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Fanfiction

Scorpius Malfoy - Die Rache des Xiong Wang - Acht Briefe

von Schwesterherz

Fröhliche Weihnachten! :)

Kapitel 14

Acht Briefe



-Violetta-


Als sie bemerkte, dass sich jemand neben ihr niederließ, zuckte sie zusammen und sah auf. Es war Janelle, die ihr vorsichtig zulächelte. „Ich habe mitbekommen, was vorgefallen ist... willst du darüber reden?“ Violetta wischte sich mit dem Ärmel ihres Umhangs über das Gesicht und zuckte die Schultern. Janelle sah das offenbar als Aufforderung, denn sie sagte: „Deine Freunde verhalten sich gerade bescheuert – aber ich bin mir sicher, dass ihr euch auch wieder versöhnen werdet. Weißt du, als Louis und ich uns letztes Jahr getrennt hatten, hatten wir auch eine Zeit lang nur gestritten... dann hatten wir uns ignoriert aber irgendwann war uns das zu blöd geworden – immerhin hatten wir uns beide vermisst – als Freund. Also haben wir uns ausgesprochen und seither verstehen wir uns so gut wie eh und je. Ich bin mir sicher, dass Scorpius und den anderen deine Freundschaft mehr bedeutet als die Tatsache, dass du deine Seherbegabung vor ihnen verheimlicht hast. Und falls nicht -“, sie stand auf und hielt Violetta die Hand hin, um ihr ebenfalls hoch zu helfen, „sind sie keine einzige deiner Tränen wert. Okay?“ Violetta lächelte schwach und ließ sich aufhelfen. „Okay“, erwiderte sie und atmete kurz tief durch. „Danke.“ Janelle öffnete die Tür und sah Violetta freundlich an: „Kein Problem! Komm. Wir kümmern uns jetzt um Dinge, die wirklich wichtig sind!“

Violetta war so vertieft in ihre Arbeit, dass sie gar nicht registrierte, wie die anderen nach und nach eintrudelten. Als eine bekannte, männliche Stimme sagte: „Du weißt aber schon, dass du eine Kurzgeschichte schreiben sollst, oder?“ fuhr sie erschrocken zusammen. „Du hast es echt drauf, mir einen Schrecken einzujagen“, murmelte sie und schielte auf den Platz neben sich, auf dem sich Constantin niedergelassen hatte. Er hob die Hände: „Verzeihung, das war keine Absicht.“ „Das kommt mir doch alles stark bekannt vor“, erwiderte sie, konnte sich ein Lächeln aber nicht länger verkneifen. Damit er dieses nicht sah, wandte sie sich ab – und sah, wie Shirley sie beobachtete.

Sie wunderte sich, ging aber nicht weiter darauf ein, sondern schaute Constantin ins Gesicht und fragte: „Wie weit bist du denn?“ „Es braucht noch eine Überarbeitung – aber die würde ich gerne mit dir zusammen in den Ferien vornehmen... wie sieht's aus?“ Sie nickte: „Ja, ich, ähm, ich bleibe... aber glaube nicht, dass das nur an dir liegt!“ Bevor er etwas antworten konnte, ergriff Janelle vom Lehrerpult aus das Wort: „Schön, dass ihr alle her gefunden habt. Ich denke, euch ist bewusst, wie wichtig dieses letzte Treffen ist, da wir uns zwei Wochen nicht mehr sehen und die nächste Ausgabe unserer Schülerzeitung direkt nach den Ferien veröffentlicht werden soll...“

Sie war zufrieden. Ihre Arbeit musste nur noch einmal über korrigiert werden und dazu hatte sie in den Ferien reichlich Gelegenheit. Zusammen mit Constantin... schmunzelnd verstaute sie ihre Unterlagen in ihrer Tasche und warf sich selbige über die Schulter. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass er es ernst mit dir meint, oder?“ Violetta wandte sich stirnrunzelnd um: „Wie bitte?“ „Constantin“, sagte Shirley und schüttelte den Kopf, „sieht in dem, was da läuft zwischen euch, garantiert nichts Ernstes. Er spielt gern mit den Mädchen... ich weiß, man sieht es ihm nicht an... treudoofe, braune Augen und ein betörendes Lächeln... ich würde dir raten, nicht darauf herein zu fallen...“ Violetta spürte, wie Zorn in ihr hoch stieg: „Du gemeine Giftschlange! Warum erzählst du solche Lügenmärchen? Constantin ist nicht so ein Kerl! Und das zwischen uns -“, sie funkelte Shirley an, „das geht dich gar nichts an!“ „Wie du meinst“, sagte Shirley gelassen, „aber behaupte nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt...“ Sie drehte sich um und verließ das Klassenzimmer. Violetta schluckte und folgte ihr langsam.

Sie hatte gerade das Ende des Korridors erreicht, da holte Delphina zu ihr auf, die demselben Haus zugehörig war wie sie und deshalb denselben Weg hatte. „Kümmere dich nicht um die doofe Ziege“, sagte sie aufmunternd, „ich denke nicht, dass Constantin irgendwelche Hintergedanken hegt, das würde nicht zu ihm passen. Und ihr seid echt süß zusammen.“ Violetta spürte, wie Hitze in ihrem Kopf aufstieg. „Noch ist gar nichts passiert!“ Delphina lachte: „Jeder, der Augen im Kopf hat, sieht, dass ihr euch mögt. Außerdem sucht ihr bei den Meetings auffällig häufig die Nähe des anderen.“ Violetta biss sich verlegen auf die Unterlippe. „Ich wusste gar nicht, dass -“
„- Das mit euch so offensichtlich ist? Doch, Süße, tut mir Leid, dass ich dich der Illusion beraube!“ Delphina lächelte.

Violetta zögerte, dann sprach sie die Bedenken, die mit Shirleys Warnung aufgeflammt waren, doch aus: „Shirley und Constantin sind im selben Haus. Vielleicht weiß sie wirklich mehr über ihn als -“ „-Shirley gehört nicht zu der Sorte von Leuten, die anderen ohne eigenen Nutzen helfen. Mit dieser Behauptung bezweckt sie etwas anderes. Mach dir keine Sorgen und lass dich einfach darauf ein, okay?“ Delphinas Lächeln und ihre Worte waren aufrichtig. Violetta beschloss, ihr zu glauben und Shirleys Warnung in den Wind zu schlagen. „Okay.“

Dieser Abend war sehr deprimierend. Violetta saß alleine in einer Ecke im Gemeinschaftsraum. Kairi war bei einer Untersuchung – Routine, wie sie ihr versichert hatte – und weil jetzt zwei Wochen kein Unterricht mehr stattfand, mussten vorerst keine Hausaufgaben erledigt werden, weshalb Violetta ein Buch aufgeschlagen hatte. Doch sie konnte sich nicht aufs Lesen konzentrieren. Im Augenwinkel sah sie Scorpius und Connor mit Leah und deren Freundinnen zusammen sitzen. Des Öfteren war schon Scorpius Lachen zu ihr herüber geschallt – meistens hervor gerufen durch einen von Connors Witzen. Es tat weh, sie so zu sehen – als würde sie ihr Streit nicht kümmern. Es schien ihnen egal zu sein, dass Violetta nicht zwischen ihnen saß. Violetta wollte gar nicht daran denken, wie trostlos dieses Weihnachtsfest ausfallen würde. Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus und lief schnellen Schrittes zur Tür, die zu den Schlafsälen führte. Sie dachte, einen Blick im Rücken zu spüren, doch als sie sich umdrehte, um die Tür zu schließen, schien Scorpius in seine Unterhaltung vertieft zu sein.

Als sie ihren Schlafsaal betrat, versuchte sie ihre Tränen zu vertuschen. Zu ihrer Verwunderung war nur Joyce anwesend, die in einen Brief vertieft war. Erst auf dem zweiten Blick erkannte Violetta Tränenspuren auf Joyces Gesicht. Irritiert hielt sie inne. Joyce, deren größtes Bestreben darin bestand, männliches Verhalten nachzuahmen, weinte? Violetta zögerte, dann sprach sie ihre ungeliebte Zimmergenossin an: „Ist alles okay?“ Joyce schreckte auf. „Was machst du denn hier?!“, fauchte sie und rollte blitzschnell ihren Brief zusammen. Dann sprang sie auf und lief Tür knallend hinaus. „Nichts für ungut“, murmelte Violetta und sah ihr stirnrunzelnd hinterher.

*


Als Violettas Wecker klingelte, hatte sie große Lust, einfach liegen zu bleiben. Scorpius und die anderen fuhren nach Hause aber sie sah keinen Sinn darin, ihnen in der Großen Halle zu begegnen, da sie sich wohl kaum von ihr verabschieden würden. Leider ließ Kairi diese Argumentation nicht gelten und als sie drohte, Violetta einen Strahl Wasser ins Gesicht zu spritzen (einen Zauber, den sie ihr zauberstablos bei ihrer letzten Einzelstunde demonstriert hatte), stand sie doch lieber auf – wenn auch schwerfällig. Als sie die Eingangshalle betraten, war diese schon voller Schüler. Während Kairi die Menge absuchte, vermied Violetta es, irgendwen anzusehen. Sie hatte auch so das Gefühl, von allen angestarrt zu werden.

„Da sind sie“, rief Kairi und zog sie mit sich. Scorpius, Oliver und Connor standen dicht gedrängt mit Leah zusammen in der Nähe des Portals. „Violetta! Gut, dass du es geschafft hast!“, freute Leah sich, die die gespannte Atmosphäre schlichtweg ignorierte. „Ich fahr nicht mit“, antwortete Violetta leise. „Du bleibst hier?“, fragte Connor verdutzt. „Hat sie das nicht gerade gesagt?“, erwiderte Kairi leicht gereizt. „Wegen dir vermutlich“, meinte Scorpius und Violetta bemerkte, dass seine Stimme irgendwie hohl klang. Sie sah auf und traf das erste Mal seit Tagen auf seinen Blick. In seinen grauen Augen lag ein trauriger Schimmer. Sie sah ihn schlucken. Doch bevor einer von ihnen ein Wort hervor bringen konnte, rief Professor Longbottom: „Es geht los!“ und alle Schüler setzten sich in Bewegung. Violetta wurde zur Seite gestoßen, und der Blickkontakt brach ab. Scorpius und die anderen wurden von der Menge fort gerissen. „Frohe Weihnachten!“, rief Leahs helle Stimme noch, dann waren sie weg, vom Schülerstrom hinaus getragen zu den wartenden Kutschen. Violetta fühlte sich elend. „Komm“, sagte Kairi sanft, „lass uns frühstücken gehen.“

-Scorpius-

Jemand klopfte an seine Zimmertür. „Scorp?“, rief sein Vater, „das Abendessen wird kalt! Wenn du nicht gleich unten bist, ist Tinkerbell beleidigt – und wir sind es auch!“ Er antwortete nicht, sondern seufzte nur. Der Streit schlug ihm schon seit Tagen auf den Magen und nun, unmittelbar vor Weihnachten, war es noch schlimmer. Trotzdem würde seine Familie enttäuscht sein, wenn er sich weiterhin so zurück ziehen würde. Also stand er auf und ging gemächlich durch sein Zimmer.

„Setz dich“, bat ihn sein Vater, als er das Esszimmer betrat. Scorp tat es und ließ sich von seiner Mutter auffüllen. Dann begann er wortlos zu essen. Er registrierte die besorgten Blicke der Erwachsenen, tat jedoch so, als würde er sie nicht bemerken. „Noch mehr Soße, Scorpius?“, wollte Narzissa wissen. Er nickte und sie tauchte den Schöpflöffel ein und goss ihm noch etwas über die restlichen Kartoffeln. „Wollen wir gleich nochmal Klavier üben?“ „Eher nicht – ich bin nicht in Stimmung.“ „Na gut. Vielleicht ja morgen.“ Er zuckte die Schultern. „Und wie waren die letzten Wochen in Hogwarts?“, fragte seine Mutter interessiert. „Gryffindor hat uns geschlagen“, sagte Scorpius mit kratziger Stimme, „wenn sie auch noch Ravenclaw besiegen, gewinnen sie den Quidditch - Pokal.“

„Noch ist nichts entschieden, auch, wenn Gryffindor momentan in der Tabelle führt“, versuchte sein Vater ihn aufzumuntern. „Albus Potter ist verflixt gut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er versagt“, erwiderte Scorp. „Es geschehen noch Zeichen und Wunder“, sagte seine Großmutter schmunzelnd. „Vielleicht“, Scorpius schob seinen Stuhl zurück, „ich bin fertig. Darf ich auf mein Zimmer gehen?“ Seine Eltern warfen sich einen Blick zu. „Wir wollten eigentlich etwas Zeit mit dir verbringen“, begann Draco, wurde jedoch von seiner Mutter unterbrochen: „Die Ferien sind noch lang genug! Gebt dem Jungen etwas Zeit für sich.“ „Also gut“, gab Astoria nach. „Danke“, sagte Scorpius, stand auf und verließ den Raum.

Er schmiss sich auf sein Bett und starrte an die Decke. Er wusste, dass die Situation nicht so bleiben musste. Er könnte Nicolas losschicken, kein Problem. Aber irgendetwas in ihm sträubte sich dagegen – es war nicht so, dass sein Zorn verraucht war – dass Violetta so etwas Bedeutsames wie ihre Seherfähigkeit vor ihm verheimlicht hatte, tat noch immer weh. Sie war seine längste und beste Freundin. Er war enttäuscht und wütend – immer noch.

Er dachte an das Gespräch mit Smith zurück, was eher einem Verhör geglichen hatte. Es war sowas von erniedrigend gewesen, dass er Smith mit seiner Ahnungslosigkeit die Wahrheit erzählt hatte und dieser ihm kein Wort abgenommen hatte. Dass Violetta jetzt in Hogwarts geblieben war, behagte Scorp überhaupt nicht. Aber sie verstand sich inzwischen ganz gut mit Kairi und außerdem ging sie so dem gemeinsamen Weihnachtsfest aus dem Weg, was traditionell in seinem Elternhaus stattfand. Noch etwas, das ihn schmerzte. Aber eigentlich konnte er ihr keinen Vorwurf machen...

*


Zarte Klaviertöne klangen durch das Anwesen der Malfoys. Sie durchfluteten die einzelnen Zimmer und berührten die Herzen der Anwesenden, denn es war ein wehmütiges Stück. Scorpius konnte es mit geschlossenen Augen spielen und deshalb bemerkte er auch nicht, wie die Tür des Esszimmers aufging und seine Großmutter den Raum betrat. Erst, als sie ihm eine Hand auf die Schulter legte, zuckte er zusammen und hörte vor Schreck auf zu spielen. „Das gehört zu den ersten Stücken, die ich dir beigebracht habe“, sagte sie. Er nickte seufzend, ohne sich zu ihr umzudrehen. Seine Finger verweilten noch immer auf den Tasten. „Willst du mir erzählen, was dich so traurig stimmt?“, fragte Narzissa ruhig.

Scorpius dachte eine Weile darüber nach – dann schwang er seine Beine über den Klavierhocker, um ihr ins Gesicht schauen zu können. „Ich weiß jetzt, was Violetta vor uns verborgen hatte... aber sie hatte es uns nicht freiwillig verraten...“ Narzissa hob die Augenbrauen und er fuhr fort: „Beim Quidditchspiel gegen Gryffindor gab es einen Angriff von einem unbekannten Wesen auf eine Erstklässlerin... der Überfall war im Schloss passiert aber es gab jemanden, der auf ihn reagierte, obwohl sie nicht am Ort des Geschehens war, sondern hoch in der Luft umher flog...“ „Violetta hatte eine Vision“, erriet seine Großmutter, „sie ist eine Seherin.“ Scorpius blickte überrascht auf. „Woher weißt du das?“ „Gibt es eine andere Möglichkeit?“ „Nun... nein – nicht, dass ich wüsste.“ Narzissa lächelte, dann wurde sie wieder ernst. „Erzähl weiter“, ermunterte sie ihn, „wurde das Untier gefasst?“

„Nein. Kairi meinte, dass Violetta sagte, es wäre eine Art Geist gewesen.“ „Kairi?“ „Die Neue mit der wir -“ „-Ich weiß, du hast in deinen Briefen von ihr erzählt. Was ich meinte war, warum hat sie euch das erzählt und nicht Violetta selbst?“ „Weil... Connor, Olli und ich ihr kurz nach dem Spektakel gesagt hatten, dass wir vorerst keinen Kontakt zu ihr wollen... wir sind sehr enttäuscht und wütend, ich meine – Visionen, das ist was völlig Elementares und sie sagte uns nichts!“ Narzissa hob abermals die Augenbrauen. „Eure Kränkung über ihre Verschwiegenheit in allen Ehren, Scorp, aber das ist absolut zweitrangig, wenn gerade in diesem Moment ein geisterhaftes Monster sein Unwesen treibt! Was wäre denn gewesen, wenn Violetta keine Vision gehabt hätte? Dann wäre das Mädchen erst Stunden später gefunden worden und vielleicht wäre es dann zu spät gewesen! Gerade jetzt sind Violetta, Kairi und die anderen in unmittelbarer Gefahr und ihr? Ihr sprecht nicht mehr mit ihr, weil sie euch nicht in etwas derart Privates und Neues eingeweiht hat...“

Scorpius war bei Narzissas harten Worten erschrocken. „Das Ding konnte nicht gefunden werden!“, widersprach er. „Es besteht keine Gefahr mehr!“ „Darauf solltest du dich nicht verlassen!“, warnte seine Großmutter, „mir an deiner Stelle wäre es jedenfalls wichtiger gewesen, dass meine Freundin mit ihrer Gabe ein Menschenleben retten konnte als dass sie ihre Fähigkeit verborgen hatte.“ Scorp spürte Schuldgefühle in sich aufsteigen. Natürlich hatte seine Großmutter Recht. Etwas, das er schon vorher gewusst aber versucht hatte, zu verdrängen. Trotzdem hatte es seine Stimmung getrübt, gerade über Weihnachten. „Und was soll ich jetzt machen? Ich hab ihr nur eine winzige Weihnachtskarte geschickt dieses Jahr...“ Narzissa griff in ihren Umhang und holte einen Umschlag heraus. „Fang damit an, deine Post zu lesen“, riet sie ihm und drückte ihm den Brief in die Hand. Er war von Violetta.

-Oliver-

Wie immer bereute er es, nach Hause gefahren zu sein. Das Einzige, was seine Eltern interessierte, war, ob seine Noten angemessen waren, wie es sich für ihren Sohn gehörte. Als er ausgetickt und ihnen wutschnaubend von dem Überfall eines nicht identifizierten Wesens erzählt hatte, hatten sie ihn nur unbeeindruckt angesehen und mit Hausarrest gedroht für weitere, unverschämte Lügen wie diese. Sie verstanden ihn und seine Welt einfach nicht – nein, sie gaben sich keine Mühe, ihn auch nur verstehen zu wollen und immer, wenn sie ihm das aufs Neue eindrucksvoll bewiesen, schmerzte es. Natürlich hatten sie sich noch nie für ihren Sohn interessiert aber seit er nach Hogwarts ging, hatte das für ihn unerträgliche Ausmaße angenommen.

Aber er konnte sich nicht für sie verstellen und er hatte nichts zu erzählen außer das, was seine Eltern nicht hören wollten. Also entfremdeten sie sich immer mehr voneinander. Oliver nahm sich jedes Jahr vor, nicht an Weihnachten heimzukehren und jedes Mal stand ihm seine größte Schwäche im Weg: die Angst, die Erwartungen nicht zu erfüllen. Das war das einzige Mittel, was er hatte, um ihr Interesse zu wecken.
Ein kurzes, prägnantes Pochen an sein Zimmerfenster riss ihn aus seinen Grübeleien.


Hi...

Ich weiß, dass ihr sauer seid, das habe ich über Weihnachten und auch davor deutlich zu spüren gekriegt... aber ihr müsst mir glauben, dass ich nie vor hatte, euch zu verletzen, indem ich euch die Visionen vorenthalten habe... das ist schwer nachzuvollziehen, wenn man sie nicht selbst erlebt... es ist, wie etwas Fremdes, das sich plötzlich in einem erhebt... und dann überfällt es einen in den unglücklichsten Momenten... ich musste erst einmal selbst damit zurecht kommen, ehe ich andere einweihen konnte... außer James, Jacob und Kairi wusste es vor dem Überfall keiner, wirklich! Kairi hatte es sofort erkannt, als ich in ihr Abteil geplatzt war... und was hätte ich James und Jacob erzählen sollen, nachdem ich Jacob das Leben gerettet hatte? Es gab keine andere Erklärung, ich musste ihnen die Wahrheit sagen... aber ich gebe zu, dass ich es zum Ende hin auch vor mir hergeschoben hatte, euch einzuweihen... und je mehr Zeit verging, desto mehr Angst hatte ich vor eurer Reaktion... bis es mich dann einholte... was ich mit alldem versuche, euch zu sagen, ist:


Es tut mir Leid!

Falls ihr mir vergeben könnt, war meine Planung, den Brief in einer Art Kette zu schicken, um Eulen zu sparen... Erst Kairi und ich, dann Scorp, Olli und schließlich Connor, der die Briefe wieder nach Hogwarts schickt... wie gesagt, falls ihr antwortet...

Herzliche Grüße
Violetta



Hey,

Violetta, du bist nicht die Einzige, die sich entschuldigen muss. Connor, Olli und ich haben auch überreagiert in unserer Enttäuschung. Narzissa hat mir gerade eben klar gemacht, dass es jetzt deutlich wichtigere Dinge gibt, auf die ich meine Aufmerksamkeit richten sollte und dass ich stolz auf dich sein sollte, weil du jetzt mit deiner Gabe zwei Mal Menschen das Leben gerettet hast. Und das bin ich, auch, wenn es nicht so aussah... Es tut mir Leid.


Ich mache mir Sorgen um dich und Kairi. Narzissa sagte, ich solle mir nicht so sicher sein, dass der Angriff etwas Einmaliges war. Und Smith scheint ja auch zu glauben, dass sowas noch mal passieren kann, sonst hätte er nicht verlangt, dass die Lehrer im Schloss bleiben über Weihnachten. Was war das bloß für ein Vieh?! Jedenfalls möchte ich, dass ihr auf euch aufpasst, verstanden?! Weihnachten war ziemlich trostlos aber ich glaube, das gilt für uns alle, oder? Lasst uns einfach nicht davon reden und das neue Jahr in Frieden und Eintracht beginnen.

In diesem Sinne sendet euch die besten Grüße,

Scorpius


Oliver schluckte. Dann hob er langsam den Blick und heftete ihn auf seinen Schreibtisch. Neben den säuberlich notierten Hausaufgaben lag noch ein leerer Bogen Pergament. Olli schmunzelte. Als wäre es für genau diese Aufgabe geschaffen worden...



-Connor-

Erbärmlicher ging es ja wohl kaum: seit Tagen verschanzte Connor sich in seinem Zimmer, dabei hatte er sich sehr auf seine Mutter und die Geschwister gefreut. Aber dieser dumme Streit hatte alles zerstört; das Weihnachtsfest war grausig gewesen und nicht einmal Leah mit ihrer durch und durch positiven Art hatte ihn aufheitern können. Seufzend starrte er auf die wenigen, lieblosen Zeilen, die er bereits zu Papier gebracht hatte. Wie immer hatte er die nervigen Hausaufgaben aufgeschoben, aber so langsam wurde es Zeit, sie zu erledigen. Außerdem langweilte er sich tierisch, da waren Hausaufgaben zumindest eine bessere Beschäftigung als Löcher in die Luft zu starren. Ein Klopfen an seine Zimmertür holte ihn aus seinen bedrückenden Gedanken. Er brummte unwillig aber seine kleine Schwester interpretierte dies natürlich als Aufforderung, ins Zimmer zu kommen. „Bruderherz, ich habe hier was für dich!“ Connor stöhnte.

Leahs andauernde Versuche, ihn aufzumuntern, waren zwar lieb aber inzwischen ging sie ihm mehr und mehr auf den Geist! „Wieder Muffins?“, wollte er lustlos wissen ohne aufzuschauen. Seine Appetitlosigkeit war das wohl größte Warnsignal für seine ganze Familie. Selbst Leahs liebevoll gebackene Muffins hatte er verschmäht und dass er sie damit verletzt hatte, hatte ihn zumindest in diesem Augenblick nicht gekümmert. Erst danach hatte er sich schäbig gefühlt, aber zugegeben hatte er das nicht. Insgeheim nahm er sich jetzt vor, sie dieses Mal anzunehmen, sollte Leah einen zweiten Back - Versuch gestartet haben. „Nein“, sagte sie und löste dabei eine leise Enttäuschung in ihm aus. Diese verflog jedoch vollständig, als sie fortfuhr: „Es ist ein Brief. Ziemlich voll gestopft mit Pergamenten und die Adresse wurde schon mehrfach durch gestrichen und erneuert. Deine Freunde sind auch echt überall verteilt, oder?“ Schwungvoll wandte er sich um und sah ihr breites Grinsen.

Auffordernd hielt sie ihm den Brief hin. Er sprang auf und umarmte sie stürmisch, ehe er ihr ihr Mitbringsel aus der Hand zog. „Danke, Leah, du bist die Beste!“ Ihr geschmeichelter Gesichtsausdruck löste in ihm ein zärtlich-brüderliches Gefühl aus. Mit der freien Hand strich er ihr über die braunen Haare und meinte warmherzig: „Ich danke dir für alles, was du für mich getan hast. Nicht jeder hat so eine tolle Schwester, ehrlich! Tut mir Leid, dass ich so ein Dummkopf war.“ Jetzt strahlte sie ihn an, ehe sie keck meinte: „Ich bin mal so großzügig, deine rüde Art und die doofen Sprüche zu vergessen! Bei Liebeskummer passiert sowas schnell mal!“ Und noch ehe er mehr tun konnte, als empört zu schauen, war sie aus seinem Zimmer geflitzt. „Liebeskummer, pff! So ein Blödsinn!“, murmelte er irritiert, ehe er stutzig wurde: „Moment – woher soll sie denn wissen, wie sich das anfühlt?“ Er zuckte die Schultern und riss ungeduldig den Brief auf. Verwundert bemerkte er die unterschiedlichen Schriften und erkannte, was Leah schon anhand der Adressen erkannt hatte: er hatte Post von allen dreien erhalten. Schmunzelnd sank er auf sein Bett und begann mit dem ersten Brief. Es war Ollis.

Hallo,

Connor, lies zuerst Violettas und dann Scorpius Brief.


Connor stöhnte. Das war ja mal wieder typisch! Schnell folgte er Ollis Rat und tat, wie ihm geheißen. Dabei breitete sich ein warmes Gefühl in seinem Bauch aus. Endlich war alles wieder gut! Schade nur, dass Weihnachten jetzt vorbei war. Schließlich holte er Olivers Brief zum zweiten Mal hervor.

Gelesen? Dann geb ich jetzt mein Kommentar dazu ab: ich finde Scorps Vorschlag vernünftig. Violetta, ich verstehe deine Problematik und es tut mir Leid, dass wir Jungs so unvernünftig waren und dir nicht zugehört haben. Wie Scorpius schon sagte, eine Überreaktion. Lasst uns das alles einfach vergessen. Was das Monster betrifft, so sehe ich das wie Narzissa. Die Tatsache, dass es unauffindbar ist, sollte beunruhigend sein; wir müssen weiterhin auf alles achten. Übrigens, was machen Kairis Alpträume? Colleen schwankte zwischen Belustigung und Entsetzen, als ich ihr von den Ohrstöpseln erzählt habe (wegen der Einfachheit). Meine Weihnachten waren unspektakulär, wie immer. Nicht der Rede wert. Sagen wir, obwohl in Hogwarts ein unbekanntes, unentdecktes Vieh sein Unwesen treibt, wäre ich lieber dort als hier.

Grüße, Oliver


-Kairi-

„Die Eulen sind nicht so früh, wie du, Violetta!“, meckerte Kairi, als ihre Freundin zum zehnten Mal sehnsüchtig zur Decke hinauf schaute. Diese war weiß behangen und ließ sanfte Schneeflocken hinab segeln. „Meinst du, heute kommt etwas?“ Wie hatte sie diese obligatorische Frage bereits erwartet. Genervt zuckte sie mit den Schultern. „Wie auch die letzten Tage kann ich auch jetzt nur antworten: schwer zu sagen! Die Eule muss immerhin einen ganz schönen Botenflug machen... falls es überhaupt dazu kommt.“ Violetta zuckte zusammen und senkte den Blick. Augenblicklich taten Kairi ihre groben Worte leid. Aber das ging nun schon seit Tagen so! Und immer mussten sie so elendig früh aufstehen, um eine mögliche Antwort der Jungs auch ja nicht zu verpassen! Und wenn dann doch nichts gekommen war, war Violetta den ganzen Tag lang zu nichrs zu gebrauchen – bis abends dann die Vorfreude – und Hoffnung - zurück kam für den kommenden Tag. Kairi seufzte und wollte sich gerade für ihr Verhalten entschuldigen – etwas, das sie äußerst ungerne tat - als Violetta einen spitzen Schrei ausstieß; die Eulenpost kam.

Hoffnungsvoll suchten Violettas Augen in dem geschäftigem Treiben und auch Kairis Blick sprang von einem Vogel zum nächsten. „Da! Da ist sie!“ Aufgeregt packte Violetta Kairis Handgelenk und zeigte mit der freien Hand auf ebenjene Eule, die sie vor Tagen mit ihrem verzweifelten Entschuldigungs – Brief losgeschickt hatte. Das Tier landete elegant vor ihren Tellern und streckte gekonnt ihr Beinchen aus. Kairi bemerkte, dass Violettas Finger zitterten, als sie den dicken Brief löste. Ohne noch länger zu warten, riss Violetta das Kuvert auf und holte einen dicken Batzen Blätter hervor. Nach und nach lasen sie sich durch und zum Schluss blieb nur noch Connors Brief übrig:

Hallo,

Also, Olli, du scheinst echt anzunehmen, ich wäre blöd, oder was? Zugegeben, der dicke Umschlag hatte mich überrascht aber die Reihenfolge hätte ich schon selbst heraus gefunden. Nun gut. Violetta, auch ich nehme deine Entschuldigung an. Meine Mutter hatte mir einen ähnlichen Vortrag gehalten wie Narzissa Scorp (Leah hatte gepetzt). Und ich geb zu, dass es falsch war, einen Streit anzuzetteln. Alles, was zählt, ist der Unfall und wie es dazu kam. Bist du deswegen so häufig in der Bücherei gewesen, Olli? Und Kairi, wusstest du, dass deine Tante seit einiger Zeit häufiger in der Bibliothek zu finden ist? Olli, Scorp und ich hatten sie manchmal dort gesehen. So das war eindeutig genug Geschreibsel von meiner Seite.

Connor


PS: Ach ja, Weihnachten war so wie letztes Jahr: Laut und unangenehm wegen Dads Abwesenheit. Immerhin hat er angerufen und uns Geschenke geschickt. Ich nehme das Geld aber nicht an.

Über Kairis Züge huschte ein erleichtertes Lächeln. Ein Glück, die Jungs hatten sich endlich zusammen gerissen – oder waren ordentlich auf ihr Fehlverhalten hingewiesen worden. Sie sah zufrieden auf in Violettas Gesicht – und bemerkte bewegt eine Träne, die dieser über das Gesicht perlte. Unbeholfen tätschelte Kairi Violettas Hand. „Hey, alles ist gut. Sie haben dir verziehen“, sagte sie feierlich und Violetta nickte schniefend. „Ja, das haben sie... also... dann lass uns gleich in die zweite Runde starten, nicht wahr?“ Kairi konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. „Wie du willst, legen wir gleich los!“

*




Hallo Leute!

Ich bin echt erleichtert, dass ihr meine Entschuldigung angenommen habt! Und euch sei natürlich auch verziehen, ich kann euren Zorn ja auch nachvollziehen. Kairi ist ziemlich erleichtert über die Aussöhnung, denn in den letzten Wochen war ich wegen des Streits kein angenehmer Zeitgenosse. Ziemlich schweigsam und nah am Wasser gebaut. Da fällt mir ein, Joyce hatte neulich einen Brief erhalten, der sie zum Weinen gebracht hat. Leider ist sie nach Hause gefahren, ich hätte zu gerne gewusst, was in dem Brief stand... Ich hoffe, ihr fühlt euch jetzt nicht übergangen, Connor und Olli, aber ich habe Kairi in Kurzfassung von euren familiären Verhältnissen berichtet, damit sie mit euren Briefen was anfangen konnte. Ich hoffe, das war okay. Sie lässt übrigens fragen, was dich, Olli, zu der Annahme bewegt, dass ihre Alpträume verschwunden sind. Und dass Professor Chang in der Bibliothek arbeitet, haben wir auch schon gemerkt. Kairi sagt, es hat nichts zu bedeuten (mit dieser unmissverständlichen Tonart, die ihr ja sicher kennt) also sollten wir ihr glauben.

Außerdem ist die Bibliothek ja sowohl für Schüler als auch für Lehrer da. Wer weiß, vielleicht sucht sie für geeignete Zaubersprüche, die sie uns im neuen Halbjahr beibringt?
Damit ihr mir nicht noch einmal vorwerfen könnt, dass ich euch die Wahrheit verschwiegen habe, schreibe ich euch hier jetzt noch den zweiten Grund für meinen Entschluss, die Ferien in Hogwarts zu verbringen: Constantin. Ich mag ihn und er mich und wir wollten gemeinsam an unseren Artikeln arbeiten. So. Mehr ist nicht passiert. Noch nicht...

Schönen Rutsch ins neue Jahr!


PS: Weihnachten war vom Ansatz her nicht schlecht – es sind nur wenig Schüler hier (darunter Simon, der irgendwie keine Unterhaltung mit mir führen kann oder will) weswegen ich mich recht wohl fühlte beim Essen. Es war jedoch äußerst verstörend, dass Smith die ganze Zeit finstere Blicke in meine und Kairis Richtung schickte (wir saßen mit den Lehrern an einem Tisch (ich kann mir deinen Blick deutlich vorstellen, Connor!)). Ich frage mich, ob er viel Ärger hat wegen dem Vieh

PPS: Viele Grüße von Kairi!


Hi ihr alle!

Violetta, willst du uns veralbern? Du bist wegen einem Jungen in Hogwarts geblieben? Wer ist das überhaupt? Der Riesenkerl bei der SZ? Falls ja, ist er definitiv zu alt für dich! Zu der Sache mit Chang kann ich nichts beisteuern. Und warum ist Simon in Hogwarts geblieben? Dann ist er ja ganz alleine im Schlafsaal! Und dann spricht er nicht mal mit euch? Seltsam. Noch seltsamer ist die Vorstellung einer heulenden Joyce. Bist du dir sicher, Vi, dass sie geweint hat?
Es ist schade, dass du nicht hier bist, Vi, so alleine sind die Ferien ziemlich öde. Der einzige Vorteil ist, dass ich viel Zeit habe, um Klavier zu üben. Da gehe ich jetzt auch wieder hin.
Bis dann, Scorp


PS: So langsam werde ich echt stutzig, was Smith „Beförderung“ betrifft. Der Typ ist mir nicht mehr geheuer... er hatte mich nach diesem grausigen Vorfall richtig auf den Zahn gefühlt. Keine angenehme Erinnerung.

Hallo und frohes Neues Jahr!

Silvester war dieselbe Routine wie Weihnachten. Bei Merlins Bart, freue ich mich auf Hogwarts! So und nun wende ich mich den wichtigen Dingen des Lebens zu: Um dich aufzuklären, Scorpius (und wahrscheinlich auch dich, Connor) bei Constantin handelt es sich um den blondgelockten Gryffindor, der bei der Schülerzeitung aktiv ist (woher Violetta ihn kennen dürfte) und ein Jahr älter als wir sein müsste. Ehrlich gesagt hast du mich mit deinem Geständnis ganz schön überrumpelt, Violetta, aber die Liebe geht halt manchmal eigene Wege... ich hoffe nur, er bricht dir nicht das Herz. Das wiederum könnte ein Motiv sein für Joyces Tränen. Wer weiß?

Es war in Ordnung, dass du Kairi eingeweiht hast, Violetta. Viel gibt’s bei mir ohnehin nicht zu berichten. Was die Alpträume betrifft, so finde ich diese einfach rätselhaft, weil sie zu einem Zeitpunkt anfingen, der keinerlei Bedeutung zu haben scheint. Allerdings weiß ich ja auch nichts über dich, Kairi. Scorp, meckere nicht, du kannst immerhin noch Klavier spielen! Ich habe einfach nichts zu tun. Erkennst du den Fehler? Nächstes Jahr bleibe ich in Hogwarts. Ich hoffe, dort ist alles ruhig, Kairi, Violetta?
Bis die Tage,

Olli


Moin!

Du weißt auch nicht, ob du deinen Namen abkürzen oder ausschreiben sollst, was, Olli? Und ich glaube, du hast Paranoia, was Chang oder die Alpträume angeht! Und was deinen all jährigen Vorsatz bezüglich der Weihnachtsferien betrifft, ich habe mich schon gefragt, wann der kommt... du hast mir in den letzten Jahren gezeigt, dass Vorsätze dazu da sind, um gebrochen zu werden! Trotzdem hau ich Dad eine runter, sollte er mal vor unserer Tür stehen...
Wer soll dieser Constantin sein? Nie gesehen, nie gehört! Violetta, ich weiß, du wirst an die Decke gehen, aber ich finde, wir sollten uns diesen Constantin angucken, bevor du dich mit ihm triffst... nachher ist das so ein Macho wie James! Das sollten wir doch überprüfen.

Smith ist und bleibt ein Saftsack und auch, wen ich ihm zutrauen würde, ne faule Sache zu drehen, denke ich doch, dass seine Bosse sauber arbeiten. So, bin gespannt, wer zuerst in Hogwarts ist, wir oder der Brief (ich werde es wohl an deinem Gesichtsausdruck erkennen, Vi...)

Haut rein,
Connor




-Violetta-

Obwohl sie auf Connor wegen seiner Worte über Constantin verärgert war (wie konnte er es wagen, ihr Urteilsvermögen anzuzweifeln?! Als ob sie sich jemanden wie James aussuchen würde!), siegte an diesem Abend die Vorfreude auf ihre Freunde. Endlich würden sie nach der Versöhnung wieder normal miteinander umgehen! Kairi stand neben ihr und auch, wenn sie sich um einen neutralen Gesichtsausdruck bemühte, hatte Violetta doch den Eindruck, dass sie sich ebenfalls freute. Der einzige Nachteil an der Rückkehr der Schüler war, dass Violetta wieder das Gefühl hatte, ein besonders seltenes Fundobjekt zu sein, so, wie alle, die das Portal durchquerten, sie begafften. Langsam war sie es leid...

Als endlich Scorpius, Connor und Oliver erschienen, grinste Violetta ihnen entgegen. Und es war ein unsagbar schönes Gefühl, als sie diese Geste erwiderten. Noch schöner wurde es, als alle drei Jungs ihre Umarmung erwiderten. Scorpius schien sie gar nicht mehr loslassen zu wollen. Das war seine Art, ihr zu zeigen, dass ihn der Streit auch belastet hatte und dass es ihm Leid tat. Im Gegensatz zu Connor könnte er das zwar auch in Worten ausdrücken, aber das schien ihm dieses Mal nicht zu genügen. Violetta war es nur recht. Als sie schließlich eine Distanz zu einander aufbauten, lächelten sie sich verlegen an. Dann platzte Connor in seiner unnachahmlichen Art dazwischen. „Steckt dieser Constantin hier irgendwo?!“ Kairi verdrehte die Augen. „Willkommen zurück, Jungs.“

TBC

Ich hoffe, ihr habt ein schöneres Weihnachtsfest! Bis nächstes Jahr ;-)


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Schon als mir zum ersten Mal klar wurde, dass Bücher von Menschen geschrieben werden und nicht einfach so auf Bäumen wachsen, stand für mich fest, dass ich genau das machen wollte.
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