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Fanfiction

Wenn die Vergangenheit dich einholt - Kapitel 9: Versöhnung und neue Sorgen

von Schneeherz

Hier das neue Kapitel... Freut mich wirklich sehr, dass euch die Geschichte so gefällt und ihr als Leser treu bleibt ;)

@PrinzessinLeia: Vielleicht tut Severus das, wenn Hermine sich traut mit ihm zu sprechen..;)
Wer Lily verraten hat kommt noch ans Licht und was mit Kaelyn ist wird auch bald enthüllt..:)


Fragen über Fragen... Viel Spaß bei Kapitel 9!
__________________________________________

Harry saß angespannt in einem der Sessel vor dem Kamin, als Ron zusammen mit Hermine den Gemeinschaftsraum der Gryffindors betrat und sie sich zu ihm gesellten.
„Also...“, fing Hermine zögerlich an, nachdem Harry keine Anstalten machte, etwas zu sagen, sondern nur das Feuer im Kamin beobachtete. Sie sah in prüfend an und überlegte sich passende Worte für den Anfang des Gesprächs.
„Es tut mir Leid“, redete Harry stattdessen reuevoll darauf los und nahm Hermine somit den Anfang ab, „ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, dass ich so etwas wie eine Affäre zwischen dir und Snape überhaupt in Betracht gezogen habe. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist, dass ich dich so angegriffen habe – vor all den anwesenden Leuten. Das Letzte, das ich wollte, war dich zu verletzten, Hermine... Du hast auch vollkommen Recht, mit dem, was du über mich und meine Mutter gesagt hast. Ich sollte mich langsam damit abfinden, dass sie tot ist. An dieser Tatsache kann ich ohnehin nichts ändern. Ich kann nur noch hoffen, dass Sirius und die anderen Voldemort bald finden und wir sie rächen können und dann hat das ganze Elend endlich ein Ende.“ Harry schaute Hermine an und hoffte, dass sie ihm seinen Anfall von vor dem Frühstück verzeihen würde. „Und ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hasst, wirklich. Ich fühle mich unfassbar schlecht, dass das mit deinen Eltern so herausgekommen ist. Und es tut mir unfassbar Leid, was ihnen passiert ist. Und dass ich gesagt habe, dass dein Leben perfekt wäre und dass du dir um nichts Sorgen machen müsstest und dass –“
„Ach, sei still, Harry“, unterbrach Hermine ihn seufzend, als er nicht mehr aufhören wollte, aufzuzählen, was ihm alles Leid tat, „ich glaube dir, dass es dir Leid tut und es ist okay für mich. Ich war verletzt, dass ihr so etwas von mir dachtet und enttäuscht, dass ihr das Gefühl hattet, dass ich nicht mit euch reden will und ihr mir deshalb lieber hinterher spioniert habt. Aber auf der einen Seite bin ich da wohl auch selbst Schuld daran. Ich habe mich von euch zurückgezogen und bin euch im Bezug auf gewissen Themen bewusst aus dem Weg gegangen und habe mir immer neue Lügen ausgedacht. Das hätte ich nicht tun dürfen. Erst recht nicht bei euch, weil ihr wohl die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben seid und gerade zu euch sollte ich ehrlich sein... Allerdings müsst ihr verstehen, dass meine Situation etwas ...kompliziert ist. Das betrifft auch meine „Beziehung“ zu Snape. Ich kann es euch im Moment noch nicht erklären und ich weiß nicht, ob ich das in naher Zukunft kann, weil es einfach noch zu viele andere betrifft und ich momentan wirklich nicht weiß, was das Richtige wäre. Es ist einfach eine sehr, sehr lange Geschichte... Nur glaubt mir eins, ich hatte, habe und werde nie eine Affäre mit Snape haben, verstanden?“ Den letzten Satz sprach sie mit deutlichem Nachdruck und machte ein angeekeltes Gesicht, was die Stimmung etwas auflockerte.
„Und jetzt komm her“, sagte Hermine, die ihren besten Freund nicht mehr leiden sehen konnte, stand auf, ging zu Harry und umarmte ihn fest, „vergessen wir das alles einfach.“ Sie nahm es ihm nicht mehr böse und ihr Zorn auf ihn war verflogen. Wer weiß, ob sie sich in seiner Situation großartig anders verhalten hätte.
„Danke“, murmelte Harry in ihre Haare und erwiderte die Umarmung. Ron beobachtete das Geschehen erleichtert lächelnd und war froh, dass sie sich alle wieder vertragen hatten.
Hermine begab sich zurück zu ihrem Sessel und die drei Freunde schwiegen eine Weile, bevor Ron sich traute die Stille zu unterbrechen.
„Wieso haben die Todesser deine Eltern getötet?“, fing er vorsichtig das heikle Thema an. Die Angesprochene wandte ihren Blick vom Feuer zu ihren Freunden und lächelte schwach.
„Ich könnte jetzt sagen, weil ich in ihren Augen ein Schlammblut bin und sie Schlammblüter hassen, aber da steckt wahrscheinlich leider noch viel mehr dahinter“, erzählte sie und erinnerte sich an einige Dinge, weshalb Voldemort es auf sie abgesehen haben könnte, „allerdings gehört das zu der sehr, sehr langen Geschichte... Also belassen wir es vorerst dabei, wenn wir sagen, dass Voldemort mich nicht besonders zu mögen scheint...“
Harry und Ron nickten und gingen nicht weiter darauf ein. Sie akzeptierten, dass Hermine noch nicht darüber reden wollte und sie wollten vor allem vermeiden, dass es wieder so ausartete wie am Morgen. Dennoch wunderten sie sich über die Aussage der jungen Hexe. Wann hatte sie jemals etwas mit Voldemort zu tun gehabt, so dass er sie ins Visier nehmen konnte?
„Wirst du Snape sagen, dass wir euch belauscht haben?“, fragte Harry widerwillig und gab sich sogar Mühe dabei, Snapes Namen relativ normal auszusprechen, was Hermine schmunzeln ließ.
„Ich denke nicht. Es ist besser, wenn er es nicht weiß“, sagte Hermine und schaute dann Harry ernst an, „ich weiß, es gefällt dir nicht, dass er und deine Mutter befreundet waren. Mehr war da aber nicht. Sie wohnten in derselben Gegend in der Muggelwelt und fanden eben beide zeitgleich heraus, dass sie zaubern konnten. Deine Mutter empfand nichts für ihn.“
„Aber wenn er sie geliebt hat... Wieso hat er dann zugelassen, dass Voldemort sie tötet? Es ist ja wohl mehr als offensichtlich, dass er zu seinen Anhängern gehört. Ich selbst habe sein Mal am linken Unterarm schon einmal gesehen“, widersprach Harry seiner Freundin bitter und wollte es immer noch nicht so ganz wahr haben.
„Er konnte nicht...“, fing Hermine an, brach dann aber ab. Der Gedanke an Severus' Rolle in diesem ganzen Wirrwarr ließ ihren Magen unangenehm zusammenziehen. Sie konnte Harry und Ron nicht zu viel offenbaren, weil es ansonsten Severus in Gefahr bringen würde. Sie wusste zwar nicht, ob er auch in der jetzigen Zeit zu einem Doppelspion für Dumbledore geworden war und ihn über die Taten des dunklen Lords auf dem Laufenden hielt, aber hätte der Schulleiter ihn denn ansonsten überhaupt als Professor eingestellt? Er hatte nach dem Krieg vor ca. zwanzig Jahren keinen Abschluss in Hogwarts mehr gemacht und dürfte daher rein theoretisch diese Stelle gar nicht besetzen.
„Woher willst du denn auch überhaupt wissen, dass er und meine Mutter befreundet waren? Vielleicht lügt Snape ja... Mein Vater hat davon nie etwas erwähnt“, versuchte Harry erneut die Tatsache zu widerlegen. Hermine schwieg kurz und suchte nach den richtigen Worten. Sie konnte ihm schließlich schlecht sagen, dass er das nach Severus' Tod selbst herausgefunden und ihr und Ron mitgeteilt hatte, bevor sie sich wieder in die Schlacht gegen Voldemort stürzten.
„Ich weiß es nicht, aber es klang alles sehr glaubhaft“, redete sich Hermine geschickt heraus und zuckte dann mit den Schulter, „aber sicher sein kann man sich natürlich nicht. Vielleicht denkt dein Vater auch nur, dass dich das mit Sicherheit nicht interessiert oder er will einfach selbst nicht an die Vergangenheit denken...“
„Hm...“, gab Harry einen nachdenklichen Laut von sich und bei dem Trio kehrte wieder Stille ein.

Während Ron und Harry ihren eigenen Gedanken nachhingen und mit ihren Augen wahllose Punkte im Raum fixierten, machte sich Hermine Sorgen um Snape. Als Harry sie fragte, ob sie ihm von dem Gespräch erzählen würde, fiel ihr noch etwas ganz anderes ein. Severus hatte den unbrechbaren Schwur geleistet. Er hatte geschworen mit niemanden über Hermines Anwesenheit in der Vergangenheit zu reden, der nicht ohnehin davon wusste. Jedoch hatten sie gestern darüber geredet und Harry und Ron hatten es gehört. War der Schwur damit etwa schon gebrochen?
Bei diesem Gedanken lief es Hermine eiskalt den Rücken herunter und sie bekam eine furchtbare Gänsehaut. Sie wusste nicht wie eng diese Art von Magie es nahm. Sie wusste nicht, ob diese Magie unterschied in „absichtlich ausgeplaudert“ und „unbemerkt mitgehört“. Und sie wusste auch nicht, ob das Gespräch schon zur Enthüllung ihrer Identität reichte oder ob dazu mehr nötig war. Aber gerade der Umstand, dass sie das alles nicht wusste, machte sie umso nervöser.
Sie hatte beim Frühstück nur einen kurzen Blick in die große Halle geworfen, bevor Harry wütend auf sie losging. Sie konnte sich aber nicht erinnern, dass Snape anwesend gewesen war. Jetzt stellte sich nur die Frage, ob er einfach nur so nicht zum Frühstück erschienen war oder ob er nicht mehr in der Lage dazu war.
Hermine wurde es abwechselnd kalt und heiß und ihre Kehle war trocken. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was wäre, wenn dieses von Harry und Ron mitgehörte Gespräch, tatsächlich gegen den Schwur verstoßen hätte... Die junge Hexe schüttelte den Kopf und versuchte diese Gedanken loszuwerden. Das durfte nicht sein. Snape wusste nicht, dass Harry und Ron sie belauschten. Er konnte nichts dafür und man konnte ihn daher auch nicht dafür verantwortlich machen. Innerlich betete sie, dass sie Recht behalten würde und Severus wohl auf war.
„Sollen wir langsam mal runter gehen?“, fragte Ron nach einer Weile und holte seine beiden Freunde aus ihren Gedanken, „es ist fast Zeit fürs Mittagessen und wenn ich es richtig sehe, haben wir heute Morgen alle drei nicht gefrühstückt.“
Alleine bei dem Wort „Mittagsessen“ fing Hermines Magen sofort an zu knurren, was die drei Freunde zum Lachen brachte.
„Ich deute das mal als ein „Ja“, okay?“, schmunzelte Ron und die drei Gryffindors machten sich auf den Weg zur großen Halle.
„Bitte sei da, bitte sei da, bitte sei da“, wünschte sich Hermine in Gedanken, wurde aber prompt enttäuscht, als sie zusammen mit Harry und Ron die große Halle betrat. Der Lehrertisch war noch komplett leer und daher war auch kein Professor Snape anwesend.
Die drei setzten sich zu Ginny, Dean und Neville, die ebenfalls schon am Gryffindortisch Platz genommen hatten.
„Na, wie geht’s dem Geburtstagskind nach seiner Party gestern?“, fragte Ginny fröhlich und musterte Hermine.
„Gut“, antwortete sie schlicht und erwiderte das Lächeln der jüngsten Weasley. Um ehrlich zu sein, hatte Hermine schon fast vergessen, dass sie am vorherigen Tag Geburtstag hatte. Diese Erinnerungen wurden von den frühen Ereignissen dieses Tages einfach überschattet und so gut wie ausgelöscht. Ihr Geburtstag erschien ihr schon lange vergangen.
„Fred und George scheinen ihn weniger gut überstanden zu haben“, grinste Dean, woraufhin er einen Stoß von Ginny verpasst bekam.
„Wieso das?“, fragte Harry und versuchte sich endgültig von seinen Gedanken über die Beziehung seiner Mutter und Snape zu lösen.
„Sie liegen beide noch im Bett und, na ja, ihnen ist nicht besonders gut“, seufzte Ginny und verdrehte die Augen, „sie haben nach der Party noch ein bisschen an ihren neusten Scherzartikel herumprobiert und es etwas übertrieben...“
„Schlimmer als die Kotzpastillen?“, Ron beäugte seine kleine Schwester fragend, welche als Antwort nur mit einem vielsagendem Blick nickte.
„Dann werden sie wohl noch eine Weile lang flach liegen“, stellte Neville amüsiert fest und die anderen lachten bei der Vorstellung, dass sich die Zwillinge durch ihre eigenen Erfindungen ausgeknockt haben.
Hermine dagegen bediente sich nur schweigend am Mittagessen und beteiligte sich kaum an den Gesprächen ihrer Freunde. Ihr Blick wanderte nur immer wieder besorgt zum Eingang der großen Halle und zum Lehrertisch, in der Hoffnung Snape zu erblicken, der einfach nicht auftauchen wollte. Jedes Mal, wenn jemand die große Halle betrat, wollte sie erleichtert ausatmen, doch bisher waren von den Lehrern nur Trewlaney, Remus und McGonagall gekommen. Remus warf ihr im Vorbeigehen einen kurzen Blick zu, der wohl fragte, ob alles wieder okay sei, welchen sie mit einem kurzen Nicken beantwortete. Danach wandte sie ihren Blick sofort wieder zum Eingang, durch den jedoch wieder nicht Snape sondern Draco Malfoy trat. Er erwiderte ihren Blick für einen kurzen Moment, bevor sich ein selbstsicheres, verschwörerisches Lächeln auf seinen Lippen bildete und er sich mit Crabbe und Goyle zum Slytherintisch begab.
Angespannt wandte sich wieder ihrem Teller zu und nahm einige Bissen des Fleischs und der Beilagen zu sich, da ihr Magen wirklich etwas zum Essen vertragen konnte.
„Hermine, ist bei dir alles in Ordnung? Du wirkst so abwesend?“, wandte sich Ginny leise flüsternd an sie, damit die Jungs es nicht mitbekamen.
Hermine schluckte ihr Essen herunter und nickte langsam. „Ja, alles bestens. Ich versinke nur in Tagträumen.“ Die jüngste Weasley sah Hermine noch kurz prüfend an, lächelte dann schließlich zufrieden und wandte sich beruhigt wieder den Gesprächen der anderen zu. Entweder glaubte sie Hermine, dass wirklich nichts war, oder sie hatte einfach beschlossen, nicht weiter nachzufragen. So oder so, Hermine war ihr dankbar, dass sie es dabei beließ.
Nach zwanzig Minuten hatten alle aufgegessen, aber der Lehrer für Zaubertränke war immer noch nicht aufgetaucht. Hermine erwischte sich kurz bei der Überlegung in die Bibliothek oder auf die Ländereien zu gehen, weil sie ihm meistens da über den Weg gelaufen war. Schnell bemerkte sie jedoch auch, dass sie sich mit diesen Gedanken in der falschen Zeit befand und es in der jetzigen Zeit wohl eher unpassend war mit ihrem Lehrer einen Spaziergang über die Ländereien zu machen.
„Gut, dann gehen wir gerade schnell unsere Sachen holen und dann können wir los“, sagte Harry zu den anderen und machte sich mit Ron wieder auf den Weg zum Gryffindorturm.
„Wartet, ich komme mit. Ich muss mir noch eine Jacke holen. Hermine, soll ich dir eine mitbringen?“, meldete sich Ginny zu Wort und folgte den Jungs, während sie noch sprach.
„Wozu eine Jacke?“, fragte Hermine perplex. Sie hatte das vorangehende Gespräch nicht mitbekommen und wusste nicht, was der Plan für den heutigen Tag war.
„Na ja, es ist nicht besonders warm draußen. Und auf der Tribüne zieht ja gerne mal ein Wind... Ich bring dir einfach mal deine dünne Jacke aus eurem Schlafraum mit!“, sagte Ginny und folgte ihrem Bruder und Harry zum Gryffindorturm.
Die Zahnarzttochter verknüpfte schnell die Informationen in ihrem Kopf und schlussfolgerte, dass Harry und Ron fürs Quidditch trainieren wollten. Das sollte der jungen Hexe nur recht sein. Vielleicht würde sie an der frischen Luft auf andere Gedanken kommen.
Während Harry, Ron und Ginny also Jacken und Quidditchausrüstung aus dem Turm besorgten, wartete Hermine zusammen mit Dean und Neville in der Eingangshalle. Hermine nutzte die Gelegenheit, um weiterhin nach Severus Ausschau zu halten, während Neville und Dean sich über die Hausaufgaben in Kräuterkunde unterhielten.

Remus verließ etwa zur gleichen Zeit die große Halle, als Harry, Ron und Ginny wieder zurückkamen und die kleine Gruppe sich zum Quidditchstadion begeben wollte.
„Ähm, geht schon einmal vor. Ich komme gleich nach“, teilte Hermine ihren Freunden mit, welche daraufhin ohne sie losgingen.
Der Lockenkopf drehte sich schnell herum, weil sie damit rechnete Remus aufhalten zu müssen, aber entgegen ihrer Erwartung, war er schon stehen geblieben und musterte sie.
„Du sahst die ganze Zeit sehr besorgt aus. Konntet ihr das Missverständnis von heute morgen klären?“, fragte er fürsorglich.
„Ja, das schon. Allerdings hat sich mir in Folge dessen, was ich heute morgen erfahren habe, eine ganz andere Frage gestellt...“, sagte Hermine noch immer angespannt und schaute sich kurz um, ob auch niemand in der Nähe war, der sie und Remus belauschen könnte, „Harry und Ron haben Severus und mich belauscht... Wie du mitbekommen hast, haben sie die Situation nicht wirklich richtig gedeutet, aber.. Was passiert jetzt mit Severus?“ Hermine schaute Remus ängstlich und fast verzweifelt an.
„Was meinst du? Du musst ihm ja nicht sagen, dass die beiden euch belauscht haben... Das wäre wahrscheinlich nicht von Vorteil für sein Verhalten...“, äußerte Remus seine Meinung und wunderte sich über Hermines große Besorgnis.
„Das meine ich nicht“, erklärte Hermine mit gedämpfter Stimme, „ihr habt alle den unbrechbaren Schwur geleistet, in Anwesenheit von Unwissenden nicht über mich zu reden. Was wenn...“ Sie traute sich nicht den Gedanken laut auszusprechen. Remus' Stirn legte sich kurz in Falten und er schien über Hermines Schlussfolgerung ehrlich nachdenken zu müssen.
„So hätte ich das jetzt gar nicht gesehen...“, sagte er kurz danach nachdenklich, „aber ich glaube nicht, dass er damit den Schwur gebrochen hat. Wir haben geschworen, mit niemanden darüber zu reden, der nicht über dich Bescheid weiß. Er hat mir dir geredet und wusste nicht, dass ihr belauscht werdet. Außerdem ist denn wortwörtlich gefallen, woher ihr euch kennt?“
„Nein...“, gestand Hermine nach einer kurzen Denkpause, „also denkst du, es geht ihm gut? Er war heute Morgen nicht beim Frühstück und jetzt auch nicht beim Mittagsessen...“
„Dir wird es bisher noch nicht aufgefallen sein, weil er bisher für dich keine besondere Rolle gespielt hat. Aber Severus lässt sich am Wochenende eigentlich nie beim Essen blicken. Er verbringt so wenig Zeit wie möglich mit seinen Schülern und Kollegen. Du kennst ihn ja... Aber wenn ihr auch nicht erwähnt habt, woher ihr euch kennt und was passiert ist, dass würde ich mir da wirklich keine Gedanken machen, Hermine.“
Das Mädchen nickte und seufzte. Ihre Anspannung wollte allerdings noch immer nicht schwinden, was Remus daran erkannte, dass sie nervös auf ihrer Unterlippe herum biss.
„Ich kann auch gerne mal nachschauen gehen, wenn es dich beruhigt. Aber glaube mir. Wenn etwas passiert wäre, wäre das Dumbledore mit Sicherheit schon aufgefallen und er hätte uns garantiert Bescheid gegeben“, gab ihr Remus zu Bedenken und nahm ihr somit ihre letzten Bedenken.
„Ja, du hast Recht“, gab Hermine zu und fuhr sich durch die Haare. Wenn etwas Schlimmes passiert wäre, hätte Dumbledore ihnen wirklich Bescheid gegeben. „Wieso musstet ihr das überhaupt tun? Stell dir mal vor, euch rutscht das einfach nur mal aus Versehen irgendwo heraus...“ Hermine schüttelte sich bei dem Gedanken kurz und wollte ihn nicht weiter verfolgen.
„Hätten wir den Schwur nicht geleistet, dann könnten wir uns hier jetzt nicht so unterhalten“, meinte Remus und bereute seine damalige Entscheidung in keinster Weise.
„Und ich müsste mir keine Gedanken darüber machen, ob ihr wegen mir stirbt“, entgegnete Hermine trocken, was den Werwolf zum Lachen brachte.
„Deinen trockenen Humor habe ich wirklich sehr vermisst“, sagte er und als einige Schüler die große Halle verließen, verabschiedeten sich die beiden förmlich und Hermine machte sich auf den Ländereien auf den Weg zu den anderen.
„Meinen Humor“, dachte sie bitter über Remus' Worte nach, als sie den Weg zum Quidditchstadion entlang ging, „als ob es witzig wäre, wenn sie sterben, nur wenn sie sich auch nur einmal blöd versprechen...“ Hermine schüttelte verständnislos den Kopf und driftete mit ihren Gedanken wieder etwas ab. Sie hatte schon damals kein gutes Gefühl dabei, als sie alle den Schwur leisteten. Allerdings fühlte es sich damals auch noch nicht so real an. Wie real konnte etwas auch schon sein, wenn man sich in der Vergangenheit befand und dabei war, sich zu seinem Nullpunkt befördern zu lassen? Aber jetzt hier, seit sie ihre Erinnerungen wieder hatte, hatte sie sich tatsächlich oft gefragt, weshalb James, Sirius, Remus, Lily und Severus dieses Risiko tatsächlich eingegangen waren. Vielleicht waren sie sich in ihrem jungen Alter selbst der Konsequenzen noch nicht wirklich bewusst. Vielleicht bereuten sie es mittlerweile ja auch, dass sie die Erinnerungen nicht abgelehnt hatten und sie in völliger Sicherheit ihre Gedanken aussprechen zu können leben könnten, wenn sie den Schwur nicht geleistet hätten. Remus hatte sich jedoch nicht so angehört, als würde er es bereuen und bei Severus war sie sich trotz seiner kühlen Art eigentlich auch sicher, dass dies nicht zu den Dingen gehörte, die er in seinem Leben gerne anders gemacht hätte.
Wenige Minuten und etwa tausend Gedanken später, kam Hermine schließlich am Quidditchstadion an und begab sich zu Ginny, Dean und Neville auf die Tribüne, um Harry, Ron und dem Rest des Quidditchteams von Gryffindor beim Training zuzuschauen. Jetzt, da sie überzeugt war, dass Severus nichts passiert war, fiel es ihr leichter sich auf die Gegenwart zu konzentrieren, sich mit ihren drei Mitschülern zu unterhalten und ihre beiden besten Freunde jubelnd beim Trainingsspiel anzufeuern. Für die folgenden zwei Stunden vergaß sie ihre komplizierte Situation und all die düsteren Gedanken und genoss einfach nur, dass sie wohl auf war und Zeit mit ihren Freunden verbringen konnte. Denn wenn sie etwas schätzen und genießen musste, dann war es die Zeit, die ihr und allen anderen blieb, bevor wieder irgendetwas Schreckliches passierte.

„Das war wirklich ein gutes Training. Danke euch allen!“, beendete Harry nach zwei Stunden das Quidditchtraining und alle Spieler verließen den Platz. Hermine, Ginny, Dean und Neville stiegen die Tribüne herunter und trafen sich mit Harry und Ron am Ausgang des Stadions.
„Das hat heute richtig Spaß gemacht euch zuzuschauen! Obwohl es nur euer Training war, war es richtig spannend!“, sprach Neville ganz begeistert und bekam Zustimmung von Dean.
„Mit euren Anfeuerungsrufen kam ich mir schon fast vor wie bei einem richtigen Spiel“, lachte Ron, als sich die kleine Gruppe in Bewegung setzte und zum Schloss zurück lief.
„Wir haben unser bestes gegeben“, entgegnete Ginny ihrem großen Bruder und grinste, „ich befürchte nur Hermine entwickelt sich zu einem richtigen Groupie.“
Die Angesprochene setzte einen gespielt schockierten Gesichtsausdruck auf und schnaubte empört aus. „Ich doch nicht. Und wenn ich Groupie werden würde, dann bestimmt nicht von Harry und Ron.“
„Nein, Cormac wäre die natürlich lieber“, neckte Dean sie und die anderen vier lachten.
„Ja. Ganz bestimmt. Cormac ist mein Held. Ich kann nicht mehr aufhören an ihn zu denken. Ich träume nachts sogar von ihm“, sagte Hermine und versuchte erst gar nicht überzeugend zu klingen, „und zwar immer dann, wenn ich nachts schreiend aufwache. Genau dann könnt ihr euch sicher sein, dass ich von ihm träume.“
Ihre Freunde lachten erneut und schließlich kamen die Gryffindors wieder im Schloss an.
„So, ich verabschiede mich“, meldete sich Harry zu Wort, „ich treffe mich noch mit Cho. Ich geh mich nur schnell duschen und umziehen.“ Mit diesen Worten verschwand der Potter auch schon auf den Treppen zum Gryffindorturm. Neville folgte ihm, weil er noch Hausaufgaben zu erledigen hatte und auch Dean und Ginny entschlossen sich dazu noch etwas Zeit zu zweit zu verbringen. Während er seiner kleinen Schwester und ihrem Freund hinterher sah, hatte Ron ungewollt angefangen zu brummen, was Hermine belustigt wahrnahm.
„Hast du dich immer noch nicht daran gewöhnt, dass sie zusammen sind?“
„Doch...“, antwortete Ron missmutig und stellte sein Brummen ein, nachdem er es selbst bemerkt hatte, „aber die Vorstellung, was sie machen, wenn sie alleine sind, gefällt mir trotzdem nicht.“
„Dann stelle es dir nicht vor, Ronald“, schlug Hermine schulterzuckend vor und lief auf die große Halle zu.
„Muss ich dich jetzt etwa wieder durch kitzeln?“, fragte Ron amüsiert und schaute seiner besten Freundin hinterher, „wo willst du hin?“
„Zu deiner ersten Frage: Nein, auf keinen Fall“, antwortete sie, während sie sich im Gehen zu ihm umdrehte und drohend den Zeigefinger hob, „und zu der zweiten Frage: Tee trinken.“
Ron schüttelte lächelnd den Kopf und folgte ihr in die große Halle. Dass er seine Quidditchkleidung noch an hatte, die etwas schmutzig war, störte ihn dabei nicht.
Gemeinsam saßen die beiden am langen Gryffindortisch und genossen ihre heiße Tasse Tee, die nach zwei Stunden in kühlen Temperaturen draußen gut tat.
„Um noch einmal auf das Cormac-Thema zurückzukommen...“, fing Ron nach einer Weile an.
„Oh, bitte. Nicht schon wieder. Das vorhin war ein Scherz. Ich hasse Cormac“, sagte Hermine schnell, bevor der Rotschopf weiter reden konnte.
„Ich weiß, deswegen wollte ich mich gerade bei dir entschuldigen, dass du wegen mir mit ihm auf ein Date musst...“
„Du hast mich nicht darum gebeten, Ron. Ich bin nur froh, dass du in der Quidditchmannschaft bist... Und du hast es auch mehr verdient als dieser Kerl.“
„Mir gefällt trotzdem auch der Gedanke nicht, was er mit dir macht, wenn ihr alleine seid“, gab Ron kleinlaut zu und wandte seinen Blick auf seine Teetasse. Hermine lächelte gerührt und musterte ihren besten Freund, der sich ehrlich Sorgen um sie zu machen schien.
„Mach dir darüber mal keine Gedanken. Ich werde schon darauf achten, dass wir an belebten Stellen bleiben, wo er gar keine Chance hat, auf blöde Gedanken zu kommen. Außerdem steht meine Bitte immer noch, dass du und Harry uns in Hogsmeade verfolgt und auf mich aufpasst“, zwinkerte sie ihm zu und nahm einen Schluck Tee.
„Das käme ja auch gar nicht seltsam, wenn wir euch die ganze Zeit hinterher laufen würden“, meinte Ron sarkastisch.
„Was kann schon seltsamer sein als eine Hermine Jean Granger, die mit einem Cormac McLaggen ausgeht?“, fragte Hermine rhetorisch und verdrehte die Augen, „aber ich werde es schon überleben... hoffentlich.“
Ron lachte und schüttelte den Kopf. „Okay, ganz so dramatisch müssen wir auch wieder nicht werden. Ich schätze, Cormac kann sich eher glücklich schätzen, wenn er danach noch lebt.“
„Was soll das denn jetzt bitte wieder bedeuten?“, empört bewarf Hermine Ron mit einem der Kekse, die auf den Tischen gedeckt waren und verschränkte dann beleidigt die Arme.
„Nein, nein!“, entgegnete Ron schnell und versuchte seine beste Freundin zu beschwichtigen, „so war das jetzt überhaupt nicht gemeint. Ich meine nur... Du... Wenn ich ein Mädchen kenne, dass sich sehr gut wehren kann, dann bist ja wohl du das.“
„Ja, klar. Das war bestimmt das, was du meintest“, stellte sich Hermine weiterhin stur, obwohl sie wusste, dass Ron es nicht böse gemeint hatte. Er war nur im Formulieren nicht immer der Schlauste.
„Hermine, ehrlich“, versicherte der Weasley erneut und schaute die junge Hexe teils zurückhaltend und teils sehr ernst an, „jeder Junge, der mit dir auf ein Date gehen darf, kann sich glücklich schätzen.“
Hermine erwiderte seinen ernsten und aufrichtigen Blick und lächelte schließlich. „Ich war dir nicht wirklich böse, aber wenn... dann hättest du es damit garantiert geschafft, mich zu besänftigen.“
„Ich sage nur die Wahrheit“, druckste er leicht herum und erwiderte ihr Lächeln zaghaft. Er drehte nervös die Teetasse in seiner Hand und kämpfte mit seinem inneren Schweinehund, was er sich äußerlich nicht anmerken ließ. Hier saß er nun alleine mit Hermine und es bot sich ihm der fast perfekt Moment, um ihr seine Gefühle zu gestehen und doch kamen die Worte nicht über seine Lippen. Stattdessen druckste er nur herum und versuchte sie versteckt darauf aufmerksam zu machen, dass er mehr für sie empfand als nur Freundschaft. Doch sie schien die versteckte Nachricht nicht zu verstehen und wenn doch, konnte sie die Situation sehr gut überspielen.
„Nein, das würde Hermine nicht tun“, dachte Ron und seufzte innerlich. Hermine war ein aufrichtiger Mensch und ging schwierigen Situationen gewöhnlich nicht aus dem Weg, sondern nahm sie direkt in Angriff, damit sie einem nicht ewig lange im Weg standen. Wenn sie verstanden hätte, was er ihr sagen wollte, dann hätte sie darauf reagiert – egal auf welche Weise. Egal, ob sie ihm gestanden hätte, dass sie seine Gefühle erwiderte oder ob sie ihm knallhart einen Korb gegeben hätte. Aber sie hätte es nicht einfach ignoriert und überspielt.
„Ron? Alles okay?“, holte ihre sanfte Stimme ihn aus den Gedanken und er blickte in ihr Gesicht.
„Ich...“, fing er an und versuchte sich zu zwingen seine Gefühle auszusprechen, „ich... ich wollte dir nur... Nein, nur ist das falsche Wort... Ich wollte dir –“
„Granger und Weasley bei einem romantischen Tee-Klatsch, wie niedlich“, unterbrach ihn eine schmierige Stimme, die nur einer Person zuzuordnen war.
„Ganz wie sein Vater“, dachte Hermine genervt und wandte dem Störenfried ihren Blick zu.
„Was willst du, Malfoy?“, fragte sie ihn bissig.
„Wieso so angriffslustig, hm?“, wollte Draco unschuldig wissen und setzte ein Lächeln auf, das seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten war, „eigentlich wollte ich dir nur mein Beileid ausdrücken, Granger.“
„Dein Beileid, dass sie dich auch am Wochenende ertragen muss?“, mischte sich Ron trocken ein und wollte Draco abwimmeln.
„Im Gegensatz zu dir, mittelloser Weasley, wäre ich ja wohl mehr als ein Hauptgewinn. Nur gebe ich mich nicht gern mit Schlammblütern ab“, zeigte sich Lucius' Sohn unbeeindruckt, bevor er sich wieder an Hermine wandte, „ich habe von deinen Eltern gehört. Tut mir wirklich... Nein, eigentlich nicht. Aber ich habe davon gehört.“ Lachend entfernte er sich vom Gryffindortisch und ließ sich an seinem eigenen Haustisch nieder, an dem Crabbe und Goyle schon ergiebig auf ihn warteten.
Ron ballte seine Hände zu Fäusten und war schon dabei ihm hinterher zu gehen, als Hermine ihn zurückhielt.
„Lass ihn. Er ist es nicht wert“, bat Hermine überzeugend, „am Ende bekommst nur du wieder Ärger...“
„Wir können ihn doch aber nicht immer davon kommen lassen“, protestierte Ron, ließ es Hermine zuliebe aber bleiben.
„Der Klügere gibt nach“, schulterzuckend leerte Hermine ihre Teetasse und erhob sich dann, „lass uns gehen. Hier ist es plötzlich so ungemütlich.“
„Ziemlich altmodische Ansichten, aber gut...“, gab Ron nach, stand ebenfalls auf und zusammen gingen die zwei Gryffindors in ihren Gemeinschaftsraum zurück.

„Ich glaube, ich lerne noch ein bisschen vor dem Abendessen“, sagte Hermine, als sie im Gemeinschaftsraum ankamen und wandte sich zur Treppe zum Mädchenschlafraum. Eigentlich hatte sie überhaupt nichts mehr zum Lernen, aber Dracos Aussage hatte schon gereicht, um ihre Stimmung wieder in den Keller zu bringen und Ron war der Letzte, an dem sie ihre schlechte Laune auslassen wollte. Bevor sie die Treppen jedoch hochging, stoppte sie nochmals und drehte sich fragend zu Ron.
„Oh, Moment. Was wolltest du eigentlich sagen, bevor Malfoy uns unterbrochen hat?“
„Ähm, was? Oh...“, stammelte Ron und biss sich kurz auf die Lippe, „keine Ahnung... Hab ich vergessen.“ Er hoffte, dass Hermine seine Ausrede glauben würde und kratzte sich zur Tarnung verlegen am Hinterkopf, woraufhin Hermine lächelte.
„Typisch“, seufzte sie, „aber dann war es wohl auch nichts Wichtiges.“ Dann verschwand sie im Mädchenschlafraum und ließ Ron zurück, dessen Herz etwas schneller schlug.
„Ja... Nichts Wichtiges...“, murmelte er und begab sich ebenfalls in seinen Schlafraum. Zu seiner Überraschung war er nicht alleine dort. Harry stand an seinem Bett und knöpfte sich gerade sein Hemd zu.
„Was machst du denn noch hier? Ich dachte du wolltest zu Cho?“, fragte Ron überrascht und ließ sich auf seinem eigenen Bett nieder.
„Ich habe meine Dusche wohl etwas zu lange genossen“, nuschelte er abwesend, während er seine Jacke suchte, „aber ich bin gleich weg.“
„Hm“, machte Ron und zeigte damit, dass er ihm zugehört hatte. Harry sah zu seinem Freund und bemerkte, dass sein Blick nachdenklich und besorgt war.
„Ron? Bist du okay?“, fragte er leicht alarmiert.
„Ja, klar“, seufzte Ron und ließ sich rücklings aufs Bett fallen, „oder nein.. ach, keine Ahnung.“
Harry schaute auf die Uhr und setzte sich dann ebenfalls noch einmal hin. „Okay, was ist los?“
„Nein, egal. Du musst zu Cho. Ist schon okay. Geh.“
„Ich hab noch ein paar Minuten, Ron. Erzähl schon, was ist passiert?“
„Ich hätte es ihr fast gesagt...“, rückte Ron schließlich mit der Sprache heraus und klang dabei gar nicht glücklich.
„Wem hättest du was beinahe gesagt?“, hakte Harry nach, weil er den Zusammenhang nicht sofort verstand.
„Hermine. Ich hätte Hermine beinahe gesagt, dass ich... dass... na ja, du weißt schon“, noch nicht einmal Harry gegenüber wollten ihm die Worte über die Lippen kommen. Dabei wusste sein bester Freund schon länger über seine Gefühle Bescheid als er selbst.
„Oh“, sagte Harry, als er verstand, um was es ging, „und wieso nur beinahe...?“
„Draco Malfoy hat mit seiner unverkennbaren Art dazwischengefunkt und dann hab ich mich nicht mehr getraut... Wobei... Ich glaube ich hätte mich vorher auch nicht getraut“, räumte Ron ein und verdeckte sein Gesicht mit seinen Händen, „wieso bin ich nur so unfähig, Harry?“
Harry schmunzelte leicht über Rons Verzweiflung, wusste aber, dass es eigentlich nichts zum Schmunzeln gab. Ron tat ihm irgendwie Leid. Er hatte schon früh bemerkt, dass sein rothaariger Freund in Hermine mehr sah als nur seine beste Freundin. Und er wusste auch, wie schwer es Ron fiel über seine Gefühle zu sprechen. Auf der anderen Seite würde Ron ihr aber auch nur zu gerne sagen, was er für sie empfand, auch damit er für sich Gewissheit hatte, woran er war.
„Du bist nicht unfähig, Ron“, redete Harry ihm gut zu, „es ist einfach nur eine komplizierte Situation, weil ihr so gut befreundet seid...“
„Und das alles könnte ich damit innerhalb weniger Sekunden zerstören...“, murmelte Ron und setzte sich auf, „mal ehrlich, wie hoch stehen die Chancen, dass sie meine Gefühle erwidert? 1: 100.000.000? Und das reicht nicht einmal...“
„Jetzt hör aber auf. Wieso sollte es so unwahrscheinlich sein, dass sie deine Gefühle erwidert?“, fragte Harry und meinte es vollkommen ernst. Seit er von Rons Gefühlen wusste, hatte er auf Hermines Benehmen in Rons Gegenwart geachtet und ihm war es oft so vorgekommen, als ob auch sie Gefühle für ihn haben könnte. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie aufgrund ihrer angeblichen Krankheit nicht mehr nach Hogwarts kam. Denn nach ihrer Rückkehr am Anfang des Jahres, konnte er sie leider überhaupt nicht mehr einschätzen. Er merkte, dass er und Ron ihr definitiv wichtig waren, aber sie war trotz allem etwas zurückgezogener geworden. Sie zeigte nicht mehr alle ihre Gefühle so offen wie zuvor und daher war es für ihn auch nicht mehr so gut erkennbar, ob sie sich Ron gegenüber anders verhielt als zum Beispiel ihm selbst gegenüber. Dabei wünschte er es seinem besten Freund so sehr.
„Weil ich ich bin und sie sie ist...“, jammerte Ron und zuckte hilflos mit den Schultern, „ich weiß echt nicht, was ich machen soll. Wenn ich es ihr sage und sie nichts für mich empfindet, dann ist unsere Freundschaft im Eimer... Und sage ich ihr nichts, werde ich mich ständig fragen: Was wäre wenn...“
„Wenn du mich fragst, dann solltest du es ihr sagen. Ich bin kein Beziehungsexperte oder sonst etwas, aber ich glaube du hast fast keine andere Wahl. Wir sind ständig mit ihr zusammen, Ron. Du wirst deine Gefühle für sie weder vergessen noch unterdrücken können... Es ist besser, wenn du es ihr sagst und weißt, wie sie darüber denkt, anstatt es in dich hineinzufressen und dich ihr gegenüber letztendlich dann doch seltsam zu benehmen...“, riet Harry ihm und richtete sich auf, „du solltest einfach nicht so viel darüber nachdenken und einfach handeln. Mehr als Nein sagen, kann sie nicht. Und glaube mir, wir drei sind so gut und eng befreundet, dass sie das nicht hinschmeißen wird, selbst, wenn sie deine Gefühle nicht erwidern sollte... Wir werden auch dann einen Weg finden, ganz normal befreundet zu bleiben. Aber ich persönlich denke einfach, dass sie auch Gefühle für dich hat... Ich kann dir natürlich nichts versprechen, aber ich würde es einfach versuchen...“
Ron lauschte Harrys Worten, welche ihn jedoch nicht dabei unterstützten eine Lösung zu finden, sondern ihn nur noch mehr verwirrten und noch unsicherer werden ließen.
„Ich werde da wohl noch eine oder besser noch mehrere Nächte drüber schlafen müssen“, sagte Ron und lächelte gequält, „aber jetzt geh schon. Deine Freundin wartet bestimmt schon. Und danke fürs Zuhören und Beraten, Harry.“
Mit mehr oder weniger schlechtem Gewissen, aber mit Rons Versicherung, dass alles okay war, traf Harry sich schließlich auf den Ländereien mit Cho. Ron blieb währenddessen im Bett liegen und wägte die Vor- und Nachteile eines Liebesgeständnisses gegenüber Hermine ab, die scheinbar noch rein gar nichts von seinen Gefühlen ahnte.


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