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Fanfiction

Scorpius Malfoy - Die Rache des Xiong Wang - Auswirkungen

von Schwesterherz

RE-Kommis:

@Emma Lovegood: Tat er das? Nun ja, nicht jeder muss immer gut drauf sein, oder? ;-) Danke für dein Lob!

@Ginny: Hallo :) Eine Lern Pause tut immer gut :D. Danke für all dein Lob, du hast mir ein breites Grinsen aufs Gesicht gezaubert. Es ist toll, zu wissen, dass alles auch so ankommt, wie man es plant ;-). Die Lüftung von Violettas Geheimnis dauert nicht mehr ganz so lange, keine bange :). Und nein, ich dachte mir, dass es wirklich seltsam wäre, wenn Violetta nach so einem Vorfall noch weiter 15 - 30 Meter über dem Boden fliegen dürfte, ohne Kontrolle über ihre Fähigkeiten. Dazu kommt, dass es eben Smith ist und der will ja nun so wenig "schlechte Presse" wie möglich ;). Schön, dass Constantin jetzt akzeptiert wird :D. Viel Spaß beim Chap! <3

@Bella Trixi: Danke für deinen lieben und mitfühlenden Kommi! Es ist ein großartiges Gefühl, zu lesen, dass man die richtigen Emotionen beim Leser aufwirbelt. Genau so soll es ja sein! :) Ja, die Jungs benehmen sich gerade alles andere als vorbildlich. Hoffen wir, dass ihnen das bald klar wird! Und danke für deine Hifsbereitschaft :). Viel Spaß nun beim neuen Kapitel!

@ElsbethHP: Hallo und willkommen zurück! *wink* dein Kommi hat mich richtig begeistert. Es ist schön, dass dir meine Geschichte und die Fortsetzung so gut gefallen! Jedes Mal, wenn ich so etwas lese, bin ich echt glücklich, dass ich wieder einen Leser so gefesselt habe und dass alles, was ich so vorhabe, auch richtig bei euch ankommt! James und Violetta, da hatte ich schon eine Andeutung auf eine Fortsetzung gemacht... lass dich einfach überraschen! ;)

Mensch, Leute, ihr seid klasse! Eure Kommis sind pure Motivation und bringen mich richtig auf Hochtouren! Vielen Dank für euer Feedback und eure Treue! <3

Kapitel 13

Auswirkungen


-Oliver-


„Es ist schrecklich“, murmelte Colleen und strich sich fahrig durchs Haar. „Aus welchem Haus ist sie nochmal?“ „Gryffindor“, sagte Oliver tonlos. „Und... Violetta? Hatte sie etwas -“ „- Keine Ahnung“, unterbrach er sie schroff, „wir haben sie nicht auch noch über den Vorfall ausgefragt! Im Fokus stand die Tatsache, dass sie es uns einfach verschwiegen hatte... die ganze Zeit über...“ Colleen griff nach seiner Hand und drückte sie. „Aber... ihr hattet doch gewusst, dass es da etwas gab, oder? Ich meine, sie hatte ja schon zugegeben, dass sie euch etwas verheimlichte, nur war sie nicht bereit dazu, es euch zu sagen -“ „-Aber James und Kairi und was weiß ich wem noch!“, Oliver schnaubte, „dass ich nicht lache!“ Sie schwiegen.

„Seherinnen können manchmal etwas merkwürdig sein, wenn es um ihre Fähigkeiten geht, weißt du?“, meinte Colleen irgendwann zögernd, „meine Großtante war da auch sehr eigen. Ich glaube nicht, dass sie böswillig -“, Colleen unterbrach sich, als die Tür des Gemeinschaftsraumes aufging und Professor Chang eintrat. Oliver runzelte die Stirn – sie wirkte ziemlich aufgewühlt. „Ich bin gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass die Ausgangssperre noch immer nicht aufgehoben wurde. Meine Kollegen durchkämen gerade das Schloss nach dem unbekannten Wesen, das Miss Finnigan angegriffen hat. Wir vermuten, dass es sich noch immer in der Nähe des Schlosses aufhält, deswegen werden Ihnen die Mahlzeiten hier hochgebracht. Ich hoffe, dass Sie den Ernst der Lage erkennen! Niemand, ich wiederhole, niemand verlässt den Gemeinschaftsraum!“ Sie blickte ernst in die Runde.

Sobald Professor Chang wieder gegangen war, brach Unruhe aus (vorher waren alle eher gefasst gewesen – oder sie hatten zumindest so getan). Oliver wechselte einen beunruhigten Blick mit Colleen. „Meinst du – das Ding – ist tatsächlich noch irgendwo im Schloss?“, fragte Colleen. „Ich weiß es nicht... könnte sein. Jedenfalls ist es logisch, dass die Lehrer auf Nummer sicher gehen“, murmelte Olli. „Dass das ausgerechnet heute passieren musste... während alle beim Spiel waren...“ „Ich weiß. Das macht es noch unheimlicher. Als hätte jemand es bewusst eingeschmuggelt.“ „Du bist dir sicher, dass Werwölfe sich nur nachts und bei Vollmond verwandeln können, oder?“ Oliver musste schmunzeln, obwohl er nicht dazu in der Stimmung war: „Ganz sicher!“ „Gut. Hoffentlich kommt die kleine Finnigan durch!“ „Dr. Sheffield kriegt sie schon wieder hin.“

Colleen sah ihn an und sagte freiheraus: „Olli, wenn ich ehrlich bin, finde ich es unglaublich dumm, dass ihr euch jetzt mit Violetta verkracht, wo so viel wichtigere Sachen – und keine ungefährlichen – passieren! Wer weiß, vielleicht war ihr das wirklich zu intim, ich meine, in der Richtung gibt es doch auch Dinge, die du ihr niemals erzählen würdest.“ Oliver zog seine Augenbrauen zusammen. „Das ist was anderes“, brummte er, „es hätte doch niemandem weh getan, einmal kurz zu sagen, was los ist! Wenn sie nicht auf Einzelheiten scharf gewesen wäre, gut – das hätte ich verstanden. Aber es komplett zu verheimlichen... nein, das geht gar nicht!“

-Scorpius-

Der Angriff auf Sara Finnigan hatte den Sieg der Gryffindors beim Quidditchspiel völlig überschattet. Scorpius konnte noch immer nicht ganz begreifen, was da geschehen war, obwohl Professor Goldstein gerade erschienen war und sie darüber unterrichtet hatte, dass das Schloss durchsucht wurde und dass strikte Ausgangssperre verhängt worden war. Jetzt saßen er und Connor schweigsam beisammen und aßen wortlos belegte Brote. „Hast du eine Ahnung, wo Kairi steckt?“, wollte Connor nach dem dritten Käsebrot wissen. Scorpius schüttelte den Kopf. „Ich hab sie heute noch gar nicht zu Gesicht bekommen... Violetta hatte ja gesagt, sie sei in den Krankenflügel gegangen, weil ihr schlecht gewesen sei. Keinen Schimmer, wo sie danach hin gegangen ist, zumindest war sie nicht mehr dort, als Violetta und Sara hinein getragen wurden.“

Connor seufzte und sah bedrückt zu seiner Schwester Leah hinüber, die bei ihren Klassenkameraden saß und sehr betroffen wirkte – verständlich, immerhin handelte es sich bei Sara Finnigan um ihre Klassenkameradin. „Was war das bloß für ein Vieh? Und wie kam es ins Schloss?“, murmelte Connor. „Ich denke, das fragen sich hier alle“, antwortete Scorpius leise. „Und wir haben Violetta nicht danach gefragt... meinst du, sie hat was gesehen?“ Connor zuckte die Schultern. Violetta war ein Thema, was sie beide gerade eher vermeiden wollten. In dem Moment erschien Kairi beim Tunnel, der in den Gemeinschaftsraum führte. Sie sah irgendwie abgekämpft aus. Scorpius machte sie mit einer Handbewegung auf sich aufmerksam und sie kam hinüber und setzte sich ohne ein Wort in einen freien Sessel.

„Wo bist du gewesen?“, fragte Connor sie geradeheraus. Sie seufzte und antwortete kaum vernehmbar: „Beim Direktor.“ „Beim Direktor?“, wiederholten Scorpius und Connor wie aus einem Mund entsetzt. Kairi nickte. „Was wollte der denn von dir?“, wollte Connor erstaunt wissen. „Er denkt, ich hätte etwas mit dem Angriff zu tun... dass das ein zu großer Zufall wäre: mein Auftauchen an dieser Schule, meine Alpträume und jetzt der Überfall...“ Scorpius verdrehte die Augen: „Das ist doch total hirnrissig!“ „Tja... übrigens habe ich mitbekommen, dass Smith Professor McConell ziemlich angefahren hatte... gerade, als ich vor der Tür gestanden hatte, hatte er gesagt: 'Für die Durcharbeitung des Geschichtsbuches brauche ich jedenfalls keine Professorin in dem Fach, das könnten die Schüler auch alleine schaffen! Denken Sie über meine Worte nach, sonst kann es sein, dass das neue Quartal ohne Ihre Anwesenheit beginnt, Professor!'“ „Ist nicht wahr! Er hat ihr mit Entlassung gedroht? Das ist ziemlich hart!“, stieß Scorpius hervor. „Naja... irgendwo hat er ja Recht, was?“, räumte Connor ein, „sie macht wirklich nichts dolles mit uns...“ „Mein Vater hat von einigen Lehrern erzählt, die zu seiner Zeit auch schlechten Unterricht gaben und trotzdem hatte sich der Schulleiter aus der Art und Weise, wie sie ihren Unterricht führten, heraus gehalten!“, erwiderte Scorpius aufgebracht. Kairi stand auf. „Ich geh ins Bett, wenn es euch nichts ausmacht. Ich fühle mich noch immer nicht sonderlich... gut.“

„Dann viel Glück, dass du bei dem Geschnatter der anderen Mädchen schlafen kannst!“, sagte Connor und konnte ein belustigtes Schmunzeln nicht zurück halten. „Ich krieg die schon dazu, ruhig zu sein“, erwiderte Kairi gelassen, hob kurz die Hand zum Abschied und durchquerte den Gemeinschaftsraum zur Tür, die zu den einzelnen Mädchenschlafsälen führte. „Also, Professor Smith ist doch echt ein Idiot!“, rief Scorpius, sobald sie verschwunden war, „und dass er Kairi verdächtigt ist wirklich daneben!“ „Der hat halt Panik, dass sich die ganze Geschichte negativ auf sein Amt auswirkt, von wegen er hätte keine Kontrolle oder sowas. Da sucht er sich eben fadenscheinige Gründe, um denen zu sagen, dass der Fall schon kurz vor der Auflösung wäre“, entgegnete Connor altklug. „Da hast du vermutlich Recht“, stimmte Scorp ihm zu. Dann streckte er sich und sah seinen besten Freund fragend an: „Hörst du dein Bett auch schon nach dir rufen?“ „Ach - das ist dieses schreckliche Gequietsche“, entgegnete Connor trocken und stand auf.

-Violetta-

Sie langweilte sich. Dr. Sheffield wollte sie einfach nicht entlassen. Gut, ihr war noch immer manchmal übel und sie hatte auch noch Nackenschmerzen, Auswirkungen des Schleudertraumas, aber musste sie tatsächlich hier versauern, bis auch diese Symptome der Vergangenheit angehörten? Sie seufzte. Unter der Krause juckte es und sie kam nicht ran, das machte sie wahnsinnig! Genauso wie die Langeweile... es gab nichts, womit sie sich beschäftigen konnte und natürlich hatte sie bisher auch keinen Besuch erhalten. Dieser Sonntag war wohl der ödeste gewesen, den sie bisher erlebt hatte... Violettas trauriger Blick schweifte zum Fenster hinüber. Eine Weile beobachtete sie den Sonnenuntergang – was hieß, dass es erst Nachmittag war, da es schon länger immer früher dunkel wurde – und wurde erst von dem atemberaubenden Anblick abgelenkt, als die Flügeltür aufgedrückt wurde.

Sie erwartete Kairi – sie musste ihr unbedingt von der Vision erzählen – und war schon im Begriff, ihren Gedanken („Da bist du ja endlich!“) auszusprechen, als sie inne hielt und mit großen Augen ihren Besuch anstarrte. „Hallo“, sagte Constantin unsicher und lächelte sie schüchtern an. „Hallo“, erwiderte sie krächzend und nicht minder verlegen. Mit ihm hatte sie absolut gar nicht gerechnet. „Ich wollte dich schon früher besuchen, aber die Ausgangssperre wurde gerade erst aufgehoben“, erklärte er und kam direkt neben ihrem Bett zum Stehen. „Ausgangssperre?“, fragte sie verwirrt. Constantin deutete auf Sara Finnigan, die noch immer im Koma lag: „Wegen dem Angriff. Die Lehrer haben überall nach dem Ungetüm gesucht, aber... keine Spur. Jedenfalls können wir uns jetzt wieder frei im Schloss bewegen... aber dass dieses Wesen nicht gefunden wurde, ist natürlich sehr mysteriös.“

„Mich wundert das eher nicht“, murmelte Violetta, traute sich jedoch nicht, ihrem Gesprächspartner in die Augen zu sehen. Sie konnte trotzdem an seiner Stimme hören, wie fassungslos er war: „Dann – dann stimmt es, was überall gesagt wird? Du bist eine Seherin? Und du hattest eine Vision von diesem... Überfall?“ Eigentlich war er nicht die Person, mit der Violetta darüber sprechen wollte... andererseits hatte sie schon den ganzen Tag über über dieser Vision gegrübelt und sie war sich sicher, dass es richtig war, mit jemanden darüber zu reden, bevor sie zum Schulleiter gehen musste. Also sah sie vorsichtig auf in Constantins warme, braune Augen … und nickte langsam. „Wow“, brachte er nach einer Minute der Stille hervor. Behutsam setzte er sich auf ihre Bettkante. „Was... was hast du denn gesehen?“, fragte er zögernd und setzte bei ihrer Miene auch gleich hinterher: „Nur, wenn du es erzählen magst, natürlich!“

Sie lächelte matt. „Schon okay... naja … nicht viel, um genau zu sein. Es war... etwas Tierisches... aber es hatte keine wirkliche Gestalt... ich habe – aus Saras Sicht – nur rote Augen erkannt und … es wirkte wohl eher wie ein Geist... trotzdem konnte es sie verletzen... und es hat... irgendwie gegrollt...“ Constantin verzog das Gesicht. „Das klingt echt unheimlich!“ „Ja... mir graut auch schon davor, damit zum Direktor zu gehen...“ „Wie bitte?“, fragte er verdutzt. Sie zögerte einen Moment, dann griff sie nach dem Brief auf ihrem Nachttisch und hielt ihn Constantin hin. „Hier.“ „Bist du sicher -?“ „-Ja!“ Er wagte ein angedeutetes Lächeln und nahm das Pergament in die Hand. Während seine Augen über die Zeilen huschten, beobachtete Violetta seine Reaktion. Sein Gesicht verdüsterte sich mehr und mehr. Schließlich wischte er sich unwirsch ein paar Locken aus dem Gesicht und rief verärgert: „Ich hab den Typen ja noch nie ausstehen können, aber das hier ist ja wohl die Höhe! Erst verbietet er dir, weiter Quidditch zu spielen und dann verlangt er auch noch deine Hilfe!“

Violetta zuckte die Schultern. „Mich hat das auch überrannt, dabei... hätte ich ahnen müssen, dass er... auf mich zurück greift... immerhin geht es hier nicht um mich, sondern darum, die Schüler zu schützen.“ Constantin rieb sich nachdenklich das Kinn. „Und – wann sollst du entlassen werden?“ „Dr. Sheffield geht von übermorgen aus.“ „Dienstag. Und wann?“ „Er sagte, dass die Beschwerden bis zur Mittagspause endgültig abgeklungen sein sollten.“ „Wirst du denn von deinen Freunden begleitet?“ Violetta spürte einen unangenehmen Stich in ihrer Brust, als der Begriff 'Freunde' fiel. Sie senkte den Kopf, um ihre traurige Stimmung zu verbergen.

„Nein, die sind momentan nicht gut auf mich zu sprechen, weil ich ihnen nicht erzählt habe, dass ich... naja...“ Constantins Antwort klang so entrüstet, dass sie den Kopf hob, um ihn anzuschauen: „Hier geht es aber um viel mehr als eine kleine Vertuschung, das ist denen schon klar, oder?“ Bevor sie antworten konnte, blickte er sie an und das wütende Funkeln in seinen Augen wurde von einem sanfteren Ausdruck ersetzt, der Violetta irgendwie bewegte. „Ich gehe mit dir.“ Sie starrte ihn an. „Was?“ „Ich gehe mit dir zu Smith“, wiederholte Constantin entschlossen, „ich halte es für eine schlechte Idee, dich alleine zu diesem ungehobelten Idioten gehen zu lassen. Lass mich mitkommen.“ „D-das würdest du tun? Für mich?“ „Ja“, sagte er schlicht und lächelte sie an. Sie lächelte zurück.

Zwei Tage später stand Violetta ziemlich hippelig vor dem Krankenflügel. Constantin hatte ihr versprochen, sie hier abzuholen. Inzwischen war sie sich nicht mehr so sicher, dass es gut gewesen war, ihm zuzustimmen, sie zu begleiten. Jetzt war sie nervös wegen dem bevorstehenden Gespräch und wegen ihm. Immerhin hatten sie noch immer nicht über diese Hogsmeade – Sache gesprochen. Dafür war der Angriff viel zu präsent gewesen und überhaupt – der Ausflug war wegen der Ausgangssperre ohnehin gestrichen worden. Als sie Schritte vernahm, klopfte ihr Herz schneller und als es tatsächlich Constantin war, der vom Glockenturm auf sie zukam, fühlte sich ihre Bauchgegend merkwürdig kribbelig an. „Hi“, sagten sie gleichzeitig und Violetta lachte nervös. „Wollen wir es dann hinter uns bringen?“, lächelte er und sie nickte, da sie das Gefühl hatte, keinen vernünftigen Satz zustande zu bringen. „Denk dran“, meinte Constantin, als sie sich zusammen in Bewegung setzten, „du hast nichts verbrochen!“ Sie nickte abermals, unfähig, etwas zu sagen, da sich in ihrem Hals ein Kloß von der Größe eines Schnatzes gebildet zu haben schien.

Unterwegs schwiegen sie sich an und Violetta wusste nicht genau, ob es ein angenehmes oder unangenehmes Schweigen war. Aber sie konnte einfach keine Unterhaltung beginnen, wo ihr doch die ganze Zeit die Vision im Kopf herum spukte und die Frage, wie sie sie ihrem Schulleiter vernünftig erklären sollte. Sie war so in Gedanken vertieft, dass sie erst aufschreckte, als sie vor einer Tür zum Stehen kam. „Wir sind da“, sagte Constantin überflüssigerweise. Er sah sie an. „Bereit?“ Sie atmete tief durch. „Bereit.“ Er klopfte und nach wenigen Augenblicken ertönte von drinnen ein harsches : „Herein!“ Constantin drückte die Tür auf und ließ Violetta den Vortritt. „Miss Stevenson“, begrüßte sie Professor Smith, während er einen begonnenen Brief in einer Schublade verstaute, „vollkommen genesen, wie ich sehe.“

Dann fiel sein Blick auf Constantin. „Mr. Afterman, was haben Sie hier zu suchen?“, fragte er so barsch, dass Violetta zusammen zuckte. „Ich begleite Violetta... das alles ist für sie nicht sonderlich angenehm, also bin ich quasi … die mentale Unterstützung“, sagte Constantin gelassen. „So“, die Lippen des Schulleiters kräuselten sich. Er wandte sich an Violetta: „Und Malfoy und die anderen, mit denen Sie sonst Ihre Zeit verbringen, sind -?“ „Verhindert, Sir“, antwortete Violetta leise. „Verstehe“, antwortete Smith grob, „nun gut, wenn Ihnen Mr. Aftermans Beistand hilft, sich besser an die Vision zu erinnern, will ich mal nicht so sein...“ Überrascht von dieser Reaktion tauschten Constantin und Violetta einen erstaunten Blick aus. „Danke, Sir.“ „Setzen Sie sich“, forderte der Direktor sie rigoros auf und sie taten es.

„Also, wie ich Ihnen schon in meinem Brief mitteilte, Miss Stevenson, möchte ich, dass Sie mir genau berichten, was Sie gesehen haben. Vielleicht hat Sie diese Nachricht im Krankenflügel noch nicht erreicht, aber es gab rein gar keine Spur... was auch immer für den Angriff verantwortlich ist, es ist zumindest nicht mehr auffindbar...“ „Ich... ich habe die Vision aus dem Blickwinkel des Opfers erlebt, Sir“, begann Violetta und zögerte, „aber etwas wirklich Aufschlussreiches kann ich Ihnen leider auch nicht bieten...“ Sie erzählte, wie Sara sich verfolgt gefühlt hatte, wie sie gesehen hatte, wie etwas Schemenhaftes mit roten Augen um die Ecke bog und wie sie zum Lehrerzimmer hatte laufen wollen... und wie das Ding sie eingeholt hatte, nachdem sie gestolpert war und seltsam gegrollt hatte. „Mehr kann ich Ihnen auch nicht berichten“, schloss sie. Professor Smith schwieg. Er wirkte äußerst unzufrieden. „Eine interessante Geschichte“, sagte er leise mit einem Unterton, bei dem sich ihre Nackenhaare aufstellten, „Sie hatten ja auch genügend Zeit dafür, nicht wahr?“ Violetta – jetzt äußerst irritiert – sah ihren Direktor verständnislos an: „Wie bitte?“ Constantin, der Böses zu ahnen schien, griff nach ihrer Hand, was ihr Herz kurzzeitig aus dem Takt brachte. Trotzdem umschloss auch sie vorsichtig seine Finger.

„Hat Ihnen Miss Chang geholfen, sich diesen haarsträubenden Unfug auszudenken?“ „Ich -“ „-Sie lügt nicht!“, rief Constantin aufbrausend, „wie kommen Sie dazu, ihr zu unterstellen -“ „Erzählen Sie mir keine Ammenmärchen!“, erwiderte Smith scharf, „ein schemenhaftes Ding? Damit hätte es ein Geist sein müssen und der wiederum hätte Miss Finnigan nicht solche Verletzungen zufügen können!“ „Ich weiß, das klingt unglaubwürdig, aber -“ „- Ganz genau!“, giftete Smith, „es klingt ausgesprochen unglaubwürdig! Wissen Sie, was meine Vermutung ist? Sie sind nicht ehrlich zu mir, weil sie gesehen haben, dass Ihre kleine Freundin Kairi A – wie auch immer Chang Miss Finnigan angegriffen hat -“ „So ein Blödsinn!“, fuhr Constantin dazwischen. Violetta starrte ihren ehemaligen Geschichtslehrer fassungslos an. „Wie bitte soll Kairi mit alledem im Zusammenhang stehen?“

„Das war Ihre Aufgabe, mir das zu sagen!“, rief der Direktor grob, „aber offensichtlich ist Ihnen Miss Chang wichtiger als die Sicherheit der gesamten -“ „-Sir, ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt! Kairi hat nichts damit zu tun!“ Smith starrte sie eindringlich an und sie bemühte sich, nicht zu blinzeln. Constantin drückte aufmunternd ihre Hand, die er noch immer nicht los gelassen hatte. Der Schulleiter hob eine Augenbraue. „Sie bleiben also dabei.... nun gut... aber Ihnen sollte klar sein, dass ich Sie und Ihre Freunde im Auge behalten werde... und wenn doch heraus kommt, dass Sie mich belogen haben, dann können Sie sich von Ihrer Schulbildung verabschieden! Und nun verlassen Sie bitte mein Büro, ich habe schon genug Zeit mit Ihnen vergeudet!“

„Wie kann sowas wie der nur Direktor werden?“, schimpfte Constantin, als sie wieder vor der Wendeltreppe standen. „Das hat einige gewundert“, antwortete Violetta, die noch immer nicht fassen konnte, welche Verdächtigungen sie gerade hatte über sich ergehen lassen müssen. „Jedenfalls...“, sie lächelte Constantin an, der es erwiderte, „danke.“ „Das ist doch kein Thema. Sag mal... weißt du schon, ob du in den Ferien hier bleibst?“ Sie zuckte die Schultern. „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Wieso?“

„Weil ich in Hogwarts bleiben werde und ich dachte... wir könnten uns dann vielleicht treffen und unsere Artikel für die Schülerzeitung zusammen schreiben... es sei denn, natürlich, du kannst sowas besser alleine.“ Sie biss sich verlegen auf die Unterlippe. „Nein, ich meine... falls ich hier bleibe, können wir das gerne zusammen machen...“ Er strahlte sie an: „Spitze! Sagst du mir dann bei der nächsten Besprechung Bescheid?“ „Ja, okay... ähm... ich, ähm, ich würde jetzt gerne mal Kairi suchen und … naja, sie war noch nicht bei mir seit dem Angriff und ich habe keine Ahnung, inwieweit sie von Smith schon ausgefragt wurde, also...“ „Gut, dann mach das... wir sehen uns.“ „Ja, klar... bis dann.“ Ein letztes Mal lächelten sie sich zu, dann ging jeder seines Weges.

-Kairi-

„Cho, das ist doch zum Verrückt-werden!“ „Ich weiß.“ „Du hast keine Ahnung, wie ich mich fühle!“ „Verseucht? Benutzt?“ „Okay, vielleicht doch, aber... ich dachte, McConell kann das abstellen! Er hat mich... noch immer im Griff!“ „Nein! Sonst würdest du doch auch tags-
über -“ „- Aber er kann meinen Körper schwächen... mich krank machen... und dann passiert es doch! Dass Finnigan überlebt, geschieht doch nur, weil -“ „-Die Medizin hilft und er es nicht mehr schafft, dich komplett zu übernehmen!“ Kairi seufzte. „Vielleicht...“ Cho drückte ihr die Schulter. „Gib sie noch nicht auf, bitte. Es wird alles gut. Ich weiß es. Du hast doch Vertrauen in ihre Fähigkeiten, oder?“ „Ja, schon.“ „Na also. Das wird alles. Wir müssen jetzt mehr auf Smith aufpassen!“ „Er hat mich im Visier... doof ist er nicht, das musst du zugeben.“ „Es -“, Cho hielt inne, weil es an der Tür pochte. Sie runzelte die Stirn, dann rief sie: „Ja, bitte?“ Violetta trat ein. „Entschuldigen Sie bitte die Störung, mir wurde gesagt, dass ich Kairi bei Ihnen finden kann.“ „Hallo, Violetta“, sagte Cho freundlich, „komm rein, Kairi ist direkt hinter der Tür.“ Violetta wandte den Kopf und sah sie an. Kairi lächelte schwach. „Hallo.“

„Habt ihr euch gerade auf Chinesisch unterhalten?“ Kairi nickte. Was ein Glück, dass sie auf diese Sprache ausweichen konnten, wer weiß, was Violetta sonst alles gehört hätte, was nicht für ihre Ohren bestimmt war.
„Klingt ja irre!“, meinte Violetta ehrfürchtig, „wenn du mir die Magie von euch beigebracht hast, können wir dann mit chinesischer Sprache weiter machen?“ Cho lachte: „Ich glaube, mit Englisch kommst du hier weiter, Violetta.“ „Wahrscheinlich“, gab Violetta ihr Recht und grinste kurz. „Was möchtest du denn von mir?“, fragte Kairi sie, „falls du mir vorwerfen willst, ich hätte dich nicht besucht -“ „- Nein, ist schon okay... ich weiß, dass du ziemlich im Stress warst.“ „Ach ja?“

Violetta nickte: „Smith hat mir gerade unterstellt, ich hätte ihm eine falsche Vision erzählt, um dich zu schützen. Er scheint zu denken, dass du etwas mit dem Angriff zu tun hast.“ „Ja, das hat er mir auch deutlich zu verstehen gegeben...“ „Aber das ist Unsinn. In der Vision war es eindeutig etwas Tierisches, was Sara angegriffen hat! Irgendwie durchsichtig, nur die Augen waren mit ihrer roten Farbe gut sichtbar... aber wie gesagt: Smith glaubt mir nicht!“ „Das ist echt unfassbar!“, empörte sich Cho, die Violetta sehr aufmerksam gelauscht hatte, um, wie Kairi wusste, genau herauszufinden, was sie gesehen hatte, „er hat sich echt schon eine eigene, widersinnige Geschichte zurecht gesponnen!“ „Immerhin kann er sie nicht beweisen“, murmelte Kairi. „Ich die meine aber auch nicht“, sagte Violetta und seufzte.

*


In der restlichen Schulwoche gab es zwei bedeutsame Veränderungen: die Erste war, dass Violetta von Scorpius, Connor und Oliver einfach ignoriert wurde. Kairi hatte gewusst, dass sie wütend und enttäuscht sein würden aber sie hatte dennoch gedacht, dass sie nach dem, was passiert war, darüber hinweg sehen würden. Zum Glück war Sara Finnigan inzwischen wieder aus dem Koma geholt und entlassen worden und sie sowie – und das war die zweite Veränderung – Violetta waren, wo auch immer sie auftauchten, das Gesprächsthema schlechthin und wurden dementsprechend überall mit interessierten Blicken bedacht. „Es macht mich krank“, sagte Violetta unglücklich am Donnerstagnachmittag, als sie mit Kairi in der Bibliothek saß und einen Aufsatz über den Unterschied zwischen einem Crup und einem Jack-Russel-Terrier schrieb, der am nächsten Tag fällig war. „Dieses Getuschel und diese ganze Aufmerksamkeit! Das ist genau das, wovor mich James gewarnt hatte und das ist auch genau das, was ich vermeiden wollte, indem ich es verschwieg...“

Kairi sagte nichts. Sie kannte dieses Gefühl zur Genüge aber erstens wusste Violetta davon und zweitens müsste sie ihr, wenn sie ihr das noch einmal in Erinnerung rufen würde, mehr erzählen – und das konnte sie nicht. Stattdessen wechselte sie das Thema: „Du fährst in den Ferien wahrscheinlich auch nach Hause, oder?“ Violetta sah überrascht von ihrem Essay auf. „Ich bin mir noch nicht sicher... wieso?“ „Hm... nur so...“ „Moment mal“, Violetta runzelte die Stirn, „du – du fährst nicht heim?“ „Nach China? Ganz bestimmt nicht“, Kairi versuchte ein Lächeln, doch sie merkte an Violettas Gesichtsausdruck, dass es misslang, „und Cho – also Professor Chang – bleibt Weihnachten über im Schloss... obwohl sie einen Ehemann hat aber nach dem Vorfall mit Sara... wird von allen Lehrern verlangt, Weihnachten in Hogwarts zu verbringen“, sie schnaubte. „Oh...“, Violetta biss sich auf die Unterlippe. „Du – du musst nicht nur wegen mir hier bleiben“, beeilte Kairi sich zu sagen, „fahr ruhig zu deiner Familie, du hast sie doch sicher vermisst -“ „-Das ist es nicht“, fiel Violetta ihr ins Wort und Kairi sah überrascht, dass sie errötete.

„Ähm – du weißt, dass Constantin mich zum Direktor begleitet hat?“ „Ja, das hast du mir gestern Abend erzählt“, Kairi musterte Violetta, „es geht also um ihn?“ „Naja... er wird Weihnachten über auch hier bleiben und hat mich gefragt, ob wir gemeinsam unsere Artikel für die Schülerzeitung schreiben wollen... hm, ich vermute, er würde das als Ersatz ansehen für den geplatzten Hogsmeadeausflug...“ „Aha“, Kairi zog die Augenbrauen hoch, „tja, also... dann hast du zwei gute Gründe am Samstag nicht in den Hogwarts – Express zu steigen...“ Violetta lächelte verlegen. „Sieht so aus.“ In dem Moment kam Connor an ihrem Tisch vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen und Violettas verlegender Gesichtsausdruck wandelte sich zuerst in einen traurigen, um dann zu versteinern. „Ich – ich muss mal aufs Klo“, nuschelte sie und haute ab, ohne ihre Sachen einzusammeln. Kairi seufzte.

„So, ich dachte mir ma', bei dieser Schweinekälte sind die wohl das Beste, was wir heut' durchnehmen könnten“, sagte Hagrid (Kairi war aufgefallen, dass niemand ihn mit 'Professor' ansprach) und deutete auf eine handvoll Feuersalamander, die bei ihren jeweiligen Feuerstellen umher huschten. „Teilt euch ma' in Dreiergruppen auf, das müsste eigentlich pass'n. Dann beobachtet ihr die Tiere un' macht euch Notizen! Achtet ma' auf ihre Eigenarten wie die Verfärbungen der Haut!“ Es war Freitag, der letzte Schultag vor den Ferien und die vorletzte Stunde, die im knöcheltiefen Schnee vor dem Verbotenen Wald stattfand. Kairi wechselte einen Blick mit Violetta. Beiden war bewusst, dass keiner der Jungen zu ihnen kommen und mit ihnen zusammenarbeiten würde.

Sie überlegten gerade, ob einer der Ravenclaw – Jungen Interesse an einer Gruppenarbeit hätte, als Nadine Robinson auf sie zukam. „Hi, kann ich bei euch mitarbeiten?“, fragte sie und klang ziemlich genervt. „Sicher, wir dachten nur, du würdest -“, Violetta stockte, als sie sich umdrehte und erkannte, was Kairi schon lange gesehen hatte, nämlich, dass Floretta die Chance ergriffen und sich zu Scorpius und Connor gesellt hatte. Die beiden wirkten darüber alles andere als begeistert. Violetta grinste – und es war ein ziemlich diebisches Grinsen – und wandte sich ab. „Klar kannst du bei uns mitmachen.“

Sie gingen zu einem der Feuersalamander hinüber, knieten sich hin und holten Feder, Pergament und Tinte aus ihren Schultaschen hervor. „Habt ihr eigentlich auch in Kräuterkunde dieses Projekt mit den Meerespflanzen?“, fragte Nadine Kairi, als sie eine Weile schweigend gearbeitet hatten. „Ja, ich muss das Referat heute halten – zusammen mit Jace, also zumindest keinem Slytherin. Violetta muss erst nach den Ferien ihren Vortrag halten aber ob das bei uns bis zum Ende durchgeführt wird, weiß ich noch nicht... ein paar Gruppen sind ziemlich instabil, weil die Slytherins...“, Kairi zögerte. „Sie sind nicht die Einfachsten, ja, das stimmt“, antwortete Nadine, „ich musste gestern halten. Mit Floretta, die ziemlich enttäuscht gewesen war, dass Mona zu Scorpius Gruppe eingeteilt worden war. Deswegen“, sie schnaubte, „wollte sie jetzt unbedingt mit ihm zusammen arbeiten... ich versteh sie einfach nicht, ich meine -“, sie lächelte Violetta und Kairi entschuldigend an, „- er ist nett aber jeder, der keine Tomaten auf den Augen hat, sieht doch, dass er noch gar kein Interesse an Mädchen hat. Und nur, weil er sich bei seinem ersten Spiel geopfert hatte“, sie setzte das Wort geopfert in Anführungsstriche, „ist das meiner Meinung nach noch lange kein Grund, ihm nachzulaufen... aber bei Floretta und einigen anderen Mädchen hatte diese“, sie runzelte die Stirn, „Heldentat und der daraus resultierende Schock wohl irgendetwas ausgelöst...“ „Oder ein paar Gehirnzellen verkohlt“, schlug Violetta vor und kicherte.

„Probiert mal aus, was die Feuersalamander so mögen!“, wies Hagrid sie an. Kairi nahm die angebotenen Nahrungsmittel in Augenschein, die in Schalen neben jedem Tierwesen zu finden waren. „Gras, Heu, Würmer und... Pfeffer“, zählte sie auf und sah die beiden anderen fragend an. „Also die Würmer fasse ich nicht an!“, stellte Nadine mit angeekelter Stimme klar. „Heu und Gras schließe ich aber aus“, sagte Violetta. „Ich würde auch zu Würmern tendieren“, entgegnete Kairi, griff kurzerhand in die Schale und holte drei Stück hervor.

Nadine wich entsetzt zurück. Kairi hob die Augenbrauen und warf dem Salamander das Futter hin. Seine Reaktion überraschte sie alle; in schier rasender Wut trampelte er so lange auf den Würmern herum, bis sie fast toter als tot waren, was Nadine mit einem Würgelaut kommentierte. „Also keine Würmer“, sagte Kairi trocken und bot dem Feuersalamander nun Pfeffer – was sie alle ausgeschlossen hatten – an. Dass das die richtige Entscheidung gewesen war, erkannten sie an dem schon fast gierigem Versuch, die gesamte Schale auszuschlecken. „Scheint ihm zu schmecken“, murmelte Violetta, wechselte einen Blick mit Nadine und brach in Gelächter aus.

-Violetta-

Einige Zeit später saß sie zusammen mit Kairi im Gemeinschaftsraum vor dem Kamin und genoss die Aussicht auf ein hausaufgabenfreies Wochenende und – was noch besser war – auf Ferien. Sie hatte sich endgültig entschlossen, hier zu bleiben und gleich nach der letzten Stunde einen Brief an ihre Eltern verfasst, der hoffentlich noch rechtzeitig ankommen würde. Nun las sie in einem Buch, konnte sich jedoch nicht richtig konzentrieren, denn heute war auch das letzte Treffen vor den Ferien für die Schülerzeitung. Deswegen blickte sie mindestens zwei Mal pro Minute auf die große Uhr im Gemeinschaftsraum, was Kairi genervt die Augen verdrehen ließ.

Als Aaron, Grace und Scorpius aus dem Tunnel auftauchten, spürte sie einen hässlichen Stich – denn sie kamen gerade vom Quidditchtraining und es machte sie furchtbar traurig, dass Smith ihr untersagt hatte, zu spielen. Zu ihrem Schrecken, wanderte Scorpius Blick suchend durch den Raum und als er sie entdeckte, kam er geradewegs auf sie zu. Wollte er sich doch mit ihr versöhnen? Sie hoffte es... er konnte nicht wissen, wie unendlich Leid es ihr tat, dass sie einfach ihren Mund nicht aufgekriegt hatte. „Violetta – stimmt es, was Grace gesagt hat? Dass du – dass du nicht mehr Quidditch spielen darfst?“ Na toll. Das war wirklich kein Thema, über das sie reden wollte – vor allem nicht mit jemanden, der sie seit einer Woche ignorierte. „Wieso fragst du das?“, wollte sie abweisend wissen, „denkst du etwa, sie würde euch anlügen, oder was?!“ Sie klappte ihr Buch zu und stand auf.

Scorpius Gesichtsausdruck hatte sich bei ihren rüden Worten verdüstert. „Kein Grund, mich so anzufahren“, grollte er, „ich wollte nur -“ „-Was denn genau?“, fuhr Violetta ihm dazwischen, „einen Grund haben, das Messer in der Wunde noch mal herum zu drehen, hm? Großartig, das ist dir gelungen! Was hältst du eigentlich von dir, dass du mich so behandeln kannst?! Erst bin ich für dich wie Luft und dann hörst du, dass Smith mich aus der Mannschaft gekickt hat und denkst, damit bin ich ja genug bestraft, dann kannst du auch wieder gnädigerweise mit mir reden, oder was?! Vergiss es, kapiert?! Ich lass nicht mit mir umspringen, wie es dir gerade passt!“ Und ohne darauf zu achten, dass der ganze Gemeinschaftsraum dieses Schauspiel verfolgte und Floretta sie voller Empörung anstarrte, rauschte sie hinaus.

Auf dem Weg zum Klassenzimmer für Verwandlung versuchte sie, ihre Tränen zu trocknen. Es war unsinnig und vielleicht war sie ihn auch ein bisschen scharf angegangen, aber was musste er auch so unsensibel sein und noch darauf herum reiten?! Für sie erweckte das den Eindruck, als hätte er noch etwas gefunden, mit dem er ihr weh tun konnte... auch, wenn das nicht unbedingt seine Absicht gewesen war. Gerade noch rechtzeitig bemerkte sie, dass sie ihr Ziel erreicht hatte. Natürlich war noch niemand da und die Tür abgeschlossen... Sie ließ sich an der Mauer hinab gleiten und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Sie probierte, die Schluchzer zurück zu halten, die sie durchschüttelten, aber das war für den Moment ein Unterfangen, was schlichtweg nicht machbar war.

Es war einfach alles zu viel; der Angriff; Smith Verdächtigung, die einfach unmöglich war und das in zweifacher Hinsicht; das Begaffe ihrer Mitschüler; das Gerede hinter ihrem Rücken und die Tatsache, dass die Jungen sich von ihr abgewandt hatten und sie nicht beachteten, als würde sie überhaupt nicht existieren – ja, das schmerzte am meisten und das Schlimmste war, dass Weihnachten unmittelbar bevorstand und eine Beilegung des Streits ungefähr so wahrscheinlich war wie die Möglichkeit, dass Würmer die Leibspeise der Feuersalamander werden würden.

TBC


Arme Violetta... ob das nächste Kapitel besser enden wird? ;-)


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