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Fanfiction

Wenn die Vergangenheit dich einholt - Kapitel 6: Ich weiß, dass du es weißt

von Schneeherz

@Brina: Kann schon sein, dass es an manchen Stellen an den Filmen anlehnt... mach ich nicht mit Absicht, aber kann schon vorkommen :P Und wo Hermine war, wirst du sehr bald schon erfahren ;)

@Lily_Luna12: Freut mich, dass dir die Geschichte gefällt! Viel Spaß beim Weiterlesen :)

So und hier ist das neue Kapitel!
Tut mir Leid, dass es im Moment immer so lange dauert bi sich update, aber ich hab einen neuen "Job" angefangen und da bin ich grad noch in der Eingewöhnungsphase.. Auf meinem alten Arbeitsplatz konnt ich zwischendrin mal schnell ein neues Kapitel hochladen, aber das darf ich jetzt nicht mehr... deshalb kanns etwas länger dauern in Zukunft... ^^

Jetzt aber genug gelabert, viel Spaß beim Lesen!!

___________________________________________

Fast zwei Wochen waren seit Hermines Gespräch mit Remus vergangen. Sie fühlte sich seit dem definitiv befreiter als vorher und es fiel ihr leichter die Gedanken an ihr früheres Leben anzunehmen und den Überblick zu behalten. Auch das bedrückende Gefühl, das sie immer hatte, wenn sie Remus gegenübergetreten war, war verschwunden. Es fühlte sich zwar immer noch etwas seltsam an, ihm nun als Schülerin statt Freundin zu begegnen, aber damit konnte sie recht problemlos umgehen.
Dementsprechend entspannt war Hermine auch auf den Spieleabend von Fred und George gegangen und wurde keineswegs enttäuscht. Sie hatte mit ihnen, Ron, Harry, Neville, Dean, Ginny und einigen Gryffindorfreunden von den Zwillingen so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. An dem Abend hatte sie all ihre Sorgen vergessen, dachte für eine Weile nicht mal mehr über den Mord an ihren Eltern nach, sondern war einfach nur glücklich und genoss die gemeinsame Zeit mit ihren Freunden, die ihr das letzte halbe Jahr so gefehlt hatte.
Ihre gute Laune hatte auch die letzten zwei Wochen fast durchgehend angehalten, nur ab und an tauchte das schreckliche Bild ihrer verbrannten Eltern in ihrem Kopf auf und warf sie aus der Bahn. Doch sie schaffte es immer schnell sich wieder zu sammeln und sich auf die positiven Dinge zu konzentrieren, um Ron und Harry nicht zu beunruhigen oder misstrauisch zu machen. Denn sie war noch lange nicht bereit mit ihnen offen über das Geschehene zu reden. Und bis sie es war, wollte sie ihnen zeigen, dass es ihr gut ging.
So erwachte Hermine auch an diesem Freitag, dem 19. September, mit einem Lächeln auf den Lippen aus ihrem ruhigen Schlaf.
„Ich hab ja so etwas von keine Lust auf Schule“, murmelte Padma im Bett neben Hermine in ihr Kissen.
„Ach, hab dich nicht so. Es ist doch schon wieder Wochenende“, versuchte Lavender sie zu besänftigen und ging als Erste ins Bad, um sich fertig zu machen.
„Lavender hat Recht. Den Tag bringen wir jetzt auch noch herum“, stimmte Parvati ihrer besten Freundin zu und drehte sich im Bett noch einmal herum. Da Lavender momentan sowieso das Bad besetzte, konnte sie genauso gut noch ein paar Minuten liegen bleiben.
Hermine währenddessen packte, eine willkürliche Melodie summend, ihre Schulsachen zusammen und richtete sich die Schuluniform schon einmal auf ihrem Bett vor.
„Na, da ist ja heute jemand gut gelaunt“, stellte Padma zufrieden fest. Seitdem sie den Zusammenbruch von Hermine hautnah miterlebt hatte, machte sie sich etwas Sorgen um ihre Mitschülerin. Aber über die Tage hinweg schien sie sich immer mehr zu fassen und sich immer mehr wieder in Hogwarts einzuleben. Ron hatte vor einigen Tagen gesagt, dass es fast wieder so ist, als wäre Hermine nie weg gewesen und damit hatte er Recht. Die alte Hermine war voll und ganz zurück – auch was den Ehrgeiz und die Sorgfalt in der Schule anging.
„Ja, ich glaube heute wird ein guter Tag. Und falls wir eine unangekündigte Prüfung haben sollten, bin ich vollkommen gewappnet. Es kann also nichts schief gehen“, lächelte Hermine und setzte sich nochmal auf ihr Bett, als Parvati nach Lavender ins Badezimmer ging.
„Meinst du denn wir schreiben einen Test irgendwo? Ich habe überhaupt nichts gelernt?“, fragte Lavender erschrocken und fast panisch, als sie schnell nochmal die Unterlagen der letzten Unterrichtsstunden herausholte und alles im Schnelldurchlauf durchging.
„Ich hab keine Ahnung. Aber eigentlich glaube ich es nicht... Ich denke die Professoren lassen sich noch ein wenig Zeit“, antwortete Hermine schulterzuckend und schaute zu der blonden Hexe herüber. Die Stimmung zwischen Hermine und Lavender hatte sich auch stark verbessert seit dem Anfang des Schuljahres. Lavender hatte wohl eingesehen, dass Hermine und Ron nicht mehr als gute Freunde waren und dass, selbst wenn es nicht so wäre, sie nichts daran ändern könnte. Sie war immer noch verletzt, dass Ron sie abblitzen lassen hatte, aber sie begegnete ihm mittlerweile ganz normal und akzeptierte, dass er nichts für sie empfand.
„Ich will es hoffen. Professor Snape würde ich es allerdings zutrauen. Dem traue ich alles zu...“, seufzte Lavender, arbeitete sich zur Sicherheit aber trotzdem nochmal durch den Unterrichtsstoff.
Parvati verließ das Badezimmer und überließ es ihrer Zwillingsschwester, die nach wenigen Minuten auch schon wieder fertig war.
„So, du kannst jetzt rein“, sagte Padma zu Hermine und schaute kurz zu ihrer Schwester und Lavender, bevor sie sich wieder an Hermine wandte, „aber lass dir ruhig ein bisschen Zeit. Wir sind noch früh dran.“
Hermine runzelte die Stirn und schaute etwas verwirrt zu Padma, die sie nur anlächelte und sie förmlich ins Badezimmer schob.
„Okay, das war seltsam“, dachte Hermine sich, als sie sich unter die Dusche stellte und das warme Wasser aufdrehte. Die braunhaarige Hexe machte sich allerdings keine weiteren Gedanken darüber und genoss das warme Wasser auf ihrer Haut. Nach zehn Minuten trat sie mit frisch gewaschenen Haaren aus der Dusche und betrachtete sich im leicht angelaufenen Spiegel. Lavenders Aussage über Snape hatte sie wieder daran erinnert, dass es da noch eine kleine Sache gab, die ihr keine Ruhe ließ. Sie hatte Severus nicht gesagt, dass sie sich erinnern konnte. Oder dass sie wusste, dass Dumbledore ihm und Remus bereits Bescheid gegeben hatte, dass sie sich erinnern konnte. Und er ließ sich auch nie etwas anmerken. Weder im Unterricht, noch wenn sie sich unbeabsichtigt irgendwo im Schloss oder auf den Ländereien begegneten. Und auch sie war ihm mehr oder weniger aus dem Weg gegangen, weil sie nicht wusste, wie sie sich verhalten sollte. Auf der einen Seite wünschte sie sich, dass es mit ihm genauso gut verlaufen würde wie mit Remus, aber auf der anderen Seite hielt sie das für ziemlich unwahrscheinlich. Sie kannte den heutigen Snape nicht. Sie wusste nicht wie er tickte, welchen Weg er eingeschlagen hatte, nachdem sie sich zum Nullpunkt befördern gelassen hatte und ob er überhaupt wollte, dass Hermine sich an ihn erinnern konnte. Vielleicht war er ja froh gewesen, dass sie die Erinnerungen abgelehnt hatte und ihm somit nicht auf die Nerven ging.
Aber all diese Gedanken widersprachen seinem Handeln, nachdem er und Hagrid sie in den Osterferien aus dem Haus ihrer Eltern geholt hatten. Als Hermine sich schließlich entschieden hatte, vorerst nicht mehr nach Hogwarts zurückzukehren, brauchte sie einen Platz, an dem sie bleiben konnte und der nicht so viel kostete. Der tropfende Kessel wäre auf die Dauer zu teuer für Hermine geworden und sie wollte niemanden nach Geld fragen, weil sie keine Last darstellen wollte. Professor Snape erklärte sich letztendlich dazu bereit, sie bei sich wohnen zu lassen, bis sie sich wieder für Hogwarts bereit fühlte. Und das hatte er nicht auf Dumbledores Anweisung hin getan. Er hatte es selbst vorgeschlagen und gemeint, dass das die schnellste und einfachste Lösung wäre – und Hermine hatte ohne groß nachzudenken zugestimmt. Er hatte ihr daraufhin alles zur Verfügung gestellt, was sie brauchte. Von einem eigenen Zimmer in seinem Haus über genügend Freiraum und Privatsphäre, um sich eingewöhnen zu können, bis hin zu simplen Sachen wie neuer Kleidung, Hygieneartikel, Essen und Trinken hatte er an alles gedacht. Ihre meisten Sachen waren schließlich zusammen mit dem Haus und ihren Eltern verbrannt.
Man merkte ihm immer wieder an, dass es ungewohnt für ihn war, nicht mehr alleine zu wohnen. Er war etwas unbeholfen im Umgang mit ihr, war wahrscheinlich deswegen selten zuhause und es fanden auch kaum Gespräche zwischen den beiden statt. Hermine war aus genau diesen Gründen erleichtert gewesen, als die Osterferien vorbei waren und Professor Snape über die Schulzeit hinweg ohnehin in Hogwarts bleiben würde.
In dieser Zeit hatte sie dann das Haus ganz für sich. Anfangs war das ein noch seltsameres Gefühl als ihren Professor um sich zu haben, aber nach und nach gewöhnte sie sich daran und traute sich auch, sich außerhalb ihres vorgesehenen Zimmers aufzuhalten. Die einzigen Zimmer, die sie während ihres Aufenthaltes bei Severus nicht betreten hatte, waren sein Schlafzimmer und sein Büro. Die sah sie von Anfang an als Tabu an. Die meiste Zeit verbrachte sie in seiner Bibliothek. Und so konnte man es wirklich nennen. Er hatte ein Zimmer in seinem Haus, in dem lediglich an jeder Wand vollgestopfte Bücherregale und an der Fensterseite zwei Sessel und ein kleiner Ablagetisch standen. Hermine war von der Anzahl und der Auswahl der Bücher sehr überrascht gewesen. Es handelte sich nicht nur um Unterrichtsbücher oder um Bücher über Zaubertränke oder dunkle Magie. Er hatte auch reihenweise stinknormale Romane von Muggelautoren in seinen Regalen stehen, die Hermine nur teilweise schon kannte. Für sie als Leseratte war dieses Zimmer das reinste Paradies gewesen und genau das richtige, um sich abzulenken.

„Hermine? Lebst du noch? Ich meinte zwar, du solltest dir Zeit lassen, aber so viel auch wieder nicht“, Padmas Stimme von der anderen Seite der Badezimmertür riss Hermine aus ihren Gedanken. Sie wandte ihren Blick von ihrem Spiegelbild ab und räusperte sich.
„Gleich fertig“, rief sie zurück und zog sich schnell ihre Schuluniform an, die sie mit ins Badezimmer genommen hatte. Die Temperatur im Badezimmer war mittlerweile schon wieder abgesunken und sowohl ihre Haut als auch ihre Haare waren schon fast komplett trocken.
„Ich bin wohl schon echt länger hier drin“, dachte sich Hermine und beeilte sich fertig zu werden. Ihre Haare stylte sie mittels Magie, weil alles andere zu viel Zeit in Anspruch genommen hätte und die nassen Handtücher legte sie schnell über die Wanne, bevor sie schließlich aus dem Badezimmer in den Schlafraum trat.
„Herzlichen Glückwunsch!“, riefen Padma, Parvati und Lavender auch schon, kaum hatte sie die Tür geöffnet, und bewarfen sie lachend mit Konfetti. Hermine blieb überrascht stehen und auf ihren Lippen bildete sich ein gerührtes Lächeln.
Ihre drei Mitschülerinnen hatten über Hermines Bett einen Banner mit „Happy Birthday“ angebracht und auf der Decke lag ein großes verpacktes Paket.
„Dachtest du etwa wir vergessen deinen Geburtstag?“, fragte Padma als sie Hermines überraschten Blick sah und lächelte sie freundschaftlich an, „packe schon dein Geschenk aus, los!“
„Nein, aber... Das wäre doch wirklich nicht nötig gewesen...“, sagte Hermine zurückhaltend. Sie freute sich über die Aufmerksamkeit von ihren Zimmergenossinnen, aber ihr war es einfach unangenehm, wenn Leute Geld für sie ausgaben.
„Na, los! Mach es auf!“, drängte nun auch Parvati und die drei Hexen schauten Hermine abwartend an. Lächelnd begab sich der Lockenkopf zu ihrem Bett und nahm das Paket in die Hand. Sie entfernte das Geschenkpapier und es kam ein neues Schreibset mit mehreren Rollen Pergamentpapier, zwei edlen Federn, einem Tagebuch und zwei Fässchen Tinte zum Vorschein.
„Danke, das ist echt schön. Und auch etwas, das ich brauche, nachdem ich letzte Woche meine gute Feder kaputt gemacht habe“, bedankte sich Hermine bei den Patil-Zwillingen und Lavender mit je einer kurzen Umarmung.
„Das haben wir mitbekommen und dann dachten wir uns, wir helfen dir aus deiner Streberkrise“, scherzte Lavender und die vier Mädchen lachten.
„So, dann lasst uns mal zum Frühstück gehen“, klatschte Parvati in die Hände und die anderen drei Hexen folgten ihr in die große Halle.
„Guten Morgen, Geburtstagskind!“, Fred und George kamen den vier Mädchen noch auf der Treppe zur Eingangshalle entgegen gelaufen, zogen Hermine zeitgleich in eine herzliche Umarmung und gratulierten ihr zum Geburtstag.
„Danke“, lächelte Hermine aufrichtig und löste sich aus der Umarmung der Weasley-Zwillinge.
„Und nur damit du Bescheid weißt“, fing George an.
„Halte dir deinen Abend heute frei“, fuhr Fred fort und grinste sie vielsagend an.
„Denn auch, wenn du nichts von Geburtstagspartys hältst“, ergänzte wiederum George.
„Heißt das nicht, dass wir dir keine schmeißen dürfen! Alle wichtigen Leute sind bereits eingeladen!“, vollendete Fred den Satz seines Bruders.
„Und du darfst deine Gäste auf keinen Fall enttäuschen!“, warnten beide gleichzeitig das Mädchen, das etwas perplex vor ihnen stand, „du hast also keine andere Wahl, als zu erscheinen!“
„Aber -“, setzte Hermine an, wurde aber erneut von den beiden Weasleys unterbrochen.
„Keine Widerrede, Mine!“, würgten sie Hermine ab und verschwanden im ersten Stock des Schlosses.
Hermine blieb überrumpelt zurück und verdrehte kurz die Augen, bevor sie schließlich Padma, Parvati und Lavender, die schon vorgegangen waren, in die große Halle folgte. Sie war nicht grundsätzlich von Geburtstagspartys abgeneigt – nur von ihren eigenen. Sie mochte es nicht im Mittelpunkt zu stehen. Natürlich war es schön, wenn man merkte, dass sich Freunde und Familie für einen interessierten und sich Gedanken um einen machten, aber Hermine war einfach nicht der Typ dafür riesengroße Partys für sich selbst zu schmeißen. Das hatte so etwas Gezwungenes und wenn sie ehrlich war, hatte sie sich schon auf einen gemütlichen Abend mit Harry und Ron gefreut und keine Lust auf viel Trubel.
„Sieht so aus, als hätten Fred und George dir schon verraten, dass sie eine Party für dich geplant haben“, sagte Harry amüsiert, als sich Hermine zu ihnen an den Tisch gesellte.
„Hm“, murrte Hermine und verschränkte die Arme, „und warum habt ihr sie nicht davon abgehalten?“
„Weil du Geburtstag hast. Und das muss unserer Meinung nach nun einmal gefeiert werden“, antwortete ihr Ron, erhob sich von der Holzbank und schloss Hermine in eine sanfte Umarmung, „alles Gute zum Geburtstag, Lieblingsfreundin.“ Hermine schmunzelte, legte ebenfalls ihre Arme um Ron und lehnte ihr Kinn auf seine Schulter.
„Danke“, hauchte sie und gab ihm einen kurzen, zaghaften Kuss auf die Wange. Rons Wangen färbten sich leicht rot und er räusperte sich, als er Harry seinen Platz überließ.
„Alles Liebe“, gratulierte auch er ihr und drückte sie fest an sich, „na, wie fühlst du dich mit 16?“
„Auch nicht viel anders als mit 15“, entgegnete Hermine resigniert, nachdem sie sich bedankt hatte.
Harry lachte und zuckte mit den Schultern. „Ja, das habe ich mir irgendwie gedacht.“
Auch die anderen Anwesenden wie Ginny, Dean und Neville gratulierten Hermine noch, bevor sie sich endlich setzen und sich am Frühstück bedienen konnte.

„Könnt ihr mich nicht irgendwie von meinem Untergang heute Abend retten?“, fragte Hermine hoffnungsvoll, nachdem alle fertig gegessen hatten und sich auf den Weg zu ihren Unterrichtssälen machten.
„Ich fürchte, das kannst du vergessen, Hermine“, schüttelte Harry mit dem Kopf und fand es irgendwie süß, wie Hermine versuchte, sich vor ihrer eigenen Geburtstagsparty zu retten.
„Was findest du denn so schlimm daran, Geschenke zu bekommen und Spaß zu haben?“, wollte Ron wissen, als sie in die Kerker liefen.
„Alles. Ich hab nichts gegen Spaß und auch nicht gegen Geschenke. Ich schenke gerne, aber ich will nicht, dass andere Leute Geld für mich ausgeben. Und Spaß mag ich auch – in einer kleinen Gruppe. Wer weiß, wen Fred und George heute Abend alles anschleppen“, seufzte Hermine und redete sich in Rage.
„Sie wissen schon, wer erwünscht ist und wer nicht“, versuchte Ron sie zu beruhigen, „wir haben ihnen bei der Auswahl der Gäste auch geholfen.“
„Oh, na super. Also habt ihr meinen Untergang mit geplant“, beschwerte sich der Lockenkopf und zog eine Schnute, was Harry und Ron zum Lachen brachte.
„Jetzt warte es doch erst einmal ab. Vielleicht gefällt es dir ja am Schluss doch. Und wenn nicht, dann bringen wir dich unbemerkt von deiner Party weg, okay?“, schlug Harry ihr vor, woraufhin er einen skeptischen Blick von seiner besten Freundin erhielt.
„Versprochen?“, wollte sie wissen und musterte ihre beiden Freunde ernst.
„Versprochen“, stimmten beide zu und Hermine zeigte sich ansatzweise zufrieden.
„Okay, einverstanden“, gab sie schließlich seufzend nach und die drei betraten den Unterrichtsraum für Zaubertränke.
„Oh – mein – Gott“, Ron war abrupt stehen geblieben und schaute sich verunsichert im Raum um, „seht ihr, was ich sehe?“
„Wir sind die Ersten...“, stellte Hermine unbeeindruckt fest und schaute Ron fragend an.
„Das kam ja noch nie vor“, sagte nun auch Harry misstrauisch und lief einmal quer durch den Unterrichtsraum, „nicht einmal Snape ist schon hier. Haben wir irgendetwas verpasst und der Unterricht fällt heute morgen aus?“
„Wollen wir noch einmal raus gehen und gleich wieder kommen? Ich will nicht als Erster hier sein, wie sieht das denn aus...“, murmelte Ron und schaute zum Eingang, wo immer noch keine Schüler zu sehen waren.
„Ron, vertrau mir. Es gibt Schlimmeres“, seufzte Hermine und ließ sich auf ihren Platz nieder. Es war tatsächlich etwas seltsam, dass noch niemand da war. Vor allem, dass Snape noch nicht da war, aber sie hätten es bestimmt mitbekommen, wenn es eine Änderung am Stundenplan gegeben hätte.
Und im nächsten Moment kamen dann auch schon weitere Schüler von Gryffindor und auch von Slytherin aufgeregt plappernd in den Unterrichtsraum gelaufen und gingen schnell zu ihren Plätzen, weil Professor Snape sich direkt hinter ihnen befand. Kaum hatten sich dann alle Schüler eingefunden und auf ihren Plätzen niedergelassen, kehrte komplette Stille ein und alle Augenpaare lagen auf Snape.
„Einen weiteren Zwischenfall dieser Art werde ich nicht noch einmal dulden, Mister Longbottom und Mister Malfoy. Ich hoffe Sie beide haben etwas aus Ihrem unsinnigen Verhalten gelernt“, sprach der düstere Lehrer mit strenger Stimme, „Bücher raus, Abschnitt Gegengifte.“
Hermines, Rons und Harrys Blicke wanderten zu Neville, der mit strenger Miene vor sich hinstarrte und sich ein Taschentuch an seine blutende Nase hielt. Draco saß zwei Reihen weiter rechts von ihm und schaute mit verschränkten Armen ebenfalls griesgrämig drein. Seine Lippen waren etwas dick und in der Mitte aufgeplatzt.
„Was war denn los?“, fragte Ron Dean, der sich neben ihm niedergelassen hatte, während alle Schüler brav ihre Bücher aufschlugen.
„Neville und Malfoy haben sich geschlagen. Malfoy hat Nevilles Eltern beleidigt und Neville daraufhin Malfoys Familie. Dann ist das alles etwas eskaliert... Zum Glück ohne Zauberstab...“, erklärte Dean so leise, wie er konnte, damit Snape ihn nicht hörte. Ron und auch Harry und Hermine nahmen das überrascht wahr. Sie hatten Neville noch nie wirklich wütend gesehen und erst recht nicht sich mit irgendjemandem prügeln. Auf der anderen Seite wussten die drei Freunde allerdings auch, dass Neville bezüglich seiner Familie sehr empfindlich war und nichts über sie kommen ließ. Malfoy hatte also bewusst seinen wunden Punkt ausgenutzt.
Die drei Gryffindors richteten ihren Blick zurück auf ihre Bücher und folgten den Worten ihres Zaubertränkelehrers, um ihn nicht noch mehr zu reizen und es nicht zu riskieren Hauspunkte abgezogen zu bekommen.
„Professor Snape? Wieso behandeln wir in letzter Zeit die Themen alle nur noch theoretisch? Wieso können wir nicht einmal wieder einen Trank brauen?“, meldete sich Seamus nach nur zehn Minuten zu Wort, weil er sich unterfordert fühlte und über seinem Buch fast einschlief.
Professor Snape stand in der nächsten Sekunde auch schon direkt vor Seamus' Platz und haute mit seinen Fäusten auf die Tischplatte vor ihm, was den Gryffindor aufschrecken ließ.
„Ihnen steht es frei zu gehen, Mister Finnigan, wenn mein Unterricht Sie langweilt. Auf einen weiteren untalentierten Gryffindor kann ich sehr gerne verzichten“, sagte Snape mit drohender Stimme und schaute Seamus durchdringend an, „Sie waren noch kein einziges Mal in der Lage einen Zaubertrank richtig fertigzustellen, sondern haben immer nur Ihren Kessel in die Luft gejagt. Also würde ich Ihnen raten sich die Theorie gut anzueignen.“ Er drehte sich schwungvoll um und ging zurück zu seinem Lehrerpodium, während er vom schadenfrohen Lachen der Slytherins begleitet wurde.
„Da bringt mir die Theorie auch nichts“, konterte Seamus und nahm sich vor, sich nicht von seinem Lehrer unterbuttern zu lassen, „Übung macht den Meister.“
„Seamus, halt die Klappe!“, zischten einige Gryffindors, die sichtlich Angst vor Snape und seinem nun vernichtenden Blick hatten.
„Sehen Sie, noch nicht einmal Ihre werten Mitschüler teilen Ihre Meinung, Finnigan. Also seien Sie still oder gehen Sie.“
„Wenn ich hier und jetzt einen Zaubertrank tadellos brauen kann, werden wir in den nächsten Stunden dann spannendere Sachen machen?“, ließ Seamus nicht locker und schaute den Hauslehrer von Slytherin herausfordernd an. Auf Snapes Lippen bildete sich nur ein amüsiertes Lächeln.
„Dieses Angebot machen Sie mir nur, weil sie die gesamte Woche über alle Tränke geübt haben, die wir bisher durchgenommen haben. Wenn Sie das jetzt spontan machen müssten, dann würden Sie gnadenlos untergehen.“
„Lassen Sie es darauf ankommen“, meinte Seamus angriffslustig und erhob sich bereits von seinem Platz. Hermine seufzte, verdrehte die Augen und legte ihren Kopf in ihre Hände. Was war heute bloß mit den Jungs los? Neville schlug sich mit Malfoy und Seamus legte sich tatsächlich mit Professor Snape an. Das konnte ja nicht gut ausgehen.
„Dann mache ich Ihnen einen Vorschlag, Mister Finnigan. Wir losen ganz fair einen Zaubertrank und einen oder eine Gryffindor, der oder die diesen dann zubereiten muss. Egal ob wir den Trank bisher schon besprochen haben oder nicht. Sollte die ausgewählte Person den Zaubertrank bis zum Ende der Stunde brauen können, werden wir die ganze nächste Woche keinen theoretischen Inhalt mehr behandeln.“ Professor Snape hatte einen überlegenen Gesichtsausdruck aufgesetzt und rechnete erst gar nicht damit zu verlieren. Er traute es niemanden aus Gryffindor zu diese Aufgabe zu bestehen.
„Einverstanden“, sagte Seamus leichtsinnig und erhielt dafür von seinen Mitschülern ein genervtes Stöhnen und von den Slytherins erneut Gelächter.

Wenige Minuten später hatte jeder Schüler und jede Schülerin von Gryffindor einen Zettel mit dem jeweiligen Namen in einen Kessel geschmissen und jeder Slytherin durfte sich einen Trank aussuchen, den er ebenfalls in den Kessel warf.
„Na, dann lassen wir das Schicksal mal entscheiden“, meinte Snape mit schleimiger Stimme und ließ seinen Zauberstab über den Kessel schwingen. Kurz darauf erschien über dem Kessel in leuchtender Schrift „Wolfsbanntrank“.
„So, so. Sehr gute Wahl. Wer darf denn diesen wundervoll schweren Trank brauen?“, fragte Snape fast erfreut und ließ seinen Zauberstab erneut über dem Kessel kreisen, bevor er innehielt und nicht sehr begeistert in die Runde schaute, „... Miss Granger.“
Während sich die restlichen Gryffindors freuten, dass sie nicht ausgewählt wurden und sie mit Hermine tatsächlich noch ansatzweise eine Chance hatten, Snape eins auszuwischen, war die brünette Hexe alles andere als begeistert.
„Komm schon, Hermine! Du weißt doch bestimmt wie das geht, oder?“, fragte Seamus begeistert und freute sich, dass ausgerechnet die Streberin der Klasse ausgewählt wurde. Hermine wusste immer alles.
Statt Seamus zu antworten, verweilte Hermine allerdings mit ihrem Blick nur unbehaglich auf Snape, der ihren Blick für ihren Geschmack viel zu lange erwiderte. Genau davor hatte sie sich gefürchtet. Die letzten zwei Wochen versuchte sie in seinem Unterricht unsichtbar zu sein. Sie hatte sich kein einziges Mal gemeldet und er hatte sie auch nie von sich aus aufgerufen, was ihr zeigte, dass er dieselbe Taktik verfolgte. Ignorieren und so tun, als wüsste man nicht Bescheid.
„Nun gut, Miss Granger. Dann treten Sie mal vor und versuchen Ihr Glück“, sagte Professor Snape nach einer kurzen Stille schließlich und deutete auf den gerichteten Kessel und die Schränke, in denen alle möglichen Zutaten verstaut waren.
Zögernd erhob sich Hermine und begab sich vor die Klasse zu dem Kessel. Sie starrte auf den Kessel und versuchte sich an das Rezept für den Trank zu erinnern. Sie hatte sich tatsächlich schon einmal darüber informiert, nachdem sie erfahren hatte, dass ihr Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste ein Werwolf war. Sie hatte sich daraufhin sofort ein Buch geschnappt und nachgelesen, was man für eine angenehmere Verwandlung tun konnte.
„Was war noch einmal die Grundlage für diesen verdammten Trank...“, überlegte Hermine angestrengt und schaute sich etwas hilfslos im Raum um.
„Ich brauche einen anderen Kessel“, sagte sie schließlich standfest zu ihrem Zaubertranklehrer, „für die Zubereitung des Wolfsbanntrankes benötigt man im besten Fall einen Silberkessel.“
Snape verkniff sich eine Bemerkung und mit einem Schwung seines Zauberstabes wurde der alte Kessel durch einen echten Silberkessel ersetzt.
Als Erstes füllte Hermine dann den Kessel mit drei Liter Wasser und erhitzte es nach und nach auf 90 Grad. Während das Wasser sich erhitzte, suchte sie in den Schränken nach allen Zutaten, die man für diesen Trank brauchte. Sie war sich nicht hundertprozentig sicher, ob es die richtigen Zutaten waren, aber sie nahm immer das, was ihr zuerst in den Sinn kam und handelte mehr oder weniger nach Bauchgefühl. Letztendlich hatte sie nach einigen Minuten alle Zutaten und Hilfswerkzeuge zusammen: eine kleine Blüte eines Eisenhutes, eine Wellhornschnecke, acht Rosmarinblätter, fünf rote Gauchheilblüten, zwei Knöterichstängel und zwei Knöterichblüten, fünf Ringelwürmer, fünf getrocknete Baldrianblätter sowie einen 0,5 Liter erfassenden Tonkrug und einen Mörser.
Die Schüler und Schülerinnen beider Häuser beobachten ihr Tun genau und gespannt. Einige hatten in ihrem Buch das Rezept für den Trank aufgeschlagen und kontrollierten, ob sie es richtig machte. Allerdings durften sie ihr nicht helfen, weil Snape jeden einzelnen Gryffindor genau im Visier hatte. Und auch die Slytherins durften im Fall der Fälle nicht anfangen zu lachen oder sonstiges, um somit zu verraten, dass Hermine falsch lag. Aber bisher hatten sie dazu auch keinen Grund, denn Hermine hatte bis jetzt alles richtig gemacht.
„Dann fangen Sie mal mit der Zubereitung an, Miss Granger. Sie haben noch etwas mehr als eine Stunde Zeit“, murrte Snape, der widerwillig feststellte, dass alle Zutaten stimmten und auch keine fehlte.
Hermine atmete tief aus und nickte. Innerlich fragte sie sich, warum sie sich überhaupt einen solchen Stress machte. Es ging einfach nur darum, was sie nächste Woche im Unterricht behandeln würden. Es war nicht so, dass das hier ihre Abschlussprüfung wäre. Trotzdem meldete sich ihr Ehrgeiz und sie wollte Snape zeigen, dass sie sehr wohl in der Lage war diesen Trank richtig fertigzustellen und dass er falsch lag. Seine überhebliche und kühle Art treib sie an und nervte sie – denn sie kannte ihn anders.
Überzeugt griff Hermine also nach dem Mörser, nachdem sie sich Schutzhandschuhe angezogen hatte, und zerstampfte im ersten Schritt die Blüte des Eisenhutes bis nur noch der Blütensaft übrig war. Parallel dazu schmorte sie fünf Minuten in einem zweiten, kleineren Kessel die Wellhornschnecke bei großer Hitze. Kurz bevor die Flüssigkeit aus der Schnecke austreten konnte, holte sie sie wieder heraus und zerstampfte sie wie zuvor die Eisenhutblüte.
Nachdem sie die Blüte und die Schnecke zerstampft und den Saft der Schnecke extra aufbewahrt hatte, gab sie beide im Abstand von fünf Minuten in den Kessel mit dem heißen Wasser und rührte ab und zu kräftig um, während die Zutaten durchzogen. Währenddessen kümmerte sie sich schnell um die Rosmarin- und Baldrianblätter, die sie beide zusammen fein zerhackte und dann über den Wasserdampf hob, um sie zu entgiften. Als sie mit der rechten Hand den Trank umrührte und mit der linken die zermahlten Blätter über den Dampf hielt, überlegte sie, was sie als nächstes Tun musste. Sie spürte die Blicke ihrer Mitschüler und auch den strengen Blick von Snape auf sich, was sie zunehmend nervöser machte. Sie hatte keinen Überblick über die Zeit und war sich nicht sicher, ob sie es bis zum Ende der Stunde schaffen würde, aber sie nahm sich vor, es zu versuchen.
„Wie alt sind die Gauchheilblüten?“, fragte Hermine, während sie das Wasser zum Kochen brachte und die Blätter unter starkem Rühren hinzufügte.
„Gestern gepflückt“, kam Snapes knappe Antwort. Es schien ihn zu ärgern, dass Hermine an alles dachte. Aber auf der anderen Seite schien er nicht sonderlich überrascht.
Hermine nickte wieder nur, löschte die Flamme unter dem Kessel, um das Gebräu wieder auf 90 Grad zu bringen und wandte sich dann an den Knöterich, während sie nebenbei immer wieder den Trank umrührte.
Sie zupfte die Blätter ab und entfernte sowohl die Seitentriebe als auch die oberste Schicht vom Stängel. Den Stängel hackte sie daraufhin in winzige Würfel, die nicht größer als einen halben Zentimeter waren und die Blüten schnitt sie in dünne Scheiben. Im letzten Schritt knöpfte sie sich schließlich die Ringelwürmer vor. Sie entfernte deren rote Giftringe in der Mitte und verarbeitete sie dann alle zusammen mit dem Mörser zu einem gleichmäßigen Brei.
Der bisherige Trank war mittlerweile auf die vorhergesehene Temperatur abgekühlt und Hermine stellte fest, dass er genau die Färbung hatte, die er haben musste. Grau mit einem leicht rötlichen Stich.
Zufrieden gab sie also die Gauchheilblüten hinzu und rührte erneut kräftig um. Nach wenigen Minuten rührte sie dann auch die Knöterichblüten und -stängel ein und ließ den Trank weitere zehn Minuten kochen, indem sie wieder eine Flamme unter dem Kessel entfachte.
„Wie viel Zeit bleibt mir noch?“, stellte Hermine die Frage an ihren Lehrer gewandt, als der Trank eine grüne Farbe annahm und dichter, gelblicher Rauch von ihm aufstieg.
„Fünfzehn Minuten“, antwortete Seamus aus der ersten Reihe und beugte sich gespannt über seine Bank. Bisher hatte sie alles richtig gemacht, aber die Zeit war einfach zu knapp. Zum Trinken war der Trank laut dem Lehrbuch noch lange nicht fertig.
Hermine wischte sich kurz mit dem Ärmel über die Stirn, löschte die Flamme unter dem Kessel, ließ den Trank auf 100 Grad abkühlen und gab dann unter Rühren die Würmer hinzu. Nachdem sie etwas gezogen waren, brachte Hermine den Trank wieder zum Kochen, atmete tief auf, zog ihre Handschuhe aus und blickte die Snape, der mit schmalen Lippen das ganze Szenario beobachtet hatte.
„Jetzt kann ich nichts mehr tun. Der Trank muss so lange kochen, bis es nur noch zwei statt drei Liter Flüssigkeit sind und dann muss er noch auf ungefähr 45 Grad abkühlen und noch eine ganze Weile ziehen bis er letztendlich getrunken werden kann“, sagte Hermine mit einem Schulterzucken und schaute ihren Professor abwartend an. Snape begab sich prüfend zum Kessel, roch an dem Trank und betrachtete sich seine Konsistenz und seine Farbe.
Missmutig verzog er das Gesicht. „Scheint als hätten Sie die Aufgabe tatsächlich gemeistert. Ob der Trank letztendlich dann wirklich funktioniert, kann uns Professor Lupin nach dem nächsten Vollmond dann sicherlich sagen.“
Die Slytherins lachten auf Snapes Aussage über den Werwolf hin und die Gryffindors schwiegen einfach nur.
„Sieht aus als würden wir nächste Woche tatsächlich mal wieder praktizieren“, freute sich Seamus und auch die anderen Gryffindors schienen begeistert von der Wendung zu sein.
„Der Unterricht ist für heute beendet“, und mit Snapes durchschneidender Stimme, erhoben sich die Schüler und verließen den Unterrichtsraum.

„Wow, Hermine! Respekt. Ich wusste ja, dass du schlau bist und alles, aber ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass du das schaffen würdest“, sagte Seamus anerkennend, als die junge Hexe an ihren Platz zurück ging und ihre Sachen zusammenpackte.
„Was sollte der Mist, Seamus?“, fragte Hermine nur leicht gereizt und legte sich ihre Schultasche über die Schulter.
„Komm schon. Wir lernen hier in letzter Zeit genau gar nichts. Lesen kann jeder von uns“, rechtfertigte sich Seamus und Hermine verdrehte nur die Augen.
„Du kannst froh sein, dass er darauf eingegangen ist und uns nicht gleich all unsere Hauspunkte abgezogen hat“, meinte Hermine nur und wollte aus dem Raum stürmen, als sie von Professor Snapes Stimme zurückgehalten wurde.
„Warten Sie einen Moment, Miss Granger.“ Sein Ton ließ keine Widerrede zu, weshalb Hermine sich entnervt umdrehte, Seamus einen vernichtenden Blick zuwarf, als er mit Harry und Ron an ihr vorbeilief und den Raum verließ, und dann schließlich abwartend zu ihrem Lehrer schaute.
„Was?“, fragte sie gereizt. Sie wollte nicht mit ihm reden. Nicht damit konfrontiert werden, dass er Bescheid wusste, dass sie Bescheid wusste und beide wussten, dass sie so taten, als wüsste keiner von ihnen Bescheid. Dieses Spiel raubte ihr langsam aber sicher ihre letzten Nerven.
„Wann haben Sie diesen Trank schon einmal gebraut?“, wollte er wissen und musterte sich durchschauend.
„Noch nie“, antwortete Hermine knapp und zuckte mit den Schultern.
„Das ist einer der kompliziertesten Tränke, den es gibt. Sie können mir nicht weiß machen, dass Sie den gerade mal so brauen können, ohne ihn jemals schon einmal ausprobiert zu haben.“
„Als ich erfahren habe, dass Professor Lupin ein Werwolf ist, hat es mich lediglich interessiert, wie er es schafft, sich jeden Monat zu verwandeln und niemanden zu verletzen. Das ist alles. Ich habe ein gutes Gedächtnis was Rezepte angeht.“
Snape musterte sie skeptisch und mit ungläubig hochgezogenen Augenbrauen, was Hermine aus welchem Grund auch immer auf die Palme brachte.
„Wollen Sie etwa wissen, ob ich den in meinen drei Schulzeiten, die ich mittlerweile schon hatte, schon einmal gebraut habe? Nein, habe ich nicht. In meiner ursprünglichen, ganz normalen Schulzeit war Remus offiziell kein Werwolf und ich kannte sonst keinen, weshalb ich mich nicht mit dem Tran beschäftigt habe. In der Zeit, in der ich Ihrer Schulzeit beigewohnt habe, hatten wir ja offensichtlich ganz andere Probleme als ein Wolfsbanntrank und in den letzten 16 Jahren meines Lebens habe ich mich auch nicht daran ausprobiert. Lediglich darüber gelesen. Denn wie Seamus Ihnen schon erklärt hat, lesen wir in Ihrem Unterricht ja sehr viel“, ließ Hermine sich an ihrem Lehrer aus, der sie nur stumm anschaute und sich sichtlich unwohl wühlte, als sie Ansprach, was beiden längst schon klar war.
„Ich weiß, dass Dumbledore Ihnen und Remus Bescheid gegeben hat. Und ich habe keine Lust mehr so zu tun, als wüssten weder Sie noch ich, was passiert ist“, erklärte Hermine standhaft und erwartete keine Antwort, auch wenn sich Snapes Mund leicht öffnete, „und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich muss zu meinem nächsten Unterricht.“
Mit diesen Worten drehte sich Hermine um, verließ schnellen Schrittes den Unterrichtsraum und versuchte zu Harry, Ron und den anderen aufzuschließen, die auf dem Weg zu Pflege magischer Geschöpfe sein mussten.
„Was wollte Snape denn noch von dir? Hat er sich bloßgestellt gefühlt?“, fragte Harry hoffnungsvoll, als Hermine vor Hagrids Hütte zu ihnen aufschloss. Harrys hoffnungsvoller Blick ließ Hermine Schmunzeln und ihre plötzliche schlechte Laune kurz vergessen.
„Wahrscheinlich“, entgegnete sie dann allerdings nur und versuchte sich wieder zu beruhigen.
Zusammen liefen sie zu einer abgetrennten Stelle ganz am Anfang vom Verbotenen Wald, in dem der heutige Unterricht von Hagrid stattfinden würde. Zum Glück hatten sie die beiden Stunden nicht auch noch mit den Slytherins sondern mit den Ravenclaws.
„Ist alles okay bei dir?“, erkundigte sich Ron nach einer Weile flüsternd bei Hermine, weil sie immer noch recht abwesend an der Seite stand und nicht wirklich aufzupassen schien.
„Ähm, ja...“, sagte Hermine und lächelte mehr schlecht als recht, „ich bin nur irgendwie genervt...“
„Immer noch wegen der Sache mit Seamus und Snape?“, fragte er vorsichtig nach, woraufhin Hermine zuerst nickte und dann mit dem Kopf schüttelte.
„Ich weiß nicht“, seufzte sie, „vielleicht bin ich auch einfach nur von mir selbst genervt.“ Und damit hatte sie höchstwahrscheinlich Recht. Sie realisierte erst jetzt, was sie Snape an den Kopf geworfen hatte. Sie hatte es sich eigentlich ganz anders vorgestellt, wenn sie ihm sagen würde, dass sie sich erinnerte und er ihr dann sagen würde, dass Dumbledore ihn schon eingeweiht hatte. Aber er hatte eben auch irgendetwas an sich, dass sie tierisch aufregte. Seine überhebliche, eingebildete und arrogante Art hatte sie heute fast an Lucius erinnert und das gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie wusste, dass Snape anders sein konnte und wollte erst gar nicht daran denken, dass er nachdem sie gegangen war, vielleicht wieder gemeinsame Sache mit ihm, Bellatrix und Narzissa gemacht hatte.
„Das wird schon wieder“, sagte Ron ehrlich, strich ihr tröstend über den Arm und drückte kurz ihre Hand. Hermine schaute von seiner Hand zu seinem Gesicht und lächelte ihn aufrichtig an.
„Danke, Ron“, flüsterte sie, weil Hagrid sie ermahnte aufzupassen, und drückte ebenfalls kurz seine Hand.
Danach wandten sich beide wieder dem Unterricht zu und Hermine für ihren Teil hoffte, dass dieser Tag bald zu Ende war. Denn die Party, die sie dank Fred und George am Abend erwarten würde, trug auch nicht gerade zu einer besseren Stimmung bei.


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