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Fanfiction

Ein Leben in der Vergangenheit - Ob das gut geht? - Kapitel 15: Hogsmeade.

von Schneeherz

Obwohl Samstag war, waren im Schloss viele schon früh am Morgen auf den Beinen. Heute stand der Ausflug nach Hogsmeade an und dieses Ereignis war für alle Schüler immer eine willkommene Abwechslung. Da stand man selbst am Wochenende gerne früh auf. Außerdem hatten die Ferien begonnen, daher hatten sie noch zwei Wochen Zeit, um sich auszuschlafen und ihre Freizeit zu genießen. Auch im Griffindorturm waren schon viele der Schüler und Schülerinnen wach, wobei nicht bei allen der Ausflug der Grund war. Mary und Leyla waren dabei ihre Koffer zu packen. Sie würden noch am heutigen Mittag abreisen und nicht mehr nach Hogsmeade gehen, was Hermine im Halbschlaf zufrieden dem Gespräch der beiden entnahm. Das ließ ihre Laune sofort ansteigen und sie war sich jetzt schon sicher, dass es ein guter Tag werden würde. Ihr Schwindelgefühl war weg und sie hoffte, dass es nicht allzu schnell wieder kommen würde. Sie setzte sich in ihrem Bett auf und streckte sich ausgiebig, bevor sie aufstand und sich umzog. Zum Glück hatte sie gestern, bevor sie endgültig schlafen gegangen war, noch geduscht, denn als sie auf die Uhr schaute, bemerkte sie, dass sie nicht mehr sehr viel Zeit hatten. Bei allem, was die Freunde in Hogsmeade erledigen wollten, müssten sie schon nach dem Frühstück aufbrechen, damit sie genügend Zeit hatten.
„Bleibst du die Ferien über hier?“, fragte Leyla in einem etwas zu freundlichen Ton. Von Hermine erhielt sie nur ein Nicken.
„Wage es dich nicht an unsere Sachen zu gehen, die wir hier lassen“, meinte Mary schroff und verschloss dabei irgendwelche Kosmetikartikel vorsichtshalber in ihrer Kommode.
„Kein Interesse“, entgegnete Hermine gleichgültig und packte ein paar Sachen in ihre Handtasche, die sie mitnehmen wollte. Professor Dumbledore hatte sich wirklich um alles gekümmert. Nicht nur, dass er ihr Schuluniform, Schulbücher, Schreibutensilien, ihren Zauberstab und so weiter besorgt hatte, er hatte ihr auch Geld zur Verfügung gestellt. Hermine fühlte sich schlecht bei dem Gedanken das Geld eines anderen auszugeben, aber der Schulleiter dachte, dass dies die beste und außerdem die unauffälligste Lösung war. Sie würde versuchen nicht viel davon auszugeben und hatte sich fest vorgenommen es früher oder später zurückzugeben. Wie sie das anstellen sollte, war ihr momentan noch ein Rätsel, aber es würde schon irgendwie hinhauen.
„Ich meine das ernst“, blieb Mary standhaft.
„Mal ehrlich, was sollte ich für einen Grund haben eure Sachen zu klauen?“
„Weil du neidisch auf unser Aussehen bist. Vielleicht denkst du, dass du auch so hübsch sein kannst, wenn du unser Make-up oder unsere Kleider oder sonst etwas benutzt“, antwortete Leyla genauso arrogant wie ihr Blick war.
„Richtig, meine Eifersucht auf euch hatte ich doch glatt vergessen. Wie konnte ich nur“, entgegnete Hermine ironisch und verdrehte die Augen.
„Wir werden es wissen, wenn du dich daran vergriffen hast“, warnte Mary sie erneut und schnappte sich ihren Koffer.
„Jetzt hab ich aber Angst.“
In dem Moment kam Lily aus dem Badezimmer und seufzte genervt, als sie die Situation richtig deutete. „Wie wäre es, wenn ihr einfach geht? Wir wollen doch alle nicht, dass ihr euren Zug verpasst und zu spät zu euren Eltern kommt, die euch mit überteuerten, unnötigen Geschenken überfallen.“
„Pft, dieser Neid. Lass und gehen, Mary“, wies Leyla ihre beste Freundin an und die beiden stolzierten aus dem Schlafsaal heraus.
„Zwei Wochen Ruhe, zwei Wochen Ruhe…“, redete sich Hermine ein und Lily lachte.
„Glaub mir, die hast du auch dringend nötig. Aber die werden so schnell vorbei sein, dass es dir vorkommt, als wären sie nur einen einzigen Tag weg gewesen“, nahm Lily ihr ungern die Hoffnung.
Hermine seufzte. „Na ja, besser als gar nichts, schätze ich.“
Im Gemeinschaftsraum trafen die beiden Mädchen auf James, Sirius, Remus und Peter.
„Na, zufrieden? Dieses Mal haben wir alle schön brav auf die beiden Damen gewartet“, sagte James stolz und küsste seine Freundin zur Begrüßung.
„Wow, ich bin beeindruckt. Und Sirius lebt auch noch und ist nicht verhungert. Respekt“, sprach Lily ihre Anerkennung aus.
„Ha-ha. Sehr witzig. Können wir jetzt essen gehen?“, murrte Sirius.
„Da hat wohl jemand schlecht geschlafen…“, stellte Hermine fest.
„Zu kurz“, kam die knappe Antwort des Schwarzhaarigen.
„Er war der Letzte, der von der Party gegangen ist. Da haben wir drei schon lange geschlafen“, klärte Remus Lily und Hermine auf, welche nur amüsiert nickten.
„Wahrscheinlich hatte er noch seinen Spaß mit irgendeinem Fangirl“, grinste James und wollte seinen besten Kumpel aufziehen, der wohl aber gerade gar nicht für Späße aufgelegt war. Und Hermine musste sich eingestehen, dass ihr dieser Gedanke auch nicht wirklich gefiel - wieso auch immer.
Die sechs Griffindors machten sich auf dem Weg in die große Halle, um zu frühstücken.
„Geht es dir besser?“, fragte Remus Hermine, als sie den Raum betraten und sich am Griffindortisch niederließen.
„Ja, wie gesagt, war nur der Kreislauf. Ist jetzt aber alles wieder okay“, antwortete sie lächelnd und Remus nickte zufrieden.
Die Freunde bedienten sich am Frühstück und redeten über belanglose Dinge. Hermine fühlte sich nach langer Zeit mal wieder unbeschwert und sie hatte sich fest vorgenommen sich heute von nichts die Laune verderben zu lassen. Sie würde keinen schlechten Gedanken an alles, was passiert war, verschwenden und von Peter würde sie sich auch nicht unterkriegen lassen. Sie würde den Tag einfach genießen.
„Ich weiß nicht so recht, ob ich wirklich mitkommen soll“, meinte Peter zögernd in die Runde.
„Wie meinst du das?“, fragte James verwirrt und biss von seinem Brötchen ab.
„Na ja, ich fühle mich nicht besonders…“
„Dann gehst du zu Madam Pomfrey und lässt dir eine Tablette oder irgendwas geben. Dann fühlst du dich gleich viel besser“, meinte Sirius und schien das Problem an der Sache nicht ganz zu verstehen. Komischerweise ging es ihm die ganze Zeit prächtig und er hatte sich nicht beschwert - bis jetzt.
„Was hast du denn?“, fragte Remus und schaute seinen Freund an.
„Keine Ahnung, flaues Gefühl im Magen und so… Ich glaub ich hab mir einfach eine Erkältung geholt.“
„Eine Erkältung ist noch lange kein Grund sich Hogsmeade entgehen zu lassen“, entgegnete Sirius. „Komm schon, Peter. Wir haben das jetzt schon so lange geplant.“
„Sirius hat Recht. Wir gehen später einfach kurz zu Madam Pomfrey und dann geht das schon. Aber du bleibst nicht schon wieder alleine hier. Du kommst mit, Peter“, sagte James und lächelte Peter an.
„Na schön…“, gab dieser sich eher widerwillig geschlagen und aß sein Frühstück auf. Hermine runzelte die Stirn und warf einen kurzen Seitenblick zu Peter, der zwei Plätze neben ihr saß. Sie war sich ziemlich sicher, dass er etwas ausheckte oder dass er die Anweisungen der Slytherins bekommen hatte, sich abzugrenzen. Aber da sie an ihrem Vorhaben, sich nicht die Laune verderben zu lassen, festhalten wollte, schüttelte sie diese Gedanken ab und widmete sich wieder den Gesprächen ihrer Freunde.
„Denkst du eigentlich, dass es jetzt in Ordnung geht, dass du mit nach Hogsmeade kommst?“, fragte Lily Hermine, als alle aufgegessen hatten.
„Ich denke schon… Ich habe nicht direkt nachgefragt, aber Dumbledore hat mir alles, was man benötigt zukommen lassen“, meinte Hermine und zuckte leicht mit den Schultern. „Aber ich nehme an, wir werden es gleich bemerken, wenn Professor McGonagall die Liste durchgeht.“
„Das klappt schon“, meinte Sirius, etwas besser gelaunt als zuvor. „Wenn nicht, schmuggeln wir dich eben irgendwie mit.“
„Ja, genau, unter meinem Umhang“, stimmte James zuversichtlich zu. „Dann kannst du uns einfach nachlaufen und sie bemerkt nichts.“
„Fällt ihr bestimmt nicht auf, wenn plötzlich Fußspuren im Schnee sind“, sagte Hermine sarkastisch und fragte sich, ob die beiden Jungs eigentlich manchmal auch ihr Gehirn benutzten.
Bevor noch irgendeine schlaue Bemerkung kommen konnte, schloss Lily das Thema ab. „Wird schon klappen, Leute.“
Sie begaben sich in die vordere Halle, in der sich schon mehrere Schüler befanden, die bereit zum Abmarsch waren. Hermine schaute sich um und konnte nicht viele Gesichter erkennen. Hier und da standen ein paar Griffindors, welche sie schon mal ab und zu im Unterricht gesehen hatte oder einige von denen, die ihr am gestrigen Abend flüchtig vorgestellt wurden. Unter den Hufflepuffs und Ravenclaws kannte sie auch kaum jemanden. Von den ihr bekannten Ravenclaws sah sie eigentlich nur Kaelyn und deren beste Freundin Ruby in der Menge stehen. Erstere lächelte und winkte erfreut, als sie Hermine erblickte. Hermine erwiderte die Geste. Das Mädchen war wirklich hübsch. Der Kontrast ihrer schwarzen Haare zu ihren grünen Augen hatte was Faszinierendes an sich.
„Kein Wunder, dass sich Remus etwas in sie verguckt hat… Apropos…“, dachte Hermine und wandte ihren Kopf dann zu ihrem Freund. Er schien Kaelyn ebenfalls erblickt zu haben, da er in genau dieselbe Richtung schaute wie zuvor Hermine. Als er jedoch bemerkte, dass Hermine ihn beobachtete, ließ er seinen Blick schnell irgendwo anders hin wandern. Hermine schmunzelte, sparte sich aber jeglichen Kommentar. Sie wollte nicht, dass die anderen ihn wieder aufzogen, da sie wusste, dass es ihm unangenehm war. Die junge Hexe hatte zwar keine Ahnung, ob Remus und Kaelyn damals - zumindest war es damals, wenn man nach ihrer Zeit ging - zusammen waren, aber sie war sich ziemlich sicher, dass es jetzt geschehen würde. Wenn sie zwischen den Stunden oder in der Bibliothek ab und zu kleine Gespräche mit der Ravenclaw geführt hatte, war da auch öfters der Name Remus gefallen. Aber bisher hatte Hermine da noch nichts hineininterpretiert. Wahrscheinlich würde sich das alles mit der Zeit ergeben.
Nach gut zehn Minuten kam McGonagall und ging die Liste durch, auf der alle standen, die sich für den Ausflug gemeldet hatten. Sie verlas die Namen nach Alphabet und überprüfte so die Anwesenheit der Schüler. Nach einer guten halben Stunde waren alle Namen gefallen - auch Hermines.
„Hab doch gesagt, dass das klappt“, lächelte Lily Hermine an und freute sich, dass sie mitkommen konnte.
„Ich denke ich muss Ihnen nicht mehr erklären, wie Sie sich zu verhalten haben. Benehmen Sie sich und ich erwarte von Ihnen, dass sie pünktlich um spätestens 18 Uhr wieder hier an der Schule sind. Wenn nicht, wird das schwere Konsequenzen nach sich tragen. Haben Sie mich alle verstanden?“, fragte Professor McGonagall mit strengem Blick in die Runde und erhielt als Antwort rundum ein gemurmeltes 'Ja'.
„Na schön. Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß.“ Mit diesen Worten lief sie wieder in Richtung ihres Büros.
Kaum war sie verschwunden, regten sich die ersten Schüler und begaben sich auf den Weg runter nach Hogsmeade.
„Mein Gott, wie lange ist das schon her?“, fragte Sirius und atmete die frische Luft ein, als die kleine Gruppe den verschneiten Feldweg herunter lief.
„Zu lange“, antwortete James grinsend und nahm Lilys Hand.
„Ihr macht gerade so als wäre Hogwarts ein Gefängnis“, stellte Lily mit hochgezogenen Augenbrauen fest.
„Natürlich fast vergleichbar mit Askaban“, scherzte Sirius und bückte sich nach Schnee, um einen Schneeball zu formen.
Hermine verkniff sich einen Kommentar. Es fühlte sich komisch an, Sirius Witze über Askaban machen zu hören. Aber er konnte schließlich auch nicht erahnen, was ihm in Zukunft bevorstehen sollte.
„Weißt du was Askaban ist, Hermine?“, fragte James und drehte seinen Kopf zu ihr. Hermine zog vielsagend eine Augenbraue nach oben, wurde aber bevor sie etwas erwidern konnte von Sirius unterbrochen.
„Krone, sie lebt nicht hinterm Mond, sie kommt nur aus einer anderen Z- AU! - Wofür war denn das jetzt bitte?!“
Lily war abrupt stehen geblieben und war Sirius ziemlich fest auf den Fuß getreten.
„Unauffällig, Lily“, meldete sich nun Remus zu Wort und konnte ein amüsiertes Lachen nicht unterdrücken.
Hermine dagegen war gerade gar nicht nach Lachen zumute. Sie warf einen kurzen, unbemerkten Seitenblick zu Peter, der verwirrt, aber zugleich auch interessiert zu Lily und Sirius schaute. Der Schwarzhaarige schien immer noch nicht zu verstehen, was genau er jetzt falsch gemacht hatte und auch als er zu den anderen schaute machte es nicht Klick bei ihm.
„…Zaubererschule…“, beendete er vorsichtig seinen Satz und zog die Augenbrauen zusammen, als seine Freunde sich kurz anschauten und dann anfingen zu lachen - ausgenommen Peter.
Lily legte eine Hand auf Sirius’ Schulter. „Tut mir Leid…“, brachte sie nach ihrem Lachen hervor.
„Ja, ja… Ich weiß schon, dass ihr der Meinung seid, ich sei blöd“, schmollte Sirius und die Gruppe setzte ihren Weg fort. Peter war den ganzen Weg lang still und Hermine wollte eigentlich gar nicht wissen, was er sich in seinem Kopf jetzt alles zusammenreimte und was nicht, aber diese Gedanken versuchte sie gekonnt zu ignorieren. „Keine schlechten Gedanken heute“, sagte sie zu sich in Gedanken und lief weiter neben Remus her.
Es dauerte nicht lange bis sie Hogsmeade erreicht hatten. Hermine war der Weg weit länger in Erinnerung. Jetzt standen sie vor der langen Hauptstraße und schauten auf die verschiedenen Geschäfte.
„So, und wo fangen wir jetzt an?“, fragte James aufgeregt und klatschte in die Hände.
„Ich würde vorschlagen, wir machen eine Jungs und Mädchentrennung“, äußerte sich Lily mit einem Zwinkern, woraufhin sie fragende Blicke von den vier männlichen Personen erhielt.
„Okay, müssen wir auch nicht, dann bekommst du eben kein Geschenk“, sagte sie mit einen Schulterzucken zu ihrem Freund und schaute beiläufig zu ihm.
„Na, wo sollen wir hingehen, Jungs?“, fragte James dann seine drei Freunde und drehte Lily und Hermine den Rücken zu. Lily grinste und Hermine schüttelte lächelnd den Kopf.
„Dann treffen wir uns später in den Drei Besen. Bis dann Jungs“, legte Lily fest und zog Hermine dann mit sich weg. Die Jungs schmiedeten währenddessen ihre eigenen Pläne.
„Ich hab immer noch keine Ahnung, was ich James kaufen soll“, seufzte Lily und schaute sich die Schaufenster der kleinen Läden an. Sie blieb vor dem Scherzartikelladen Zonkos stehen. „Das ist irgendwie so unpersönlich und total einfallslos“, verzweifelt drehte sich das rothaarige Mädchen zu Hermine um, welche sie leicht angrinste.
„Denk nicht so viel darüber nach. Meistens ist das, was dir als Erstes einfällt, immer das Beste. Was fällt dir als Erstes ein, wenn du an James denkst?“
„Idiot.“
Hermine lachte. „Na also, dann sind wir hier doch richtig.“
Lily stimmte in das Lachen ein und die beiden Hexen betraten Zonkos. Der Laden war ziemlich groß, geräumig und erstreckte sich über zwei Etagen. Von außen sah er gar nicht so riesig aus, aber das hatte man wohl einem Zauber zu verdanken. Ansonsten unterschied er sich nicht viel von dem Zonkos von in ungefähr 20 Jahren. Die Scherzartikel waren alle sauber geordnet und man fand wirklich für jeden Anlass etwas. Das einzige was Hermine nicht von ihrer Zeit kannte, waren die Geschäftsinhaber. Dies schien sich über die Jahre geändert zu haben.
Hermine und Lily liefen sowohl durch die Reihen des unteren als auch des oberen Stockwerkes und berieten sich immer mal wieder, wenn sie glaubten etwas gefunden zu haben. Jedoch verwarfen sie die meisten Ideen recht schnell wieder, da laut Lily nichts davon angepasst war. Hermine verdrehte amüsiert lächelnd die Augen, als Lily noch einmal von ganz vorne anfing, da sie Angst hatte das perfekte Geschenk übersehen zu haben. Und tatsächlich fand sie beim zweiten Durchgang im Obergeschoss zwischen Stinkbomben und zwickenden Federn etwas, das ihr auf Anhieb zusagte. Sie wollte es gleich bezahlen und mitnehmen, bevor sie es sich noch anders überlegte und wieder ins Zweifeln kam. Außerdem war es das letzte Stück. Diese Idee gefiel auch Hermine, da sich der Laden langsam füllte und man Angst haben musste, das man irgendein Trank oder etwas in der Art ungewollt abbekam. Also begaben sie sich an den Tresen und stellten sich hinten an der Schlange an. Es dauerte nicht besonders lange bis sie an der Reihe waren. Hinter dem Tresen standen eine alte Dame und ein gutaussehender Junge, der etwa im Alter von Hermine und Lily sein musste. Er hatte schokoladenbraune Haare, einen angenehmen gebräunten Hautton und smaragdgrüne Augen.
„Guten Tag“, grüßte er die beiden freundlich und nahm Lilys Auswahl an, während sich die Dame um den nächsten Kunden kümmerte. „Oh, dass so etwas auch Mädchen anspricht hätte ich nicht erwartet.“ Er schien wirklich erstaunt zu sein und verpackte es vorsichtig.
„Nein, tut es auch nicht. Das ist ein Weihnachtsgeschenk für meinen Freund, der ist total versessen auf so was. Ich gehe davon aus, dass er euch hier sowieso nicht unbekannt ist“, antwortete Lily und war sich sicher, dass man James und Sirius hier ziemlich gut kannte.
„Hier kommen so viele Schüler her, ich kenne kaum jemanden beim Namen“, entgegnete er ihr freundlich und reichte ihr das Geschenk. „Das macht dann eine Galleone, 2 Sickel und 5 Knuts.“
„James Potter. Ich nehme an, dass er immer mit Sirius Black herkommt“, meinte Lily und reichte ihm das Geld.
Der Junge lachte und nickte, während er das Geld annahm und ihr den Rest wieder rausgab. „Okay, ja die kennen wir allerdings gut. Stammkunden sozusagen.“
„Dann werden die heute wohl auch noch hier vorbeischauen“, äußerte sich Hermine und wandte ihren Blick von dem Jungen zu Lily. Diese verstand, was ihre Freundin meinte und handelte mit den Verkäufer aus, dass er nichts sagen würde.
„Besuchst du auch Hogwarts?“, fragte der Braunhaarige Hermine und winkte die Kunden zu der Dame weiter. Angesprochene nickte und lächelte.
„Aber erst seit diesem Jahr.“
„Okay, das erklärt dann Einiges. Ich dachte schon ich wäre mit geschlossenen Augen umher gelaufen.“
Verwirrt schaute Hermine den Jungen an. „Was meinst du?“
„Sam war auch mal auf Hogwarts. Allerdings hat er sich noch vor seinen ZAG’s dafür entschieden aufzuhören und hier im Laden zu arbeiten“, erklärte Lily ihrer Freundin. Hermine nickte als Zeichen, dass sie verstanden hatte.
„Und du wärst mir garantiert aufgefallen, wärst du während meiner Zeit auf der Schule schon da gewesen“, zwinkerte Sam Hermine charmant zu. Diese wurde ungewollt rot - wie immer wenn ihr ein Kompliment gemacht wurde, egal ob indirekt oder direkt - und brachte nur ein kleines, schüchternes Lächeln zu Stande. Lily schmunzelte und zog sie dann leicht am Arm weg.
„Na ja, wir wollen dich mal nicht von deiner Arbeit abhalten. Man sieht sich, Sam“, verabschiedete sich Lily und verließ mit Hermine das Geschäft.
„Das hoffe ich doch“, rief er den beiden Mädchen noch hinterher, war sich aber nicht sicher, ob diese ihn auch hörten.
„Das war ja mal vielleicht die schlechteste Anmache, die ich je gehört habe“, lachte Lily, als die beiden eine Straße weiter an den restlichen Geschäften vorbeischlenderten.
„Schwachsinn“, winkte Hermine ab, „das sollte keine Anmache sein. Bestimmt war es ihm einfach peinlich, dass er zuerst dachte, er hätte mich immer übersehen oder so.“
„Hermine, Hermine, Hermine“, seufzte Lily und grinste, „mag ja sein, dass wir über 20 Jahre hinter deiner Zeit sind, aber auch hier weiß man schon was flirten ist.“ Sie hatte ihre Lautstärke etwas gesenkt, damit es von den ganzen Leuten hier auch keiner mitbekam. Man wusste ja nie, wer zuhörte.
Diese Aussage brachte Hermine wieder zum Erröten und Lily lachte erneut.
„Sei doch froh. Ich meine, Sam ist zwar ein richtiger Macho, aber er sieht gut aus. Es sollte dein Selbstbewusstsein steigern, dass du ihm gefällst.“
„Mhm, wenn du meinst…“, gab Hermine zurück. Sie wollte nicht über das Thema reden, es war ihr irgendwie unangenehm. Und es fühlte sich irreal an.
Nachdem die Mädchen noch ein Zwischenstopp in „Besenknechts Sonntagsstaat“ und im „Honigtopf“ gemacht hatten, begaben sie sich auf den Weg zu den drei Besen, um die Jungs wieder zu treffen.
Als die Mädchen losgegangen waren, hatten die Jungs einen Plan aufgestellt, den sie nach und nach abarbeiten und trotzdem noch rechtzeitig an den drei Besen sein wollten. Zuerst wollten sie in Besenknechts Sonntagsstaat, damit James Lily etwas zu Weihnachten kaufen konnte. Sie hatte schon länger von einer Jacke dort geschwärmt, die ihr ihre Eltern aber nie erlaubt hätten zu kaufen. Er setze einfach darauf, dass sich daran bisher noch nichts geändert hatte. Danach besuchten sie den Zauberutensilienladen Derwisch und Banges. Bei jedem Besuch in Hogsmeade schauten sie dort vorbei, auch wenn sie nie etwas kauften. Es gefiel den Jungs sich all diese Gerätschaften anzuschauen. Nachdem sie alles Neue erforscht hatten, setzten sie ihren Weg fort und begaben sich in den Honigtopf, um ihre Süßigkeitsvorräte aufzufüllen.
Ihre letzte Station, bevor sie die Mädchen wieder treffen würden, war natürlich Zonkos. Schon als sie den Laden betraten, wurden sie von Sam und seiner Mutter freundlich begrüßt.
„Hey, Sam. Wie läuft’s denn so?“, erkundigte sich James, als er sich mit seinen Freunden einen Weg zum Tresen bahnte.
„Schau dich um. Unser Geschäft profitiert nur davon, wenn ihr mal wieder einen Ausflug macht“, antwortete der Angesprochene und zeigte auf die Menge von Schülern die sich um die Regale angesammelt hatten. „Wärt ihr vor 15 Minuten schon hier gewesen, hättest du sogar noch deine Freundin angetroffen.“
„Lily?“, fragte James verwirrt, „was macht die denn bei Zonkos?“
Nach dieser Frage bereute Sam auch schon wieder seine Aussage, aber er ließ sich schnell etwas einfallen.
„Sie war mit einer Freundin hier, die wollte irgendwas kaufen, aber hat nicht gefunden, nach was sie gesucht hat“, log er und die vier Jungs glaubten ihm. „Wie heißt ihre Freundin eigentlich? Braune Locken, wunderschöne Augen…“
„Hermine“, schnitt Sirius ihm das Wort ab, „wieso fragst du?“
Sam zuckte etwas überrascht von Sirius Reaktion mit den Schultern. „Hat mich einfach interessiert. Hat sie einen Freund?“
James musste grinsen, da Sirius alle Gesichtszüge entglitten. Er packte seinen Kumpel sanft am Arm und antwortete Sam freundlich, bevor sie sich umsehen gingen. „Noch nicht.“
„Jetzt mach’ nicht so ein Gesicht, Tatze“, meldete sich Peter zu Wort. Seine Gedanken, dass wenn Hermine und Sam sich miteinander treffen würden, sie das Mädchen endlich los wären, behielt er natürlich für sich.
„Hermine scheint wohl nicht zu wissen, dass sie schon mehrere Verehrer hier hat“, lachte James und versuchte durch seine Witze Sirius zu einer anderen Stimmung zu bewegen.
„Letztens sagtest du noch, es sei dir egal. Schließlich wärst du nicht in sie verliebt“, meinte Remus lächelnd, aber zugleich auch verständnisvoll.
„Ist mir ja auch egal. Von mir aus kann die ganze Welt Interesse an ihr haben und sie kann sich treffen mit wem sie will. Aber doch nicht mit Sam. Ihr kennt ihn. Er wechselt die Mädchen wie seine Unterhosen.“
„Woher willst du wissen, dass er nicht nur alle paar Wochen oder Jahre seine Unterwäsche wechselt?“, fragte James und klang sogar relativ ernst dabei. Seine Freunde sahen ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, bevor sie den Kopf schüttelten und alle drei synchron das Wort ‚Idiot’ aussprachen.
James zuckte grinsend mit den Schultern und machte eine beifällige Geste. „Danke, das weiß ich und bin stolz drauf.“
Sie verbrachten eine ganze Stunde in dem Geschäft bevor Remus ihnen zum sechsten Mal sagte, dass Lily und Hermine bestimmt schon eine Ewigkeit in den drei Besen auf sie wartete. Beim siebten Mal sahen sie dann endlich ein, dass es wohl Zeit wurde zu gehen. Sie bezahlten ihre Scherzartikel, die sich ausgesucht hatten - natürlich waren nur James und Sirius interessiert gewesen auch etwas mitzunehmen, Remus und Peter hatten sich einfach nur umgeschaut und gestaunt, was alles erfunden wurde, um Leute zu ärgern - und machten sich auf dem schnellsten Wege auf zu den drei Besen.
Vor der Tür des Gasthauses blieb Peter stehen und wandte sich entschuldigend an seine Freunde.
„Oh, Mist. Da fällt mir gerade ein, dass ich etwas Wichtiges vergessen habe. Geht schon mal rein, ich komm noch nach, falls ich es schaffe. Bis später!“
Er wartete erst gar nicht auf eine Antwort von seinen Freunden, die ihm verwirrt und misstrauisch hinterher schauten, sondern verzog sich so schnell wie er konnte und lief in dieselbe Richtung aus der sie gekommen waren.
„Wo muss er denn jetzt noch hin?“, fragte Sirius verwirrt und warf seinen beiden Kumpel einen Blick zu. James zuckte nur mit den Schultern. Ihn schien das nicht wirklich zu interessieren. Er glaubte immer noch nicht wirklich, dass Peter irgendetwas Böses tun könnte.
„Vielleicht hat er vergessen etwas zu kaufen“, meinte Remus nachdenklich, aber es klang eher danach als wolle er sich selbst davon zu überzeugen.
Bevor sie das Gespräch noch weiter führen konnten, hörten sie zwei Stimmen hinter sich als zwei Mädchen die drei Besen verließen.
„Ich meine 10 oder 15 Minuten sind ja okay. Aber uns jetzt schon fast eine ganze Stunde hier warten zu lassen? Die können sich was anhören. Wahrscheinlich stecken sie noch bei Zonkos fest und kaufen irgendwelchen Schrott.“
„Reg’ dich nicht auf, Lily. Wir waren ja schon relativ früh fertig, da können die vier auch nichts dafür.“
„Hallo Ladies“, grinste James und Lily blieb abrupt vor ihnen stehen, während Hermine ihre drei Freunde anlächelte und im Bezug auf Lily ein klitzekleines bisschen ihre Augen verdrehte.
„Hallo Ladies? Weißt du, dass wir hier schon eine ganze Stunde auf euch warten? Wo wart ihr bitte so lange?“ Lily funkelte ihren Freund böse an und schnürte ihren Mantel enger, da ein kalter Wind vorbeizog.
„Erstens war es eben noch ‚fast eine Stunde’ und zweitens wären wir auch schon früher hier gewesen, wenn ich nicht so lange gebraucht hätte, um dir ein tolles Geschenk zu kaufen“, erwiderte James und funkelte sie ebenso böse an. Da heiterte sich Lilys Miene etwas auf.
„Na ja... wir haben jetzt auf jeden Fall schon genug Butterbier getrunken, außerdem ist die Luft da drinnen so stickig, dass man fast umfällt.“
James, Hermine, Sirius und Remus lachten.
„Hab ich jetzt irgendwas Falsches gesagt?“, fragte Lily verwirrt in die Runde.
„So schnell kann man eine Frau besänftigen. Sag’ ihr einfach, dass du ein Geschenk für sie hast“, lachte Sirius.
Lily wurde rot. „So sollte das jetzt nicht herüber kommen!“
„Mach dir nichts draus, wir mögen dich trotzdem noch“, meinte Hermine und legte grinsend ihren Arm um Lilys Schultern.
„Ja, ja, schon klar…“, schmollte sie und spielte beleidigt, als sie sich an James drückte, da sie fror.
Hermine schüttelte lächelnd den Kopf. „Immer wieder das gleiche“, dachte sie. Sie hätte nicht gedacht, dass sie ihr Ziel durchziehen würde, sich heute von nichts und niemanden die Laune verderben zu lassen, aber es funktionierte. Sie war glücklich. Zum ersten Mal, seit sie in der Vergangenheit war, fühlte sie sich unbeschwert und einfach froh mit James, Lily, Sirius und Remus hier zu sein. Auch wenn Peter ein kleines Manko war. Apropos Peter... Ihr fiel erst jetzt auf, dass die Jungs nur noch zu dritt waren.
„Wo habt ihr denn Peter gelassen?“, fragend sah sie ihre männlichen Freunde an.
Remus zuckte mit den Schultern. „Er meinte, er habe etwas vergessen und müsse noch mal schnell weg.“
Hermine zog skeptisch ihre Augenbraue nach oben und warf Lily einen Blick zu, die ihn genauso kritisch erwiderte.
„Er hat nicht gelogen“, sagte James schroff, der den Blickaustausch bemerkt hatte.
Hermine wollte nichts darauf erwidern. Sie war das Thema leid und sie wusste, dass ihre Stimmung sich sofort ändern würde, wenn sie jetzt auf diese Diskussion einging.
„Und ich dachte, ich hätte heute einmal meine Ruhe vor denen“, murmelte Sirius und als seine Freunde ihn verwundert ansahen, nickte er nach rechts.
„Na, wen haben wir denn da?“, fragte in dem Moment auch schon eine höhnische Stimme.
„Bellatrix“, sagte Sirius kalt.
„Oh, wer wird denn so abweisend sein? Seiner eigenen Verwandtschaft gegenüber?“, versuchte sie ihn zu provozieren, doch Sirius blieb ruhig.
„Guten Tag, Miss Granger“, sagte Lucius schleimig und Bellatrix verstummte sofort, „wie geht es uns denn heute?“
Hermine sagte nichts und schaute ihn einfach nur emotionslos an. Warum sie das tat, konnte sie sich nicht erklären. Sie hatte eigentlich keine Angst vor ihm und hatte sonst auch immer gekontert, aber heute war irgendetwas anders.
„Was sucht ihr hier?“, fragte Remus und von dem sonst so zuvorkommenden, freundlichen Jungen war nichts mehr zu hören. Klar, er mochte die vier Slytherins auch nicht, aber er war nie so tief drin in dieser Abneigung gewesen, wie Sirius und James. Seit der Szene, die sich ihm jedoch auf den Ländereien geboten hatte, als Narzissa Hermine beinahe mit dem Todesfluch belegt hatte, schien er seine Meinung von ihnen noch einmal um einiges reduziert zu haben.
„Ausflug nach Hogsmeade. Welcher Hogwartsschüler lässt sich das schon entgehen?“, antwortete erneut Lucius. Die anderen schwiegen immer noch.
Hermines Blick wanderte zu Snape, der hinter den anderen drei stand und sich wie immer aus der Konfrontation heraushielt. Seine Hände hatte er in seinem Mantel versteckt und sein Blick war teilnahmslos, aber irgendwie auch etwas genervt. Wahrscheinlich war Hermine die Einzige, die wusste was sich hinter diesen Emotionen verbarg. Als der schwarzhaarige Slytherin ihren Blick bemerkte, erwiderte er ihn, dennoch darauf bedacht es unauffällig zu tun. Als er sich sicher war, dass weder seine Hauskameraden noch jemand von Hermines Freunden zusah, formte er stumm mit seinem Mund ein Wort, als wolle er der Hexe ein Zeichen geben. Hermine zog die Augenbrauen zusammen und versuchte zu entziffern, was er ihr sagen wollte. Sie hatte sich komplett aus dem Gespräch zurückgezogen, hörte nicht mehr, was die anderen sagten. Snape schien zu bemerken, dass Hermine etwas verwirrt war, da er seine Geste noch einmal wiederholte, aber auch daraus wurde Hermine nicht schlau. Kurz darauf wandte Snape ruckartig seinen Blick ab.
„Wir sehen euch noch“, sagte Narzissa und dachte wahrscheinlich, dass sie den Griffindors so Angst machen konnte.
„Narzissa, lass. Wir haben einen wichtigen Termin“, ermahnte Lucius und auch das blonde Mädchen verstummte auf Anhieb. „Snape, komm.“
Snape schloss kurz seine Augen und als er sie öffnete, hatten sie wieder dieses hasserfüllte schwarz, das Hermine schon einmal bemerkt hatte. Sie schauten den Slytherins nach, bis sie hinter der nächsten Ecke verschwunden waren.
Lily, James, Sirius und Remus redeten aufgeregt darüber, was das jetzt schon wieder sollte und regten sich wie immer darüber auf. Wobei Sirius und James in diesem Gespräch dominierten.
Hermine hatte ihren Blick immer noch auf die Stelle gerichtet, an der die kleine Gruppe verschwunden war. Immer wieder spielte sich die Szene in ihrem Kopf ab und sie versuchte Severus’ Lippen zu lesen.
„Hermine?“, fragte Sirius und stupste sie an. Sie reagierte nicht, hatte es nicht einmal wirklich wahrgenommen.
„Was wollte er mir damit sagen? Wieso sollte er mir überhaupt irgendwas sagen wollen? Hat das vielleicht etwas mit Peters Verschwinden zu t - Peter!“, ihre Gedanken in ihrem Kopf brachen ab und sie verglich das Bild in ihrem Gedächtnis von Snapes Lippenbewegung mit Peter. Es passte. Diese Erkenntnis trieb Hermine Wuttränen in die Augen und ihr Gesichtsausdruck musste sich wohl auch verändert haben.
„Hey, Hermine? Ist alles okay?“, fragte nun Lily und legte ihr von hinten eine Hand auf die Schulter. Die Angesprochene atmete tief ein und drehte sich zu ihren Freunden um.
„Peter“, sagte sie kurz und fixierte besonders Lily, da sie wusste, dass sie ihr auf jeden Fall glauben würde.
Die drei Jungs schienen auch sofort zu verstehen, was Hermine meinte und warfen sich teils ungläubige, teils auch neugierige Blicke zu.
„Hat dir Snivellus das gesagt?“, fragte Sirius etwas anschuldigend.
„Was?“, fragte Hermine überrascht.
„Ich hab eure Blicke gesehen“, meinte er nur knapp und musterte sie eindringlich.
Hermine sah ihn einfach nur an und wusste nicht, wie sie jetzt reagieren, was sie jetzt sagen sollte.
„Das tut doch jetzt gar nichts zur Sache“, sagte Lily schnell, die wohl bemerkt hatte, dass Sirius ins Schwarze getroffen hatte. „Lasst uns ihnen nachgehen.“
„Wozu?“, fragte James und beharrte immer noch auf die Unschuld Peters. „Die gehen bestimmt nur in den Eberkopf oder sonst wohin. Wieso sollten wir ihnen dahin folgen?“
Lily sah ihren Freund ernst an. „Du willst es nicht glauben, das wissen wir. Wenn du dir so sicher bist, dass Peter euch nie anlügen würde, wieso kommst du dann nicht einfach mit und überzeugst dich davon?“
„Ich bin dabei“, sagte Sirius und auch Remus wollte endlich wissen, was mit Peter los war.
„Vertraut ihr ihm wirklich so wenig, Leute? Seit unserem ersten Schuljahr waren wir vier unzertrennlich und das wollt ihr jetzt einfach so wegwerfen?“ James schüttelte ungläubig den Kopf und schien wirklich sauer auf seine Freunde zu sein.
„James. Ich sage nicht, dass es mir nicht auch schwer fällt. Aber sollte etwas dran sein, dass er sich mit den Syltherins abgibt, dann ist er für mich kein Freund. Unter Freunden gibt es nichts Schlimmeres als Verrat.“ Sirius schaute seinen besten Freund betrübt aber sicher an. „Du musst ja nicht mitkommen, wenn du nicht willst. Ich möchte mich jetzt aber selbst davon überzeugen, was los ist.“
„Du weißt doch gar nicht, ob da was dran ist. Nur weil Hermine das -“
„Weißt du noch, was du mir gesagt hast, als ich daran gezweifelt hab, dass Hermine die Wahrheit sagt?“
James nickte langsam, sah Sirius aber immer noch nicht überzeugt an.
„Lasst uns einfach nachschauen gehen, ob er sich wirklich mit ihnen trifft. Sie können ja noch nicht allzu weit gekommen sein“, meldete sich Remus zu Wort, als er bemerkt hatte, dass Hermine ihren Blick betrübt abgewandt hatte. Sie tat ihm Leid. Für ihn ergab es immer noch keinen Sinn, wieso Hermine sich das alles ausdenken sollte, also glaubte er ihr. Schließlich verhielt sich Peter in letzter Zeit auch wirklich komisch seinen Freunden gegenüber und er konnte Hermine nicht ausstehen. Vielleicht lag das gerade daran, dass sie etwas über ihn wusste, was sie gefährlich für ihn machte.
„Wie ihr meint“, meinte James mit einem desinteressierten Schulterzucken und gab sich somit geschlagen. Die fünf Freunde liefen los und verfolgten genau den Weg, auf dem die Slytherins verschwunden waren. Da es dort keine Abzweigungen mehr gab, erwies sich die Suche nicht als besonders schwierig.
„Mach dir nichts daraus. In solchen Sachen ist James etwas extrem“, sagte Sirius leise zu Hermine, als die beiden hinter den anderen hertrotteten und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Hermine nickte nur und versuchte sein Lächeln etwas zu erwidern. Sie war aber nicht wirklich dabei. In ihrem Kopf stapelten sich die Gedanken, was sie gleich erwarten würde. Möglicherweise hatte sie ja Snapes Zeichen falsch verstanden und er meinte gar nicht, dass sie sich mit Peter treffen würden? Und das würde alles nur noch verschlimmern. James würde dann erst recht dicht machen und die anderen würden ihr auch nicht mehr glauben. Vielleicht nicht einmal mehr Lily. Diese Gedanken machten ihr Angst, aber sie zwang sich dazu es nicht zu zeigen.
„Ich sagte doch, sie treffen sich nur wieder im Eberkopf“, motzte James, als sie sich dem Laden näherten und die Slytherins schnell und ohne sich auch nur einmal umzudrehen darin verschwanden. „Können wir jetzt gehen?“
Er war schon am Umdrehen als seine Freundin ihn zurückhielt und bittend ansah. „Warte.“
Widerwillig blieb er stehen und wartete bis seine Freunde auch endlich einsahen, dass an Hermines Geschichte rein gar nichts dran war. Er beobachtete seine Freunde, wie sie sich dem Laden noch mehr näherten und schließlich vorsichtig durch die Fenster lugten. Als sich Sirius und Remus’ Augen fassungslos weiteten und Lily Hermine bedeutungsvoll anschaute, traf es ihn wie einen Stich ins Herz.
„Ich fasse es nicht“, murmelte Sirius und konnte nicht glauben, dass er tatsächlich seinen kleinen, dicken Freund dort im Eberkopf sah. Zusammen mit Lucius, Bellatrix, Narzissa und Snivellus. Entspannt und keineswegs ängstlich. Er war also aus freien Stücken dort.
James war wie in Trance einige Schritte vorwärts gegangen bis er Peter auch erkennen konnte. Emotionslos wandte er seinen Kopf nach einigen Sekunden wieder ab.
Lily zog Remus und Sirius vorsichtig von dem Fenster weg, da sie Angst hatte entdeckt zu werden.
„Ich glaube hier ist gerade eine Entschuldigung fällig“, fing Remus räuspernd an, als er seine Gedanken wieder ordnen konnte und schaute erwartend zu James.
„Nein, lass gut sein, wirklich...“, versuchte Hermine die Situation abzutun und Remus davon abzuhalten etwas zu sagen, jedoch war sie zu spät. Außerdem war sie sich überhaupt nicht mehr sicher, das Richtige getan zu haben. Die Gesichtsausdrücke ihrer Freunde hatten verraten, wie sie sich fühlten. Sie waren geschockt, fassungslos und vor allem verletzt. Das erschien Hermine nicht richtig.
„Nein, Moony hat recht“, sagte James und schaute mit ernster Miene zu Hermine, „es tut mir Leid. Ich hätte nicht so stur sein sollen.“
„Ist schon okay, wirklich“, versicherte Hermine ihm und brachte ein mehr schlechtes als rechtes Lächeln zu Stande.
„Lasst uns zurück zum Schloss gehen. Es wird schon langsam dunkel und ich denke wir haben alles erledigt, was wir wollten...“, versuchte Lily die Situation etwas zu entschärfen, was zumindest ein kleines bisschen funktionierte, als alle anderen zugestimmt hatten.
Je später es wurde, desto kälter und windiger wurde es auch. Die Griffindors versuchten auf schnellstem Wege Hogsmeade hinter sich zu lassen und zum Schloss zurück zu gelangen, was sie nicht ganz so viel Zeit kostete wie der Hinweg, auf dem sie teilweise etwas getrödelt hatten.
„Was wolltest du eigentlich in Zonkos kaufen, Hermine?“, fragte Sirius, als das Schloss schon in Sicht kam.
„Wieso sollte ich in Zonkos etwas kaufen wollen?“, stellte Hermine verwirrt die Gegenfrage.
„Sam hat gesagt, dass ihr zwei bei Zonkos wart und dass du irgendetwas gesucht hättest“, antwortete James, der sich jetzt auch wieder an das Ereignis erinnerte.
Lily warf ihrer Freundin einen kurzen panischen Blick zu, welchen sie richtig deutete.
„Achso, das meint ihr. Nichts bestimmtes. Ich wollte mich nur mal umschauen und herausfinden, weshalb ihr so versessen auf die ganzen Scherzartikel dort seid“, log Hermine und zwinkerte Lily unauffällig zu.
„Und bist du schlauer geworden?“, Sirius grinste sie erwartungsvoll an.
„Nö. Kein bisschen“, gab ihm Hermine frech die Antwort und streckte ihm auf seine entsetzt gekränkte Grimasse hin die Zunge heraus.
Die Freunde betraten das Schulgelände und kurz darauf das Schloss. In der großen Halle stand das Abendessen schon bereit, weshalb sie sich auch gleich dorthin begaben. Nachdem sie sich alle satt gegessen hatten, begaben sie sich zusammen in den Gemeinschaftsraum. Von Peter war immer noch keine Spur.
„Was macht ihr jetzt wegen Peter?“, fragte Lily und sah fragend zu den Jungs. Diese zuckten nur mit den Schultern.
„Ich brauch da erst mal eine Auszeit“, sagte James schließlich nach einer Weile der Stille. „Da kommt es mir ganz recht, dass ich ab morgen eine Woche weg bin.“
„Wir sollten uns zuerst noch normal verhalten. Bis wir wissen, wie wir damit umgehen sollen“, äußerte Remus seine vernünftige Meinung und erhielt ein zustimmendes Brummen von seinen zwei Freunden. Damit war das Thema vorerst erledigt.
„So“, fing Lily an und brachte eine Tasche zum Vorschein. „Da ich ab morgen weg bin, bekommt ihr alle heute schon eure Geschenke.“ Sie griff in die Tasche und zog vier säuberlich verpackte Geschenke hervor und verteilte sie an Remus, Sirius, Hermine und das größte an James. „Auspacken!“
„Aber das bringt doch Unglück!“, wandte Sirius ein. Er war überrascht, dass Lily ihm etwas schenkte, aber man sah ihm an, dass er sich darüber freute.
„Mach einfach, Black“, forderte Lily und funkelte ihn an.
„Okay“, lenkte er kleinlaut ein und die vier fingen an auszupacken.
Remus bekam ein neues Schreibset mit allem drum und dran, Sirius Quidditchsammelkarten, Hermine bekam ein süßes, himmelblaues Babydoll - von dem sie nicht mitbekommen hatte, dass Lily es im Kleiderladen gekauft hatte - und James bekam das, was er sich schon immer gewünscht hatte. Simpel aber genau nach seinem Geschmack. Bei Zonkos hatte es die Kiste nicht allzu lange gegeben und laut Sam wurden auch nicht viele hergestellt und doch hatte Lily noch die letzte ergattert. In der Kiste befanden sich alltägliche aber auch seltene Scherzartikel. Von Stinkbomben über Kotzpastillen zu normal aussehenden Dingen. Zu den normal aussehenden Dingen gehörten zum Beispiel kleine Anstecker, die man mit Hilfe von Fernbedienungen dazu nutzen konnte, demjenigen, der sie trug, schwache aber effektive Stromschläge zu verpassen oder ihm eine Blasenschwäche oder so was in der Art aufzuhetzen. Nichts besonderes aber James freute sich darüber wie ein kleines Kind, umarmte und küsste seine Freundin stürmisch.
Sirius lachte. „Damit hast du ihm einen Kindheitswunsch erfüllt.“
Lily lächelte nur und freute sich, dass es James gefiel.
„So, jetzt bin ich wohl ich dran“, sprach Letzterer und verteilte ebenso seine Geschenke. So begann die vorweihnachtliche Bescherung. James schenkte seiner Freundin die Jacke und war erleichtert, dass sie sie immer noch nicht besaß. Sirius bekam noch mehr Quidditchsammelkarten und freute sich sehr darüber. Er sammelte alle und klebte sie in sein Album, also ungefähr so wie alte Leute Briefmarken sammelten. Ihm fehlten nur noch wenige und so war die Chance größer, seine Sammlung endlich zu vervollständigen. Remus bekam ein Buch, dass er immer wieder in der Bibliothek angeschaut, aber nie gekauft hatte und Hermine bekam von James einen Kugelschreiber geschenkt. Als sie ihn aufpackte und ihn sich genauer besah, musste sie lachen. Ihre Freunde - außer James - sahen sie fragend an. Hermine zeigte ihn den Stift. James hatte etwas eingravieren lassen. Hermine II.
„Danke, den werde ich in Ehren halten“, lachte Hermine.
„Das will ich doch hoffen. Ich hab mir schon im Vorfeld Gedanken darüber gemacht und eine Eule in die Winkelgasse geschickt, damit ich den rechtzeitig bekomme“, grinste James.
Nachdem James’ Bescherung vorbei war, gaben die Freunde noch Lily und James die Geschenke.
James bekam von Sirius ein Modell von einem goldenen Schnatz, von Remus das neuste Buch über die Geschichte von Quidditch und von Hermine eine Zusammenstellung seiner Lieblingssüßigkeiten, die sie durch Lily erfahren hatte.
Lily wurde auch reichlich beschenkt. Die Jacke von James, von Hermine eine süße Kette mit einem silbernen Herz als Anhänger, von Remus ein Fotoalbum mit Fotos seit dem ersten Schuljahr und von Sirius bekam sie die neuste Ausgabe ihrer Lieblingsbuchreihe.
Nachdem alle ihre Geschenke losgeworden waren, außer die, die sich an Weihnachten sowieso sahen, unterhielten sie sich noch etwas und versuchten sich nicht all zu viel anmerken zu lassen, als sich Peter nach ungefähr einer halben Stunde zu ihnen gesellte.
Gegen elf Uhr entschlossen sie sich schlafen zu gehen. James und Lily würden ja morgens schon abreisen und sie beide waren richtige Morgenmuffel, wenn sie nicht genug Schlaf bekamen.
Also verabschiedeten sich die Mädels von den Jungs und sie begaben sich jeweils in ihre Schlafsäle. Dort fielen sie, erschöpft von diesem langen Tag, sofort in einen tiefen Schlaf.


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