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Fanfiction

Wenn die Vergangenheit dich einholt - Kapitel 3: Ein Stückchen mehr Klarheit.

von Schneeherz

So ihr Lieben, hier ist das neue Kapitel :)
Viel Spaß beim Lesen!!

____________________________________________

„Endlich haben wir es geschafft! Erste Schultage sind echt die Hölle“, sagte Ron als er mit Harry und Hermine nach einer schier endlosen Doppelstunde Kräuterkunde das Gewächshaus verließ.
„Ja, da hast du allerdings Recht“, stimmte Harry ihm zu, „jetzt lasst uns erst einmal etwas essen gehen!“
Freudig klatschte Ron in die Hände und zusammen mit ihren zwei Freunden wanderte Hermine zurück zum Schloss zum Mittagessen in der großen Halle.
„Ganz wie James und Sirius...“, dachte sie leicht belustigt, als Harry und Ron sich eilig am Essen bedienten, kaum hatten sie sich am Gryffindortisch niedergelassen. Auch sie bediente sich vom Essen und ließ ihren Blick durch den Raum wandern. Als sie am Lehrertisch ankam, blieb ihr Blick nachdenklich an Professor Lupin hängen. Sie erinnerte sich schemenhaft und im Schnelldurchlauf an einige Ereignisse ihrer gemeinsamen Schulzeit. An den Streit, den sie mit Mary und Leyla wegen Werwölfen hatte. Daran, dass er und Sirius sie vor den Slytherins auf den Ländereien beschützt hatten. An seine Freude über das Date mit Kaelyn an Weihnachten. Und letztendlich an seine Erleichterung, die er empfand als er zusammen mit Sirius und James Fenrir Greyback im Kampf besiegte. Die schlechten Erinnerungen an seine Verwandlung und vor allem die ganzen Auseinandersetzungen und Probleme mit Peter Pettigrew verdrängte sie bewusst.
Hermine schmunzelte leicht, schüttelte dann unbemerkt den Kopf und wandte ihren Blick schnell ab, als Remus seinen hob.
„Das ist alles so bizarr“, dachte die junge Hexe und beobachtete Ron und Harry, die sich angeregt über Quidditch unterhielten, „ich sitze hier im Jahr 1995, bin im fünften Jahr in Hogwarts und denke an mein siebtes Jahr in Hogwarts im Jahr 1977. Wie ist das denn alles überhaupt nur möglich?“
Hermine seufzte und widmete sich wieder Ron und Harry, während sie fertig aß.
„Wisst ihr, was mich beschäftigt?“, fragte Harry nach einer Weile in die Runde. Alle drei hatten aufgegessen und saßen einfach noch ein bisschen zusammen und erzählten.
„Was denn?“, fragte Ron nach und nahm einen Schluck von seinem Saft.
„Snapes Reaktion heute Morgen“, antwortete er mit einer etwas leiseren Stimme, „als Malfoy meine Mutter beleidigt hat. Er schien plötzlich so wütend. Aber das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.“
„Wieso ergibt das keinen Sinn? Er war mit ihr befreundet und sie war ihm wichtig. Ihr Tod war auch für ihn nicht einfach“, sprudelten die Worte unüberlegt aus Hermine heraus, bevor sie nachdenken und sich stoppen konnte.
„Meine Mutter mit Snape befreundet? Schwachsinn. Meine Eltern haben ihn gehasst“, widersprach Harry energisch und auch Ron schien wenig überzeugt.
„James hat ihn gehasst. Lily nicht. Sie kam nur nicht ganz mit seinen Überzeugungen klar“, erläuterte Hermine weiter.
„Und das willst du woher genau wissen?“, mischte sich Ron nun skeptisch ein.
„Ja?“, fragte auch Harry mit gerunzelter Stirn, „ich kannte meine eigene Mutter ja nicht einmal selbst.“
Hermine biss sich auf die Lippe und verdrehte über ihre eigene Leichtsinnigkeit die Augen. „Na ja, ich habe da mal mit Professor Lupin drüber geredet...“, redete sie sich schnell heraus, „also über die Feindschaft zu Snape... Und dann kamen wir irgendwann auch auf deine Eltern und ihn zu sprechen...“
„Wieso redest du mit Lupin über so etwas?“, hakte Ron nach, weil ihm das alles ein bisschen seltsam vorkam.
„Es hat mich einfach interessiert. Das Thema Snape war ja auch bei uns öfters aufgekommen und dann hab ich mich gefragt wie das für Professor Lupin sein muss, wenn er mit ihm hier in Hogwarts zusammenarbeiten muss. Und wie das auch für alle anderen im Orden ist, da Snape ja auch ein Mitglied ist“, plapperte Hermine und wunderte sich, dass ihr diese Geschichte so einfach und spontan über die Lippen kam.
„Typisch, Hermine“, kommentierte Harry leicht belustigt, „sorgt sich um jeden und muss überall ihre Nase reinstecken, damit sie über alles Bescheid weiß.“
Die Angesprochene zuckte unschuldig mit den Schultern und lächelte leicht. Für den Moment schien sie sich zum Glück noch einmal gerettet zu haben.
„Wir sollten dann wohl langsam mal los“, unterbrach Ron das Gespräch und stand auf. Harry tat es ihm nach und streckte sich kurz.
„Seid ihr so versessen darauf, endlich mit den Hausaufgaben anzufangen?“, fragte Hermine ehrlich geschockt und stand ebenfalls auf.
„Nein, wir treffen uns mit der Quidditchmannschaft im Stadion. Wir wollen schon heute anfangen zu trainieren, damit wir Slytherin beim nächsten Spiel auf jeden Fall schlagen können. Und dann schauen wir uns auch gleich mal die Neuen an, die sich fürs Team bewerben wollen“, antwortete Harry und schlüpfte in seine Jacke.
„Kommst du mit? Zum Zuschauen?“, wandte sich Ron fragend an die braunhaarige Hexe, welche als Antwort den Kopf schüttelte.
„Ich gehe lieber meine Hausaufgaben machen und lernen. Damit ihr später auch jemanden habt, bei dem ihr abschreiben könnt und ihr nicht in Panik geratet“, zwinkerte Hermine ihren beiden Freunden zu und während Ron und Harry sich zum Quidditchfeld begaben, machte sie sich auf den Weg zur Bibliothek.

Erstaunt über ihre Leistung lehnte sich Hermine nur eine Stunde später zufrieden in ihrem Stuhl in der Bibliothek zurück. Sie hatte alles erledigt, wirklich alles. Und es war viel gewesen. Aber alle Aufgaben waren ihr so simpel erschienen, als wäre es nur eine Wiederholung des bereits schon behandelten Stoffes gewesen.
„Na ja, vielleicht habe ich dieselben Aufgaben ja schon einmal bekommen...“, dachte sie sich und musste wieder über die Kuriosität ihrer Situation lächeln. Sie stand von ihrem Tisch auf, lief hinüber zum Fenster und betrachtete nachdenklich die Ländereien von Hogwarts. Harry und Ron dürften noch eine Weile mit Quidditch beschäftigt sein, also hatte sie nun ein bisschen Zeit für sich, um ihre Erinnerungen ein bisschen mehr zu ordnen. Tief durchatmend schloss sie die Augen und ließ ihren Gedanken freien Lauf.
Da ihr das Aufeinandertreffen nach dem Zaubertränkeunterricht mit Malfoy und seinen Bodyguards nicht mehr aus dem Kopf ging, schlichen sich zuerst die Erinnerungen an Dracos und ihr ursprüngliches Kennenlernen vor ihr inneres Auge. Er hatte Harry, Ron und sie schon immer provoziert. Er war die erste Person, die sie Schlammblut schimpfte, woraufhin Ron ihm einen Fluch aufhetzten wollte, der leider fehlschlug und letztendlich ihn selbst traf. Sie sah wie sie sich in ihrem dritten Schuljahr per Schlag ins Gesicht bei ihm rächte, als er die Hinrichtung Seidenschnabels mehr als guthieß und all die folgenden Auseinandersetzungen zwischen ihm und den drei Gryffindorfreunden zogen nur kurz an ihr vorüber. Anscheinend hatte sie sich nach und nach daran gewöhnt oder sich eine gewisse Gelassenheit angeeignet, wodurch es sie nicht mehr allzu sehr beschäftigte oder gar verletzte.
Diese Erinnerungen an Draco unterschieden sich nicht wesentlich von denen aus der jetzigen Realität. Harry, Ron und sie gerieten oft mit ihm und seiner arroganten Art aneinander. Er war tatsächlich der Erste gewesen, der sie Schlammblut nannte und sowohl Ron als auch Harry hatten sich tierisch darüber aufgeregt. Es endete schließlich in einem kleinen Duell, das aber schnell von Professor McGonagall unterbunden wurde. Natürlich duldete sie Dracos Aussage nicht, schickte eine Nachricht an seine Eltern und verdonnerte ihn zu zwei Wochen Strafdienst beim Hausmeister Filch. Hermine bezweifelte aber, dass auch nur eines von beidem etwas gebracht hatte. Seine Eltern hatten ihn höchstwahrscheinlich noch gelobt und belohnt für seine überragenden Taten und Filch hatte ihn auch nicht so hart heran genommen, wie er es verdient gehabt hätte.
Leider musste Hermine auch feststellen, dass sie die Gelegenheit verpasst hatte, Draco ins Gesicht zu schlagen.
„Kann ja noch werden...“, sagte sie sich in Gedanken aufmunternd und öffnete ihre Augen. Sie schaute sich kurz in der Bibliothek um, ob sie schon schief angeschaut wurde, weil sie mit geschlossenen Augen am Fenster stand. Außer ihr waren jedoch nur wenige Schüler anwesend und alle waren mit ihren eigenen Arbeiten beschäftigt und schenkten Hermine keinerlei Beachtung. Also drehte sich die junge Granger wieder zum Fenster und wühlte weiter in ihrem Gedächtnis.
Sie erinnerte sich, dass Draco tatsächlich dabei war in die Anhängerschaft Voldemorts aufgenommen zu werden. Und als sich Hermine erinnerte, was seine Aufgabe war, lief es ihr eiskalt den Rücken herunter. Er sollte Dumbledore töten, um seine Loyalität zu beweisen. Aber das konnte er nicht, weil er nicht stark genug und zu feige war. Das wiederum war ihm aber auch anzurechnen. Er war nicht von Grund auf böse. Er hatte immer noch ein Gewissen, das ihm sagte, wenn er definitiv zu weit ging. Und das unterschied ihn deutlich von seinem Vater.
Beim Gedanken an Lucius Malfoy, verkrampfte sich Hermine komplett und konnte ihre Wut nur schwer zurückhalten.
„Nur wegen diesem Ungeheuer bin ich in dieser Lage...“, dachte sie wütend und knirschte leicht mit den Zähnen. Nachdem sie einige Male tief ein- und ausgeatmet hatte, beruhigte sie sich wieder und packte ihre Sachen zusammen. Es hatte keinen Sinn sich jetzt darüber aufzuregen. Es würde ihr zu dem Zeitpunkt nichts bringen, weil sie immer noch nicht ganz in ihrem Kopf durchblickte. Außerdem bereitete das viele Nachdenken ihr Kopfschmerzen und Ron und Harry mussten demnächst auch wieder kommen, wenn sie nicht schon im Gemeinschaftsraum saßen und warteten.
Also beschloss Hermine sich in den Gemeinschaftsraum zu begeben und ihren Gedanken erst am Abend wieder nachzugehen.

Zeitgleich etwa kamen auch Harry, Ron, der Rest der Quidditchmannschaft und die Quidditchneulinge wieder ins Schloss zurück.
„Das war vielleicht ein klasse Training!“, schwärmte Ron schon den ganzen Weg lang, „ihr seid echt ein eingespieltes Team!“
„Ja, das hast du bereits ein paar Mal erwähnt, Ron“, lachte Harry und wurde dann wieder ein bisschen ernster, „vielleicht gehörst du ja auch bald zu unserem eingespielten Team.“
„Ich hoffe es doch. Ich werde mich auf jeden Fall anstrengen, wenn das Aufnahmespiel stattfindet!“, versprach Ron und lief die Treppen zum Gryffindorturm hoch, bis er bemerkte, dass Harry ihm nicht folgte, „kommst du?“
„Nein, ich muss noch einmal kurz zu Remus. Ich habe vergessen ihn etwas von Dad zu fragen“, sagte Harry und fuhr sich kurz durch die Haare, „ich komme dann gleich nach!“
„Alles klar, dann bis gleich“, verabschiedete sich Ron und die beiden Freunde gingen in verschiedene Richtungen.
Harry bahnte sich durch eine kleinere Menge von Erstklässlern nachdenklich den Weg zu Remus' Büro und zögerte kurz, bevor er sich letztendlich dazu aufraffte zu klopfen.
„Ja?“, ertönte gleich darauf auch schon die Stimme von Professor Lupin, „herein!“
Harry betrat das Büro, lächelte den Freund seines Vaters kurz an und schloss die Tür hinter sich.
„Harry! Schön dich zu sehen. Was verschafft mir die Ehre?“, erkundigte sich Lupin und legte seine Feder beiseite.
„Nichts besonderes, eigentlich“, gestand Harry und trat etwas näher an Remus' Tisch, „hast du gerade kurz Zeit oder bist du beschäftigt?“
„Ich habe nichts Dringendes zu erledigen. Komm, setzt dich“, der Werwolf deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und Harry kam der Bitte nach, „also, um was geht es denn?“
„Erzähl mir ein bisschen aus eurer Schulzeit. Also... auch von meiner Mum“, bat Harry etwas zurückhaltend und sah Remus nur kurz an. Der Angesprochene runzelte verwirrt die Stirn und musterte James' Sohn vor sich.
„Wie kommst du denn jetzt darauf?“, fragte er und wartete die Reaktion des Schülers ab.
„Ich weiß nicht... Mir fiel einfach nur auf, dass ich kaum etwas darüber weiß. Dad hat mir zwar viel über Mum erzählt, aber nicht unbedingt, wie sie aufgewachsen war. Und ich will ihn nicht aufregen, indem ich ihn danach frage...“, stammelte Harry leicht und wollte sich selbst nicht eingestehen, dass es eigentlich an der Tatsache lag, dass Hermine scheinbar viel mehr über seine Mutter wusste als er selbst.
„Okay, was möchtest du denn wissen?“, ließ sich Remus auf sein Anliegen ein und widmete nun seine volle Aufmerksamkeit Harry.
„Keine Ahnung. Alles, schätze ich. Oder all das, was du auch Hermine erzählt hast“, antwortete Harry nachdenklich.
„Hermine?“, fragte Remus überrascht und wurde skeptisch.
„Ja. Sie hat mir heute erzählt, dass sie mal mit dir über die Feindschaft zwischen meinen Eltern und Snape geredet hat. Und die Sachen, die sie da erzählt hat, haben mich nachdenklich gestimmt, weil mir auffiel, dass ich so gut wie nichts darüber weiß...“
„Die Feindschaft zwischen James, Lily und Severus?“, fragte Remus erneut verdutzt nach.
„Ich fand es auch komisch, dass sie darüber Bescheid wusste. Hast du denn nicht mit ihr darüber geredet?“, Harry war sichtlich verwirrt und schien langsam auch misstrauisch zu werden, weshalb Remus schnell reagierte, auch wenn er sich beim besten Willen nicht daran erinnern konnte jemals mit Hermine allein gesprochen zu haben – egal über welches Thema.
„Doch, doch. Natürlich. Das ist nur schon länger her, deshalb war ich etwas verwundert, wieso sie ausgerechnet jetzt darauf kommt“, tat Remus die Verwirrung ab und lächelte Harry dann aufmunternd zu, „nun gut. Dann fange ich am besten mal ganz von vorne an...“
Harry nickte zufrieden und hörte seinem Professor aufmerksam zu, während er davon erzählte, wie er Lily, James und Sirius kennengelernt hatte, was sie alles zusammen erlebt hatten und schließlich wie sie zusammen in den Krieg gegen Voldemort gezogen waren. Über Peter hatten Remus, Sirius, James und Lily nach ihrer eigenen Zeit in Hogwarts nie wieder ein Wort verloren. Sie machten einfach so als hätte es ihn nie gegeben.
„Dein Vater und deine Mutter wurden durch den Krieg nur noch enger zusammengeschweißt. Wenn sie vorher noch Zweifel an ihrer Beziehung hatten, waren sie damit auf jeden Fall aus der Welt geschafft. Und was die Feindschaft mit Severus angeht... Ich weiß nicht, was Hermine dir alles erzählt hat, aber anfangs war es tatsächlich sehr schlimm. James und Sirius hatten Severus den Spitznamen „Snivellus“ gegeben und ihn immer gehänselt und bloß gestellt. Lily fand das als Vertrauensschülerin natürlich nicht gut und außerdem kannte sie Snape schon vor Hogwarts, weil sie in derselben Gegend wohnten. Das war, denke ich, einer der Hauptgründe, warum deine Eltern nicht schon früher zueinander gefunden hatten“, erzählte Remus Harry die Geschichte seiner Eltern.
„Wieso haben sie Snape gehänselt? Was hatte er ihnen denn getan?“, fragte Harry neugierig und hoffte auf eine Geschichte, die auch seinen Hass gegen Snape rechtfertigte.
„Eigentlich nichts, um ehrlich zu sein“, seufzte Lupin geschlagen, „James sah in ihm einen Konkurrenten, weil er sich einbildete, dass Severus ebenfalls etwas für deine Mutter empfand. Deshalb ließ er keine Gelegenheit aus ihn vor allem vor Lily zu blamieren und zu provozieren. Aber neben dieser Tatsache, reichte es auch schon, dass er ein Slytherin war und mit den Black-Schwestern und Lucius Malfoy befreundet war. Sirius' Familiensituation kennst du ja...“, antwortete der ehemalige Rumtreiber ausführlich.
„Hat sich die Situation irgendwann geändert? Weil du meintest, dass es anfänglich schlimm war...“, hakte Harry nach und hoffte nicht zu viel wissen zu wollen.
„Ja, allerdings. Im Krieg gegen Voldemort hat er jemanden beschützt, der uns allen sehr wichtig war. Das war dann der Punkt, an dem Sirius und auch James sich zurückgenommen haben, weil sie einsehen mussten, dass er auch eine gute Seite hatte.“
„Okay.. Und das war das mysteriöse Mädchen, das nach dem Abschluss nie wieder gesehen wurde und von dem mein geliebter Patenonkel immer noch nicht losgekommen ist, richtig?“, wollte Harry zum Verständnis wissen, was Remus zum Schmunzeln brachte.
„Genau. Aber nur damit keine Gerüchte entstehen – ich glaube nicht, dass Sirius sich noch Hoffnungen bei ihr macht.“
„Bist du dir da sicher? Er hatte laut Dad noch nie eine richtige Freundin.“
„Es würde ihm nichts bringen ihr hinterher zu trauern. Selbst wenn er sie je wieder sehen würde, wäre nichts wie früher. Er könnte nicht mit ihr zusammen sein“, überlegte Remus laut und schüttelte dann den Kopf.
„Wieso nicht?“, fragte Harry verwirrt, „vielleicht empfindet sie ja auch etwas für ihn.“
„Ähm“, fing Remus an und bemerkte erst jetzt, dass er laut gedacht hatte, „na ja, ich habe gehört, dass sie glücklich verheiratet sei.“ Remus lächelte seine Lüge weg und versuchte wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen. „Willst du noch etwas über deine Mutter wissen?“
Die Ablenkungsaktion funktionierte und nach kurzem Nachdenken schüttelte Harry den Kopf. „Nein, ich bin jetzt um einiges schlauer als vorher. Ich weiß auch nicht. Ich habe mich einfach blöd gefühlt, weil es mir so vorkam, als ob Hermine mehr über meine Mutter wüsste als ich...“, gab Harry peinlich berührt zu.
„Wenn du wüsstest wie gut sie Lily mal kannte...“, dachte Remus innerlich seufzend, nickte Harry aber nur verstehend zu.
Harry erhob sich und lächelte dem besten Freund seines Vaters zu.
„Dann werde ich dich jetzt mal wieder deine Arbeit machen lassen. Danke für die Informationen“, sagte Harry aufrichtig.
„Jederzeit“, erwiderte Remus und schaute Harry nach bis er aus dem Büro verschwunden und die Tür geschlossen hatte.
Tief seufzend ließ er sich dann nach hinten an die Stuhllehne sacken und fuhr sich kurz mit der Hand durchs Gesicht.
„Was war denn das jetzt?“, murmelte er und ließ die letzten paar Minuten noch einmal Revue passieren. Warum zur Hölle behauptete Hermine, dass sie mit ihm über Severus, James und Lily geredet hätte? Remus war sich zu hundert Prozent sicher, dass er nie mit ihr darüber geredet hatte. Die einzigen Gespräche, die er mit ihr je außerhalb des regulären Unterrichtes geführt hatte, betrafen die Hausaufgaben. Und darauf hatte er es auch bewusst beschränkt. Auch wenn er schon seit dem dritten Schuljahr hier unterrichtete, war die Situation mit Hermine für ihn noch immer mehr als seltsam. Er wusste manchmal nicht recht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte, obwohl sie ja rein gar nicht wusste, wer er ist. Sie kannte ihn nur als ihren Professor, nicht als Freund.
Und doch kam es Remus nun seltsam vor, dass sie das über Lily und Severus wusste. Woher sollte sie das denn wissen? Dumbledore hatte ihr im dritten Schuljahr knapp erklärt, dass sie schon einmal gelebt hatte, aber er hatte keinen einzigen Namen erwähnt und Hermine hatte die Erinnerungen abgelehnt. Und zwischenzeitlich hatte der Schulleiter auch nicht verlauten lassen, dass sich ihre Meinung geändert hätte. Und in diesem Fall würde Albus Remus und Severus garantiert informieren.
Remus seufzte erneut und konnte sich keinen Reim auf das Geschehene machen, weshalb er sich erst einmal wieder seiner Arbeit widmete und das Nachdenken auf später verschob.

„Wo warst du denn so lange?“, fragte Ron seinen besten Freund mit der Blitznarbe, als er endlich den Gemeinschaftsraum der Gryffindors betrat.
„Sorry, das bei Remus hat doch etwas länger gedauert. Wir haben uns ein bisschen verquatscht“, entschuldigte sich Harry bei seinen zwei Freunden und setzte sich zu ihnen an den Kamin, „wie weit seid ihr?“
„Hermine ist natürlich schon mit allem fertig, lässt uns allerdings nicht abschreiben“, überbrachte der Weasley ihm die Hiobsbotschaft.
„Ihr braucht mich gar nicht so anschauen!“, wehrte Hermine ihre Hundeblicke vehement ab, „ich kann euch auch nicht eure Prüfungen schreiben. Vorher solltet ihr euch vielleicht selbst ein bisschen wissen aneignen!“
„Aber, Hermineee!“, jammerte Harry, „wir haben das letzte halbe Jahr fleißig gelernt und waren selbstständig! Stimmt's, Ron? Gönne uns eine Pause, bitte!“ Ron stimmte ihm natürlich sofort zu und beide setzten den besten Dackelblick auf, den sie aufbringen konnten. Hermine versuchte ihren Blicken standzuhalten, seufzte schließlich und gab nach.
„Ein einziges Mal noch! Wie wäre es, wenn ich das nächste Mal als Abwechslung mal bei euch abschreibe?“, sie reichte ihren beiden Freunden ihre Unterlagen und setzte sich zurück in den Sessel vorm Kamin.
„Mal ehrlich, Hermine. Würdest du dir das selbst antun?“, fragte Ron ernst und brachte das Mädchen damit zu lachen.
„Nein“, kam die eindeutige Antwort und auch die beiden Jungs konnten sich ein Lachen nicht verkneifen.
Während Harry und Ron sich also daran machten, Hermines Hausaufgaben abzuschreiben, lehnte sich das Mädchen zurück und schloss die Augen. Dadurch, dass sie nachts nicht viel geschlafen hatte, war sie ziemlich müde und wollte einfach ein bisschen entspannen. Sie war nicht sehr zuversichtlich, dass sie diese Nacht mehr Schlaf bekommen würde, da ihr Kopf noch ein zu großes Wirrwarr war. Dann wollte sie wenigstens die Zeit bis zum Abendessen nutzen, um ein wenig zu dösen. Während Ron und Harry dabei waren, konnte sie sich ohnehin nicht ihren Erinnerungen hingeben.
Sie bemerkte gar nicht, wie schnell die Zeit verging, während sie einfach nur mit geschlossenen Augen da saß und dem Kaminfeuer lauschte.
„Hermine, bist du noch wach?“, fragte auch schon Rons Stimme direkt neben ihr und er berührte sie sanft an der Schulter.
„Hm, leider schon“, gähnte Hermine und öffnete ihre Augen, „seid ihr fertig?“
„Schon eine Weile“, erwiderte Harry und lächelte leicht, „wir dachten nur du schläfst und wollten dich nicht wecken.“
„Nein, ich war die ganze Zeit wach“, sagte die Hexe schulterzuckend, „ist schon Zeit zum Abendessen?“
Ihre beide Freunde beantworteten ihre Frage mit einem synchronen Nicken und im nächsten Moment machten sich die drei auf in die große Halle.
Dort angekommen ließen sie sich bei Rons Geschwistern am Gryffindortisch nieder und bedienten sich am Essen.
„Wo ist eigentlich Cho? Ich habe sie heute noch gar nicht gesehen?“, erkundigte sich Hermine bei Harry.
„Sie ist krank. Sie kommt erst nächste Woche nach Hogwarts“, entgegnete Harry und sein Blick wanderte kurz hoffnungsvoll zum Ravenclawtisch, um zu schauen, ob sie nicht vielleicht doch schon da war. Hermine folgte seinem Blick, konnte sie natürlich aber ebenfalls nicht entdecken.
Danach unterhielten sich die Jungs und Ginny über irgendwelche Quidditchspieler, von denen Hermine noch nie etwas gehört hatte. Sie hielt sich aus den Gesprächen also größtenteils heraus und fühlte sich zunehmend müder und erschöpfter. Deshalb verabschiedete sie sich nach dem Essen auch gleich ins Bett, während Ron, Harry, Fred, George, Ginny und Dean noch für einige Runden Zaubererschach im Gemeinschaftsraum blieben.
Im Mädchenschlafraum ließ Hermine sich sofort in ihrer Schulkleidung wohlig seufzend auf ihr Bett fallen und versuchte alle Erinnerungen zu verdrängen oder wenigstens so lange zurückzuhalten bis sie eingeschlafen war. Sie wollte Schlaf und sie brauchte ihn auch dringend. Nach einigen Minuten hatte sie den Kampf in ihrem Kopf tatsächlich gewonnen und fiel in einen unruhigen Schlaf.


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