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Fanfiction

Wenn die Vergangenheit dich einholt - Kapitel 2: Alte Freunde, Neue Gewohnheiten

von Schneeherz

Und hier ist das nächste Kapitel - pünktlich zum Wochenende :)

@PrinzessinLeia: Es sollte auch verwirrend sein ;) Ich würde mich noch nicht davon verabschieden, wir sind schließlich erst bei Kapitel 2 und zu Snape wird noch einiges in Bezug auf Hermine kommen ;)

Danke für die Kommentare und jetzt viel Spaß beim Lesen!

____________________________________________

„Ich komme nicht aus dieser Zeit, Lily. Ich weiß, dass sich das blöd anhört, aber es ist so. Normalerweise lebe ich in der Zukunft. Und in eben dieser Zeit, in der ich normalerweise lebe, hat es einen großen Kampf zwischen Voldemort und seinen Anhängern und den anderen Zauberern gegeben. Auch meine Freunde und ich haben gegen ihn gekämpft, da einer meiner Freunde der Grund war, warum Voldemort für eine ganze Weile ziemlich geschwächt und unfähig war etwas anzurichten.
Er hat die ganze Zeit versucht diesen Jungen auf seine Seite zu ziehen, hat ihm Macht versprochen. Aber er hat nicht auf seine Seite gewechselt. Er hätte es nie getan, auch wenn er dann hätte sterben müssen. Voldemort hatte seine Eltern getötet und dafür hat er ihn gehasst. In dem Kampf war ich kurz abgelenkt, als ein Freund von mir wie tot auf dem Boden lag. Ich war so dumm und hab nicht aufgepasst und dann war eigentlich auch alles schon zu spät.
Lucius Malfoy hat mich von hinten angegriffen und mir schließlich einen Zauber aufgehetzt, der mich hier in die Zeit geschickt hat.
Deshalb auch meine Verletzungen… Sie sind alle von dem Krieg. Professor Dumbledore und Professor McGonagall haben die ganze Zeit nach einer Lösung gesucht, mich wieder in meine Zeit zu bringen…”, erzählte Hermine, wobei sie ihren Blick gesenkt hielt und nur ab und zu Lily anschaute, deren Gesichtsausdruck immer mehr zu Erstaunen wurde. Lily sagte nichts.
„Sie konnten aber keine Lösung finden”, fuhr Hermine schließlich fort, „Voldemort hat im Kampf gemerkt, dass der Junge, welchen er umbringen wollte, ihm überlegen war. Er nahm all seine Kraft zusammen und setzte einen starken Zeitzauber ein. Es gibt keine Zukunft mehr… nur die, die wir jetzt machen. Es ist so als wären wir die ersten Menschen auf der ganzen Welt. Dumbledore sagt, dass sie das von einer begabten Wahrsagerin wissen.”


Ruckartig öffnete Hermine die Augen und starrte an die Decke. Sie war gestern kaum eingeschlafen gewesen, als sie auch schon wieder wach wurde. Schließlich gab sie es auf und war die ganze Nacht Erinnerungen in ihrem Kopf durchgegangen, aus denen sie versuchte schlau zu werden. Und gerade diese eine Erinnerung war entscheidend. Das war ihr also damals passiert. In ihrem eigentlichen siebten Schuljahr, das momentan noch zwei Jahre entfernt war, herrschte Krieg in Hogwarts. Krieg gegen ihn. Gegen Lord Voldemort. Und weil sie unvorsichtig war, konnte Dracos Vater sie in die Vergangenheit zu Harrys Eltern zaubern.
So vieles, das sie in ihren Erinnerungen gesehen hatte, war anders als das, was sie eigentlich kannte. Voldemort hatte damals nicht nur Harrys Mutter sondern auch seinen Vater getötet. Er wuchs bei seiner lieblosen Tante und deren schrecklichen Sohn Dudley auf. In jedem Schuljahr wurde er erneut von Voldemort aufgesucht, der sich an dem Kind rächen wollte, das ihn so geschwächt hatte. Sie und Ron hatten ihm immer geholfen und ihn so gut es ging unterstützt. Dabei hatten sich die drei immer in die unmöglichsten Gefahren gebracht und doch waren sie immer mehr oder weniger unbeschadet davon gekommen.
Und noch mehr unterschied sich von der heutigen Zeit. An ihrer Schule hatte es nie einen Professor Quirrel gegeben. Die ersten beiden Schuljahre wurden sie im Fach „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ von Professor Gilderoy Lockhart unterrichtet, der sich dann allerdings dazu entschieden hatte, sich mehr auf seine Schriftstellerei zu konzentrieren und vielleicht auch seine schauspielerischen Künste mit seinen Fans zu teilen. Sein Nachfolger wurde im dritten Schuljahr nach langen Diskussionen schließlich Remus Lupin, der trotz seines Status' als Werwolf, das Amt immer noch innehatte. Das trimagische Turnier am Ende des vierten Schuljahres verlief ohne Drama. Zwar war sie selbst wegen dem Tod ihrer Eltern nicht dabei gewesen, aber wenn etwas Schreckliches passiert wäre, hätte es wohl die Runde gemacht. Wie sie aus Harrys und Rons Briefen in den Sommerferien entnommen hatte, war Harrys Name tatsächlich auf wundersame Weise in den Kelch geraten, aber niemand kam während dem Turnier wirklich zu Schaden. Auch Cedric Diggory war noch am Leben und würde dieses Schuljahr seinen Abschluss machen. Mit Harry befand sich der Hufflepuff in ewiger Rivalität. Harry war seit dem dritten Schuljahr mit Cho Chang zusammen, in die auch Cedric verliebt war und diesen Schlag hatte Cedric auch nach zwei Jahren noch nicht verkraftet.
Weiterhin waren Harry, Ron und Hermine während ihrer Schulzeit in Hogwarts noch nie wirklich in Gefahr gewesen. Klar hatten sie oft Unfug angestellt oder hatten unerlaubte Dinge getan, aber Voldemort war zum Glück nie aufgetaucht. Bis zum Frühjahr diesen Jahres.
Dieser Gedanke versetzte Hermine einen starken Stich ins Herz. Sie öffnete die oberste Schublade ihrer Kommode und holte das Hochzeitsfoto ihrer Eltern heraus. Es war das einzige Andenken, dass sie an die beiden noch hatte. Auf dem Bild lachten beide herzlich in die Kamera und hatten sich liebevoll im Arm. Sanft strich Hermine mit dem Finger über das Glas des Bilderrahmens.
„Ihr wart auch noch lebendig...“, flüsterte sie und versuchte die Tränen zurückzuhalten. Tief seufzend legte sie das Bild schnell wieder weg, bevor sie tatsächlich wieder anfangen würde zu weinen und ihre Fassade zu bröckeln begann.
Wie konnte alles nur so weit kommen? Wie konnte sich die jetzige Gegenwart nur so stark von der anderen unterscheiden, in der Hermine zum ersten Mal gelebt hatte? War das alles ihr Verdienst? War sie letztendlich an allen Veränderungen schuld und damit auch daran, dass Voldemort und seine Anhänger ihre Eltern auf eine solch unwürdige Art umgebracht hatten? Lag das alles nur an der Tatsache, dass sie in die Vergangenheit geschickt wurde und dort ungeachtet aller Konsequenzen alles verändert hatte?
„Wie konnte ich damals nur so naiv und egoistisch sein“, dachte Hermine bitter und ballte ihre Hände zu Fäusten, „ich hab all das zu verantworten... Nur ich...“

Das Klingeln des Weckers, der neben Padma Patils Bett stand, riss Hermine aus ihren Vorwürfen. Padma hatte wie Rons Vater schon immer eine Vorliebe für Muggelgegenstände und kam seit zwei Schuljahren ohne Wecker gar nicht mehr aus.
„Aufstehen, Mädels!“, sagte sie noch etwas müde, aber dennoch motiviert und schaltete den Wecker aus, „der erste Unterricht unseres fünften Schuljahres steht an!“
Aus Parvatis und Lavenders Richtung kam nur ein missmutiges Grummeln, aber beide zwangen sich schließlich auch zum Aufstehen.
„Was haben wir denn als erstes Fach heute?“, fragte Padmas Zwillingsschwester und rieb sich die Augen.
„Verteidigung gegen die dunklen Künste bei Lupin... Zusammen mit Hufflepuff. Und danach Zaubertränke bei Snape mit unseren geliebten Slytherins“, antwortete Padma, die schon den ganzen Stundenplan auswendig gelernt hatte. Sie war gerne vorbereitet und darin glichen sie und Hermine sich perfekt.
„Oh, na super... Ich hätte lieber den ganzen Tag Wahrsagen...“, murrte Lavender und zog sich ihre Schulkleidung an. Parvati stimmte ihr sofort zu und die beiden gerieten ins Schwärmen über das Fach und die Lehrerin, Professor Trelawney. Die beiden Hexen waren schon seit der ersten Stunde überaus begeistert von der Wahrsagerei gewesen und hatten die Begeisterung bis heute nicht ablegen können, was Hermine wirklich nicht nachvollziehen konnte. Sie hatte die Wahrsagerei gehasst und den Kurs so schnell sie konnte wieder verlassen.
Die braunhaarige Hexe gähnte, fuhr sich kurz durch die Haare und als keine ihrer Mitschülerinnen Anstalten machte ins Bad zu gehen, nutzte sie selbst die Gelegenheit, um sich etwas frisch zu machen.
Im Badezimmer warf sie einen prüfenden Blick in den Spiegel und sah, dass sie leichte Augenringe hatte. Sie spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, was sie etwas wacher machte und kämmte sich ihre lockigen Haare. Danach tauschte sie ihren Schlafanzug gegen ihre Schuluniform und verließ das Badezimmer wieder.
„Hermine, es ist übrigens schön, dass du wieder da bist“, sagte Parvati, als Lavender nach Hermine ins Badezimmer ging.
„Danke“, sagte Hermine zaghaft lächelnd, „es ist auch schön wieder hier zu sein.“
„Was war das denn für eine Krankheit, die du hattest?“, fragte Padma und packte ihr Schultasche zusammen.
„Ähm, sie hat nicht wirklich einen Namen. Die Ärzte waren etwas überfordert, da sie vor mir nur einen solchen Fall hatten und da einfach nur abwarten konnten, weil kein Medikament wirklich anschlug“, log Hermine und hoffte, dass die Patil-Zwillinge ihr glauben würden.
„Wow, das klingt aber krass. Aber wenn du wieder gesund bist, ist ja alles gut!“, sagte Parvati und ging ins Bad als Lavender herauskam.
„Und was habt ihr in der Zeit so getrieben? Hab ich etwas verpasst?“, wandte sich Hermine an Padma und Lavender und packte ebenfalls ihre Schulsachen zusammen.
„Nicht wirklich. Es ist alles beim Alten. Das trimagische Turnier fand eben statt als du weg warst. Das war echt spannend! Cedric und Harry haben gemeinsam den Sieg für Hogwarts geholt, obwohl sie ja wegen Cho eigentlich gar nicht so gut miteinander auskommen... Aber im Vergleich zu den beiden sahen Viktor Krum und Fleur Delacour von den anderen Zaubereischulen echt blass aus“, erklärte Padma und setzte sich auf ihre Bettkante.
„Schade, dass ich das verpasst habe“, entgegnete Hermine und war sich gar nicht sicher, ob sie das ernst meinte oder nicht, „und was war bei dir so los, Lavender?“
„Geht dich nichts an“, meinte die Angesprochene schnippisch, schnappte sich ihre Tasche und verschwand aus dem Schlafraum der Mädchen. Verwirrt schaute Hermine ihr hinterher und dann fragend zu Padma und Parvati, die in dem Moment aus dem Badezimmer gekommen war.
„Ron hat es dir nicht erzählt, oder?“, fragte Padma leicht belustigt.
„Amüsiere dich nicht drüber!“, ermahnte ihre Zwillingsschwester sie gleich, „das ist nicht lustig. Es geht ihr wirklich nahe!“
„Was nicht erzählt?“, wollte Hermine wissen und blickte zwischen den Zwillingen hin und her.
Parvati seufzte. „Lavender ist in Ron verliebt. Sie hat es ihm einige Wochen vorm Ende des letzten Schuljahres gesagt, aber er hat sie abblitzen lassen...“
„Oh, die Arme“, sagte Hermine ehrlich, auch wenn sie sich die beiden als Paar ohnehin nicht vorstellen konnte, „aber wieso lässt sie das an mir aus? Ich war doch gar nicht da.“
„Das nicht“, fing Padma an und warf einen kurzen Seitenblick zur Tür, als ob sie Angst hätte, dass Lavender gleich wieder hereingestürmt käme, „aber Ron gab als Begründung an, dass es da schon ein Mädchen gäbe, in das er verliebt sei und dass es daher nicht an Lavender selbst läge.“
Hermine runzelte die Stirn und verstand immer noch nicht, was sie damit zu tun hatte. Hermine wusste von all dem gar nichts. Ron hatte nie mit ihr über irgendein Mädchen gesprochen, das er mochte. Und da sie hier nicht wirklich viele weibliche Freunde hatte, war sie wohl auch nicht besonders gut mit jener befreundet. Vielleicht kannte sie das Mädchen ja überhaupt nicht. Es sei denn...
„Hey, wartet mal“, Hermine hob abwehrend die Hände, während die Patil-Zwillinge sie vielsagend musterten, „ihr meint doch nicht etwa, dass er mich gemeint hat?“
Die Zwillinge nickten nur synchron mit einem Blick, der sagte „Wen soll er denn sonst gemeint haben?“.
„Ron und ich sind nur gute Freunde. Nicht mehr und nicht weniger. Aber wir sind nicht zusammen oder irgendetwas in der Art“, stellte Hermine klar.
„Das ist dein Standpunkt. Vielleicht sieht er das aber ein bisschen anders“, widersprach Parvati und Hermine wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Widerwillig zogen erneut deutliche Erinnerungen an ihr vorbei. Lavender und Ron waren ursprünglich sehr wohl zusammen gewesen. Sie waren sogar sehr glücklich und Hermine war... eifersüchtig. Diese Erinnerung ließ sie stutzen. Empfand sie denn wirklich etwas für Ron und er für sie? Die nächste Erinnerung zeigte ihr den Kuss zwischen ihr und Ron als sie einen Horkrux von Voldemort zerstört hatten. Aber statt Wärme und Liebe empfand sie bei diesem Anblick irgendwie eher Ablehnung. Bewusste Ablehnung. Sie hatte noch nie in dieser Art und Weise über Ron und sich nachgedacht und wollte es in diesem Moment auch nicht. Ihr Kopf war auch so schon durcheinander genug, da konnte ihr das gestohlen bleiben.

„Wir müssen los, wenn wir vor dem Unterricht noch schnell etwas frühstücken wollen. Lupin mag es nicht, wenn man gleich am ersten Schultag schon zu spät kommt“, holte Parvati Hermine aus ihren Gedanken. Zusammen machten sich die drei jungen Hexen auf den Weg zur großen Halle.
Harry und Ron befanden sich ebenfalls noch beim Frühstück und winkten Hermine zu sich, als sie die Halle betrat. Parvati und Padma begaben sich zur niedergeschlagenen Lavender, die sich den Platz ausgesucht hatte, der am weitesten von Ron entfernt war.
Hermine seufzte und begab sich zu ihren beiden besten Freunden. „Guten Morgen“, begrüßte sie die zwei und bediente sich am Müsli.
„Morgen“, grüßten die zwei Jungs zurück und Harry musterte sie gleich besorgt.
„Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte er, „du siehst müde aus.“
„Dir entgeht auch wirklich gar nichts, oder?“, stellte Hermine resigniert eine Gegenfrage, „es ist alles gut. Es ist nur ein wenig seltsam wieder hier zu sein.“
„Du hast dich doch in Hogwarts immer wohl gefühlt“, wandte Ron ebenfalls besorgt ein.
„Fühle ich mich immer noch. Trotzdem war ich fast ein halbes Jahr nicht mehr hier“, versuchte Hermine ihre beiden Freunde zu beruhigen und entschloss dann vom Thema abzulenken, „die einzige, die sich hier momentan wirklich nicht wohl fühlt, ist sie.“ Hermine deutete auf Lavender, die immer noch betrübt vor sich hinschaute und ihr Frühstück nicht anrührte, obwohl Parvati und Padma sie zu überzeugen versuchten.
„Was hat sie denn?“, wollte Harry wissen, aber Hermines Blick lag vorwurfsvoll auf Ron, weshalb Harrys Frage eigentlich schon beantwortet war.
„Sie hat es dir also erzählt...“, murmelte der Weasley leicht verlegen.
„Nein, Parvati und Padma haben es mir erzählt. Lavender hat mich nur angeschnauzt, weil sie denkt, ich wäre das Mädchen, das dich davon abhält mit ihr zusammen zu sein.“
Ron schluckte und wandte seinen Blick schnell von Hermine ab, während Harry versuchte sich ein offensichtliches Grinsen zu verkneifen.
„Schwachsinn“, murmelte Ron erneut, konnte der braunhaarigen Hexe aber nicht in die Augen sehen.
„Hab ich auch gesagt“, stimmte Hermine erleichtert zu und war froh, dass sie sich darüber anscheinend wirklich keine Gedanken machen musste. Das drückende Gefühl in ihrem Magen, das ihr in dieser Hinsicht stark widersprach, ignorierte sie gekonnt.
„Aber wer ist denn die Glückliche oder willst du uns das nicht verraten?“, hakte Hermine neckisch nach und aß ihr Müsli auf.
Ron verschluckte sich an seinem Kürbissaft, hustete einige Male, räusperte sich und stand schließlich auf. „Wir sollten dann wohl mal zum Unterricht!“ Mit diesen Worten begab er sich schnellen Schrittes aus der großen Halle und ließ eine verwirrte Hermine und einen belustigten Harry zurück.
„Was war das denn jetzt?“, fragte Hermine verdutzt, als sie sich zusammen mit Harry ebenfalls auf den Weg zu Lupins Unterricht machte. Harry lachte leise und schüttelte den Kopf. „Hermine, Hermine. Sonst durchschaust du die Menschen auch immer gleich und bei Ron fällt es dir wirklich so schwer?“
Der Lockenkopf erwiderte nichts und seufzte. Vielleicht wollte sie ihn ja einfach nur nicht durchschauen.
„Komm schon, wir müssen uns beeilen.“ Harry und Hermine legten einen Zahn zu, damit sie noch rechtzeitig zum Unterricht kommen würden. Remus konnte sie bei Verspätung nicht immer verschonen, irgendwann musste er ihnen Hauspunkte abziehen.
Harry und Hermine kamen gerade noch rechtzeitig, als sich auch noch drei Hufflepuffs schnell durch die Tür des Unterrichtsraumes begaben, bevor diese sich von selbst schloss. Harry ließ sich neben Ron nieder, während Hermine sich neben Padma setzte.
„Irgendwann musst du es ihr sagen, Ron“, flüsterte Harry seinem rothaarigen Freund zu, bevor Remus mit dem Unterricht begann und Stille einkehrte. Ron schnaubte als Antwort nur unzufrieden und schlug sein Buch auf.

„Und genau aus diesem Grund, dürft ihr Vampiren nicht zu nahe kommen. Denn ihr könnt nie wissen, welche Absichten sie haben“, kam Professor Lupin schließlich zum Ende der Stunde und schaute einmal in die Runde. Sein Blick blieb an Hermine hängen, die mit gesenkten Kopf und geschlossenen Augen auf ihrem Platz saß. Padma räusperte sich leicht und trat Hermine unter dem Tisch gegen das Bein, um sie aufzuwecken, aber die junge Granger reagierte nicht.
„Miss Granger. Langweile ich Sie etwa mit meinem Unterricht?“, fragte Remus und erwartete eine Antwort.
„Hermine!“, zischte Padma schließlich und stoß ihr mit dem Ellenbogen unsanft in die Seite.
„Au“, sagte Hermine leise und schreckte auf. Es dauerte kurz bis sie merkte, dass die ganzen Schüler sie anstarrten und ihr Blick letztendlich schuldbewusst zu ihrem Lehrer wanderte. „Entschuldigen Sie, ich bin wohl kurz eingeschlafen...“, murmelte Hermine verlegen und konnte sich nicht darin erinnern, dass ihr das je schon einmal passiert war.
„Können Sie mir überhaupt sagen, welches Thema wir heute besprochen haben?“, hakte der Professor nach und musterte die braunhaarige Hexe streng.
„Ähm... na ja...“, stammelte Hermine und versuchte sich angestrengt an den Stundeninhalt zu erinnern.
„Da Sie das letzte halbe Schuljahr komplett gefehlt haben, wäre es wohl von Vorteil, wenn Sie ab sofort dem Stoff folgen würden. Er wird für Ihre Prüfungen relevant sein“, beendete Lupin seine Predigt pünktlich mit dem Zeichen fürs Stundenende. Als die Schüler und Schülerinnen ihre Sachen zusammen packten und den Raum verließen, verfolgte Remus Hermine mit einem fragenden Blick, bevor er sich abwandte und sich für die nächste Stunde vorbereitete.
„Was ist denn los mit dir?“, fragte Padma besorgt und musterte ihre Mitschülerin.
„Nichts, ich habe heute Nacht nur schlecht geschlafen“, winkte Hermine ab und lächelte noch immer leicht verlegen.
„Hermine Jean Granger schläft im Unterricht ein. Das gab es ja noch nie“, ertönte Rons geschockte Stimme hinter den beiden Mädchen als sie den Unterrichtsraum verließen.
„Ja, ja. Wunder gibt es immer wieder“, jammerte Hermine und verschränkte beleidigt die Arme, „ihr schlaft ständig im Unterricht ein und wenn mir das dann nur einmal passiert, wird das gleich so aufgebauscht.“
„Na ja, es ist ja auch etwas anderes ob wir“, Harry deutete auf sich und Ron, „die Chaoten, im Unterricht einschlafen oder ob du, die strebsame Spitzenschülerin, einschläfst.“
Hermine musste bei seinem belehrenden Unterton lachen und seufzte. „Wird garantiert nicht wieder vorkommen, versprochen!“
„Hauptsache du schläfst bei Snape im Unterricht jetzt nicht ein. Der würde das nicht so locker handhaben wie Lupin“, riet Ron ihr grinsend. Sein Grinsen verschwand jedoch als sie sich in die Kerker begaben und sowohl Snape als auch alle Slytherins bereits da waren.
„Wie schön, dass sich Gryffindor auch einmal bemüht zu ihrem Unterricht zu erscheinen“, ertönte auch schon gleich Professor Snapes kühle Stimme, „5 Punkte Abzug für jeden einzelnen von euch. Setzt euch!“
Ein eintöniges, resigniertes Gemurmel entstand unter den Gryffindors als sie sich einen Platz suchten.
„Hat etwa jemand einen Einwand vorzubringen?“, fragte Snape rhetorisch, aber keiner der Gryffindors traute sich zu antworten, „dachte ich es mir doch. Schlagen Sie Ihre Bücher auf Seite 365 auf. Sofort!“
Die Gryffindors kamen dieser Aufforderung sofort hektisch nach, während die Slytherins allesamt ein hämisches und schadenfrohes Grinsen aufgesetzt hatten und Snape seinen Unterricht gewohnt desinteressiert fortsetzte.
„Der ist ja heute wieder besonders griesgrämig drauf...“ flüsterte Harry Ron nach einer Weile zu und verdrehte genervt die Augen.
„Mister Potter!“, hallte im nächsten Moment auch schon Snapes Stimme zischend durch den Raum.
„Mann, der hört aber auch alles!“, jammerte er leise und blickte seinem Zaubertränkelehrer gespielt unschuldig entgegen.
„Haben Sie mir vielleicht etwas zu sagen? Ich bin sicher die gesamte Schülerschaft hier ist sehr interessiert an den privaten Gesprächen von Ihnen und Mister Weasley.“
„Nein, Professor. Es ist alles in Ordnung. Ich glaube unsere Gespräche sind nicht annähernd so interessant wie Ihr wertvoller Unterricht“, sagte Harry mit etwas zu viel Spott in der Stimme. Snape näherte sich der Bankreihe, an der Harry saß, und blieb erst wenige Millimeter davor stehen.
„Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie Ihre Zeit sinnvoller nutzen können, bin ich gerne gewillt, Ihnen diesen Freiraum zu geben. Ich bin mir sicher, dass unser werter Herr Hausmeister viele schöne Aufgaben für Fälle wie Sie bereit hat, Potter“, mahnte er James' Sohn und schaute ihn dabei unheilvoll an.
Harry setzte gerade an etwas zu sagen, als Hermine ihm unter der Bank stark gegen das Bein trat.
„Denk erst gar nicht dran!“, warnte sie ihn mit ernsten Blick und wandte sich dann leicht lächelnd an ihren Professor, „Professor, ich bin mir sicher, dass es Harry unendlich Leid tut, dass er Ihren Unterricht gestört hat. Er und Ron werden nicht noch einmal auf die Idee kommen sich über nebensächliche Dinge zu unterhalten anstatt etwas zu lernen. Nicht wahr?“ Mit etwas Nachdruck sah sie ihre beiden besten Freunde an, welche daraufhin nickten und sich bei Snape entschuldigten. Hermine wandte sich zufrieden zurück zu ihrem Zaubertränkelehrer, der sie nur ausdruckslos anschaute. Nach dem Bruchteil einer Sekunde drehte er sich jedoch schwungvoll um und fuhr mit dem Unterricht fort als sei nichts gewesen.
„Was? Wir bekommen keinen weiteren Punktabzug?“, hauchte Ron ungläubig und starrte Snape erwartend an.
„Halt jetzt einfach den Mund“, knirschte Hermine zwischen den Zähnen hervor und hoffte, dass Snape das jetzt nicht schon wieder gehört hatte. Das Schuljahr fing heute erst an, wenn Snape also jetzt anfangen würde Gryffindor noch mehr Punkte abzuziehen, konnte das ein sehr langes Schuljahr werden. Immerhin waren sie durch ihre Verspätung mit ihren Hauspunkten schon jetzt im Minus. Die Slytherins schienen auch sehnsüchtig auf den Punktabzug gewartet zu haben, denn als ihr Hauslehrer einfach den Unterricht fortsetzte, warf der ein oder andere Harry einen hasserfüllten Blick zu. So auch Draco Malfoy.

„Nicht zu fassen“, beschwerte er sich bei einem seiner besten Freunde Gregory Goyle, „und wieder mal kommt Potter unbestraft davon. Dank diesem widerwärtigem Schlammblut.“
„Reg dich nicht auf, Draco. Irgendwann wird ihn das Glück verlassen und dann wird er richtig schlimm dran sein“, versuchte Goyle ihn zu beruhigen.
„Genau! Und wir werden dabei sein, um seinen Untergang mit anzusehen!“, pflichtete Vincent Crabbe, der letzte Teil der Dreiergruppe, seinem Freund bei und rieb sich freudig die Hände.
„Und ob wir das mit ansehen werden. Schon sehr bald...“, sagte Draco mit einem überlegenen, schleimigen Grinsen, das er eindeutig von seinem Vater geerbt hatte.
Crabbe und Goyle verstanden zwar nicht, was ihr Anführer meinte, freuten sich aber mit ihm.
Nach einer weiteren Stunde erklärte Snape den Unterricht für beendet und gab schon gleich am ersten Tag einen Berg voller Hausaufgaben.
„Dass er es immer gleich so übertreiben muss“, meinte Ron trotzig, als die Schüler sich erhoben und den Raum verließen.
„Ihr habt nicht gerade zu seiner guten Laune beigetragen“, erinnerte Hermine ihn seufzend, „aber als ob ihr Arbeit mit den Hausaufgaben hättet. Am Ende schreibt ihr sie doch nur wieder von mir ab.“
„Und dafür wirst du unsere ewige Dankbarkeit und Liebe haben, Hermine“, grinste Harry und klopfte ihr auf die Schulter, „außerdem mussten wir ja das letzte Halbjahr all unsere Hausaufgaben selbst machen, weil du nicht da warst. Ein bisschen Mitgefühl also bitte.“
„Ja, schon klar“, lachte Hermine und schüttelte den Kopf. „Diese Chaoten“, dachte sie lächelnd.
„Hey, Potter“, ertönte plötzlich Draco Malfoys Stimme hinter den drei Gryffindors, bevor sie den Unterrichtsraum für Zaubertränke verlassen konnten. Hermine, Ron und Harry drehten sich genervt herum und schauten Draco abwartend an. Crabbe und Goyle hatten sich wie Bodyguards rechts und links an seiner Seite positioniert.
„Was willst du, Malfoy?“, fragte Harry, obwohl er es eigentlich gar nicht wissen wollte. Aber irgendwie konnte er einer Konfrontation mit Malfoy nie aus dem Weg gehen.
„Da hast du heute einmal wieder Glück gehabt. Aber das wirst du nicht immer haben, verlass dich drauf. Schon bald wird dich dein Glück verlassen und dann gehörst du mir!“, sagte Draco in einem unheilvollen Ton.
„Oh, da hab ich jetzt aber Angst“, entgegnete Harry gespielt ängstlich, „spare dir deine Drohungen, Malfoy. Die bringen bei mir nichts.“
„Natürlich lässt sich der große Harry Potter durch nichts erschüttern. Fühlst dich überlegen und mächtig, was? Weil du den dunklen Lord damals angeblich in die Flucht geschlagen hast? Als Baby, hah. Das denkst auch nur du. Du bist genauso unwürdig wie deine missratene Mutter.“
„Halt die Klappe!“, sagte Harry sehr laut und wollte auf Draco losgehen. Ron hielt seinen besten Freund jedoch an den Schultern zurück und versuchte ihn zu beruhigen.
„Es ist wahr. Deine Mutter war ein Schlammblut. Es ist gut, dass sie tot ist. Sie fehlt in dieser Welt niemandem!“, provozierte Malfoy ihn weiter und wurde dabei von seinen beiden Syltherinfreunden angefeuert.
„Mister Malfoy, Mister Potter, Mister Weasley und Miss Granger. Der Unterricht ist schon lange beendet, Sie haben hier nichts mehr zu suchen. Raus!“, ertönte Professor Snapes schneidende Stimme.
„Und du, Granger...“, setzte Malfoy erneut an.
„Das gilt auf für Sie, Mister Malfoy! Sie haben genug Unsinn geredet für heute!“, unterbrach sein Hauslehrer ihn sofort und der Schüler verstummte, „alle raus!“
Sowohl die drei Slytherins als auch die drei Gryffindors verließen den Unterrichtsraum, dessen Tür schwer hinter ihnen ins Schloss fiel.
„Du weißt Bescheid. Du bist die Nächste“, hauchte Draco Hermine von den anderen unbemerkt ins Ohr, bevor er siegessicher mit Crabbe und Goyle tiefer in die Kerker verschwand.
Hermine schaute ihm leicht geschockt hinterher. „Er weiß davon? War er etwa dabei als man meine Eltern tötete? Ist er auch schon ein Anhänger Voldemorts?“, huschten die Gedanken durch den Kopf der braunhaarigen Hexe. In ihren Gedanken kamen bestimmte Erinnerungen von Draco zum Vorschein und irgendetwas sagte ihr, dass er ursprünglich auch schon ein Anhänger des dunklen Lords war. Allerdings hatte sie jetzt keine Zeit genauer auf diese Erinnerungen einzugehen, da Ron und Harry sie im nächsten Moment wieder in die Realität zurückholten.
„Komm, Hermine. Wir müssen zu Kräuterkunde. Wir sind schon viel zu spät“, sagte Ron und Hermine nickte schnell.
„Ja, lasst uns gehen“, sagte sie und gemeinsam machten sich die drei auf zu den Gewächshäusern, wobei die Erinnerungen in Hermines Kopf nicht locker ließen und förmlich darum bettelten angeschaut zu werden. Sie musste das mit den Erinnerungen unbedingt in den nächsten Tagen unter Kontrolle bekommen, wenn sie nicht noch mehr Sorgen bei Ron und Harry hervorrufen wollte.
„Oh bitte, lass den Tag schnell zu Ende gehen“, flehte Hermine innerlich und seufzte leise.


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