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Fanfiction

Scorpius Malfoy - Die Rache des Xiong Wang - Valentintstag

von Schwesterherz

Danke für euer Feedback, ihr Lieben!

@Annaly: Vorsatz eingehalten! ;) Vielen Dank für dein tolles Kommi, ich hab mich sehr darüber gefreut! Zu Kairis Geheimnis, da sag ich nur so viel, dass es in den Osterferien gelüftet wird, demenstsprechend dauert es noch ein kleinen wenig aber der Zeitpunkt nähert sich definitiv und bis dahin passiert noch eine ganze Menge, sodass es (hoffentlich) nicht langweilig wird. Genau, du bist davon ausgegangen, dass die Regel mit den Schlafräumen für alle gilt, ich, dass sie nicht für alle gilt, da ich keine Aussage von JKR dafür gefunden habe ;) :D. Ryans Geschichte ist ja jetzt quasi "abgeschlossen" und er hat nach wie vor nicht so viel mit Scorpius zu tun, vielleicht auch gerade, weil dieser so genau um ihn Bescheid weiß. Aber mal sehn, vielleicht will er sich ja noch mal mehr einbringen. Und danke für deinen Neujahrsgruß, ich lass es mir gut gehen, danke, du aber auch! :)
Viel Spaß nun beim Kap! <3

@---Ginny---: Vielen Dank für dein Kommi! Ja, das Lernen nimmt definitiv sehr viel Zeit in Anspruch und jetzt kommt auch noch die erste Semesterarbeit... aber dafür haben wir etwas Zeit, also mal sehen, wie ich das alles unter einen Hut krieg! :D

@Bella Trixi: Vielen Dank für dein Lob! Gerade die Sache mit dem "Nicht-kitschig-sein" hat mir viel bedeutet, weil ich eben das befürchtete. Und was die Entwicklung betrifft, so stimm ich dir zu. Da waren ja auch ganze 2 Wochen Ferien, wo man viel Zeit zum Kennen lernen hatte... ;). Schön, dass dir quasi alle Themen des Kapitels gefallen haben, das hört man gern! :)
Ich hoffe, das neue Kapitel ist auch nach deinem Geschmack! Bis bald :)

@(: Ginny: Danke :) Ja, deine Fragen sind berechtigt... die Auflösung kommt in den Osterferien und bis dahin passiert noch so einiges... Und - was für eine aufmerksame Leserin du bist - richtig, die Drachenschänderin bekommt noch eine bedeutsame Rolle... Ob Kairi was damit zu tun hat? Wer weiß? ;) Nun viel Spaß beim neuen Chap und danke fürs Glückwünschen, die Prüfungen sind ja "erst" im März aber ich will jede Möglichkeit nutze, um gut durchzukommen. Und so schnell, wie die Tage verstreichen...

@Scorp: Herzlich Willkommen! :) Jetzt erfährst du ja, wie es weiter geht, ich hoffe, es gefällt dir ;)

@Emma Lovegood: Schön, dass du dich freust, mal sehen, wie es mit den beiden weiter geht, was? =) Viel Spaß beim neuen Kapitel!

Ihr seid super, vielen Dank für die schönen Kommis!
Werdet ihr jetzt wohl die 50. Marke brechen? :o Ich hoffe jedenfalls, dass ihr das neue Kapitel mögt, auch, wenn es etwas... anders ist. :D



Kapitel 16

Valentinstag


-Scorpius-


Der Januar zog mit Frost und Schnee vorüber und endete mit einem Quidditchspiel, in dem Ravenclaw eine derbe Niederlage einstecken musste; das Haus verlor mit 90 Punkten gegen Slytherin, die mit 200 Punkten gewannen. Scorpius Mitgefühl galt vor allem Keira, doch das Einzige, zu dem er in der Lage war, wann immer sie sich in den Gängen über den Weg liefen, war, sie doof anzulächeln. Als er bemerkte, dass ihre Freundinnen jedes Mal anfingen zu kichern, wenn er das tat, ließ er es jedoch bleiben.

Der Februar verwandelte den Schnee in schlammige Pfützen. Wann immer sie sich jetzt außerhalb vom Schloss aufhalten mussten, wurden ihre Füße feucht. Auch das Wetter war nur mäßig und die Sonne ließ sich selten blicken. An einem verregneten Donnerstagabend – einen Tag vor dem Valentinstag – ging Scorpius zusammen mit Louis Weasley zum Quidditchfeld hinab. „Ist es nicht seltsam, ohne Violetta zum Training zu gehen?“, fragte dieser teilnahmsvoll. Scorpius warf seinem Begleiter einen raschen Blick zu. „Soll ich ehrlich sein?“ „Unbedingt!“
„Ich bin gerade ganz froh, jedenfalls beim Quidditch eine Pause von ihr zu haben.“ Louis lächelte verschmitzt: „Du meinst Constantin? Ihre erste Beziehung?“
„Beziehung! Sie ist echt früh dran, oder?“
Louis zuckte die Schultern: „Mädchen verlieben sich für gewöhnlich eher als wir. Und Constantin ist klasse.“
Scorpius sah seinen Freund entsetzt an und dieser ergänzte eilig: „Vom Charakter mein ich!“ Scorp gluckste, hörte jedoch schlagartig damit auf als Louis weiter auf dem Thema herum ritt: „Ich kann mir vorstellen, dass Violetta momentan nicht ganz einfach ist. Frisch Verliebte leben in ihrer ganz eigenen Welt und es dauert immer etwas, bis sie wieder in unserem Universum angekommen sind.“
„Du sagst es!“, stöhnte Scorp. „Sie ist eine ganz andere Person!“

Louis schnaubte belustigt. „Jetzt übertreibst du aber!“
„Von wegen!“, erwiderte Scorp, „du weißt doch, wie toll sie malen kann, oder? Dieses Herbstbild zum Beispiel, das hatte es echt in sich! Aber jetzt kritzelt sie nur noch dumme Herzchen auf ihr Pergament, in die sie dann ihren und Constantins Anfangsbuchstaben hinein schreibt! So was typisch mädchenhaftes war nie ihr Ding und jetzt sind ihre ganzen Unterlagen voll mit den Teilen! Dann muss sie ständig so unkontrolliert lächeln... die Violetta, die ich kannte, hatte sich und ihre Mimik im Griff aber davon kann man jetzt wirklich nicht sprechen! Sie isst kaum etwas, ist unkonzentriert, vergesslich und das Schlimmste ist; sie hat bloß noch ein Thema! Constantin hier und Constantin da! Das macht mich irre!“
Louis lachte. „Wenn es so schlimm ist, solltest du vielleicht mal mit ihr reden! Ihr müsst nicht alles ertragen, nur weil sie in so einem Ausnahmezustand ist. Das kann auch anstrengend sein.“
Scorp seufzte. „Ich kann nicht. Denn immer, wenn ich den Mund aufmache, um sie – nun ja – zurecht zu weisen, dann fällt mir ihr strahlender Blick auf... sie sprüht nahezu vor Glück. Und das kann ich ihr einfach nicht madig machen. Und den anderen geht’s genauso.“ Louis schmunzelte und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich hoffe, Violetta weiß zu schätzen, was sie an euch hat.“

Sie betraten die Mannschaftsunterkünfte, rissen die Tür zu ihrer Kabine auf – und bemerkten im selben Moment, dass sie störten. Grace und Harvey Beddingfield standen eng umschlungen mitten im Raum und knutschten. Und zwar nicht so zaghaft und harmlos wie Violetta und Constantin immer, sondern leidenschaftlich und ungestüm. In Scorp machte sich lähmendes Entsetzen breit. Nie im Leben hatte er Grace so gesehen. Harveys Hände hatten sich in ihrem Haar vergraben und ihre lagen genau auf seinem - „Tut mir ja Leid, die Zweisamkeit zu stören aber ...“, sagte Louis mit klarer Stimme und die beiden sprengten erschrocken auseinander. „Oh, Louis, Scorp... was macht ihr denn hier?“, fragte Grace kurzatmig. Rasch strich sie sich ein paar Mal durch die Haare. „Wonach schauts denn aus?“, grinste Louis und hielt seinen Besen empor.

„Training, ja, klar“, entgegnete Grace aufgewühlt und ihr konfuser Blick streifte Scorpius, der sie noch immer anstarrte. Louis räusperte sich und trat in die Kabine, um sich umzuziehen. „Wie lang geht das denn schon mit euch Zweien?“, wollte er wissen und stellte diese Frage so nebenbei, als handle es sich dabei lediglich um das Wetter.
„N' paar Wochen“, murmelte Harvey, der offenbar ebenso beschämt war wie Grace. „Na dann...“, Louis schaute zu Scorp hinüber und lachte, „komm schon, Scorpius, oder wir sehen die Hand vor Augen nicht mehr, noch ehe wir mit dem Training begonnen haben!“
„Ja... sicher“, nuschelte Scorp und setzte sich endlich in Bewegung. Eins war klar; diesen Schock musste er erst mal verdauen. Und das tat er am Besten mit einer auspowernden Trainingseinheit!

Als er neunzig Minuten später schlammbespritzt und bis auf die Unterhose durchnässt im Gemeinschaftsraum ankam, entdeckte er seine Freunde um einen der Tische versammelt. Er ging hinüber und grinste, als Connor ihn entgeistert ansah. „Habt ihr euch 'ne Schlammschlacht geliefert?“, fragte er und rollte etwas zusammen, das aussah, wie ein Brief.
„Vielleicht mit den Klatschern ja“, grummelte Scorpius.
„Schon mal aus dem Fenster gesehen, Connor?“, bemerkte Kairi trocken, „es regnet. Und ich gehe mal davon aus, dass das Quidditchfeld eine einzige Schlammkuhle ist.“ Scorpius bestätigte dies nickend.
„Was du für Wörter kennst“, staunte Connor, „nicht schlecht für die kurze Zeit, seit du hier bist!“
„Also bitte“, Kairi warf ihr Haar zurück, „ich hatte auch schon vorher in der Schule Englisch.“
Connor wollte etwas erwidern – gewiss nichts allzu freundliches – doch ein lauter Nieser Seitens Scorpius hinderte ihn daran. „Heul mir bloß nicht die Ohren voll, wenn dich wieder eine Erkältung erwischt!“, murrte Connor und nestelte an dem gerade zusammen gerollten Pergamentbogen herum. Scorpius ignorierte seine Bemerkung und deutete mit einem Nicken auf den Brief: „Für wen ist der denn? Hast du nicht gerade erst Post bekommen?“
„Und auf Post antwortet man gewöhnlich, oder?“, erwiderte Connor schnippisch.

Scorpius hob beide Augenbrauen empor bis zum Haaransatz. Da stimmte doch etwas nicht...
„Oh nein, nicht der schon wieder“, stöhnte Kairi und sammelte eilig ihre Sachen zusammen. „Wer?“, merkten die Jungen und sogar Violetta auf, die zuvor noch mit träumerischen Blick in ganz anderen, gedanklichen Spähren umher gewandert war. „Fabrice Sterling“, spuckte Kairi hervor und stopfte alles hastig in ihre Tasche, „der will mir die ganze Zeit helfen... bei den Hausaufgaben, Wegfindungen zu irgendwelchen Klassenzimmern oder Zauber, deren Aussprache ich noch nicht einwandfrei beherrsche. Keine Ahnung, was er sich jetzt schon wieder ausgedacht hat!“ Sie hüpfte vom Stuhl, rief den Jungen ein rasches: „Bis später!“ zu und war schon zum Ausgang geeilt. Scorpius skeptischer Blick blieb an Fabrice enttäuschten Gesichtszügen hängen.

„Na toll“, brummte Connor verstimmt, „bin ich denn der Einzige, der bei dem großen V-Thema auf der Strecke bleibt?“ Scorpius blinzelte verwirrt. „Mir geht’s doch auch so!“
„Ach ja?“, erwiderte sein bester Freund verdrossen und nickte zur anderen Seite des Gemeinschaftsraumes hinüber. Scorpius folgte seiner Andeutung und registrierte gerade noch, wie Floretta Cromwell blitzschnell seinem Blick auswich und so tat, als sei sie in ein Gespräch mit Nadine Robinson vertieft.
„Ich hab mitgezählt, seit deinem Auftauchen hat sie schon fünfundzwanzig Mal hergesehen... ich wette, wenn du morgen eine Valentinskarte erhältst, ist sie von ihr!“, spottete Connor. Scorpius Miene verdüsterte sich. Das war echt das Letzte, was er gebrauchen konnte... „Ich geh duschen“, grollte er und kehrte seinen Freunden den Rücken zu.

Nach der Dusche ließ Scorp sich aufs Bett fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Dieses ganze V-Thema, wie Connor es gerade treffend umschrieben hatte, ging ihm langsam aber sicher auf den Keks. Er selbst hatte schon genug mit Hausaufgaben und dem Quidditchtraining zu tun und jetzt auch noch das... Violetta, Grace und Harvey, und jetzt auch noch dieser Fabrice, der scheinbar auf Kairi stand... waren denn hier alle verrückt?! Scorpius biss sich auf die Unterlippe... Keiras schönes Gesicht tauchte vor seinem Inneren Auge auf. Sie war toll und es machte ihn wahnsinnig, dass er ihr diese Meinung nicht auch zeigen konnte... es war nicht nur die Angst vor einer Blamage, sondern auch, wie er frustriert feststellte, seine eigene Unsicherheit mit dem Ganzen.

Immerhin war mit Grace damals rein gar nichts passiert außer einen unschuldigen Wangenkuss, der rein freundschaftlich gewesen war. Außerdem war Keira schon vierzehn... er hatte es einfach drauf, sich in Mädchen zu vergucken, die älter waren als er. Seufzend setzte er sich auf. Ich wette, wenn du morgen eine Valentinskarte erhältst, ist sie von ihr, schossen ihm Connors Worte durch den Kopf. Eine Valentinskarte für Keira... ob das eine Lösung war? Sie müsste auf jeden Fall anonym sein … aber, wenn er das, was er fühlte, irgendwie in Worte fassen konnte... sein Blick glitt zur Seite auf einen Haufen unbeschriebener Pergamentblätter. Ein Versuch war es immerhin wert...

Eine halbe Stunde später war er von unzähligen, zerknüllten Papierkugeln umgeben und hatte noch immer nichts Brauchbares zustande gebracht. Er setzte gerade die Feder für einen neuen Versuch auf, als die Tür aufging und Connor erschien. „Hier steckst du!“, sagte er vorwurfsvoll und ließ sich ungefragt auf Scorpius Bettkante nieder, „war das deine Rache, mich mit Violetta alleine im Gemeinschaftsraum zu lassen? Ich meine, was bitte soll ich ihr antworten, wenn sie mich zum zweihundertsten Mal fragt, ob Constantin ihr morgen wohl etwas zum Valentinstag schenken wird?“
„Hast du das auch gezählt?“, wollte Scorpius abwesend wissen. „Quatsch... aber vom Gefühl her müsste es stimmen“, antwortete Connor und gluckste. Als Scorpius nicht reagierte, stupste sein Freund ihn an. „Was machst du denn da?“

„Ich überlege.“
„Ja, du möchtest offenbar Wörter festhalten. Willst du wem schreiben? Vielleicht Maikel? Von dem hast du ewig nichts erzählt!“ Scorpius sah auf. „Nein. Nicht Maikel. Er hat seine Emailadresse geändert und mir seither nicht geschrieben – da kann ich ihm ja wohl kaum einen Brief schicken, der für ihn nun mal als Mail getarnt ist!“
„Also gut“, murrte Connor ungeduldig, „wem willst du dann schreiben?“ Scorpius fuhr sich verlegen durchs Haar. „Keira.“ „Keira – bist du bekloppt, du willst ihr doch etwa keine Valentinskarte schicken?!“ „Du hast es erfasst...“
Connor stöhnte. „Aber ich dachte, du willst gar nichts von ihr! Du findest sie toll und das war's!“
„Naja, nachdem ich Violetta und Constantin so gesehen habe...und Grace und Harvey...“
„Warte, einen Augenblick; Grace und welcher Harvey?“
„Harvey Beddingfield, unser Treiber. Sie haben geknutscht in der Umkleide, als Louis und ich gerade rein platzten“, fasste Scorpius kurz zusammen. Dass ihn Grace mit diesem Verhalten geschockt hatte, verschwieg er.

„Hmm... und das willst du jetzt auch mit Keira tun oder was?“, fragte Connor ruppig. Schlagartig wurde Scorpius Gesicht siedend heiß. So knutschen wie Grace und Harvey? Undenkbar! „Deine glühende Birne sagt mir genug!“, lachte Connor. „Neinnein, Connor, aber... also... ich würde sie einfach gerne kennen lernen, verstehst du?“
„Vor allem ihre Lippen, hmmm?“ Für diesen frechen Kommentar bekam Connor eine Papierkugel an den Kopf.
„Okay, okay aber zum Kennenlernen kannst du auch einfach auf sie zugehen und – naja – sie anquatschen.“ Scorpius verdrehte die Augen. „Geht nicht – ich krieg kaum ein Wort heraus, wenn ich sie sehe.“
„Und deswegen die Valentinskarte?“
„Ja.“
„Anonym.“
„Ja...“
„Deine Logik brauche ich nicht verstehen, oder?“
Jetzt war es an Scorp, zu stöhnen.

„Gut, mach was du willst“, sagte Connor und stand auf, „aber dabei kann ich dir echt nicht helfen.“ Er war schon im Begriff, zu gehen, als Scorpius fragte: „Für wen ist der Brief, Connor?“ Connor hielt inne und sah langsam über seine Schulter zurück. „Dabei kannst du mir nicht helfen, Scorp.“
Da war nichts Vorwurfsvolles in seiner Stimme, sondern einfach nur etwas... unsagbar Trauriges. Scorpius schaute traurig zurück. „Aber...“
„Ich erzähl es dir, versprochen. Aber erst mal muss ich selbst damit klar kommen... okay?“
Scorpius nickte. „Okay.“
Connor runzelte nachdenklich die Stirn. „Dieser Streit mit Violetta, der war wirklich total dumm... mein Problem ist natürlich etwas anderes, aber... dadurch verstehe ich sie... weißt du, sie hat doch auch geschrieben, dass sie erst mal damit zurecht kommen musste, ehe sie... uns davon erzählt.“ „Ja, stimmt.“
Connor bis sich auf die Unterlippe. „Bis später.“
„Bis später“, sagte Scorpius und sah seinem Freund gedankenversunken hinterher.

Als Scorpius mit Connor, Kairi und Violetta am nächsten Morgen die Große Halle betrat, war es in dieser lauter als gewöhnlich. Scorpius hatte so das Gefühl, dass das vor Allem an den Mädchen lag, die besonders aufgeregt schienen und deutlich vernehmlich miteinander schnatterten.
„Boah, ich krieg Kopfweh“, maulte Connor.
„Lasst uns schnell frühstücken und dann verschwinden“, schlug Kairi vor und die Jungen stimmten ihr zu.
In dem Moment tauchte Constantin auf und drückte Violetta einen Kuss auf die Lippen, der definitiv über einen 'Guten-Morgen' – Kuss hinaus lief. James Potter pfiff anerkennend auf zwei Fingern. Connor machte sich augenverdrehend auf zum Hufflepufftisch, ohne auf die beiden Turteltauben zu warten. Scorpius und Kairi setzten ihm nach.

„Morgen“, begrüßte sie Oliver an seinem Stammplatz. „Scorp, die sind für dich!“ Er hielt ihm eine Hand voll Karten entgegen und konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen, während Connor vor Lachen brüllte.
„Ich will die gar nicht haben“, wehrte Scorpius ab und ließ sich neben dem Ravenclaw nieder.
„Was denn, Scorpius, du hast Valentinskarten erhalten? Nein, wie putzig!“, spottete Ryan und lachte.
„Bist du neidisch?“, fragte Kairi ihn nüchtern.
Ryan verzog das Gesicht. „Worauf denn bitte? Ein paar kindische Gedichte von kindischen Mädchen? Nein, danke!“
Er wandte sich ab.
„Voll ins Schwarze getroffen“, gackerte Connor, als auch Violetta mit Anhang bei ihnen eintraf.
Oliver riss eine Karte in die Luft und überreichte sie mit theatralischer Miene an die verwunderte soeben Erschienene: „Für dich, Vi!“
Violetta bedachte Constantin mit einem Blick.
„Das hätte jetzt doch nicht Not getan!“
Constantins Blick war auf die Karte geheftet und sah alles andere als freudig aus: „Die ist nicht von mir! Ich wusste gar nicht, dass ich einen Kontrahenten habe!“
Connor lachte und lud sich eine Ladung Pfannkuchen auf den Teller, während Violetta die Valentinskarte in ihre Tasche gleiten ließ, ohne sie anzusehen.
„Dann will ich sie auch gar nicht lesen!“, entschied sie, woraufhin sich Constantins Miene augenblicklich aufhellte.

Connor schluckte einen dicken Bissen Eierkuchen hinunter und fragte in die Runde: „Was haben wir heute nochmal?“
Violetta antwortete bereitwillig: „Zaubertränke -“, Scorpius stöhnte, „-Muggelkunde -“, nun stöhnte Connor, „-Doppelstunde Zauberkunst, Pflege magischer Geschöpfe -“
„- Bei dem nasskalten Wetter? Großartig...“, unterbrach sie Kairi, „-und Zaubereigeschichte“, endete Violetta mit genervter Stimme. „Hast du den Aushang am Schwarzen Brett nicht gelesen, Vio?“, fragte Constantin prompt erstaunt. „Vio?“, wiederholten Scorp, Connor und Olli ungläubig jedoch im Rückstand, sodass es wirkte, als gäbe es ein Echo mit gleichbleibender Lautstärke.
Kairi versteckte ihr Schmunzeln hinter ihrer Kaffeetasse. Violetta ignorierte die Reaktionen ihrer Freunde und entgegnete gelassen: „Nein. Was meinst du?“
„Heute haben alle Stufen nur bis 14:15 Uhr Unterricht... dafür gibt es heute Nachmittag eine Sondergenehmigung für den Hogsmeadeausflug.“
Violettas Lippen formten ein stummes „Oh!“.

Constantin beugte sich noch ein wenig vor und raunte:
„Das heißt: wir können unser verpasstes Date nachholen!“
Nun errötete sie, was Scorpius zum Grinsen brachte.
„Was? Aber Violetta – du hattest uns doch versprochen, beim nächsten Hogsmeadeausflug mit uns runter zu gehen!“, rief Connor empört.
„Das ist nicht unser nächster Hogsmeadeausflug, das ist eine Sondergenehmigung, Connor“, erwiderte Violetta brüsk. Sie wandte sich an Constantin: „Das wäre sehr schön.“
„So einfach wird man abserviert“, sagte Ryan höhnisch an Connor gerichtet, woraufhin dieser missmutig schnaufte.

Scorpius hatte gehofft, dass das V-Thema – in diesem Fall der Valentinstag mit all seinen Folgen - mit dem Frühstück erledigt sei, doch da hatte er sich getäuscht. In Zaubertränke sollten sie sich mit den unterschiedlichsten Liebestränken und deren Bestandteilen auseinandersetzen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten schriftlich tabellarisch niederschreiben (einen der Tränke zu brauen, sei in Hogwarts verboten, betonte Professor Warrington) und in Muggelkunde machten sie einen Abstecher zu den größten Muggel - Dichtern, die die Liebe zum Thema hatten. Als Floretta ihnen mit ziegelrotem Kopf vor dem Zauberkunst-Klassenzimmer in den Weg trat, war Scorp sich sicher, dass dieser Tag zu den unbeliebtesten gehören würde, die er je erlebt hatte.

„Hi, Scorp“, hauchte sie und biss sich auf die Unterlippe.
Auf Connors Gesicht breitete sich ein diebisches Grinsen aus.
„Hi“, brummte Scorp wenig begeistert.
„H-Hast du meine Valentinskarte gelesen?“, fragte Floretta. „Bin noch nicht dazu gekommen“, entgegnete Scorpius, was Floretta zu einer unschönen Grimasse verleitete. Violetta und Kairi wechselten einen Blick.
„Ja, also... du hast den Aushang am Schwarzen Brett bestimmt auch gesehen, oder?“, wollte Floretta wissen und trat dabei nervös von einem Bein auf das andere.
„Musst du auf Klo?“, fragte Connor, der sich das Lachen nur mit Mühe verkneifen konnte. Floretta warf ihm einen bösen Blick zu. „Nein!“, sagte sie schneidend und wandte sich abwartend an Scorp, „also?“
„Äh -“
„- Es geht um den Hogsmeadeausflug“, erklärte Floretta eilig, „heute wurde er ausnahmsweise genehmigt und, ähm, du willst bestimmt hin und da dacht' ich mir, wir können zusammen gehen!“

„Äh, ja“, murmelte Scorp überfordert, was er umgehend bereute, als ihn vier überraschte und ein freudig-glänzendes Augenpaar anblickte. „Super!“, strahlte Floretta und erst jetzt bemerkte Scorpius, was er da angerichtet hatte. Panisch versuchte er, einen Ausweg zu finden – doch noch bevor er den Mund aufmachen und seine Aussage auf den ersten Teil ihres Satzes – nämlich den, dass er ins Dorf gehen wollte – beziehen konnte, hatte sie sich schon fröhlich winkend verabschiedet und war ins Klassenzimmer davon gehüpft. Der Erste, der anschließend etwas sagte, war Connor: „Ich denk, du stehst auf Keira?“
„Was?!“, rief eine helle Mädchen- und eine dunkle Jungenstimme, während Kairis rechte Augenbraue salopp in die Höhe sprang. Scorpius stöhnte.

Völlig angeschlagen von einer langatmigen Erklärung bezüglich Keira und Olivers niederschmetternder Feststellung („Tja, tut mir Leid, das sagen zu müssen, aber da kommst du jetzt nicht mehr raus! Nicht, ohne Floretta das Herz zu brechen!“) wurde Scorpius schließlich von Professor Chang in das Klassenzimmer gescheucht. Er begegnete Florettas glühendem Blick, die ihn mit erdbeerrotem Gesicht anlächelte, und ließ sich seufzend neben Connor nieder, der zwischen Belustigung und Mitleid zu schwanken schien. Scorp hoffte nur, dass das Mitleid ihm galt. So frustriert hatte er sich selten gefühlt. „Heute üben wir den Aufmunterungszauber!“, verkündete die Professorin und Connor prustete los. „Sieh es mal so“, flüsterte er Scorpius ins Ohr, „den kannst du heute wirklich gut gebrauchen!“

*


„Louis!“, rief Scorpius, sobald er den Blondschopf im Gemeinschaftsraum entdeckt hatte und kam eilig auf ihn zu.
Er sah fragend auf. „Ja?“
„Du musst mir helfen!“, bestimmte Scorp und zerrte Louis aus seinem Sessel, „komm mit!“
Er führte ihn in seinen Schlafsaal und drehte sich mit ernster Miene zu ihm um. „Was ist denn passiert, Sportsfreund?“, wollte Louis verblüfft wissen.
„Ich gehe gleich mit Floretta Cromwell nach Hogsmeade!“
„Na – dann... herzlichen Glückwunsch?“
Scorpius verdrehte die Augen: „Das ist ein Missverständnis!
Ich will überhaupt nicht mit ihr gehen! Weder nach Hogsmeade, noch – du weißt schon! Mit ihr zusammen sein.“
„Oh...“, Louis nickte verstehend.
„Olli sagte, ich komm da jetzt nicht mehr raus, ohne sie zu verletzen... und sie freut sich so, verdammt!“, fluchte Scorp und schlug mit der Faust in seine Hand. „Fällt dir nicht noch eine Möglichkeit ein, wie ich das wieder gerade biege, ohne dass Floretta in Tränen ausbrechen muss?“
„Das ist wirklich keine einfache Situation!“, seufzte Louis und kratzte sich am Hinterkopf. „Also... ich habe da so eine Idee, aber dafür musst du die Zähne zusammen beißen und sie treffen.“

Scorp stöhnte: „Dann wird doch alles noch viel schlimmer! Dann denkt sie wahrscheinlich, wir wären ein Paar und -“ Er stockte und schluckte. „Dann will sie mich küssen oder so!“ Louis schmunzelte triumphierend.
„Nicht, wenn du dich heute vollkommen unmöglich benimmst!“ „Was?“, verwirrt runzelte Scorp die Stirn.
„Naja – du musst dich heute verstellen – ein Junge sein, mit dem kein Mädchen freiwillig ihre Zeit verbringen will. Du bist taktlos, rülpst beim Essen, unterbrichst sie, wenn sie dir gerade etwas erzählt -“ „- Ich soll Connor nachahmen?“, fasste Scorpius ungläubig zusammen. Louis gluckste.
„Hm, naja, das kommt schon hin! Gut wäre es auch, wenn du nur über Quidditch faselst! Als wäre das das Einzige, was dich interessiert! Das langweilt Mädchen schnell! Frag sie bloß nichts über sie – du willst absolut nichts von ihr wissen! Wenn du hingegen wirklich an ihr interessiert wärst, sähe das anders aus.“
„Okay... noch irgendwelche weiteren Tipps, die du mir mit auf den Weg geben kannst?“
„Bestell für sie mit und lass sie nicht selbst entscheiden. Vergrabe deine Hände immer tief in deinen Hosentaschen, damit sie nicht deine Hand nehmen kann. Spuck auf den Gehweg. Helf ihr nicht aus der Jacke. Trag eine unmögliche Kleiderkombination. Und was ebenfalls gar nicht gut ankommt: schau anderen Mädchen hinterher!“
Scorpius atmete tief durch.
„Dann hoffe ich mal, dass das klappt! Hilfst du mir bei meinem... Outfit?“ Louis grinste: „Klar doch!“

„Louis – du bist der Größte!“, Connor hielt sich krampfhaft am Bettgestell fest, um nicht zu Boden zu fallen und lachte aus vollem Hals. Scorpius blickte unglücklich in den Spiegel.
„Ich fühl' mich affig“, grummelte er.
Er trug einen orangefarbenen Schal, eine pinke (zu kleine) Mütze von Violetta, eine gelb-grüne Winterjacke von Connor, die dementsprechend zu weit war, eine violette Hose und rote Turnschuhe, aus denen weiße Sportsocken heraus schauten. „Willst du Floretta mit den mildesten Mitteln loswerden oder nicht?“, erwiderte Louis ungerührt.
Scorpius seufzte. Das war Louis Antwort genug.
„Und denk dran, was ich dir gesagt habe! Dann bist du sie bald los!“
„Ich soll mich wie Connor benehmen“, wiederholte Scorp und rächte sich somit für Connors Auslachen. Dieser warf ihm einen ärgerlichen Blick zu.
„Da ich den Meister der Ungehobelten drei Jahre studieren durfte, müsste das ein Kinderspiel sein!“, fügte Scorpius grinsend hinzu und zwinkerte Connor zu, der beleidigt die Arme verschränkte.
Louis lachte: „Alles klar! Ich gehe runter und du kommst gleich nach, in Ordnung? Vermutlich wartet sie vor dem Ausgang auf dich.“ Louis klopfte Scorpius aufmunternd auf die Schulter und verließ den Schlafsaal.
„Viel Glück“, sagte Connor steif, „ich freu mich schon auf deine Erzählung!“ und auch er folgte dem Vertrauensschüler hinaus. Jetzt war Scorpius alleine. Nervös betrachtete er sein Erscheinungsbild und versuchte, sich Mut zuzusprechen.
„Mein Gott, wie soll das denn werden, wenn ich erst mit jemandem ausgehe, den ich wirklich mag?“, fragte er sich leise.

Florettas Blick war himmlisch! Scorpius musste sich sehr zusammennehmen, um nicht loszuprusten, als sie ihn völlig entgeistert musterte. Doch dann überging sie seine Kleiderkombi ohne eine Bemerkung zu machen und strahlte ihn stattdessen so hoffnungsvoll – freudig an, dass ihm seine Belustigung verging.
„Hi, Scorp!“, säuselte sie und klimperte mit ihren Wimpern. „Hallo“, sagte Scorpius nüchtern. Sie lächelte ihn an.
„Wollen wir?“
„Ähm, klar!“
Er ließ ihr den Vortritt und folgte ihr hinaus. Bereits auf dem Weg zum Portal fühlte er sich überfordert. Was erwartete sie von ihm? Sollte er schon jetzt ihre Hand nehmen? Ihm fiel ein, was Louis gesagt hatte und rasch stopfte er sich seine Hände in die Jackentaschen. Schweigend traten sie hinaus und machten sich auf den Weg nach Hogsmeade. Doch Floretta fand schnell ein Thema, das sie ihm mitteilen wollte: Frisuren. Offenbar kannte sie sich da aus und so musste Scorpius sich alles mögliche anhören vom einfachen Pferdeschwanz („Stinklangweilig!“, war Florettas Kommentar), bis hin zum Französischem Zopf („Viel hübscher – und anspruchsvoll! Den trage ich übrigens gerade!“).

Scorp zermarterte sich das Hirn, wie er es schaffen könnte, auf Quidditch umzuschwenken aber ihm fiel nichts ein. Stattdessen rotzte er auf den Gehweg, als niemand sonst da war (und ekelte sich dabei vor sich selbst) und sah so desinteressiert aus wie möglich.
„Wir sind da!“, unterbrach Floretta irgendwann ihren Monolog. „Wo wollen wir hin?“, fragte Scorp etwas ratlos.
„Wie wär's mit Madam Puddifoots Café ?“, fragte Floretta hoffnungsvoll. Ihm schwante Übles. Doch er wusste nicht, wie er jenes Übel hätte abwenden können, also zuckte er nur stumpf die Schultern, was seiner Begleitung zu genügen schien.

„Wir sind da!“, sagte Floretta und öffnete die Tür, Scorp auf den Fersen. Ihm sackte ein Klumpen von der Größe eines Quaffels in den Magen. Nie zuvor hatte er ein kitschigeres Café gesehen. Und es war vollgestopft mit Pärchen, die sich anschmachteten. Wie in einem Alptraum. Das einzig Gute war, dass Violetta und Constantin offenbar nicht hier waren, womit sie einerseits Geschmack bewiesen und andererseits seinen verkorksten Versuch, Floretta mit milden Mitteln abzuwimmeln, nicht beobachten konnten.
„Dort hinten ist noch ein freier Tisch!“, rief Floretta, hakte sich kurzerhand bei ihm unter (da seine Hand ja noch immer nicht zu sehen war) und zog ihn zum letzten, freien Tisch hinüber. „Was für ein Glück!“, säuselte Floretta.
„Ja...“, antwortete Scorpius gedehnt, „total.“
Er zog sich die Mütze vom Kopf und die Jacke aus und brachte damit den steinalten, blauen Wollkragenpullover zum Vorschein, der ihn schon die ganze Zeit nervte, weil er so kratzig war. Wie viel leichter wäre es gewesen, Floretta einfach zu sagen, was Sache war, dachte Scorpius frustriert und verfluchte Louis und seine Idee, als er sich niederließ.

Er war so in Gedanken versunken, dass er Florettas enttäuschten Blick nicht bemerkte, die offenbar erwartet hatte, dass er ihr die Jacke ausziehen und ihr den Stuhl zurück schieben würde. Als sie beide saßen, musterte Floretta sein Oberteil. „Scorp, entschuldige, aber du brauchst dringend ein paar modischere Winterklamotten! Bekommst du so wenig Taschengeld? Dein Vater ist doch reich, oder?“
„Ich interessiere mich mehr für anderen Kram“, brummte er. „So? Zum Beispiel?“, fragte Floretta lächelnd. Ehe er antworten konnte, kam eine Bedienung und fragte nach ihren Wünschen. „Zwei Kaffee, bitte“, antwortete Scorp hastig, was Floretta wie geplant das Lächeln von den Lippen wischte.
„Kommt sofort!“
„Zum Beispiel Quidditch“, sagte Scorpius nun an Floretta gewandt und dann kramte er alles aus seinem Oberstübchen hervor, was er je über Quidditch gelesen oder gehört hatte. Tatsächlich trat die Wirkung seines Sportgequatsches bald ein – Florettas Blick wurde trübe und schweifte mehr und mehr zum Fenster hinaus. Ihre Kaffeetasse war schneller leer als seine, wohl, weil sie eine Beschäftigung suchte, um nicht vor Langeweile einzugehen. Er schmunzelte still in sich hinein.

In diesem Moment kam ein Pärchen an ihnen vorbei und das Mädchen wandte den Blick und sah ihn an – ihm blieb vor Schreck das Herz stehen und er verhaspelte sich in seinem Satz – es war Keira! Er starrte ihr nach, sah, wie der Typ, der ihm irgendwie bekannt vorkam, an ihrer Seite ihre Hand hielt und ein Kloß, nein, ein gigantischer Brocken, setzte sich in seinem Hals fest. Und er hatte ihr auch noch eine Valentinskarte geschrieben! Er wandte sich um, um ihnen nachzusehen. Der Kerl hielt ihr die Tür auf und folgte ihr dann hinaus in den leichten Nieselregen, der sie bald verschluckte.

„Scorp!“, drang die entrüstete Stimme eines Mädchens wie durch Watte zu ihm hindurch und etwas Lauwarmes wurde über seinen Hinterkopf geschüttet.
„Was?!“, fragte er benommen und spürte, wie ihm das Nasse in den Kragen lief. Floretta hatte noch seine Kaffeetasse in der Hand und ihr Blick war tränenbenetzt.
„Wieso zum Teufel gehst du überhaupt mit mir aus, wenn du dich doch gar nicht für mich interessierst?!“, wollte sie aufgebracht wissen. Er öffnete den Mund, doch in seinem Kopf herrschte gähnende Leere. Floretta knallte die Tasse mit solcher Wucht auf den Tisch, dass sie einen Riss erhielt, sprang auf, zerrte ihren Mantel von der Stuhllehne und rauschte hinaus. Scorpius lehnte sich zurück und schloss die Augen.
Er fühlte sich grässlich.

*


-Violetta-

„Ich weiß gar nicht, was du hast, die rosafarbene Pudelmütze stand dir doch ausgezeichnet! Viel besser als Scorpius!“
Sie schmunzelte. „Constantin... sie war mir zu klein und außerdem ist das nicht meine Farbe! Und du weißt, wofür Scorp sie gebraucht hat... ich frage mich, ob sein – oder besser Louis Plan – aufgeht.“ Sie trank einen Schluck Kakao und schaute nachdenklich aus dem Fenster, von dem die Regentropfen perlten. Furchtbares Wetter.
„Ziemlich fies, dieser Plan“, antwortete Constantin, „und er könnte Scorpius Ruf ganz erheblich ruinieren. Wenn er jemals ernsthaft an einem Mädchen interessiert ist und dieses dann durch Floretta erfahren sollte, wie er so drauf ist...“
Sie schaute ihn wieder an und lachte ihm ins Gesicht: „Ach, Unsinn! So schnell wird das nicht passieren. Bisher hatte er nur Schwärmereien und bis er sich ernsthaft verliebt, ist diese Geschichte heute Schnee von gestern.“
Constantin zuckte die Schultern und schob sich das letzte Stück Erdbeerkuchen mit der Gabel in den Mund.
„Wie du meinst. Lass uns nicht weiter über ihn reden.
Viel wichtiger ist die Frage, was du gleich noch machen möchtest?“
„Naja, Dad hat mich gebeten, einen Satz Adlerschreibfedern für ihn zu kaufen, deswegen wäre es nett, wenn wir nochmal bei Schreiberlings reinschauen könnten. Außerdem würde ich gerne noch ein paar Süßigkeiten beim Honigtopf besorgen.“
„Kein Problem, Süße.“ Constantin hob die Hand.
„Hey! Können wir zahlen?“

Violetta war bester Laune. Nicht mal das Wetter konnte ihr Glück trüben. Mit Constantin Hand in Hand zu den Läden spazieren zu können, mit ihm zu reden und ihn hin und wieder sogar kurz zu küssen – nie hätte sie gedacht, dass sie das mal tun würde. Und dass ihr das gefallen würde! Auch, wenn sie erst dreizehn war, so klopfte ihr Herz zum Zerspringen. Sie war verliebt! Und die ganze Welt sollte das wissen!
„Hallo ihr beiden!“, wurden sie begrüßt, als sie den Honigtopf betraten. Die Stimme gehörte zu James, der den Laden offenbar gerade hatte verlassen wollen. An seiner Seite stand ein blondhaariges Mädchen, das sich sofort an seinen Arm schmiegte und Violetta einen tödlichen Blick zuwarf.
„Hallo, James“, lächelte Violetta und spürte, wie Constantins Griff um ihre Hand fester wurde. Die Jungen nickten sich zu. „Ich würde Kürbispasteten empfehlen“, riet James augenzwinkernd, „die sind einsame Spitze!“
„Danke, Lakritz Zauberstäbe habe ich lieber“, erwiderte Violetta. James zuckte die Schultern.
„Freut mich übrigens für dich, dass sich das Gerede über dich langsam einzustellen scheint. Ich weiß genau, wie nervig das sein kann!“
„Bis zur nächsten Vision“, seufzte Violetta, „dann fängt bestimmt alles von vorne an...“

„James...“, begann seine Begleiterin, aber er ignorierte sie und entgegnete stattdessen Violetta: „Ach was, ich sag dir, das Interesse legt sich. Sonst spreche ich mal ein Machtwort! Diese Nervensägen haben nämlich keine Lust, Opfer meiner Streiche zu werden!“ Er grinste höhnisch.
„Danke, das ist ein wirklich liebenswertes Angebot!“, lachte Violetta. James verbeugte sich elegant: „Für eine Dame wie Euch...“ Constantin räusperte sich vernehmlich und die Blondine hustete gekünstelt und bedachte Violetta mit einem Blick, der sie gleichsam aufspießte.
„Gut, James... ich wünsche euch noch viel Vergnügen!“, beendete Violetta das Gespräch, ehe alles noch in einem Desaster endete. „Ebenso“, antwortete James, hob grüßend die Hand und ging hinaus, mit der Blondine am Arm, die einer Menschlichen Klette zu ähneln schien.
Constantin schnaufte. „Er ist so ein arroganter Arsch! Was findest du nur an ihm?“ Violetta sah ihn überrascht an.
„Ich finde gar nichts an ihm! Du weißt doch, dass das kein Date war...“
„Nach dem, was da gerade ablief, kann ich das schwer glauben!“, murrte er. Violetta verdrehte die Augen.
„Was habt ihr nur alle mit James? Allein die Vorstellung, dass aus uns mal ein Paar wird, ist absurd! Er ist zwei Jahre älter als ich und – da stimme ich dir zu – ein Macho! So. Jetzt lass uns ihn vergessen und stattdessen die Lakritz Zauberstäbe suchen, okay?“ Sie gab Constantin einen raschen Kuss und wollte sich abwenden, doch er hielt sie zurück und sah ihr tief in die Augen. „Okay“, sagte er inbrünstig, beugte sich vor und küsste sie mit allem, was er zu geben hatte. Ihr stockte der Atem und für einen kleinen Augenblick vergaß sie die Welt um sie herum. Zumindest, bis sie von einer barschen Stimme rüde aus diesem Traum geworfen wurde: „Hey, ihr beiden, ihr steht im Weg! Zieht Leine!“

*


-Connor-

Das war das erste Mal, seit er sich erinnern konnte, dass er etwas anderes interessanter fand, als das Abendessen. Dieses stand zwar schon bereit, aber er hatte sich nur spärlich aufgefüllt und sein Blick schweifte immer wieder zur Tür der Großen Halle. „Sie kommen bestimmt gleich!“, versuchte Oliver ihn zu beruhigen (dabei hatte Connor beobachtet, dass auch er hin und wieder zur Tür schielte!). Wie aufs Kommando tauchten Violetta und Scorpius in dem Moment auf. Scorpius sah müde und abgekämpft aus, bei Violetta hingegen strahlte das Glück aus jeder Pore... beneidenswert.
Connor seufzte.
Als die beiden sie erreicht hatten, fragte Olli grinsend: „Und, wie war's?“ Scorp und Violetta antworten gleichzeitig:
„Frag nicht!“,
„Wunderbar!“
Sie sahen sich an und Connor brach in Gelächter aus.
Die anderen taten es ihm nach – nur bei Scorpius reichte es lediglich für ein schiefes Grinsen.

TBC

So, das war's mal wieder. Ich bin gespannt, was ihr zu sagen habt ;) Bis zum nächsten Mal!

Eure Schwesterherz


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