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Fanfiction

Scorpius Malfoy - Die Rache des Xiong Wang - Unstimmigkeiten und Vorfälle

von Schwesterherz

Hey!

Nach längerer Zeit habe ich es endlich wieder geschafft. Leider nimmt das Studium mehr Zeit in Anspruch als ich vorher gedacht hätte. Ich muss gerade eine Hausarbeit schreiben und in sechs Wochen kommen die nächsten Prüfungen, sodass es gut sein kann, dass ihr auch auf das nächste Kapitel etwas warten müsst. Ich hoffe, dass ich danach wieder regelmäßiger zum Schreiben komme.
Ich würde mich über Wortmeldungen freuen!
LG,
Eure Schwesterherz


RE-Kommis

@anmare: Hallo und danke für dein Kommi! :) Ja, sie denkt, sie muss das alleine schaffen aber wie du schon richtig ahnst, überschätzt sie sich da etwas. Ich hoffe, du verzeihst mir die doch recht lange Wartezeit und freust dich jetzt umso mehr, dass es weiter geht ;). LG

@Annaly: Hey und vielen Dank für dein Lob! Na, ob alles gut wird, zeigt sich bald aber zuvor gibt es noch ein paar Sachen, die anstehen und nicht alle sind ungefährlich...



Kapitel 21
Unstimmigkeiten und Vorfälle


-Violetta-

Violettas braune Augen wanderten ungläubig durch den Raum. Fassungslos betrachtete sie die zerstörten Möbel, dessen Einzelteile zum Teil vollkommen zerfetzt waren. Verstört nahm sie den schlimmen Zustand des Klassenzimmers auf. Es gab nichts, was nicht kaputt oder zerrissen war. In ihrem Kopf ratterten die Gedanken - dann entschloss sie sich, einem Professor Bescheid zu sagen.
„Und wie hast du das gefunden?“, fragte Professor Chang sie, während sie bedächtig im Raum umherschritt. „Ich… ich habe hier meine erste Sitzung mit… Kairi… verbracht.“
Violetta biss sich auf die Unterlippe. An Kairi zu denken, tat weh. Professor Chang warf ihr einen Blick zu und inspizierte ein zerlegtes Schülerpult.
„Und jetzt möchtest du alleine weiterüben, nehme ich an?“
Violetta nickte. Stille breitete sich zwischen ihnen aus, wenn man von einigen Holzspänen absah, die knirschten, wenn man über den Boden lief.
„Wer, glauben Sie, hat das getan?“, wollte Violetta irgendwann wissen. Professor Chang musterte äußerst eindringlich die Tafel, die von der Wand gerissen worden war und einen Sprung hatte.
„Peeves“, sagte sie mehr zu sich selbst als zu Violetta.
„Wie bitte?“, fragte diese verdutzt.
„Ich glaube, das war Peeves“, meinte Professor Chang nun lauter und richtete sich auf.
„Die Staubschicht lässt allerdings darauf schließen, dass es schon länger her ist. Wahrscheinlich vor etwas mehr als zwei Wochen.“
Violetta blieb skeptisch. Peeves liebte Chaos, doch konnte er für so etwas verantwortlich sein? Da ihr momentan keine andere Lösung einfiel, zuckte sie die Schultern.
„Kann angehen.“
„Ich gebe sofort dem Schulleiter Bescheid“, sagte Professor Chang entschieden und eilte an Violetta vorbei aus der Tür.
Violetta wandte sich mit leisen Zweifeln um, um ihr zu folgen, als ihre Aufmerksamkeit auf einen quer liegenden Tisch gelenkt wurde, dessen stark in Mitleidenschaft gezogenes Bein merkwürdig fleckig aussah. Stirnrunzelnd trat sie näher und kniete sich hin, um das Bein genauer in Augenschein zu nehmen. Sie betastete es vorsichtig, trotzdem bohrte sich beinahe ein Holzsplitter in ihre Haut. Als sie erkannte, worum es sich bei der fremden Substanz handelte, zuckte sie zurück. Es war getrocknetes Blut!
„Und Professor Chang denkt, dass es Peeves war?“
Sie saßen beim Abendessen. Violetta konnte aus Constantins Tonlage heraus hören, dass er das unglaubwürdig fand.
„Scheint so“, murmelte sie und schob sich eine Gabel mit ihrem Essen in den Mund. Möhren und Backfisch.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dazu fähig wäre!“, überlegte Constantin,
„vielleicht sollte lieber einmal James Potter gefragt werden? Dass der mit Schuleigentum nicht pfleglich umgeht, halte ich für wahrscheinlicher!“ Er rümpfte die Nase.
„Er war es nicht. Und Peeves war es auch nicht!“, stellte Oliver klar. Violetta runzelte die Stirn, sie hatte schon eine Vermutung, worauf er es abgesehen hatte. Constantin sah Olli auffordernd an: „Weißt du mehr darüber, als wir, Oliver? Schieß los, was ist deine Annahme?“
„Professor Chang möchte uns blenden“, behauptete Oliver steif, „sie will den wahren Ãœbeltäter decken und der ist weder ein Geist noch ein Junge.“
„Hör bloß auf“, zischte Violetta zwischen zusammengebissenen Zähnen.
„Olli, du willst doch nicht wirklich Kairi die Old Maid* zuschieben?“, fragte Scorpius entrüstet, „das ist echt schäbig!“
„Seid ihr alle blind, oder was?!“, fuhr Oliver sie an, „vor etwas mehr als zwei Wochen? Blutige, zerfranste Tischbeine? Was war denn vor fünfzehn Tagen?! Kairis Schmerzensausbruch! Wo liegt das Klassenzimmer? Im selben Flur wie euer Gemeinschaftsraum! Und habt ihr Peeves jemals bluten sehen?!“
„Kairi hat einen Tumor!“, zischte Violetta ungehalten.
„Hat sie das jemals bestätigt?“, hielt Olli ihr aufbrausend dagegen.
„Ich würde vorschlagen, ihr wählt lieber ein Thema, das eure Gemüter weniger aufpeitscht“, warnte Constantin und nickte zu Nadine Robinson hinüber, die offenbar schon die Ohren gespitzt hielt.
„Du hast Recht, hier ist nicht der beste Ort, um das zu diskutieren“, stimmte Scorpius ihm zu.
„Tja…“, meinte Connor, der sich während des Streits ausschließlich auf sein Essen konzentriert hatte, „was bietet ihr an?“
„Glaubt ihr, ihr seid fit für das Endspiel am Samstag?“, wollte Constantin von Scorp wissen, der triumphierend grinste.
„Ich denke schon. Wir spielen echt gut zusammen, Grace als Kapitänin ist die Wucht und unser Teamgeist ist stark. Die Chance, den Pokal zu holen, ist groß!“
„Wehe, ihr verliert, dann zweifle ich wirklich an euren Fähigkeiten“, sagte Connor mahnend aber mit einem Schmunzeln in den Augen.
Constantin erwiderte ernst: „Die Slytherins sind harte Gegner. Die darf man nicht unterschätzen…“
Violetta versuchte, das Gespräch auszublenden. Dass das Endspiel ohne sie stattfinden würde, deprimierte sie mehr, als sie zugeben wollte. Sie hatte sich alle Mühe gegeben, um Kairis Prognose, dass die Zeit nicht reichen würde, zu widerlegen. Aber ohne sie kam sie langsamer voran und obwohl sie spürte, dass sie kurz davor war, den Durchbruch zu schaffen, würde dies sicherlich nicht vor Samstag geschehen. Und das deprimierte sie.

„Ferdinand von Zeppelin lebte von 1838 bis 1917. Seine Luftschiffe sind auch heute noch weltberühmt. Ich habe ein Bild dabei, welches ein fliegendes Zeppelin zeigt, ich gebe es euch gerade rum. Ist es nicht unglaublich, wie groß die waren? Richtige Ungetüme! Ihre Geschichte begann 1899…“
Violetta versuchte wirklich, aufzupassen, doch so einfach war das leider nicht. Seit Wochen hörten sie in jeder Geschichts- und Muggelkundestunde Referate und mit der Zeit war das einfach nur anstrengend. Außerdem war Muggelkunde die letzte Stunde für heute, was die Sehnsucht auf die erlösende Pausenglocke nur noch verstärkte. Zum Glück gehörte Serina zu den Letzten, die halten mussten. Das Luftschiffbild wurde zu ihr durchgereicht und sie sah auf ein gigantisches, längliches Ballonteil hinab. Seine imposante Größe ließ Violetta beinahe daran zweifeln, dass es tatsächlich hatte fliegen können, doch da es sich eindeutig aus dem Bild entfernte und dann wieder auftauchte, ganz so, wie es auf Zaubererbildern üblich war, musste es stimmen. „Verrückt, schau mal“, flüsterte sie und gab das Bild an Scorpius weiter, der Serina sehr aufmerksam zuhörte. „Die Muggel kriegen's einfach immer wieder hin!“, musste auch er bewundernd zugeben. In dem Moment sprang Kairi, die wieder einmal an dem Tisch gesessen hatte, der der Tür am nächsten war, wie von der Tarantel gestochen auf und stürzte aus dem Klassenzimmer, als sei der Teufel höchst selbst hinter ihr her. Im Klassenzimmer brach Gemurmel aus und Violetta blickte in so einige verwirrte Gesichter, die nicht verstanden, warum Kairi so blitzartig geflohen war. Vio runzelte die Stirn. „Wirst du aus ihrem Verhalten auch nicht schlau?“, fragte Scorpius sie leise. Sie schüttelte den Kopf und ihr Augenmerk wanderte zu Oliver, der Kairi mit einem berechnenden Blick nachsah. „Nein. Und es stachelt Olli zu wahnsinnig vielen Ãœberstunden in der Bibliothek an… so viel Arbeit für die Katz`. Aber er wirkt auf mich beinahe besessen und das macht mir Sorgen. Komm schon - Kairi hat mit den ominösen Ãœberfällen ebenso wenig zu tun wie du und ich und das weißt du doch auch, oder?“ Sie sah in seine grauen Augen. „Ja“, sagte er nach einer Weile des Zögerns mit fester Stimme, „das weiß ich.“ „Meine Damen und Herren, wir haben noch zehn Minuten. Bitte bewahren Sie Ruhe, damit Miss Almond ihren Vortrag noch beenden kann“, fuhr ihr Professor für Muggelkunde dazwischen und brachte alle aufgebrannten Gespräche zum Verstummen.

Es waren bloß noch wenige Tage bis zum alles entscheidenden Quidditchspiel, eine Tatsache, die Violetta gerne verdrängt hätte. Doch das stellte sich als unmögliches Unterfangen heraus. Egal, wo sie auftauchte, überall war das Endspiel Gesprächsthema Nr. 1. Sogar in der Schülerzeitung hatte sie damit zu tun, denn ein großer Artikel sollte sich ums Endspiel drehen. Constantin, der normalerweise aus Rücksicht auf sie nicht viel über Quidditch redete, verlor nun alle Zurückhaltung und sprach hingebungsvoll über die verschiedenen Spieltechniken der Mannschaften, ihre Schwächen, ihre Chancen auf den Pokal und einiges mehr, was Violetta unter normalen Umständen ebenso brennend interessiert hätte wie ihn. Aber so wollte sie am liebsten in irgendein Erdloch abtauchen und warten, bis all der Trubel vorüber war. „Jetzt halt endlich mal den Rand!“, fauchte sie ihn am Freitagabend an, als sie gerade dafür gestimmt hatten, dass Bryan White, der Witzbold und Delphina Morgan aus ihrem Haus für die Interviews der Spieler und besonders der Quidditchkapitäne zuständig sein sollten. Sie hatte gehofft, sich auf ihren Comic konzentrieren zu können - Zaubereigeschichte einfach erklärt - aber dummerweise konnte Constantin nicht aufhören, über das bevorstehende Spiel zu sprechen. Sie funkelte ihn an und aus seiner Miene wich jede Begeisterung. „Was - was ist denn mit dir los?“, wollte er angeschlagen wissen. „Was mit mir los ist? Hast du dich auch nur eine Sekunde gefragt, wie es mir gerade geht?! Hast du eine Ahnung, was es für mich bedeutet, dass ich morgen nicht aufs Spielfeld laufen darf? Ich muss meine Mannschaft im Stich lassen. Ich muss - wie beide Jahre zuvor - als gewöhnlicher Zuschauer von den Rängen aus darauf hoffen, dass Hufflepuff den Quidditchpokal gewinnt und nicht von den Slytherins niedergemetzelt wird! Ich darf meinen Besen nicht besteigen und erleben, was es bedeutet, Teil einer Mannschaft zu sein, die es bis ins Finale geschafft hat! Ich weiß, das hier ist nur ein Schulturnier aber ich wollte seit ich hier ankam immer einmal wissen, was das für ein Gefühl ist! Und ich hatte wirklich geglaubt, dass dieses verdammte Schuljahr dazu da wäre, mir das zu zeigen… stattdessen… muss meine bescheuerte Wahrsagerkraft mir alles versauen! Muss unser hundsmiserabler Schulleiter mir ein Quidditchverbot aussprechen, weil ich meine Kräfte nicht beherrschen und mir bei jedem Besenflug das Genick brechen könnte! Ich wollte das alles nicht, weißt du?! Das Einzige, was ich wollte, war, meine Quidditchkapitänin stolz zu machen und zu zeigen, dass es mehr braucht, als etwas Armschmalz, um die Klatscher wirklich im Griff zu behalten! Ich hasse jede Minute die ihr alle in eurem Feuereifer über das Spiel redet! Und vor allem hasse ich es, wenn du mit mir darüber reden willst! Ich wünschte… ich wünschte, ich hätte diese Gabe nie entwickelt…“ Violetta stockte.
Sie hatte sich in ihrem Wutanfall heiser geschrien und bemerkte erst jetzt, dass es totenstill im Raum war. Alle Mitglieder der Schülerzeitung starrten sie an. Und Constantins Miene zeigte kein Verständnis für ihren Ausraster. Da er, wie sie, wusste, dass alle sie beobachteten, sprach er leise aber umso eindringlicher zu ihr. „Dass du nicht spielen kannst, tut mir Leid. Aber das ist kein Grund, es an mir auszulassen. Darüber hinaus kann ich nicht wissen, was in deinem Kopf vorgeht, wenn du es mir nicht sagst, denn ich habe keine hellseherischen Kräfte… und ich hatte gedacht, wir würden über alles Wichtige sprechen, weil man… das als Paar nun einmal tut! Man teilt sich dem anderen mit. Aber offenbar hast du nicht mehr vor, mich in deine Gedanken und Gefühle einzuweihen.“ Seine enttäuschte Stimme versetzte hier einen Stich und sein Blick erschreckte sie. Constantin wandte sich von ihr ab und sagte so laut, dass alle ihn verstehen konnten: „Ich glaube, wir sind hier fertig für heute!“ Dann rauschte er hinaus, ohne sich noch einmal nach ihr umzublicken.

In dieser Nacht lag Violetta lange wach und starrte zu ihrem Baldachin hinauf. Der Streit mit Constantin bedrückte sie. Beim Abendessen hatte er mit seinen Freunden zusammen gesessen und sie nicht eines Blickes gewürdigt. Scorpius und Olli hatten besorgt nachgefragt, was zwischen ihr und Constantin vorgefallen war, doch sie hatte nicht darüber sprechen wollen. Zu sehr schämte sie sich dafür, so ausgetickt zu sein. Hoffentlich würde Constantin jetzt nicht Schluss machen! Ihr Herz verkrampfte sich bei dem Gedanken, dass es vorbei sein könnte. Nein, das durfte nicht passieren! Unruhig über diesen Gedanken, fiel sie erst kurz vor Mitternacht in den Schlaf.
„Violetta!“, rief sie eine Stimme drängend.
„Hmpf“, murmelte sie.
„Wach auf, komm schon!“
„Lass mich in Ruhe“, murmelte Violetta widerwillig. Es konnte unmöglich schon morgens sein, dafür fühlte sie sich viel zu kaputt.
„Vio, es geht um Kairi! Etwas stimmt mit ihr nicht!“
Endlich schlug Violetta die Augen auf und blickte in das besorgte Gesicht von Nadine Robinson.
„Was sagst du da?“, wollte Violetta mit trockenem Mund wissen und richtete sich auf. Nadine trat beiseite und gab ihr den Blick frei auf Kairis Bett. Kairi warf sich wie von Sinnen darin hin und her. Erschrocken schlug Vio ihre Bettdecke zurück und eilte zu Kairi hinüber. Nadine folgte ihr mit blassem Gesicht und sie versuchten, Kairi im Bett zu behalten, damit sie sich nicht verletzte. Es war ein kräftezerrendes Unterfangen und Violetta bekam mehr als einmal ein Schlag von ihrer Freundin ab, der nicht ohne war, doch schließlich ließen Kairis krampfhafte Zuckungen nach. Atemlos befühlte Violetta Kairis glühende Stirn. Ihre Haut sandte eine solche Hitze ab, dass sie schon aus einigen Zentimetern Entfernung spürbar war.
„Sie ist krank und hat hohes Fieber“, erklärte Violetta, „Nadine, hol Wasser und ein Tuch und versuche, ihre Stirn zu kühlen. Ich werde Hilfe holen.“ Nadine nickte mit ernster Miene und verließ den Schlafsaal. Violetta sah zu den anderen Mädchen hinüber, die mit wachsamen Blicken das Geschehen verfolgt hatten.
„Könnt ihr auf sie achten?“, fragte sie.
„Sicher… hoffentlich findest du schnell jemanden“, antwortete Floretta nervös.
„Bestimmt“, sagte Violetta mit zuversichtlicher Stimme. Innerlich war sie angespannt und äußerst besorgt. Mit schnellen Handgriffen zog sie sich den Morgenmantel über und schlüpfte in die Hausschuhe, dann folgte sie Nadine hinaus, die ihr im Flur wieder über den Weg lief aus Richtung ihres Badezimmers. „Viel Glück“, wünschte Nadine ihr mit belegter Stimme. „Ja. Bis gleich“, antwortete Violetta und kehrte ihr den Rücken zu. Sie wünschte sich mit ganzem Herzen, schnell auf einen Professor zu stoßen, am besten ihren Hauslehrer oder Professor Chang.

-Scorpius-

„Mensch, Scorp, wenn du nicht gleich aus den Federn kommst, kannst du das Frühstück auch gleich vergessen!“
Träge öffnete Scorpius ein Auge und sah auf in Connors Gesicht, der ungeduldig von einem Bein auf das andere trat.
„Wie spät ist es?“, murmelte Scorpius verschlafen und gähnte.
„Viertel nach zehn, um elf Uhr beginnt das Spiel! Wenn du nicht gleich aufstehst, macht Grace dir die Hölle heiß!“
„Aber sie darf doch gar nicht in den Jungenschlafsaal“, erwiderte Scorpius und schlüpfte unter der warmen Bettdecke hervor.
„Denkst du, das kümmert die?“, widersprach Connor energisch, „los geht's, Kumpel, du willst Slytherin doch platt machen, oder?“
„Das wäre definitiv mein bevorzugter Ausgang des Spiels heute“, stimmte Scorp ihm zu und schlurfte durch den Schlafsaal zur Tür. „Dann hau etwas rein“, riet Connor ihm und kniff ihn in die Seite, um ihm Beine zu machen, „sonst fängt das Match ohne dich an!“
„Okay, okay!“, maulte Scorp und sah zu, dass er seine Trägheit ablegte. Das Endspiel wollte er auf keinen Fall verpassen.

Als sie sich kurz darauf auf den Weg machten, bemerkten sie schon im Gemeinschaftsraum, dass das alles entscheidende Spiel Hufflepuff gegen Slytherin die Gemüter erhitzte. Ein paar riefen Scorpius viel Glücks- und Erfolgswünsche zu, doch die meisten waren in angeregte Gespräche verwickelt. Etwas an ihnen ließ Scorp stutzig werden, doch er hatte keine Zeit, darauf zu achten, weil Connor ihn schon weiter drängte. „Ach komm, als ob es dir so sehr um das Spiel geht! Du willst doch nur zu deinem Haferbrei und deinen Spiegeleiern!“ „Vergiss die Würstchen nicht!“, grinste Connor und schubste ihn unsanft vor sich her.
In der Großen Halle gingen sie zu ihrer gewohnten Sitzecke hinüber, doch seltsamerweise waren weder Oliver noch Violetta anwesend. Mit mulmigem Gefühl setzte Scorpius sich nieder, während ein ohrenbetäubender Begrüßungslärm einsetzte, als die anderen Hufflepuffs ihn erkannten. „Okay, das Wetter ist gut, das sind beste Bedingungen, Scorp“, meinte Grace. Sie wirkte angespannt aber dennoch zuversichtlich.
„Heute haben wir das Ding in der Tasche, das spür` ich einfach“, meinte Lloyd Zeller überheblich. „Ach, hast du etwa auch das innere Auge?“, schnaubte Connor abfällig.
Lloyd verzog das Gesicht.

„Apropos“, Grace sah sich um, „wo steckt unsere Seherin eigentlich? Ist ihr Groll, das Spiel nicht mitspielen zu können, so groß, dass sie gar nicht erst auftaucht?“
„Du hast sie also auch nicht gesehen?“, schlussfolgerte Scorpius aus ihrer Frage und sie schüttelte den Kopf.
„Olli ist auch noch nicht da. Jetzt, wo du das sagst, ist das schon verdächtig“, sagte Connor und belud sich den Teller, „was meinst du, wo sie stecken, Scorp?“
Scorpius antwortete nicht. Er suchte die Große Halle nach einer Spur von Kairi ab.
„Kairi fehlt auch“, stellte er fest. Nun überkam ihn Unruhe. War etwas geschehen, was er nicht mitbekommen hatte?
„Mach dir keine Sorgen“, Grace lächelte ihm zu, „Olli wird bestimmt irgendwo bei Violetta sein und versuchen, sie aufzuheitern. Und Kairi hatte es in letzter Zeit immer vorgezogen, die Halle zu betreten, wenn nur noch möglichst wenig Menschen in ihr waren.“
„Du hast Recht“, seufzte Scorp, „das hat sicher nichts zu bedeuten…“, doch das beklemmende Gefühl konnte er nicht wieder abschütteln. Es begleitete ihn zusammen mit Connor und der Mannschaft sowie einem Haufen schwatzender Hufflepuffs hinunter zum Spielfeld. Es blieb auch in seiner Brust sitzen, als er sich umzog und schließlich auf Grace Abschlussrede wartete.

„Ihr wisst, dass die Slytherins die härtesten Gegner sind“, fing sie an und wie immer durchbohrte ihr Blick der Reihe nach jeden von ihnen, „und damit meine ich nicht, sie wären die besten-“, „-Das sind sowieso wir!“, fuhr Aaron ihr dazwischen und erntete ein gereiztes Zischen seiner Kapitänin. „Tschuldigung“, nuschelte Aaron und grinste ein schiefes Grinsen. Grace verdrehte die Augen. „Er hat Recht. Heute werden wir beweisen, dass wir die Besten sind! Aber das wird nicht einfach. Die Slytherins wollen das Ding ebenso in ihren Händen halten wie wir und auf Fairness werden sie nicht viel geben. Ich kann euch also nur warnen, die Augen offen zu halten und das Spiel möglichst schnell für uns zu entscheiden“, dabei warf sie Aaron einen Blick zu, der ernst nickte. „Gut, dann nur noch eins“, sagte Grace und lächelte, „genießt es, denn eine weitere Gelegenheit werdet ihr dieses Jahr nicht mehr bekommen!“ „Wer wird gewinnen?“, rief Harvey und sprang auf. „Hufflepuff!“, riefen Scorp und der Rest einstimmig und folgten seinem Beispiel. Dann schulterten sie ihre Besen und traten hinaus.

Scorpius bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Die Schüler hatte eine Unruhe erfasst, die stärker war als die sonstigen von Vorfreude geprägten Gesänge. Außerdem waren bereits die Hälfte der Plätze unbesetzt und es schien so, als wären alle auf dem Weg zurück zum Schloss. Auf der anderen Seite des Feldes standen die Slytherins auf ihren Besen gestützt, manche missmutig andere schadenfroh dreinblickend. Scorp hatte inmitten seiner Teammitglieder gerade die Mitte des Spielfeldes erreicht, als Oliver und - etwas hinter ihm zurückbleibend - Connor auf sie zugelaufen kamen.
„Was ist hier los?“, wollte Grace von ihnen wissen, kaum, dass sie sie erreicht hatten.
„Das Spiel fällt aus“, erklärte Olli knapp und sein Blick verriet Scorpius, dass der Grund ein grausamer sein musste.
„Was?“, rief Grace, „warum?“
„Es gab einen weiteren Angriff“, mischte Jens Kober, ein grobschlächtiger Slytherinjäger sich ein, der Ollis Worte vernommen hatte. Sein Grinsen wirkte hässlich, „Goldstein hat es gerade verkündet. Das Mädchen wurde eben gefunden… oder besser, das, was noch von ihr übrig geblieben ist!“ Scorpius Herz schlug ihm plötzlich bis zum Hals.
„Was soll das heißen?“, fragte er entsetzt und sein hektischer Blick wanderte von Olli zu Connor, „ist sie etwa-?“
„Nicht tot, nein“, erwiderte Oliver rasch aber seine Miene sah nicht gerade aufbauend aus, „aber ihre Verletzungen sind schlimmer als beim ersten Mal.“
„Oh Gott - Kairi und Vio, sie waren beide nicht beim Frühstück!“, Scorpius lief es eiskalt den Rücken hinab.
„Daran dachte ich auch schon“, sagte Connor gepresst, „am besten, wir gehen zu einem Professor und fragen ihn, oder?“
„Das ist unglaublich!“, stieß Grace hervor, „nach so langer Zeit! Wer… wer steckt da nur hinter?“
Die anderen schüttelten ratlos die Köpfe. Sie wussten es auch nicht.
„Wenn's die olle Seherin war - meinste, sie konnte ihren eigenen Angriff vorhersehen?“, kicherte Jens Kober boshaft. Connor brüllte erzürnt und wollte auf den Siebtklässler losgehen, doch er wurde von der Stimme seines Hauslehrers zurück gehalten, die just in dem Moment rief: „Connor McGowan!“
Statt den Siebtklässler anzugreifen drehte Connor sich um und sah den Hauslehrer auf sich zukommen. Scorpius schluckte. Der Mann wirkte ernster, als er es je an ihm gesehen hatte.

„Ich habe Sie gesucht. Bitte kommen Sie mit mir…“, sein Blick wanderte über die Gesichter von Scorpius und Oliver, „…vielleicht wäre es um Ihretwillen besser, Sie würden Ihre Freunde mitnehmen.“
Scorpius entnahm seinen Worten, dass es wohl nicht um Violetta oder Kairi ging. Aber die einzige Möglichkeit, die dann noch blieb, ließ ihn den Atem stocken.
„Was… wieso, Professor?“, fragte Connor und war sein Aufbrüllen vorhin noch stark und laut gewesen vor Zorn, so klang seine Stimme nun schwach und zittrig.
Der Professor schien abzuwägen, ob er Connor die Wahrheit vor den anderen offenbaren sollte. Die Slytherins hatten sich zwar aus dem Staub gemacht, doch die Mannschaft um Scorp stand noch immer auf dem Platz.
„Nun, es ist ohnehin schon bald in aller Munde, lange geheim halten können wir ihre Identität nicht“, seufzte Professor Goldstein. Er sah zu Connor hinab und ihm war anzusehen, dass ihm das, was er nun sagen musste, nicht leicht fiel. „Connor, es tut mir Leid, aber… bei dem Mädchen, das angegriffen wurde, handelte es sich um… deine Schwester.“
Oliver vergrub das Gesicht in einer Hand und Scorpius spürte, wie die Entgeisterung sich seiner bemächtigte. Connor starrte den Professor mit stummem Entsetzen an.
„Leah…“, brachte er erstickt hervor und rang zusehends um Fassung.

TBC

*In England wird „der schwarze Peter“ "Scabby Queen" (schäbige Königin) genannt, wo die Person am Schluss die "Old Maid" auf der Hand hat. Quelle: http://de.wikihow.com/Schwarzer-Peter-spielen


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