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Fanfiction

Scorpius Malfoy - Die Rache des Xiong Wang - Unbegreifliche Vorkommnisse

von Schwesterherz

Kapitel 6

Unbegreifliche Vorkommnisse


-Scorpius-

Unruhig verlagerte Scorpius sein Gewicht hin und her. Gerade war der letzte Hufflepuff am Quaffel, der es als Jäger versuchen wollte. Er startete seinen vierten Angriff. Zwei davon hatte er bereits gepackt. Scorpius hatte drei von vier geschafft. Wenn er dieses Jahr wieder ausgebootet wurde, würde er zu keinem Spiel erscheinen – das könnte er sich dann einfach nicht antun! Er drückte die Daumen und – Louis verteidigte seine Tore wirksam und hielt den Quaffel fest in der Hand.

„Und aus!“, rief Grace, die auf ihrem Besen jeden Bewerber genau beobachtet hatte. „Der Champion steht fest“, sie grinste. Er hielt die Luft an. „Scorpius!“ Als sein Name ertönte, fiel eine gewaltige Last von seinen Schultern. Und erst dann begriff er: er war im Team! „Jaaaaaaah!“, jauchzte Violetta, flog wie ein Kanonengeschoss auf ihn zu und haute ihn beinahe vom Besen, als sie ihre Arme um seinen Hals schmiss. Ihre Freudenschreie ließen einen Tinnitus in seinem Ohr entstehen.

„Wir haben es geschafft, wir haben es geschafft!“ So trudelten sie gen Boden und Scorpius schaffte es nur mit Mühe, keine Bruchlandung hinzulegen. „Macht euch nicht kaputt, wir brauchen euch noch!“, lachte Louis, der ihnen gefolgt war. „Glückwunsch jedenfalls! Ich hab gewusst, dass ihr das hin kriegt!“ „Danke“, murmelte Scorp, der sein Glück noch nicht richtig fassen konnte. „Großartig, Kurz- ich meine, Scorp!“, lobte ihn Grace und grinste verschmitzt. „Ja, tolle Leistung!“, zollte ihm auch Aaron seine Anerkennung. „Aber Violetta hat's auch drauf!“, sagte Harvey und zwinkerte ihr zu, „ich hab noch nie ein Mädchen deines Alters so erstklassig Klatscher weg ballern sehen!“ Violetta errötete. „Okay, Schluss jetzt. Sonst steigt ihnen das noch zu Kopf“, fuhr Grace dazwischen. „Wir haben Montag Training, ihr beiden. 17 Uhr, klar? Ende Oktober ist das erste Spiel und bis dahin müssen wir topfit sein!“ Scorpius und Violetta nickten und verabschiedeten sich.

Als sie die Tribünen erreichten, vor denen die Zuschauer bereits versammelt waren, kam ihnen Connor freudestrahlend entgegen. „Das war einsame Spitze!“ „Exzellent!“, meinte Oliver, der ebenfalls freudetrunken wirkte. Scorpius lächelte und wollte etwas erwidern, doch eine helle Mädchenstimme kam ihm zuvor. „Scorp, das war umwerfend!“, rief Cloé Patil beeindruckt. „Grandios!“, stimmte Mona ihr zu. Beide sahen ihn mit glühenden Wangen an. „Ja, ähm, danke“, nuschelte er konfus, während Connor darum bemüht war, nicht in Lachen auszubrechen. Die Gryffindor – Mädchen winkten mit lieblichen Lächeln und zogen tuschelnd von dannen. „So ging das schon die ganze Zeit“, meinte Olli amüsiert. „Es wird langsam lächerlich“, schnaubte Rose, die ihren Klassenkameradinnen ablehnend nachsah.

„Gut geflogen heute“, sagte Albus und drückte Scorp die Hand, „besonders dein letzter Angriff hatte es echt in sich!“ „Danke“, entgegnete Scorp, dem der Respekt eines ausgezeichneten Quidditch - Spielers viel mehr bedeutete als die Bewunderung zweier kichernder Mädchen. Und Albus war ein ausgesprochen guter Sucher, im letzten Jahr hatte er jedes Spiel seiner Mannschaft für sein Haus entschieden. „Die Technik vom letzten Treffer hatte ich auch eine Woche lang geübt!“ „Das hat man gesehen“, antwortete Albus, „wenn du im Training auch so hartnäckig bist, seid ihr auf jeden Fall harte Konkurrenten um den Quidditch – Pokal.“

Auf dem Rückweg zum Schloss plauderten sie angeregt miteinander. Wie die ersten Schulwochen verlaufen waren und ob Ollis Einschätzung, dass Professor McConell Mädchen bevorzugte, der Wahrheit entsprach. Sie sprachen auch über Kairi und ihr zum Teil ungewöhnliches Verhalten, was Rose auf die Herkunft Kairis schob. „Was ist eigentlich mit Lily los?“, fragte Scorpius, als sie das Portal zur Eingangshalle aufstießen, „auf mich wirkt sie noch immer bedrückt.“ Albus seufzte. „Sie wird von ihren Schlafsaalgenossinnen ständig über unseren Vater ausgefragt und wie es sein würde, ihn als Dad zu haben“, erklärte er missmutig. „Oh“, Scorp zog eine Grimasse.

„Ja“, Al schnaubte, „sie wird nur als Tochter des berühmten Harry Potters wahrgenommen, Bezwinger des Unnennbaren und so weiter und so fort. Und nicht als eigenständige, gewöhnliche Person.“ „Und das hat noch immer kein Ende gefunden?“, wollte Oliver bestürzt wissen. „Nein“, sagte Al düster, „und ich weiß genau, wie das ist... ich habe ihr gesagt, dass sie Geduld braucht... irgendwann werden die Leute aufhören, lästige Fragen zu stellen aber bis dahin kann es noch etwas dauern...“ „Arme Lily“, sagte Violetta mitleidig. „Macht Leah da auch mit?“, wollte Connor hellhörig wissen. „Soweit ich weiß nicht. Sie ist neugierig aber nicht auf diese aufdringliche Weise. Lily sagt, sie ist freundlich und etwas zurückhaltend.“ „Sie besitzt ja auch Feingefühl“, stellte Violetta klar, „im Gegensatz zu gewissen anderen Personen...“ Connor verdrehte die Augen, formte seine Hand zu einem Halbkreis und ließ den Daumen und die anderen Fingerspitzen immer wieder zusammentreffen: „Bla bla bla.“

-Violetta-

Der September glitt in den Oktober über und es kühlte merklich ab, wozu auch einige Schauer beitrugen, die bereits den Herbst ankündigten und deutlich machten, dass der Sommer endgültig verstrichen war. Violetta hatte es bisher erfolgreich geschafft, den Wahrsageunterricht vor ihren Freunden zu verbergen. Aber sie wusste, dass sie es ihnen früher oder später würde sagen müssen – zwar hatte sie bisher keine weitere Vision gehabt, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis es sie erneut überfiel. Professor Eltringham-Rutherford hatte ihr erklärt, dass jede Seherin eine andere Verbindung zu ihrem Inneren Auge besaß und dass die Zeit, in der diese Verbindung sich offenbarte und sich vertiefte, in jedem Fall individuell war. Sie meinte, es könne gut angehen, dass sie in der Zukunft nicht mehr in Ohnmacht fallen würde – falls man das so bezeichnen konnte – aber bis dahin konnte es noch dauern.

Violetta hatte sich ihr im Anschluss an den Unterricht offenbart und nicht während der Stunde. Zwar mied Kairi Chang sie nach ihrer ersten Stunde, aber Simon klebte an Violetta wie eine Klette und vor ihm hatte sie sich nicht getraut, offen über ihre Visionen zu sprechen. Aber sie hatte ihre Furcht überwunden und sich der Lehrerin für Wahrsagen geöffnet. Diese hatte ihr zwar nicht wirklich helfen können, aber irgendwie hatte das Gespräch Violetta doch etwas beruhigt.

Nun war sie gerade auf dem Weg zu Geschichte der Zauberei, als sie hinter sich jemanden ihren Namen rufen hörte: „Violetta!“ Sie drehte sich um und erkannte Janelle Silver, die Chefredakteurin der Schülerzeitung, die mit eiligen Schritten auf sie zu - und vor ihr zum Stehen kam. „Deine Texte sind fantastisch“, brachte sie es ohne Umwege auf den Punkt. Violetta schluckte. Sie wusste, dass sie ganz gut schreiben konnte, ihre Aufsatznoten waren immer im oberen Bereich, aber würde das reichen, um bei der Schülerzeitung mitwirken zu können? Als Janelle sie anlächelte, schöpfte sie Mut. „Ich hab mir alle durchgelesen und bin von deiner Fantasie und deiner Art, mit Worten umzugehen, beeindruckt. Besonders die Geschichte mit dem Kobold hat mich gerührt. Also, um es kurz zu machen: wenn jemand Potenzial besitzt, um bei der Schülerzeitung mitwirken zu können, dann bist das du!“

Violetta strahlte: „Wow, danke! Ich freu mich!“ Janelle lächelte. „Prima. Die nächste Sitzung ist morgen um 18 Uhr im Klassenzimmer für Verwandlung, was uns Professor Robards freundlicherweise zur Verfügung stellt.“ „In Ordnung.“ Gott sei Dank nicht am heutigen Abend, denn montags hatte Violetta immer Quidditchtraining – das galt allerdings auch für mittwochs und freitags und so hoffte sie, dass sich die Termine für die Schülerzeitung nicht mit ihren Trainingseinheiten biss. „Gut – dann bis morgen Abend.“ Janelle hob zum Abschied die Hand und spurtete los, um noch rechtzeitig zu ihrem Unterricht zu kommen. Violetta nahm ihren Weg ebenfalls wieder auf, nun jedoch mit deutlich gehobener Laune.

„Entschuldigen Sie bitte die Verspätung, Professor“, keuchte Violetta, „ich wurde aufgehalten.“ Professor McConell sah von ihren Unterlagen auf. Die Schüler arbeiteten mit ihren Geschichtsbüchern. „Schon in Ordnung, Miss Stevenson. Ihre Freunde können Sie in die Aufgabe einweihen.“ Violetta nickte und steuerte auf Scorpius zu, der ihr einen Platz frei gehalten hatte. Connor saß mit Joyce an einem Tisch und starrte mit glasigen Augen ins Lehrbuch. „Langsam wird das wirklich bescheuert“, murmelte Scorpius, kaum, dass sie sich gesetzt und ihre Tasche abgestellt hatte, „als Marcus Lester letzte Stunde zu spät kam, hatte sie ihm fünfzehn Punkte abgezogen und mit Nachsitzen gedroht. Und dich lässt sie einfach so davon kommen.“

„Tja, ich besitze halt Charme, das wirkt bestechlich“, erwiderte Violetta und grinste schelmisch. Scorp schnaubte: „Schon klar! Und? Was hat dich abgelenkt? Hast du verschlafen?“ „Ne, Janelle Silver hat mich aufgesucht – stell dir vor, sie hat mir einen Platz bei der Schülerzeitung zugesichert!“ „Hervorragend, Glückwunsch!“ „Danke. Morgenabend treffen wir uns im Klassenzimmer für Verwandlung.“ Professor McConell räusperte sich. „Malfoy, erklären Sie Ihrer Freundin bitte die Aufgabe und sein Sie still!“ „Ja, Ma'am.“ Violetta hob eine Augenbraue. „Sie scheint wirklich was gegen euch Jungs zu haben. Also, was sollen wir tun?“ Scorpius seufzte. „Das Buch zur Hilfe nehmen, um einen abschließenden Aufsatz über die mittelalterlichen Hexenverbrennungen zu verfassen.“ Violetta stöhnte. „Das Wetter lädt zwar nicht mehr unbedingt zum Rausgehen ein, aber etwas Langweiligeres hätte sie sich wohl trotzdem kaum einfallen lassen können.“

Verteidigung gegen die dunklen Künste war, trotz des zumeist schlecht gelaunten Lehrers, interessant, da sie in diesem Jahr verschiedene Geschöpfe durchnahmen, die in irgendeiner Form bösartig waren. Als sie das Klassenzimmer betraten, saß Professor Dawlish bereits am Lehrerpult. Auf diesem stand ein gewaltiges Terrarium, in dessen Innern sich ein schimmernder, runder Stein befand. Violetta tauschte einen irritierten Blick mit Connor. Wo war das Tier, was sie heute behandeln sollten? War es vielleicht unsichtbar? Nachdem alle Schüler herein getröpfelt waren, hob Professor Dawlish den Kopf.

„Ein paar haben die Neigung, den Unterrichtsbeginn nicht ernst genug zu nehmen“, seine Augen huschten über die Schülerköpfe und blieben an Joyce kleben, die unbeeindruckt zurückschaute. „Sein Sie nächstes Mal pünktlich, Miss Lewis, oder es setzt Strafarbeiten! Zehn Punkte Abzug für Hufflepuff!“ Scorpius sog empört die Luft ein, während Violetta Joyce einen grimmigen Blick zuwarf. Joyce schnaubte nur; offenbar machte ihr der Punktabzug im Gegensatz zu den Mitschülern ihres Hauses nichts aus. Ihre Haare sahen noch immer chaotisch aus, bis auf den Pony, der so ordentlich schräg in die Stirn fiel, dass da sicher nachgeholfen worden war. „Warum muss die unbedingt in unserem Haus sein?“, zischte Violetta ungehalten. Scorpius zuckte die Schultern. Doch bevor Violetta in eine stille Schimpftirade gegenüber Joyce ausbrechen konnte, stand Professor Dawlish auf.

Er stellte sich neben das Pult und deutete auf das Terrarium. „Auch, wenn es nicht so aussieht; das Tier, welches Sie heute kennen lernen, ist bereits hier drin“, sagte er in einem gelangweilten Ton, der sein eigenes Desinteresse nur zu deutlich hervorhob. Violetta hob die Augenbrauen. Die Gleichgültigkeit, die Professor Dawlish seinem Unterricht entgegen brachte, sorgte stets dafür, dass die Verteidigungsstunden nie so interessant wurden, wie sie es bei einem fähigen, energiereichen Lehrer vielleicht sein könnten; es war paradox, dass Dawlish gleichzeitig ihre volle Aufmerksamkeit forderte und auf Gehorsam und Disziplin pochte, während er selbst nicht verbergen konnte, dass ihn die Unterrichtsthemen nicht reizten.

Professor Dawlish klopfte an die Scheibe und das, was Violetta für einen Stein gehalten hatte, schreckte hoch. Es war ein Wesen von ungefähr dreißig Zentimeter Höhe, mit einem grauen, kahlen Kopf, der zu groß für seinen haarigen Körper wirkte. Die Schüler reckten die Hälse, um einen besseren Blick auf das Tierwesen zu erhaschen. „Das“, sagte Dawlish tonlos, „ist ein Pogrebin. Pogrebins sind russische Dämonen, die sich, wie Sie gerade gesehen haben, geschickt als Stein tarnen können. Diese Tarnung gebrauchen sie, um ahnungslose Menschen zu verfolgen; die zwar oft die Anwesenheit spüren, den Dämonen aber nicht sehen, da er sich bei ihrem Umblicken zusammenkauert und einen Stein nachahmt. Weiß einer von Ihnen, was geschieht, wenn der Pogrebin einen Menschen zu lange verfolgt?“

Er sah uninteressiert in die Runde. Warum fragt er dann überhaupt?, fragte sich Violetta genervt. „Miss Kober, was meinen Sie?“, pickte er sich eine der Slytherin - Mädchen heraus. „Weiß nicht“, brummelte Penny Kober, eine von Alexander Greengrass Spießgesellen, „er wird wahnsinnig?“ „So etwas in der Art, ja“, antwortete Professor Dawlish, „derjenige, der einen Pogrebin zu lange an den Fersen hat, wird von einem belastenden Gefühl der Sinnlosigkeit überwältigt. Dies steigert sich dann zu einer Verzweiflung, in der das Opfer des Pogrebin inne hält und zu Boden sinkt, um die Trostlosigkeit der Welt zu bedauern... in diesem Augenblick greift der Pogrebin sein Opfer an, indem er ihm auf den Rücken springt, und versucht, ihn zu fressen.“

„Diese klanglose Stimme versaut selbst eine widerliche Wirkung wie diese“, wisperte Scorpius, was Connor zum Glucksen brachte. „Mr. Malfoy“, nahm sich Professor Dawlish den Unruhestifter sogleich zur Brust und schritt humpelnd auf ihn zu (er war früher Auror gewesen; die Schüler waren den Anblick, wie er immer sein eines Bein etwas nachzog, gewöhnt), „wissen Sie, wie Sie diesen Dämon loswerden könnten?“ „Puh, mit nem ordentlichen Tritt vielleicht?“, erwiderte Scorp und Connor und Violetta wieherten los.

Professor Dawlish Nasenflügel bebten, was nie ein gutes Zeichen war. „Würden Sie vielleicht einmal vorführen, wie Sie Ihr Bein verrenken würden, um den Pogrebin auf Ihrem Rücken zu treten?“, zischte er und wurde noch zorniger, als Scorp nur grinste und entgegnete: „Es war ein Vorschlag, nichts weiter! Aber ein paar Leute auf diesem Planeten würden das hinkriegen! Wenn ihre Körper biegsam genug sind.“ Inzwischen kicherte die halbe Klasse über Scorpius scherzhafte Antworten. In Professor Dawlishs kühlen Augen fand sich dagegen keine Belustigung. „Nachsitzen, Mr. Malfoy“, fauchte er, „so eine Respektlosigkeit lasse ich mir nicht gefallen!“ Violetta verdrehte die Augen. Der Typ übertrieb mal wieder maßlos!

„Wie viel Uhr?“, fragte Scorp ruhig, doch sie sah, wie seine Hand, die sich um eine Schreibfeder klammerte, bebte. Professor Dawlishs Lippen kräuselten sich unheilvoll: „Ich würde sagen, 17 Uhr ist angemessen!“ „Da habe ich Quidditchtraining!“, erwiderte Scorpius und konnte die Wut in seiner Stimme nur schwer unterdrücken. „Das kam mir zu Ohren. Hoffentlich verlieren Sie wegen Ihrer Unverschämtheit Ihren hart erkämpften Jägerposten nicht gleich wieder...“, der Professor sah Scorpius, der vor Wut zitterte, bedeutungsvoll an und kehrte nach vorn zum Lehrerpult zurück. „Gehen Sie in Zweiergruppen zusammen und üben Sie den Lähmzauber“, ordnete er an, „eines der Mittel, die sich gegen den Pogrebin als wirksam erwiesen haben! Später werden Sie nacheinander mit dem hier anwesenden Exemplar üben.“

Scorpius, der noch einmal zehn Minuspunkte für Hufflepuff einsackte, weil er sich nicht mehr auf den Unterricht hatte konzentrieren können, war äußerst schlecht gelaunt, als sie sich beim Mittagessen einfanden. „Grace rechnet fest mit mir!“, wütete er und verspritzte Eintopf in alle Richtungen, als er den Schöpflöffel wieder in den Behälter zurück schmiss. „Ich weiß“, sagte Violetta und blickte ihn mitleidig an. „Trotzdem wird sie dich nicht gleich rauswerfen! Sie weiß, dass Dawlish dich auf dem Kieker hat!“ „Das Quidditch - Spiel ist nicht mehr so lange hin und es ist wichtig, dass ich beim Training nicht fehle, damit wir lernen, eine Einheit zu bilden“, fuhr Scorp verdrossen fort. Connor murmelte etwas, doch sein Mund war so voll, dass keiner ihn verstand. „Was?“, fragten Violetta und Scorp wie aus einem Mund.

„Du hast doch drei Mal die Woche Training, das wird schon passen“, wiederholte Connor, nachdem er geschluckt hatte. „Ach, wird es das, ja?“, knurrte Scorp und spießte ein Fleischstück derart brutal auf, als hätte es ihm ein persönliches Unrecht angetan. „Ja, wird es“, antwortete Connor entnervt, „und jetzt hör auf, uns anzupflaumen, es ist nicht unsere Schuld, dass Dawlish keinen Sinn für Humor besitzt!“ Er stopfte sich die nächste Portion in den Mund. Scorp seufzte. „Entschuldigung. Ich hab mich nur schon so aufs Training gefreut.“ „Schon gut“, meinte Violetta und lächelte ihm zu, „Mittwoch lässt du es dir dafür nicht nehmen!“ „Darauf kannst du wetten!“, erwiderte Scorpius entschlossen.

So musste Violetta ihr erstes Quidditchtraining ohne ihren besten Freund antreten. Grace war zwar etwas missmutig, aber ihr Zorn richtete sich gegen den Lehrer für Verteidigung, der ganz genau wusste, was für Folgen das für die gesamte Mannschaft haben könnte. Insgesamt verlief das Training aber erfolgreich; Violetta kam gut mit Harvey Beddingfield zurecht und es machte ihr keine großen Probleme, ihm immer wieder den Klatscher zuzupassen. Sichtlich zufrieden mit sich kehrte sie so nach dem Training in den Gemeinschaftsraum zurück. Sie ließ sich in einem Sessel nieder und beobachtete Connor, der mit Leidensmiene über dem neusten Zaubertrank – Aufsatz hing. „Ist Scorp noch nicht zurück?“, fragte Violetta, und kraulte Mr. Cuddles die Ohren, der sofort auf ihren Schoss gesprungen war und sich dort eingerollt hatte.

„Ne, siehst du doch“, brummte Connor, „du weißt nicht zufällig, was wir in der letzten Zaubertrank-Stunde mit der Fledermausmilz anstellen sollten, oder?“ „Ich hab sie pulverisiert, aber ich glaube, das war verkehrt“, antwortete Violetta zaghaft. Den einzigen, fehlerfreien Trank hatte Kairi hergestellt. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, sagte Connor: „Vielleicht sollten wir Changs Nichte mal fragen, die scheint's in dem Fach ja wirklich drauf zu haben!“ „So, wie sie sich bisher benahm, bezweifel ich, dass sie uns helfen würde“, entgegnete Violetta abwehrend. „Wie kommst du darauf?“, wollte Connor wissen, „wir haben doch noch gar nichts mit ihr zu tun gehabt.“ „Erinnerst du dich nicht an Ollis Worte?“, sagte Violetta rasch, „wie sie Colleen und die anderen angefahren hatte?“ „Doch, schon...“, meinte Connor und zögerte, „aber vielleicht musste sie sich nur ein bisschen einleben. Wer weiß?“ Violetta schnaubte. „Frag sie! Aber ich habe keine Hoffnung.“

In dem Moment betrat Scorpius den Gemeinschaftsraum und kam mit angesäuertem Gesichtsausdruck zu ihnen herüber geschlurft. Connor verzog das Gesicht: „Du stinkst nach Benzin, Mann!“ „Ach was, tatsächlich?“, erwiderte Scorp ironisch und ließ sich in den Sessel fallen, der Violetta gegenüber lag. „Ich sollte die Phiolen von Bubotubler-Eiter im Krankenflügel säubern und dabei musste das Zeug natürlich umgefüllt werden. Immerhin konnte ich Drachenlederhandschuhe tragen... offenbar hatte Dawlish gehofft, ich würde mir noch gleich ein paar schmerzhafte Schwellungen zuziehen.“

Er wandte sich an Violetta: „Wie war das Training?“ „Oh, sehr gut“, Violetta lächelte, „ich glaube, Harvey und ich bilden ein gutes Team, wenn es soweit ist.“ „Harvey und du, hmm?“, Connor grinste und fing sich einen Klaps auf den Oberarm ein. Scorp fläzte sich erschöpft in seinen Sessel, doch dann richtete er sich plötzlich auf: „Da fällt mir ein – als ich den Krankenflügel verließ, bin ich auf Kairi getroffen, die offensichtlich auf dem Weg dorthin war – sie sah aber ganz gesund aus.“ „Komisch“, murmelte Connor, der bereits wieder in seine Hausaufgaben vertieft war. Violetta jedoch fing Scorps Blick auf. „Hat Olli nicht sowas erwähnt? Dass Kairi öfter mal spurlos verschwunden ist, bevor der Unterricht beginnt oder aber vor oder nach dem Abendessen? Neulich hatte Colleen sie doch auch im Krankensaal gesehen, als sie wegen ihres verätzten Daumens dort war, oder?“ „Du hast Recht“, sagte Scorpius und fuhr sich nachdenklich durchs Haar. „Seltsam.“

Die Woche schritt voran. Das Wetter blieb unbeständig; die Sonne wurde immer wieder von dicken, grauen Regenwolken verdrängt und der Wind nahm zu. Trotzdem lief das Quidditchtraining nicht übel; Soweit Violetta das beurteilen konnte, gliederte Scorpius sich gut ein, auch, wenn er mit Grace besser auskam als mit Lloyd Zeller, wegen dem er im letzten Jahr nicht in die Mannschaft gekommen war. Violetta fand Scorpius Benehmen etwas albern, aber sie hatte keine Lust auf Streit und sie wusste, dass Scorpius der Ausgang des Spiels um einiges mehr bedeutete als seine Abneigung gegen Zeller.

Der Unterricht derweil war anspruchsvoller denn je; Zauberkunst und Verwandlung entwickelten sich zu den schwierigsten Fächern und auch Zaubertränke war kniffliger als je zuvor; Kairi hatte Connor zwar mit der Fledermausmilz geholfen; generell schien sie aber auch weiterhin distanziert zu sein; allerdings warf sie Violetta immer wieder Blicke zu, erst Recht im Wahrsageunterricht, der Violetta die geringsten Probleme bereitete, während ihre Mitschüler stöhnten und nichts von all dem sehen konnten, was im Lehrbuch stand.

Am Donnerstag lag Violetta in ihrem Himmelbett und genoss ihre Freistunde, während Scorpius und Oliver in Alte Runen büffeln mussten und Connor mal wieder einen seiner häufigen Abstecher in die Küche unternahm. Sie hatte den Schlafsaal für sich; ihre Schlafsaalgenossinnen waren entweder im Unterricht oder woanders, jedenfalls hatte sie ihre Ruhe und das war viel wert, wenn man auf einem Internat lebte, das voller Leben steckte. Mr. Cuddles lag neben ihr auf der Bettdecke und schnurrte leise. Violetta war gerade dabei, einen Brief an ihre Eltern zu schreiben, was mal wieder nötig wurde; sie klangen schon leicht angesäuert, weil sie nicht mehr so häufig schrieb wie im Jahr davor.

Hallo Mum, hallo Dad!

Das Schuljahr ist gut gestartet, aber die Stunden sind allesamt ziemlich anstrengend und die Lehrer erwarten viel von uns; auch die Hausaufgaben haben sich gesteigert und weil ich – wie ihr wisst – in die Quidditchmannschaft aufgenommen wurde, fehlt mir einfach die Zeit, um euch regelmäßiger zu schreiben. Und jetzt wird das wahrscheinlich noch mehr der Fall sein, denn ich gehöre nun auch zu denjenigen, die die Schülerzeitung schreiben! Ist das nicht unfassbar? Heute Abend soll das zweite Treffen sein.

Die sogenannte Redaktion besteht aus der Chefredakteurin Janelle Silver, Delphina (ich weiß, ulkiger Name, nicht? :-) ) Morgan, Nestor Page (der ist schon 18!), Bryan White, Shirley Dawson (kam mir ziemlich abgehoben vor...), Constantin Afterman und meiner Wenigkeit! Die Schülerzeitung erscheint alle zwei Monate, das heißt, Ende Oktober soll die erste Ausgabe in die Hände der Schüler gelangen. Manche Themen sind unterschiedlich, manche tauchen immer wieder auf, wie eine Witzseite oder ein (humorvolles) Horoskop. Ich fand die Schülerzeitung schon immer interessant un-

Es geschah urplötzlich: Bilder, die wie Blitze vor ihrem geistigen Auge auftauchten; zeitgleich sackte sie in sich zusammen.

Dunkelheit umgab sie; sie war tief auf dem Grund des Sees in der Nähe des unterirdischen Hafens und das eisige Wasser hatte ihren Körper bereits spürbar unterkühlt...Panik hielt sie gepackt, denn ihre Füße waren in schleimigen Schlingpflanzen verheddert und ihr ging die Luft aus...mit tauben Fingern, die nicht die ihren waren, versuchte sie verzweifelt, ihre Füße zu befreien, doch das Gewächs hielt sie im Griff... sie probierte es mit strampeln, doch ihre Kräfte schwanden rasch und mit ihnen die letzten Luftreserven...ihr Körper krampfte, wollte unbedingt an Sauerstoff kommen, wollte atmen... die Oberfläche war unerreichbar, die Kälte des Wassers betäubte ihr Denken... sie konnte dem Drang nichts mehr entgegensetzen... ihre Lungen füllten sich mit schneidend kaltem Wasser...klirrende, tödliche Kälte, die sie lähmte -

Mit einem Schrei fuhr sie hoch. Mr. Cuddles sprang fauchend vom Bett. Ihr Körper, so nass, als wäre sie tatsächlich im See gewesen, zitterte unkontrolliert. Sie keuchte und schluckte, während Emotionen, die nicht die ihren waren, ihr Innerstes beherrschten und ihr Herz heftig gegen ihren Brustkorb trommeln ließen. Ihr verschwommener Blick ruhte auf dem Brief, dessen letzte Zeilen durch das Wegrutschen ihrer Hand verwischt waren. Noch nie hatte sie dabei Gefühle gespürt... es war … schrecklich … aber … entsetzt versuchte sie, sich aufzurappeln.

-Oliver-

Er warf einen Seitenblick auf Colleen. Sie blätterte fieberhaft in ihrem Runen - Wörterbuch und schien nicht zu bemerken, dass er sie beobachtete. Ein blasses Gesicht, dunkle Augenringe und Haare, die aussahen, als wäre sie gerade von einem bockenden Besen gestiegen – nein, so lief seine Freundin normalerweise nicht herum. Er machte sich Sorgen, wollte das aber nicht zeigen, da er wusste, wie scharfzüngig sie auf seine Besorgnis reagieren würde. Also versuchte er es scherzhaft: „Ich will dir ja wirklich nicht zu nahe treten, aber – du siehst schrecklich aus!“ Colleen schnaubte und schrieb die Übersetzung auf, die sie soeben im Wörterbuch entdeckt hatte.

„Danke, sehr liebenswürdig, Evans! Ich würde besser aussehen, wenn ich mal wieder eine Nacht durchschlafen könnte!“ „Aber?“, hakte er argwöhnisch nach und behielt ihren Alte Runen Lehrer im Auge, der private Unterhaltungen überhaupt nicht schätzte. Zu Ollis Zufriedenheit half Professor Brooks gerade Nadine Robinson, die Schwierigkeiten hatte, den Text zu verstehen. „Kairi ist Schuld“, erwiderte Colleen und gähnte, „es fing in der Nacht von Montag auf Dienstag an... wir wachten von ihrem Gestöhne auf – sie schlug wie besessen um sich. Ich hatte versucht, sie zu wecken aber erfolglos. Schließlich erwachte sie mit einem Schrei, der selbst den tiefsten Schlaf stören würde... das passierte bisher die ganze Woche lang, zwei bis drei Mal pro Nacht – und gestern Nacht...“, Colleen zögerte. Auch sie warf einen raschen Blick zu Professor Brooks, der inzwischen zu Cloé Patil weiter gezogen war und neigte sich dann zu Olli.

Mit gesenkter Stimme fuhr sie fort: „Ich weiß, das klingt verrückt, aber letzte Nacht fuhr sie ebenfalls hoch und ihre Augen... sie waren ganz weit aufgerissen und... sie schienen irgendwie rötlich zu leuchten.“ Als sie seinen Blick registrierte, fügte sie hastig hinzu: „Es war nur ein ganz kurzer Augenblick, wahrscheinlich hab ich es mir eingebildet...“ Oliver runzelte die Stirn. Er drehte den Kopf und blickte zu Kairi hinüber, die in ihre Arbeit vertieft war, aber ebenso erschöpft wirkte wie Colleen. Auch ihre Augen zeugten von teilweise schlaflosen Nächten. Und sie waren so dunkel wie immer. Er wandte sich wieder Colleen zu. „Das ist... ausgesprochen beunruhigend. Und diese... Alpträume sind plötzlich angefangen?“

Colleen nickte: „Schlagartig, ja. Keine Ahnung, was los ist, ob sie Heimweh hat oder so... jedenfalls ist es unglaublich, wie der Schlafmangel an meinen Kräften zehrt... und sie ist... unheimlich, ich-“ „-Auch wenn Sie zu meinen besten Schülern zählen“, fiel Professor Brooks ihr ärgerlich ins Wort und seine wuchernden, dunkelgrauen Augenbrauen, die an Raupen erinnerten, wanderten bis zu seinem ebenfalls wuchernden Haarschopf von derselben Farbe hinauf, „noch ein Wort, das nichts mit Ihrem Text hier zu tun hat, und es wird Strafarbeiten regnen, verstanden?“ „Ja, Sir, Verzeihung“, antwortete Colleen eilig. „Gut. Fahren Sie mit Ihrer Übersetzung fort!“, verlangte der Lehrer und kehrte ihnen den Rücken zu. Colleen befolgte diese Anweisung, doch Oliver versank in nachdenkliches Brüten...

- Violetta -

Ihre Beine vermochten sie kaum zu tragen, aber sie mussten... sie schleppte sich zur Schlafsaaltür und dann in den Gemeinschaftsraum. „Hallo, Violetta“, sagte die dunkelhäutige Delphina Morgan fröhlich, doch als sie ihr Gesicht bemerkte, stockte sie. „Geht's dir nicht gut? Du bist leichenblass! Und – deine Haut glänzt vor Schweiß! Soll ich dich in den Krankenflügel bringen?“ Sie klang ehrlich besorgt und zwirbelte unentschlossen an ihren Rasterzöpfen herum. „Nein“, keuchte Violetta und versuchte mühevoll, ihre zitternden Beine mehr unter Kontrolle zu bringen. Übermächtige Angst machte sich in ihr breit und ließ keinen Platz für etwas anderes, außer ihrem Ziel. „Mir – geht’s gut! Ich – ich muss unbedingt zum See!“ Die Panik in ihrer Stimme und die Unruhe in ihrem Blick genügten, um Delphina den Ernst der Lage bewusst zu machen, auch, wenn sie nicht wissen konnte, worum es ging. „Okay, warte...“, sie stützte Violetta. Mit ihrer Hilfe kam selbige um einiges schneller voran.

Als sie schließlich die Eingangshalle erreichten, war Violetta endlich kräftig genug, um sich alleine fortzubewegen. Ohne ein Wort der Erklärung hastete sie so schnell es ihr möglich war auf die Ländereien und von da aus zum See. „Jacob!“, brüllte eine hysterische Jungenstimme und sie fuhr erschrocken zusammen. James Potter rannte am Seeufer entlang, hielt die Hände trapezförmig vor seinem Mund und schrie in heller Angst: „JACOB!“ Sie lief auf ihn zu, bemerkte seine hektischen Blicke, die suchend über das dunkle Gewässer wanderten. „JAMES!“, schrie sie, „er ist in der Nähe des unterirdischen Hafens! Er ertrinkt!“ James wirbelte herum und starrte sie mit einer Mischung aus Schock und Höllenangst an. „Was-?“ Violetta zerrte sich Schuhe und Socken vom Leib.

„KOMM SCHON!“, rief sie durchdringend, entledigte sich ihres Umhangs und lief ohne Zögern ins Wasser. Es war furchtbar kalt und schien ihre Lebensgeister zu lähmen, doch sie zwang sich, nicht darauf zu achten und ging immer tiefer in den See hinein – endlich konnte sie schwimmen; sie orientierte sich, legte sich mit einem Schaudern flach ins Wasser und begann, zu kraulen, so schnell es ihre tauben Glieder erlaubten; ihr Gesicht gefror zu Eis, sobald es das erste Mal ins Wasser tauchte. Unrythmisches Platschen hinter ihr verrieten ihr, dass James ihr folgte. Endlich erreichte sie die Felsen mit der Wand aus Efeu. Atemlos zog sie ihren Zauberstab aus ihrem Pullunder hervor. „Lumos!“, keuchte sie zähneklappernd. Dann schloss sie die Augen, holte tief Luft und tauchte unter.

Die Kälte umschloss sie und brannte wie Feuer; selbst ihr Gehirn schien erstarrt, während sie all ihren Mut zusammen nahm und in die Tiefe hinabstieß; es wurde noch eisiger und dunkler; fieberhaft leuchtete sie mit ihrem Zauberstab in der Finsternis umher – da! Das Licht fiel auf eine Hand, die zu dem Körper eines Jungen gehörte, der wie leblos im Wasser trieb; von Todeskampf keine Spur. Von Grauen erfüllt stieß Violetta einen Schrei aus, doch drangen nur große Blasen aus ihrem Mund.

In dem Augenblick erschien ein zweiter Lichtkegel in ihrem Blickfeld und etwas schoss an ihr vorbei. James Arme umgriffen den Jungen und er versuchte, ihn mit hochzuziehen, doch Violetta schüttelte matt den Kopf und tauchte zu den Füßen hinab, die noch immer verfangen waren. Mit ihrem Zauberstab schlitzte sie die schleimigen Gewächse ab; eine merkwürdige Substanz floss aus den Blättern heraus, doch sie achtete nicht darauf; sie packte einen Arm des Jungen, James den zweiten und zusammen zogen sie ihn hoch Richtung Oberfläche.

Als ihr Kopf diese endlich durchtrennte, schnappte sie gierig nach der kühlen Luft – neben ihr tat James das gleiche, während der Junge – Jacob offenbar – bewusstlos war. Jedenfalls hoffte Violetta von ganzem Herzen, dass dies der Fall war und sie nicht zu spät gekommen war. James schwamm jetzt mit kräftigen Schwimmzügen zum Ufer und zog Jacob hinter sich her. Violetta folgte. Zum Glück war das Land nicht weit entfernt. Sobald sich sowohl James als auch Jacob ganz im Trockenen befanden – wenn auch nass bis auf die Haut – beugte James sich über den Körper des Jungen und begann mit seinen Wiederbelebungsversuchen. Mit trockener Kehle und unendlich erschöpft ließ Violetta sich neben ihm ins Gras fallen.

Sie bebte vor Kälte, doch ihre rot unterlaufenden Augen waren starr auf das regungslose Gesicht desjenigen geheftet, dessen Kampf sie gerade noch miterlebt hatte. „Mensch, Jacob, komm schon!“, rief James verzweifelt und mit blutleerem, nassem Gesicht, „es war doch nur eine dumme Wette, verdammt!“ Er gab ihm eine schallende Ohrfeige. Und endlich - unter viel Gewürge und Gespucke – schlug Jacob die Augen auf. Es dauerte etwas, bis er sich zurechtfinden konnte. Keuchend lag er da und starrte James an. „Wie... wie hast du mich gefunden?“, fragte er schwach. James deutete mit einem Kopfnicken auf Violetta: „Frag das sie. Ehrlich gesagt – das würde ich auch gern erfahren!“ Beide Jungen blickten sie an. Sie schluckte.

TBC


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Daniel musste nicht nur schwimmen, spielen, Dialoge sprechen und auf Monster reagieren, die später per Computer hinzugefügt wurden, sondern er trug dabei auch Schwimmflossen an Händen und Füßen. All das absolvierte er sieben Meter tief unter Wasser in völliger Dunkelheit – bis ihm die Luft ausging und er das Zeichen gab: Einer der Stuntleute schwamm dann zu ihm hin und gab ihm seine Sauerstoffmaske zurück. Eine wirklich unglaubliche Leistung.
Greg Powell über Unterwasser-Dreharbeiten