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Fanfiction

Ein Leben in der Vergangenheit - Ob das gut geht? - Kapitel 22: Neue Chancen.

von Schneeherz

Freut mich, dass euch allen das Kapitel gefallen hat :)
Und tut mir Leid, dass das mit den Absätzen nicht funktioniert.. :/

Die allesentscheidende Frage: Kommen Sirius und Hermine zusammen? Ihr werdet es noch herausfinden ;)

Viel Spaß bei Kapitel 22 :)

___________________________________________

Der Krieg war vorbei und Hogwarts atmete wieder auf. Jeder hatte dabei geholfen die Schäden zu beseitigen und die Verletzten zu verarzten, so gut er es eben konnte. Die Beseitigung der Leichen wurde den Lehrern überlassen, da man die Schüler damit nicht konfrontieren wollte.
Es waren nur drei Tage vergangen seit Voldemort aufgekreuzt war, aber das Leben innerhalb des Schlosses hatte sich wieder einigermaßen normalisiert. Die Geschwächten hatten sich vom Gröbsten erholt, waren aber dennoch nicht wieder ganz fit. So lag zum Beispiel auch Severus noch im Krankenflügel. Hermine besuchte ihn täglich nach jedem Essen und brachte ihm auch immer noch etwas mit, da Madam Pomfrey ihn eigentlich nur mit Medikamenten durchzufüttern versuchte. Die Wogen zwischen der Griffindor und dem Slytherin hatten sich wieder geglättet. Auch stellte er ihr keine unangenehmen Fragen oder drängte sie dazu ihn aufzuklären, was es mit der ganzen Zeit-Sache auf sich hatte. Dafür war das Mädchen ihm sehr dankbar. Sie wusste aber, dass er es verdient hatte die Wahrheit zu erfahren und sie nahm sich vor es ihm noch zu eröffnen, wenn die Zeit gekommen war.
Als sich die wenigen Schüler und Lehrer, die zurzeit in Hogwarts waren, an diesem Abend in der großen Halle versammelten, hatte es nicht nur das Abendessen als Grund. Dumbledore hatte eine Rede über die Geschehnisse angekündigt und so erwarteten alle den Schulleiter, nachdem sie aufgegessen hatten. Dieser erhob sich, sobald in der großen Halle komplette Ruhe eingekehrt war und sich alle Augenpaare auf ihn richteten.
„Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrergemeinschaft“, fing Dumbledore mit ernster Stimme an und wandte sich immer zu dem Publikum, zu dem er gerade redete, „in Anbetracht der letzten Tage und der Ereignisse, die sie hervorbrachten, bleibt noch einiges zu sagen. Als allererstes möchte ich mich von ganzen Herzen bei all den mutigen Kämpfern bedanken, die hier geblieben und für Hogwarts in den Krieg gezogen sind. Es war keine Selbstverständlichkeit und euch war allen bewusst, welche Konsequenzen es im schlechtesten Fall für euch haben könnte. An dieser Stelle möchte ich euch auch um ein Moment des Schweigens für eure Mitschüler bitten, die unglücklicherweise, aber ehrenvoll gestorben sind. Wir gedenken dem jungen Jared Smith, Hufflepuff, den Quidditchspielern Eddie Johnson und Steven Cobe, Griffindor und der charmanten Brooke Davis, ebenfalls Hufflepuff.“
Hermine schluckte. Sie stand keinen von den genannten Personen wirklich nahe, doch sie hatte sie in den vergangenen Wochen während dem Training kennen gelernt und keiner von ihnen verdiente den Tod. Wie die anderen Schüler verschränkte sie ihre Hände zum Gebet und schloss die Augen. Nach einer angemessenen Zeit der Stille fuhr Albus Dumbledore fort.
„Die Gegenüberstellung mit dem meist gefürchtetem Zauberer unserer Zeit wird bei euch allen in Erinnerung verbleiben und euch an eine schlimme Zeit erinnern. Dennoch möchte ich euch daran erinnern, dass es auch manch gute Dinge hervorgebracht hat, die neben dem Tod in Vergessenheit geraten mögen. Diese besonderen Umstände haben uns gezeigt, was Zusammenhalt bedeutet, Verlässlichkeit und Vertrauen. Ihr müsst immer Bedenken, dass das Leben nicht nur aus guten Zeiten besteht, auch wenn wir hier vielleicht ein etwas zu extremes Beispiel haben. Man muss auch Krisensituationen durchstehen und meistern können und durch den Krieg gegen Voldemort habt ihr mit Sicherheit die Grundlage für alle Krisen in eurem Leben gegeben. Nichts wird das Ereignis von vor drei Tagen an Schrecklichkeit überbieten können.“
Der weise Magier ignorierte, dass manche Schüler immer noch, wenn nicht sogar mehr als zuvor, bei dem Namen Voldemorts zusammenzuckten. Er schaute jedem einzelnen Schüler kurz direkt in die Augen.
„Viele Gefahren wurden auch gebannt. Hierbei möchte ich einen speziellen Dank an James Potter, Remus Lupin und Sirius Black aussprechen, die es geschafft haben Fenrir Greyback, einen tollwütigen Werwolf zu besiegen, der schon so einiges Leid angerichtet hat. Dank euch wird keiner mehr Schaden durch sein Handeln nehmen.“
Sowohl die Schüler als auch die Lehrer applaudierten und warfen teilweise erstaunte und teilweise ahnungslose Blicke zu den drei Griffindors. Nicht allen war der Name Fenrir Greyback bekannt.
„Weiterhin möchte ich mich bei Hermine Granger bedanken. Sie hat keine Sekunde gezögert, als sie die Chance hatte alle hier Anwesenden im Austausch ihres eigenen Lebens zu beschützen. Danke für diese Gegenüberstellung und ihre starke Widerstandskraft.“
Wieder kam Applaus auf und Hermine senkte beschämt den Kopf. Im Gegensatz zu ihren drei männlichen Freunden, freute sie sich kein bisschen über die Aufmerksamkeit. Sie mochte es nicht in dieser Art hervor gehoben zu werden und erst recht nicht, wenn sie ohnehin nichts Ehrenvolles vollbracht hatte. Sie war es nicht, der man danken sollte.
„Doch nun als Letztes und wohl als Wichtigstes möchte ich den wohl tapfersten Zauberlehrling benennen, der aus dieser Schlacht hervor ging. Severus Snape, Slytherin. Er kann leider nicht unter euch sitzen, da er noch sehr geschwächt ist. Doch es ist zu sagen, dass er Miss Granger den größten Schutz gebot, den ein Mensch aufbringen kann. Er hat sich von seiner Vergangenheit losgeeist. An seinem Beispiel lässt sich auch sehr gut feststellen, dass man in Zeiten des Aufruhrs seinen eigenen Charakter am Besten ausfindig machen kann. Man entscheidet automatisch, was gut und was schlecht ist, auf welcher Seite man steht und auf wessen nicht. Wofür man leben will und wofür nicht. In diesem Sinne…“
Dumbledore trat einen Schritt von seinem Pult weg und platzierte sich daneben. Sein Händeklatschen war das erste, das man im Raum vernahm und es dauerte nicht lange bis alle anderen in der große Halle mit einstimmten. Sogar Remus, James und Sirius applaudierten für Severus, was Hermine mit einem gerührten Lächeln wahrnahm. Auch Hufflepuff und Ravenclaw klatschten und schienen Snapes Taten zu würdigen.
Hermine musste schmunzeln, wenn sie sich die Reaktion des Slytherins ausmalte, wenn er erfahren würde, wie man nun auf ihn reagierte. Dabei hatte er sich doch so viel Mühe gegeben der Böse, Unnahbare zu sein.
„Und nun zu den letzten zwei Punkten. Danach seit ihr entlassen.“
Dumbledore hatte seinen Platz hinter seinem Pult wieder eingenommen und schaute nun erneut in die Runde.
„Manchen von euch mag es schon aufgefallen sein, dass eure Mitschüler von Slytherin nicht mehr anwesend sind. Und mit diesen meine ich Lucius Malfoy, Narzissa und Bellatrix Black. Leider hat sich herausgestellt, dass sie auf Abwegen waren. Sie haben sich verbindlich der dunklen Magie verschrieben und unsere Schule und somit euch, die Schüler, sowie uns, die Lehrer, hintergangen. Hogwarts bietet ihnen keinen Platz mehr und sie werden für ihre restliche Schulzeit von unserer Schule ausgeschlossen. Ihr müsst also keine Angst haben sie hier jemals wieder anzutreffen. Dasselbe gilt für Peter Pettigrew, Schüler von Griffindor. Er hat den falschen Weg gewählt und stellt für den Frieden innerhalb von Hogwarts eine ebenso große Gefahr dar. Dies führt zu meiner letzten Verkündigung.
Unser Schuljahr wird aufgrund der Strapazen vorläufig unterbrochen. Ich bitte euch alle nach Hause zu fahren und euch zu erholen. Sobald wir uns entschlossen haben wieder mit dem Unterricht zu beginnen, bekommt ihr eine Briefeule geschickt. Ihr könnt euch schon gleich ans Packen machen, denn die Abreise ist schon für morgen geplant.
Das wäre es dann auch schon.“
Nachdem der Schulleiter geendet hatte, brauchten die Schüler noch kurz, um alle Informationen sacken zu lassen und erhoben sich dann langsam, um zu ihren Gemeinschaftsräumen zu marschieren.
„Geschieht ihnen recht, dass sie von der Schule fliegen…“, murrte Sirius.
„Schon, aber ich hätte Dumbledore nicht zugetraut, dass er so strenge Konsequenzen zieht“, gestand James.
„Ich auch nicht“, gab Remus zu und war überrascht, dass Dumbledore so hart durchgriff. Normalerweise kannten sie ihn nur als jemanden, der alles dafür tat solche Menschen dann wieder auf die richtige Bahn zu bringen. Aber anscheinend hatte er bei den dreien schon alle Hoffnung aufgegeben.
„Vor allem, wenn man bedenkt, dass er damals auch derjenige war, der Tom Riddle nach Hogwarts holte und ihn bis zuletzt eigentlich unterstützt hatte“, äußerte Hermine ihre Meinung. Auch sie war der Annahme, dass den Slytherins zwar eine Bestrafung davor stand, aber mit einem Rauswurf hatte sie definitiv nicht gerechnet.
„Na ja, aber immerhin haben sie Voldemort nach Hogwarts geschleust. Aber wisst ihr, was mich noch viel mehr interessieren würde?“, fragte James und seufzte, „was wohl aus Peter wird...“
Seine Freunde nickten zustimmend, aber keiner von ihnen wollte genauer darauf eingehen.
„Na ja, lasst uns dann auch mal packen gehen“, meinte James und stand auf. Hermine und Remus taten es ihm gleich. Nur Sirius blieb sitzen und verweilte mit seinem Blick auf Hermine.
„Was ist mit dir?“, fragte er stirnrunzelnd, „Dumbledore möchte, dass wir alle nach Hause fahren aber bei dir… Na ja, bei dir ist das ja nicht so einfach.“
Hermine zuckte mit den Schultern. „Ich schätze, solange ich hier bin, ist Hogwarts mein zu Hause.“
Sie lächelte bei dieser Aussage und ihre drei Freunde taten es ihr gleich. Sie verließen zusammen die große Halle und während die Jungs ihre Sachen zusammenpacken gingen, machte Hermine sich auf den Weg in den Krankenflügel zu Severus.
Dort angekommen bekam sie von Madam Pomfrey, wie schon die letzten drei Tage, die Erlaubnis zu ihm zu gehen. Hermine lief geradewegs auf sein Krankenbett zu und schob den Vorhang weg. Severus saß wach in seinem Bett und lächelte sie leicht an, als sie sich neben seinem Bett auf einen Stuhl niederließ. Er war ihr gegenüber schon etwas offener geworden, dennoch hatte er seine Mauer noch nicht ganz fallen lassen.
„Na, wie geht es dir heute?“, fragte Hermine ihn und reichte ihm einen Teller voller Essen aus der großen Halle.
„Besser. Langsam werde ich wieder. Ich hätte nie gedacht, dass ein Crutiatus-Fluch einen so aus der Bahn werfen kann. So lange hatte ich ihn schließlich jetzt auch wieder nicht auf mir“, antwortete der Junge ihr und nahm den Teller dankend an.
„Du warst lange genug mit ihm belegt. Außerdem hattest du vorher ja schon gekämpft, da warst du schon geschwächt.“
„Mhm… Trotzdem.“ Er biss von dem belegten Brot ab und trank etwas Kürbissaft, den Hermine ihm ebenfalls hineingeschmuggelt hatte. „Ich glaub ich würde hier den Hungertod sterben, würdest du mir nicht jeden Tag was mitbringen.“
„Ist Madam Pomfrey immer noch so streng mit den Medikamenten?“, fragte Hermine belustigt und kassierte einen bösen Blick von Snape.
„Du hast ja keine Ahnung.“
Hermine kicherte und lehnte sich zurück. „Dafür bin ich ja da.“
Snape aß das Brot auf, bedankte sich nochmals und stellte den Rest erst einmal beiseite. Er musste es sich schließlich gut aufteilen.
„Dumbledore hat euch heute Abend eine Rede gehalten, oder?“, fragte Snape das Mädchen neben sich, welches als Zustimmung nickte.
„Ja. Er hat sich nur bedankt, dass wir alle geholfen haben und uns gebeten vorläufig nach Hause zu fahren und uns von den Strapazen zu erholen.“ Sie schaute Snape prüfend an bevor sie weiter erzählte. „Lucius, Narzissa und Bellatrix wurden der Schule verwiesen.“ Zur Überraschung der Griffindor nickte Severus.
„Ich weiß. Sie hatten die Erlaubnis sich von ihrem ‚guten Freund’ zu verabschieden.“
Hermine schmunzelte, da er ‚Freund’ wieder so abfällig betonte, wie damals bei ihrem Gespräch auf den Ländereien.
„Was wirst du tun nach der Auszeit von der Schule?“
„Ich schätze ich werde auch nicht mehr zurückkommen…“
„Aber wieso?“, fragte Hermine überrascht, „Dumbledore weiß, dass du rein gar nichts damit zu tun hattest beziehungsweise, dass du nun auf der richtigen Seite bist. Er hat dich doch nicht etwa auch von der Schule geschmissen, oder?“
„Nein, hat er nicht. Aber ich weiß nicht. Ich weiß nicht, was ich hier noch soll.“
„Wie wäre es mit Abschluss machen?“, fragte Hermine und schaute ihn ernst an.
Snape schmunzelte. „Schon klar. Deswegen geht man gewöhnlich auf eine Schule. Aber ich weiß nicht, was ich damit anfangen sollte. Die Prüfungen wären in nur wenigen Wochen gewesen, wenn der dunkle Lord nicht aufgetaucht wäre. Ich hatte schon alles gelernt und egal ob ich die Prüfung ablege oder nicht, den Stoff kann ich so oder so. Ob praktisch oder theoretisch. Es macht keinen Unterschied, außer dass ich nach der Prüfung ein Blatt Papier hätte auf dem steht, dass ich das alles kann.“
„Und brauchst du dieses ‚Blatt Papier’ nicht, um mal deinen Wunschberuf auszuüben?“
„Wenn ich es brauche, ist es nicht der richtige Beruf für mich.“
„Was möchtest du überhaupt einmal werden?“, gespannt wartete Hermine auf eine Antwort und fragte sich, ob ihr ehemaliger und vielleicht auch zukünftiger Zaubertränkelehrer schon jetzt den Wunsch hegte arme Schüler zu quälen.
„Sag du mir, was ich mal werde“, konterte er und schaute sie schelmisch an. Hermine musste grinsen.
„Tja, ich schätze den Severus Snape, den ich aus meiner Zeit kenne, hatte dieses ‚Blatt Papier’. Daher kann ich dir nicht sagen, ob du ohne es mal werden wirst, was du in meiner Zeit bist.“ Hermine benutzte absichtlich das Präsens, da sie nicht wollte, dass er aus ihrer Aussage schlussfolgern konnte, dass er in ihrer Zeit tot war. Dieser Gedanke versetzte ihr unwillkürlich einen Stich im Herzen.
Snape erwiderte darauf nichts. Er lächelte nur leicht und nahm einen weiteren Schluck seines Saftes.
„Also weißt du doch Bescheid“, meinte Hermine nach einer Weile der Ruhe.
„Ich hab nur mitbekommen, dass sie irgendwas davon erzählt haben, dass du aus der Zukunft bist“, erwiderte Snape und schaute sie an. Die junge Hexe erwiderte seinen Blick und atmete tief ein.
„Dann ist jetzt wohl der Zeitpunkt gekommen, um es dir ausführlich zu erklären.“ Snape widersprach nicht, machte ihr aber deutlich, dass sie nichts erzählen musste, wenn sie nicht wollte.
Hermine fing an ihm alles von Anfang an zu erzählen. Sie erzählte ihm von dem Krieg in ihrer Zeit, wie sie Lucius gegenüberstand und er sie hierher zauberte, wie sie in Hogwarts aufgewacht war und total verwirrt von der neuen Situation überrumpelt wurde. Sie erzählte ihm von dem Hin und Her zwischen Lily und ihr wegen der Wahrheit und allen anderen Problemen, die aufgekommen waren wegen Peter und ihrem Gefühlschaos. Eigentlich erzählte sie ihm alles außer von den zu persönlichen Dingen, wie zum Beispiel dem Kuss zwischen ihr und Sirius und Sachen wie diese. Ihre Geschichte beinhaltete auch die Komplexität sie zurück in ihre Zeit zu befördern und endete schließlich mit dem Kampf gegen Voldemort in dieser Zeit.
„… und ja, wie es jetzt weiter geht, weiß ich nicht so genau. Dumbledore und McGonagall haben noch nichts davon erwähnt, dass sie eine Möglichkeit gefunden hätten mich zurück zu bringen. Tut mir Leid, das war wohl alles gerade etwas viel für dich.“ Hermine kratzte sich verlegen am Hinterkopf, als ihr auffiel, dass sie gerade gut eine Stunde durch erzählt hatte und ihn nicht ein mal zu Wort kommen ließ.
Snape schüttelte den Kopf und beruhigte ihr schlechtes Gewissen etwas damit.
„Nein, ist schon okay. Ich denke ich hab so ziemlich alles verstanden, was du mir gerade erzählt hast. Ist es aber nicht ziemlich gefährlich in der Vergangenheit so viel zu verändern?“
„Doch das ist es. Siehst du doch. Wäre ich nicht hier, wäre Voldemort erst gar nicht hier aufgetaucht. Er wäre erst in einigen Jahren wieder aktiv geworden. Wie sich das jetzt alles entwickeln wird, weiß ich beim besten Willen auch nicht“, Hermine lächelte betrübt und zuckte leicht mit den Schultern, „ich war mit der Situation überfordert und dachte mir, dass allein meine Anwesenheit schon viel verändert. Wieso dann nicht noch mehr verändern, wenn man dadurch Dinge verbessern kann?“
„Da ist was Wahres dran. Das Mädchen aus der Zukunft… In dieser Welt ist echt alles möglich.“
„Da hast du recht. In dieser Welt kann ein Severus Snape sogar lächeln und sich zum Guten wenden.“
Kurz funkelte er sie böse an bevor er seine Stirn wieder in Falten legte.
„Bin ich denn in deiner Zeit so schlimm?“
„Noch viel schlimmer“, meinte Hermine zwinkernd, wurde dann aber wieder ernst, „nein, im Gegenteil. Nach außen hin gibst du dich wie bis vor wenigen Wochen kalt und unnahbar, aber innerlich bist du wie jetzt.“
„Wie bin ich denn?“, fragte er und hob fragend sowie skeptisch eine Augenbraue.
Hermine lachte. „Oh, du willst gar nicht wissen, wie ich dich beschreiben würde. Ich glaube das würde dir die Tränen in die Augen treiben. Und zwar vor Hass und Ekel.“
„Okay, okay, dann lass es wirklich lieber bleiben.“ Und dieses Mal war Snapes Lächeln breiter und vor allem ehrlich.
Hermine erzählte ihm gerade von der Lobesrede, die auf ihn gehalten wurde, wobei sich seine Miene angewidert verzog und er in seiner Entscheidung nach der Auszeit nicht mehr nach Hogwarts zu kommen nur noch mehr bestärkt wurde, als Madam Pomfrey bei ihnen auftauchte.
„Es ist schon spät geworden. Mister Snape braucht jetzt seine Ruhe, ich möchte Sie bitten zu gehen, Miss Granger.“ Hermine nickte, stand auf und verabschiedete sich von Severus mit dem Versprechen morgen früh wieder vorbeizuschauen.
Im Griffindorturm hatten James, Sirius und Remus derweilen ihre Koffer gepackt.
„Ich habe irgendwie gar keine Lust nach Hause zu fahren. Strapazen hin oder her“, meinte Sirius und ließ sich auf seinem Bett nach hinten fallen, so dass sein Blick auf der Decke lag.
„Ist ja auch kein Wunder. Ich will nicht wissen, was bei dir zu Hause jetzt los ist, nachdem deine zwei Cousinen von der Schule geschmissen wurden und… Voldemort von Dumbledore besiegt wurde“, meinte Remus und verschloss seinen Koffer, bevor er sich ebenfalls auf sein Bett setzte.
„Wenn überhaupt, fährt Sirius ja mit mir nach Hause. Meine Eltern würden sich fragen wo ihr zweiter Sohn abgeblieben ist, wenn er nicht auftauchen würde“, meinte James und lächelte seinen besten Freund an.
„Nichts gegen deine Eltern, aber ich habe trotzdem keine Lust weg von Hogwarts zu gehen.“
„Du hast Angst, dass sie nicht mehr da ist, wenn wir wieder kommen“, stellte James fest und begab sich zu Sirius’ Bett.
„Was?“, fragte dieser abwesend und setzte sich nur langsam wieder auf.
„Hermine. Du hast Angst, dass sie nicht mehr da ist, wenn wir wieder nach Hogwarts kommen“, wiederholte James. Auch Remus musterte nun Sirius mitfühlend.
„Quatsch, das ist es nicht“, versuchte Sirius sich eher selbst zu überzeugend. Er seufzte und fuhr sich durch die Haare. „Oder vielleicht doch. Ich hab keine Ahnung.“
„War da jetzt eigentlich überhaupt was zwischen euch?“, fragte der junge Lupin vorsichtig.
Aus Reflex wollte Sirius schon den Kopf schütteln, aber die Bilder vom Weihnachtsball hinderten ihn doch daran. Ernst schaute er seine beiden Freunde an.
„Wir haben uns geküsst. Auf dem Ball. Als wir tanzen waren gegen Ende.“ Sie waren seine Freunde, er wollte es ihnen nicht mehr verheimlichen.
„Und?“, hakte James nach.
„Was und? Was soll schon gewesen sein. Danach kam wieder das gewöhnliche Gelaber von wegen es hätte nicht passieren dürfen und so weiter und so weiter“, maulte Sirius und stützte seinen Kopf auf seine Hände.
„Das ist hart, aber auf der anderen Seite -“
„… hat sie recht. Ja ich weiß, Moony. Ich möchte aber nicht, dass sie recht hat“, unterbrach Sirius seinen Freund etwas schroff, entschuldigte sich daraufhin aber sofort wieder bei ihm.
„Andere Mütter haben auch noch schöne Töchter“, versuchte James den Schwarzhaarigen mit einem Grinsen aufzumuntern und Sirius konnte sich tatsächlich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
„Du bist ein Idiot, Krone.“
„Und ich werde es auch immer bleiben, Tatze.“
Die drei Freunde lachten.
„Okay, Themenwechsel, bitte“, sagte Sirius und im selben Moment ertönte am unteren Ende der Treppe zum Jungenschlafsaal eine weibliche Stimme.
„Jungs?“, rief Hermine.
„Nicht so einfach, Sirius“, meinte Remus und lächelte ihm entschuldigend zu. Der Angesprochene seufzte und zuckte mit den Schultern.
„Sagt ihr bloß nicht, dass ich es euch erzählt habe. Sie reißt mir den Kopf ab“, murmelte er, während sie die Treppen zum Gemeinschaftsraum herunter liefen.
„Wie könnten wir“, meinte James und schaute Sirius gespielt verletzt an, welcher amüsiert die Augen verdrehte.
„Hey, Hermine. Na, wie war es bei Severus? Sirius hat uns eben alles erzählt“, sagte James schnell hintereinander, so dass man schwer folgen konnte. Hermine hatte es dennoch verstanden.
„JAMES!“, keifte sein bester Kumpel und schlug ihm mit voller Wucht an den Hinterkopf. Remus hielt sich im Hintergrund und lachte.
„Was erzählt?“, fragte das Mädchen stirnrunzelnd und schaute ihre Freunde abwechselnd an.
„Gar nichts!“, erwiderte Sirius schnell und winkte ab, doch James hielt einfach nicht die Klappe.
„Ball, Tanz… und das was dabei passiert ist“, grinste er und rieb sich seinen schmerzenden Hinterkopf.
Hermine brauchte kurz, um zu verstehen, was James meinte und schaute Sirius dann verständnislos an. Ihre Wangen hatten einen Rotschimmer angenommen.
„Wir hatten doch ausgemacht, dass - “
„Ja, ich weiß“, unterbrach Sirius sie und schaute sie entschuldigend an, „aber sie sind meine Freunde. Auch wenn ich manchmal nicht weiß wieso.“ Er bedachte James mit einem bösen Blick.
Eigentlich wollte Hermine ihm das böse nehmen, doch irgendwie konnte sie nicht. Es machte ihr nicht so viel aus, wie sie gedacht hatte, dass die anderen nun Bescheid wussten.
„Nun ja, jetzt ist es wenigstens raus“, seufzte Hermine.
„Und Lily hat es nicht mitbekommen und ist nicht quietschend auf euch zu gerannt“, meinte James grinsend und ließ sich auf einem der Sessel am Kamin nieder.
Remus schüttelte grinsend den Kopf und gesellte sich zu James.
„Was würde ich nur ohne euch Chaoten machen?“, fragte er rhetorisch.
„Als einsamer, strenger, unflexibler und lebensleidiger Streber zu Grunde gehen“, meinte Sirius neckend und er und Hermine setzten sich ebenfalls an den Kamin. Hermine wusste nicht warum, aber diese Beschreibung erinnerte sie irgendwie an Rons Bruder Percy.
„Ich werde euch echt vermissen“, unterbrach Hermine, die auf der Lehne von Sirius’ Sessel saß, nach kurzer Zeit die Stille. Ihre drei Freunde sahen sie fragend an.
„Gibt es denn etwas Neues im Bezug auf deine Zeit?“, fragte James interessiert.
„Nein“, gestand Hermine, „also ich denke nicht. Nachdem ich aus dem Krankenflügel bin, habe ich Professor McGonagall auf dem Flur getroffen und sie meinte, sie wolle noch mit uns reden. Ich weiß aber nicht, ob es was damit zu tun hat.“
„Wer weiß, wie die Zukunft mittlerweile aussieht. Vielleicht konntest du ja etwas zum Guten wenden“, meinte Remus.
„Vielleicht. Aber vielleicht habe ich es auch einfach nur schlimmer gemacht.“
„Ich frage mich sowieso wie das ablaufen sollte…“, begann Sirius nachdenklich, „schau mal, wenn Dumbledore oder McGonagall oder sonst wer dich wieder in deine Zeit zurück bringen könnte. Würde Voldemort dich dann nicht wieder erkennen? Ich glaube nicht, dass das gut ausgehen würde…“
„Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht…“, gab Hermine zu und schien über seine Worte nachzudenken, als James hart auf den Tisch haute und seine Freunde zusammen schreckten. Er lächelte nur in die Runde.
„Und darüber musst du dir jetzt auch keine Gedanken machen. Wir werden weiter sehen, wenn wir mehr wissen. Lebe doch einfach mal im hier und jetzt und vergiss alles Drumherum. Das macht vieles um einiges einfacher, glaub mir.“
„Dein hier und jetzt ist aber nicht mein hier und jetzt, James“, widersprach Hermine.
„Und eben genau diese Denkweise musst du ablegen. Ja, du kommst aus der Zukunft. Ja, alles hier ist für dich sehr kompliziert, ohne Zweifel. Ja, es könnte so und so oder so und so kommen, aber… Kannst du momentan was daran ändern? Nein. Weißt du wie es weiter gehen wird? Nein. Solltest du die Zeit hier jetzt einfach mal genießen, wenn du schon sagst, dass du uns vermissen wirst? Ja, verdammt!“, mit diesen Worten schubste er sie fröhlich von der Sessellehne und bewirkte damit, dass sie auf Sirius’ Schoß landete. Hermine lief rot an und auch Sirius schien die Situation zuerst etwas unangenehm zu sein, denn beide wollten sich wieder aufrichten, als James sich drohend vor ihnen aufbaute.
„Genießt. es.“, betonte er streng und seufzte dann verzweifelt auf, „muss ich wirklich noch deutlicher werden?“
Remus saß der Szenerie gegenüber und bedachte sie mit einem ehrlichen Lächeln. James hatte schon recht mit dem, was er sagte. Zwar würde es wohl nicht ewig halten können, denn sie alle wussten, dass Hermine jede Chance ergreifen würde wieder in ihre Zeit zu kommen, aber solange sie hier war, konnten sie auch das Beste daraus machen. Viel an den Umständen ändern würde es ohnehin nicht mehr.
James war ziemlich einschüchternd, wie er sich vor seinen beiden Freunden aufbaute, weshalb Hermine sich für kurze Zeit nicht zu bewegen traute.
„Er macht mir Angst“, flüsterte sie Sirius so leise wie möglich zu, welcher daraufhin leise lachte.
„Wem macht er das nicht?“
Doch die Freunde konnten ihre Diskussion nicht weiterführen, da im nächsten Moment Minerva McGonagall durch das Portrait der fetten Dame den Gemeinschaftsraum betrat und die vier Griffindorschüler auch sogleich erblickte.
„Gut, dass ich sie gleich alle gemeinsam antreffe“, sagte sie mit ihrer gewöhnlichen strengen Stimme, „wir haben etwas Wichtiges zu bereden.“ Sirius, James, Remus und vor allem Hermine horchten gespannt auf.
„Professor Dumbledore und meine Wenigkeit haben uns in den vergangenen Wochen weiterhin mit der Suche nach einer Möglichkeit beschäftigt dich, Hermine, wieder in deine Zeit zu befördern. Eine direkte Lösung haben wir jedoch nicht gefunden. Es ist uns nicht möglich dich wieder in deine Zeit zurück zu befördern. Obwohl die Barrikade, die uns daran hinderte etwas zu sehen, zusammen mit Voldemort verschwunden ist. Es bestand also tatsächlich ein Zusammenhang.“ Die Verwandlungslehrerin beäugte Hermine aufmerksam. Das Mädchen entgegnete ihr mit einem traurigen Lächeln und nickte verständnisvoll. Sie hatte es sich denken können, aber es ließ sie dennoch nicht kalt. Sirius, auf dessen Schoß sie noch immer sah, drückte aufmunternd ihre Hand. Auch ihre beiden anderen Freunde warfen ihr einen mitfühlenden Blick zu.
„Was jedoch nicht bedeutet, dass du niemals wieder in deiner Zeit sein wirst“, fuhr McGonagall fort, „wir können dich nicht direkt an den Punkt zurück befördern von dem du herbeigezaubert wurdest. Das heißt aber nicht, dass wir dich nicht an einen anderen Zeitpunkt zurückbringen können.“
„Was meinen Sie damit…?“, fragte Hermine verwirrt.
„Wenn wir dich zu demselben Punkt zurück befördern würden, von dem du kamst, könnte es möglich sein, dass die Situation dich überfordert. Du hast hier sehr viel verändert, also haben wir keine Garantie, dass alles in der Zukunft so abgelaufen ist, wie du es kanntest. Wir haben sogar eher eine Garantie, dass vieles nicht so abgelaufen ist, wie du erwarten würdest. Möglicherweise würde noch nicht einmal Krieg herrschen. Du würdest also völlig unvorbereitet in eine Zeit kommen, in der du dich nicht zu Recht findest. Deine Freunde würden dich zwar kennen und du deine Freunde, aber du hättest keinerlei Erinnerung daran, wie deine Vergangenheit aussieht. Weiterhin würdest du alle Erinnerungen an deinen Aufenthalt hier in unserer Zeit verlieren und somit wüsstest du lediglich was in deiner Zeit passiert ist, bevor du hierher kamst. Aber was, wenn das alles gar nicht passiert ist durch deine Veränderungen hier? Verstehst du, was ich meine?“
Hermine schwieg einen Moment und schien über McGonagalls Worte nachzudenken. Sie runzelte hin und wieder die Stirn und fixierte einen Punkt auf den Boden, ohne ihn jedoch wirklich anzuschauen. Nach kurzer Zeit schien sie die Worte dann verinnerlicht und realisiert zu haben. Erneut nickte sie der Lehrerin zu.
„Ja, ich schätze ich verstehe das Problem. Ich würde theoretisch erwarten, dass mir gerade der Zeitzauber aufgehetzt wird, obwohl wir gerade genauso gut einfach nur zu Abend essen könnten.“
„Sprich, sie würde in eine Zeit zurückkehren, die ihr eigentlich komplett oder zumindest nahezu komplett fremd ist?“, stellte Remus die Frage an die Hexe im smaragdgrünen Umhang.
„Genau so ist es. Und deshalb haben der Schulleiter von Hogwarts und ich uns etwas anderes ausgedacht“, McGonagall zauberte sich schnell einen Stuhl herbei uns ließ sich bei den vier Schülern nieder, „es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, mit denen wir fortfahren könnten. Du musst dich für eine entscheiden, Hermine. Und deine Entscheidung wird dann endgültig sein.“ Wieder bedachte sie die junge Hexe vor sich mit einem durchringenden Blick. Hermine richtete sich in Sirius Schoß so gut auf, wie sie konnte ohne ihn zu belasten, wechselte kurz Blicke mit James und Remus und atmete dann tief durch.
„Und die Möglichkeiten wären?“, fragte sie schließlich angespannt.
„Okay, das kann jetzt etwas komplizierter werden, aber ich versuche es so einfach wie möglich zu erklären. Wenn du etwas nicht verstehen solltest, sag mir Bescheid, indem du mich einfach unterbrichst.
Die erste Möglichkeit wäre folgende: Dumbledore könnte dich mit Hilfe von zwei weiteren begabten Zauberern an einen so genannten Nullpunkt befördern. Das würde bedeuten, dass du lediglich als Seele im Universum bestehen würdest. Du hättest sozusagen keine Hülle mehr. Bis zu deiner natürlichen Geburt in der Muggelwelt. Deine Anwesenheit hier hat in der Welt der Muggel schließlich keine Auswirkungen gehabt, also dürfte sich auch nichts an der Tatsache ändern, dass du geboren wirst. Lediglich in der Zaubererwelt hat sich einiges geändert. Die erste Möglichkeit besagt also, dass du vor den Zeitpunkt deiner Geburt befördert wirst. Deine Erinnerungen gehen dabei jedoch gänzlich verloren. Wie es bei einem normalen Baby eben sein sollte, wirst du komplett neu geboren und lebst soweit dein Gedankengang reicht zum ersten Mal. Du wirst keine Erinnerungen an alles haben, was du bisher erlebt hast.“
„Ich werde also ein komplett neuer, sozusagen frischer Mensch sein? Ohne Vergangenheit und das ganze? Wie ein ganz normales Baby von Anfang an?“, hakte Hermine zum Verständnis nach, woraufhin McGonagall nickte.
Sirius verkrampfte sich leicht hinter ihr und Hermine strich ihm sanft über die Hand, welche immer noch ihre umschlossen hatte. Ihm schien der Gedanke nicht zu gefallen, dass sie sich an nichts mehr erinnern könnte, dass sie sich nicht mehr an ihn erinnern könnte.
„Das wäre Möglichkeit Nummer eins. Möglichkeit Nummer zwei ist ebenfalls kompliziert, aber auf eine andere Weise. Die zweite Möglichkeit tritt in Kraft, wenn du dich entscheiden solltest hier zu bleiben.“
Die drei Jungs horchten mit etwas hellerer Gesichtsmiene auf.
„Wenn du dich entscheidest hier zu bleiben, müssen wir lediglich deine Geburt verhindern. Schließlich leben deine Eltern bereits in der Muggelwelt. Wenn du trotz deines Lebens hier, in der Muggelwelt nochmals geboren werden würdest, würde es deine Seele spalten und ich denke seit spätestens drei Tagen wissen wir alle, wie so etwas ausgehen kann. So würdest du all deine Erinnerungen behalten und würdest dein Leben hier einfach vom jetzigen Zeitpunkt aus weiterführen. Mehr steckt hinter Möglichkeit zwei nicht dahinter.“ Damit endete McGonagall und erhob sich schwer von ihrem herbei gezauberten Stuhl. Wenige Sekunden danach war dieser verschwunden.
Hermine hatte den Kopf wieder gen Boden gesenkt und die Augen geschlossen. Sie hatte das Prinzip ihrer beiden Optionen verstanden und wog gedanklich schon die jeweiligen Vor- und Nachteile ab. Sie wusste natürlich auf was James, Remus und Sirius hofften. Sie hatte ihre Mienen gesehen, als ihnen klar wurde, dass sie auch hier bleiben könnte. Aber davon durfte sie sich jetzt nicht beeinflussen lassen. Sie musste auf ihr Herz hören, darauf was sie wollte und nicht, was andere von ihr erwarteten oder wünschten.
„Das denkt sich leichter, als es sich anwenden lässt“, dachte Hermine und kaute unschlüssig auf ihrer Unterlippe herum.
„Du musst dich nicht sofort entscheiden“, drang McGonagalls Stimme dann wieder zu ihr hervor, „wir lassen dir Zeit zu wählen. Du kannst es mit deinen Freunden diskutieren oder in Ruhe für dich deine Entscheidung treffen. Sag uns Bescheid, sobald du eine Wahl getroffen hast.“ Mit diesen Worten wollte sich die Verwandlungskünslterin abwenden, als James sie aufhielt.
„Was würde es für uns bedeuten, wenn sie ginge? Ich meine wir erinnern uns ja trotzdem noch an sie, oder nicht? Sie würde ihre Erinnerungen verlieren, aber wir unsere nicht.“
„Gut, dass Sie das ansprechen, Mister Potter. Professor Dumbledore hat bereits Vorkehrungen getroffen. Sobald sich die Schüler nach der Pause wieder in Hogwarts einfinden, mischt er einen geschmacks- und geruchslosen Vergessenstrank in die Köcher, die bewirken, dass sich keiner mehr an Hermine erinnern kann.“
„Aber das ist unfair! Wieso dürfen wir nicht - “
„Lassen Sie mich ausreden, Mister Black!“, donnerte McGonagall, „Ihnen, das heißt Mister Lupin, Mister Potter, Mister Black und Miss Evans, sowie Mister Snape lässt der Schulleiter die Entscheidung offen, ob ihr den Trank nehmen wollt oder nicht. Er weiß von den Freundschaften zwischen Ihnen und fände es - wie Sie schon so treffend formuliert haben, Mister Black - unfair euch diese Entscheidung einfach aufzudrücken. Somit haben Sie nun auch etwas zu bedenken. Daher ist es Ihnen übrigens auch freigestellt, ob sie gleich morgen oder zu einem späteren Zeitpunkt abreisen wollen. Gute Nacht.“ Dann war sie verschwunden.
„Ich hätte noch einige Fragen gehabt…“, murrte James, lehnte sich im Sessel zurück und verschränkte die Arme.
„Wir können sie ja morgen noch einmal aufsuchen“, schlug Remus vor, der sich nach vorne gebeugt hatte und sich mit seinen Ellenbogen auf den Knien abstützte. Auch er schien noch nicht aus allem schlau geworden zu sein.
„Was bildet die sich eigentlich ein uns einfach so mit diesen Informationen zu überhäufen und dann abzuhauen?“, regte sich auch Sirius auf.
Hermine schwieg währenddessen. Sie saß stumm auf Sirius’ Schoß und bewegte sich nicht. In ihr brodelte gerade ein Kampf zwischen Verstand und Herz. Beide versuchten ihr zu sagen, was das Beste für sie sei, doch niemand konnte den anderen wirklich übertreffen. Die Argumente waren alle auf gleicher Ebene. Die Diskussion zwischen Kopf und Herz brachte sie also kein Stück weiter.
Die drei Jungs ärgerten sich weiter und verstummten erst, als sie bemerkten, dass Hermine sich gar nicht beteiligte.
„Alles okay bei dir?“, fragte Remus rücksichtsvoll.
Hermine hob den Kopf und lächelte ihn leicht an.
„Eigentlich schon… Ist nur ein bisschen viel gerade und meine Gedanken überschlagen sich.“
„Ziehst du schon eine der beiden Möglichkeiten mehr in Betracht als die andere?“, fragte James und wartete neugierig auf eine Antwort.
„James“, mahnte Sirius und schüttelte den Kopf, um ihm zu deuten sie nicht zu drängen.
„Ist schon okay“, versicherte Hermine und wandte sich dann an Harrys Vater, „nein, nicht im Geringsten.“
„Das heißt immerhin wir haben noch eine Chance“, grinste James und streckte sich etwas, während er gähnte.
Hermine belächelte seine Aussage halbherzig, während seine beiden Freunde ihn mit einem warnenden Blick bedachten.
„Lass dir so viel Zeit, wie du brauchst. Und lass dich nicht von James oder jemand anderem beeinflussen. Letztendlich ist es allein deine Entscheidung, schließlich musst du auch damit leben und auskommen“, flüsterte Sirius ihr zu und lehnte seine Stirn leicht an ihre Schulter. Auch wenn Hermine ihn aus ihrer Sitzposition nicht sehen konnte, spürte sie dennoch, dass es ihm nicht leicht fiel das zu sagen. Natürlich wünschte er sich, dass sie bleiben würde, aber es lag nicht in seiner Hand es zu beeinflussen. Was würde es Hermine schließlich bringen sich für die Vergangenheit zu entscheiden, wenn sie nicht glücklich wäre?
„Danke“, hauchte sie ehrlich zurück.
„Wie wäre es, wenn wir langsam mal zu Bett gehen?“, fragte Remus nach einer Weile in die Runde, „es ist schon spät geworden und die letzten Tage waren anstrengend.“
„Da stimme ich dir allerdings zu“, sagte James bevor er erneut gähnte. Er stand auf und seine Freunde taten es ihm gleich. Hermine verabschiedete sich von den Jungs mit einer Umarmung, wobei sie Sirius noch einen kleinen Kuss auf die Wange drückte.
„Gute Nacht, schlaft gut“, meinte sie und stieg gerade die Treppen nach oben, als James ihr hinterher rief.
„Eine Sache noch, Hermine!“
Das Mädchen drehte sich auf der Treppe um und schaute ihn fragend an.
„Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Aufrichtig. Die ganze Sache mit Peter… Ich habe mich unmöglich benommen. Mein Verhalten war nicht fair und es tut mir wirklich sehr Leid, dass ich dir nicht von Anfang an vertraut habe. Das tut es wirklich.“
Hermine winkte ab und lächelte ihm zu. „Es ist schon okay. Jetzt ist das alles ja vorbei.“
James erwiderte ein Lächeln und dann gingen die vier Griffindors zu Bett.
Unruhig wälzte sich Hermine in ihrem Bett hin und her. Vor Stunden schon war sie ins Bett gegangen, doch sie konnte einfach nicht einschlafen. Zu viele Gedanken trieben sich in ihrem Kopf herum und sie wurde sich selbst nicht einig. Mittlerweile hatte sie schon fast das Gefühl etwas schizophren zu sein. Immer wenn sie dachte eine richtige Entscheidung getroffen zu haben, sprach etwas oder jemand anderes in ihrem Kopf wieder dagegen.
Seufzend schlug sie die Bettdecke beiseite und stand auf. Sie lief ins Badezimmer und wusch sich mit kaltem Wasser das Gesicht. Danach schlüpfte sie in ihre Hausschuhe und begab sich in den Gemeinschaftsraum. Sie entfachte ein neues Feuer im Kamin und machte es sich auf einem der Sessel gemütlich. Nachdenklich blickte sie in die Flammen und wog zum hundertsten Mal die Vor- und Nachteile ihrer beiden Optionen ab.
Würde sie sich dazu entscheiden hier zu bleiben, hätten McGonagall und Dumbledore wahrscheinlich weniger Umstände, doch was würde dann in Zukunft passieren? Wie sollte sie die Situation handhaben, wenn sie in der Zukunft auf ihre eigentlichen Freunde stoßen würde? Was, wenn sie sogar Harrys Geburt miterleben würde? Das wäre ein verdammt seltsames Gefühl. Ihre Freunde vor sich zu sehen, die so gesehen eigentlich keine Freunde mehr sind, da der Altersunterschied dafür zu groß wäre.
Außerdem würde sie ständig daran denken müssen, was eigentlich passiert wäre oder was noch alles passieren könnte. Das würde sie mit Sicherheit irgendwann verrückt werden lassen.
Würde sie sich jedoch dazu entscheiden sich zu diesem Nullpunkt befördern zu lassen, wüsste sie von all dem hier nichts mehr. Sie hätte ihr gesamtes Leben vergessen, sprich, auch alle gute Erinnerungen, an denen sie eigentlich festhalten mochte. Sie würde Lily, James, Remus und Sirius nicht erkennen, wenn sie ihr über den Weg laufen und wer weiß, ob sie sich überhaupt entscheiden würde nach Hogwarts zu gehen? Wer weiß, ob sie trotz allem Harry und Ron kennen lernen würde?
So viele Gedanken schwirrten durch so einen kleinen Kopf. Hermine kuschelte sich in einen Teppich und ihre Augenlider wurden immer schwerer. Die Wärme des Kaminfeuers hatte sie letztendlich doch schläfrig gemacht. Und so geschah es, dass Hermine nach wenigen Minuten in einen unruhigen, nachdenklichen Schlaf verfiel.


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