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Ein Leben in der Vergangenheit - Ob das gut geht? - Kapitel 10: Neue Hoffnungen und Lügen über Lügen

von Schneeherz

Die folgenden Wochen in Hogwarts vergingen verhältnismäßig schnell. Hermine lebte sich recht gut ein und es gelang ihr, ihre immer wieder kommenden Erinnerungen für eine Weile zu verdrängen. Ihr Ziel war es nun ihren jetzigen Freunden und ihren zukünftigen so gut wie es ging zu helfen, in dem sie die anderen versteckt auf Peters Verhalten hinwies und auch so einige Vorkommnisse verhinderte beziehungsweise veränderte. Dass ihr altes Leben sie jedoch schneller als erwartet wieder einholen würde, hätte sie an diesem Mittwochmorgen nicht gedacht.
Pünktlich um halb sieben Uhr morgens holte der Wecker die vier Mädchen aus dem Schlaf. Leyla war die Erste, die auf den Beinen war und das Gerappel ausschaltete.
„Na los, steht schon auf, ihr Schlafmützen“, sagte sie laut zu ihren drei Zimmergenossinnen, packte sich dann ihre Sachen und verschwand im Badezimmer. Mary stand daraufhin langsam auf und streckte sich erst einmal ausgiebig.
„Ich geh als Zweites, dass das klar ist“, meinte sie schnippisch und machte sich auf die Suche nach ihrer Schuluniform.
„Ja, geh doch“, murmelte Lily und blieb gemütlich in ihrem Bett liegen, „dass die morgens immer so hetzen müssen…“
„Dass du morgens immer so extrem langsam sein musst“, gab Hermine grinsend zurück und stieg aus ihrem Bett.
„Wieso soll ich aufstehen, wenn die zwei sowieso noch so lang brauchen, um sich hübsch zu machen?“
„Und dabei liegt die Betonung auf hübsch“, flüsterte Hermine Lily zu und zwinkerte.
„Hermine du bist echt schlimm“, lachte die Rothaarige, „du hängst zu viel bei James und Sirius herum.“
„Nur mal zur Erinnerung: Du hängst genauso viel bei ihnen herum, oder besser gesagt noch mehr.“
„Ich lass mich eben nicht so stark beeinflussen wie du“, Lily streckte ihr die Zunge raus und zwang sich dann schließlich auch zum Aufstehen.
„Werden Sie ja nicht frech, Miss Evans“, mahnte Hermine sie empört. Sie hatte ihre Schuluniform auf dem Bett bereit gelegt und packte nun ihr Schulzeug zusammen.
„Mann, euer Gelaber kann man sich ja kaum anhören“, Mary saß auf ihrem Bett und verdrehte genervt ihre Augen.
„Heb' dir die Ohren zu“, gab Lily nicht minder genervt zurück und wandte sich dann wieder an ihre Freundin, „ohne dich hat hier echt was gefehlt.“
„Geht heiraten.“ Sichtlich froh, dass Leyla fertig war, verflüchtigte sich Mary im Badezimmer.
Lily seufzte. „Nimm deine Kleider und komm mit“, meinte sie zu Hermine und schnappte sich ebenfalls ihre Kleider.
Hermine verstand zwar nicht wirklich, was sie vorhatte, tat aber was Lily sagte und folgte ihr aus dem Schlafsaal raus.
Lily lief geradewegs auf den Gemeinschaftraumausgang zu als sie abrupt stehen blieb.
„Wie süß im Schlafanzug.“ James saß schon fertig angezogen an einem Tisch und schien noch mal seine Hausaufgaben zu überarbeiten. Mit hochrotem Kopf drehte sich seine feste Freundin um und schaute Hilfe suchend zu Hermine, welche nur mit den Schultern zuckte.
„Ähm… Leyla und Mary sie… blockieren das Bad… Deshalb dachte ich wir gehen ins Vertrauensschülerbadezimmer“, brachte Lily leicht stotternd hervor.
Hermine verdrehte seufzend die Augen. Wieso machte es ihr so viel aus, dass man sie im Schlafanzug sah? Es war doch nur James und sie war mit ihm zusammen. Und das schon eine ganze Weile.
„Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen“, lachte James und legte dann seinen Kopf leicht schief, „kriege ich denn keinen Guten-Morgen-Kuss?“
Lily wurde, insofern das möglich war, noch eine Spur röter, ging auf James zu und küsste ihn auf den Mund.
„Morgen…“, nuschelte sie immer noch peinlich berührt, was er ihm ein weiteres Lächeln entlockte.
Danach drehte Lily sich wieder zu Hermine. „Komm jetzt.“
„Als ob ich diejenige war, die sich aufhalten gelassen hat“, beschwerte Hermine sich leise, folgte ihrer Freundin dann aber aus dem Portrait der fetten Dame und hörte James hinter sich noch Kichern.
„Denkst du, dass Badezimmer der Vertrauensschüler ist nicht besetzt?“, fragte Hermine als sie vor verschlossener Tür standen. Lily schüttelte den Kopf.
„Da ist so gut wie nie jemand drin, wieso sollte es heute anders sein.“
Also betraten die zwei Griffindor-Schülerinnen den großen Raum und schauten sich kurz um. Es war wirklich niemand da, was Hermine ziemlich verwunderte. Hier sah alles viel edler und angenehmer aus, als in den Baderäumen an den Schlafsälen. In ihrer Zeit hatte sie irgendwie nie den Drang empfunden als Vertrauensschülerin unbedingt auch das andere Badezimmer zu benutzen, doch wenn sie sich jetzt so umschaute, bereute sie ihre Entscheidung ein wenig.
In dieses Zimmer hätten noch gut zehn weitere Personen gepasst, daher war es kein Problem, dass sie sich beide gleichzeitig fertig machten. Sie duschten, zogen sich an, föhnten ihre Haare, richteten diese dann ein wenig und schminkten sich auch etwas. Eigentlich legte Hermine keinen Wert auf Schminke und auch Lily war keine von denen, die sich ungeschminkt nicht unter Menschen trauten, aber seit einiger Zeit hatten sie sich das angewöhnt.
Nachdem Lily sich noch mal kurz prüfend im Spiegel betrachtet hatte, verließen die beide das Badezimmer.
„Lass uns erst frühstücken gehen und dann schnell unsere Sachen holen“, schlug Lily auf das Grummeln ihres Magens hin vor und Hermine war einverstanden. So machten sie sich auf den Weg zur großen Halle, wo sie sich am Griffindortisch niederließen. Von den Jungs war noch keine Spur.
„Wo bleiben die? James war doch schon wach?“, wunderte sich Lily.
„Sirius ist nicht der Schnellste“, erinnerte Hermine sie grinsend.
„Ich vergaß“, lachte sie.
Die zwei Mädchen aßen beide schweigend ihr Frühstück. Es war keine bedrückende Stille, meistens wussten die beiden morgens einfach nicht so viel zu reden, waren zu müde oder - wie jetzt - mit Essen beschäftigt.
„Guten Morgen, Ladies“, vernahmen sie nur wenige Minuten darauf Sirius’ Stimme. Lily begrüßte ihn mit einem Nicken, während Hermine ihm ein Lächeln schenkte. Der Schwarzhaarige setzte sich neben Letztere und sein bester Freund sich ihm gegenüber neben seine Freundin. Remus und Peter jeweils neben ihnen.
„Tut uns Leid für die Verspätung, aber Remus ist die Treppe heruntergesegelt und wir mussten erste Hilfe leisten.“
„Heruntergesegelt? Du hast mich runter gestoßen, Krone, wenn ich dich daran erinnern darf.“
„Und erste Hilfe haben wir auch nicht geleistet…“, meinte Peter leise, zurückhaltend.
„Nein, eigentlich haben wir ihn so lange ausgelacht bis wir Bauchschmerzen hatten und jetzt sind wir hier“, sagte Sirius mit einem breiten Grinsen im Gesicht, als er daran dachte.
Remus verdrehte murrend die Augen und nahm einen Schluck von seinem Kürbissaft.
„Eins versteh ich nicht ganz…Wieso hast du ihn überhaupt von der Treppe gestoßen?“, Lily musterte James fragend.
„War ja keine Absicht, ich wollte nur, dass er weiter geht, weil er stehen geblieben war und hab ihn dann eben angetippt… War wohl etwas zu fest.“
„Etwas ist gut“, murmelte Remus, musste über seine Freunde aber trotzdem grinsen.
„Sorry, Moony. Lebst ja noch.“
Die zwei Mädchen waren schon fertig mit essen, als die Jungs erst einmal anfingen.
„Beeilt euch mal ein bisschen, wir haben nicht mehr so viel Zeit bis wir in Geschichte der Zauberei müssen“, drängte Lily nach einer Weile und rutschte unruhig auf ihrem Platz hin und her.
„Hetz' doch nicht, Professor Binns sieht das nicht so eng…“, James stopfte gelassen weiter sein Frühstück in sich hinein.
„Miss Granger, dürfte ich Sie auf ein Wort sprechen?“, bevor Lily noch etwas erwidern konnte, unterbrach McGonagall das Gespräch.
„Natürlich Professor“, erwiderte Hermine überrascht, stand vom Tisch auf und folgte ihrer Lehrerin, welche auf den Ausgang der großen Halle zulief.
„Wir warten am Saal auf dich“, rief Sirius ihr noch hinterher.
Professor McGonagall stoppte und drehte sich zu der kleinen Griffindor-Gruppe um. „Das wird nicht nötig sein, Mister Black. Miss Granger wird dem heutigen Unterricht nicht beisitzen.“
Verwirrt blickten Lily und die anderen zu Hermine, welche mindestens genauso irritiert mit den Schultern zuckte und dann hinter der Verwandlungskünstlerin den Raum verließ.
Ihre Lehrerin hielt nicht an, sondern ging zügig weiter durch die verschiedenen Gänge der Schule. Sie nahm keine Rücksicht darauf, ob Hermine mithalten konnte oder nicht und sie machte erst vor dem Büroeingang Dumbledores Halt. Sie standen vor der Statue des goldenen Wasserspeiers, hinter dem eine Wendeltreppe zu dem Büro des Schulleiters führte und McGonagall hatte sich immer noch nicht zu ihrer Schülerin umgedreht oder auch nur ein Wort zu ihr gesagt.
„Sperare“, sagte Minerva an den Speier gewandt, widmete ihre Aufmerksamkeit dann endlich Hermine und musterte sie aufmerksam. Währenddessen reagierte die goldene Statue, indem sie sich um sich selbst drehte und die Treppen zum Vorschein kamen.
„Wenn Sie die Treppen hinaufgehen, gelangen Sie zu Professor Dumbledores Büro. Er wird Ihnen erklären, was los ist. Ich muss mich nun in meinen Unterricht begeben. Viel Glück, Miss Granger.“ Und mit diesen Worten verschwand die Professorin auch schon wieder und lies Hermine noch verwirrter und mit einem unwohlen Gefühl allein da stehen. Einige Minuten zögerte die junge Hexe und schaute ausdruckslos auf die vor ihr emporsteigenden Wendeltreppen.
Dumbledore wollte mit ihr reden. Er wollte sie sprechen und dafür sollte sie extra dem Unterricht fernbleiben. Hermine atmete tief ein und schluckte. Es musste also ziemlich wichtig sein und da fiel ihr nur eine Sache ein. Aber was gab es dazu noch großartig zu sagen? Die Zukunft gab es nicht mehr, sie war ausgelöscht. Das hatte Dumbledore doch selbst gesagt, nach allen möglichen Zaubern, welche sie ausprobiert hatten.
Langsam ging sie jede einzelne Treppe hinauf und ihr Herz fing immer stärker an zu schlagen. Jetzt merkte sie, wie viel Angst sie doch vor dieser Tatsache hatte. In letzter Zeit hatte sie nicht mehr daran gedacht, hatte es vollständig verdrängen können und jetzt traf es sie auf einen Schlag.
Vor der dunklen Holztür blieb das braunhaarige Mädchen stehen und klopfte zaghaft an. Wie von alleine schwang die schwere Tür auf und gewährte ihr den Eintritt.
„Ah, Hermine, da bist du ja“, begrüßte der Schulleiter sie mit einem freundlichen Lächeln. Er saß hinter seinem Schreibtisch und schien gerade noch irgendwelche Dokumente durchgegangen zu sein. „Komm, setz dich.“ Mit einer einfachen Handbewegung bedeutete er ihr sich auf einen der Stühle vor seinem Tisch zu setzen und Hermine kam seiner Aufforderung nach.
Nun saß sie unruhig auf dem Stuhl und knetete nervös ihre Hände, welche sie in ihrem Schoß liegen hatte, während sie darauf wartete, dass Dumbledore etwas sagte.
„Ich nehme an, du kannst dir denken, über was ich mit dir reden möchte?“, begann er dann endlich nach einer gefühlten Ewigkeit. Hermine nickte nur stumm und versuchte seinem durchringenden, aber dennoch freundlichen Blick standzuhalten.
„Nun, ich habe Neuigkeiten, was deine Zeit betrifft. Es hat uns keine Ruhe gelassen, da uns die Vorhersagen und die Zauber, die wir ausprobiert haben, keine hundertprozentige Gewissheit gaben, dass deine Zeit wirklich nicht mehr existiert. Also haben wir weiter herum experimentiert und haben sozusagen neue Informationen entdeckt. Am Anfang sah unsere Wahrsagerin in ihrer Kugel einfach nur ein schwarzes Nichts. Sie ging davon aus, dass es dort einfach nichts gab, dass man sehen konnte, dass die Zukunft nicht existierte und sie sie deshalb nicht vorhersagen konnte. Jedoch hat sie es immer wieder probiert, dachte, dass es vielleicht an ihr läge, dass sie vielleicht nicht talentiert genug dazu war. Doch diese Annahmen verschwanden, als sie einige Tage später doch etwas erkennen konnte. Zumindest halbwegs. Sie sagte uns, dass sie die Bilder nur verschwommen wahrnehmen konnte, nur ungenaue Umrisse irgendwelcher Gestalten, aber immerhin sah sie etwas. Wir sind uns nicht sicher, ob Voldemort oder ein anderer mächtiger Zauberer deiner Zeit, der in diesem Krieg mit drin gehangen hat, nur einen Zauber heraufbeschworen hat, der verhindert, dass man die Zukunft sehen kann oder ob er die Zukunft ausgelöscht hat und seine Kräfte trotzdem Lücken in der Zeit hinterlassen haben. Angenommen der erste Fall tritt ein, dann will wohl jemand nicht, dass wir wissen, zu was es gekommen ist, wie sich die Dinge entwickelt haben. Immerhin haben sie dich in die Vergangenheit geschickt und ich denke ihnen ist bewusst, dass du hier einiges verändern willst, hast und wahrscheinlich auch noch vieles mehr verändern wirst. Vielleicht wollen sie vermeiden, dass du gezielt Dinge änderst, die ebenfalls an der momentanen Situation in deinem Jahr etwas ändern könnten. Das wäre eine sinnvolle Erklärung, wenn es denn so sein sollte. Verstehst du was ich meine, Hermine?“
Hermine hatte, während ihr Professor den neusten Standpunkt erörterte, die ganze Zeit wie gelähmt auf ihrem Stuhl gesessen und seinem Blick standgehalten. Mit jedem Wort, mit jedem Satz nahm ihr mulmiges Gefühl zu und es ihr fiel ihr sichtlich schwer sich zu konzentrieren. Sie lies nochmals alles in ihrem Kopf widerhallen und versuchte es zu verstehen, aber so recht gelingen wollte es ihr nicht. In den letzten Tagen, wenn nicht sogar Wochen, hatte sie sich hier richtig eingelebt, sie fühlte sich wohl und hatte ihre Situation akzeptiert. Wieso also musste sich jetzt alles wieder ändern?
Immer wieder verkomplizierten sich die Dinge aufs Neue und nun hatte sie wieder einmal das Gefühl nicht mehr zu wissen, wo ihr der Kopf steht. Es war zu viel für sie, sie konnte und wollte es, wenn sie ehrlich war, auch nicht verstehen, was ihr gerade gesagt wurde, trotz allem zwang sie sich dazu.
Zittrig atmete sie aus und gab Dumbledore erneut durch ein Nicken zu verstehen, dass sie wusste, was seine Worte bedeuteten.
„Wenn allerdings der zweite Fall eintreten sollte, ist alles wie bisher. Du wirst dir hier dein Leben weiter aufbauen müssen und kannst das Schicksal herausfordern, indem du vielleicht so manch eine Zukunft verbesserst. Ich kann verstehen, wenn das gerade ein bisschen viel für dich ist, aber ich sah es als fair dir Bescheid zu geben, sobald wir Neues erfahren haben. Da wir uns nun aber nicht mehr sicher sein können, dass es absolut keine Zukunft mehr gibt, wäre da noch eine Sache die du erledigen müsstest…“
Nun galt Hermines gesamte Konzentration und Aufmerksamkeit wieder dem weisen Mann vor ihr. Ihre Augenbrauen hatten sich unwillkürlich etwas zusammengezogen und sie schaute Dumbledore abwartend an. Jener seufzte leicht und faltete nachdenklich seine Hände ineinander.
„Du hast Miss Evans eingeweiht, nicht wahr?“
„Ja das habe ich… Aber Sie sagten doch, ich solle es tun und es wäre okay…“
„In der Tat, das habe ich gesagt. Jedoch war diese Begebenheit unter anderen Umständen. Ich fürchte, du musst ihr erklären, dass das, was du ihr erzählt hast, nicht wahr ist.“
„W-Was?“, ungläubig starrte der Lockenkopf ihren Professor an, „wie stellen Sie sich das vor? Soll ich etwa zu ihr gehen und sagen ‚Entschuldige Lily, aber ich hab dich nur reingelegt’?“
„Nein, natürlich nicht. Du musst dir etwas Glaubwürdigeres ausdenken, um ihr das zu verkaufen… Aber -“
„Professor, sie wird mir nicht glauben, wenn ich ihr jetzt sage, dass ich mir das alles ausgedacht hätte und es nicht wahr wäre.“ Unterbrach Hermine Dumbledore aufgebracht, welcher sie durch seine halbmondförmigen Brillengläser musterte.
„Du musst nur gute Argumente finden, dann wird ihr nicht anderes übrig bleiben, als die zu glauben. Sie hat keine Beweise für das Gegenteil. Ich bin mir sicher du schaffst das, Hermine. Du bist eine schlaue Schülerin.“
Hermine schüttelte nur den Kopf. Ihr fehlten die Worte. Wie konnte Dumbledore das von ihr verlangen? Sie hatte Lily eingeweiht, auf seine Erlaubnis hin, und wahrscheinlich hatte sie das noch nicht mal richtig verarbeitet. Und jetzt sollte sie zu ihr hingehen und ihr sagen, dass das alles nur ein Scherz war? Dass sie sie die ganze Zeit belogen hatte und es ihrer Fantasie entsprungen ist? Das durfte doch nicht wahr sein. Wie stellte er sich das bitte vor? Es gab zwei Möglichkeiten, wie Lily reagieren würde. Entweder sie würde ihr kein Wort glauben und denken, dass Hermine nur Spaß machte, wenn sie nun das Gegenteil behaupten würde oder sie würde sie für verrückt erklären und wäre sauer. Die zweite Variante war eindeutig die schlechtere, aber leider auch die wahrscheinlichere.
„Wenn du keine Fragen mehr hast, kannst du dann gehen. In den Unterricht musst du nicht, konzentrieren könntest du dich ohnehin nicht mehr. Geh in euren Gemeinschaftsraum oder an die frische Luft, nimm dir Zeit, um das alles zu verdauen.“
Wieder nur mit einem Nicken erhob sich Hermine von ihrem Stuhl und ging auf die Tür zu. Bevor sie das Büro verließ, drehte sie sich noch mal zu dem Schulleiter um.
„Danke, Professor Dumbledore“, mit diesen Worten ging sie aus dem Raum und die Wendeltreppe hinunter. Kaum hatte sie den Fuß von der letzten Treppe genommen, erschien wieder der Wasserspeier und der Eingang zu Dumbledores Büro war versperrt. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, lehnte Hermine sich mit geschlossenen Augen an die Wand und platzierte ihre Stirn an der kalten, flachen Oberfläche. In dieser Stellung verharrte sie so lange bis ihre Atmung und ihr Herzschlag sich wieder normalisiert hatten und hoffte, dass in der Zwischenzeit niemand von ihren Mitschülern vorbeilaufen würde.
Als sie sich wieder besser fühlte, riss sie sich zusammen und entfernte sich von dem Büro, in dem ihr diese zugleich entscheidende, als auch verheerende Nachricht überbracht wurde.
Sie wusste nicht, wie spät es war, ob die anderen noch Unterricht hatten oder schon im Gemeinschaftsraum auf sie warteten und deswegen entschied sie sich dagegen jenen aufzusuchen. Stattdessen lief sie in Richtung der Bibliothek und nahm sich vor jemanden nach den Hausaufgaben zu fragen, um diese dann in der Bibliothek zu erledigen. Das würde sie ablenken und genau das konnte sie nun gut gebrauchen.
Natürlich hatte Hermine nicht vor es wieder zu verdrängen, aber sie wollte noch nicht jetzt darüber nachdenken. Sie wollte sich Zeit lassen, so wie Dumbledore es ihr geraten hatte. Außerdem müsste sie sich wohl oder übel, bevor sie die anderen und vor allem Lily antraf, sowieso noch etwas ausdenken, was Lily ihr auch glauben würde. Sauer würde sie ohnehin sein, glaubwürdige Geschichte hin oder her.
Seufzend sah Hermine sich auf dem Gang vor der Bibliothek nach einem bekannten Gesicht um, und wurde bald darauf auch schon fündig.
„Kaelyn warte mal kurz, bitte“, rief sie einem Ravenclaw-Mädchen zu, das gerade in die andere Richtung lief. Heute war Mittwoch und Hermine war schon mal aufgefallen, dass sie mittwochs die meisten Fächer mit den Ravenclaws hatten und mit der Ravenclaw hatte sie sich auch eigentlich immer gut verstanden. Kaelyn Miller war wirklich ein nettes Mädchen, auch wenn man durch ihre schwarzen Haare und ihre tiefgrünen Augen vielleicht etwas anderes vermuten würde. Zu ihrem Glück hatte Kaelyn sie gehört, drehte sich um und kam auf sie zu.
„Hey Hermine“, grüßte sie freundlich, „du warst heute gar nicht im Unterricht. Ist was passiert?“
Hermine schüttelte den Kopf und zwang sich zu einem Lächeln. „Nein, nein. Es ist alles in Ordnung, ich fühle mich nur nicht so gut, aber im Stoff will ich trotzdem nicht hinterher hängen… Kannst du mir vielleicht sagen, was wir alles aufhaben?“
„Klar, warte ich hab schon fast alles gemacht. Ich kann dir den Zettel geben, auf den ich es geschrieben habe“, meinte die Schwarzhaarige und kramte kurz in ihrer Tasche herum, bevor sie einen kleinen sorgfältig gefalteten Zettel herauszog und ihn der Griffindor reichte.
„Danke“, meinte Hermine und betrachtete das Stück Pergamentpapier, „ist ja gar nicht so viel.“
„Ja, heute waren sie komischerweise alle recht gut gelaunt“, gab Kaelyn zu und machte ihre Tasche wieder zu, „na ja, ich muss dann mal weiter gehen. Muss einem Erstklässler noch Nachhilfe geben. Bis dann und gute Besserung.“ Sie lächelte ihrer Mitschülerin nochmals zu und ging dann in Richtung Ravenclaw-Turm.
Hermine öffnete und schloss die Tür der Bücherei so leise, dass niemand gestört wurde. Sie schaute erneut auf den Zettel und suchte sich dann einige brauchbare Bücher zusammen. Pergament und Federn konnte man sich hier ebenfalls immer ausleihen. Nachdem sie sich alle Unterlagen zusammengesucht hatte, schaute sie sich nach einem freien Tisch um, doch alle waren mit mehreren Schülern besetzt. Also ging sie zwischen den Regalen weiter nach hinten und entdeckte schließlich einen Tisch, an dem bisher nur eine einzige Person saß. Snape.
„Was dagegen, wenn ich mich hierher setze?“ Der Angesprochene schüttelte ohne aufzusehen den Kopf und setzte seine Arbeit fort. Hermine nahm Platz und breitete ihre Sachen vor sich aus, ohne Snape zu behindern. Sie schlug das Buch über Geschichte der Zauberei auf, tauchte ihre Feder in die Tinte und begann ihren Aufsatz über die vier Gründer Hogwarts’ zu schreiben. Wie oft man das wohl insgesamt in seiner schulischen Laufbahn schreiben musste? Sie konnte sich noch genau erinnern, dass in ihrem ersten Schuljahr genau dasselbe Thema im Unterricht durchgenommen wurde. Aber ihr erstes Schuljahr war ja auch schon etwas her beziehungsweise von dem jetzigen Standpunkt war es noch eine Weile hin… Sie schloss ganz kurz ihre Augen und versuchte sich dann wieder auf ihren Aufsatz zu konzentrieren. Sie wollte nicht an ihre Zeit denken. Nicht jetzt, nicht hier. Auf ihrem Blatt standen nur irgendwelche Worte, die keinen Zusammenhang ergaben. Seufzend knüllte sie es zusammen, warf es weg und begann von vorne.
„Was wollte Dumbledore von dir?“
Überrascht schaute Hermine auf und blickte in ein Paar rabenschwarzer Augen. Sie hatte schon beinahe vergessen, dass Snape auch da war. Jedoch hätte sie auch nicht damit gerechnet, dass er mit ihr reden würde. Seit ihrem Zusammentreffen vor einigen Wochen, hatte er sie nicht mal mehr eines Blickes gewürdigt. Vielleicht bereute er es so viel von sich preisgegeben zu haben.
„Woher weißt du, dass ich bei Dumbledore war?“
„Als McGonagall dich aus der großen Halle geholt hat, waren nicht mehr so viele Schüler da. Es fiel auf.“
„Oh, stimmt ja. Aber Professor McGonagall ist trotzdem nicht Dumbledore?“
„Was du nicht sagst. Professor McGonagall ist aber zur ersten Stunde in ihrem Unterricht gewesen, also muss sie dich ja woanders hin gebracht haben. Und wohin sonst als zu Dumbledore.“
Hermine schwieg und wandte ihren Blick wieder auf ihr Pergamentpapier vor sich.
„Also was wollte er?“, Snape wollte nicht locker lassen und fragte weiter nach.
„Nichts weiter“, nuschelte das Mädchen vor ihm und gab vor etwas in ihrem Buch zu lesen.
„Und wegen ‚nichts’ gehst du nicht in den Unterricht?“
„Was willst du, Snape?“, genervt musterte Hermine den Slytherin vor sich.
„Wissen wieso du nicht in der Schule warst“, war seine knappe Antwort.
„Warum interessiert dich das?“
„Es interessiert mich nicht, es hat mich nur gewundert.“
„Vielleicht geht es dich einfach nichts an? Schon mal daran gedacht.“
„Hast du was angestellt?“ Snape ließ sich keineswegs abwimmeln und blieb weiterhin hartnäckig und schaute sie auch weiterhin an.
„Geh und nerve jemand anderen…“, Hermine legte seufzend ihre Feder beiseite und schlug ihr Buch zu.
„Niemand von denen hier redet mit mir außer dir. Es macht viel mehr Spaß jemanden zu ärgern, der sich dann auch darüber aufregt und nicht gleich weinend wegrennt.“
Der Braunhaarigen wurde jetzt erst bewusst, dass Snape es nicht böse meinte. Er neckte sie eher, als er wirklich etwas herausfinden wollte. Sie verdrehte die Augen und musste tatsächlich etwas grinsen.
„Du bist ein Idiot, Severus Snape, wusstest du das?“
Er sparte sich eine Antwort und zuckte einfach nur, mit einem winzigen Anzeichen auf ein ebenso winziges Lächeln, mit den Schultern.
„Ich kann nicht darüber reden“, fügte Hermine dann hinzu.
„Musst du nicht, ich habe es nicht ernsthaft drauf angelegt dich zu durchschauen.“
„Und dich wird man wohl nie durchschauen können, nicht wahr?“
„Was meinst du damit?“ Snape hatte gerade seine Schulsachen zusammengepackt und schaute sie stirnrunzelnd an.
„Du bist immer so abweisend und kühl, zumindest wenn Lucius, Bellatrix und Narzissa dabei sind… Und seit unserem Gespräch vor ein paar Wochen warst du es noch mehr als sonst. Aber jetzt wieder nicht mehr. Jetzt bist du auf einmal wieder nett… Daraus werde ich nicht schlau.“
„Gib dir keine Mühe es zu verstehen, Hermine“, erwiderte er, stand auf und blickte noch mal kurz zu ihr, „und noch was: Ich bin nicht nett.“ Dann war er verschwunden.
Hermine musste über die Weise, wie er das Wort ‚Nett’ ausgesprochen hatte schmunzeln, schüttelte dann aber den Kopf und konzentrierte sich darauf ihren Aufsatz fertig zu stellen. Glücklicherweise gelang er ihr diesmal ohne größere Schwierigkeiten. Danach wandte sie sich ihren restlichen Hausarbeiten zu und war schon in weniger als einer Stunde damit durch.
„Jetzt muss ich mir noch überlegen, wie ich Lily überzeugend belügen kann“, dachte Hermine bedrückt, während sie die Bücher zurück in ihre Regale stellte. Die geliehene Tinte und Feder legte sie ebenfalls wieder zurück an ihre Plätze und steckte dann die beschriebenen Pergamentpapiere ein.
Sie verließ die Bibliothek und ging zum Gemeinschaftsraum. Den ganzen Weg überlegte sie angestrengt, was sie Lily erzählen sollte, doch sie kam auf kein Ergebnis. Dennoch würde sie keine Show vor den anderen abziehen. Sie wollte warten, bis Lily und sie alleine oder abends im Schlafsaal waren und hoffte einfach darauf, dass Leyla und Mary nicht da sein oder schon tief und fest schlafen würden. Ihr war es lieber, wenn die Jungs davon so wenig wie möglich mitbekamen. Es reichte, wenn Lily sie für verrückt erklären würde. Kurz überlegte sie, ob sie Lily nicht einfach die ganze Wahrheit sagen sollte. Dass es ganz sicher war, was mit der Zukunft geschehen war und dass Dumbledore wollte, dass sie sie belügt, aber Dumbledore war nicht umsonst Schulleiter. Man achtete ihn auch nicht umsonst. Er war wohl der begabteste und klügste Zauberer, den viele kannten. Er würde es durchschauen und Hermine legte es nun wirklich nicht darauf an, es sich mit ihm zu verscherzen, schließlich war er ihre letzte und auch einzige Hoffnung, dass sie vielleicht doch wieder in ihre Zeit könnte und alles normal wäre.
Seufzend hielt sie vor dem Portrait der fetten Dame inne. „Effata“, sagte sie und das Portrait schwang zur Seite und ließ sie durchgehen. Kaum hatte sie den Gemeinschaftsraum betreten kam Lily schon auf sie zugerannt.
„Hermine!“, sagte sie aufgeregt, „was war los? Warst du so lange bei McGonagall? Was wollte sie? Geht es dir gut?“
„Lily, lass sie sich doch erst mal hinsetzen“, hörte man Sirius und die anderen von weiter hinten her lachen.
Etwas überrumpelt stand Hermine da und schaute ihre Freundin an.
„Ähm, ja, es ist alles in Ordnung. McGonagall hat mich zu Dumbledore gebracht, da es einige Unklarheiten gab und dann war ich noch in der Bibliothek und hab Hausaufgaben gemacht…“, erklärte sie und ging mit Lily zu James, Sirius, Remus und Peter, welche wie immer am Kamin saßen.
„Du hättest Bescheid sagen können! Du warst nicht mal vor einer Stunde beim Mittagessen und wir hatten die letzte frei, weil Slughorn irgendeinen Termin hatte und seit dem warten wir hier auf dich“, Lily hatte sich wirklich Sorgen gemacht, das sah Hermine ihr an.
„Entschuldigung, aber ich habe wirklich den Überblick über die Zeit verloren. Als ich bei Dumbledore fertig war, wusste ich nicht, ob ihr schon da seid oder nicht…“
„Na ja, jetzt bist du ja hier“, meinte James lächelnd, „was für Komplikationen gab es denn?“
„Ähm… wegen meinem Aufenthalt hier. Weil ich eben erst dieses Jahr gekommen bin und das auch nicht gleich von Anfang an“, log Hermine, aber ihre Freunden schienen glücklicherweise nichts zu merken. Nur Lily musterte sie besorgt, was Hermine aber mit einem unbemerkten Kopfschütteln abtat. Ja es würde schwer werden sie nachher zu überzeugen, dass sie sich das alles nur ausgedacht hatte…
„Woher hattest du eigentlich die Hausaufgaben?“, fragte Remus dann und sah zu Hermine.
„Ich hab Kaelyn auf dem Gang getroffen und Ravenclaw hat ja mittwochs -“ Weiter kam sie nicht, denn Sirius und James waren in lautes Gelächter ausgebrochen. Verwirrt musterten Lily, Peter und Hermine die zwei, nur Remus schien zu wissen, warum sie so lachten und warf ihnen einen bösen Blick zu.
„Was haben die denn jetzt?“, fragte Lily überrascht.
Sirius und James hatten aufgehört zu lachen und Sirius wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, doch Remus kam ihm zuvor. „Nicht so wichtig.“
„Aber…“
„Nichts aber, James.“
„Och, Remus! Sag mal, Hermine, hast du viel mit Kaelyn zu tun?“ James sah zu ihr und hatte noch immer ein ziemlich breites Grinsen im Gesicht.
„Es geht...? Wir verstehen und ganz gut, wieso fragst du?“
„Du könntest sie ja mal Remus vorstellen“, mischte Sirius sich wieder ins Gespräch ein, sein Grinsen verschwand aber, als er dem bitterbösen Blick von Remus begegnete.
„Jungs, könnte uns mal einer aufklären? Und Sirius jetzt komm nicht wieder mit deinen Bienchen und Blümchen“, meinte Lily und schaute einen nach dem anderen an.
„Remus steht auf Kaelyn, das ist schon alles“, antwortete diesmal Peter, welcher sich die ganze ziemlich im Hintergrund des Geschehens hielt.
„Das stimmt überhaupt nicht“, rechtfertigte sich Remus heftig und verdrehte die Augen.
Seine Freunde lachten und er schaute durcheinander auf. „Was hab ich jetzt wieder Falsches gesagt?“
„Nichts, aber diese Reaktion hat dich eindeutig verraten“, gab Hermine neckisch lächelnd zurück.
„Ach, denkt doch was ihr wollt“, damit war das Gespräch für Remus eindeutig erledigt.
Nach einer Weile, in der die Gruppe einfach nur da gesessen hatte und über alle möglichen Dinge sprachen, wandte sich Lily unauffällig zu Hermine.
„Kann ich mit dir reden? Jetzt?“
Hermine atmete tief durch und nickte widerwillig. Sie konnte sich denken, um was es ging.
Danach wandte die rothaarige Griffindor sich an die anderen.
„Jungs, wenn ihr uns kurz entschuldigen würdet, wir haben Frauensachen zu besprechen“, sagte sie zwinkernd und schleifte Hermine dann mit zum Mädchenschlafraum. Leyla und Mary waren nicht da, was es ein kleines bisschen leichter machen dürfte mit Lily zu reden, aber eben auch nur ein wenig.
„Also, was hat Dumbledore gesagt? Gibt’s was Neues?“ Lily kam direkt auf den Punkt und ließ sich auf ihr Bett nieder, während Hermine sich angespannt auf das ihre setzte.
Sie sammelte alle ihre Gedanken und ihren Mut zusammen und schaute ihre Freundin dann an.
„Lily hör zu… Das wird dir jetzt etwas merkwürdig vorkommen, aber das was ich dir da erzählt habe, als ich gerade einmal ein paar Tage hier war, na ja…“
„Keine Sorge, ich glaube dir. Du hättest keinen Grund dir so was auszudenken“, Lily schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, was Hermine einen Stich versetze. Sie schluckte hart und fuhr fort.
„Genau das ist es ja. Du musst das vergessen, Lily. Ich weiß nicht, was mich dazu gebracht hat, dir so etwas Unreales zu erzählen…“
„Oh, in unserer Welt erscheint doch alles unreal.“
„Nein Lily, du verstehst mich nicht. Vergiss, was ich zu dir gesagt habe, es ist nicht wahr.“
„Was willst du damit sagen?“ Lilys Augenbrauen hatten sich zusammengezogen und sie schaute Hermine ernst an.
„Ich hab dich angelogen. Ich komme nicht aus der Zukunft oder sonst irgendwas, ich bin wie ihr… Vielleicht wollte ich mich nur wichtiger machen, als ich bin. Ich weiß wirklich nicht, wieso ich das getan habe. Es tut mir Leid.“
„Warte, stopp. Willst du mir damit sagen. dass du mich die ganze Zeit nur verarscht hast?“
Innerlich zerriss es Hermine förmlich, dass sie Lily so anlügen, verletzen musste. Sie brachte nur ein zaghaftes Nicken über sich, hätte sie mit ihrer zittrigen Stimme geredet, hätte sie sich verraten.
„Das kann doch nicht dein Ernst sein. Hast du die Geschichte etwa aus irgendeinem Mystery-Roman oder was?“ Lily wurde immer lauter und sie hatte sich auch schon von ihrem Bett erhoben. Wütend stand sie vor Hermine und atmete schwer. Plötzlich änderte sich ihre Stimmung und sie sah sie ungläubig und verletzt an.
„Du bist verrückt, Hermine. Verrückt und erbärmlich. Mehr fällt mir dazu echt nicht mehr ein. Ich dachte du wärst anders als Leyla und Mary. Ich habe dir deine hirnrissige Geschichte geglaubt, hab dich vor den anderen gedeckt und versucht dich zu verstehen. Aber nein, du bist genauso verlogen und intrigant wie diese Tussen. Aber da hab ich gute Neuigkeiten für dich: Schließe dich ihnen an, zu uns brauchst du nämlich nicht mehr zu kommen.“ In jedem einzelnen Wort schwang Enttäuschung mit. Hermine hatte den Kopf gesenkt, konnte Lily nicht in die Augen blicken und stumm rannen ihr die Tränen über die Wangen. Erst als sie die Tür lautstark zugehen hörte, schaute sie auf. Lily war gegangen und sie konnte es ihr nicht verübeln.
„Was soll ich jetzt nur tun?“, verzweifelt und zitternd kauerte sich Hermine auf ihrem Bett zusammen. Sie konnte Lilys Reaktion verstehen, doch sie hätte nicht gedacht, dass es sie selbst so mitnehmen würde. Nun lag sie hier und weinte in ihr Kissen hinein, denn sie wusste, dass sie hier nun niemand mehr hatte, dem sie sich anvertrauen konnte. Würde Dumbledore seine Meinung nun ein weiteres Mal ändern, würde Lily ihr keinesfalls mehr glauben. Nun war sie wieder ganz am Anfang ihrer ungewollten Zeitreise, an dem Punkt, an dem alles einem riesigen Durcheinander glich und eine Besserung aussichtslos schien.


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