von Schneeherz
âHey Lily, Hermine! Ihr müsst aufstehen! Das Wochenende ist rum, wir haben wieder Schule!â, unsanft wurden die beiden aus ihrem Schlaf gerissen. Lily murmelte nur irgendwelche Wörter vor sich hin und drehte sich auf die andere Seite.
âLass uns schlafen, wir müssen heute nicht in den Unterrichtâ, hörte man sie undeutlich murmeln. Mary schaute sie perplex an.
âWas soll das heißen? Wieso müssen wir nicht in den Unterricht gehen?â, fragte Mary und wartete auf eine Antwort von Lily. Aber Hermine kam ihr zuvor.
âLily meinte eher wir dürfen nicht, ihr aber schon. Wir haben gegen die Regeln verstoßen, werden deshalb einen Tag vom Unterricht ausgeschlossen und werden von Filch den ganzen Tag hier herumkommandiertâ, sagte Hermine und schaute zu Mary, welche sie nur missbilligend musterte.
âHmpf. Geschieht euch Rechtâ, war ihr einziger Kommentar bevor sie den Schlafsaal zusammen mit Leyla verlies.
âDenkst du etwa sie kauft uns das ab?â, Lily hatte sich aufgesetzt und rieb sich die Augen. Hermine zuckte mit den Schultern.
âIch weiß nicht, aber besser als ihr zu sagen was passiert ist oder uns sonst was aus den Fingern zu ziehen... Außerdem ist sie sehr zufrieden, wenn sie denkt, ich hätte Ärger. Sie kann mich seit dieser Werwolfgeschichte nicht mehr ausstehen.â
âHm, da hast du wohl rechtâ, sagte Lily und stand nun endgültig auf.
âWas machst du?â, fragte Hermine und schaute Lily nach.
âIch geh mich umziehen. Ich will schauen wie es Jam - Ich will in den Krankenflügelâ, bekam sie als Antwort.
âAchso. Klarâ, meinte Hermine grinsend und begann ebenfalls sich fertig zu machen.
Als beide Mädchen angezogen waren, gingen sie runter in den Gemeinschaftsraum.
âÄhm, Lily? Sollten wir nicht Sirius fragen, ob er mitgehen will?â, fragte Hermine, als Lily schon halb aus dem Portrait gegangen war.
âDu kannst ihm ja Bescheid sagen, ich geh schon mal vorâ, erwiderte Lily und verschwand nun ganz ohne auf eine Antwort zu warten.
âSchon klar...â, murmelte Hermine und konnte sich das Schmunzeln aber nicht vergreifen, jedoch verschwand es als sie sah, wer die Treppe vom Jugenschlafsaal herunterkam.
âPeterâ, meinte Hermine kühl. Er schaute sie mit seinen kleinen Augen ängstlich an.
âIst Sirius noch oben?â, fragte sie ihn. Von ihm erhielt sie nur ein Nicken und da er schnell wieder die Treppe hochrannte, ging sie davon aus, dass er ihn holte. Und tatsächlich stand nach wenigen Minuten an fertig angezogener Sirius vor ihr.
âDu gehst in den Krankenflügel oder?â, fragte er, nachdem sie sich begrüßt hatten.
âJa, Lily ist schon unten. Kommst du auch mit?â
âNatürlich. Andernfalls wäre ich ja nicht nach unten gekommenâ, grinste er.
âOh, ja... Stimmtâ, sagte Hermine und lief leicht rot an, was Sirius nur mit einem noch breiteren Grinsen wahrnahm.
âEigentlich wollten wir doch erst gegen Abend aufstehen, oder?â, gähnte Sirius.
âSolange hätte ich eh nicht schlafen können. Und außerdem ist es doch wohl wichtiger deinen besten Freund zu besuchen, als zu schlafen, oder?â, fragte Hermine mit hochgezogener Augenbraue.
âJa, denke schon...â, erwiderte Sirius und gähnte erneut. Hermine schüttelte grinsend den Kopf.
Zusammen machten sich die beiden dann auf den Weg zum Krankenflügel.
âWas hat denn da so lange gedauert?â, fragte James mit einem schelmischen Grinsen, doch an seiner Stimme merkte man, dass er noch nicht ganz fit war.
âHey, passe auf wo deine Gedanken abschweifenâ, ermahnte Sirius ihn scherzhaft, âimmerhin liegst du gerade hilflos in einem Bett, wenn du etwas Falsches sagst liegst du vielleicht noch länger hier.â
Die beiden schauten sich kurz gespielt ernst an und lachten dann.
âMännerâ, murmelte Hermine, welche die Szene von etwas weiter weg mitbekommen hatte, und verdrehte die Augen. Sirius war mittlerweile an Jamesâ Bett herangetreten und nahm so wie Lily auf einem Stuhl daneben Platz.
Hermine schaute sich im Krankenflügel um und entdeckte ein Bett, vor dem die Vorhänge zugezogen waren.
âDa muss Remus liegen...â, dachte sie bei sich.
âHey, Hermine! Was schaust du so komisch vor dich hin?â, von James belustigter Stimme wurde ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre drei Mitschüler gelenkt, zu denen sie sich dann auch begab.
âEs ist nichtsâ, lächelte sie, âwie geht es dir?â
âNa ja... Den Umständen entsprechendâ, gab James zurück, zwang sich aber zu einem Grinsen.
Hermine machte ihm durch ein Nicken deutlich, dass sie zugehört hatte.
Erst jetzt bemerkte sie, dass Lily Jamesâ Hand hielt. Hermine musste darüber lächeln. Ihr Blick wanderte weiter zu Sirius, welcher es ebenfalls schon bemerkt hatte und ihr zur Bestätigung zufrieden zunickte.
âWollte Peter nicht mitkommen?â, fragte James an seine Freunde gewandt und ließ sich von Lily nochmal sein Kissen richten.
âEr hat gesagt er kommt vielleicht nachâ, antwortete Sirius, âer muss noch lernen oder so was...â
Lily und Hermine tauschten kurz einen vielsagenden Blick aus. Lily würde nach der Aktion gestern wohl kaum noch normal mit Peter umgehen können. Hermine seufzte leise und zog sich einen weiteren Stuhl zu Jamesâ Bett, auf dem sie Platz nahm.
âWas ist bei dem Gespräch gestern herausgekommen?â, fragte Lily vorsichtig und lugte zu Hermine.
âDie vier werden eine Strafe bekommen. McGonagall hat allerdings nicht erwähnt welche. Ich denke aber kaum, dass sie Spaß an den Konsequenzen haben werdenâ, gab Hermine zurück.
âDas will ich doch hoffen. Wenn ich diesen Ekelpaketen das nächste Mal über den Weg laufe, ich sagâs euch dann -â
âDann wirst du gar nichts tun! Ignoriere sie einfach, bevor sie noch mal eine Schlange auf dich hetzenâ, unterbrach Lily ihn und sah ihn leicht wütend, aber auch besorgt an. James, der erst etwas perplex wegen Lilys Ausbruch war, blinzelte ein oder zwei mal und lächelte sie dann an.
âNa schön, aber nur weil du es bist. Ausnahmsweise hörâ ich mal auf 'ne Vertrauensschülerin.â
Lily verdrehte die Augen, war aber sichtlich erleichtert, dass James nachgegeben hatte.
Nach ungefähr 10 Minuten, in denen sie sich über verschiedene Sachen unterhalten hatten, horchten die vier Griffindors auf. Madame Pomfrey betrat den Krankenflügel und steuerte auf das mit Vorhängen verdeckte Bett zu. Schließlich zog sie den vorderen Vorhang beiseite und ging zu dem Patienten hin.
âSchön, dass Sie aufgewacht sindâ, konnte man ihre freundliche Stimme vernehmen. Nun hörte man eine zweite Person etwas sagen, jedoch war es nur unverständliches Gemurmel. Da die vier Freunde etwas weiter von diesem Bett entfernt saßen, konnten sie nichts erkennen. Doch ihnen war klar, wer sich dort befand - bis auf Lily.
âWas denkt ihr, wer dort liegt?â, fragte Lily so, dass Madam Pomfrey es nicht hören konnte. James und Sirius warfen sich kurz einen vielsagenden Blick zu, zuckten gegenüber Lily aber nur mit den Schultern. Auch Hermine schwieg, die anderen durften schließlich nicht wissen, dass sie von den monatlichen Verwandlungen Remusâ wusste. Die vier Freunde wandten ihren Blick von dem Bett ab, als Madam Pomfrey wieder zum Vorschein kam und auf Jamesâ Bett zulief.
âWas suchen Sie denn alle hier? Mr. Potter braucht wirklich seine Ruheâ, sagte sie und beäugte Lily, Sirius und Hermine mit kritischem Blick.
âDas ist schon in Ordnung. Sie stören mich wirklich nicht, Madam Pomfreyâ, antwortete James und lächelte so gut wie er es hinbekam.
âWenn Sie das sagen, werde ich Ihnen mal glauben. Dieses Mal. Aber ich möchte Sie drei trotzdem bitten, nicht mehr all zu lange zu bleiben, er muss sich ausruhen.â
Die kleine Dreiergruppe nickte und versprach noch vor dem Mittagsessen zu verschwinden. So wandte sich Madam Pomfrey zufrieden ab und ging an ihre andere Arbeit.
âDer arme Remus, wir sitzen hier bei dir und er muss sich im Unterricht herumschlagen...â, sagte Lily.
âEr wird es überleben, denke ich... â, meinte Sirius und redete dann einfach über belanglose Dinge, um von Remus abzulenken. Hermines Blick wanderte immer wieder zu dem Bett mit den zugezogenen Vorhängen und ungewollt schweifte sie immer wieder mit ihren Gedanken ab, was den anderen aber nicht aufzufallen schien.
Zweimal wurden sie von Madam Pomfrey unterbrochen, die James dazu aufforderte endlich seine Medizin zu nehmen und ihm den Verband am Bein wechselte.
Kurz vor dem Mittagessen beschlossen Hermine, Lily und Sirius dann zu gehen, damit Madam Pomfrey nicht die Geduld verlor. Außerdem war James ziemlich müde geworden und die anderen hatten doch ziemlichen Hunger, da sie schon nicht gefrühstückt hatten.
âWir kommen dann heute Abend noch einmal, wenn wir dürfenâ, versprach Lily ihm und sah ihn lächelnd an.
âOkay, dann bis heute Abend. Und Siriusâ, fing James an und schaute dann zu seinem besten Freund, âärger Snivellus ein bisschen für mich. Ich darf es ja auch nicht, wenn ich wieder fit bin...â
âGeht klar, Chefâ, erwiderte Sirius grinsend und verließ dann mit den beiden Mädchen, die nur lächelnd den Kopf schüttelten, den Krankenflügel.
âMich wundert es ehrlich gesagt ein bisschen, dass Peter nicht gekommen istâ, sagte Sirius nachdenklich, als sie sich auf den Weg zur großen Halle machten, âer verhält sich in letzter Zeit ziemlich komisch.â Lilys Blick verfinsterte sich und sie setzte schon an etwas zu sagen, aber Hermine unterbrach sie.
âVielleicht geht es ihm nicht so gut. Schließlich haben ihn mitten in der Nacht vier Slytherins als Geisel genommen.â
âJa, kann auch seinâ, stimmte Sirius zu, âaber er hätte trotzdem mal vorbeischauen können, schließlich ist James sein Freund.â Den verständnislosen Blick, den Lily Hermine zuwarf, ignorierte sie.
Als sie an der großen Halle ankamen, waren die anderen Schüler schon alle am essen. Die drei setzten sich an ihren üblichen Platz am Griffindor-Tisch und bedienten sich ebenfalls. Peter war jedoch auch hier nicht anwesend. Nur wenige Minuten später kamen Lucius, Bellatrix, Narzissa und Snape in die große Halle und gingen geradewegs auf ihren Tisch zu.
âSo wie die aussehen, scheint sich ihre Aktion von gestern herumgesprochen zu habenâ, stellte Sirius schadenfroh fest. Und tatsächlich, als auch die anderen Schüler die Slytherins bemerkten, fing das Gemurmel an den 4 Tischen an. Doch sobald die Slytherinbande die Schüler mit einem vernichtenden Blick straften, waren sie auf der Stelle still und aßen schweigend weiter.
âGeschieht ihnen rechtâ, meinte Lily abschätzend und schob sich eine Gabel Kartoffelsalat in den Mund. âOkay, seit gestern bist du wirklich nicht mehr gut auf die vier zu sprechenâ, sagte Sirius erstaunt an Lily gewandt. âIch war noch nie gut auf Slytherins zu sprechenâ, wehrte sie sich. âNa ja aber Snivellus hast du eigentlich immer in Schutz genommen...â, meinte Sirius vorsichtig. Er war es nicht gewohnt, dass Lily so kalt und abschätzend war. Natürlich war sie zu ihm und James öfters mal gemein, aber sie wollte nur ihre Pflichten einhalten und es war im Grunde nie richtig böse gemeint.
âGlaub mir das ist jetzt vorbei. Ich glaube ich kenne nun sein âwahres Ichâ, auch wenn ich das tief in meinem Innern nie kennen lernen wollteâ, auch wenn Lily es nicht zeigen wollte, aber man konnte aus ihrer Stimme hören, dass sie enttäuscht war.
Hermine hatte das Gespräch nur halbwegs verfolgt und wollte sich auch nicht dazu äußern. Sie wusste, dass Snape in ihrer Zeit, alles, was er zu seiner Schulzeit gemacht hatte, bereute und dass er eigentlich zu den Guten gehörte. Auch wusste sie von Harry, dass Snape in Lily verliebt war. Aber still saß sie da, widersprach den beiden nicht und nahm etwas zu essen zu sich, obwohl sie eigentlich gar keinen Hunger mehr hatte. Aber wenn sie nichts essen würde, würden die anderen sich nur unnötig Sorgen machen, da sie ohnehin schon dachten, sie sei abgemagert.
Während Sirius und Lily zum Nachtisch griffen, schob Hermine ihr Geschirr von sich weg. âMagst du keinen Nachtisch mehr?â, fragte Lily und sah sie musternd an. âNein, ich packe echt nichts mehrâ, erwiderte Hermine und lächelte leicht, auch wenn es ihr nicht danach war. Sie spürte zwar die Blicke von Lily und Sirius auf sich, versuchte aber normal zu wirken. Sie wusste nicht warum sie sich auf einmal so komisch fühlte, aber irgendetwas schien nicht zu stimmen. Langsam ließ sie ihren Blick durch die große Halle schweifen. Viele Schüler waren schon fertig mit essen und somit leerte sich der Raum allmählich. Plötzlich traf sie auf den Blick einer anderen Person und zuckte leicht zusammen. Am Slytherintisch saß von der kleine Bande nur noch einer, der scheinbar noch aß. Snape sah direkt zu Hermine. Ihr kam es so vor, als würde er sie mit seinem Blick durchbohren. Schnell wandte sie ihren Blick ab und widmete sich wieder ihren zwei Freunden.
âHermine..? Ist alles in Ordnung?â, Sirius sah sie stirnrunzelnd und etwas besorgt an.
âJa, alles bestensâ, log Hermine und versuchte ihr mulmiges Gefühl zu verdrängen. Nochmals schaute sie zu dem Platz an dem Snape saß, doch plötzlich war er verschwunden. Lily und Sirius waren ihrem Blick gefolgt. âWas ist denn da?â, wollte Lily wissen und wandte sich wieder an Hermine.
Aus ihren Gedanken gerissen sah sie Lily an. âNichts. Ich war nur in Gedanken, entschuldigt.â
âOkay...â, meinten die beiden, aber Hermine wusste, dass sie ihr nicht glaubten. Nach nur wenigen Minuten waren Lily und Sirius beide mit ihrem Nachttisch fertig und schoben ihre Teller von sich.
âWas wollen wir jetzt machen?â, fragte Lily an ihre zwei Freunde gerichtet.
âKeine Ahnung. Zu James können wir, wenn überhaupt, erst heute Abend wieder, Unterricht haben wir keinen und für morgen gibt es auch nichts zu lernen oder soâ, antwortete Sirius und streckte sich.
âVielleicht haben wir ja heute Hausaufgaben aufbekommen, die wir machen können. Wenn wir schon nicht im Unterricht warenâ, Lily schaute am Tisch entlang und wollte schon eine Mitschülerin nach den Aufgaben fragen, als Sirius sie zurückhielt.
âLass das! Wir machen einfach so als hätte uns niemand Bescheid gesagt... Ich hab keine Lust auf Schularbeiten. Nicht heute.â
âDu hast nie Lust Hausaufgaben zu machen, Blackâ, gab Lily trocken zurück.
âAlso ich finde seine Idee sehr gutâ, meldete sich Hermine zu Wort und sah Lily unschuldig an, als diese sie mit einem tadelnden Blick strafte. Schließlich seufzte sie und ließ das Fragen bleiben.
âNa schön, ihr habt gewonnenâ, gab sie nach, âwas sollen wir dann machen? Ich will mich nicht den ganzen Tag langweilen.â
In dem Moment erschien ein Schüler von Ravenclaw hinter Sirius und räusperte sich. âHi.â
Sirius drehte sich um und schien einen Moment zu brauchen und ihn zu erkennen.
âOh, hey Coreyâ, sagte er dann, âwas gibt's?â
âIch wolltâ fragen, ob du mit zum Quidditchfeld kommst? Wir wollten ein kleines Spiel machen.â
âIch weiß nicht so genauâ, fing Sirius an, âJames hat sich verletzt und ist im Moment nicht in der Lage zu spielen..â
âIhr könnt doch trotzdem trainieren oder so. Ich finde das eine gute Ideeâ, sagte Lily und schaute dann zu Hermine, âwir können ja zugucken, dann wissen wir wenigstens, was wir machen können.â
âNatürlich nur, wenn ihr nichts gegen Zuschauer habtâ, wandte sie sich dann an die beiden Jungs, die beide den Kopf schüttelten. âNatürlich nicht.â
So gingen die drei Freunde zurück in den Griffindor-Turm und zogen sich um. Sirius warf sich in seine Quidditch-Kleidung und Hermine und Lily zogen sich etwas Wetterentsprechendes an. Es lag Schnee und war ziemlich kalt und sie wollten ja nicht frieren, während sie dem Spiel zuschauten.
Danach trafen sie sich in der Vorhalle mit dem Rest des Griffindor Quidditchteams und einigen Ravenclaws, die alle schon aufbruchbereit waren.
Auf dem Weg zum Quidditchfeld alberte Sirius die ganze Zeit mit den anderen rum und schien seine Sorgen um James für eine Weile vergessen zu haben. Im Gegensatz zu Lily. Die lief schweigend und gedankenversunken etwas weiter hinter allen anderen her. Hermine fiel das auf und sie verlangsamte ihr Tempo, bis sie mit Lily auf gleicher Geschwindigkeit war.
âIst alles okay?â, fragte sie und musterte Lily leicht besorgt. Lily schaute auf, nickte und lächelte leicht.
âIch mach mir nur Sorgen um James, ihm schien es nicht sonderlich gut zu gehen...â
âEr wird es schaffen. Er hat ja selbst gesagt, dass die Schmerzen schon nachgelassen haben und Madam Pomfrey hat auch gesagt, dass er sich nur noch zwei Tage ausruhen muss, dann dürfte wieder alles okay seinâ, versuchte Hermine ihre Freundin aufzumuntern.
âDu hast recht. Ich denke zu viel darüber nachâ, seufzte Lily, âich hoffe nur, dass Severus und die anderen ihn dann in Ruhe lassen.â
âIhnen wird nichts anderes übrig bleiben. Glaub mir, McGonagall wird sie in dieser Sache nicht mehr aus den Augen lassen...â, versicherte Hermine ihr.
âLily, Hermine! Wo bleibt ihr denn?â
Die beiden Mädchen schauten auf. Sirius und alle anderen waren schon vorne am Quidditchfeld angekommen. Sie hatten gar nicht gemerkt, dass sie so langsam geworden waren.
Schnell liefen sie zu den beiden Teams, von denen jetzt einer nach dem anderen auf seinem Besen ins Feld flog und sich anfingen aufzuwärmen.
Lily und Hermine setzten sich auf die Tribüne und sahen den Jungs dabei zu, wie sie sich zum Aufwärmen den Quaffel gegenseitig zuwarfen und durch die 3 Ringe spielten.
âSpielen sie gut?â, fragte Hermine Lily.
âJa alle vier Mannschaften sind eigentlich sehr gut, wobei jedes Team natürlich Stärkere und Schwächere hat, aber es gibt keinen der völlig fehl am Platz istâ, antwortete sie, âIn Griffindor sind natürlich James und Sirius die besten. James ist Sucher und Sirius Jäger. Hat man das, na ja, in deiner Zeit auch gespielt?â
Hermine hätte nicht gedacht, dass Lily das Thema so schnell wieder ansprechen würde und musste kurz schlucken. Als Antwort nickte sie nur leicht. Sie wollte nicht darüber nachdenken, nicht wieder daran denken müssen, was wahrscheinlich passiert ist und dass sie ihre Freunde mit größter Wahrscheinlichkeit erst wieder sehen würde, wenn sie selbst schon eine erwachsene Frau wäre.
âEntschuldige, ich wollte dich nicht daran erinnernâ, Lily sah sie entschuldigend an. Scheinbar hatte sie Hermines traurigen Gesichtsausdruck bemerkt.
âIst schon okay...â, Hermine zuckte mit den Schultern und lächelte kurz. Dann wandte sie den Blick aufs Quidditchspiel.
Die Mannschaften hatten das Aufwärmen gerade beendet und machten sich für das Übungsspiel bereit. Da James als Sucher nicht da sein konnte, setzte der Sucher der Ravenclaws ebenfalls aus und ersetzte dafür den Schiedsrichter. Die insgesamt zwölf Spieler stiegen auf ihre Besen und begaben sich in die Luft.
Als alle auf ihren Positionen waren, nahm der Ravenclaw-Schüler den Quaffel und warf ihn hoch in die Luft. Damit war das Spiel eröffnet.
Während die Jäger sich gegenseitig den Quaffel abzunehmen, die Hüter ihre jeweiligen Tore abzudecken und die Treiber ihre Mitspieler vor den Klatscher zu beschützen versuchten, beobachteten Lily und Hermine das Trainingsspiel. Nachdem einer der Treiber von Griffindor den Klatscher gefährlich nahe zu ihnen geschlagen hatte, wanderten sie auf der Tribüne etwas weiter nach unten um aus der Ziellinie zu verschwinden.
âIch hab das Gefühl, die nehmen das heute nicht so ernstâ, grummelte Lily, als Sirius scherzend versuchte einen seiner Mannschaft vom Besen zu stoßen.
âDas mag seinâ, sagte Hermine und wandte ihre Konzentration wieder aufs Spielfeld. So ging das nun schon die ganze Zeit. Sie konnte sich einfach nicht richtig konzentrieren, stattdessen wanderten ihre Gedanken immer wieder zu Snape. Der Blick, den er ihr beim Mittagessen zugeworfen hatte, war so intensiv gewesen. Er durchbohrte sie schon fast, so als wüsste er über alles Bescheid.
Fröstelnd schüttelte die braunhaarige Hexe den Kopf. âNein, das kann nicht sein.. Woher sollte er das schon wissen... Und selbst wenn er davon was mitbekommen haben sollte, würde er mich wohl eher für verrückt erklären...â
âHeyâ, Lily beäugte ihre neugewonnene Freundin besorgt uns stupste sie mit dem Ellenbogen leicht an, âist alles okay mir dir? Du scheinst heute ganz schön abwesend und bedrückt...?â
Hermine seufzte. âTut mir Leid, ich weiß selbst nicht so genau was mit mir los ist. In der kurzen Zeit, in der ich jetzt hier bin, ist nur schon ziemlich viel passiert.â
âJa, da hast du Recht. Aber das wird schonâ, mitfühlend lächelte Lily Hermine an und strich ihr aufmunternd über den Arm. Zwar nur leicht, aber ehrlich erwiderte Hermine das Lächeln. Erst als sie jemanden nach ihnen rufen hörten, bemerkten sie, dass das Training beendet war.
Sirius stand schon fertig umgezogen wieder unten auf dem Feld und winkte sie zu sich. Schnell verließen die Mädchen die Tribüne und schlossen zu Sirius und einigen Mannschaftskameraden auf.
Zurück im Schloss war es immer noch nicht spät genug, um noch mal zu James zu gehen, wie Lily betrübt feststellen musste. So setzten sich die drei Freunde im Gemeinschaftsraum in die Sessel und redeten über belanglose Dinge. Hermine strengte sich diesmal an, nicht wieder abzuschweifen. Sie wollte nicht, dass sich auch noch Sirius Sorgen machte. Er hatte sie schon beim Mittagessen so skeptisch angesehen. Ganz gelang ihr ihr Vorhaben jedoch nicht.
Erst als nach knapp einer Stunde Peter zu ihnen stieß, war sie wieder vollkommen im hier und jetzt. Lily, die sich in ihren Sessel gedrückt hatte, spannte sich leicht an und Hermine sah ihr an, dass sie sich beherrschen musste, ihm nicht irgendetwas unversöhnliches an den Kopf zu werfen.
âWo warst du denn heute morgen? Du sagtest doch du wolltest nachkommen, als ich zu James binâ, stellte Sirius fest und sah seinen Freund fragend an.
âIch weiß... Ich musste noch meinen Aufsatz für Kräuterkunde fertig machen und dann war es schon fast Mittag und ich dachte ihr wärt schon wieder zurückâ, versuchte Peter zu erklären.
âUnd warum bist du dann nicht nachgekommen, als du bemerkt hast, dass wir eben noch nicht zurück sind?â, fragte Lily gereizter als sie es hätte sein dürfen. Peter zuckte leicht zusammen und auch Sirius schaute Lily überrascht an. Peter schien sich nach einigen Sekunden wieder gefasst zu haben, antwortete aber nicht.
âDann halt nicht. Entschuldigt michâ, fasste Lily sich kurz, stand auf und stampfte hoch in den Mädchenschlafraum.
âNimmt sie nicht so ernst. Sie macht sich nur Sorgen um Jamesâ, meinte Hermine zu den beiden Jungs, die Lily entgeistert nachsahen.
âDas wird es wahrscheinlich seinâ, sagte Sirius nachdenklich. Peter nickte nur.
âNa ja. Vielleicht sollte ich jetzt mal nach ihm schauen gehen, wenn Madam Pomfrey es erlaubt...â, nuschelte Peter und mit diesen Worten verließ er schnell wieder den Gemeinschaftsraum durch das Portrait.
âSo kenne ich Lily gar nichtâ, fing Sirius langsam wieder an, nachdem er und Hermine sich einige Minuten angeschwiegen hatten, âzu James und mir war sie zwar nicht immer freundlich, aber so gereizt war sie auch noch nie. Und erst recht nicht zu Peter. Zu ihm war sie eigentlich immer am nettesten.â
Seufzend zuckte Hermine mit den Schultern. âSie ist im Moment einfach nicht so gut drauf. Sie macht sich, wie schon gesagt, ziemliche Sorgen um James, deshalb ist sie etwas angespannt. Nimm es ihr nicht böse.â
âMag sein, dass sie sich Sorgen macht, aber ich weiß nicht. Vielleicht haben Peter und sie sich ja auch gestrittenâ, überlegte er.
âWenn er wüsste...â, dachte Hermine und verkniff sich eine Antwort, indem sie sich auf ihre Unterlippe biss.
Lily kam ungefähr 20 Minuten später wieder herunter und gesellte sich zu ihren zwei Freunden.
âTut mir leid wegen eben. Ich hab vielleicht etwas überreagiertâ, entschuldigte sie sich.
âSchon okayâ, antworteten Hermine und Sirius gleichzeitig. Lily schmunzelte.
âWas meint ihr? Sollen wir jetzt noch mal in den Krankenflügel gehen und versuchen, ob wir zu James kommen? Vielleicht ist Madam Pomfrey ja gnädig gestimmtâ, begann sie dann zögernd.
âJa, ich denke wir sollten es wenigstens noch mal probieren. Es ist noch 'ne Stunde bis zum Abendessen.. Da dürfte sie nichts dagegen habenâ, pflichtete Sirius ihr bei.
So machten sich die drei Griffindors zum zweiten Mal an diesem Tag auf den Weg zum Krankenflügel.
Dort angekommen mussten sie die Krankenschwester erst mal davon überzeugen, dass sie James nicht strapazieren und ihn nicht aufregen würden, bevor sie schließlich zu ihm durften.
Peter war natürlich nicht hier. Und er war auch nicht hier gewesen. Während James und Sirius über das komische Verhalten Peters unterhielten, saßen die beiden Mädchen nur schweigend daneben.
Hermine hatte keine Lust ihn weiter in Schutz zu nehmen und Lily war wohl damit beschäftigt sich daran zu hindern nicht wieder einen abfälligen Kommentar über Peter auszusprechen.
âIch hoffe nur, sie bekommt das in den Griff und plaudert nicht irgendwann mal zu viel aus...â, dachte Hermine bei sich und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen.
Um Remusâ Bett, was sie zumindest vermutete, waren die Vorhänge immer noch zugezogen und man vernahm keinen Laut aus der Richtung.
James und Sirius waren zu dem Entschluss gekommen, dass man was Peter angeht nur abwarten könne und lenkten sich schließlich mit anderen Themen wie Quidditch oder dem anstehenden Ausflug nach Hogsmeade ab.
Kurz vor dem Abendessen mussten Hermine, Lily und Sirius James wieder alleine lassen und sich in die große Halle begeben.
âUnd der kleine Peter ist auch hier nicht anzutreffenâ, stellte Sirius ironisch fest, als die drei sich ziemlich weit hinten am Griffindortisch niederließen.
âVielleicht muss er seinen Aufsatz noch mal überarbeitenâ, schnaubte Lily und schob ihren leeren Teller von sich.
âIss was, Lily. Andernfalls muss ich dich als abgemagert bezeichnen und mir Sorgen machenâ, spaßte Hermine und nahm sich eine kleine Kürbispastete. Auch Sirius bediente sich vom Essen.
âHaha, sehr witzigâ, gab Lily zurück, lächelte aber, âtut mir leid, aber ich hab heute wirklich keinen Appetit.â
âDu solltest dir wirklich nicht so viele Sorgen machen, Lily. James packt das. Glaube mir, es geht ihm schon viel besser und in zwei Tagen ist er auch nicht mehr ans Bett gefesseltâ, sagte Sirius und schob sich eine Gabel von seinem Auflauf in den Mund.
Von Lily kam nur ein schwaches Nicken als Antwort.
Sirius und Hermine brauchten nicht lange zum Essen und so konnten sich die drei Freunde nach fünfzehn Minuten schon wieder auf den Weg zu ihren Schlafsälen machen. Schweigend liefen sie nebeneinander die Stufen zum Griffindorturm hoch, da jeder seinen eigenen Gedanken nachhing.
âWollt ihr gleich schlafen gehen?â, fragte Sirius die beiden Mädchen, als sie vorm Kamin stehen blieben.
âAlso ich bin noch nicht müde. Außerdem könnte ich jetzt sowieso noch nicht schlafen, auch wenn ich es versuchen würdeâ, meinte Lily, âwas ist mit dir?â Ihr Blick wanderte zu Hermine.
Diese schüttelte den Kopf. âIch auch nicht. Sirius, ich denke jetzt hast du Gelegenheit ihn zur Rede zu stellenâŠâ
Erst verstanden die beiden Griffindors nicht, was ihre braunhaarige Freundin mit dieser Aussage meinte, doch dann folgten sie ihrem Blick.
Peter kam gerade die Treppe heruntergelaufen und stoppte sofort als er Lily, Sirius und Hermine sah.
âPeterâ, stellte Sirius unbeteiligt fest, âda bist du ja. Ich dachte du wolltest vorhin zu James?â
âI-ich naja ähm⊠Madam Pomfrey war von dieser Idee nicht so begeistertâ, druckste er herum und kam die restlichen Stufen dann auch noch herunter gelaufen um sich zu den anderen drei zu gesellen, die sich inzwischen auf den Sesseln niedergelassen hatten.
Seufzend fuhr sich Sirius durch sein Haar und musterte seinen Kumpel ernst.
âWo liegt dein Problem, Peter? Haben wir dich irgendwie beleidigt, dich ausgeschlossen, dich ungerecht behandelt oder sonst was? Du warst nicht bei James und hast es auch nicht versucht. Wir haben Madam Pomfrey nach dir gefragt, aber sie hat gesagt, sie habe dich nicht gesehen. Also hör bitte auf zu lügen und sagâ mir was verdammt nochmal los ist.â
Überrascht davon, dass Sirius ihn so direkt auf sein Verhalten ansprach, schwieg Peter einen Moment lang.
âEs ist nichts. Es ist wirklich alles in Ordnung, Sirius. Tut mir Leid, wenn ich irgendwie abweisend oder so in der Art herüberkomme.. Ich war nur etwas benommen wegen der Sache gestern NachtâŠâ
âPeter du denkst doch nicht wirklich, dass ich dir das abkaufe oder? Du verhältst dich nicht erst seit gestern so anders.â
âMein Verhalten hat absolut nichts mit euch zu tun. Ich musste in den letzten Tagen eben über einiges nachdenkenâ, versuchte er sich weiter aus der Situation zu entziehen, wobei seine Stimme erstaunlich fest klang, kein bisschen zittrig.
Mit einem Sprung war Sirius bei Peter, packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn.
âPETER, hör jetzt auf irgendwelche Ausreden zu suchen und sagâ mir die Wahrheit!â Man konnte deutlich erkennen, dass Sirius keine Lust mehr auf diese Spielchen hatte und ziemlich sauer war.
Peter riss seine kleinen Augen erschrocken auf, fasste sich aber schnell wieder. Sein Blick huschte kurz zu Lily, welche ihn emotionslos anschaute, und dann zu Hermine, die ihm erst gar keine Beachtung schenkte, sondern viel zu überrascht von Siriusâ Reaktion schien. Für den Bruchteil einer Sekunde erschien ein höhnisches Grinsen auf Peters Gesicht, bevor er sich wieder an Sirius wandte.
âDu willst wissen was los ist? Dann frag doch sie! Vielleicht erklärt sie es dir ja!â Er antwortete in einem genauso genervtem Ton und deutete mit seinem Zeigefinger auf Hermine.
âWas? Wieso mich?â, fragte Hermine verwirrt und musterte Peter, Lilys und Siriusâ Blick auf sich spürend.
âSeit sie hier ist benehme ich mich anders, seit sie hier ist nehme ich Abstand von euch, seit sie hier ist läuft hier vieles verdammt schief. Fällt euch das denn nicht auf? Sie spielt uns alle gegeneinander aus!â
Hermine blieb der Mund offenstehen. Jetzt versuchte die Ratte doch tatsächlich die ganze Schuld auf sie abzuwälzen. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und verkniff sich irgendeinen bissigen Kommentar.
âLass Hermine da raus, Pettigrewâ, mischte sich Lily nun ins Gespräch ein, âdu willst doch nur von dir ablenken.â
âSiehst du, noch ein Punkt. Du nennst mich âPettigrewâ, das tust du sonst nie, Lily!â Peter setzte eine verletzte Miene auf und stellte sich als Opfer dar.
Hermine schüttelte nur ungläubig den Kopf und begegnete dann Siriusâ Blick, der sie sowohl wachsam als auch fragend musterte. Er hatte Peter mittlerweile losgelassen und seine Arme hingen nun einfach an seinen Seiten herab. Als ihr bewusst wurde, was das bedeutete, wurde ihr Herz schwer und ihre Kehle trocken. Sie drückte ihre Fingernägel noch tiefer in ihre Handinnenfläche und versuchte die Tränen zu unterdrücken.
âDu..â, setzte sie an und hoffte, dass ihre Stimme nicht all zu gebrochen klingen würde, âdu glaubst ihm, nicht wahr?â
Sirius atmete tief ein, gab Hermine aber keine Antwort. Das wiederum beantwortete aber sehr wohl ihre Frage.
âOkay, ich hab verstandenâ, mit diesen fast schon geflüsterten Worten stand Hermine auf und lief die Treppen zu dem Schlafsaal der Mädchen hinauf.
âHermine warte! So -â
âLass es, Siriusâ, unterbrach Lily ihn mit einer Handbewegung, âdu hast deinen Standpunkt klargemacht. Aber vielleicht solltest du mal überlegen, wer hier wen gegeneinander ausspieltâŠâ
Dann wandte sie sich an Peter. âDu hast recht. Ich habe dich vorher nie Pettigrew genannt, aber da wusste ich auch noch nicht, wer du bist. Glaub mir, seit einiger Zeit weiß ich besser über dich Bescheid als ich vielleicht will. Und ja, vielleicht liegt das auch größten Teils an Hermine. Aber ich vertraue mehr auf Hermines Menschenkenntnis als auf deine unglaubwürdigen Ausreden.â
Mit diesen Worten ließ Lily ihre beiden Schulkameraden stehen und ging ebenfalls in den Schlafsaal, um nach ihrer Freundin zu sehen.
Peter und Sirius blieben zurück. Der eine verängstigt, der andere nachdenklich.
Zögernd öffnete die Rothaarige die Tür zum Mädchenschlafsaal und trat ein. Sie entdeckte Hermine auf ihrem Bett liegen, aber sie hatte ihr den Rücken zugewendet.
âHermine..?â, fragte sie leise. Keine Regung. âVielleicht schläft sie schon..â Langsam und leise, um sie in dem Fall nicht aufzuwecken, schlich Lily zu dem besagten Bett. Und tatsächlich Hermine war scheinbar eingeschlafen. Lily lächelte leicht und deckte sie vorsichtig zu. Als sie jedoch das Gesicht ihrer Freundin bemerkte, wurde ihre Miene eher mitleidig. Obwohl sie schlief, sah sie traurig und enttäuscht aus und auf ihren Wangen waren noch die Spuren von Tränen zu erkennen.
âEs muss sie ziemlich mitgenommen haben, dass Sirius so etwas glaubt. Und es dann ausgerechnet auch noch Peter glaubt.
Seufzend stand sie da und bedachte Hermine noch eine Weile mit einem nachdenklichen Blick, als die Tür erneut aufging. Leyla und Mary kamen lachend herein und ignorierten Lilys und Hermines Anwesenheit bewusst.
Lily verdrehte genervt die Augen und begab sich zu ihnen.
âKönntet ihr wohl etwas leiser sein? Sie schläft schonâ, bat sie gezwungen freundlich. Die beiden Mädchen schauten Lily, ohne was zu sagen, nur kurz kühl an und verzogen sich dann aber schweigend ins Badezimmer um sich bettfertig zu machen.
Lily schaute auf die Uhr und stellte fest, dass es erst 21 Uhr war. âWas solls..â, dachte sie schulterzuckend, richtete ihre Sachen und setzte sich dann auf ihr Bett, darauf wartend, dass Mary und Leyla endlich fertig waren.
Lily atmete entnervt auf, als sie nach geschlagenen 20 Minuten endlich herauskamen und sich in ihre Betten legten. Daraufhin machte sie sich ebenfalls fertig und legte sich dann schlafen. Diesmal in Gedanken wieder bei JamesâŠ
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