, wir haben schon alles herausgefunden“, sagte er aalglatt und Chang starrte ihn an. „Wie bitte?“ „Professor, das ist jetzt echt egaler als egal!“, rief Connor, „es gab einen Mord in Hogwarts!“ „Geht's noch lauter?!“, zischte Scorpius ihm zu. Er zuckte die Schultern, was sowohl „Entschuldigung, Mann!“ als auch „Ist doch eh kein Schwein da!“, heißen konnte. „E-einen Mord?“, stammelte Professor Chang entsetzt. „Ja“, sagte Oliver ruhig, doch seine Stimme zitterte leicht, „ausgeübt von dem Dämon, der sich Kairi bemächtigt hat.“ Bei diesen Worten fiel Changs ganze, ablehnende Haltung in sich zusammen. „Kairi…“, hauchte sie fassungslos und klammerte sich am Türrahmen fest, als hätte diese angsteinflößende Neuigkeit ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Sie ließ sie widerstandlos hinein kommen, als Olli fragte, ob sie jetzt eintreten dürften.
Professor Chang verschüttete den halben Tee, als sie ihnen die Tassen einfüllte. Scorpius konnte ohnehin keinen Schluck trinken. Ein dicker Kloß hatte sich in seinem Hals festgesetzt und erweckte auch nicht den Anschein, als wolle er in nächster Zeit weichen. Die Sache war einfach zu… entsetzlich. Connor würde ?krass` bevorzugen, doch er fand, das Wort entsetzlich passte eindeutig besser zu dieser verschrobenen und schrecklichen Lage. „Ich… ich glaub noch immer nicht… was ist passiert?“, wollte die Professorin stockend wissen und ihr Blick ruhte auf Violetta, als sie die Kanne abstellte und die Pfützen mit einem kleinen Schlenker ihres Zauberstabs verschwinden ließ. Ihre Kunst beherrschte sie immer noch, trotz bodenloser Fassungslosigkeit. Für einen kurzen Moment erweckte dies in Scorpius Bewunderung, was sich jedoch sofort wieder verflüchtigte, als Violetta mit leiser Stimme anfing, zu sprechen:
„Ich… weiß nicht genau, warum Professor McConell mit Kairi zusammen im Krankenflügel war. Kairi trug ausschließlich ihre Unterwäsche, deshalb gehe ich davon aus, McConell hatte sie untersucht oder so etwas…“ „Das ist korrekt“, bestätigte Professor Chang ihre Vermutung knapp, „sie war es, die Kairi die Medikamente verabreicht hatte. Sie hat sie untersucht, weil sie … sie sollte die Beste dafür sein, Kairi dabei zu helfen, den Dämon zu besiegen.“ Violetta runzelte verwirrt die Stirn. „Entschuldigen Sie, aber für mich sah es nicht danach aus, als würde sie ihr helfen“, sagte sie, „sie hatte sie an die Mauer gefesselt mit Ketten und… sie war böse.“ Scorpius bemerkte den zweifelnden Blick von Professor Chang, doch Violetta fuhr fort, ohne ihn zu beachten: „Sie schien mit irgendetwas den Dämon ganz schrecklich gereizt zu haben. Kairi schoss Blut aus dem Mund, das ihr über die Brust floss und das Blut erstickte einen grauenvollen Schrei… sie verwandelte sich und die Pfoten des Hundes waren dünner als ihre Hand- und Fußgelenke, sodass er sich aus den Fesseln befreien konnte. Und noch ehe Professor McConell irgendetwas tun, ja, auch nur ihren Zauberstab gegen ihn erheben konnte, hatte er sich zähnefletschend auf sie gestürzt und…“, Violetta schauderte, „mit einem… zielgerichteten Biss ihre Kehle durchtrennt…“
Sie brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. Den anderen ging es ebenso und Scorpius war plötzlich froh darüber, dass ihm der Anblick einer zerfetzten Kehle erspart geblieben war. Hoffentlich würde Violetta nach dem ganzen Irrsinn damit zurechtkommen… Sie griff nach Scorpius Hand und fuhr fort: „Danach hatte er ein siegreiches, unheimliches Heulen ausgestoßen. Genau das haben wir gehört, als wir die verschlossenen Türen des Krankensaales erreicht haben…“, Violetta verstummte. Olli blickte sie verstehend an. „Deshalb hast du gewusst, dass es zu spät ist“, meinte er. Sie nickte. Professor Chang verknotete ihre zitternden Hände ineinander. „Nach deiner Schilderung… muss sich der Dämon irgendwie über die Medikamente hinweg gesetzt und die arme Professor McConell angegriffen haben… ich kann es nicht glauben… ist Kairi, also, der Dämon, noch eingesperrt?“ „Leider nicht“, meinte Scorpius bedauernd, „Vio hatte keine Zeit gehabt, uns ausführlich zu erklären, dass McConell das… Opfer war und als sie sagte, dass der Dämon getötet hatte, waren wir alle von Kairi ausgegangen, also hat Olli die verschlossene Tür mit einem Zauber aufgesprengt und der Dämon ist geflohen… ein riesiger Hund-“ „-Es ist kein Hund“, fuhr seine Professorin ihm dazwischen. „Wie bitte?“, fragte Scorpius verständnislos. „Der Dämon ist kein Hund, jedenfalls kein gewöhnlicher Streuner… sein Erschaffer war ein großer Fan von Schabrackenschakalen gewesen, er hatte zuvor in Afrika…“, Chang verzog das Gesicht, offenbar missfiel ihr das Wort, was sie nun nutzte, „geforscht.“ „Okay“, sagte Scorpius, ihm war es egal, was genau das Biest war, „jedenfalls… ist der Dämon in den Wald gelaufen.“ Professor Chang massierte sich mit einer Hand die Stirn. „Das hatte ich befürchtet“, murmelte sie. „Aber es ist immer noch besser so, als wenn ihm ein Schüler begegnet wäre…"
Violetta strich sich nervös eine schwarze Locke aus der Stirn. „Professor… wir… wir wissen nicht, was wir jetzt tun sollen… jemand muss sich um die - die Leiche kümmern, aber… wenn Kairi es nun nicht aus eigener Kraft schafft, den Dämon… wie soll ich sagen… zurückzudrängen, dann-“ „-Stirbt sie“, bestätigte Professor Chang den grauenvollen Verdacht, den Violetta nur zögernd hatte aussprechen wollen. Chang seufzte. „So ist es. Deshalb ist es jetzt erst einmal wichtig, meine Nichte zu finden und diesen Dämon irgendwie… zu bekämpfen. Es tut mir zwar Leid für Melody“, Changs Gesicht straffte sich, „aber sie hätte sicher auch nicht gewollt, dass ihre ganze Arbeit umsonst gewesen wäre. Außerdem wusste sie um die Gefahr.“ „Im Gegensatz zu uns“, murmelte Connor bedrückt, was ihm einen scharfen Blick seiner Lehrerin einbrachte. „Für derartige Diskussionen fehlt uns jetzt die Zeit. Ich gehe davon aus, dass ihr Kairi helfen wollt… aber ich muss euch warnen, der Dämon ist gefährlich, ein schneller Räuber, der… Menschenfleisch bevorzugt. Es wird nicht einfach, gegen ihn zu bestehen oder ihn gar zu schwächen, um Kairi die Möglichkeit zu bieten, ihn zu besiegen und die Rückverwandlung einzuleiten. Wollt ihr mich trotzdem begleiten?“
„Natürlich!“, rief Scorpius entschlossen und die anderen nickten ernst, „wir lassen Kairi nicht im Stich!“ Ãœber Professor Changs Züge huschte ein leichtes Lächeln.
„Gut, etwas anderes hatte ich eigentlich auch nicht erwartet“, gab sie zu, „dann lasst uns aufbrechen, denn jede verschwendete Minute lässt die Gefahr nur unnötig steigern.“

*


Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl, im Schatten seiner Zauberkunstlehrerin direkt den Verbotenen Wald anzusteuern. Während eine leichte Brise an Scorpius T-Shirt zog und sein Haar aus dem Gesicht wehte, kamen die Bäume näher und näher und sie machten nicht einmal den Versuch, vorsichtig zu sein. Als sie von den Schatten der Bäume verschluckt wurden und tiefer in den Wald vordrangen, kamen in ihm unweigerlich Erinnerungen hoch, die er lieber für immer vergessen würde. Damals war er mit einigen anderen ohne Erlaubnis in den Wald gegangen, um den vermeintlich verschollenen James Potter zu retten. Scorpius selbst wäre dort drinnen beinahe von einer fleischfressenden Pflanze als Snack verputzt worden und Violetta war von einer Runespoor gebissen und von dem Gift beinahe dahingerafft worden. Scorp biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. Er musste sich jetzt zusammennehmen, es ging um Kairis Leben! Außerdem war Professor Chang bei ihnen, also würde schon alles gut gehen…
„Sollen wir warten, bis sein Hunger ihn zu uns treibt?“, flüsterte Oliver und sah die Professorin fragend an, an die seine Worte gerichtet waren.
„Ja, ich denke, so kriegen wir ihn am schnellsten. Aber wir können trotzdem nach Spuren Ausschau halten, immerhin-“, sie stockte, als Etwas in den Büschen vor ihnen raschelte. Violetta hielt den Atem an und griff nach Scorpius Hand. Dieser fragte sich, ob er in ihren Augen vielleicht den Ersatz für Constantin darstellen sollte oder ob sie einfach seine Nähe suchte, weil sie sich am längsten kannten. Er verwarf den Gedanken und zielte konzentriert mit seinem Zauberstab auf die Stelle im Buschwerk, die knisterte. Ein Zentaur erschien mit langem, hellblondem Haar, einem klugen Gesicht und auffällig blauen Augen. Sein nackter, männlicher Oberkörper ging im Rumpf in den prächtigen Palominokörper eines Pferdes über. Scorpius war erstaunt, dass er sich zeigte, er hatte nie zuvor einen Zentaur gesehen, sondern nur von ihnen gehört, unter anderem von James Potter.
„Guten Abend, Firenze“, begrüßte Professor Chang den Neuankömmling. Er erwiderte die Begrüßung nicht, sondern ging direkt zu dem Grund über, der dafür verantwortlich zu sein schien, dass er ihnen gegenübergetreten war: „Sie und die Fohlen sollten nicht hier sein… ein Wesen treibt sich in diesem Wald herum, das Jagd auf Menschen macht. Sie sind in großer Gefahr. Kehren Sie um, solange Sie noch können.“
Scorpius schluckte. Der Zentaur sprach ohne Angst, aber es war klar, dass er der Meinung war, dass sie diesem Dämon nicht gewachsen waren.
„Das können wir nicht“, teilte Professor Chang ihm mit, „dieses Wesen… ist nur zum Teil ein Dämon… der andere Teil ist meine Nichte und wenn wir jetzt gehen, ist sie verloren… wir müssen sie zurückgewinnen… wenn ihr den Dämon gesehen habt, wisst ihr dann, wohin er-?“
„-Das Mädchen hat keine Chance, er ist zu stark… und nun, nachdem mein Volk ihn mit Pfeilen verletzt hat, ist er umso gefährlicher in seinem Blutrausch… Sie sollten ihm besser nicht begegnen, Professor“, sagte Firenze ernst.
„Kairi wurde verletzt?!“, fragte Violetta erschrocken. Der Zentaur wandte ihr seinen ruhigen Blick zu.
„Dem Dämon wurden Wunden beigebracht, vor allem an den Hinterläufen. Doch er kann noch laufen und er sucht nach Nahrung, weshalb dies der ungünstigste Ort ist, an dem Sie sich gerade aufhalten können“, erklärte er geduldig.
„Hören Sie, uns ist egal, wie gefährlich das Biest ist! Wir müssen Kairi helfen, ehe es zu spät ist“, drängte Oliver, „also, bitte… können Sie uns sagen, in welche Richtung wir gehen müssen?“
„Wenn Sie nicht davon abzubringen sind, in den eigenen Tod zu laufen“, sagte Firenze zögernd, „Sie müssen da entlang-“, er deutete Richtung Osten. Dann nickte er ihnen zu und trabte davon.
„Kannten Sie den?“, wollte Connor von Professor Chang wissen.
„Er war früher Wahrsagelehrer in Hogwarts“, erklärte diese und Connor klappte überrascht der Mund auf. Doch sie ließ ihm keine Zeit für weitere Fragen, sondern setzte sich zügig wieder in Bewegung. Scorpius und seine Freunde folgten ihr.
Es dauerte nicht lange, bis sie ein schauriges Heulen hörten. Dann brach etwas außerhalb ihrer Lichtkegel durchs Unterholz und schien direkt auf sie zuzusteuern.
„Er kommt", hauchte Professor Chang unnötigerweise angespannt, „haltet eure Zauberstäbe bereit!"
Scorpius Herz pochte zum Zerspringen. Alles in ihm schrie danach, wegzulaufen. Dann erkannte er die rotglühenden Augen, hörte das Hecheln des Dämons und eine Gänsehaut breitete sich auf seiner Haut aus. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und sein Atem kam nur noch gepresst aus ihm hervor. Das Schlimmste aber war, dass in seinem Kopf gähnende Leere herrschte. Nicht ein wirksamer Zauberspruch kam ihm in den Sinn. Wie sollte er sich so verteidigen? Professor Chang versuchte, den Dämon zu stoppen, indem sie ihn mit Zaubern beschoss, doch er wich geschmeidig aus, seine Silhouette kam näher und näher, ohne, dass Professor Chang auch nur einen Treffer landete. Schließlich setzte er zum Sprung an, doch er erreichte sein Opfer, nämlich Professor Chang, die ihn bisher als Einzige angegriffen hatte und die er offenbar aus diesem Grund außer Gefecht setzen wollte, nicht. Rechtzeitig hatte sie „Protego!", gerufen und ein Schutzschild errichtet, was ihn zurückprallen ließ. Knurrend stürzte er sich auf die nächstbeste Person, die Connor war, der gelähmt vor Angst dagestanden hatte.

Er riss ihn zu Boden und sein Zauberstab brach von dem Gewicht des Hundes entzwei. „Nein!", schrien Connor und Scorpius zugleich. Connor schrie schmerzerfüllt auf, als das Tier seine Zähne in sein Fleisch rammte. Er schnappte nach seiner Kehle, doch bevor er sie erreichen konnte, bellte Scorpius endlich: „Stupor!" und zielte auf den Pelz des Hundes, der sich mit Connor auf dem Boden wälzte. Zeitgleich mit ihm schien Violetta ihre von Kairi erlernten Fähigkeiten einzusetzen. Mit Scorpius Zauber sorgten sie dafür, dass der Hund über Connor hinweg geschleudert wurde und gegen den nächsten Baum krachte. „Entschuldige, Kairi", hörte Scorp Violettas bebende Stimme schräg hinter sich. Der Dämon rappelte sich wieder auf. Seine rotglühenden Augen fixierten Scorpius und Geifer tropfte von seinem Maul, das mit Connors Blut besudelt war, der vor Schmerz stöhnend auf dem Boden liegen geblieben war und sich in die nächste Ecke geschleppt hatte. Scorp bemerkte, dass er wie Espenlaub zitterte. Diesem Untier war er nicht gewachsen! Das Biest sprengte los, wich einem Zauber Olivers geschickt aus, der in den Boden prallte und dort ein rauchendes Loch von der Größe eines Quaffels zurückließ und seine Pfoten trommelten auf dem Erdboden nieder. Scorpius öffnete den Mund, um den erstbesten Zauber anzuwenden, der sich ihm bieten würde, doch gerade als er sich für den Protego-Zauber entschieden hatte, schoss etwas Weißes aus dem Gebüsch neben ihm und griff den Dämon ohne Vorwarnung an. Scorp kniff die Augen zusammen und erkannte im Halbdunkeln dass es sich bei ihrem Helfer um einen weißen Wolf handelte. Das milderte sein Entsetzen nicht, im Gegenteil. Professor Chang neben ihm seufzte jedoch erleichtert auf, was ihm ein Rätsel war. Die Kämpfenden verbissen sich ineinander, ein knurrendes, jaulendes Pelzbündel aus schwarz, braun und weiß. Der Wolf war größer, doch der Dämon geschmeidiger und von der Kraft her schien keiner dem anderen überlegen zu sein. Scorpius konnte seinen Blick nicht von den Tieren abwenden, obgleich der Kampf schaurig aussah. Nun standen sie sich gegenüber und aus beiden Kehlen drang ein tiefes Knurren hervor, während sie sich mit gebleckten Zähnen nicht aus den Augen ließen. Dann stürzten sie sich mit lautem Getöse wieder aufeinander und verbissen sich im Fell des anderen.

Als Scorpius eine Berührung an seiner Hand spürte, zuckte er zusammen, doch es war nur Violetta, die seine Nähe gesucht hatte und ihm nun ins Ohr flüsterte: „Wieso hilft er uns?" Ihre Stimme zitterte. Scorpius seine klang zweifelnd, als er erwiderte: „Ich bin nicht sicher, ob er das tut. Vielleicht verteidigt er auch nur sein Revier… und seine Beute, die sich gerade genau in diesem Revier befindet…“ „Er wird uns nichts tun“, erwiderte Professor Chang mit leiser Stimme, „er ist kein Werwolf, auch, wenn er von einem solchen gezeugt wurde.*“ Sie hatte sich zu Connor hinab gebeugt und seine Verletzung begutachtet und dabei die Worte von Scorpius vernommen. Scorp riss die Augen auf. „Wie bitte?“ Doch Professor Chang beachtete ihn nicht. „Viel wichtiger ist die Frage, ob wir die beiden trennen können, bevor es zu spät ist. Wenn der Wolf den Dämon tötet…“ „Tötet er auch Kairi“, führte Violetta den Satz fort und ihr Gesicht verzerrte sich vor Furcht um ihre Freundin. In diesem Moment klang ein lautes, von Leid geplagtes Jaulen zu ihnen hinüber. Ihre Köpfe schnellten herum. Der Dämon lag zu den Füßen des Wolfes. Dunkle Flecken breiteten sich unter seinem Körper aus. Er war verwundet und geschwächt und für den Wolf wäre es nun ein Leichtes, ihn zu töten.

Bevor er dies jedoch umsetzen konnte, stürzte Violetta vor und rief: „Nein, hör auf! Du würdest unsere Freundin umbringen!“ „Bist du verrückt geworden?!“, rief Oliver und rannte zu Violetta, um sie zurückzuziehen, weg von dem Wolf, der ihr bis zur Taille reichte. Der Wolf sah ihr aufmerksam ins Gesicht. Sein weißes Fell war an einigen Stellen blutverkrustet und sein Maul blutdurchtränkt. Scorpius Herz setzte einen Schlag aus - würde der Wolf Violetta angreifen? Er hob schon den Zauberstab, doch Chang legte ihre Hand auf seinen Arm und schüttelte knapp den Kopf. Violetta sprach weiter, aber ihre Stimme bebte vor Angst: „Ein Mord ist genug… du hast uns gerettet aber den Rest schaffen wir selber… wir und unsere Freundin… bitte… töte den Dämon nicht.“ Oliver war nun nicht mehr der Einzige, der Violetta für verrückt hielt, auch Scorpius machte sich Gedanken, ob ihr die Angst vielleicht zu Kopf gestiegen war. Umso erstaunter war er, als er beobachtete, wie der Wolf das Mädchen aus intelligenten Augen musterte und sich dann langsam umdrehte, um in den Wald zurückzukehren. Scorpius sah ihm wie gebannt nach. Er verschwand humpelnd in der Dunkelheit des Waldes, wie ein Schutzgeist, der sich plötzlich aufgelöst hat. Scorp schluckte. In diesem Moment war ihm der Wald unheimlicher den je.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Dämon leise winselte. Sofort richtete er seine Aufmerksamkeit auf das Untier am Boden. Die Blutlache war größer geworden. Mit stockendem Atem konnte Scorpius beobachten, wie die Augen des Schakals sich veränderten - das rote Glühen verschwand und wich einem dunklen Braun, das ihm nur allzuvertraut war. Es war das Braun von Kairis Augen. „Oh mein Gott“, murmelte Olli rechts neben ihm, „er verwandelt sich.“ So war es. Fassungslos sah Scorpius mit an, wie sich das Fell in die Haut zurückzog, wie sich der Körper krümmte und veränderte, wie aus ihm wieder ein menschlicher Körper entstand, indem die Hinterläufe wuchsen, die Schnauze sich zurückverwandelte und sich auch alles andere veränderte. Es musste eine schmerzhafte Prozedur sein, denn das Winseln nahm nicht ab und ging nach und nach in die Schmerzenslaute eines Menschen über. Schließlich lag Kairi vor ihnen in ihrem eigenen Blut, entkräftet, weinend und frierend und nur mit ein paar Fetzen ihrer Unterwäsche bekleidet. Ohne zögern fiel Violetta vor ihr auf die Knie und zog die Freundin in eine Umarmung. Professor Chang eilte herbei und ließ eine Decke aus dem Nichts entstehen, die sie über die Schultern ihrer Nichte ausbreitete. Kairi hob den Blick und der Kummer aus ihren Augen stach Scorp ins Herz. Sie klammerte sich an Violetta und ihr Körper wurde von Schluchzern geschüttelt. Vio wisperte beruhigende Floskeln in ihr Ohr, die nicht in Scorpius Hörweite gelangten und es war auch unwichtig, was sie ihr sagte. Wichtig waren ihre Wärme und ihre Nähe für das gebrochene Mädchen, das nur knapp dem eigenen Tod entronnen war. Scorpius schluckte. Sein Mund war staubtrocken. Er sah im Augenwinkel, wie Connor sich mit der Hand über die Augen fuhr und auch er selbst kam nicht gegen die Erleichterung an, die sich seiner bemächtigte. Aber sie wurde auch blockiert von einem schweren Gewissen - denn es war noch nicht vorbei. Der Mord an Professor McConell lag wie ein dunkler Fluch über seinen guten Gefühlen, die daher zeugten, dass Kairi es geschafft hatte, sich zu verwandeln. Sie war deshalb noch nicht außer Gefahr. Auch, wenn Scorp sich für die verzweifelt schluchzende Freundin in Violettas Armen gerade nichts mehr wünschte, als eine sichere Heimkehr ins heimatliche, warme Schloss. Doch er war sich bewusst, dass Smith dafür sorgen würde, dass es anders kam.

TBC

*Es gibt wohl ein Werwolfwurf, der im Verbotenen Wald ausgesetzt wurde. Zitat pottermore: „Wenn zwei Werwölfe sich bei Vollmond paaren (eine eher unwahrscheinliche Eventualität, die bisher nur zweimal vorgefallen ist), dann liegt ein seltsames Merkmal dieses Zustands darin, dass das Resultat der Paarung Wolfsjunge sind, die in jeder Hinsicht echten Wölfen gleichen, abgesehen von ihrer ungewöhnlich hohen Intelligenz. Sie sind weder aggressiver, als normale Wölfe, noch greifen sie ausnahmslos Menschen an. Solch ein Wurf wurde einstmalst im Verbotenen Wald bei Hogwarts freigesetzt, und zwar unter größter Geheimhaltung und mit freundlicher Genehmigung von Albus Dumbledore. Die Welpen wuchsen zu schönen und ungewöhnlich intelligenten Wölfen heran und einige von ihnen leben dort noch immer, weshalb auch immer wieder über „Werwölfe“ im Wald gemunkelt wird - Gerüchte, die weder von den Lehrern noch vom Wildhüter widerlegt wurden, denn ihrer Meinung nach ist es sehr wünschenswert, die Schüler aus dem Wald herauszuhalten.“


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