von Schwesterherz
RE-Kommis:
@Annaly: Naja, Scorp ist jung, da darf man mal Fehler machen ;). Und die Semesterarbeit hat zum Glück noch ein kleinen wenig Zeit. Erst die Klausuren. Eins nach dem anderen... :D.
@(: Ginny: Juhu, freut mich, dass du die Geschichte zum Totlachen findest! Das war auch eher humorvoll gemeint ;).
James und Violetta? Also, nur weil sie sich verstehen, muss da doch nichts laufen! ^^ Danke für dein Lob.
@Bella Trixi: Halli hallo! Kein Problem, ich hoffe, der Stress hat sich gelohnt ;). Und ja, Vio ist sehr... verliebt ^^. Und was die Valentinskarten betrifft, so könnt ihr euch doch selbst vorstellen, was da drin steht, oder? Etwas schmalziges eben. Aber wer die Valentinskarte für Vio geschickt hat, erfahrt ihr noch :). Und ja, Fabrice ist ganz kurz aufgetaucht, als Kairi das erste Mal den Gemeinschaftsraum betreten hatte. Er hat sich als Bruder von Rike Sterling vorgestellt (Kapitel: "Einweihungen und Desaster"). Und zu Maikel hab ich auch noch was geplant, mal sehen, ob ich es umsetzen kann. Jetzt wünsche ich dir erst mal viel Spaß beim neuen Kapitel!
Vielen Dank für eure Rückmeldungen, es tut echt gut, von euch zu hören! Und dann auch noch so viel Gutes! =) Jetzt geht es endlich weiter und ich hoffe, es gefällt euch auch dieses Mal.
Bis bald!
Eure Schwesterherz
Kapitel 17
Schmerzliche Wahrheit(en)
- (…) -
Ein leichter Windhauch zog durch die Bibliothek und brachte eine Kerze zum Flackern, die einzige Lichtquelle, deren zuckende Schatten nun über eine Reihe Bücher hinweg glitt.
Ein hoch gewachsener Junge mit hellbraunem Haar hatte sich im Bereich des Lichtkegels, den die Kerze verbreitete, über ein altes Buch gebeugt, dessen Zeilen in einer kaum lesbaren, engen Handschrift verfasst worden waren.
Es war eine der seltenen Nächte, in denen Oliver Evans sicher sein konnte, nicht aufzufliegen. Die Jungen in seinem Schlafsaal hatten heute keine langwierigen Aktivitäten gehabt, sodass sie schon um halb zehn geschnarcht hatten, was ihm um elf die Gelegenheit geboten hatte, bedenkenlos die Gemächer hinter sich zu lassen. Auf dem Weg in die Bibliothek hatte ihn niemand gesehen, nur Peeves wäre ihm beinahe begegnet, hätte er sich nicht noch rechtzeitig hinter einer Ritterrüstung versteckt.
Der zweite heikle Moment war der gewesen, als er das Gitter, was die Bibliothek nach der Sperrstunde absperrte, mithilfe des Alohomoras geöffnet hatte – er hatte fest damit gerechnet, dass sein verbotenes Eindringen einen Alarm auslösen würde, doch er hatte sich getäuscht. Die Stille hatte auch nach seinem geglückten Zauber auf seine Ohren gedrückt.
Inzwischen war es ein Uhr nachts und das Buch vor ihm das dritte, welches er durchwälzte. Seine Augen waren schwer vor Müdigkeit und fielen ihm immer öfter zu – aber er hatte zu lange auf diese Nacht gewartet, um jetzt schon aufzugeben. Seit Ende letzten Jahres versuchte er nun schon, etwas herauszufinden. Es war einfach ein zu großer Zufall, dass dieses Monster sein Unwesen ausgerechnet in dem Jahr in Hogwarts trieb, in dem Kairi auf der Bildfläche erschienen war. Dass Professor Chang ebenfalls unermüdlich in der Bibliothek nach Rat suchte, machte ihn zusätzlich skeptisch. Er betitelte Kairi inzwischen als Freundin und er wollte sich nicht vorstellen, was sie mit ihm anstellen würde, sollte sie je erfahren, dass er ihr hinterher schnüffelte. Aber er konnte die Geschehnisse nicht ignorieren; ihre Alpträume, die scheinbar grundlos begonnen hatten; Changs Nachforschungen; Kairis namenlose Krankheit, über die sie nie sprach; und die Angriffe.
Olli war sich sicher, dass es da einen Zusammenhang gab und Chang hatte ihm vor etwa zwei Wochen unbeabsichtigt einen Hinweis gegeben, wohin er seine Suche richten sollte. „Zauberstäbe haben ein unnachahmliches Gespür dafür, ihren Zauberer oder ihre Hexe ausfindig zu machen. Und oftmals verraten sie mehr von ihrem Besitzer, als diesem lieb ist.“
Sie hatte es gewiss nicht beabsichtigt aber bei ihren letzten Worten hatte ihr Blick Kairi gestreift. Es war wohl niemandem außer ihm aufgefallen, aber seither durchsuchte er die Bibliothek nach Büchern, die die Beziehung zwischen Magiern und Zauberstäben beschrieben. Bisher leider erfolglos. Aber er würde nicht aufgeben – er würde ihr auf die Schliche kommen, auch, wenn sie das um jeden Preis vermeiden wollte.
-Scorpius -
„Ich kann es noch immer nicht fassen!“, nachdenklich spielte Scorpius mit dem Brötchen in seiner Hand.
„Ja, es ist wirklich unglaublich“, stimmte Violetta ihm zu.
„Jeder hatte damit gerechnet, dass Gryffindor uns schlagen würde“, sagte Oliver stolz, „aber wir haben gesiegt! Natürlich war das bloß ein Ehrensieg, doch immerhin habt ihr dadurch noch die Möglichkeit, den Quidditchpokal Ende März zu gewinnen!“
„Wir oder Slytherin!“, erwiderte Scorp grimmig.
„Willst du dein Brötchen auch nochmal aufschneiden?“, fragte Connor ihn genervt.
Scorp grinste ihm zu und griff nach seinem Messer.
„Ich würde so gerne beim Endspiel dabei sein!“, seufzte Violetta.
„Wie weit bist du denn mit Kairis Sitzungen?“, wollte Oliver wissen.
„Es läuft ganz ordentlich... dieses seltsame, warme Gefühl kann jetzt schon bis zu meinen Knien ausstrahlen... wenn ich mich anstrenge. Aber es ist nicht einfach.“
„Naja – aber das ist doch ein guter Fortschritt!“
„Es wird trotzdem nicht reichen... denn wenn das geschafft ist, muss ich erst mal grundlegende Zauber mit dieser Methode lernen... meine Visionen damit zu kontrollieren, das ist im derzeitigen Zustand noch völlig unmöglich!“
„Ich hätte dir ja mehr Optimismus zugetraut!“, wunderte sich Connor.
Scorpius hatte sein Brötchen inzwischen mit Marmelade bestrichen und biss nun herzhaft hinein. Er warf Connor einen demonstrativen Blick zu, schluckte und entgegnete: „Das sind auch nicht ihre Worte, sondern Kairis!“
„Apropos: wo steckt die überhaupt?“, fragte Connor und angelte sich noch ein Tost von einem der überladenen Toastberge.
„Connor, du bist ein unmöglicher Vielfraß!“, maßregelte Olli ihn. Doch Connor zuckte bloß die Schultern und steckte sich die Hälfte seines Essens in den Mund.
„Kairi ist im Krankenflügel. Routine“, antwortete Violetta auf Olivers Frage.
„Ich würde echt gerne wissen, was sie hat!“, überlegte Oliver stirnrunzelnd. In diesem Moment trat Kairi in die Große Halle und steuerte auf sie zu.
„Frag sie doch“, erwiderte Connor kühn und schob sich grinsend den Rest des Toasts in den Mund, denn keiner von ihnen war so lebensmüde, das zu tun. Sich Kairis Zorn aufzuladen war in etwa so fatal, wie einen schlafenden Drachen zu kitzeln.
„Na, alles okay?“, wollte Oliver wissen, als Kairi bei ihnen ankam.
„Ja, bestens. Seid ihr soweit?“, fragte sie und warf ein kurzes Lächeln in die Runde. Olli erhob sich eifrig, Scorpius eher stöhnend: „Auf zu Alte Runen!“
„Viel Spaß!“, lachte Violetta und nahm sich Scorpius zweite Brötchenhälfte. „Ich treffe mich gleich mit Constantin! Wir sehen uns dann in Geschichte!“
Scorpius streckte ihr die Zunge heraus und warf sich den Riemen seiner Schultasche über die Schulter.
„Auf geht’s!“, rief Kairi und sie setzte sich in Bewegung, gefolgt von den beiden Jungs.
Professor Brooks sah mit seiner gewohnten Ernsthaftigkeit in die Runde. „Mr. Haddington, wissen Sie, was heute für ein Tag ist?“, sprach er Joshua an, der neben Jack Whiteman, dem einzigen Slytherin, saß.
„Montag“, kam es zögernd zurück.
„Ja, Montag. Aber welches Datum?“
„Der zweite März, Sir.“
„Richtig. Nun, wissen Sie auch, was das bedeutet?“
„Noch fünf Wochen bis zu den Osterferien!“, quatschte ihm Tyl Donovan dazwischen und ein paar kicherten verhalten. „Vorsicht, Mr. Donovan, oder ich lasse Sie Sätze schreiben!“, drohte Professor Brooks. „Nun, Sie haben noch etwa 15 Wochen Zeit, um sich auf Ihre Prüfungen vorzubereiten!“ Scorpius verdrehte die Augen. Der Typ hatte vielleicht Nerven! Leider hatte sein Professor für Alte Runen seine Reaktion bemerkt.
Er trat dicht vor sein Pult und sah ärgerlich auf ihn hinab.
„Ich rate Ihnen also, sich ran zu halten und gewissenhaft zu lernen. Das gilt besonders für Sie, Mr. Malfoy!“
„Ja, Sir“, grummelte Scorpius und schielte zu seinem Cousin hinüber, der sich freudig ins Fäustchen lachte. Sackgesicht! „Damit die Vokabeln auch in Ihren Köpfen bleiben, habe ich für den Anfang einen kleinen Vokabeltest vorbereitet“, sagte Brooks und ignorierte das Aufstöhnen der Schüler, „wer sich ausgiebig mit seiner Hausaufgabe befasst hat, braucht unbesorgt sein... wer anderes zu tun hatte...“, Professor Brooks sah eindringlich auf Scorpius hinab und hob eine Augenbraue, „... der wird sehr bald merken, dass die Prioritäten nun anderswo liegen!“
Scorpius erwiderte seinen Blick standhaft. Er hatte Alte Runen gemacht und würde schon mit dem Test klar kommen.
Der Professor wandte sich ab und wischte einmal mit dem Zauberstab durch die Luft. Daraufhin kam Leben in einen Haufen Blätter, die auf seinem Pult gelegen hatten und sie verteilten sich von selbst. „Viel Glück“, wünschte Kairi ihm halblaut und er erwiderte es. „Hat jeder ein Blatt? Federn gezückt? Gut. Fangen Sie an. Sie haben zehn Minuten!“
„Na, wie war Runen?“, rief Connor ihm entgegen, kaum, dass er in den Korridor gebogen war, in dem die Hufflepuffs und Gryffindors nun Geschichte der Zauberei hatten.
„Ganz okay“, murmelte Scorpius.
„Wir hatten einen Test geschrieben.“
Connor verzog das Gesicht: „Unangekündigt?“
„Jepp.“
„Wie gemein!“, empörte sich Connor.
„Wie lief es denn?“, erkundigte sich Violetta.
„Es ging. Ich denke, ein Annehmbar wird es wohl noch werden.“
„Na, dann ist ja alles gut!“
„Guten Morgen, Klasse!“, erklang die Stimme von Professor McConell etwas schwunglos in ihren Rücken und sie drehten sich um. „Habt ihr auch das Gefühl, dass diese Frau auf rot steht?“, flüsterte Connor ihnen zu, als sie an ihnen vorbei rauschte und in ihrem rubinroten Umhang nach dem Schlüssel für das Klassenzimmer nestelte.
„Ich habe mich schon häufig gefragt, ob sie noch Umhänge in anderen Farben besitzt“, erwiderte Violetta ebenso leise leicht belustigt. „Selbst an Halloween trug sie rot, erinnert ihr euch?“ Scorpius hob Achtung heischend einen Zeigefinger: „Zur Begrüßungsfeier hatte sie einen türkisen Umhang an!“
Connor tat, als würde ihm ein Licht aufgehen: „Du hast Recht! Aber der schien ihr nicht zu gefallen!“ Scorpius schnaufte belustigt. „Bitte tretet ein!“, verlangte die Professorin und sie stellten sich in die Schlange hinter Mona Featherstone, die Scorpius einen schmachtenden Blick zuwarf. Connor grinste. „Floretta schien sich nicht beklagt zu haben“, raunte er Scorpius ins Ohr, „ich frage mich, woran das liegt.“ „Ist mir egal“, nuschelte Scorp zurück, „solange das jetzt alles ein Ende hat!“
Sie setzten sich etwa in die Mitte des Raumes. Wie immer war es zum Anfang der Stunde noch ziemlich laut. Professor McConell räusperte sich vernehmlich und das wilde Getuschel verstummte allmählich. Als es ruhig war, ergriff sie das Wort: „Da Ihr Schulleiter wünscht, dass Sie nicht nur aus Büchern lernen“, sie rümpfte die Nase, „habe ich mir folgendes überlegt: Sie werden gleich in sechs Gruppen mit jeweils drei Personen aufgespalten werden.... dann werde ich eine Reihe von Namen an die Tafel schreiben. Die Besitzer dieser Namen werden Ihnen in jedem Fall eine spannende Geschichte zu erzählen haben, manche aus der Muggel – Geschichte, andere aus Geschichte der Zauberei... es sind Geister und mit ihnen sollen Sie sprechen und ein Interview führen, welches Ihre Gruppe den anderen Mitschülern anschließend in einem Referat vorstellt.“
Violetta stöhnte: „Nicht schon wieder ein Referat!“
Connor gluckste und Scorpius rief sich das Letzte in Kräuterkunde in Erinnerung. „Ich weiß gar nicht, was du hast, dein Referat über Dianthuskraut lief doch gut! Professor Longbottom hatte sich doch beinahe überschlagen vor Begeisterung!“
Violetta seufzte: „Aber es macht so viel Arbeit! Erst Recht mit gemischten Gruppen. Dann noch mit Kairis Sitzungen und der Schülerzeitung...“
„Ich habe auch noch nebenbei Quidditchtraining“, erinnerte Scorp sie, „aber das hört sich doch trotzdem interessant an!“ „Ruhe!“, herrschte Professor McConell die Schüler an, denn Scorp und seine Freunde waren nicht die Einzigen, die wieder begonnen hatten, zu reden. Es wurde wieder still.
„Bitte schreiben Sie jetzt Ihren Namen auf ein Stück Papier!“, bat die Professorin. Geraschel ertönte und alle folgten ihrer Anweisung. Anschließend schnippte sie einmal mit dem Zauberstab und die Zettel flogen in ein großes Weckglas.
„Ich werde nun immer drei Namen ziehen – so werden sich sechs Gruppen bilden, die dann um die sechs Namen, die ich an die Tafel schreiben werde, konkurrieren werden. Dazu dann später mehr.“ Sie hob die Hand und zog nacheinander drei Zettel. „Nachdem ich Ihren Namen aufgerufen habe, setzen Sie sich bitte schon einmal zusammen! So, die erste Gruppe besteht aus: Lewis Finnigan, Simon Grantham und Mona Featherstone!“
„Puh, eine weniger, mit der eine Gruppenarbeit schwierig wäre“, freute Scorpius sich.
Connor griente: „Hey, besser Cloé oder Mona als Floretta, Scorp!“ Professor McConell ignorierte die aufkommende Unruhe und machte einfach weiter: „Die nächsten sind: Ryan Cresswell, Marcus Lester und Albus Potter!“
„Der Arme“, seufzte Scorpius mitleidig und beobachtete Al, wie er mit schwermütiger Miene zu Ryan hinüber trat. Der Hufflepuff war nämlich nicht immer einfach. Und Marcus Lester war der Faulste der ganzen Klasse.
„Bitte zusammen kommen: Violetta Stevenson, Shane Thomas und Joyce Lewis!“ „Was?“, kreischte Violetta und Connor fiel fast vom Stuhl vor Lachen. „Das Schicksal hat sich gegen mich verschworen“, meinte Violetta grimmig und verschwand hinüber zu Shane.
„Tja, ob wir auch getrennt werden?“, fragte Connor Scorp, der nur die Schultern zuckte.
„Weiter im Text: Rose Weasley, Connor McGowan und Lou Hawn!“
„Oh super, dann geh ich mal zur Oberstreberin!“, grummelte Connor missmutig und erhob sich.
„Floretta Cromwell, Cloé Patil und Tyl Donovan!“ Scorp atmete erleichtert aus. Alle Möglichkeiten, mit einen der Mädchen zusammenzuarbeiten, die ihn entweder zu sehr oder zu wenig mochten, waren eliminiert!
„Und zuletzt: Scorpius Malfoy, Julie Morriss und Nadine Robinson!“
Zu seinem Vergnügen kamen die Mädchen zu ihm an den Tisch. „Auch, wenn ich jetzt mit dir reden muss, Malfoy, denke nicht, dass ich dir so schnell verzeihe, wie du mit Floretta umgegangen bist!“, zischte Nadine ihm zu, „die hatte mir die ganze Nacht den Pyjama voll geheult!“ Julie sah neugierig zwischen ihnen hin und her aber Scorpius entging einer Antwort, da Professor McConell sich diesen Moment gewählt hatte, um voran zu kommen. „Jetzt zum nächsten Schritt. Ich werde die sechs Namen aufschreiben -“, sie zog mit ihrem Zauberstab ein blumenartiges Muster in die Luft und die Namen erschienen an der Tafel, „- Und Sie werden um die Besten ringen. Und zwar mit Quizfragen.“
Scorp biss die Zähne zusammen. Das konnte ja heiter werden! „Die Maulende Myrte?“, Julie sah erst die Tafel und dann ihre Gruppenmitglieder fragend an, „ist das ihr ernst?“
„Offenbar“, antwortete Scorpius.
„Wisst ihr, wie sie zu Tode gekommen ist?“, wollte Julie wissen, doch Scorp und Nadine schüttelten die Köpfe.
„Mein Gott, würdet ihr euch trauen, den Blutigen Baron auch nur anzusprechen?“, Nadine schüttelte sich.
„Gut, beginnen wir mit der ersten Quizfrage! Wer kann mir sagen, auf welchem Sternenhimmel die Zwillinge liegen?“
In Null Komma Nichts schoss Violettas Hand in die Höhe.
„Ja, Miss Stevenson?“, nahm Professor McConell sie an die Reihe und konnte nicht ganz verbergen, dass Violettas schnelle Reaktion sie überraschte. Scorpius und die anderen Mitschüler jedoch waren überhaupt nicht verwundert; noch immer war Violettas Lieblingsfach Astronomie und es war auch ihr Bestes (wobei sie auch in Wahrsagen regelmäßig gute Leistungen erbrachte, wie Simon des Öfteren berichtete).
„Auf den nördlichen“, beantwortete Violetta die Frage und die Professorin nickte.
„Richtig, dann dürfen Sie sich den ersten Namen mit Ihrer Gruppe aussuchen!“
Lautes Gemurre setzte ein und Violetta steckte mit den anderen kurz die Köpfe zusammen.
„Wir nehmen Bradley Hodgson!“, teilte sie schließlich mit. McConell nickte, schwang ihren Zauberstab und der Name des soeben Benannten wurde durchgestrichen. „Weiter geht’s!“, forderte sie die Klasse zum Mitmachen auf, „Aphrodite ist die griechische Göttin...?“, sie sah fragend in die Runde.
Zu Scorpius Erstaunen hob Floretta die Hand – und war sogar noch schneller als Rose.
„Ja, Miss Cromwell?“
„...Der Liebe und der Schönheit!“, seufzte Floretta hingerissen.
„Stimmt genau! Wen wollt ihr nehmen?“
„Der Typ, der mit Shakespeare befreundet war!“, antwortete Floretta prompt. Die Klasse lachte.
„In Ordnung“, sagte Professor McConell und Cyril Hicks Cartwright wurde durchgestrichen.
„Was ist eine Fata Morgana?“, fragte sie nun und sowohl Scorpius als auch Rose sprachen zugleich: „Eine Luftspiegelung!“
„Hm, das ist korrekt. Dann gibt es wohl ein Stechen zwischen Ihnen! Gut... wofür ist die Hexe Elladora Ketteridge berühmt geworden?“ Scorpius, der sich noch gut an Violettas Ausschweifungen zum Dianthuskraut erinnern konnte, war nur einen Herzschlag schneller als Rose: „Sie hat im 17. Jahrhundert herausgefunden, was Dianthuskraut bewirkt.“ „Richtig“, bestätigte die Professorin, „nun, wen wollt ihr nehmen?“
„Emily Townend“, antwortete Scorpius, nachdem er sich mit den Mädchen abgesprochen hatte. „Und Sie, Miss Weasley?“
„Wir nehmen Victoria Nicoletta Thurgood“, sagte Rose leicht verstimmt.
„Sag mal“, flüstere Julie und sah neugierig zu Nadine hinüber, „wie konnte das passieren, dass Floretta Rose schlagen konnte? Woher kannte sie Aphrodite?“ Nadine machte eine wegwerfende Handbewegung: „Die ist schon unzählige Male in ihren Liebesromanen aufgetaucht“, erklärte sie Julie. Vorne fuhr McConell fort: „Gut. Dann werden die letzten zwei Gruppen nur noch um den Blutigen Baron und die Maulende Myrte ringen. Morgen sind glücklicherweise alle Geister da, sodass Sie die Interviews durchführen können. Am Freitag haben Sie dann die Stunde über Zeit, Ihre Schriften zu ordnen und zu einem Referat auszuarbeiten. Genügt Ihnen das nicht, müssen Sie den Rest in Ihrer Freizeit erledigen. Alles verstanden?“ Zustimmendes Gemurmel erfüllte das Klassenzimmer.
„Nächste Frage: Wie viele Felder hat ein Schachbrett?“ Simon Granthams Hand flog in die Luft: „Vierundsechzig!“
„Stimmt genau! Welchen der beiden wollen Sie nehmen?“
„Die Maulende Myrte!“, erwiderte Simon und Scorpius fiel auf, dass Albus erleichtert wirkte. Professor McConell nickte: „Damit ist die Sache entschieden! Die Stunde ist beendet.“ Unter lautem Gelärme packten die Schüler ihre Sachen zusammen. „Ich hätte nicht erwartet, dass Simon bei diesem Quiz etwas Beantworten würde!“, meinte Nadine perplex.
„Simon ist ein guter Schachspieler“, erwiderte Scorpius gelassen, „erinnerst du dich nicht mehr daran, wie er Professor Robards im ersten Jahr geschlagen hatte? Aber ich an seiner Stelle hätte den Blutigen Baron genommen. Die Maulende Myrte ist, nach allem, was ich gehört habe, keine einfache Gesprächspartnerin.“
„Aber Simons Wahl ist gut für Al“, meinte Julie lächelnd, „er weiß nämlich schon, weswegen die Maulende Myrte gestorben ist.“ „Oh, okay!“, Scorp grinste. „Das wäre dann wirklich ein unspektakuläres Thema für ein Referat geworden.“ Julie nickte und warf sich ihren Ranzen über die Schulter: „Du sagst es!“
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