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Fanfiction

Scorpius Malfoy - Die Rache des Xiong Wang - Gelüftetes Geheimnis

von Schwesterherz

RE-Kommis:

@Katie89: Vielen Dank, schön, dass es dir gefallen hat :). Ich bin gespannt, was du zum heutigen Kapitel sagst. Danke für deine Treue und deine regelmäßigen Rückmeldungen :).

@Yana: Wow, deine Kommentare haben mir ein Strahlen ins Gesicht gezaubert! Nach so langer Zeit und wenig Aktivität hier bei xperts eine ganz neue Leserin begrüßen zu können, das ist schon ein Lob für sich :). Ich würde sagen, du bist genau zum richtigen Moment hinzugestoßen, denn meiner Ansicht nach folgt nun eines der spannendsten Kapitel. Viel Spaß und danke für dein Feedback :).

Ich weiß ja gerade nicht, was bei euch los ist, aber ich hoffe wirklich sehr, dass ein paar mehr sich zu diesem Kapitel hier ein Herz fassen und mir ihre Meinung da lassen, denn auf dieses Kapitel hat die Story zu einem großen Teil hingearbeitet und es ist mir wirklich wichtig, zu erfahren, ob mir der Höhepunkt gelungen ist.

Liebe Grüße,
Eure Schwesterherz


Kapitel 23

Gelüftetes Geheimnis


-Violetta-

Schweigend saß sie an Constantin geschmiegt im Innenhof und beobachtete drei Spatzen, die fröhlich tschilpend in einer Pfütze badeten. Constantins Finger strichen immer wieder sanft durch ihr Haar. Violetta hielt ihr Gesicht in die zartwarmen Sonnenstrahlen und versuchte, ihre Gedanken so ruhig zu stellen wie es das Schloss derzeit war, aus dessen Mauern kein Ton drang. Vor zwei Stunden waren bis auf wenige Ausnahmen alle Schüler mit den Kutschen zum Hogwarts-Express gebracht worden. Da der Hund noch immer nicht gefunden worden war und sein Unwesen treiben konnte, hatte die Schülerschaft die Osterferien als geeignete Gelegenheit ergriffen, dem Untier zu entkommen. Manche Lehrer erweckten den Eindruck, als würden sie dies auch gerne tun. Violetta schnaubte. Das Biest hatte eine Ausstrahlung auf die Atmosphäre dieses schönen Internats wie sie es vorher noch nie erlebt hatte. Und egal, wie häufig der Schulleiter sie in sein Büro zitierte, sie hatte wirklich keine Ahnung, wo es sich gerade aufhalten konnte oder warum es so viel fester und gefährlicher geworden war als beim ersten Mal. Aber da er - wie gewisse, verräterische Freunde! - ohnehin glaubte, dass es an Kairi lag, die noch immer bewusstlos im Krankenflügel lag (weswegen diese Annahme einfach schwachsinnig war) konnte sie sowieso erzählen, was sie wollte.

Inzwischen wusste Violetta, dass es Professor Smith nicht um die Wahrheit ging, sondern nur darum, eine Bestätigung aus ihr heraus zu quetschen, dass alles Kairis Schuld war, damit er diesen Schandfleck so rasch wie möglich aus seinem Schloss entfernen konnte. Einmal erlag Violetta beinahe der Versuchung, seinem Drängen nachzukommen, weil dann schnell feststehen würde, dass Kairi eben keinen Einfluss auf das Biest hatte, aber sie brachte es nicht über sich, einer Unschuldigen so etwas anzutun. Außerdem wusste sie nicht genau, welche Konsequenzen Kairi erwartet hätten. Also war sie lieber bei der Wahrheit geblieben, hatte sich ohne Mienenregung von ihrem Direktor anschreien lassen und war dann gegangen.
„Wahnsinn, wie ruhig das Schloss sein kann, oder?“, murmelte Constantin in ihr Haar. Sie wandte ihm ihr Gesicht zu.
„Ja, das stimmt. Es wirkt so friedlich und still. Es wäre nur schön, wenn es wirklich so wäre und nicht bloß eine Fassade, hinter der jederzeit dieses Ungeheuer hervorbrechen kann. Wir beide wissen, dass es nur an ihm liegt, dass hier so eine Ruhe herrscht. Und mit diesem Wissen ist es keine friedvolle Stille, sondern eine angstdurchtränkte.“
Constantin sah ihr in die Augen und seufzte.
„Ich merke schon, für eine romantische Stimmung bist du gerade überhaupt nicht zu haben.“
Er beugte sich zu ihr hinab und küsste sie kurz.
„Aber wenn du diese Stille gerade als so trügerisch empfindest, und das Bewusstsein, dass dieses Tier jederzeit wieder angreifen kann, besitzt, verstehe ich nicht, wieso du das Friedensangebot deiner Freunde weiterhin ausschlägst. Wenn ihnen jetzt etwas passieren würde, würdest du es dir doch nie verzeihen, dich nicht mit ihnen versöhnt zu haben.“

„Sie haben sich von Ollis haarsträubender Geschichte einlullen lassen!“, knurrte Violetta, „sie haben ihm geholfen, ohne mir einen Ton zu sagen! Was meinst du, wie ich mich gefühlt habe, als ich sie gesucht und bei Olli in der Bibliothek entdeckt habe? Und als sie mir gestanden, dass sie diesem rechthaberischen Ravenclaw tatsächlich bei seinen Recherchen halfen, die gegen Kairi gerichtet sind, da bin ich einfach… ausgeflippt. Und ich sehe nicht ein, weshalb ich sie nicht noch länger in ihren Schuldgefühlen schmoren lassen sollte! Wenn ich ihnen verzeihe, dann… dann falle ich Kairi, meiner einzigen Freundin, doch auch in den Rücken. Und das will ich nicht!“
„Ich glaube, du beziehst ihre Bemühungen, etwas herauszufinden, zu sehr auf Kairi“, meinte Constantin ernst, „ihre Motive sind nicht falsch. Sie wollen nur helfen, herauszufinden, was es mit diesem Ding auf sich hat. Ich finde, du bist zu hart zu ihnen.“ Violetta entwand sich seinen Armen und erwiderte seinen Blick enttäuscht. Obwohl die Sonne auf sie herab schien, konnte ihre Wärme sie nicht erreichen. Constantins Worte hatten sie verletzt, weil sie jedenfalls auf ihn gezählt hatte. Immerhin war er ihr Freund!

„Ich glaub es nicht, dass du mehr hinter ihnen stehst als hinter mir!“, fauchte sie, „wenn du das wirklich glaubst, dann solltest du dir vielleicht mal überlegen, wie viel dir unsere Beziehung wert ist! Verdammt, ich hatte gedacht, zumindest du, als mein Freund, würdest mich verstehen!“ Constantin wirkte aufgrund dieser für ihn scheinbar unerwarteten Wendung verwirrt. „Natürlich verstehe ich dich, ich habe doch mit keinem Wort etwas anderes behauptet, ich-“, begann er, sich zu wehren, doch Violetta sprang auf und schnitt ihm damit das Wort ab.
„Doch, das hast du!“, erwiderte sie aufgebracht und ihre Augen blitzten ihn ärgerlich an, „du hast gesagt, sie hätten keine falschen Motive und dass ich zu hart zu ihnen wäre! Aber ich sehe es genau anders herum! Ihre Motive sind falsch, wenn sie glauben, dass Kairi so böse ist, dass sie dieses Untier auf das Schloss los lässt! Und dass sie ihr, nachdem Kairi sowieso nur zögerlich auf ihr Freundschaftsangebot eingegangen ist, einfach so die Schuld in die Schuhe schieben wollen, weil es gerade keine andere, plausible Lösung gibt, finde ich… einfach makaber! Sowas tut man doch nicht!“

Nun war Constantin ebenfalls aufgestanden. Er hob beschwichtigend die Hände. „Ja, sie ist unschuldig bis jemand das Gegenteil beweist, wie du Professor Smith schon mal schön an den Kopf geworfen hast. Aber irgendjemand muss doch versuchen, ihre Unschuld oder ihre Schuld zu beweisen und wenn die Jungs darin gerade ihre Aufgabe sehen-“ „- Du kapierst es nicht!“, fiel Violetta ihm unbeherrscht ins Wort, „wir als ihre Freunde sollten an ihre Unschuld glauben! Wenn du dich schon an diesen Satz erinnerst, den ich Smith entgegen geschleudert habe, frage ich mich, warum du den nächsten gerade verdrängst! Ich hatte nämlich gesagt, dass ich niemals diejenige sein werde, die ihm dieses Gegenteil liefert! Und was tun Oliver, Scorpius und Connor gerade? Sie arbeiten genau daran! Und das ist mein Problem, Constantin! Es sollte nicht ihre Aufgabe sein, nach dem Gegenteil zu suchen und sie sollten es auch nicht als ihre Aufgabe ansehen!“ Vor Entrüstung bebend und angespannt wie ein Bogen stand Violetta dem Gryffindor nun gegenüber. Er fuhr sich überfordert durch die blonden Locken. Es war das erste Mal, dass Violetta diese Geste nicht sÃ¼ß fand. „Gut, hör zu…“, fing er an, doch sie schüttelte den Kopf und entgegnete: „Nein, das werde ich nicht tun! Ich habe genug! Ich… ich gehe zu Kairi!“ Die Bitterkeit in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Sie drehte sich um und durchschritt den Innenhof, ohne auf Constantins Rufe, sie solle warten, zu reagieren.

Das Schloss war verlassen und bis auf den Fast - Kopflosen Nick, dem Hausgeist von Gryffindor, begegnete Violetta niemandem. Das Zusammentreffen mit diesem ließ sie jedoch kurzzeitig sich selbst fragen, ob das ein Omen für ihre Beziehung mit Constantin war. Und ob ein Toter nun ein gutes oder böses Omen sein sollte? Sie seufzte und verdrängte dieses Problem auf später. Sie wollte zu Kairi und sich jetzt nur um sie kümmern. Leah war einen Tag nach der Ankunft ihres Vaters wieder aufgewacht. Er war natürlich nicht mehr da, was Violetta nicht verwundert hatte, aber Conner hatte sich so sehr gefreut, dass ihm sogar Tränen gekommen waren. Doch seine hingebungsvolle Fürsorge hatte Leah vor ihren Freundinnen, die auch überglücklich über ihr Erwachen gewesen waren, schlichtweg peinlich gefunden, was sie ihrem Bruder auch wenig charmant mitgeteilt hatte. Violetta musste bei dieser Erinnerung schmunzeln. Das war nun drei Tage her und alle warteten darauf, dass auch Kairi erwachte. Immerhin war das Fieber vorbei, sie war wieder gesund, nur noch sehr geschwächt.

Für Violetta war es ein schier unerträgliches Warten auf Besserung. Jeden Morgen kam die Hoffnung, dass dieser Tag die Warterei beenden würde und jeden Abend die Mutlosigkeit, dass Kairi wieder kein Lebenszeichen bis auf die stabile Atmung gegeben hatte. Constantin hatte sie aus dieser tristen Schleife herausholen wollen, indem sie ein wenig zusammen den Sonnenschein genossen. Nun, das hatte ja wirklich gut geklappt! Sie schnaubte einmal empört, dann stieß sie mit Wucht die Türen des Krankenflügels auf - und ihr Entfuhr ein leiser Aufschrei, als sie sah, dass Kairi neben ihrem Bett stand, vollbekleidet in ihrer Schuluniform und soeben dabei, ihr langes, glattes Haar unter selbiger hervor zu holen. Es fiel wie flüssiges Pech über ihren Rücken. Kairi ließ ihre Hände sinken und wandte sich zu ihr um. Violetta hatte sich von dem kleinen Schock erholt, jauchzte vor Freude und rannte zu Kairi hinüber, um sie voller Freude in die Arme zu schließen. Doch als sie spürte, dass Kairi sich versteifte und keine Anzeichen machte, die Umarmung zu erwidern, ließ sie sie hastig los und trat einen Schritt zurück. Sie hatte vergessen, wie ungerne Kairi berührt werden mochte.

„Es ist wunderbar, dass es dir wieder gut geht! Hat Dr. Sheffield dich denn schon entlassen?“, wollte sie leicht überrascht wissen. Nach so langer Bettlägerigkeit musste es doch trotz einiger Tränke sehr anstrengend sein, schon zu stehen oder gar zu laufen.
„Nein, aber gegen eine Unterschrift von meiner Tante kann ich auch ohne Empfehlung das Krankenbett verlassen. Cho ist gerade bei Dr. Sheffield im Nebenzimmer und klärt das“, antwortete Kairi knapp. Violetta stutzte.
Kairis Stimme hatte nichts von der Wärme und Freundlichkeit, die sie ihr vor dem Desaster mit dem Schmerzensausbruch entgegen gebracht hatte. Trug sie ihr das etwa noch immer nach?
„Kairi“, sagte Violetta leise und konnte ein leichtes Zittern ihrer Stimme nicht unterdrücken, „ich… ich habe dich die ganze Zeit über gepflegt. Ich war an deiner Seite, weil ich dir helfen wollte… ich-“ „-Und für deine Hilfe bin ich dir auch dankbar“, entgegnete Kairi kühl, „trotzdem ist es besser, wenn wir weiterhin getrennte Wege gehen.“ Mit diesen Worten drehte Kairi sich um, und schickte sich an, den Krankensaal zu verlassen.
„Wie und das war's jetzt? Nun wirst du uns wieder schön ignorieren, oder wie darf ich mir das vorstellen?“, wollte Violetta verstört wissen.
„So ist es!“, erwiderte Kairi schlicht mit einer Härte in der Stimme, die Violetta zusammenzucken ließ. Sie verzog ärgerlich das Gesicht: „Das lass ich nicht zu!“
„Dir wird keine Wahl bleiben!“, stellte Kairi klar.
„Wieso?“, fragte Violetta, nun doch unsicher geworden. Was meinte Kairi damit?
Kairi erwiderte prompt, ohne sich umzusehen oder anzuhalten: „Weil du mich nicht zur Feindin haben willst!“ Violetta konnte die Verzweiflung nicht aus ihrer Stimme verbannen, als sie mit schnellen Worten antwortete: „Aber es ist bescheuert, uns zu meiden, weil ich bei deinem Schmerzensausbruch deine Gefühle gespürt habe! Das ließ sich nun mal nicht verhindern und deine Reaktion… tut weh, Kairi. Ich vermisse dich, verstehst du das nicht?“

Kairi drehte sich nun in einer fließenden Bewegung herum und sah Violetta direkt in die Augen. In ihren tiefbraunen, sichelförmigen brannte nun wieder das Feuer, was Violetta auch bemerkt hatte, als sie Kairi im Zug daran gehindert hatte, dem Jungen den Finger zu brechen. Es war ebenso unheimlich wie damals und Violetta wich erschrocken zurück, bis sie mit den Beinen gegen das Bett in ihrem Rücken stieß.
„Du kannst mich nicht dazu zwingen, deine Freundin zu sein!“, stieß Kairi voller Ablehnung hervor und die unnachgiebige Kälte in ihrer Stimme, gepaart mit dem furchteinflößenden Blick ließen Violetta mit weichen Knien aufs Bett zusammensinken. Das durfte nicht wahr sein! Zorn züngelte in ihr hoch, so sprang man nicht mit ihr um! „Wenn du nicht länger meine Freundin sein willst, muss ich ja auch kein schlechtes Gewissen dabei haben, Oliver, Scorpius und Connor zu helfen, hinter dein mysteriöses Geheimnis um deine Krankheit zu kommen!“, sagte sie kalt.

Noch während Kairi diese Worte vernahm, schnellte sie vor, schneller, als Violetta das jemals für möglich gehalten hätte, und stieß ihre Hand nach vorne, die sich wie unnachgiebiger Stahl um Violettas Hals legte. Kairi drückte zu und Violetta, zu panisch, um an den Zauberstab in ihrer Innentasche zu denken, spürte, wie ihr die Atemwege abgeschnürt wurden. Sie schnappte nach Luft und starrte Kairi in maßloser Angst an. So, wie ein Meer vom Sturm zu einer wilden Naturgewalt aufgepeitscht wurde, so tobte nun auch das Feuer in Kairis Augen, aufgestachelt durch einen Zorn, der so in ihnen brannte, dass ihre Augen rötlich glühten. „Wenn du das tust, hast du nicht bloß eine Feindin geboren, die dir in allem, was du je erlebt hast, überlegen ist, sondern du wirst auch mein Todesurteil unterzeichnen, obwohl du dich einst Freundin nanntest! So, wie ich es jetzt bei dir tue! Frage dich, ob du tatsächlich willst, dass ich das erlebe, was gerade in dir vorgeht… nur, dass es bei mir damit enden würde und-“ „- KAIRI, ZURÃœCK, SOFORT!“, unterbrach die sich überschlagende Stimme von Professor Chang Kairis Monolog und Kairi zog sich zischend zurück und rieb sich die Hand, mit der sie gerade noch Violetta gewürgt hatte. Violetta, die keuchend und röchelnd in sich zusammen gesunken war und sich an den schmerzenden Hals griff, sah, dass die Innenfläche von Kairis Hand nun verbrannt war. Chang hatte einen nonverbalen Brandzauber ausgesprochen, um Kairi zurückzudrängen.

„WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?!“, schrie Professor Chang ihre Nichte an, „WAS IST NUR IN DICH GEFAHREN, DASS DU DEINE EIGENE FREUNDIN ANGREIFST?!“
Kairi erwiderte den bestürzten, fassungslosen Blick Violettas, die noch immer japsend vor ihr saß. Und plötzlich erlosch das Feuer in Kairis Blick. Es erlosch vom Wasser, das ihre Augen zu füllen begann. Tränen flossen über ihre Wangen, während sie schluchzend beteuerte: „D-das wollte ich nicht!“ Violetta hatte sie bisher nur so aufgewühlt gesehen, wenn eine ihrer Alpträume sie geplagt hatten. Kairi versuchte sich zu erklären, doch klare Sätze konnte sie nicht hervorbringen, zu groß schien das Entsetzen über ihre soeben erbrachte Tat zu sein, zu stark war sie am Schluchzen: „Ich… sie… ha-hatte mich bedroht u-und … ich wollte nur… er wo-wollte nur… zeigen, was ihr Handeln für K-Konsequenzen… ge- gehabt hätte…“ Professor Chang runzelte irritiert die Stirn. „Du hast sie bedroht? Womit sollst du sie bedroht haben?“

Violetta war klar, dass es Professor Chang nicht gefallen würde, wenn sie ihr die Wahrheit sagen würde. Aber nach dem, was hier passiert war, würde sie nicht drum herum kommen. „Ich habe ihr gesagt, dass ich kein schlechtes Gewissen mehr haben bräuchte, wenn Kairi nicht mehr meine Freundin sein möchte und ich Oliver, Scorpius und Connor dabei helfen würde, ihr Geheimnis um ihre Krankheit zu lüften“, krächzte sie. Professor Chang und Dr. Sheffield wechselten einen für Violetta undefinierbaren Blick. Kairi schwieg und starrte aus dem Fenster. Sie schien unter Schock zu stehen. Noch immer waren ihre Tränen nicht versiegt.
„Violetta“, richtete Professor Chang das Wort ernst an Benannte, „wenn das wahr ist, muss ich euch hiermit untersagen, weitere Nachforschungen anzustellen!“ Violetta sah ihre Lehrerin für Zauberkunst entgeistert an. Hatte sie sich gerade verhört? „Was?! Warum?“, wollte sie wissen. „Weil es einen Grund hat, dass es um Kairis Krankheit nur wenige Eingeweihte gibt. Und je mehr davon wissen, desto gefährlicher wird es für sie. Und wenn ihr so erpicht darauf seid, die Wahrheit zu erfahren, kann ich nicht einschätzen, ob ihr der Treue und Freundschaft, die eurem Haus Hufflepuff zugesprochen wird, auch wirklich gerecht werdet. Nein, ich bitte dich inständig, zum Schutze Kairis und auch euch, lasst eure Finger da aus dem Spiel!“ „Dafür ist es etwas zu spät! Oliver sucht schon seit Monaten nach einer Lösung und Scorpius und Connor sind zu ihm übergelaufen, nachdem Leah angegriffen wurde! Sie durchkämen die Bücherei nach Hinweisen und wenn ich nicht so geblendet gewesen wäre von einer… falschen Freundschaft… hätte ich ihnen schon längst geholfen!“, erwiderte Violetta hitzig. Professor Chang erbleichte.

*


„Es tut mir Leid“, sagte Violetta schon zum wiederholten Male kleinlaut. Sie saßen im ansonsten verlassenen Gemeinschaftsraum und starrten ins Leere.
„Mann, mach dir kein Kopf, Vio“, erwiderte Connor, „du kannst nichts dafür, dass die Chang gegen uns ein Bibliotheksverbot verhängt hat… nach dem, was du geschildert hast…“, er verstummte.
„Ich bin echt froh, dass alles noch so glimpflich ausgegangen ist“, sagte Scorpius, dem die Erleichterung darüber bei diesen Worten ins Gesicht geschrieben stand, „wenn Chang nicht rechtzeitig aus dem Nebenzimmer zu euch gestoßen wäre…“ Violetta schüttelte langsam den Kopf und tastete nach den blauvioletten Würgemalen an ihrem Hals.
„Ich glaube nicht, dass Kairi mich töten wollte“, sagte sie nachdenklich.
„Was?“, riefen die Jungs gleichzeitig und Connor führte aus: „Was meinst du, hatte sie dann vor? Dich einschüchtern? Dazu langte ja wohl der gruselige Blick, den du beschrieben hast!“

Violetta seufzte. Wieder und wieder war sie die Szene, die im Krankenflügel geschehen war, durchgegangen und hatte Kairis Worte in ihrem Geiste wiederholt, die diese an sie gerichtet hatte, während sie sie würgte. „Sie… hatte mir damit verdeutlichen wollen, dass… wenn wir herausfinden, was mit ihr los ist, ihr das den Tod bringen wird. In welcher Form ist mir jedoch unklar. Sie wollte mir zeigen, wie sie sich dann fühlen würde und dass mein Handeln dieses Gefühl und diese Konsequenz ausgelöst hätten… obwohl ich ihre Freundin sein sollte.“
„Es sollte egal sein, warum sie das getan hat, sie hat dich gewürgt!“, stellte Scorpius klar, „sowas ist keine Freundin, da kannst du mir erzählen, was du willst, rotes Leuchten in den Augen hin oder her!“
„Was passiert jetzt eigentlich mit ihr?“, wollte Connor wissen und sah Violetta fragend an, „ich meine, kommt sie wieder hier herein und schläft mit in deinem Schlafsaal? Und… meldest du die Sache dem Schulleiter?“
„Nein, natürlich nicht!“, wehrte Violetta ab, „ich glaube irgendwie, dass das eine Verzweiflungstat war, so, wie Kairi sich danach aufgeführt hatte… ich werde sie nicht noch weiter rein reißen aber ich werde trotzdem herausfinden, was mit ihr los ist! Was den Schlafsaal betrifft, so glaube ich, dass Professor Chang es für zu heikel hält, Kairi noch einmal hier herein zu lassen. Also wird Kairi entweder wieder im Krankensaal schlafen, oder bei Chang in den Gemächern. Wobei sie glaube ich nach dieser Aktion nicht gehen gelassen wurde.“

„Vielleicht hat sie ja zwei Persönlichkeiten“, überlegte Connor, „und eine ist todbringend und die andere… so wie wir sie kennen.“
„Und die eine ist ein Hund oder was?“, wollte Scorpius schmunzelnd wissen. Connor zuckte die Schultern. „Was weiß denn ich? Unser Schlaukopf ist ja gerade nicht anwesend, um alles zu analysieren!“ Scorpius richtete sein Wort noch mal an Violetta: „Was ich nicht begreife, ist, wie du jetzt das Geheimnis lüften willst, wenn wir nicht nachforschen können? Madam Stanwood wird es eine Freude sein, uns wieder hinaus zu werfen, gerade nach Connors Aktion neulich!“
„Hey!“, beschwerte dieser sich, „ich war in Aufruhr!“
„Also… erst einmal warten wir Connors Post ab“, antwortete Violetta verschmitzt lächelnd, „und dann gibt es da Vitamin B, um unauffällig an weitere Informationen heran zu kommen…“
Connor lachte: „B wie ?Botter`, was?“ Violetta zwinkerte ihm zu.
„Du sagst es, Connor. B wie ?Botter`.“


*


-Kairi-

„Kairi... komm rein“, sagte Professor McConell und trat beiseite. Kairi ging an ihr vorbei in den Krankenflügel. „Wird es heute lange dauern?“, wollte sie wissen.
„Das kann ich schlecht abschätzen“, entgegnete die Professorin und schloss die Tür.
„Ich hoffe, die Mixtur bringt etwas“, sagte Kairi nervös, „ich will niemandem mehr etwas antun… vor allem nicht Violetta oder ihren Freunden. Sie muss mich hassen für das, was ich letzte Woche getan habe und… für mein ganzes, vorheriges Verhalten…“, Kairi schluckte. Zu wissen, dass ihre Freunde ihr nun endgültig den Rücken gekehrt hatten, weil sie Violetta bedroht hatte, tat weh, „aber was hätte ich tun können? Er ist so stark und wird immer stärker trotz Ihrer Tränke…“
„Ja, schon ein seltsames Phänomen, nicht wahr?“, antwortete Professor McConell abwesend.

Sie arbeitete an besagter Mixtur und zog sie mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck in die Spritze auf. Dann drehte sie sich um und forderte barsch: „Zieh dich aus!“ Kairi zuckte zusammen. Diesen Tonfall hatte sie im Zusammenhang mit dem Inhalt schon einmal gehört. Auf der Stelle setzte dasselbe Gefühl ein, was sie schon damals empfunden hatte.
„Wieso sagst du das so befehlend?“, fragte sie und klang verletzt, ohne es zu wollen. „Ich weiß, dass du mich untersuchen musst.“
„Wir haben nicht so viel Zeit“, erklärte Professor McConell rasch, „nun mach schon, ich will wissen, wie es um dich steht.“ Seufzend legte Kairi zunächst ihren Umhang und dann ihre restliche Schuluniform ab, bis sie nur noch in Unterhemd und Höschen dastand. Professor McConells Berührungen waren nicht so sanft wie sonst, sondern grob und fahrlässig. Kairi presste die Lippen zusammen und sagte nichts, auch, wenn ihr die Situation missfiel. Sie wollte hier weg und deswegen schwieg sie und ließ die Prozedur über sich ergehen. Endlich setzte Professor McConell die Spritze.
„Gut“, sagte sie befriedigt und legte die Spritze auf dem Tablett ab, während Kairi zu ihren Sachen griff. „Er ist so weit.“ Kairis Hand erstarrte mitten in der Bewegung.

-Scorpius-

Connors Vater hatte gestern das Buch vom alten Mr. Ollivander geschickt und Dank Olivers hervorragendem Erinnerungsvermögen, hatten sie sogleich bei Weißdorn und Phönixfeder nachgesehen; Eigenschaften, die Kairis Zauberstab besaß und die der neue Mr. Ollivander an jenem, fern zurück liegendem Augusttag in ihrer Anwesenheit ausgesprochen und als beeindruckend empfunden hatte. Während Scorpius aus dem Gerede bei besagtem Weißdorn nichts Nützliches hatte herausziehen können, hatte Oliver mal wieder bewiesen, weshalb er nach Ravenclaw geschickt worden war. „Das sind alles Hinweise, die darauf hindeuten, dass Kairi tatsächlich … schaut doch mal: ?Ein merkwürdigen, widersprüchlichen Zauberstab ergibt, voller Paradoxien, wie der Baum, der sie hervorbrachte, dessen Blätter und Blüten heilen, dessen Zweige jedoch nach Tod riechen! Die Besitzer seien vielschichtig und faszinierend! Und: ich habe allgemein festgestellt, dass der Weißdornstab sich besonders bei einer in sich konflikthaften Natur zu Hause fühlt`*!“
„Jaaaah“, hatte Connor lang gezogen gesagt, „und? Was heißt das?“

„Das heißt, dass du mit deinen zwei Persönlichkeiten gar nicht so sehr daneben lagst, Connor“, hatte Oliver aufgeregt geantwortet. „Allerdings würde ich aufgrund der Vorfälle vermuten, dass die zweite Persönlichkeit nicht menschlich ist… wir müssen James nach Büchern fragen, die den Sachverhalt zum Thema haben, dass ein Körper von zwei Wesen besetzt wird. Und eines davon-“, er tippte auf die Worte, dass die Zweige des Weißdorn nach Tod riechen würden, „- ist tödlich.“
Nach dieser wenig aufbauenden Erklärung hatten sie James nach dem Abendessen los geschickt, der mithilfe seines Bruders einen ganzen Batzen Bücher ausgeliehen und ihnen gebracht hatte. Noch am selben Abend hatten sie angefangen zu suchen und ihre Suche am heutigen Morgen fortgesetzt. Dafür hatten sie den Raum der Wünsche ausgewählt, damit Professor Chang ihnen nicht doch auf die Schliche kam. Und da Violetta Constantin nicht einweihen wollte, war es auch dafür ein gutes Versteck.

Scorpius blätterte gerade ein Buch mit schrecklichen Fratzen durch (es musste furchtbar sein, wenn der Körper nicht allein dem eigenen Geist gehörte und wenn diese Spaltung nicht freiwillig erfolgt war…) als Olli ein riesiges Buch aufgeschlagen vor ihm auf den Tisch fallen ließ „Ich hab es!“ Scorpius konnte gerade noch seine Hand zurückziehen, sonst hätte es selbige zermalmt.
„Du hast was gefunden?“, fragte Violetta atemlos und Oliver fuhr mit seinem Zeigefinger die vergilbten Seiten entlang und blieb auf einem kleinen Absatz stehen. „Hier werden Dinge beschrieben, die keinen Zweifel zulassen“, erklärte er, „sie ist gespalten. Besessen. Von einem Dämonen, jedenfalls gab es nie etwas anderes, was mit denselben Zeichen verbunden war. Der Dämon ist an ihren Körper gefesselt und kann ihm nicht entfliehen. Also versucht er immer wieder, Besitz von ihr zu ergreifen. Schafft er es, so schwinden ihr die Lebensgeister, bis sie stirbt und er ihren Körper übernommen hat... aber nicht mit ihrer Gestalt sondern mit der seinen... das muss in Kairis Fall das Untier sein. Und...“, Oliver stockte. „Und was?“, fragte Connor mit schwacher Stimme. Offenbar konnte er nicht fassen, was sich hinter Kairis Fassade verbarg.

Auch Scorpius war entsetzt. Sich den Körper mit einem böswilligen Wesen zu teilen, das einen vernichten wollte, musste fürchterlich sein. Kein Wunder, dass Kairi immer wieder so seltsam war... „Und offensichtlich ist dieser Dämon... ein Menschenfresser.“ „Uiihg“, stieß Connor aus. „Wegen den Angriffen?“, fragte Scorpius tonlos und Oliver nickte. „Zumindest deuten die darauf hin.“
„Und … was nun?“, wollte Connor ratlos wissen. „Wir müssen ihr doch irgendwie helfen können...“, murmelte Scorpius beklommen. Nun, da er wusste, wieso Kairi sich aufführte, wie sie es tat, tat sie ihm einfach nur Leid. „Professor Chang sucht seit Monaten nach einer Lösung“, sagte Oliver, „ich glaube, so einfach ist das nicht.“ „Kommt“, rief Violetta unverhofft und erhob sich, „wir suchen sie! Wir... wir sagen ihr, dass wir Bescheid wissen und dass uns das nicht abschreckt und dass wir sie nicht verraten werden. Wir können versuchen zu helfen, mein Vater hat mal etwas recherchiert für einen Auftrag, was mit Dämonen zu tun hatte, vielleicht weiß er etwas. Auf jeden Fall können wir für sie da sein!“ Scorpius bewunderte ihre Worte nach dem Vorfall im Krankenflügel. Aber Kairi und Violetta hatte von Anfang an etwas verbunden und Scorpius, und offenbar auch Violetta, war sich sicher, dass Kairi Violetta nicht hatte verletzen wollen. Das war Sache des Dämons gewesen. Die Jungen nickten und erhoben sich. „Hat einer 'ne Ahnung, wo sie steckt?“, fragte Connor. Scorpius zuckte mit den Schultern aber Oliver schnipste mit den Fingern und rief: „Krankenflügel! Sie müsste doch zu dieser Zeit bei der Untersuchung sein!“ „Gut“, Scorpius stand auf und klappte das Buch zu, „dann los.“

-Kairi-

„Was soll das heißen, er ist soweit?“, fragte Kairi schnell. Wieso er? Wenn, dann sollte sie soweit sein, oder nicht? Für was auch immer… „Oh, ich denke, dass du eine gute Ahnung davon hast, was das heißen soll“, erwiderte McConell ruhig und ihre Augen musterten sie auf eine Weise, die Kairi stark beunruhigte. Plötzlich fiel ihr auf, dass sie mit dieser Frau ganz alleine war. „Wo ist Dr. Sheffield?“, wollte sie misstrauisch wissen. Professor McConell lächelte, aber es war kein Lächeln, was Kairis Herzschlag abmilderte - im Gegenteil, es wirkte arglistig. Die Professorin trat zur Flügeltür hinüber und streckte ihre Hand nach dem kleinen, goldenen Schlüssel aus. „Er musste zufällig -“, sie drehte den Schlüssel um und zog ihn ab, „-ins Krankenhaus. Ein dringender Brief der Oberschwester, die seine Kompetenz forderte...“ Sie drehte sich um, ließ den Schlüssel in ihrem rubinroten Umhang verschwinden und schnaubte herablassend. „Nicht, dass er die wirklich besitzen würde. Aber er hat es geschluckt und ist fort.“

Langsam spürte Kairi gewaltiges Unbehagen in sich aufsteigen. Und er regte sich auch und das in einem Ausmaß, welches sie in der Form noch nie gefühlt hatte. Sie stieß einen Schmerzenslaut aus und griff sich an die Brust. „Er ist erregt was? Nun, das kann ich mir vorstellen. Er musste auch lange genug auf diesen Augenblick warten.“ Schlagartig hatte Professor McConell ihren Zauberstab gezückt und ihn auf Kairi gerichtet. Es gab einen Knall und zeitgleich riss es sie von den Füßen. Sie prallte gegen die Wand, ein Rasseln ertönte und etwas Kaltes umschloss ihre Hand- und Fußgelenke. McConell hatte sie an die Schlossmauer gekettet. Voller Unglauben starrte Kairi die Person an, von der sie gedacht hatte, sie würde sie retten. „Wieso?“, hauchte sie und konnte das Beben ihrer Stimme nicht verbergen. McConell ging langsam auf sie zu, packte unsanft ihr Kinn und sah ihr geradewegs in die Augen.

Wieso? Du hast keine Ahnung, wie wertvoll er ist, oder? Ich habe noch nie von einem derartigen Dämon gehört. Vielleicht wurde er sogar von denen, die ihn mit dir verbanden, erschaffen? Hast du eine Ahnung davon?“ Kairi versuchte krampfhaft, keine Schwäche zu zeigen. Ihr Körper hatte zu brennen begonnen, als würden Flammen sie vernichten und kein Dämon. „Nein“, sagte sie und war froh über den Gleichmut ihrer Stimme, „aber... Sie können doch nicht denken, er wäre mehr wert als... als ein Menschenleben, oder? Wollen Sie Ihre Hände wirklich mit diesem Blut beflecken? Mit meinem Blut?“
McConell ließ sie los und grinste hämisch: „Mir ein schlechtes Gewissen einzureden wird dir auch nicht helfen, du jämmerliches Kind! Ich habe ihn schon das ganze Jahr darauf vorbereitet, mit jedem Trank mit ihm kommuniziert über Magie, die dir gewiss völlig unbekannt ist. Er hat mir gehorcht, hat so getan, als wäre er nur nachts dazu fähig, dich zu beherrschen, oder bei Krankheit, weil er wusste, dass er Zeit brauchte und meine Hilfe, um die Kraft zu erlangen, die dich endgültig überwältigen würde. Und ich war mir die ganze Zeit darüber im Klaren, dass seine Auferstehung dein Tod bedeuten würde. Es ist mir egal. Wenn all das Blut, was ich vergossen habe, an mir kleben würde, wäre dieser Umhang nichts im Gegensatz zu dem, was du an mir sehen würdest. Wobei er jetzt einen praktischen Nutzen hat, denn er wird verbergen, dass dein Blut an ihm haftet, wenn ich diesen Raum verlasse!“

Kairi keuchte. Sie konnte ein Wimmern nicht mehr unterdrücken. Mit jeder weiteren Minute nahmen die Qualen zu. Er war stärker als jemals zuvor. Sie wusste, was das hieß.
„Aber“, sie schluckte und rang nach Luft, „aber wenn er... da ist in seiner vollkommenen Gestalt... dann wirst du sterben, denn er wird hungrig sein... er wird dir das Fleisch von den Rippen nagen, bis dein Skelett zu sehen ist und dann- AHHH!“ Sie krümmte sich, soweit es ihr in ihren Fesseln möglich war. Eine Welle von durchdringendem Schmerz rollte durch ihren Körper und ihr Blut fühlte sich an wie kochende Lava. Das war nichts gegen das Fieber, was sie im Griff gehabt hatte! Schweißperlen tropften ihr in die Augen und brannten, als wären es Funken. Sie stöhnte, dann entkrampfte ihr Körper und sie hing schlaff in ihren Fesseln. Ihr Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren. McConell packte ihr Haar und riss ihren Kopf nach oben, wobei Kairi aufschrie; die Visage ihrer Mörderin war nur Zentimeter von ihrem eigenen entfernt. „Ich sag dir, was geschehen wird“, zischte sie und ihr Gesicht nahm einen scheußlichen Ausdruck an - eine Mischung von Wahn und Bösartigkeit.

„Er wird es nicht schaffen, mich zu töten! Ich bin mit Drachen klar gekommen, dann ist er ein Kinderspiel für mich! Ich werde ihn überwältigen und mit ihm fliehen... und dann werde ich Experimente mit ihm durchführen... ich sagte bereits, er ist etwas Besonderes... vielleicht kann er mir Dinge verraten, die weit über meinen bisherigen Wissenstand hinausgehen... aber er wird es gewiss nicht freiwillig tun... genauso wenig, wie seine Vorgänger...“ Kairi schnappte nach Luft: „Du bist die Drachenquälerin! Und ihn wirst du genauso benutzen! Und verstümmeln und- AAHHHRRRRG“, sie brach ab, als sie einen Schmerz spürte, der alles übertraf, was sie jemals gefühlt hatte. Ihre Eingeweide schienen zu zerbersten, ihr Herz schien aufzureißen wie die staubtrockene Erde einer Steppe und ihr gellender Schrei wurde von etwas Dickflüssigem erstickt, was ihr fluchtartig aus dem Mund floss. Ihr verklärter Blick sah an ihr hinab, wie das Blut auf ihre Brust lief und sie wusste, es war vorbei und sie würde nicht bestehen können - nicht mehr, dafür war er einfach zu stark.

-Scorpius-

Sie waren noch eine Etage vom Krankenflügel entfernt, als Violetta unversehens stehen blieb, so, als wäre sie am Boden festgeklebt. Die Jungen hielten ebenfalls inne und wandten sich ihr zu. „Violetta?“, fragte Connor und berührte sie zögernd an der Schulter. „Alles okay?“ Violetta zitterte, ihre Knie gaben nach und sie sank zu Boden. Es sah aus, als hätte sie einen Anfall - ihr Körper zuckte unkontrolliert, in ihren Augen sah man nur noch das Weiße und Schweißausbrüche ließen ihre Stirn glänzen. Scorpius wusste, dass diese Zustände durch eine Vision hervorgerufen wurden und dennoch war er genauso geschockt wie beim letzten Mal. Oliver hatte sich ohne Zögern auf dem Steinboden niedergelassen und Violettas Kopf in seinen Schoß gehoben, um ihn vor Verletzungen zu schützen. Inzwischen waren deren Augen geschlossen, was ebenfalls zum Fortschritt der Vision dazu gehörte. Sie konnten sehen, wie sich ihre Augäpfel rasch hin und her bewegten, als hätte sie einen unruhigen Traum. Schweigend umringten die Jungen sie, bis das Zucken endlich nachließ und ihre Augen aufklappten. In ihnen spiegelte sich die nackte Panik wider.
„Violetta - was hast du gesehen?“, fragte Oliver eindringlich. Violetta keuchte und versuchte dermaßen schnell auf die Beine zu kommen, dass sie beinahe wieder umgekippt wäre, hätte Scorpius sie nicht gehalten. „Violetta-“, begann er, wurde jedoch von ihrer angsterfüllten Stimme unterbrochen. „-Sie wird sie umbringen!“, brach es aus ihr hervor und ihre Augen waren vor Schock und Furcht geweitet.

TBC

*Dies ist nicht mein geistiges Eigentum, sondern das von J.K.Rowling bzw. Garrick Ollivander ;)

Nun bin ich aber mal gespannt, was ihr dazu zu sagen habt! :)


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